Legacy of Kain: Soul Reaver 1 und 2 sind als Remastered-Versionen endlich zurück und liefern verbesserte Grafik, angepasste Steuerung, jede Menge Bonusinhalte und sogar ein paar neue Funktionen. Aber reicht das, um die Klassiker in die Moderne zu bringen?
Wir haben uns Legacy of Kain: Soul Reaver 1-2 Remastered im Test angeschaut und gehen im Test-Video auf die Stärken und Schwächen der Neuauflage ein.
Legacy of Kain: Soul Reaver 1-2 Remastered gibt es seit dem 10. Dezember für 30 Euro für PC, PlayStation, Xbox und Switch.
Wir haben uns Legacy of Kain: Soul Reaver 1-2 Remastered im Test angeschaut und gehen im Test-Video auf die Stärken und Schwächen der Neuauflage ein.
Legacy of Kain: Soul Reaver 1-2 Remastered gibt es seit dem 10. Dezember für 30 Euro für PC, PlayStation, Xbox und Switch.
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VideospieleTranskript
00:00Mit den Remaster-Versionen von Legacy of Kain, Soul Reaver 1 und 2 erscheinen zum Ende des
00:12Jahres nochmal zwei ganz spannende Spiele.
00:14Denn zum einen haben die beiden Abenteuer der untoten Hauptfigur Raziel auch 25 Jahre
00:19nach dem ursprünglichen Release noch eine sehr große Fangemeinde.
00:22Zum anderen gehörten die rätsel- und kampflastigen Action-Adventures bereits Ende der 90er Jahre
00:27zu den eher unkonventionellen Spielen, was Erzählungsstruktur und Spielerführung angeht.
00:32Man könnte sich sogar zur Stammtisch-Phrase, solche Spiele werden heute gar nicht mehr
00:37gemacht, hinreißen lassen und hätte damit wahrscheinlich sogar recht.
00:40Und weil Legacy of Kain, Soul Reaver 1 und 2 eben Remaster-Versionen und keine kompletten
00:46Remakes sind, erleben wir jetzt praktisch dieselben Spiele nochmal, nur eben mit ein
00:50paar mehr Inhalten und Anpassungen an moderne Technik.
00:53Welche Anpassungen das sind und wie sich Soul Reaver für Fans und Neueinsteiger heute
00:57spielt, klären wir jetzt im Test-Video.
00:59Die Remastered-Versionen gibt's für PC, Playstation, Xbox und Switch für 30 Euro
01:04im Doppelpack.
01:05Wir haben uns die PC-Version für dieses Video angeschaut.
01:08Soul Reaver 1 und 2 sind Teil der Spiele-Reihe Legacy of Kain, die 1996 auf Playstation
01:28und PC mit dem Titel Blood Omen ihren Anfang nahm.
01:31In Blood Omen spielten wir den frisch zum Vampir verwandelten Protagonisten Kain auf
01:36einem brutalen Rachefeldzug durch die Fantasy-Spielwelt Nosgoth.
01:39Das erste Soul Reaver setzt mehr als 1000 Jahre später ein.
01:44Im Remaster sehen wir die Intro-Sequenz in 4K-Auflösung und staunen über die optisch
01:48aufpolierten Charakter-Modelle oder die beeindruckende Perspektive bei den Wasserfällen, vor allem
01:53im Vergleich zum Original.
01:54Doch worum geht's?
01:57Als mächtiger Anführer der Vampire erschafft Kain sich eine Schar von treuergebenden Leutnants.
02:02Mit ihnen sichert er seine Macht und seinen Einfluss in der Welt von Nosgoth.
02:06Über die Jahrhunderte entwickeln sich Kain und seine Diener immer weiter, bis zu jenem
02:10schicksalhaften Tag, an dem Raziel, ältester der Untergebenen, seinen Meister überholt.
02:15Doch an seinen neuen Flügeln hat Raziel nur wenig Freude, denn Kain reißt sie ihm kurzerhand
02:19aus dem Rücken.
02:20Als wäre das noch nicht schlimm genug, schmeißen die Vampire Raziel in den See der Toten, wo
02:25seine Seele auf ewig Höllenqualen erleiden soll.
