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Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) hat am Dienstag die geplante EU-Empfehlung für rauchfreie Umgebungen verteidigt. Hier seien in manchen Boulevardmedien "Fake News verbreitet worden", sagte Rauch im Vorfeld eines Treffens der EU-Gesundheitsminister in Brüssel. "Es ist eine reine Empfehlung."
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Transkript
00:00Gesundheitsminister Johannes Rauch hat am Dienstag im Vorfeld eines Treffens der
00:04EU-Gesundheitsministerin in Brüssel die geplante EU-Empfehlung für rauchfreie
00:09Umgebungen verteidigt. Das hat in Österreich in manchen Boulevardmedien
00:13für Aufregung gesorgt. Ich möchte entschieden festhalten, dass da wirklich
00:18Fake News verbreitet worden sind. Es ist eine reine Empfehlung.
00:21Nationalstaatlich haben wir sehr viele schon umgesetzt. Es muss in unserem
00:25gemeinsamen Interesse sein, glaube ich, Umgebungen für Kinder, um die geht es
00:29auch vor allem, sicher und rauchfrei zu machen.
00:32Ich sehe überhaupt nicht ein, warum auf Kinderspielplätzen, vor
00:37Schwimmbädern, in Schwimmbädern sozusagen die Belästigung durch rauchende
00:42Menschen stattfinden soll. Es ist eine Empfehlung. Es liegt an den
00:46Nationalstaaten, das umzusetzen. Österreich hat weitgehend seine
00:50Hausaufgaben schon gemacht. Es geht aber auch darum, neue Formen des
00:55Nikotinkonsums wie Pouches oder ähnliche Dinge in den Griff zu bekommen, weil wir
01:00feststellen, dass wir da tatsächlich ein gesundheitliches Thema haben. Und die
01:03Folgen sind fulminant. Die schlagen sich auch in Kosten in dem Gesundheitssystem.
01:07Und deshalb bin ich sehr froh, dass diese Empfehlung heute hoffentlich
01:11zustande kommt.
01:14Warum die ganze Aufregung um Rauchverbot im Freien, wenn es am Ende des Tages ja
01:20eh nur Empfehlungen sind? Warum braucht es dann überhaupt die Empfehlungen?
01:24Schlägt man da nicht eher auf die Mühlen jener, die das falsch berichtet haben?
01:27Also die Aufregung wird ja künstlich produziert. Und ich erinnere mich zurück
01:32an die große Aufregung, als wir in Österreich das Rauchverbot in der
01:37Gastronomie in Innenräumen eingeführt haben. Nach großartigem Hin und Her, wo
01:41der Untergang herbeigeschrieben worden ist, eine Katastrophe.
01:45Ich halte das im Hinblick auf die gesundheitlichen Beeinträchtigungen
01:50wirklich nicht nachvollziehbar. Und ja, es ist eine Empfehlung und die ist
01:54deshalb wichtig, weil wir uns damit in der Debatte auch nähern, einem umfassenden
01:58Schutz vor den Auswirkungen des Rauchens. Ich halte das für richtig.
02:02Auch der Bundeskanzler hat sich auf der Plattform X an dieser Debatte beteiligt.
02:08War das ein hilfreicher Beitrag?
02:10Ach, wissen Sie, wenn bei uns in Österreich oder vielleicht auch in
02:13Deutschland die Boulevardmedien einen Aufschlag machen, wie es so schön heißt,
02:16dann glauben einfach manche, sie müssen aufspringen.
02:18Ich halte das für wenig hilfreich. Ich glaube, wir sollten auf eine
02:22wissenschaftsbasierte, auf eine sachbasierte, auf eine faktenbasierte
02:25Debattenkultur zurückgreifen und nicht eher, wie soll ich sagen, den
02:30Populismusvorschub leisten. Das bestellt nur das Feld der rechten Parteien und der
02:34rechtsextremen Parteien.
02:35Wo sollten denn Rauchverbote im Freien in Österreich umgesetzt werden, wo sie noch nicht umgesetzt sind?
02:40Es gibt ein gutes Beispiel, was die Kinderspielplätze angeht. Das ist
02:43eigentlich fertig akkordiert. Das liegt dem Ministerium vor. Das scheitert am
02:47Widerstand der ÖVP. Die ÖVP-Landesräte fordern das permanent ein und damit ist
02:53auch deutlich gemacht, der Widerspruch, der hier oft herrscht, auch innerhalb der
02:56Parteien oder innerhalb der ÖVP und logischerweise ist nicht einzusehen,
03:01warum auf Kinderspielplätzen Zigarettenstummel herumliegen sollen, wo
03:05wir nachgewiesenermaßen wissen, dass dort Schadstoffe beinhaltet sind, die für
03:09Kleinkinder, die am Boden krabbeln, tatsächlich gefährdet sind. Da geht es
03:12um den Schutz von Kindern und da hört sich bei mir die Toleranz dann wirklich auf.

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