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KurzfilmeTranskript
00:00:00Musik
00:00:30Maria Schwarzkopf gehört zu den Glücklichen,
00:00:57die in Berlin des Jahres 1930 noch Arbeit haben.
00:01:03Ihr Freund Erich Badura dagegen
00:01:05muss sich erst in Adisagas Kneipe unentbehrlich machen,
00:01:09um als Geschäftsführer besser Rausschmeißer eingestellt zu werden.
00:01:13Erichs bekannten Kreis aus früheren Jahren reicht bis zu Wassmann.
00:01:17Wassmann lebt von Erpressungen.
00:01:20Seine Opfer sind Frauen,
00:01:21die sich im Massageinstitut Jugendkraft,
00:01:23einer getarnten Engelmacherei, behandeln ließen.
00:01:25Das sind Hunderte, meist die Ärmsten,
00:01:29die durch Not und Arbeitslosigkeit
00:01:31zu diesem äußersten Schritt getrieben wurden.
00:01:35Maria weiß, dass der Tod der Frau Heiduscheck
00:01:37in diesem sogenannten Institut verschuldet worden ist.
00:01:41Sie unterrichtet jedoch auch Heiduscheck,
00:01:42den Ehemann nicht von diesen Zusammenhängen,
00:01:45aus Furcht, selbst in das Räderwerk der Justiz zu geraten.
00:01:48Als sie erfährt, dass Heiduscheck für den Tod seiner Frau
00:01:52vor Gericht zur Verantwortung gezogen werden soll,
00:01:54entschließt sie sich,
00:01:56gegen den Willen ihres Freundes Erich
00:01:57als Zeugin auszusagen.
00:02:01Sie weiß nicht,
00:02:02dass der Polizei ihr Name längst bekannt ist.
00:02:05Er steht ebenfalls auf einer der 300 Karteikarten,
00:02:08die man bei Wassmann gefunden hat.
00:02:10Er selbst ist entkommen.
00:02:11Schon auf der Flucht passt er Maria ab.
00:02:15Seine alte Erpressertour scheint weiter zu funktionieren.
00:02:19Die Polizei sucht ihn vergebens.
00:02:25Na selbstverständlich sah ich vor Gericht aus.
00:02:27Unter allen Umständen.
00:02:28Mach da, Frau.
00:02:29Mach mich nicht, Manoli.
00:02:30Ich hab den Saalbach in die Geschmiedegeld gezahlt,
00:02:32dass du nicht brauchst.
00:02:33Jetzt willst du wieder.
00:02:34Die Situation hat sich doch völlig verändert.
00:02:36Begreifst du das denn immer noch nicht?
00:02:37Schließlich bin ich es gewesen,
00:02:38die die ganze Sache ins Rollen gebracht hat.
00:02:39Durch mich ist alles aufgedeckt worden.
00:02:41Alles hat man mir zu verdanken.
00:02:46Maria, machen Sie solche Leichen, bitte, Miene.
00:02:48Sie vergrauen mir doch die Kundschaft.
00:02:50Entschuldigung, aber der Laden ist doch noch gar nicht geöffnet.
00:02:52Und warum nicht? Warum, frage ich?
00:02:54Es ist fünf vor neun.
00:02:55Na, dann wird es aber Zeit,
00:02:55dass Sie noch mal Luft machen.
00:02:56Los, los, machen Sie Durchzug.
00:03:02Saugen Sie, saugen Sie.
00:03:03Sofort, Herr Meier.
00:03:07Hab ich nicht hundertmal gesagt,
00:03:08die Kabinen sollen aufstehen in der Nacht,
00:03:10sonst mufft das da drin,
00:03:10dass wir morgens rücken,
00:03:11dass es wieder rausfällt.
00:03:12Ich mach das schon.
00:03:13Jetzt mach ich es.
00:03:19Gott, der Gericht.
00:03:20Ich mach das.
00:03:21Gott, der Gericht.
00:03:22Ich mach das.
00:03:22Entschuldigung.
00:03:22Ich mach das.
00:03:39Ich mach das.
00:03:40Die Schreibkräfte sind da.
00:04:07Sehr gut. Jede von Ihnen bekommt 50 Karteikarten. Sie schreiben Vorladungen und Zustellungsurkunden. Bis heute Mittag müssen Sie fertig sein. Wer einen Namen nicht lesen kann, meldet sich bei mir.
00:04:19Wenn wir vier uns das aufteilen, kommen fast 80 auf jeden.
00:04:23Sie wollen also wirklich alle Frauen hier vorladen?
00:04:25Ja.
00:04:26Alle 300?
00:04:28Verdammt viel Arbeit.
00:04:30Wenn nun Ihre Frau dabei wäre. Das könnte doch sein.
00:04:35Ich verbitte mir solche Unterstellungen.
00:04:37Ich unterstelle nur, dass Sie mindestens 10 Jahre verheiratet sind.
00:04:4120?
00:04:42Und dass Sie keine Kinder haben. Da gibt es doch nur zwei Möglichkeiten.
00:04:52Lassen Sie gefälligst meine privaten Verhältnisse aus dem Spiel.
00:04:56Ihre privaten Verhältnisse? Davon war doch gar nicht die Rede.
00:04:58Jetzt reicht es. Sie verlassen sofort den Raum. Ich will Sie in meiner Abteilung nie wiedersehen.
00:05:11Empfehlen Sie mich weiter.
00:05:12Raus!
00:05:13Na?
00:05:16Ihr Vater ist der Schwager vom Herrn Polizeipräsidenten.
00:05:21Was?
00:05:22Wussten Sie das noch nicht?
00:05:25Schade.
00:05:27Ich dachte, Sie hätte Zivilcourage.
00:05:29Soll ich Sie zurückholen?
00:05:31Nein.
00:05:32Dann kommen auf jeden von uns über 100.
00:05:34Hier, Kommissar.
00:05:41Mein lieber Kraus, ich habe eine ganz tolle Sache für Sie.
00:05:43Kommen Sie mal...
00:05:43Wer spricht da?
00:05:45Können Sie nicht deutlicher reden?
00:05:46Kriminalrat Röwekamp.
00:05:48Ach, Herr Kriminalrat.
00:05:49Verzeihung, ich hatte nicht...
00:05:51Sie bearbeiten doch den Fall Wassmann.
00:05:54Wassmann.
00:05:56Ja, ich habe die Fahndung gestern...
00:05:58Ja, leider vergeblich.
00:05:59Was meines Todes...
00:06:00Was?
00:06:02Droht?
00:06:03Psst!
00:06:05Wie denn?
00:06:06Wo?
00:06:06Ja, wahrscheinlich sind Sie ermordet.
00:06:07Das ist ja...
00:06:09Lass Sie übernehmen den Fall.
00:06:10Ich soll das übernehmen, aber Mordsachen sind doch nicht...
00:06:13Ja, das ist eine Sonderkommission.
00:06:15Ach, Sonderkommission.
00:06:17Verweisung des Polizeipräsidenten.
00:06:18Natürlich, wenn der Herr Polizeipräsident persönlich...
00:06:21Selbstverständlich, Herr Kriminalrat.
00:06:24Sofort.
00:06:26Klopf, Schmeusel, schicken Sie alle nach Hause.
00:06:28Sie sollen wiederkommen.
00:06:28Wir müssen weg.
00:06:29Bestellen Sie einen Wagen für vier Personen.
00:06:31Wir sind doch nur drei.
00:06:32Sie beide, Frau Lenzipp und ich.
00:06:39Bitte, Herr Professor Germer.
00:06:40Ich muss Sie bitten, mir Ihr Büro zur Verfügung zu stellen.
00:07:00Wie lange soll denn mein Geschäft noch geschlossen bleiben?
00:07:03Jede Sekunde kostet mein Geld.
00:07:05Wer bezahlt mir das?
00:07:06Sie warten hier alle.
00:07:07Herr Klopf.
00:07:08Ich muss...
00:07:08Alle!
00:07:10Ich muss zum Gericht als Zeugin aussagen.
00:07:12Sagen Sie das dem Kommissar, wenn Sie dran sind.
00:07:17Herr Kommissar.
00:07:18Draußen bleiben.
00:07:20Sparen Sie Zeit, ich weiß, wer es war.
00:07:22So.
00:07:23Na dann mal raus damit.
00:07:24Eine, die von Wassmann erpresst worden ist, weil sie abgetrieben hat.
00:07:26Ach, selbst wenn das stimmt.
00:07:29Wir haben die Auswahl.
00:07:30Es sind über 300.
00:07:30Ja, aber welche von denen kommt hier in den Laden?
00:07:33Dazu noch nachts.
00:07:33Sie zum Beispiel.
00:07:34Oh.
00:07:35Ach, Frau Mayer ist nicht erpresst worden.
00:07:36Der Erpresserbrief war gar nicht für Sie bestimmt.
00:07:38Wassmann hat Sie verwechselt mit einer anderen.
00:07:41Na dann kann nur eine Verkäuferin in Frage kommen.
00:07:44Hier, die.
00:07:45Die steht auch in Wassmanns Kartei.
00:07:47Maria Schwarzkopf.
00:07:54Locker, lieber Freund, locker.
00:07:56Verkrampfen Sie sich nicht.
00:07:57Das Gericht hat das nicht gerne.
00:07:59Ist das hier eine Theatervorstellung oder was?
00:08:03Vergessen Sie nicht.
00:08:03Alles geschieht in Ihrem Interesse.
00:08:10Nur ein Augenblick.
00:08:14Na, was sagst du nun, alter Junge?
00:08:15Zufrieden?
00:08:16Das Volk strömt.
00:08:17Was heißt denn das Volk?
00:08:18Die ganze erste Garnitur.
00:08:20Nachtausgabe, Morgenpost, Lokalanzeige, Angriff.
00:08:22Alles da.
00:08:23Wehe, wenn du mich jetzt blamierst.
00:08:24Die kriegen ihre Show.
00:08:25Verlass dich drauf mit Pauken und Trompeten.
00:08:27Der Angeklagte?
00:08:28Ja.
00:08:29Nach der Urteilsverkündung.
00:08:30Ja.
00:08:34Was ist denn bloß los, Herr Doktor?
00:08:36Die Presse ist ja voll da bei so einer kleinen Sache.
00:08:38Wie kommst denn?
00:08:39Ja, seltsam, nicht wahr?
00:08:40Ja.
00:08:41Ist die Zeugin Schwarzkopf schon hier?
00:08:42Hat sich bei mir noch nicht gemeldet.
00:08:44Prozess Heilutschek.
00:08:45Alle Zeugen bitte eintreten.
00:08:47Misthaufen.
00:08:54Misthaufen.
00:08:55Herr Oskar, halte Ohrenstein.
00:08:59Alles Gute.
00:09:00Wird schon schief gehen.
00:09:01Er ist immer alles schief hier.
00:09:02Alter Unke.
00:09:04Das ist Frau Fischer, meine Nachtverwaltung.
00:09:05Nein.
00:09:05Nein.
00:09:07Oh, der Staatsanwalt, der wittert morgen.
00:09:09Guten Morgen.
00:09:10Ich sehe, Sie haben die große Glocke geläutert.
00:09:15Leere Gerichtssäle sind so stimmungslos.
00:09:18Finden Sie nicht auch?
00:09:22Kurt!
00:09:23Was ist denn los?
00:09:26In der Kundenkartei, die Frau Martin geführt hat, gibt es keine Karte von Anheidoschek.
00:09:29Das habe ich erwartet.
00:09:31Ja, aber...
00:09:31Überlegen Sie einmal.
00:09:32Ihre Frau stirbt dann in Folgen des Eingriffs.
00:09:35Die Martin erfährt davon.
00:09:36Was wird sie dann wohl mit der Karteikarte tun?
00:09:38Der Arzt nicht verfluchte.
00:09:39Wenn die mir unter die Finger kommt, der jenet wie...
00:09:42Regen Sie sich doch nicht auf.
00:09:44Wir haben unsere Entlastungszeuge.
00:09:46Und von der weiß der Staatsanwalt nichts.
00:09:48Sonst hätte er die Anklage gegen Sie fallen lassen.
00:09:50Wo ist sie denn nun, deine Zeugin?
00:09:52Hey, ruft doch bitte mal diese Nummer an.
00:09:54Sie sollt in einer halben Stunde den Marsch setzen.
00:09:56Hm.
00:09:57Ich serviere Sie am Schluss der Beweisaufnahme.
00:09:59Als kleine Überraschung.
00:10:01Effekt, Hascher.
00:10:03Bitte, Herr Kommissar Kraus.
00:10:04Wen wollen Sie sprechen?
00:10:06Wer ist denn da überhaupt?
00:10:07Hier ist Kriminalassistentin Zipp.
00:10:09Ich muss unbedingt...
00:10:10Was? Sie?
00:10:11Hier ist Kraus.
00:10:12Wo stecken Sie denn?
00:10:13Auf dem Gericht.
00:10:14Kommen Sie sofort her, aber ein bisschen plötzlich.
00:10:16Maria Schwarzkopf wird hier als Zeugin benötigt.
00:10:18Nein.
00:10:19Die kann hier nicht weg.
00:10:22Unter gar keinen Umständen.