02:28Dort schmort Raziel dann auch tatsächlich die nächsten 500 Jahre und erfährt körperliche
02:34wie seelische Zerstörung, bevor ihn schließlich eine mysteriöse alte Gottheit rettet und
02:38auf einen zwei Spiele und ca. 20 Stunden umfassenden eigenen Rachefelszug gegen seine einstigen
02:45Peiniger schickt.
02:54Allerdings ist von dem alten Raziel nicht mehr viel übrig.
02:57Nach Jahren im Abgrund ist Raziels Körper degeneriert.
03:00Sein Fleisch ist verweset oder verbrannt, Rippen und Knochen stehen teils sichtbar hervor
03:04und seine Haut ist so blass wie die einer Leiche.
03:07Soweit so bekannt.
03:09Im Remaster sehen wir das aber auch endlich und sogar richtig gut.
03:13Die neuen Charaktermodelle, besonders im ersten Spiel, haben mit ihren klobigen Vorgängern
03:18kaum noch etwas gemein.
03:19Auch die Level, hier der Anfangsbereich von Soul Reaver 1, profitieren deutlich von detaillierten
03:25Texturen.
03:26Wer die Neuauflage mit der Optik des Originals vergleichen möchte, der schaltet per Tastendruck
03:30einfach um.
03:31Das funktioniert im laufenden Spiel, in den zahlreichen Ingame-Zwischensequenzen und auch
03:36im neuen Fotomodus.
03:38Wenn ihr schon immer mal tolle Bilder von Raziel beim Kämpfen oder Aufsaugen von Seelen
03:42besiegter Gegner machen wolltet, funktioniert das im Remaster auf Knopfdruck.
03:46Tolle Bilder der blutigen Art erzeugen wir auch in den Kämpfen gegen allerhand vampirisches
03:50Ungetier und menschliche Widersacher.
03:53Während wir Menschen einfach mit unseren Klauen in mundgerechte Einzelteile zerlegen,
03:57funktioniert das bei Vampiren nicht.
03:59Die schalten wir entweder durch Sonne oder einen, Achtung Wortwitz, beherzten Stich ins
04:04Herz aus.
04:05Oder wir werfen sie ins Wasser, denn naja, auf Vampire in Soul Reaver wirkt Wasser wie
04:09Säure.
04:10Betreten wir einen Raum mit Feinden, achten wir sofort auf interaktive Objekte, wie Waffen,
04:16Heizungsrohre oder spitze Haken an den Wänden.
04:18Die Kämpfe gehen gut von der Hand und die Finisher sind cool inszeniert.
04:24Cool inszeniert ist auch der Wechsel der Welten.
04:26Weil Raziel ein untoter Vampir-Rache-Geist ist, wandelt er auf der spektralen Ebene.
04:31An festgelegten Punkten manifestiert er seinen Körper und begibt sich auf die physische
04:35Ebene der Lebewesen.
04:37Während menschliche und vampirische Feinde nur auf der physischen Ebene existieren, lauern
04:41in der Spektralwelt eher harmlose Geister auf Raziel.
04:45Stirbt unser Held in der Welt der Lebenden, landen wir im Geisterreich, saugen unseren
04:49Lebensbalken mit Seelen voll und reisen zurück.
04:52Weil wir so eine allgegenwärtige zweite Chance haben, kommt auch in den schwierigeren
04:56Kämpfen kaum Frust auf.
04:58Übrigens, egal ob ihr in der alten oder der neuen Grafikansicht spielt, oder ob ihr wie
05:02wir hier im Material öfter mal wechselt, die im Remaster neuen Elemente Kompass und
05:07Karte funktionieren immer.
05:08Den Kompass seht ihr wahlweise permanent in der oberen linken Ecke eingeblendet oder ihr
05:13könnt ihn auch abschalten.
05:14Die kleine Orientierungshilfe zeigt die aktuelle Blickrichtung eurer Hauptfigur und dreht sich
05:19mit ihr.
05:20Die Karte öffnet ihr per Tastendruck in Soul Reaver 1 oder über das Zaubermenü in Soul
05:25Reaver 2.
