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Der serbische Ministerpräsident Milos Vucevic hat nach mehrmonatigen Protesten gegen Korruption seinen Rücktritt erklärt. Seit dem Einsturz eines Bahnhofsvordachs in Novi Sad mit 15 Todesopfern am 1. November gibt es in Serbien regelmäßig Demonstrationen gegen die Regierung.

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Transkript
00:00Die anhaltenden Massenproteste in Serbien zeigen Wirkung.
00:04Regierungschef Milos Vucevic hat seinen Rücktritt erklärt.
00:08Er begründet dies mit einem Vorfall vom Vorabend, bei dem ein Anhänger seiner
00:13Regierungspartei SNS in Serbiens zweitgrößter Stadt Novi Sad eine Demonstrantin verletzte.
00:19Ich hatte heute Morgen ein langes Treffen mit dem Präsidenten der Republik.
00:26Wir haben über alles gesprochen, auch über den Vorfall.
00:30Und er hat meine Entscheidung und meine Argumente akzeptiert.
00:34Vucevic hatte das Amt des Ministerpräsidenten erst seit Mai vergangenen Jahres inne.
00:41Bis 2022 war er Bürgermeister von Novi Sad gewesen.
00:46Dort waren im vergangenen November beim Einsturz eines Bahnhofsvordachs 15 Menschen ums Leben
00:53gekommen. Seither gibt es in Serbien regelmäßig Demonstrationen gegen die Regierung.
00:58Sie wird für die weitverbreitete Korruption verantwortlich gemacht,
01:03die nach Meinung der Demonstranten zu dem Unglück geführt hat.
01:06Der Bahnhof Novi Sad war erst wenige Monate vor dem Einsturz fertig renoviert worden.
01:12Die Arbeiten hatten noch zu Vucevic Amtszeit als Bürgermeister begonnen.
01:16Erst am Montag hatten Demonstranten einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt in der Hauptstadt Belgrad,
01:22für 24 Stunden blockiert. Serbiens Präsident Alexander Vucic kündigte daraufhin einen
01:29nationalen Dialog an. Er sprach von einem großen Erfolg der von Studenten organisierten Proteste
01:36und verlangte eine Regierungsumbildung. Mindestens 50 Prozent der Minister müssten
01:41zurücktreten, weil sie sich in Mauselöcher zurückgezogen hätten, sagte Vucic.
01:46Vucic bestimmte Geschicke Serbiens seit mehr als einem Jahrzehnt.
01:51In seinem jetzigen Amt als Präsident hatte er aber eigentlich nur eingeschränkte Befugnisse.

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