00:10:24Mordverdacht.
00:10:25Angeklagter, treten Sie vor.
00:10:33Ich stelle den Antrag, die Öffentlichkeit auszuschließen.
00:10:35Ich bin dagegen.
00:10:42Auch ich sehe keinen Grund dazu.
00:10:45Beschlossen und verkündet, die Öffentlichkeit bleibt zugelassen.
00:10:49Bis auf Weiteres.
00:10:50Sie sind der Metallarbeiter Oskar Heiduschek, geboren am 2. März 1896, wohnhaft Winterbergstraße 11.
00:10:59Sie sind beschuldigt, bei Ihrer Ehefrau Anna Heiduschek, geborene Külz, eine Abtreibung vorgenommen zu haben, mit dem Ausgang fahrlässiger Tötung, Paragraf 218 und 222 des Strafgesetzbuches.
00:11:11Sie sind der Tat hinreichend verdächtig. Es wird das Hauptverfahren gegen Sie eröffnet. Bekennen Sie sich schuldig?
00:11:17Nein.
00:11:18Sie haben Wasmann ermordet.
00:11:20Nein.
00:11:21Er wollte Sie erpressen und Sie hatten kein Geld.
00:11:24Ja, aber...
00:11:25Sie waren mit ihm verabredet, gestern Abend nach sieben.
00:11:28Woher wissen Sie das?
00:11:29Jetzt weiß ich es. Und nun will ich den Rest wissen. Wo haben Sie ihn niedergeschlagen? Hier im Gang?
00:11:36Sie hat ihn überhaupt nicht niedergeschlagen.
00:11:38Ich leite das Verhör.
00:11:39Aber doch wohl zweckmäßig aufgrund des ärztlichen Befundes.
00:11:43Die junge Dame hat recht. Der Schlag muss von einem Mann ausgeführt worden sein. Einem großen, kräftigen Menschen.
00:11:50Ja, dann...
00:11:53Wer war Ihr Komplize? Raus damit! Wen haben Sie angestiftet?
00:11:57Niemand. Außer Zilli hat überhaupt niemand gewusst, dass ich diesen Wasmann hier treffen sollte.
00:12:02Ab aufs Präsidium. Kommen Sie.
00:12:13Besteht denn wirklich Grund, Sie festzuhalten?
00:12:15Hören Sie mal, bei aller Liebe und allem Verständnis für junge Kollegen...
00:12:20Nun, Herr Professor?
00:12:23Der Tod muss zwischen neun und elf Uhr abends eingetreten sein.
00:12:26Schlag mit einem stumpfen Gegenstand.
00:12:29Spirale mit Bleigugeln.
00:12:31Hier.
00:12:32Die lag unter dem Toten.
00:12:42Moment!
00:12:44Maria!
00:12:45Maria!
00:12:45Was ist los?
00:12:46Zurücktreten!
00:12:47Was ist los? Was wollen Sie von dir?
00:12:48Sind Sie ein Verwandter?
00:12:49Wir sind verlobt!
00:12:50Tut mir leid, aber Sie steht unter Mord.
00:12:51Aber das ist doch...
00:12:52Keine Debatten, wir sind nicht im Reichstag.
00:12:54Leckerlich ist das!
00:12:55Geben Sie mir frei!
00:12:56Sie hat mit der Sache nichts zu tun!
00:12:58Ria!
00:12:58Sag es Ihnen doch mal, Ria!
00:13:00Also ruhig!
00:13:00Begreift die denn immer noch nicht!
00:13:02Ich bin es gewesen!
00:13:03Ich bin es!
00:13:04Ich habe wasmann umgebracht!
00:13:06Herr Dr. Wolters, Sie sind hier als Sachverständiger Zeuge geladen.
00:13:11Bitte berichten Sie ihm zusammen.
00:13:13Am 14. April dieses Jahres rief mich gegen 19 Uhr Herr Heide schickte seiner Frau.
00:13:19Telefonisch?
00:13:20Nein, er kam in meine Wohnung und holte mich.
00:13:23Leider zu spät.
00:13:25Anna hat mich angefleht, ich soll keinen Arzt rufen!
00:13:27Jetzt hat Dr. Wolter das Wort.
00:13:29Wenn er uns so anzeigt, hat sie ihr gesagt, was dann?
00:13:31Die Ärzte sind doch frohe!
00:13:33Ich mache das Gericht darauf aufmerksam, was Frau Heide schick uns sagte, als sie von
00:13:36der Gefahr einer Abtreibung sprach.
00:13:38Also den Angeklagten mit einbezog.
00:13:41Warum wohl, wenn er von nichts gewusst hat?
00:13:43Ich protestiere, dass der Zeuge ständig unterbrochen wird.
00:13:45Sagen Sie das Ihrem Mandanten?
00:13:46Natürlich habe ich es gewusst, ich habe auch zu ihr raten, aber getan habe ich es nicht.
00:13:54Sie sind ein Idiot, warum geben Sie das zu?
00:13:57Herr Dr. Wolter, befand sich ein Instrument in der Wohnung, mit dem ein derartiger Eingriff
00:14:02hätte vorgenommen werden können?
00:14:04Gott, es eignet sich jeder spitze Gegenstand.
00:14:07Oder besser, solche ungeeigneten Gegenstände werden ja leider ständig benutzt.
00:14:11Scharf angespitzte Bleistifte, Flaschenspüler.
00:14:13Danke, das genügt uns. Es waren also solche Gegenstände in der Wohnung vorher.
00:14:18Natürlich, die gibt es in jeder Wohnung.
00:14:20Danke, Herr Zeuge, das wäre wohl alles.
00:14:23Wenn ich mir noch eine persönliche Bemerkung erlauben darf.
00:14:25Ja, bitte.
00:14:27Man hat, Frau Heidescheck, drei ihrer fünf Kinder aus dem Leib geschnitten.
00:14:31Ein verengtes Becken.
00:14:33Bei der letzten Operation habe ich assistiert.
00:14:35Da war Narbe an Narbe.
00:14:36Ja, und?
00:14:37Ich meine, da ist es wohl verständlich, wenn...
00:14:40Herr Zeuge, Ihre Ansicht mag ehrenwert sein.
00:14:44Aber diese Fragen stehen hier nicht zur Diskussion.
00:14:46Wieso nicht? Das gehört doch zur Sache.
00:14:48Man muss zwischen der ethischen und der rechtlichen Seite des Falles unterscheiden.
00:14:51Wir hier haben nur über strafrechtliche Tatbestände zu verhandeln.
00:14:54Es geht um die Existenz einer Arbeiterfamilie.
00:14:57Wer ist schuld, wenn man solche Frauen immer zu neuen Geburten zwingt?
00:14:59Wenn man sie zu Gebärmaschinen macht?
00:15:01Ganz gleich, was später aus den Kindern wird.
00:15:02Das ist eine verfassungsrechtliche Frage.
00:15:05Dann ist etwas voll mit dieser Verfassung.
00:15:07Sie dient nur dem Besitzenden.
00:15:09Das ist ein Angriff gegen unsere Gesellschaftsordnung.
00:15:11Die Staatsanwaltschaft muss sich dagegen verwahren,
00:15:13dass der Herr Schöffel dieses Tribunal für kommunistische Propaganda missbraucht.
00:15:18Ja, aber recht, Herr Mann!
00:15:20Sie bleiben also bei Ihrer Aussage, dass Sie die Tat allein begangen haben?
00:15:24Ja.
00:15:24Mit diesem Hampelmann?
00:15:25Ja.
00:15:26Ohne Beihilfe?
00:15:26Ja.
00:15:27Und ohne Wissen Ihrer Verlucht?
00:15:28Ohne Wissen.
00:15:28Aber Sie hat Ihnen doch erzählt, dass Sie was man hier treffen will?
00:15:31Nein, das habe ich von Zillisibmann erfahren.
00:15:33Und wie sind Sie ohne Hilfe hier hereingekommen?
00:15:35Vom Hausflur her, durch die Eisentür.
00:15:37Sie stand offen.
00:15:38Herr Meyer hat aber gesagt, dass diese Türe immer verschlossen wird
00:15:41und den einzigen weiteren Schlüssel hat Frau Lein Schwarzkopf.
00:15:44Was sagen Sie jetzt?
00:15:44Ja, wahrscheinlich hat Maria wieder aufgeschlossen.
00:15:46Um Sie einzulassen.
00:15:47Nein, für was, Mann?
00:15:49Das ist ja...
00:15:50Die Türen hatten Sie offengelassen, nicht?
00:16:01Ich habe das alles schon zu Protokoll gegeben.
00:16:05Wenn diese Tür offen stand, hätten Sie was mal noch hören müssen, als er herein kam?
00:16:09Die Tür zum Büro war zu.
00:16:11Ich meine, die Eisentür, die hatte ich offengelassen.
00:16:15Ach, die Eisentür?
00:16:16Die stand also offen?
00:16:32Wie oft soll ich das denn noch sagen?
00:16:34Ja, ja, ja!
00:16:35Sie lügen!
00:16:36Hier ein Schnappschloss, ein Schließer, draußen keine Klinke.
00:16:40Man kann die Tür gar nicht offen lassen, Mäusel.
00:16:47Ja, ich habe den Keil untergelegt.
00:16:52Ja, ich...
00:16:54Hier ist er.
00:16:55Ja.
00:16:57Sie wollen uns also einreden, dass Sie da drin saßen und gar nicht gemerkt haben,
00:17:00dass was man da vorne im Laden ermordet worden ist?
00:17:03Es muss so gewesen sein.
00:17:04Für wie blöd halten Sie uns eigentlich?
00:17:08Frau Flater, Sie sind geboren am 16. Oktober 18...
00:17:13Ja, das stimmt genau.
00:17:15Portiersfrau vom Beruf und mit dem Angeklagten weder Verwandt noch verschwägert.
00:17:19Nee, Jot sei Dank nicht.
00:17:22Der Gegenstand der Verhandlung ist Ihnen bekannt.
00:17:25Auf eine Vereinigung der Zeugin wollen wir zunächst verzichten,
00:17:28aber ich muss Sie ermahnen, hier vor Gericht die volle Wahrheit zu sagen.
00:17:31Ich bin eine ehrliche und anständige Frau, Herr Richter.
00:17:33Mir braucht man soweit nicht erst eine Allee.
00:17:38Frau Flader, Sie haben dem Gericht hier zwei Briefe geschrieben.
00:17:43Der erste trägt keine Unterschrift, ist anonym.
00:17:49Aber er stammt ja wohl von Ihnen, nicht wahr?
00:17:52Naja, zuerst habe ich mir gedacht, was sollst du da Schirereien machen?
00:17:55In diesen Briefen behaupten Sie, ja, hier, der Angeklagte habe an seiner Frau rumgefummelt und gemattert.
00:18:08Und Sie meinen damit doch wohl, er habe die Abtreibung eigenhändig vorgenommen?
00:18:12Naja, so kann man das auch ausdrücken.
00:18:15Welche Beweise haben Sie dafür?
00:18:16Ja, Kino!
00:18:17Ruhe!
00:18:18Darf ich eine Frage stellen?
00:18:19Warum haben Sie diese Briefe geschrieben?
00:18:23Sie war scharf auf ihn und er wollte nicht!
00:18:28Ruhe!
00:18:30Stellen Sie die Person fest und schmeißen Sie sie raus!
00:18:34Von jetzt halt werde ich jeden in Strafe nehmen, der die Verhandlung stört!
00:18:40Sie!
00:18:40Ich, kommen Sie mit!
00:18:41Was wollen Sie denn von mir?
00:18:43Ich habe da ja nichts gesagt!
00:18:45Ruhe!
00:18:46Ruhe!
00:18:46Das ist die Fischerin, die hat vorhin ein alter Misthaufen zu mir gesagt.
00:18:49Bis doch!
00:18:50Sie, was soll denn das?
00:18:51Die haben da alle im Pieck auf mir, wo es weg die Briefe war.
00:18:53Ja, aber ich mache es nicht.
00:18:54Raus!
00:18:54Raus!
00:18:55Raus!
00:18:57Zeuge, der Herr Schöffer hat Ihnen eine Frage gestellt.
00:19:01Danke.
00:19:03Ich habe ihr eine Antwort bekommen.
00:19:05Es gibt keinen Grund, der Zeugin unlautere Motive zu unterschieben.
00:19:08Sie hat nur ihre staatsbürgerliche Pflicht getan.
00:19:11Also, Frau Flahner, auf welche Beweise stützen Sie sich?
00:19:14Na, der Heide-Scheck hat es doch selber zugegeben.
00:19:16Was habe ich?
00:19:18Sie haben mir selbst gesagt, dass Sie es gewesen sind und dass Sie an das ganze Unglück selbst schuld sind.
00:19:23Das ist nicht wahr!
00:19:24Kein Wort habe ich gesagt!
00:19:27Herr Richter, ich kann das beeilen!
00:19:29Und die Fischerin, die war auch dabei!
00:19:31Ach, es gibt noch eine Zeugin.
00:19:34Das haben Sie bisher aber nicht...
00:19:35Weil die doch den Heide-Scheck der Stange hält.