05:26In beiden Spielen seht ihr aber nur eine grobe Zeichnung der Spielwelt, auf der ihr einzelne
05:30Areale ausmacht.
05:31Eine richtige Karte zur Navigation oder gar eine Minimap gibt es in Soul Reaver Remastered
05:36nicht.
05:37Und da sind wir auch schon bei der Struktur des Spiels.
05:40Soul Reaver 1 und 2 sind klassische Action-Adventures.
05:43Wir bewegen Raziel durch eine große, meist eher schlauchige und zunächst nicht frei
05:47begehbare Welt.
05:48Erst im weiteren Spielverlauf machen wir vorher unzugängliche Areale begehbar, entweder durch
05:53geöffnete Tore oder neu erworbene Fähigkeiten wie Klettern oder Schwimmen.
05:57Was die Welt, Spielerführung und Kommunikation angehen ist Soul Reaver eher ein Elden Ring
06:03als ein Assassin's Creed.
06:05Anstatt blinkender Questmarker erhalten wir bestenfalls eine grobe Himmelsrichtung und
06:08einen Hinweis wie, durch deine neue Fähigkeit kannst du im großen Areal von vorhin jetzt
06:13weitergehen.
06:14Je nach euren ganz eigenen Vorlieben kann so eine Struktur entweder faszinierend oder
06:18frustrierend sein.
06:20Wir wollen das an dieser Stelle gar nicht werten und Veteranen der Serie finden sich
06:24auch heute noch blind in Nosgoth zurecht.
06:26Wenn ihr aber Soul Reaver noch nie gespielt habt und die Serie mit dem Remaster nachholen
06:30wollt, dann macht euch besser auf eine gewisse Einarbeitung gefasst.
06:34Ihr müsst nicht nur aufpassen, in welchem Bereich euer nächstes Ziel liegt, ihr müsst
06:39außerdem Ausschau nach interaktiven Levelelementen wie Hebeln, Druckplatten oder Kletterwänden
06:44halten, euch zunächst unpassierbare Areale merken und obendrein auch noch Rätsel lösen.
06:48Wer bei Soul Reaver eine Art Selbstläufer mit Retroscharm erwartet, wird erst enttäuscht
06:54und dann womöglich frustriert sein.
06:56Wer sich aber auf die Formel einlässt, erlebt ein tolles Abenteuer, aber mit einigen Ecken
07:01und Kanten.
07:02Und davon schauen wir uns jetzt ein paar an und beginnen mit der Steuerung.
07:07Wirklich super ist, dass wir Soul Reaver Remastered mit Maus und Tastatur, dem Xbox Controller
07:11oder dem Playstation Pad spielen können.
07:14Für den Test haben wir meistens auf Sonys Controller zurückgegriffen und waren grundsätzlich
07:17zufrieden.
07:18Das in den Tutorials, wie etwa hier beim Aufschalten auf Feinde falsche Tasten eingeblendet
07:23sind, ist zwar ärgerlich, aber verschmerzbar, sobald man die Fehler gecheckt hat.
07:27Trotzdem hoffen wir, dass der erste Patch nicht lange auf sich warten lässt.
07:32Nervig sind auch Geschicklichkeitspassagen wie hier, wo wir von Dachbalken zu Dachbalken
07:36springen und das Wasser unter uns nicht berühren dürfen.
07:39Präzises Springen und Landen ist hier wichtig.
07:41Ein Druck auf die Sprungtaste lässt Grazel hüpfen, zweimal drücken lässt den Protagonisten
07:46mit dem Rest seiner Flügel gleiten.
07:48In der Theorie funktioniert das ganz gut, wenn wir aber eine Passage mit mehreren präzisen
07:53Sprüngen absolvieren, müssen wir uns zur Langsamkeit zwingen.
07:57Landen wir mit noch gedrückter Sprungtaste, lassen sie los und springen direkt nochmal
08:02fürs nächste Hindernis, wird der zweite Tastendruck oft nicht erkannt und wir fallen
08:05frustriert zu Boden, obwohl wir doch richtig eingegeben haben.
08:09Für den Bruchteil einer Sekunde ist die Taste dann noch blockiert.
