Das zweite Erwachen der Christa Klages (1978) stream deutsch anschauen

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00:00:00Untertitel der Amara.org-Community
00:00:30Untertitel der Amara.org-Community
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00:02:40Ich musste mir erst mein eigenes Gefängnis schaffen,
00:02:43um zu begreifen, was mit mir geschehen war.
00:03:01Vorsicht bei der Fahrt.
00:03:03Der Pakt hat sich gut zugeholt.
00:03:26Ich hatte nie viel über mich nachgedacht.
00:03:29Besonders in den letzten Tagen nicht.
00:03:59Gib mir mal einen Zehner.
00:04:06Mehr ist nicht drin.
00:04:08Wo fährst du hin?
00:04:10So etwas fragt man nicht.
00:04:12Warum nicht?
00:04:14Ich fahre zu einem Freund.
00:04:16Sie ist furchtbar neugierig.
00:04:18Ich weiß gar nicht, wie ich ihr das austreiben soll.
00:04:21Wir sind ein Freund.
00:04:23Ja, wir sind ein Freund.
00:04:25Wir sind ein Freund.
00:04:27Ich weiß gar nicht, wie ich ihr das austreiben soll.
00:04:30Sie ist auch mein Freund.
00:04:32Lass die nette Dame in Ruhe.
00:04:34Die teuersten Autos der Welt.
00:04:36Rolls-Royce Silver Shadow, 123.987.
00:04:40Rolls-Royce Cornish Convertible, 177.522.
00:04:45Stutz Blackhawk, 150.880.
00:04:49Lincoln Continental Mark III, 2 Millionen.
00:04:532 Millionen?
00:04:55Ja, die Sonderanfertigung für den amerikanischen Präsidenten.
00:05:11Wir waren zu dritt.
00:05:13Werner, Wolfgang und ich.
00:05:15Wolfgang war der Jüngste.
00:05:25Wolfgang war der Jüngste.
00:05:56Herr Direktor, regen Sie sich bitte nicht auf.
00:05:59Ich rege mich nicht auf. Ich bin ganz ruhig.
00:06:02Die beiden anderen sind noch flüchtig.
00:06:04Aber die werden wir auch bald haben.
00:06:06Früher hast du immer geheult, wenn du am Bahnhof warst.
00:06:10Was wird mir jetzt noch passieren?
00:06:12Du schickst uns wieder deine Predigt, wie immer.
00:06:16Ich glaub, das ist schon das Taxi.
00:06:21Ich bin fertig.
00:06:26Ich hab dir alles ordentlich eingerichtet jetzt.
00:06:30Probier halt, dich ein bisschen danach zu richten.
00:06:33Du wirst sehen, du findest alles viel besser.
00:06:36Im Sommer könntest du deine Haare ein bisschen kürzer machen.
00:06:40Tu's mir jetzt lieb.
00:06:42Nein, nein, das mach ich schon selber.
00:06:47Bis in vier Wochen.
00:06:49Tschüss.
00:06:55Tschüss.
00:07:25Tschüss.
00:07:55Kommen Sie, ich helfe Ihnen.
00:07:57Das ist aber arg nett. Vielen Dank.
00:08:00Dankeschön.
00:08:02Würdest du auch machen können, hätte nicht geschadet.
00:08:12Ob Sie Wolf geschnappt haben?
00:08:14Quatsch, der war noch mal vor mir.
00:08:17Mit dem Alter bin ich die 100 Meter noch in 11 Sekunden gelaufen.
00:08:22Ich warte in der Kneipe. Falls es nicht klappt, muss ich mich zurücknehmen.
00:08:53Guten Tag, sind Sie Herr Grauwe?
00:08:56Ja.
00:08:58Ich bin Christa Clarkes, eine Freundin von Wolfgang Rinds.
00:09:02Ach, von Wolfgang. Wie geht's Ihnen?
00:09:05Na, kommen Sie doch rein.
00:09:12Guten Tag, Herr Grauwe.
00:09:14Ich bin Christa Clarkes, eine Freundin von Wolfgang Rinds.
00:09:19Erzählen Sie mir von Wolfgang. Hat er endlich Arbeit gefunden?
