Die Massenproteste in Serbien gegen die Korruption reißen nicht ab. Tausende Menschen versammelten sich dieses Mal nicht in den Großstädten Belgrad oder Novi Sad, sondern in der Industriestadt Kragujevac im Zentrum des Landes.
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NewsTranskript
00:00Die Massenproteste in Serbien gegen die Korruption reißen nicht ab.
00:05Tausende Menschen haben sich am serbischen Nationalfeiertag versammelt,
00:09um bis in die Nacht eine wichtige Straßenkreuzung zu blockieren,
00:13dieses Mal nicht in den Großstädten Belgrad oder Novi Sad,
00:16sondern in der Industriestadt Karujevac im Zentrum des Landes.
00:21Das Ziel ist die Dezentralisierung des Protestes, um zu zeigen,
00:25dass nicht nur Belgrad wichtig ist,
00:28sondern alle Städte, die unser Anliegen unterstützen,
00:31und dass wir ihnen zeigen, dass wir sie unterstützen.
00:34Das ist die Botschaft.
00:36Auslöser der Proteste war der tödliche Einsturz des Vordachs
00:40des erst kurz zuvor renovierten Hauptbahnhofs von Novi Sad am 1. November.
00:4515 Menschen kamen dabei ums Leben.
00:48Die Demonstranten machen Korruption in Regierung und Verwaltung für das Unglück verantwortlich.
00:54Studierende sind zur treibenden Kraft der Proteste geworden.
00:57Seit November halten sie die meisten Hochschulen des Landes besetzt.
01:01Am Freitagabend waren hunderte Studenten aus Belgrad und Karujevac angekommen,
01:06die sich vier Tage lang zu Fuß auf dem Weg in die Stadt gemacht hatten.
01:11Viele Menschen unterstützen die Proteste.
01:14In Karujevac werden Sandwichs und Getränke an die Studenten verteilt.
01:19Ein Unterstützer erinnert an den Sturz von Machthaber Slobodan Milosevic im Jahr 2000.
01:25Das ist das Mindeste, was wir für die Studenten tun können.
01:28Sie haben uns aus unserer Betäubung aufgeweckt.
01:31Wir haben es vor 25 Jahren schon einmal versucht, aber das System hat uns getäuscht.
01:36Wir hoffen jetzt, dass das nicht noch einmal passiert.
01:39Ende Januar war Ministerpräsident Milosevic zurückgetreten.
01:43Dies hatte indes keine Auswirkungen auf die Protestbewegung.
01:47Serbiens starker Mann, Präsident Alexander Vucic,
01:51hat bislang abwechselnd zum Dialog aufgerufen
01:54oder aber ausländische Einmischung für die Proteste verantwortlich gemacht.