08:13Wer nur die meist etwas verzeihenderen Parkour-Systeme moderner Spiele kennt, landet hier direkt
08:19im dreckigen Brackwasser der 90er Jahre Plattformer.
08:21Die Mechanik der temporär blockierten Taste sehen wir auch, wenn wir nach einem Kampf
08:26die Seelen der Feinde aufsaugen wollen.
08:29Per Tastendruck nimmt Grazel seinen Schal ab, entblößt seinen fehlenden Unterkiefer
08:33und saugt umherschwimmende Energie wie einen Staubsauger ein, allerdings erst nach dieser
08:38Verzögerung.
08:39Und wenn wir schon beim Wasser sind, machen wir gleich weiter.
08:42Im Remaster der Soul Reaver Spiele können wir jetzt die Kamera mit dem rechten Stick
08:46frei drehen, allerdings nicht wenn wir im Wasser schwimmen.
08:49Weil Grazel ohnehin ein sehr langsamer Schwimmer ist, ziehen sich Reisen an der Wasseroberfläche
08:53unnötig in die Länge.
08:56Tauchen funktioniert da schon besser, an Ufernähe gerät die Kamera aber gerne mal ins Schlingern
09:00und wir verlieren komplett die Orientierung.
09:03Das passiert besonders oft, wenn wir uns mit der Schwimmentaste der Wasseroberfläche
09:07von unten nähern.
09:08Weil Grazel aber sofort wieder schnell untertaucht, wenn er die Wasseroberfläche erreicht, wir
09:13aber noch die Schwimmentaste drücken, haben wir Mühe aus dem Wasser zu kommen.
09:16Das Drehen der Kamera mit dem rechten Stick oder der Maus ist eine sinnvolle Neuerung,
09:21braucht manchmal aber noch etwas Feinschliff.
09:23Etwa, wenn wir nach einem Sprung mit Grazels Flügeln gleiten.
09:27Bewegen wir dann die Kamera mit dem Stick, ist die Empfindlichkeit viel höher als sonst.
09:32Die Entfernung der Kamera zu unserer Spielfigur können wir auch nicht beeinflussen, was uns
09:36in engen Arealen wie Treppenhäusern oft zum Verhängnis wird.
09:40Da klebt die Linse oft so nah an Grazel dran, dass wir gar nicht mehr sehen, wohin wir eigentlich
09:45laufen.
09:46Ohnehin ist die Kameraführung zwar ruhiger als in den Originalspielen, selbst mit Community-Patches,
09:51allerdings sind für unseren Geschmack noch immer zu viele unnötige Wackler im Spiel.
09:56Auch wenn die Entwicklerteams von Aspyr und Crystal Dynamics hier bewusst den Charme von
10:01Spielen der 90er Jahre erhalten wollen, wären ein paar mehr Optimierungen nicht verkehrt
10:05gewesen.
10:06Das Speichersystem stellt wahrscheinlich so ein Mittelding aus beiden Welten dar.
10:10In Soul Reaver 1 speichern wir jederzeit frei, starten beim Laden aber immer wieder am Startpunkt
10:16unseres Abenteuers.
10:17Indem wir fest installierte Portale finden und aktivieren, schalten wir zwar Schnellreisepunkte
10:22frei, wer sich allerdings weit weg von einem Portal in einer riesigen Tempelanlage befindet,
10:27speichert und ausmacht, muss sich nach dem Laden erst wieder zum letzten Ort hinarbeiten.
10:32Wer nur beim Hören des Titels Soul Reaver bereits nostalgische Gefühle bekommt, den
10:36wird das alles nicht stören.
10:38Wer aber nicht auf den Nostalgiebonus zurückgreifen kann und hauptsächlich Spiele neuerer Machart
10:43spielt, ja für den ist Soul Reaver Remastered zwar auch nicht automatisch ein rotes Tuch,
10:47aber solche möglichen Störquellen solltet ihr vorher kennen, damit ihr euch nicht wundert
10:52und vielleicht ärgert.