00:19:37Die ob da immer bei denen eine Wohnung rum.
00:19:39Doch bloß wegen die Kinder, du Schlechtschnauze!
00:19:42Aber soll sie doch mal den Finger heben und schwören, denn wird sie schon rausrücken damit.
00:19:46Ich beantrage die Vernehmung der Frau Fischer als Zeugin.
00:19:49Ich schließe mich dem Antrag an.
00:19:51Tja, dann werden wir wohl vertagen müssen.
00:19:56Wieso? Die Fischerin ist doch hier!
00:19:58Was hier im Saal?
00:20:00Sie haben sie doch eben rausgeschmissen.
00:20:01So, und jetzt unterschreiben Sie.
00:20:19Erst durchlesen.
00:20:20Nicht nötig.
00:20:21Halt!
00:20:21Also jetzt ist meine Geduld zu Ende.
00:20:23Wenn Sie glauben, nicht an Narrenfreiheit zu haben, dann irren Sie sich.
00:20:26Bitte geben Sie mir zwei Minuten.
00:20:28Bedenken Sie, dass Sie nicht nur sich lächerlich machen.
00:20:30Eine.
00:20:32Bitte.
00:20:35Warum haben Sie uns belogen?
00:20:37Was wollen Sie denn noch? Ich habe doch schon alles zugegeben.
00:20:40Wann wollen Sie denn die Tat begangen haben, wenn ich fragen darf?
00:20:43Gestern Abend natürlich.
00:20:44Genauer. Um welche Zeit?
00:20:45Das muss so gegen zehn gewesen sein.
00:20:49Ach.
00:20:51Kommen Sie doch bitte mal rein. Beide.
00:20:55Tag, Erich.
00:20:58Und diese beiden Zeugen haben übereinstimmend die Aussage gemacht,
00:21:02dass Sie gestern Abend bis zwölf Uhr mit Ihnen, Herr Badora,
00:21:06die Monatsabrechnung machten.
00:21:08Und dass Sie während dieser Zeit ständig anwesend waren.
00:21:11Ja, das ist...
00:21:17Also, das war so.
00:21:24Das stimmt, Herr Kommister. Wir haben die ganze Nacht über zusammengesessen.
00:21:29Sie wollten also nur Ihre Verlobte decken?
00:21:35Ja.
00:21:35Aber die kann es gar nicht gewesen sein. Das hat ja der Arzt vorhin festgestellt.
00:21:41Sie geben also zu, dass Sie uns durch eine falsche Aussage
00:21:44die Zeit gestohlen und uns an der Nase herumgeführt haben.
00:21:50Mein Gott.
00:21:54Da sind wir ja beide aus allem raus.
00:21:56Irrtum.
00:21:58Ich werde Sie wegen Irreführung belangen.
00:22:01Und das kommt Sie teuer zu stehen.
00:22:03Bitte, Herr Kommissar, bitte.
00:22:04Wenn es weiter nichts ist.
00:22:08Was soll ich sagen, Erich?
00:22:10Danke.
00:22:12Schon gut.
00:22:15Können wir jetzt gehen?
00:22:16Sie ja.
00:22:17Fräulein Schwarzkopf ist uns noch einige Erklärungen schuldig.
00:22:20Die Flada nüchter, wenn sie Mund aufmachen.
00:22:22Genau.
00:22:22Da hört sich doch alles auf.
00:22:24Hast du nicht auf der halben Treppe gestanden mit den Heiduscheck?
00:22:26Und er hat gesagt,
00:22:28ich bin eben nicht vorsichtig genug gewesen.
00:22:30Und dass die Anna so jämmerlich hat sterben müssen,
00:22:32da bin ich ganz alleine dran schuld.
00:22:34Hat er gesagt, ich bin schuld oder nicht?
00:22:38Ja.
00:22:38Na.
00:22:38Ja, das hat er gesagt.
00:22:40Na, also.
00:22:41Aber damit hat er ja nicht die Abtreibung gemeint.
00:22:44Na, was denn sonst?
00:22:46Na, er hat sich schuldig gefühlt,
00:22:48weil er hätte die Anna nicht wieder schwängern sollen.
00:22:52Wo doch schon fünf Kinder da sind
00:22:55und immer die schweren Geburten
00:22:56und dann bloß Magiwürfel und Kartoffeln,
00:22:59seit er arbeitslos ist.
00:23:01Na, hab ich's nicht gesagt?
00:23:03Die finden Dreh.
00:23:05Noch eine Frage an die Zeugin?
00:23:07Nein, danke.
00:23:09Sie können sich setzen.
00:23:09Herr Verteidiger.
00:23:19Ich beantrage Vertagung
00:23:20und die Ladung einer weiteren Zeugin.
00:23:22Aber ich bitte Sie.
00:23:23Wir sind doch während der Verhandlung
00:23:24keine neuen Gesichtspunkte aufgetaucht.
00:23:27Verschleppungstaktik.
00:23:28Ich hatte die Absicht,
00:23:29die Zeugin hier in der Hauptverhandlung zu stellen.
00:23:31Aber aus mir noch unbekannten Gründen
00:23:32ist sie nicht erschienen.
00:23:33Es handelt sich um eine gewisse Maria Schwarzkopf,
00:23:38eine Arbeitskollegin der Verstorbenen,
00:23:40die bereit ist zu beeiden,
00:23:42dass Frau Heiduszek
00:23:43ein als Massagesalon getan
00:23:45das Institut aufgesucht hat
00:23:46und dort den Eingriff vornehmen ließ.
00:23:49Diese Engelmacherei hat eine Kundenkartei geführt,
00:23:51in der über 300 Namen enthalten sind.
00:23:54Der Polizeiapparat war nicht in der Lage,
00:23:55diese wichtige Zeugin zu finden
00:23:56und zur Aussage zu veranlassen.
00:23:58Erst dass ich die Sache in die Hand nahm,
00:23:59kam die Wahrheit ans Licht.
00:24:01Die Wahrheit ist,
00:24:01dass diese wichtige Zeugin
00:24:02vor einer Stunde verhaftet worden ist.
00:24:04Wegen Mordverdachter.
00:24:05Ein Kommentar erübrigt sich.
00:24:17Beschlossen und verkündet.
00:24:19Die Verhandlung wird nicht unterbrochen.
00:24:21Die Beweisaufnahme ist abgeschlossen.
00:24:23Herr Staatsanwalt, bitte Ihr Pettoyer.
00:24:32Ich denke, ich kann mich kurz fassen,
00:24:35meine Damen und Herren.
00:24:36Was ist das wertvollste Geschenk,
00:24:38das wir von unseren Ahnen übernommen haben?
00:24:40Die Gebärfreudigkeit der deutschen Frau.
00:24:43Die Abtreibungseuche aber führt unser Volk in den Untergang.
00:24:47Schon im römischen Recht heißt es darum,
00:24:49Nasciturus proiam nato habitu.
00:24:51Das Kind im Mutterleib ist einem Lebenden gleichzusetzen.
00:24:54Das galt aber nur für Erbstreitigkeiten.
00:24:56Nein, es konnte dem Angeklagten zwar nicht eindeutig nachgewiesen werden,
00:25:00dass er die Abtreibung bei seiner Frau selbst vorgenommen hat,
00:25:03denn die Auslegung des Schuldgeständnisses des Angeklagten
00:25:06durch die Zeugin Fischer ist zwar fadenscheinig,
00:25:08aber mit konkreten Beweisen nicht zu widerlegen.
00:25:11Und hier gilt der alte Rechtsgrundsatz in dubio pro reo.
00:25:14Fest steht jedoch,
00:25:15dass der Angeklagte seiner Frau bewusst,
00:25:17ja, ihr sogar entschieden zugeraten
00:25:19und damit ihren Tod mitverschuldet hat.
00:25:22Er hat es offen zugegeben
00:25:23und vor Gericht keine Reue gezeigt.
00:25:26Ich beantrage darum wegen Anstiftung
00:25:28gemäß § 48 zur Abtreibung
00:25:30im Sinne des § 218
00:25:31einen Monat Gefängnis.
00:25:37Einen Monat.
00:25:39Bitte, Herr Verteidiger.
00:25:44Herr Dr. Saalbach hat den Saal verlassen.
00:25:47Das geht doch wohl nicht.
00:25:49Doch, du Raus.
00:25:51Eine unzeitige Entfernung des Verteidigers
00:25:53im Sinne des § 145 der Strafprozessordnung
00:25:56ist nur unzulässig,
00:25:58wenn es sich im Sinne des § 140
00:26:00um eine notwendige Verteidigung handelt.
00:26:04Das trifft hier aber nicht zu,
00:26:05weil wir hier über ein Vergehen verhandeln
00:26:07und nicht über ein Verbrechen.
00:26:10Das ist der § 1 des Strafgesetzbuches.
00:26:13Ja?
00:26:15Angeklagter,
00:26:17haben Sie selbst
00:26:18zu Ihrer Verteidigung
00:26:18noch etwas vorzubringen?
00:26:24Was soll ich da noch sagen?
00:26:26Also nicht.
00:26:28Das Gericht wird jetzt beraten.
00:26:30Urteilsverkündung
00:26:31um 14 Uhr.
00:26:40Herr Staatsanwalt,
00:26:41was sagen Sie zu der Blamage
00:26:42des Herrn Verteidigers?
00:26:43Das wollen wir doch im Gericht.
00:26:45Herr Staatsanwalt,
00:26:46ich bin erstaunt über Ihren Strafantrag.
00:26:50Na, wenigstens die fahrlässige Tötung
00:26:52konnten Sie dir nicht anhängen.
00:26:53Die hätten dir zu gerne drei Jahre
00:26:55aufgebrummt.
00:26:57Einen Monat oder drei Jahre.
00:26:59Arbeit kriege ich nie wieder.
00:27:02Lassen Sie mich doch vorurteilen,
00:27:03sollen Sie doch.
00:27:05Sollen Sie für die Kinder aufkommen.
00:27:08Ich häng mal einfach auf.
00:27:08Nun warte erst mal ab,
00:27:11Oskar.
00:27:12Die Schöpfen scheinen
00:27:13ganz in Ordnung zu sein.
00:27:15Sie gestatten,
00:27:16dass ich noch eine Kleinigkeit
00:27:17zu mir nehme.
00:27:18Ich komme ja sonst nicht dazu.
00:27:21Wir haben noch viel Zeit
00:27:22bis zur Urteilsverkündung.
00:27:24Knappe 20 Minuten.
00:27:26Ja,
00:27:27ich habe noch zwei Fälle heute.
00:27:29Fließbandarbeit.
00:27:29Ja,
00:27:30sehr richtig.
00:27:31Es geht den Menschen
00:27:32wie den Löhnen so.
00:27:33Ob Arbeiter
00:27:33oder Akademiker.
00:27:35Na ja,
00:27:35die Zeiten.
00:27:37Die Notverordnung,
00:27:39die Folgen des Versailler Diktats,
00:27:41da leiden wir alle drunter.
00:27:42Die ganze Volksgemeinschaft.
00:27:44Ein Hunger darf sein.
00:27:46Ja,
00:27:46ich sehe es.
00:27:47Also,
00:27:47früher habe ich an den
00:27:48Verhandlungstag
00:27:49im Restaurant gegessen.
00:27:51Wer kann sich das heute noch leisten?
00:27:52Schieber,
00:27:53Betrüger,
00:27:54Raffkes.
00:27:55Aber ein deutscher Richter?
00:27:56Ja.
00:27:57Kommen wir zur Sache.
00:27:58Ich denke,
00:28:00wir können es kurz machen.
00:28:00Und ich denke,
00:28:01wir werden uns so lange
00:28:02mit dem Fall beschäftigen,
00:28:03bis er geklärt ist.
00:28:06Nachdem der Staatsanwalt
00:28:07die Anklage
00:28:07wegen fahrlässiger Töne
00:28:08zurückgezogen hat,
00:28:10ist doch alles
00:28:11kein Problem mehr.
00:28:12Nach der Aussage
00:28:13von Frau Fischer
00:28:14blieb ihm ja nichts
00:28:14mehr anderes übrig.
00:28:16Das Schönste an der Sache war,
00:28:18dass er die Zeugin
00:28:19selbst geraten hat.
00:28:21Und im gleichen Moment
00:28:22zieht der Verteidiger ab,
00:28:24wie eine schmollende Diebe,
00:28:25weil ihm sein großer
00:28:26Kuh nicht gelungen war.
00:28:27Das ist zum Wieren.
00:28:28Sehr komisch.
00:28:36Also, ich denke,
00:28:37wir schließen uns
00:28:37dem Antrag
00:28:38der Staatsanwaltschaft an.
00:28:40Das kommt
00:28:40überhaupt nicht in Frage.
00:28:42Nun machen Sie doch
00:28:42bitte keine
00:28:43ohne zu Schwierigkeiten.
00:28:45Der Paragraf 48...
00:28:45Ich denke nicht daran,
00:28:46in einer solchen
00:28:47Justizkomödie
00:28:48den Ja-Sager und Hans-Wurst
00:28:49zu spielen.
00:28:50Ich wollte mich
00:28:50mit Ihnen solidarisch erklären,
00:28:52aber wenn Sie solche
00:28:52provokatorischen Töne
00:28:54anschlagen...
