Der neue Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos) hat seine Pläne für den Umgang mit digitalen Geräten konkretisiert. Nach einem runden Tisch mit unterschiedlichen Verantwortlichen hat er so genannte "handyfreie Zonen" an Schulen, einschließlich der 8. Schulstufe, angekündigt. Für die praktische Ausgestaltung sollen Schulen verantwortlich sein.
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NewsTranskript
00:00Der Umgang mit Handys in der Schule soll bundesweit einheitlich geregelt werden.
00:05Das hat Bildungsminister Christoph Wiederkehr in seiner ersten Pressekonferenz in dieser Funktion bestätigt.
00:11Bei einem runden Tisch mit Schulvertretern wie Lehrern, Schülern, Eltern und Direktoren
00:17sowie Medizinern und Psychologen sei man rasch einig gewesen, berichtete Wiederkehr im Anschluss.
00:23Und wir haben ein sehr einheitliches Bild, nämlich, dass wir einerseits das digitale Lernen in den Schulen fördern müssen,
00:30aber wir gleichzeitig die digitale Ablenkung minimieren wollen.
00:35Wir sind deshalb auch übereingekommen, dass ich als zuständiger Minister in meiner politischen Verantwortung
00:41sehr bald eine Verordnung in Kraft treten lassen werde und auf den Weg bringen,
00:47um Schulen grundsätzlich zu handyfreien Zonen zu machen.
00:52Was heißt das? Wir wollen einschließlich der achten Schulstufe, heißt für Volksschule, Mittelschule, AHS-Unterstufe,
01:00aber auch Sonderschule, hier ein Handyverbot erlassen.
01:05Das beinhaltet, dass sowohl im Unterricht als auch in den Pausen private Endgeräte,
01:11nämlich Handys, aber auch Smartwatches und ähnliche Devices nicht gestattet sind.
01:18Wie die handyfreie Zone nun umgesetzt wird, bleibt in Schulen selbst überlassen.
01:23Denkbar wären etwa, wie bisher, Handygaragen oder einfach abgedrehte Handys in der Schultasche.
01:28Für die Schuldirektoren sei diese Verordnung jedenfalls eine enorme Erleichterung, dass sie nun den Rücken gestärkt bekämen.
01:36Wir haben nämlich ein gesellschaftspolitisches Konfliktfeld im Klassenzimmer um die Diskussion, wie wird mit dem Handy umgegangen?
01:44Weil manche Eltern wollen die Kinder immer erreichen, rund um die Uhr, auch in der Schulzeit.
01:49Und hier müssen wir die Schuldirektorinnen und Schuldirektoren stärken, um zu sagen,
01:54ja, Schule ist eine handyfreie Zeit und es ist auch sinnvoll so.
02:01Denn es sei medizinisch erwiesen, dass übermäßiger Handykonsum zum Beispiel zu Konzentrationsschwierigkeiten führen kann.
02:08Da geht es um die erhöhte Reizbarkeit.
02:10Es geht darum, dass die Impulsivität nicht mehr gelenkt werden wird.
02:14Es geht darum, dass die verschiedenen Aspekte der Psyche letztlich angegriffen werden,
02:19bis hin, dass es eben zu Beeinträchtigungen kommt in Richtung Ängste, depressive Verstimmungen und letztlich auch ein Zwangsverhalten.
02:28Parallel dazu entwickeln sich auch die körperlichen Beeinträchtigungen und da zählt ganz, ganz stark dazu die Schlafstörungen,
02:35bis hin, dass man sieht, dort wo problematische Handynutzung ist, dass auch verschiedene andere Verhaltensweisen einreißen.
02:42Es gibt eine verminderte Fitness.
02:44Auch das soziale Miteinander soll durch die handyfreie Zeit gestärkt werden.
02:49Parallel dazu will der Bildungsminister an den Schulen weiterhin auf digitale Aufklärung setzen.
02:55Die Verordnung soll noch im März erlassen werden.
02:57Der Gültigkeitszeitraum ist noch offen.