00:09:23Seine Eltern sagten mir, er würde nur so herumgammeln.
00:09:27Ja, ja, der hat eine Arbeit gefunden.
00:09:32Herr Grauwe, ich wollte Sie fragen, ob mein Freund und ich
00:09:36vielleicht für eine Nacht bei Ihnen unterkommen könnten.
00:09:40Seine Eltern wohnen nur 200 Meter weiter.
00:09:43Ja, ich bin nicht mit Wolf hier.
00:09:45Seinen Eltern habe ich schon gefragt, da geht es nicht.
00:09:48Nein, nein, ich habe sehr wenig Platz.
00:09:50Das macht doch nichts. Wir könnten zum Beispiel hier auf dem...
00:09:53Nein, das ist mein Amtszimmer.
00:09:55Aber ich kann Ihnen auch eine Pension besorgen.
00:09:58Auch bezahlen, meinetwegen.
00:10:00Da, die Kantate habe ich auch mal gesungen.
00:10:15Ja?
00:10:16Allerdings nicht so schön.
00:10:18Wir sind aus einem bestimmten Grund hier.
00:10:21Wir möchten gerne etwas mit Ihnen besprechen.
00:10:24Da, die Stelle, die jetzt gleich kommt, die gefällt mir ganz besonders.
00:10:28Ja? Die mag ich auch.
00:10:31Also dann für eine Nacht, okay?
00:10:34Na gut.
00:10:36Ich habe noch Konfermantenunterricht. Danach können Sie kommen.
00:10:39Das ist nett von Ihnen.
00:10:42Weil Sie die Kantate mögen.
00:10:45Haben Sie keine italienischen Gewürze?
00:10:48Doch, im oberen Wort müssen wir hier sein.
00:10:50Nee, da sind keine. Ich habe schon nachgeguckt.
00:10:52Ach, meine Mutter war wieder da. Danach findet man wirklich nichts mehr.
00:10:55Ich muss ein bisschen Platz machen.
00:11:04Moment, Moment.
00:11:06Entschuldigung.
00:11:25Was ist? Habt ihr keinen Hunger?
00:11:37Wir dachten, du betest.
00:11:39Ich bestehe nicht darauf. Ist es euch denn wichtig?
00:11:42Nö, ich kann auch ohne beten essen.
00:11:46Beten hat man mir im Internat bei den Nonnen abgewöhnt.
00:11:49Da mussten wir rund um die Uhr beten.
00:11:52Das dürfte ja etwas übertrieben sein.
00:11:54Das stimmt. Das ging beim Wecken schon los.
00:11:56Da kam die Nonne ins Zimmer und schrie,
00:11:58gelobt sei Jesus Christus, wir mussten aufstehen.
00:12:00In Ewigkeit. Amen.
00:12:02Und so weiter bis zum Abendessen.
00:12:04Komm, Herr Jesus, sei unser Gast und segne, was du uns beschert hast.
00:12:08Auch Christen plappern wie die Heiden.
00:12:11Also, diese Freunde von Wolfgang.
00:12:13Die Japaner essen auch Spaghetti.
00:12:15Aber ganz glitschige, glasige.
00:12:18Und die dazu noch mit Stäbchen.
00:12:20Er war mal in Japan als Matrose.
00:12:22Versuch das mal. Das schaffst du nie.
00:12:24Deswegen bin ich beim Essen auch immer zu kurz gekommen.
00:12:27Komm, schneid sie doch.
00:12:30Sonst kommst du wieder zu kurz.
00:12:32Typisch Kindergärtner.
00:12:34Sie sind Kindergärtnerin?
00:12:35Alles will sie am Kleinen schneiden.
00:12:37Und Sie Matrose?
00:12:39Ex, bei mir ist immer alles nur Ex.
00:12:41Und jetzt? Was machen Sie jetzt?
00:12:44Wir brauchen deine Hilfe.
00:12:51Wir haben einen Kinderladen.
00:12:53Den haben wir schon seit drei Jahren.
00:12:55Den haben wir aufgebaut, weil wir uns unter Kindererziehung
00:12:58was anderes vorstellen, als es in den üblichen Kindergärten
00:13:01so praktiziert wird.
00:13:03Meine Tochter ist da übrigens auch.