00:28:54Aber liebe Frau Schuricht,
00:28:55warum regen Sie sich auf?
00:28:57Herr Winter erfüllt doch
00:28:58nur einen Auftrag
00:28:59seiner Partei.
00:29:01Ich wahre meine Rechte
00:29:01als Schiffe.
00:29:02Weiter nichts.
00:29:03Sie sind gegen
00:29:04den Abtreibungsparagrafen.
00:29:07Volksaktion.
00:29:08Reichstagsdebatte.
00:29:08Ich kenne die Argumente
00:29:10Ihrer Abgeordneten genau.
00:29:12Sie können natürlich
00:29:13als Leinrichter
00:29:14eine andere
00:29:15Rechtsauffassung
00:29:16darlegen.
00:29:17Aber ich darf Ihnen
00:29:19als Jurist sagen,
00:29:20die Strafbestimmungen
00:29:21sind klar
00:29:22und eindeutig.
00:29:23Und die treffen
00:29:23auch auf den
00:29:24Paragraf 48 zu,
00:29:25den wir jetzt
00:29:26in Anwendung bringen müssen.
00:29:28Anstiftung.
00:29:29Darum geht es ja nämlich.
00:29:30Und nicht um
00:29:31den Paragraf 218.
00:29:32Sie verdrehen alles.
00:29:34Wozu hat Heidlček
00:29:35seine Frau denn
00:29:35angestiftet?
00:29:36Wie Sie das nennen?
00:29:37Doch nur zu einer
00:29:38Handlung, die nach
00:29:38Paragraf 218 bestraft wird.
00:29:40Also geht es doch
00:29:41um diesen Paragrafen.
00:29:42Sogar das Strafmaß
00:29:43richtet sich nach ihm.
00:29:44Die vier Wochen
00:29:45setzt der Mann
00:29:46doch auf einer Bagger ab.
00:29:48Wer soll sich denn
00:29:49dann um die Kinder
00:29:50kümmern?
00:29:51Das ist nicht
00:29:51Sache des Gerichts.
00:29:53Sie sind doch
00:29:54Sozialfürsorgerin,
00:29:55wenn ich nicht irre.
00:29:56Allerdings.
00:29:57Und wenn Sie
00:29:58zu sehen bekämen,
00:29:59was ich jeden Tag sehe.
00:30:00Halten Sie mich
00:30:01für weltfremd?
00:30:02Von der Not
00:30:02der Arbeitslosen
00:30:03weiß ich mehr als andere,
00:30:04die das dauernd
00:30:05im Munde führen
00:30:05und für ihre
00:30:06politische Propaganda
00:30:07missbrauchen.
00:30:09Von zehn Angeklagten
00:30:10sind acht Arbeitslosen
00:30:11und haben aus einer
00:30:12sozialen Notlage
00:30:13herausgehandelt.
00:30:13Aber das schützt
00:30:14Sie natürlich nicht
00:30:15vor Strafe.
00:30:15Und ich bin nicht
00:30:16allmächtig.
00:30:17Über mir steht das Gesetz.
00:30:20Wo bleibt da
00:30:20die Gerechtigkeit?
00:30:21Ach,
00:30:22Gerechtigkeit ist ein Ideal.
00:30:24Hier geht es
00:30:24um Realitäten.
00:30:26Um Recht.
00:30:27Um Strafrecht.
00:30:28Rechte und Strafen.
00:30:30Fragt sich,
00:30:30für wen?
00:30:31Da ist ein
00:30:31Tatbestand,
00:30:32eher ein Paragraf.
00:30:34Der gilt für alle.
00:30:36Ohne Ausnahme.
00:30:37So einfach ist das.
00:30:38Von den wegen Paragraf 218
00:30:41verurteilten Frauen
00:30:41sind 92 Prozent
00:30:43Arbeiterinnen
00:30:43und 0,1 Prozent
00:30:45gehören den
00:30:45wohlhabenden Schichten
00:30:46an.
00:30:47So einfach machen
00:30:48Sie sich das.
00:30:49Man hat Sie gut
00:30:50geschult.
00:30:50Sie auch.
00:30:51Darum ist das nötig.
00:30:54Um zum Ende
00:30:55zu kommen,
00:30:57schlage ich vor,
00:30:58die Strafe
00:30:59auf zwei Jahre
00:31:01zur Bewährung
00:31:03auszusetzen.
00:31:04Der Mann ist
00:31:05unschuldig.
00:31:06Mit Sturheit
00:31:06kommen wir nicht
00:31:07weiter.
00:31:09Ich stimme für
00:31:10die gesetzliche
00:31:11Mindeststrafe.
00:31:12Einen Tag
00:31:13Gefängnis?
00:31:14Der Staatsanwalt
00:31:15wird Revision
00:31:15einlegen.
00:31:16Spielt diese Überlegung
00:31:17eine Rolle
00:31:17für die Urteilsfindung?
00:31:19Wir beide sind
00:31:20uns schon lange
00:31:20einig.
00:31:25Noch ein paar
00:31:25solcher Debatten
00:31:26und ich lasse
00:31:29mich pensionieren.
00:31:30Also noch mal
00:31:31von vorn.
00:31:32Was man kommt
00:31:32hierher,
00:31:33um Sie zu erpressen,
00:31:34niemand außer
00:31:34Ihnen weiß davon.
00:31:36Der Mann
00:31:36wird umgelegt
00:31:37und Sie haben
00:31:38nichts gehört
00:31:39und haben
00:31:40nichts gesehen.
00:31:41Haben mit der Sache
00:31:42überhaupt nichts zu tun.
00:31:44Verlangen Sie im Ernst,
00:31:45dass wir Ihnen das
00:31:45abkaufen?
00:31:46Ich kann nichts
00:31:47anderes sagen.
00:31:49Also gut,
00:31:49Sie können gehen.
00:31:51Wie?
00:31:52Wenn wir Sie
00:31:53brauchen sollten,
00:31:53melden wir uns.
00:31:55Oh, Chef,
00:31:55das kann doch nicht.
00:31:55Doch, das kann.
00:31:57Soll das heißen?
00:31:59Sie glauben mir.
00:32:00So ungeschickt
00:32:01lügt man nicht.
00:32:04Ja, dann.
00:32:07Dann werde ich
00:32:07gleich.
00:32:10Dankeschön.
00:32:10Adieu.
00:32:13Also, Chef,
00:32:13jetzt verstehe ich
00:32:14gar nichts mehr.
00:32:14Was versprechen
00:32:15Sie sich davon?
00:32:15Dieser Badura
00:32:16hat ein Alibi.
00:32:18Na gut,
00:32:18dann hat sie eben
00:32:19einen anderen
00:32:19Komplizen gehabt.
00:32:21Aber warum
00:32:22lassen Sie sie
00:32:22dann gehen?
00:32:24Weil sie uns
00:32:25hinführen wird
00:32:27zu
00:32:28was manns
00:32:29Mörder.
00:32:29Was wollen Sie denn
00:32:57hier?
00:32:57Bitte entschuldigen
00:32:59Sie, ich kann
00:33:00meinen Kittel
00:33:00nicht finden.
00:33:01Was heißt
00:33:01mein Kittel?
00:33:01Das war mal
00:33:02ihr.
00:33:03Wieso?
00:33:03Der Kommissar hat
00:33:03mich entlassen.
00:33:04Ich auch.
00:33:04Verlassen Sie
00:33:05mein Geschäft.
00:33:05Warum denn?
00:33:06Sie werden es
00:33:07ultimo bezahlt.
00:33:07Die paar Tage
00:33:08schenke ich Ihnen,
00:33:08damit Sie nicht
00:33:08sagen,
00:33:09dann der Meiers
00:33:09kleinlich.
00:33:10Aber Sie können
00:33:10mich doch nicht
00:33:10nur Grund
00:33:11drausen.
00:33:11Los.
00:33:18So, Geld und Papiere
00:33:19schicke ich Ihnen
00:33:19nach.
00:33:20Ich habe mit dem
00:33:20Mord nichts zu tun.
00:33:21Möglich, aber mit der
00:33:22Abtreibungssache und das
00:33:23genügt voll auf.
00:33:24Sie sind für ein seriöses
00:33:24Unternehmen nicht mehr
00:33:27kommt.
00:33:29So, nun raus.
00:33:31Lassen Sie es nicht
00:33:31mehr blicken.
00:33:34Na, wann kann ich denn
00:33:35nun mein Geschäft
00:33:35wieder öffnen?
00:33:57Versetzen Sie sich in die
00:34:14Lage dieser 300 Frauen.
00:34:16Jede von Ihnen steht
00:34:16allein, wird durch die
00:34:17Mangel gedreht, in die
00:34:18Zange geändert, jede
00:34:19Einzelne.
00:34:20Das mag schon sein.
00:34:21Worauf wollen Sie
00:34:21eigentlich hinaus?
00:34:23Ich denke, wir sollten
00:34:24für die Frauen einen
00:34:25Aktionsausschuss gründen.
00:34:26Wer ist wir?
00:34:27Ich hoffe, auch Sie, Herr
00:34:28Doktor.
00:34:29Ich bin ein kleiner
00:34:29Assistenzarvster.
00:34:30Sie könnten einen
00:34:30Aufklärungsvortrag halten.
00:34:32Ich?
00:34:32Wenn Sie von Frau
00:34:33Heiduscheck berichten
00:34:34würden, sachlich, als
00:34:35Mediziner.
00:34:36Und wenn Sie von diesem
00:34:37Fall ausgehen.
00:34:39Ich fürchte, Sie haben
00:34:40mich missverstanden.
00:34:41Guten Tag.
00:34:43Einen Augenblick noch.
00:34:47Dieser Fall ist nicht
00:34:48zu verallgemeinern.
00:34:51Bei Frau Heiduscheck wäre
00:34:52ich für einen operativen
00:34:53Eingriff gewesen, aus
00:34:54medizinischen Gründen, um
00:34:55das Leben der Mutter
00:34:56zu erhalten.
00:34:58Leben erhalten, deshalb
00:34:59bin ich Arzt geworden.
00:35:00Man abtreibt, vernichtet
00:35:01mein Leben.
00:35:02Sie wissen doch genau, wie
00:35:02viele der Frauen sterben,
00:35:03die zum Kurfürscher gelaufen
00:35:04sind, weil sie keinen
00:35:05Arzt gefunden haben.
00:35:05Ja, das weiß ich alles.
00:35:07Aber ich habe als Arzt
00:35:07einen Eid geschworen.
00:35:10Das Ganze ist wie eine
00:35:11Hybris, verstehen Sie?
00:35:12Soll ich den Teufel mit
00:35:13Belzebub austreiben?
00:35:15Ich fühle mich nicht
00:35:16berechtigt, öffentlich
00:35:16aufzutreten, solange ich
00:35:17selbst im Zweifel bin.
00:35:18Wir wollen natürlich ihr
00:35:19Gewissen nicht belasten.
00:35:20Auf jeden Fall bekommen Sie
00:35:21eine Einladung zu der
00:35:22Versammlung.
00:35:23Danke, aber ich habe
00:35:23wenig Zeit.
00:35:24Rechnen Sie also nicht mit
00:35:25mir.
00:35:26Und nun entschuldigen Sie
00:35:26mich bitte.
00:35:29Das nimmt man eine Abfuhr.
00:35:32Leite?
00:35:38Mich hat er den Eindruck,
00:35:39ihr Geschäft geht ganz gut.
00:35:41Man hat mich reingerissen
00:35:42mit Krediten.
00:35:43Üblen Tricks.
00:35:44Wer?
00:35:45Die Burschen von der
00:35:46Atlantikbach.
00:35:47Schmutzkonkurrenz.
00:35:48Aber die nehme ich mir vor.
00:35:50Einen nach dem anderen.
00:35:51Wollen die den Laden
00:35:52aufkaufen?
00:35:52Naja, Sie müssen mir
00:35:53helfen, Herr Wagner.
00:35:54Ich brauche einen
00:35:55Gewieften, der sich
00:35:55auskennt, den juristischen
00:35:56Tricks und Schliche und so.
00:35:59Keine heimlichen Rücklagen?
00:36:01Naja,
00:36:02Idiot bin ich nicht.
00:36:03Naja,
00:36:04dann ist doch noch nicht
00:36:04alles verloren.
00:36:06Wenn Sie fertig kriegen,
00:36:07dass ich bei der ganzen
00:36:07Pleite noch einen Schnitt
00:36:08mache.
00:36:09Haben Sie nicht einen
00:36:10zuverlässigen Mann an der
00:36:11Hand?
00:36:11Oder noch besser in der
00:36:12Hand?
00:36:13Kann schon sein,
00:36:15dass ich einen habe.
00:36:17Dann schicken Sie den
00:36:18Mann auf die
00:36:18Zwangsversteigerung und...
00:36:20Ich bitte um
00:36:21Entschuldigung, aber...
00:36:22Warum hast du denn
00:36:23nicht angerufen?
00:36:23Bin ich durchgekommen.
00:36:24Ach, wenn man sich
00:36:25einmal auf dich verlässt.