10:54Zumal sogar die kostenlosen Community-Patches, das freie Speichern und präzise Laden bereits
10:58in die Originalspiele eingebaut hatten, genauso wie übrigens freies Umsehen mit dem rechten
11:03Stick oder sogar eine Weltkarte, auch wenn die anders aussah.
11:07Dank der Verbesserung dieser Updates war der damals ziemlich durchwachsene PC-Port von
11:11Soul Reaver jedenfalls schon seit Jahren eigentlich ganz gut spielbar, auch in hohen Breitbildauflösung
11:17und mit 60 FPS.
11:19Es gab da sogar eine New Game Plus Option, die jetzt im Remaster fehlt, und man konnte
11:24die Kameraentfernung einstellen.
11:26Allerdings bekam man natürlich keine neuen Charaktermodelle und auch die Texturupdates
11:30waren nicht so eindrucksvoll wie in der aktuellen Neuauflage.
11:33Ein paar Stolpersteine wie das Speichersystem unter die Kamera könnten die Entwickler in
11:38den kommenden Updates aber wirklich nochmal angehen.
11:40Apropos Stolpersteine, ihr bewegt in Soul Reaver viele, viele Steine, solche riesigen
11:48Steinquadrate um genau zu sein.
11:50Die braucht ihr zum Klettern auf Vorsprünge, für Wandbilder oder einfach zum Beschweren
11:53von Druckplatten.
11:54Im Test staunten wir aber an einer Stelle nicht schlecht, als wir unseren Würfel schoben
11:59und der einfach durch dieses Loch im Boden aus der Welt fiel.
12:03Ein ärgerlicher Bug und ohne Neuladen ein echter Plotstopper.
12:06Weil der letzte manuelle Speicherstand schon eine Weile her war, kamen wir dann auch erst
12:10nach etwa einer Stunde wieder an dieser Stelle an.
12:13Da war nach dem Neuladen zum Glück aber alles in Ordnung und wir konnten das Rätsel lösen.
12:18Abseits davon hatten wir einen Absturz und ansonsten aber gar keine technischen Probleme.
12:22Die Technik ist im Soul Reaver Remaster also kein Ärgernis, aber auch kein Grund für
12:27Jubelstürme.
12:28Feuer und andere Lichteffekte wie das schöne Leuchten unserer geisterhaften Seelenklinge
12:33sehen zwar ganz nett aus und Fackeln erhellen die Umgebung, aber die technischen Verbesserungen
12:38halten sich trotzdem in argen Grenzen.
12:40Die Figuren und einige Objekte werfen jetzt beispielsweise richtige Schatten statt der
12:44Blobs aus den Originalen.
12:46Doch genau wie bei den Tomb Raider Remasters tauchen die Schatten erst recht spät auf
12:51und es gibt auch keinen dynamischen Schattenwurf von Lichtquellen, wie Fackeln oder offenen
12:55Feuern, nicht mal die Shadow Maps wurden überarbeitet.
12:57Und wie bei der Neuauflage von Star Wars Bounty Hunter gibt's auch wieder keine Eigenschatten
13:03für die Charaktere.
13:04Eine vertane Chance, dasselbe gilt auch für das Fehlen neuer Leveldetails.
13:08Verglichen mit der technischen Aufwertung in Sachen Licht- und Schattendarstellung, die
13:13Nightdive dem Horrorshooter The Thing im Remaster gerade vor ein paar Tagen verpasst hat, sind
13:18die optischen Neuerungen bei Soul Reaver fast schon beschämend.
13:22Es ist zwar nicht so peinlich wie beim Remaster von Shadow of the Damned, wo vor ein paar Wochen
13:26ja wirklich fast nix verbessert wurde, aber allzu viel Applaus verdient das Entwicklerteam
13:31von Aspyra hier trotzdem nicht.
13:32Immerhin können wir im sehr umfangreichen Bonusmaterial Konzepte von verworfenen Leveln
13:38ausprobieren.
13:39Im Bonusmaterial gibt es außerdem Infos zu den Synchronsprechern und Fotos und Videos
13:43der Aufnahmen zu sehen.
13:45Hier entdecken wir etwa René Auber-Genois, der Formwandler Odo in Deep Space Nine verkörperte,
13:50oder Anagun, die viele als Skylar White aus Breaking Bad kennen.