00:13:05Am Anfang waren da nur die Kinder von den Eltern,
00:13:07die den mitgegründet haben.
00:13:09Da ging das auch noch ziemlich gut.
00:13:11Aber jetzt hat sich das rumgesprochen.
00:13:13Jetzt haben wir inzwischen schon Ausländerkinder.
00:13:15Das ist ja auch gut so.
00:13:17Und auch Kinder von Eltern, die sich gar nicht um sie kümmern.
00:13:20Und die auch in der Fürsorge...
00:13:22Ich muss jetzt leider weg. Ich hatte es beinahe vergessen.
00:13:24Ich bin in einer Stunde zurück.
00:13:26Wir sprechen später weiter, ja?
00:13:29Ich finde, das klingt sehr interessant.
00:13:31Bei uns auf dem Land gibt es ja solche Experimente noch nicht.
00:13:44Ich gehe noch einen trinken.
00:13:48Findest du das eine gute Idee?
00:13:50Ist nicht gut, wenn du hier aufhälst.
00:13:52Dann willst du doch bloß nicht, dass ich weggehe.
00:13:54Dann sag's oder komm mit.
00:13:56Mach, was du willst.
00:14:17Sehen Sie mich schon lange so an?
00:14:36Tut mir leid, Christa, dass es so spät geworden ist.
00:14:39Wo ist Werner? Schläft der auch schon?
00:14:41Der wollte noch was erleben.
00:14:44Ich dachte, ihr seid befreundet.
00:14:46Doch.
00:14:48In welcher Art? Ich meine, wie ist eure Beziehung zueinander?
00:14:54Sie wollen wissen, ob wir miteinander schlafen?
00:14:57Ja, manchmal.
00:14:59Das klingt beneidenswert unkompliziert.
00:15:06Soll ich noch eine Kantate auflegen?
00:15:09Bitte schön.
00:15:16Was Sie vorhin über das Beten gesagt haben,
00:15:19hat mich auf einen guten Gedanken gebracht.
00:15:29Lesen Sie doch mal vor.
00:15:32Wenn Sie jetzt hören heulen, können Sie ja morgen in die Kirche kommen.
00:15:42Im Internat hab ich während der Predigt immer honorniert.
00:15:46Machen Sie es heute auch noch?
00:15:49Oh.
00:16:05Sagen Sie mal, was würden Sie machen,
00:16:07wenn Sie kein Geld mehr für Ihre Jugendarbeit bekämen?
00:16:11Mich ans Landeskirchenamt wenden.
00:16:13Und wenn die Ihnen nichts geben würden?
00:16:16An die Stadt.
00:16:17Und wenn die Stadt auch nicht zahlt?
00:16:20An die Eltern.
00:16:22Und wenn die Eltern kein Geld haben?
00:16:24Auch irgendwas würde mir immer einfallen.
00:16:29Jetzt verstehe ich.
00:16:31Sie brauchen Geld für den Kindergarten
00:16:33und wollen, dass ich Ihnen helfe, etwas zu beschaffen.
00:16:35Wären Sie bereit dazu?
00:16:38Selbstverständlich.
00:16:40Das ist eine gute Sache, Emma.
00:17:11Hey, aufwachen.
00:17:15Christa.
00:17:17Wo ist das Geld her?
00:17:20Was schnüffelst du eigentlich herum hier?
00:17:23Wir haben eine Bank gemacht.
00:17:25Ist das wahr?
00:17:27Ja, Hans.
00:17:30Tietrich Ernhorn verschwindet.
00:17:32Ist schon gut, wir auch noch.
00:17:34Nichts anderes erwartet.
00:17:36Wovor schafft ihr das?
00:17:39Wovor schaffst du uns eine Überweisung?
00:17:41Damit das Geld daheim kommt, wo es hingehört.
00:17:43Hör zu.
00:17:45Du musst das Geld an den Laden überweisen.
00:17:47Als kirchliche, offizielle Unterstützung.
00:17:49Sonst fliegen wir raus.
00:17:51Wir können das Geld nicht selber dorthin bringen.
00:17:53Das wäre zu auffällig.