00:36:26Im Wartezimmer sitzt
00:36:27Maria Schwarzkopf.
00:36:28Jetzt kann sie mir
00:36:29gestohlen bleiben.
00:36:30Das Mädchen braucht Hilfe.
00:36:31Schick sie doch zur
00:36:31Heilsarmee.
00:36:33Weißt du, was du bist?
00:36:34Scheißkerl.
00:36:38Die kriegen mich nicht
00:36:39zum Heulen.
00:36:41Die nicht.
00:36:43Nicht mehr.
00:36:43Also, dann weckt der
00:36:47gleich die nächste
00:36:47Ding verpassen, damit
00:36:48es ihn abwaschen ist.
00:36:51Unser Bums macht
00:36:52dicht.
00:36:54Adi ist fertig.
00:36:56Fix und alle.
00:37:00Dann liegst du ja auch
00:37:01auf der Straße.
00:37:02Und Erich.
00:37:03Ach, Erich.
00:37:05Der macht krank.
00:37:06Ja, das kenne ich
00:37:07bei ihm.
00:37:07Aber diesmal hat der
00:37:08Grund, weil...
00:37:11Da ist noch was.
00:37:14Was denn?
00:37:18Ach, Mensch.
00:37:26Erst dann da...
00:37:28Da bin ich mit Adi
00:37:28losgezogen.
00:37:30Erst vorausgegangen,
00:37:31aus Vorsichtsgründen.
00:37:32In Zutello Gartes,
00:37:33wo wir uns immer treffen.
00:37:35Na ja.
00:37:35Ich wollte ihn doch
00:37:37beibringen, dass ich
00:37:38für dich in die Kasse
00:37:38gegriffen habe.
00:37:39Das kann ich doch
00:37:40dabei am besten.
00:37:42Ich denke, ihr habt
00:37:43die Monatsabrechnung
00:37:44gemacht.
00:37:44Die hat Erich gemacht.
00:37:46Aber dann...
00:37:46Warte doch mal ab,
00:37:47jetzt kommst doch erst.
00:37:49Kaum waren wir
00:37:49oben im Hotelzimmer.
00:37:51Da zieht Adi seine
00:37:52Jacke wieder an
00:37:52und verschwindet.
00:37:53Haut einfach ab.
00:37:54Für fast zwei Stunden.
00:37:56Na, Atlantikbar,
00:37:57sagt er, war er.
00:37:57Na und?
00:37:58Der Chefsführer von
00:37:59Atlantikbar hat doch
00:38:00Addis Kredite gekündigt.
00:38:02Und der war
00:38:02Wassmanns bester Freund.
00:38:03Die Beine haben da
00:38:04laufen zusammen gemutschelt.
00:38:05Du glaubst doch
00:38:06nicht, dass Adi den
00:38:07Wassmann...
00:38:08Das ist doch Unsinn.
00:38:09Ich weiß nicht,
00:38:10ich weiß nicht,
00:38:11ich weiß nicht.
00:38:13Erich glaubt,
00:38:13da könnte was dran sein.
00:38:16Und er ist doch
00:38:16kein Dummer.
00:38:17Was willst du denn
00:38:18machen?
00:38:18Ihn anzeigen?
00:38:20Irgendein Adi?
00:38:21Sag mal, du bist
00:38:21vom Malle.
00:38:23Mensch, wenn einer
00:38:23wie dieser Wassmann
00:38:24über den Jorni
00:38:24dann...
00:38:25dann ist das
00:38:25Berufsrisiko oder so
00:38:27was.
00:38:27Das kommt doch mal
00:38:28vor, Mensch.
00:38:29Das meinst du doch
00:38:30nicht im Ernst.
00:38:31Du.
00:38:32Du, ihn zeig dir,
00:38:33du.
00:38:33Wenn ihr den Adi verpfeift,
00:38:35Erich oder du,
00:38:36ja, du,
00:38:37dann...
00:38:38Dann...
00:38:38Du liebst den ja
00:38:39richtig.
00:38:40Na und?
00:38:41Hast du was dagegen?
00:38:45Irgendwas muss man doch
00:38:46haben, Mensch.
00:38:47Irgendwen.
00:38:54Irgendwen braucht jeder.
00:38:56Schönen Dank, aber
00:38:57Frau Schuricht war eben da.
00:38:58Die Kinder sind versorgt.
00:38:59Hat sie den Mittag
00:39:00gekocht?
00:39:01Das machte Anna.
00:39:02Frau Fischer hat's mir
00:39:03gezeigt.
00:39:04Geh spielen und
00:39:04gib mir deine Schürze.
00:39:07Heute koche ich.
00:39:08Das hat sie niemand
00:39:09umgebeten.
00:39:10Nein, niemand.
00:39:15Speck!
00:39:16Oh!
00:39:17Speck!
00:39:17Prima!
00:39:18Und frisches Brot!
00:39:19Oh!
00:39:22Ich will nichts dir schenkt.
00:39:24Das ist von der
00:39:25Roten Hilfe.
00:39:26Durch meinen Vater.
00:39:27Haben Sie Zwiebeln?
00:39:39Ja, wir haben.
00:39:43Ich zeig dir mal was.
00:39:44So?
00:39:45Ich hol's.
00:39:48Sie sind da
00:39:49selber arbeitslos.
00:39:51Wir teilen,
00:39:51was wir haben.
00:39:53Einverstanden?
00:39:55Und der Erich?
00:39:55Ich komme wegen
00:39:57der Kinder.
00:39:59Mögen Sie
00:40:00den Kinder?
00:40:01Ach,
00:40:02Sie meinen,
00:40:02weil ich...
00:40:05Am liebsten
00:40:05hätte ich sechs.
00:40:07Wenn die Umstände
00:40:08da noch wären.
00:40:11Hier,
00:40:11sieh mal!
00:40:13Oh!
00:40:13Hast du das
00:40:14ganz allein gemacht?
00:40:15Na klar!
00:40:16Na, aus dir
00:40:17kann noch mal
00:40:17was werden, hm?
00:40:18Klar,
00:40:18ein Hilfsarbeiter.
00:40:19Warte,
00:40:22warte,
00:40:23nur ein Weilchen.
00:40:26Na, ja,
00:40:26an der Stempelstelle.
00:40:28Bald kommt auch
00:40:29das Glück zu mir.
00:40:29Jede Woche hat der Stempel
00:40:31eine andere Farbe.
00:40:32Rot,
00:40:32Blau,
00:40:33Grün.
00:40:34Aber immer ist es
00:40:34das Gleiche.
00:40:36Keine Arbeit.
00:40:37Warten,
00:40:37immer brav warten.
00:40:39Auf die nächste
00:40:40Notverordnung.
00:40:45Sie können ja
00:40:46sogar lachen.
00:40:46Tag auch.
00:40:50Ach nee.
00:40:52Komme ich ungelegen?
00:40:53Nicht auch immer
00:40:53in die Juderstube.
00:40:56Ich wollte Sie
00:40:57bloß einladen.
00:40:59Zu einer Versammlung.
00:41:04Komm,
00:41:05lass mich mal durch.
00:41:06Ja,
00:41:06natürlich.
00:41:08Gibt's jetzt Speck?
00:41:09Das wird Sie
00:41:10auch interessieren.
00:41:11Winter heiße ich.
00:41:17Schwarzkopf.
00:41:18Maria Schwarzkopf?
00:41:20Ja.
00:41:22Schönen Dank
00:41:22für die Hinweise.
00:41:23Auf mir
00:41:23können Sie sich verlassen.
00:41:25Ich halte
00:41:26eine Ohre drauf.
00:41:28Wiedersehen.
00:41:33Hast du noch nicht
00:41:34genug gestoppt,
00:41:34nur Misthaufen?
00:41:35Was willst du denn
00:41:35von mir?
00:41:36Du fließt dir ernst
00:41:36hier noch.
00:41:37Lass mich los
00:41:37oder ich schreibe
00:41:38Hilfe.
00:41:38Schrei auf.
00:41:38Wilhelm,
00:41:39Wilhelm.
00:41:40Du weißt nicht.
00:41:49Ja, ja, ja.
00:41:49Und du harrst
00:41:50Zeit.
00:41:51Schatze,
00:41:51gar nichts.
00:41:52Sollst du doch
00:41:52ihrem Baul alles?
00:41:53Jetzt ist sie bei Heidushek.
00:42:11Wer?
00:42:12Na, die Schwarzkopf.
00:42:13Sieh mal an.
00:42:15Das ist die heiße Spur.
00:42:18Heidushek.
00:42:20Eigentlich hätte man eher drauf kommen können.
00:42:24Ich höre schon gar nicht mehr hin.
00:42:27In dem Haus ist immer was los.
00:42:30Werden Sie kommen?
00:42:34Steht ja gar nicht drauf, wo das stattfinden soll.
00:42:37Wir führen in jedem Stadtviertel zwei Abende durch.
00:42:39Mit Diskussion.
00:42:41Nur hier im Kiez steht noch nicht fest, wo.
00:42:43Wir hatten in der Gleditzstraße schon alles perfekt gemacht,
00:42:46aber der Kneippe will uns plötzlich den Saar nicht mehr vermieten.
00:42:49Es muss jemand bei ihm gewesen sein und ihm zugesetzt haben.
00:42:51Der Herr Pfarrer vielleicht.
00:42:53Schon möglich.
00:42:54Jedenfalls haben wir immer noch keinen geeigneten Raum.
00:42:58Vielleicht wüsste ich einen.
00:43:03Tag auch.
00:43:04Grüß Sie.
00:43:06Ach du, Tagchen.
00:43:07Nächsten Sonntag.
00:43:13Geht klar.
00:43:14Reicht denn der Raum für 100 Personen?
00:43:16Wenn wir quetschen, kommt sie.
00:43:17Und wo sollen die Leute sitzen, wenn es Mobiliar zwangsversteigert wird?
00:43:20Darüber machen sich man gar keine Sorgen.
00:43:22Das geht alles seinen Gang.
00:43:23Nächste Woche ist hier neue Eröffnung.
00:43:26Tag Erich.
00:43:31Erich.
00:43:32Warum rennst du denn weg?
00:43:37Wer war das?
00:43:37Los, rede.
00:43:38Nein, bleib mal auf dem Teppich.
00:43:40Wie heißt der Kerl?
00:43:41Wenn du Herrn Winter meinst.
00:43:42Den Strolch, mit dem du hergekommen bist, meine ich.
00:43:44Der will das Lokal mieten.
00:43:46Ach, der Hungerleiter, der spinnt dir doch die Hucke voll.
00:43:48Du wirst ja sehen.
00:43:49Ja, ich sehe ihn.
00:43:50Am Arbeitsamt anstehen.
00:43:51Fast jeden Tag, wenn ich hier vorbeikomme.
00:43:53Statt dich selber anzustellen.
00:43:54Habe ich das nötig?
00:43:56Da.
00:43:57Wo hast denn das her?
00:44:01Jetzt steige ich wieder im Kurs, was?
00:44:03Du bist gemein.
00:44:05Bleib ruhig, es ist nicht mein Geld.
00:44:08Aber ein paar Scheinchen bleiben hängen.
00:44:20Komme ich zu spät?
00:44:22Entschuldige.
00:44:23Vorviertel fangen die sowieso nicht an.
00:44:25Wer ist denn drin?
00:44:26Käufer?
00:44:27Nicht viele.
00:44:28Schrott wie die Trödel, Otto, lauter kleine Fische.
00:44:29Niemand von der Atlantikbar.
00:44:31Doch.
00:44:32Der Geschäftsführer.
00:44:33Verdammt, Sie haben uns doch versprochen da.
00:44:35Ich habe ihm gesagt, die Versteigerung fällt aus.
00:44:38Und das hat er geglaubt?
00:44:39Oh, wissen Sie, mir glaubt man alles.
00:44:43Sie sind ja offenbar wirklich ein brauchbarer Mensch.
00:44:46Erich!
00:44:47Moment mal.
00:44:49Der Schmus bleibt geschenkt.
00:44:50Ich möchte einen blauen Lappen sehen.
00:44:52Ich hätte da vielleicht noch eine andere Sache für Sie.
00:44:55Man kann ja mal drüber reden.
00:44:56Die Hauptsache ist, Sie können schweigen.
00:44:59Erich!
00:45:00Entschuldige, ich muss jetzt rein.
00:45:01Du lässt dich mit diesem Menschen ein, der mich so behandelt hat.
00:45:03Kleine Mädchen sollen sich eben nicht in Geschäfte einmischen.
00:45:06Du, wenn du das tust, dann...
00:45:07Ich tue es doch für dich, für uns beide.
00:45:09Sehr schnell, es geht los.
00:45:12Na, jetzt hast du ja Gesellschaft.
00:45:18Zuerst die Stühle.
00:45:19Geteilt wird der Posten nicht.
00:45:23Na denn, den ganzen Ramsch für Zweier.
00:45:27200 zum Ersten.
00:45:29210.
00:45:3320.
00:45:3650.
00:45:38Dann nehmen Sie...
00:45:38Ja, ja, ja, das sind die Geschäfte.
00:45:40Also 250 zum Ersten.
00:45:43250 zum Zweiten.