13:54Hören könnt ihr die Damen und Herren im Remaster natürlich auch.
13:57In Soul Reaver 1 und 2 könnt ihr neben der englischen nämlich endlich auch ohne Patch
14:02wieder die deutsche Sprachausgabe hören und endlich sind Synchronisation und Untertitel
14:06voneinander getrennt.
14:07Englischen Originalton hören und deutsche Untertitel lesen?
14:10Kein Problem.
14:11Allerdings sind die deutschen Texte stark fehlerhaft, sodass oft der Sinn verloren
14:37geht.
14:38Wie oft Antagonist Kane im Untertitel zum deutschen Wort Kein wurde, können wir gar
14:43nicht mehr rekonstruieren.
14:44Und Raziels Bruder Melchia heißt laut der deutschen Untertitel übrigens Milchtier.
14:49Auch hier braucht es also dringend einen Patch.
14:53Immerhin laufen beide Spiele auch flüssig auf dem Steam Deck, allerdings ist die Karte
14:56im ersten Spiel ein bisschen abgeschnitten.
14:58Auch wieder eine ärgerliche Ungenauigkeit.
15:00Aber für wen ist denn das Remaster der beiden Soul Reaver Spiele nun geeignet?
15:05Auf uns wirken Raziels Abenteuer wie eine behutsame Überarbeitung.
15:09Aspyr und Crystal Dynamics bleiben dem Original treu, an manchen Punkten wie der hakeligen
15:14Steuerung und dem altbackenen Speichersystem vielleicht sogar zu treu.
15:18Da waren selbst die Community-Patches stellenweise schon weiter und da könnte es durchaus noch
15:24Nachbesserungen gebrauchen.
15:25Auf der Plusseite stehen grafische Verbesserungen, die der ohnehin schon sehr intensiven Atmosphäre
15:31noch mehr Wirkung verleihen.
15:33Warum es in Sachen Grafik aber gar keine Einstellungsmöglichkeiten, also nicht mal
15:36Optionen für andere Auflösungen gibt, verstehen wir überhaupt nicht.
15:40Soul Reaver nutzt für Auflösung und Herzzahl die Einstellung eures Monitors im Windows-Betrieb.
15:45Das ist nicht immer ideal und für ein modernes Remaster eigentlich völlig unverständlich.
15:51Überhaupt hätten diese Spiele bei den grafischen Neuerungen eher die Nightdive-Behandlung verdient,
15:56also unter anderem auch viel bessere Beleuchtung, aber auch die einen oder anderen neuen Level-Details.
16:01Wer vielleicht gerade die Neuauflage von The Thing spielt, kann beim Blick auf die Verbesserung
16:05von Soul Reaver 1 und 2 wahrscheinlich nur müde lächeln.
16:09Dabei ist The Thing in Sachen Gameplay, Story und auch spielgeschichtlicher Relevanz ja
16:13eigentlich die deutlich kleinere Nummer, während die Soul Reaver Titel echte Genre-Klassiker
16:18sind.
16:19Vielleicht hätten Nightdive und Aspyra ihre Projekte einfach tauschen sollen.
16:22Aber gut, das ist natürlich nur Wunschdenken.
16:26Trotzdem, wer Soul Reaver 1 und 2 mal in neuem Gewand auf aktueller Technik in deutscher
16:31Sprachausgabe und mit rotem statt grünem Blut erleben will, bekommt mit den Remasters
16:35eine solide, wenn auch leider längst nicht herausragende Gelegenheit dazu.
16:39Wer Soul Reaver 1 und 2 bisher noch nicht gespielt hat, aber die Klassiker nachholen
16:44will, greift am besten ebenfalls zu den Remaster-Versionen, zumal die vielen Bonus-Inhalte zur Entwicklung
16:50eine sehr willkommene Dreingabe sind.
16:52Allerdings solltet ihr euch trotz besserer Grafik vor allem gedanklich auf eine Reise
16:56in die 90er einstellen.
16:58Denn eins bleibt wohl wahr.
17:00Spiele wie Soul Reaver werden heute einfach nicht mehr gemacht.