00:17:54Ihr seid also gar nicht gekommen, weil ihr Geld braucht,
00:17:56sondern weil ihr wollt, dass ich euer Geld
00:17:58als von mir gesammelt ausgebe.
00:17:59Das Geld wird dringend gebraucht.
00:18:01Wie viel Geld ist denn das überhaupt?
00:18:03Wir haben es noch nicht nachgezählt.
00:18:05Wir haben es noch nicht vor uns.
00:18:08Ich will es gar nicht sehen.
00:18:10Nee, Unrecht machen auf Not kein Recht.
00:18:12Du musst uns jetzt nicht erzählen, was recht oder was unrecht ist.
00:18:15Du musst das Geld überweisen, und zwar sofort.
00:18:17Sonst wandert ein ganzer Teil der Kinder ins Heim.
00:18:19Und wie es da aussieht, da kannst du mal Werner fragen.
00:18:21Der war lange genug...
00:18:23Du musst ihm nicht mein Leben erzählen, ja?
00:18:25Also was ist?
00:18:27Machst du es?
00:18:29Natürlich nicht.
00:18:31Wenn er einen Augenblick nachgedacht hätte,
00:18:33hätte ich euch das klar sein müssen.
00:18:35Ich müsste einen Ärger sammeln, um so einen Betrag zusammenzukriegen.
00:18:37Wenn du es privat gesammelt hättest?
00:18:39Die Kirche ist ein moderner Verwaltungsapparat.
00:18:41Ich bin nur ein Angestellter.
00:18:43Jeden Pfennig, den ich verdiene, muss ich abrechnen.
00:18:47Das Einzige, was ich tun kann,
00:18:49ich kann euer Geld zur Polizei bringen
00:18:51und mich aufs Balchgeheimnis berufen.
00:18:53Ich habe euch wirklich dringend das Geld zurückzugeben,
00:18:55gerade wenn es euch um die Kinder geht.
00:18:57Wenn es wirklich so schlimm ist,
00:18:59dann muss es doch andere Mittel und Wege geben.
00:19:01Geschenken vertrösten können wir uns selbst.
00:19:03Ja, und ab.
00:19:05Das war mal wieder so eine typische Wolf-Idee.
00:19:07Ja, Wolf war fest davon überzeugt, dass du uns helfen würdest.
00:19:09Habt ihr Wolf da reingezogen?
00:19:11Ihr seid ja wirklich kriminell.
00:19:13Wolf ist ein Träumer, ein naiver, liebenswerter Weltvertreter.
00:19:15Du hast überhaupt gar keine Ahnung von Wolf.
00:19:17Du hast ihn doch nur immer wie ein kleines Schaf behandelt.
00:19:19Du doch auch.
00:19:21Ihr habt euch denn überhaupt nicht überlegt,
00:19:23was ihr Wolf damit antut und auch euch?
00:19:27Das war seine Entscheidung.
00:19:29Er hatte es satt, immer auf die Zukunft vertröstet zu werden.
00:19:33Von Typen wie dir zum Beispiel.
00:19:37Also, wenn ich wiederkomme,
00:19:39dann möchte ich, dass ihr verschwunden seid.
00:19:45Du kommst hier nicht raus.
00:19:47Ich muss zum Gottesdienst.
00:19:49Der ist im Stand und zeigt uns an.
00:19:51Ach, Quatsch.
00:19:53Das wäre sicher das Vernünftigste.
00:19:59Liebe Gemeinde.
00:20:29Muss Beten ein sinngelehrtes Ritual sein,
00:20:33ohne Inhalt, ohne wirkliche Hoffnung auf Erfüllung?
00:20:39Oder ist das Gebet vielleicht sogar nur ein Alibi für Nichthandel,
00:20:43ein Ausweichen von den eigentlichen Aufgaben?
00:20:49Anstatt etwas Gutes zu tun, betet man lieber.
00:20:55Unüberbietbar klar
00:20:57ist diese Alternative dargestellt
00:20:59in der berühmten Szene der Mutter Courage,
00:21:03wo das Beten der Bauhausleute
00:21:05gegen das tätige Trommeln der Katrin steht.
00:21:09Im Januar 1636
00:21:11ist die evangelische Stadthalle
00:21:13von den kaiserlichen Truppen belagert
00:21:15und aufs Schwerste bedroht.