00:45:46Und der Zuschlag 250.
00:45:50Gleichbare Kasse.
00:45:51Ja, was habe ich Ihnen gesagt?
00:46:03Sie kriegen Ihr Inventar für Pfennige zurück und Ihre Gläubiger gucken in die Röhre.
00:46:07Ja, das Ding läuft.
00:46:15Darf ich Sie zu einem Bier einladen?
00:46:17Nein, danke.
00:46:18Ach, Sie trinken wohl keins?
00:46:20Doch, manchmal.
00:46:21Aber jetzt geht's nicht.
00:46:22Ich muss zur Polizei.
00:46:24Ach so, die Vorladung.
00:46:26Dann nehmen Sie am besten die 74.
00:46:28Bitte bringen Sie mich doch noch ein Stück.
00:46:31Ich habe ständig das Gefühl, nur schleicht einer nach.
00:46:35Bisschen mit den Nerven runter, wie?
00:46:38Sie dürfen keine Angst haben vor denen.
00:46:40Die werden mich ins Gefängnis bringen.
00:46:41Sie ins Gefängnis?
00:46:42Das ist...
00:46:43Absurd ist das.
00:46:44Wieso?
00:46:46Sie sind doch viel zu zerbrechig.
00:46:47Das sieht bloß so aus.
00:46:49Ich bin ziemlich zäh.
00:46:50Also nichts für Kannibalen.
00:46:53Der Kommissar hat wirklich was von einem Menschenfresser.
00:46:57Hä?
00:46:59Herr Kommissar!
00:47:00Hier geht es nach dem Alphabet.
00:47:01Ich warte aber schon über zwei Stunden.
00:47:04Wie heißen Sie?
00:47:05Zwirner.
00:47:06Zwirner!
00:47:07Können Sie buchstabieren?
00:47:08Na also!
00:47:09Na also!
00:47:09Warum bestellt man mich da nicht später?
00:47:15Ich arbeite auf Akkord.
00:47:16Wer bezahlt denn mir das?
00:47:17Das kümmert doch die Bullen nicht.
00:47:19Ist ja nicht der ihr Geld.
00:47:26Hier, haben Sie das gelesen?
00:47:27Die Zahl der Abtreibungen wird auf eine Million geschätzt.
00:47:30Die sollen Sie mal alle vor Gericht stellen.
00:47:35So viele Richter gibt es ja auch nicht.
00:47:37Am Sonntag ist eine Versammlung.
00:47:46Am Sonntag ist eine Versammlung.
00:47:48Da wird über diese Dinge gesprochen.
00:47:49Hier.
00:47:50Hier.
00:47:51Hier.
00:47:52Hier.
00:47:53Hier.
00:47:54Hier.
00:47:55Hier.
00:47:56Hier.
00:47:57Hier.
00:47:58Hier.
00:47:59Hier.
00:47:59Hier.
00:48:00Wir haben ja doch nichts zu melden.
00:48:08Über uns wird bestimmt Zuhause und an der Maschine und hier erst recht.
00:48:13Sieh mal an, eine Lehrerin.
00:48:16Will Kinder erziehen in der 42. Volksschule.
00:48:21Tja.
00:48:22Und katholisch auch noch.
00:48:24Ja, ja, die Bet-Schwestern.
00:48:27Was soll die, Saturn?
00:48:28Ich verbitte mir...
00:48:29Ich verbitte mir...
00:48:29Sie haben sich gar nicht zu verbitten in Ihrer Lage.
00:48:32Mein Gott im Himmel.
00:48:34Was soll ich nur tun?
00:48:35Die Wahrheit sagen.
00:48:38Sie haben im März dieses Jahres abtreiben lassen.
00:48:40Nein.
00:48:41Nein.
00:48:42Lügen Sie nicht.
00:48:43Wir haben Beweise.
00:48:48Also schreiben Sie.
00:48:51Lotte Schild.
00:48:53Lehrerin.
00:48:55Ledig.
00:48:57Aber Rösser Straße 14.
00:48:58Gib zu.
00:48:59Nein.
00:49:00Wenn ich das zugebe, wirft man mich aus dem Schuldienst.
00:49:03Das hätten Sie sich früher überlegen sollen.
00:49:05Aber wenn ich das Kind ausgetragen hätte, wäre ich auch entlassen worden.
00:49:08Als ledige Mutter.
00:49:10Wer würde sein Kind denn auch zu Ihnen in die Schule schicken?
00:49:12Haben Sie.
00:49:13Gib zu.
00:49:14Verstehen Sie denn nicht?
00:49:16Ich hatte keinen anderen Ausweg.
00:49:19Sie hätten heiraten können.
00:49:21Aber dann hätte ich dort den Schuldienst auch quittieren müssen.
00:49:25Lehrerinnen dürfen nicht verheiratet sein als weibliche Beamte.
00:49:27Also, gib zu im März dieses Jahres.
00:49:34Jahrelang habe ich gehungert, um studieren zu können.
00:49:37Das gibt man doch nicht einfach auf.
00:49:41Durch die masseuse Elsa Martin.
00:49:43Und ich hänge an meinem Beruf.
00:49:46Ich liebe die Kinder.
00:49:48Eine Abtreibung vornehmen, belassen zu haben.
00:49:53Mein Gott.
00:49:55Die Kinder.
00:49:56Schalten Sie jetzt endlich den Mund.
00:49:57Bitte haben Sie doch Mitleid.
00:49:59Jetzt bin ich raus.
00:50:00Bitte.
00:50:01Wie soll man denn da formulieren, wenn Sie dauernd dazwischen reden?
00:50:05Ich spring mich um.
00:50:07So lasse ich nicht mit mir umgehen.
00:50:08So nicht.
00:50:08Wenn Sie sich weiter so aufhören, werde ich Sie wieder in Haft nehmen müssen.
00:50:12Wir haben keine Zeit, uns hier stumm lang mit jeder Einzelnen aufzuhalten.
00:50:15Na gut, dann gehe ich eben.
00:50:16Nein.
00:50:17Setzen Sie sich.
00:50:19Setzen, sage ich.
00:50:20Sie haben kein Recht, mich anzufassen.
00:50:23Ach.
00:50:24Woher wissen Sie denn das?
00:50:26Von Ihrem Genossen Winter?
00:50:27Sie lassen mich also bespitzeln.
00:50:28Organisiert Versammlungen, da man antifaschistische Aktion spricht, Umsturz.
00:50:33Dafür ist ihm jedes Mittel recht.
00:50:35Er spannt auch Kühe vor seinen Wagen.
00:50:37Die Mistkarre, vor der Sie traben, behackte Ihnen wohl mehr.
00:50:39Na kurzstück, immer hinter dem Häubel leer.
00:50:41Wenn Sie glauben, Sie können uns...
00:50:44Zur Sache, wir müssen fertig werden.
00:50:49Schildern Sie genau, wie die Abtreibung bei Ihnen vorgenommen wurde.
00:50:52In allen Einzelheiten, bitte.
00:50:55Das können Sie doch nicht von mir verlangen.
00:50:57Wieso nicht?
00:50:58Sie haben sich doch bei anderen Gelegenheiten nicht geniert.
00:51:01Sie gemeines Vieh.
00:51:03Das ist Beamtenbeleidigung.
00:51:05Nach Paragraf 196.
00:51:07Eure Paragrafen.
00:51:09Die sind nur für euch da.
00:51:11Paragrafen habt ihr für alles, aber...
00:51:14Aber Hilfe!
00:51:15Helfen tut uns keiner.
00:51:18Eigentlich wollte ich auf dieser Versammlung nicht sprechen.
00:51:21Wollte gar nicht erst hierher kommen.
00:51:23Aber gestern Nacht wurde ich in die Barbarossa-Straße gerufen.
00:51:26Eine junge Lehrerin, die in diesem Prozess verstrickt war, der hier zur Debatte steht,
00:51:30hatte sich mit Gas vergiftet.
00:51:33Eine alltägliche Geschichte, werden Sie sagen.
00:51:35Aber dieses Gesicht, die Augen weit aufgerissen, sie starrte mich an, als ob Sie...
00:51:42Sentimentales Gewäsch!
00:51:45Feuerfreistimmelführer?
00:51:45Nein, außer...
00:51:46Ich hab' dich gar nicht gesehen.
00:51:48Kein Platz.
00:51:51Lass doch den Herrn Doktor weiterreden.
00:51:53Meine Frau ist auch umgekommen.
00:51:56Aber die wollte weiterleben.
00:51:58Man hat sie mir umgebracht.
00:51:59Also muss ich doch dagegen sein, dass sowas geschieht und für den Paragrafen.
00:52:05Ja, der Abort steht an der Spitze der Müttersterblichkeit.
00:52:07Aber doch nur der Illegale.
00:52:09In der Heimlichkeit liegt doch die Gefahr, gegen die Kurpuscher muss man kämpfen.
00:52:13Und das kann man nur erfolgreich tun, wenn man den Ärzten freie Hand gibt.
00:52:17Ich bin auch Arzt, Herr Kollege.
00:52:18Wollen Sie mir etwa bestreiten, dass es sich bei der Fruchtabtreibung um einen gefährlichen Eingriff handelt?
00:52:22Auch wenn ein Arzt ihn durchführt und gleich welche Methode man anwendet.
00:52:26Wollen Sie mir das bestreiten?
00:52:27Nein, das bestreite ich nicht.
00:52:29Besonders, da die Ausbildung der Ärzte in dieser Beziehung mehr als unzureichend ist.
00:52:33Moment, Moment, Herr Kollege.
00:52:34Und weil das so ist, muss nach Möglichkeit verhindert werden, dass eine unerwünschte Schwangerschaft überhaupt erst entsteht.
00:52:40Aber wie denn?
00:52:41Hast du eine Tablette?
00:52:44Sicher wird es eines Tages eine solche Tablette geben.
00:52:47Aber wir können nicht drauf warten.
00:52:50Aber es gibt ja auch andere Verhütungsmittel.
00:52:51Zum Beispiel...
00:52:52Herr Doktor, wenn Sie noch einen Funken christlichen Verantwortungsgefühls in sich tragen, dann schweigen Sie jetzt.
00:52:58Nein, Herr Pfarrer, ich habe mich entschlossen zu reden.
00:53:00Sie propagieren den Mord an der Zukunft.
00:53:03Das Leben ist heilig.
00:53:05Und wer es tötet, begeht seine Todsünde.
00:53:07Haben Sie auch 1914 daran gedacht, das Leben zu schützen?
00:53:10Ach, die haben doch die Mordwaffen gesegnet.
00:53:12Bleiben Sie doch beim Thema.
00:53:14Auch wir ringen mit diesen Problemen.
00:53:17Sexualberatung ist ein Teil unserer seelsorgischen Hilfe.
00:53:20Sind Sie den Fachmann auf diesem Gebiet?
00:53:21Das war eine ernste Frage.
00:53:23Ich kann mir das nicht länger mit anhören.
00:53:26Jetzt will ich Ihnen mal was sagen.
00:53:27Ein Christ sollte für die Schwachen da sein und für die Leidenden.
00:53:30Jawohl, für das Kind im Mutterleib.
00:53:32Komisch, im Mutterleib ist es allen wichtig.
00:53:34Aber wenn es erst mal geboren ist, dann kümmert sich kein Ars mehr drum.
00:53:37Dann kann es hungern und frieren und arbeitslos sein und verrecken.
00:53:40Recht hat sie.
00:53:41Wissen Sie denn überhaupt, was in einer Frau vorgeht?
00:53:43Glauben Sie, dass irgendeines zum Spaß abtreibt, zum Vergnügen?
00:53:45Sie sind bar jeder mütterlichen Empfindung.
00:53:48Nein, das bin ich nicht.
00:53:52Ich wollte ein Kind.
00:53:53Ich wollte es unbedingt haben.
00:53:56Damals habe ich im Warenhaus gearbeitet.
00:53:58Sechs Wochen vor der Entbindung habe ich es meinem Chef gesagt.
00:54:01Der hat mich sofort entlassen.
00:54:03Da habe ich beim Arbeitsgericht geklagt.
00:54:06Aber man hat meine Klage abgewiesen.
00:54:08Die Begründung kann ich noch auswendig.
00:54:11Die Klägerin hätte damit rechnen müssen, dass sie schwanger wird.
00:54:14Und durch die damit verbundenen Folgen zur Leistung ihrer Dienste als Verkäuferin unfähig ist.
00:54:19Sie hat also ihre Dienstfähigkeit fahrlässig vernachlässigt
00:54:22und kann darum Schutzbestimmungen nicht für sich in Anspruch nehmen.
00:54:25Wovon hätte ich das Kind denn ernähren sollen?
00:54:28Das wurde totgeboren.
00:54:30Gott sei Dank.
00:54:32Und das Zweite habe ich dann abgetrieben.
00:54:38Tja, das ist erschütternd, aber...
00:54:42Ich schlage vor, Fräulein Schwarzkopf als Vertreterin der angeklagten Frauen
00:54:45in unseren Ausschuss aufzunehmen.
00:54:59Die Flada sagt, der Heidushek hat einen Totschläger gehabt
00:55:02und den Erich Badura bedroht.
