Die Gemeinde Wien zahlt ein Drittel der Kosten, die für die Restaurierung des jüdischen Stadttempels in der Wiener Seitenstettengasse anfallen. Das gab Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) bei einem gemeinsamen Medientermin mit dem Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Oskar Deutsch, bekannt. Insgesamt dürfte das Projekt um die 10 Mio. Euro kosten. Ein weiteres Drittel könnte der Bund übernehmen, der Rest wird durch Spenden finanziert.
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NewsTranskript
00:00Der Stadttempel in der Wiener Seitenstädtengasse gilt als das spirituelle Zentrum der jüdischen
00:06Gemeinde und ist die größte Synagoge Österreichs.
00:10Ab Herbst soll das historische Bauwerk saniert werden.
00:13Ein Drittel der Kosten übernimmt die Gemeinde Wien.
00:16Das gab jetzt Bürgermeister Michael Ludwig bei einem Medientermin bekannt.
00:21Für mich ist das als Wiener Bürgermeister eine Selbstverständlichkeit, dass wir ein
00:26Drittel der Gesamtkosten als Stadt Wien übernehmen werden, um einen sichtbaren Beitrag zu leisten,
00:32dass wir ideell, aber auch materiell hinter der jüdischen Gemeinde in unserer Stadt stehen.
00:39Denn wir haben eine kleine jüdische Gemeinde in Wien, aber eine sehr aktive.
00:44Insgesamt dürften die Restaurierungsarbeiten um die 10 Millionen Euro kosten.
00:49Ein weiteres Drittel könnte der Bund übernehmen, der Rest wird durch Spenden finanziert.
00:55Rund eine Million Euro habe man bereits durch Fundraising eingenommen,
01:00berichtete der Präsident der israelitischen Kultusgemeinde.
01:04Er nutzte den Medientermin auch, um abermals vor einer Regierungsbeteiligung der FPÖ zu warnen.
01:11Das erste Mal ist in der Geschichte jemand einer Partei aus der FPÖ Bundeskanzler wird,
01:19einer Partei aus rechtsextremen Deutschnationalen.
01:24Und gerade dann freue ich mich sehr, dass du heute zeigst,
01:30dass du hinter der Kultusgemeinde, hinter den Gemeindemitgliedern,
01:33es geht ja immer, immer nur um Menschen, dass du heute hier bist.
01:37Erbaut wurde der Stadttempel 1826 von Josef Kornhäusl.
01:43Es ist die einzige Synagoge, die während der Novemberpogrome der Nationalsozialisten 1938
01:51nicht komplett niedergebrannt wurde.
01:53Und dieser Tempel hier wurde als einer der ganz wenigen Beethäuser und Synagogen nicht zerstört,
01:59aber nicht als Rücksichtnahme auf die wertvollen Kunstgegenstände, die hier sind,
02:04oder als wichtiges Dokument des jüdischen Lebens,
02:07sondern deshalb, weil man Sorge hatte, dass die umliegenden Häuser
02:11ebenfalls in Brand geraten, wenn man diese Synagoge anzündet.
02:15So Bürgermeister Michael Ludwig am Dienstag.
02:18Die Renovierungsarbeiten sollen im Herbst beginnen und ein Jahr später abgeschlossen sein.