00:21:19Vor der Stadt haben sich die Courage,
00:21:21ihre stumme Tochter Katrin
00:21:23und ein paar Bauhausleute niedergelassen.
00:21:27Sie harren der kommenden Katastrophe.
00:21:29Es ist Nacht.
00:21:31Die Stadt und ihre Einwohner
00:21:33liegen in ahnungslosem Schlaf.
00:21:35Da sagt die Bäuerin
00:21:37zu der stummen Katrin,
00:21:39bet, armes Tier,
00:21:41bet.
00:21:43Wir können nichts machen
00:21:45gegen das Blutvergießen.
00:21:47Wenn du schon nicht reden kannst,
00:21:49kannst doch beten.
00:21:51Katrin aber schleicht sich
00:21:53mit einer Trommel
00:21:55eines Bauernhauses,
00:21:57schlägt die Trommel,
00:21:59weckt die Stadt damit auf,
00:22:03wird aber gleichzeitig
00:22:05von einem dazukommenden Soldaten
00:22:07abgeschossen.
00:22:09Sie bezahlt ihr Tatgebet,
00:22:11das Trommeln
00:22:13mit ihrem Leben.
00:22:17Für Brecht ist die Alternative klar.
00:22:19Auf der einen Seite die Bauersfrau,
00:22:21die naiv zu einem Gott betet,
00:22:23den es gar nicht gibt,
00:22:25der also auch der bedrängten Stadt
00:22:27nicht helfen kann.
00:22:29Auf der anderen Seite die stumme Katrin,
00:22:31die nicht betet,
00:22:33stattdessen aber trommelnd
00:22:35die Stadt rettet.
00:22:37Ist dieser Widerspruch
00:22:39für einen Christen aber nicht doch
00:22:41überwindbar?
00:22:43Sollte für ihn nicht eher
00:22:45der Satz des Augustinus
00:22:47gelten,
00:22:49der richtig zu beten weiß,
00:22:51auch richtig zu leben.
00:22:53Denn der Christ weiß,
00:22:55diese Welt ist eine
00:22:57Versuchsstätte des möglichen Heils
00:22:59und er ist aufgerufen,
00:23:01sich ins Gelingen des Weltprozesses
00:23:03zu verlieben.
00:23:21Nicht mehr als sonst, Herr Pfarrer.
00:23:23Sie haben wirklich gut gepredigt.
00:23:25Eine richtige Feiertagspredigt.
00:23:27Können Sie mir mal helfen, Herr Merck?
00:23:31Danke.
00:23:35Vielen Dank.
00:23:37Ich schließe dann zu, Sie können schon gehen.
00:23:39Danke.
00:23:51Was hast du gemacht
00:23:53in den letzten sechs Jahren?
00:23:55Ich war Pfarrer, hier.
00:23:57Hat sich in dieser Zeit
00:23:59irgendetwas Entscheidendes
00:24:01verändert in deinem Leben?
00:24:05Auf dem Land vergeht die Zeit
00:24:07nicht so schnell.
00:24:09Aber für Kinder vergeht die Zeit sehr schnell.
00:24:11Weißt du, was sechs Jahre
00:24:13für ein Kind bedeuten?
00:24:15Die Kindheit.
00:24:17Was du in dieser Zeit versäumst,
00:24:19das kannst du nie wieder gut machen.
00:24:21Wir haben Kinder bei uns,
00:24:23für die sind wir das einzig Positive,
00:24:25was sie erleben.
00:24:27Bitte versuch nicht,
00:24:29mich umzustimmen.
00:24:31Was geschieht mit mir?
00:24:33Ich habe mir diesen Laden aufgebaut.
00:24:35Ich habe meine ganze Kraft,
00:24:37meine ganze Energie da reingesteckt.
00:24:39Meine ganzen Ideen.
00:24:41Und ich lasse mir das nicht wieder wegnehmen.
00:24:43Und ich lasse mir das nicht wieder wegnehmen.
00:25:01Tag, Herr Graf.
00:25:03Grüß Gott. Ich brauche mal wieder Aspirin.
00:25:05Ja.
00:25:07Wo ich dabei bin, haben Sie auch was zum Haarefärben?