00:55:03Die Flada hat uns schon einmal geleimt.
00:55:06Es stimmt.
00:55:06Ich bin der Sache nachgegangen.
00:55:08Vier Zeugen habe ich schon.
00:55:10Außerdem war der Mann in der Mordnacht gar nicht zu Hause.
00:55:12Sagt die Flada.
00:55:13Nicht nur die Flada.
00:55:14Dr. Seilbach hat ihn suchen lassen wegen der Prozessvollmacht.
00:55:17Er war nirgends zu finden.
00:55:20Also gut, bringen Sie ihn her.
00:55:21Sofort.
00:55:22Man sollte unnötiges Aufsehen vermeiden.
00:55:24Warten Sie, bis er auf der Straße ist.
00:55:25Klar, Chef.
00:55:26Und Sie, Fräulein Zipp, holen die Flada.
00:55:30Ich wette, dieser Winter steckt auch mit drin.
00:55:32In Sowjetrussland gibt es ein ganzes System von sozialen Maßnahmen für Mutter und Kind.
00:55:38Aber keine Zwangsparagrafen.
00:55:41Und der Erfolg?
00:55:42Dreimal so viele Kinder wie bei uns.
00:55:44Moskau ist eine Stadt der Kinder und Berlin ist eine Stadt der Großväter.
00:55:48Merken Sie nichts?
00:55:49Dieser sogenannte Aktionsausschuss ist nichts als eine kommunistische Propaganda-Zentrale, bezahlt von Moskau.
00:55:55Genau, ein Angriff auf unsere Demokratie ist das.
00:55:57Lass Sie ihn doch ausreden.
00:56:00Jede Frau hat das Recht, ihre eigenen Lebensvorstellungen zu verwirklichen.
00:56:03Genau wie der Mann.
00:56:05Wir wollen, dass alles Geborene zu etwas Gewolltem wird.
00:56:08Ruhe!
00:56:09Dass alle Kinder mit Liebe erwartet werden.
00:56:11Als willkommene Gäste am Tisch des Lebens.
00:56:14Der hat Sie ganz schön eingewickelt.
00:56:16Ich habe hier Berichte über die Geburtenpolitik in der Sowjetunion.
00:56:18Kennen Sie den Mann?
00:56:20Ja, los, Rannanschweck.
00:56:21Die Abtreibungsstrafen sind aufgehoben.
00:56:23Die Schwangerschaftsunterbrechung ist in die Hände von Ärzten gelegt.
00:56:27Nicht ausgebildeten Personen ist die Unterbrechung der Schwangerschaft verboten.
00:56:31Du willst dem doch nicht wieder nachlaufen.
00:56:34Mein Gott, das kann ja umgekehrt sein.
00:56:37Was kann umgekehrt sein?
00:56:44Oscar!
00:56:45Was ist?
00:56:47Ach, ihr habt genug von diesem Gesülze.
00:56:49Pass auf, dein Mädel auf.
00:56:50Na, wir sind auseinander.
00:56:52Entgültig?
00:56:53Weiß man, was morgen ist?
00:56:55Wenn ich du weg, wirst du nicht sausen lassen.
00:56:58Können Sie dir was sagen?
00:56:59Und wenn?
00:57:00Ich bin arbeitslos und hab fünf Gehörn.
00:57:02Hast du noch nicht gemerkt?
00:57:03Die hat was übrig für Kinder.
00:57:04Ja, auf.
00:57:05Und Arbeit?
00:57:07Vielleicht hätte ich was?
00:57:09Hätte und vielleicht, wenn ich das schon höre.
00:57:12Ist deiner.
00:57:14Als Handgeld.
00:57:16Komme Dinge am Markt nicht.
00:57:18Wirklich?
00:57:18Ja, steck weg.
00:57:20Dann ist bei Ihnen ein Mord.
00:57:23Wohl kein krummes Ding.
00:57:27Stimmbleiben!
00:57:28Halt!
00:57:28Tag zu!
00:57:29Halt!
00:57:31Er kann es gar nicht gewesen sein.
00:57:33Ich hab mich bei den anderen Mietern erkundigt.
00:57:35Er hat doch einen Wasserrohrbuch repariert.
00:57:37Ach, das war am Donnerstag.
00:57:39Sie haben ihn doch selbst aufgeschickt.
00:57:42Na ja, das Wasser stand doch schon bis über der Scheuerleiste.
00:57:46Um wie viel Uhr war das?
00:57:47Na, so je...
00:57:48Genau!
00:57:49Vor sieben.
00:57:51Rum im Murkshalle bis um elf.
00:57:52Hilfe!
00:57:52Er hat doch die ganze Wand aufstemmen müssen.
00:58:02Warum haben Sie das nicht gleich gesagt?
00:58:04Na, wenn Sie gefragt hätten, hätte ich ja ja antwortet.
00:58:07Ich hab ihn, Herr Kommissar.
00:58:08Er hat Widerstand geleistet, aber...
00:58:09Sie sind ein Idiot!
00:58:11Freilassen, ihr Mann!
00:58:13Moment mal!
00:58:16Es war ein Irrtum.
00:58:18Danke.
00:58:21Sie können gehen.
00:58:23Ja, das mach ich.
00:58:24Ich gehe zum Arzt.
00:58:26Und Sie kriegen eine Rechnung.
00:58:28Raus!
00:58:30Hauen Sie ab, Mensch!
00:58:36Und Sie auch.
00:58:38Sie vor allem.
00:58:40Das ist nur der Dank, dass man sein Leben aufs Spiel setzt.
00:58:58Ich muss mit ihr reden.
00:58:59Wünsch dir das nicht.
00:59:00So leicht wirst du mich nicht los.
00:59:02Willst du mir sagen, dass Adi kein Alibi hat?
00:59:04Hat Silly gequatscht?
00:59:05Sag ihr, dass sie dann auch keins hat.
00:59:07Ist es wieder du?
00:59:08Hast du eins?
00:59:10Geht wird?
00:59:11Wo ist denn deine Freundin geblieben?
00:59:12Ich hab ihr gesagt, dass ich mit dir allein sprechen will.
00:59:15Mir hast du das noch nicht gesagt.
00:59:17Darum sag ich's dir jetzt.
00:59:20Ich habe dich in den letzten Tagen sehr viel gefragt.
00:59:22Aber heute hab ich genug von Problemen.
00:59:24Komm, lass uns irgendwo hingehen.
00:59:26Ich...
00:59:26In die Zelten oder Lunapark.
00:59:27Ich möchte lieber mit dir allein sein.
00:59:29Danke.
00:59:47Bevor wir anstoßen, eine Frage, Herr Kollege. Warum haben Sie mich eingeladen?
01:00:01Um Ihnen klarzumachen, junger Freund, dass es gewisse Dinge gibt, die jeder Arzt beachten muss.
01:00:07Und was wären?
01:00:11Die Standesinteresslichen. Sie haben die Verpflichtung, auf die Praxis älterer Kollegen Rücksicht zu nehmen.
01:00:16Bitte, verstehen Sie das als freundschaftlichen Hinweis?
01:00:20Ich verstehe das gar nicht.
01:00:23Wenn wir mal alle Menschlichkeitsphrasen beiseite lassen, stellt sich die Sache doch so dar.
01:00:28Von uns Kassenärzten wird keiner Millionär.
01:00:30Unsere sicheren Einnahmen in diesen Arbeitervierteln sind die vielen Geburten und die Nachbehandlungen der Fehlgeburten.
01:00:35Das Stück für 40 Mal.
01:00:37Und dann noch die Eingriffe bei denen, die zahlen können.
01:00:40Hm, das haben Sie gesagt.
01:00:43Was für ein Verdienstausfall für Sie, wenn wir die Leute über Verhütungsmaßnahmen aufklären würden.
01:00:48Ich sehe, Sie haben mich verstanden.
01:00:50Es gibt doch eine Verpflichtung gegenüber unserem Stand.
01:00:53Ja, die gibt es.
01:00:56Ich zum Beispiel fühle mich verpflichtet, gegen Leute Ihres Schlages alles in meinen Kräften Stehende zu tun.
01:01:02Dann wird sich die Ärztekammer mit Ihnen befassen müssen.
01:01:05Guten Abend.
01:01:06Ich biete alles gegen Sie auf.
01:01:08Alles.
01:01:15Ob es hier eine Nachtigall gibt?
01:01:22Hey, woran denkst du?
01:01:27Du hast doch genug von Problemen.
01:01:29Nun rück schon raus damit.
01:01:35Ich habe die Polizei kennengelernt und die Richter.
01:01:38Alle sind gegen uns.
01:01:39Und ihre Gesetze und Paragraphen auch.
01:01:41Dafür sind sie gemacht und dafür werden sie bezahlt.
01:01:45Wenn jemand so handelt wie die Flader, wenn also einer denunziert, das ist doch Schofel, oder?
01:01:49Das weißt du doch selbst. Warum fragst du?
01:01:51Würdest du denen jemand ans Messer liefern?
01:01:56Solchen Kommissaren, solchen Richtern.
01:01:59Du meinst deine Schuldigen?
01:02:01Die Zille hat sich vor den Addi gestellt, wie eine Megere.
01:02:04Wovon redest du?
01:02:06Komm, wir gehen.
01:02:07Wohin?
01:02:09In die Zelten, im Lunapark.
01:02:21Winter.
01:02:33Willi Winter?
01:02:35Moment mal.
01:02:37Ich habe eine gute Arbeit für Sie.
01:02:40Hat der Chef selbst zugewiesen?
01:02:42Im Fach?
01:02:43Das nicht, aber Sie haben ja schon mal in einem Sägewerk gearbeitet.
01:02:46Sie haben wohl die ganze Kartei im Kopf.
01:02:48Na ja, teilweise.
01:02:52Ein Sägewerk also?
01:02:53Nun ja, ein provisorisches.
01:02:56Sägewerk.
01:02:58Ein was?
01:03:00Es wird ein Wald gefällt.
01:03:01Das Holz soll sofort an Ort und Stelle verarbeitet werden.
01:03:04Wo?
01:03:05Bei Langstorf.
01:03:07Kennen Sie nicht, was?
01:03:08Ich auch nicht.
01:03:09Wohnbaracke, fünf Stunden Person zu.
01:03:13Wann sollte der Spaß losgehen?
01:03:15Sofort.
01:03:16Das Fahrgeld wird Ihnen verauslagt.
01:03:17Sehr großzügig.
01:03:19So, hier Ihre Unterschrift.
01:03:21Kein Stück.
01:03:23Sie sind verpflichtet, die Arbeit anzunehmen, die wir Ihnen nachweisen.
01:03:26Komm, gib mir den Stempel.
01:03:27Geld gibt's nur für Arbeitswillige.
01:03:31Sauber ausgedacht.
01:03:33Das wäre doch eine Arbeit für mich.
01:03:34Nein, nein, nein.
01:03:35Nein, nein, nein, nein, nein.
01:03:38Nein.
01:03:39Nein, nein, nein.
01:03:40Von den acht, die gestern gekommen sind, geht uns noch die Hälfte ab.
01:04:05Herr Chefarzt, werden Sie in der Auseinandersetzung mit Dr. Axtmacher auf meiner Seite stehen?
01:04:13Wissen Sie überhaupt, was da auf Sie zukommt? Ahnen Sie es. Terror, mein Lieber, beruflich und gesellschaftlich. Terror, schlimmster Art.
01:04:23Meine Sympathien sind auf Ihrer Seite. Ihr ethisches Wollen, meine Hochachtung, aber leider sind Sie ein Utopist.
01:04:33Das mag alles sein, Herr Professor, aber ich werde mich durchsetzen.
01:04:38Und wie, wenn ich fragen darf?
01:04:40In der Fachpresse schreiben.
01:04:47Sie sind ein großes Kind, Wolter. Die ärztliche Presse wird von der Heilmittelindustrie ausgehalten und die wiederum wuchert das Gesundheitswesen aus.
01:04:59Wir werden die Menschen aufklären. Die öffentliche Meinung mobilisieren, zunächst durch eine Ausstellung. Und dann fordern wir eine Volksbefragung.
01:05:06Selbst wenn man Beschlüsse fassen würde im Parlament, wie sähe die Praxis aus? Ein kostenloser Eingriff, den die Kassen bezahlen würden? Betten, Ärzte, Medikamente? Woher?
01:05:18Gegen soziale Massennotstände helfen nur weitreichende sozialpolitische Maßnahmen. Dazu braucht man immense Geldmittel und die versagt man uns. Die Industrie hat andere Interessen. Und abgesehen vom Geld, instrumentell operativ ist das nicht abzufangen. Unter den obwaltenden Umständen.
01:05:38Dann muss man die Umstände verändern.
01:05:40Dann müssen Sie schon diese ganze Gesellschaftsordnung umstürzen. Warum nicht? Wenn's sein muss?
01:05:48Ich sag's ja, Sie sind ein Utopist. Im Ernst, Wolter. Sie sinken nicht in meiner Achtung, wenn Sie jetzt die Säge streichen.
01:06:08Vorsichtig. Bitte vorsichtig und langsam. Und hier erstmal absetzen.
01:06:25Suchen Sie jemand? Ja. Allerdings.
01:06:37Das ist aber eine Überraschung. Ich freu mich sehr, dass Sie sich mal hier sehen lassen. Darf ich bekannt machen? Das ist Herr Beck, der Leiter unseres Dezernats.
01:06:44Unter, ich hätte Sie gerne unter vier Augen gesprochen. Ja, wir sind gerade mitten in der Arbeit.
01:06:49Wir packen inzwischen die Kisten auf dem Hofhaus. Ja, ja. Na, dann alles Gute.
01:06:52Ach, nicht nötig. Wir sind Genossen. Toi, toi, toi.
01:06:55Also, um gleich auf den Kern zu kommen, Sie machen mir Schwierigkeiten, Genossen.
01:07:02Ich Ihnen?
01:07:04Kommen Sie. Setzen wir uns. Dann redet das sich besser.
01:07:09Geht es um meine Tätigkeit in diesem Ausschuss hier?
01:07:21Sie sind in ein Boot gestiegen, das unter kommunistischer Flagge segelt.
01:07:24Ich bestimme als Sozialdemokratin im Ausschuss mit wie jeder andere.
01:07:28Sie nehmen aber als beamtete Person an diese Arbeit teil. Und das erschwert meine Position in der Stadtverwaltung.
01:07:33Aber Sie als Wohlfahrtsdezernent müssten doch ein besonderes Interesse daran haben, dass diese Menschen aufgeklärt werden.
01:07:38Moment. Die Partei will unter allen Umständen vermeiden, dass mein beigeordneten Posten aufs Spiel gesetzt wird.
01:07:43Ich mache hier weiter.
01:07:47Sprechen wir doch mal ganz offen miteinander, Genossen.
01:07:50Die Sozialdemokratie hat sich von jeher nur mit größter Vorsicht für die Reform dieses Paragrafen eingesetzt.
01:07:55Und nur der Druck von links hat uns überhaupt dazu veranlasst, für die Fristenlösung einzutreten.
01:08:00Ich mache weiter.
01:08:01Ach, wirklich?
01:08:02Schade.
01:08:03Ich verliere Sie nur ungern.
01:08:07Im Übrigen ist das alles hier sehr interessant.
01:08:14Wirklich, sehr interessant.
01:08:19Ich bin aber außerordentlich, dass ich diese Ausstellung nicht besuchen kann.
01:08:29Tja, Ämter bringen eben Pflichten.
01:08:34Wo ist Maria?
01:08:35Sie müssen ja weg.
01:08:36Haus nach Haus, über die Höfe.
01:08:37Moment mal, was ist denn los?
01:08:38Die SA will euch überfallen.
01:08:39Es kann jeden Moment losgehen.
01:08:40Woher wissen Sie das?
01:08:41Batura hat mich mitgelotst.
01:08:42Erich?
01:08:43Die wollten mich anwerben, haben mir Arbeit versprochen.
01:08:44Erich ist bei denen.
01:08:45Sie werden ja alles demonstriert.
01:08:46Erich ist bei denen.
01:08:47Sie werden ja alles demolieren.
01:08:48Es gibt Kleinholz.
01:08:49Verdrückt euch eh zu spät.
01:08:50Also nun mal langsam.
01:08:51Hallo.
01:08:52Hallo.
01:08:53Hallo.
01:08:54Hallo.
01:08:55Hallo.
01:08:56Hallo.
01:08:57Hallo.
01:08:58Hallo.
01:08:59Hallo.
01:09:00Hallo.
01:09:01Hallo.
01:09:02Hallo.
01:09:03Der Mann, der vorhin die Leitung geprüft hat.
01:09:05Der Mann, der vorhin die Leitung geprüft hat.
01:09:06Der Mann, der vorhin die Leitung geprüft hat.
01:09:07Was ist das?
01:09:08Was ist das?
01:09:09Was ist das?
01:09:10Was ist das?
01:09:11Was ist das?
01:09:12Was ist das?
01:09:13Was ist das?
01:09:14Die SA will euch überfallen.
01:09:15Es kann jeden Moment losgehen.
01:09:16Woher wissen Sie das?
01:09:17Batura hat mich mitgelotst.
01:09:18Erich?
01:09:19Die wollten mich anwerben, haben mir Arbeit versprochen.
01:09:20Erich ist bei denen.
01:09:21Sie werden ja alles demolieren.
01:09:22Es gibt Kleinholz.
01:09:23Verdrückt euch eh zu spät.
01:09:24Der Mann, der vorhin die Leitung geprüft hat.
01:09:33Holen Sie die Polizei!
01:09:34Schnell!
01:09:35Nur wenn Sie nach Hause gehen.
01:09:36Und du, Tromm, ist ein paar Genossen zusammen.
01:09:37Hier sind die Adressen.
01:09:38Sehr gut.
01:09:46Hintenrum.
01:09:47Ich lenke die ab.
01:09:48Sei vorsichtig.
01:09:49Ich komm schon durch.
01:09:54Beeil dich.
01:10:02Jawohl?
01:10:03Alles klar?
01:10:04Ja.
01:10:05Natürlich, ich komme sofort.
01:10:06Es tut mir leid, Eva, aber...
01:10:07Du wirst nicht gehen.
01:10:08Doch, ich werde.
01:10:11Kurt, ich habe dir manchen Schlenker verziehen.
01:10:13Aber wenn du dich mit den Nazis einlässt...
01:10:15Ich kann mir doch meine Klienten nicht aussuchen.
01:10:17Aber ich kann mir den Mann aussuchen, mit dem ich leben will.
01:10:19Vergiss das nicht.
01:10:20Also nun sei doch mal sachlich, Eva.
01:10:21Andere haben wir mit Brötchen oder mit Brennholz und verkaufen an jeden, der zahlt.
01:10:25Ich mache es ebenso.
01:10:26Mit dem unwesentlichen Unterschied, dass ich juristische Ratschläge an den Mann bringe.
01:10:29Und zwar an den Meistbietenden.
01:10:30Und deine Gesinnung ist im Preis mit einbegriffen.
01:10:34Wenn du dich entschließen könntest, mich zu heiraten, dann brauchte ich mich nicht für
01:10:3730 Silberlinge zu verkaufen.
01:10:40Und weil du dich für 30 Silberlinge verkaufst, werde ich dich nicht heiraten.
01:10:44Eva?
01:10:45Eva, sei doch vernünftig.
01:10:46Komm, lass uns doch mal in Ruhe darüber reden.
01:10:48Im Tisch!
01:10:49Mann!
01:10:50Warum bist du auch nicht nach Hause gegangen?
01:10:51Ich musste doch den Genossen den Weker und den Hof zeigen.
01:10:53Wo bleibt bloß die Polizei?
01:10:54Auf dir!
01:10:55Auf dir!
01:10:56Los jetzt!
01:10:57Aufhören!
01:10:58Auseinander!
01:10:59Hier ist einer rechts rüber!
01:11:00Und ihr nehmt die Hände hoch!
01:11:01Wieso wir?
01:11:02Wird's bald!
01:11:03Man hat uns überfallen und sie behandeln uns...
01:11:04Lautze!
01:11:05Wer von euch schossen hat?
01:11:06Von uns niemand!
01:11:07Der Blonde da war's.
01:11:08Der Sturmführer.
01:11:09Das ist ja wohl der Gipfel der Unverschämtheit.
01:11:10Das ist ja wohl der Gipfel der Unverschämtheit.
01:11:11Schluss jetzt! Aufhören! Auseinander!
01:11:16Hier ist einer rechts rüber!
01:11:20Und ihr nehmt die Hände hoch!
01:11:22Wieso wir?
01:11:23Wird's bald!
01:11:24Man hat uns überfallen und sie behandeln uns...
01:11:26Lauze!
01:11:27Wer von euch hat geschossen?
01:11:28Von uns niemand!
01:11:29Der Blonde da war's! Der Sturmführer!
01:11:32Das ist ja wohl der Gipfel der Unverschämtheit!
01:11:34Gestatten, Dr. Saalbach, ich bin der Rechtsvertreter!
01:11:37Von wem?
01:11:37Von uns natürlich!
01:11:38Diese Männer sind mit Gewalt hier eingedrungen!
01:11:40Warum? Ja, nachdem man uns auf der Straße beschossen hat!
01:11:43Wir standen ganz friedlich unter der Laterne und plötzlich...
01:11:45Das ist nicht wahr!
01:11:48Ria!
01:11:49Er lügt! Niemand von uns hat geschossen!
01:11:52Sieh mal an!
01:11:54Immer dieselben Gesichter!
01:11:56Immer da, wo es knallt!
01:12:00Ich frage Sie, meine Herren, ist es glaubhaft, dass meine Mandanten das Lokal stören, ohne beschossen worden zu sein
01:12:06und gleichzeitig die Polizei von diesem Zwischenfall benachrichtigen?
01:12:09Das wird doch wohl niemand im Ernst behaupten wollen!
01:12:11Vielmehr haben meine Mandanten, als man Schüsse auf sie abgab, in Notwehr gehandelt und gleichzeitig verständlicherweise die Polizei geholt!
01:12:18Irrtum, Herr Doktor!
01:12:20Die Polizei haben wir geholt!
01:12:21Ach!
01:12:22Wirklich?
01:12:23Also, wer war es?
01:12:25Dieser Manier!
01:12:27Wo stecken dann Heidushek?
01:12:28Die Waffen haben die Herren natürlich rechtzeitig abgelegt!
01:12:32Nun fehlt nur noch, dass Sie behaupten, wir hätten unsere eigene Ausstellung kaputtgeschlagen!
01:12:35Man kann es den Leuten ja wohl nicht verübeln, dass sie in die Galle übergelaufen ist!
01:12:38Wenn friedliche Bürger auf offener Straße unter Feuer genommen werden, bloß weil sie gegen diese Schmutzausstellung sind...
01:12:43Friedliche Bürger nennen Sie das?
01:12:45Ja, friedliche Bürger!
01:12:46Die kenne ich nicht!
01:12:47Aber den hier, den kenne ich!
01:12:48Er ist ein Mörder!
01:12:49Ria!
01:12:50Bist du wahnsinnig!
01:12:51Du hast was, Mann, umgebracht!
01:12:54Hören Sie nicht auf sie!
01:12:55Du hast es sogar zugegeben!
01:12:56Und da kommt Adi und gibt dir ein Alibi, weil er selbst eins braucht vor seiner Frau!
01:13:00War es so?
01:13:10Ich wollte ihn nur einschüchtern!
01:13:11Da fing er gleich an zu schlagen!
01:13:13Ich wollte ihn nicht umbringen!
01:13:14Ich bringe sowas gar nicht fertig!
01:13:16Wirklich nicht!
01:13:17Sieh da, ein Hosenscheißer!
01:13:19Ihre Empfehlung, Herr Dr. Saalbach!
01:13:21Der Mann war ganz neu in meinem Sturm!
01:13:22Wir wussten gar nichts weiter über ihn!
01:13:24Aber Heidushek habe ich nicht umgelegt!
01:13:26Das könnt ihr mir nicht in die Schuhe schieben!
01:13:27Wo ist er?
01:13:30Er liegt hinten an der Pumpe!
01:13:31Der Sturmführer war es!
01:13:32Ich habe damit nichts zu tun!
01:13:47Er lebt!
01:13:50Ich bliege dich gesund!
01:13:52Ich bleibe bei dir für immer, hörst du?
01:13:56Maria!
01:13:57Lass mich mal ran!
01:14:00Ich mache einen Notverband!
01:14:01Wir können das besser!
01:14:03Ein Arzt muss her!
01:14:05Ich hole Dr. Wolter!
01:14:07Lass dir erklären!
01:14:08Schon gut!
01:14:09Nein, wir müssen darüber reden!
01:14:10Ist ja schon gut!
01:14:14Du begleitest mich doch morgen zum Gericht!
01:14:16Nein!
01:14:16Du lässt mich allein gehen?
01:14:20Halt!
01:14:22Bleiben Sie doch stehen!
01:14:23Ich bitte Sie!
01:14:23Bleiben Sie doch vernünftig!
01:14:25Halt!
01:14:25Sie können doch nicht hier alle auf einmal!
01:14:28Ich bitte Sie, bleiben Sie doch vernünftig!
01:14:29Halt!
01:14:30Was geht hier vor?
01:14:31Ich verstehe das auch nicht!
01:14:34Es sind doch für heute nur 20 Frauen geladen!
01:14:36Wer sind Sie?
01:14:37Ob Sie es glauben oder nicht, wir sind die Angeklagten!
01:14:40Nun, nun seien Sie doch vernünftig!
01:14:42Kindern ist der Zutritt hier verboten!
01:14:44Bitte bleiben Sie zurück!
01:14:47Haben Sie keine Vorladung!
01:14:49Bleiben Sie doch vernünftig!
01:14:51Bleiben Sie doch zurück!
01:14:52Sie können doch nicht hier alle auf einmal rein!
01:14:53Untertitelung des ZDF für funk, 2017
01:15:23Untertitelung des ZDF für funk, 2017
01:15:53Untertitelung des ZDF für funk, 2017
01:16:23Untertitelung des ZDF für funk, 2017