00:25:09Ja.
00:25:11Ist das unauffällig?
00:25:13Ja.
00:25:15Das ist für meine Mutter,
00:25:17die färbt sich neuerdings die Haare.
00:25:19Ach, ist doch nichts Besonderes.
00:25:21Ich bin 20 und färb sie mir auch.
00:25:23Pass auf, nachher schneide ich dir mal die Haare.
00:25:25Nein, nein, danke.
00:25:27Wieso? Meinem Mann habe ich sie auch mal geschnitten.
00:25:29Deinem Mann?
00:25:31Die meisten Frauen heiraten doch,
00:25:33bevor sie was kapiert haben.
00:25:35Das sieht furchtbar aus.
00:25:37Ja.
00:25:39Ja.
00:25:41Ja.
00:25:43Ja.
00:25:45Ja.
00:25:47Ja.
00:25:49Ja.
00:25:51Das sieht furchtbar aus.
00:25:53Tut mir leid, ich bin, glaube ich, nicht sehr geschickt.
00:25:57Sag mal,
00:25:59sind dir nie Zweifel gekommen?
00:26:01Es gibt Dinge,
00:26:03die zieht man nicht in Zweifel.
00:26:05Etwas zu übernehmen,
00:26:07bedeutet eine große Kraft.
00:26:09Mein Vater ist Pfarrer,
00:26:11mein Großvater war es.
00:26:13Ach so, dann bist du so aus Familientradition geworden.
00:26:15Manches wird erst sinnvoll,
00:26:17wenn man es weitermacht.
00:26:19Wenn es mein Großvater gemacht hat,
00:26:21wird es erst sinnvoll,
00:26:23weil ich jetzt auch wieder Pfarrer geworden bin.
00:26:25Mit allen Zweifeln.
00:26:27Wenn ich so denken würde wie du,
00:26:29dann wäre ich Ehefrau geblieben.
00:26:31Wie meine Großmutter und meine Mutter auch.
00:26:33Mit allen Zweifeln.
00:26:35Da hast du's.
00:26:37Früher wurden wir Pfarrer geachtet,
00:26:39heute nur mehr verspottet.
00:26:41Aber auch das ist für mich ein Grund,
00:26:43es zu bleiben.
00:26:45Also ein Märtyrer.
00:26:47Du bist verheiratet.
00:26:49Ich meine, zu einem Pfarrer gehört auch eine richtige Pfarrersfrau.
00:26:51Aber weißt du,
00:26:53die Frauen, die mir gefallen,
00:26:55die konnten sich bisher nie vorstellen,
00:26:57mit einem Pfarrer verheiratet zu sein.
00:26:59Genau wie du.
00:27:07Ich mag dich.
00:27:17Ich mag dich.
00:27:29Noch kannst du umkehren.
00:27:31Noch könnt ihr beide umkehren.
00:27:39Es gibt Menschen,
00:27:41denen muss man Flügel anheften.
00:27:43Aber manche brauchen Blei in den Schuhen.
00:27:45Ich hab dir da was reingeschrieben.
00:27:53Wir sehen uns bestimmt wieder.
00:28:15Tschüss.
00:28:41Ein abwechslungsreicher Berufspfarrer.
00:28:43Steht in der Statistik an dritter Stelle.
00:28:45Gleich noch Professor und Arzt.
00:28:55Kannst du ruhig zugeben,
00:28:57dass die Dublin mit ihm unterhalten.
00:28:59Zu mir sagst du immer,
00:29:01ich soll nicht so viel quatschen,
00:29:03aber mit ihm redest du stundenlang.
00:29:05Schlummert ein in ihren matten Augen.
00:29:07Hast du schon mal mit mir darüber gesprochen?
00:29:09Wir reden dafür über andere Dinge.
00:29:11Das passt gut zusammen.
00:29:13Da schenkt man sich zum Abschied auch Gedichte.
00:29:15Du spinnst ja.
00:29:17Ich hab ewig keine Gedichte mehr gelesen.
00:29:21Aber die hier sind wirklich sehr schön.
00:29:23Soll ich dir vorlesen?
00:29:25Danke bestens, kein Bedarf an Seelsorge.
00:29:31Wenn ich runter sage, musst du sofort runtergehen.
00:29:33Bist du verrückt?
00:29:35Die brauchen nicht unbedingt zu sehen,
00:29:37dass hier zwei drin sind.
00:29:39Da ist doch gar keiner hinter uns.
00:29:41Du sollst dich nicht umdrehen.
00:29:43Du darfst dich nie umdrehen.
00:29:45Ich hab uns mal zur Wache gefahren,
00:29:47zur Überprüfung.
00:29:49Da sind wir in dem Bullenauto
00:29:51hinter einem anderen Wagen hergefahren.
00:29:53Der vor uns hat sich dauernd umgedreht.
00:29:55Dann hat der eine Bulle gesagt,
00:29:57du, der hat sich jetzt schon zweimal umgedreht.
00:29:59Wir nehmen uns mal zur Brust.
00:30:01Und dann haben sie den Wagen kontrolliert.
00:30:05Überleg lieber, wo wir hinfahren.
00:30:07Zum nächsten guten Menschen.
00:30:13Fräulein Seidlhofer,
00:30:15würden Sie bitte hier rüberkommen.
00:30:25Fräulein Seidlhofer, war das die Frau?
00:30:29Die Leute sehen auf Fotos immer anders aus.
00:30:31Könnte sie es Ihrer Meinung nach gewesen sein?
00:30:33Können Sie eine Ähnlichkeit feststellen?
00:30:37Eine Ähnlichkeit schon.
00:30:39Aber einer lässt sich gut fotografieren
00:30:41und ein anderer sieht grauenhaft aus.
00:30:43Ich zum Beispiel.
00:30:45Ich sehe auf Fotos immer grauenhaft aus,
00:30:47eben weil ich mich schlecht fotografieren lasse.
00:30:49Fräulein Seidlhofer, es geht hier nicht um Ihre Fotogenität.
00:30:51Bitte konzentrieren Sie sich.
00:30:53Schöne Haare.
00:30:55Wie heißt denn die?
00:30:57Christa Klages.
00:30:59Und was macht die beruflich?
00:31:01Sie hat bis zum Tag des Überfalls
00:31:03in einem Kindergarten gearbeitet.
00:31:05Die muss es gewesen sein.
00:31:07Ähnlich schauen tut sie es schon.
00:31:09Diese Frau muss es gewesen sein,
00:31:11wenn sie, wie Sie sagen,
00:31:13mit den beiden anderen Burschen befreundet ist.
00:31:15Also sicher sein kann ich mir erst,
00:31:17wenn ich sie selber sehe.
00:31:19Dazu müssen wir sie erst einmal haben.
00:31:35Die Zusatzzahl lautet 30.
00:32:05Die Zusatzzahl lautet 30.
00:32:35Ich kann jetzt nicht.
00:32:37Komm.
00:32:41Werner.
00:32:43Dir geht es doch genauso.
00:32:53Weißt du, manchmal kann ich heulen.
00:32:59Und nicht wegen mir oder wegen dir.
00:33:01Und schon so wegen allem.
00:33:07Es reicht. Es wird dir doch nichts mehr.
00:33:31Auch der zweite Mann
00:33:33konnte inzwischen identifiziert werden.
00:33:35Dem Geständnis des Wolfgang P.
00:33:37Zufolge handelt es sich um den 28-jährigen
00:33:39stellungslosen Werner Wiedemann
00:33:41aus Itzehoe.
00:33:45Warum verdammt nochmal
00:33:47hat Wolf mich eigentlich gleich verraten?
00:33:49Er ist doch erst 19.
00:33:51Und ich war 14.
00:33:53Mir haben sie einen Mangel gehabt
00:33:55und ich habe keinen verraten.
00:33:57Er war eifersüchtig auf dich,
00:33:59weil du alles kannst und ihm gelingt nichts.
00:34:01Quatsch, er war eifersüchtig auf dich.
00:34:03Du warst die Mutter, an die er nicht rankam.
00:34:05Und Mütter verrät man nicht.
00:34:07Deshalb hat er dich rausgelassen.
00:34:11Und dem Aufzug rase ich auch keine auf.
00:34:19Dunkel hast du mir besser gefallen.
00:34:29Wir trennen uns.
00:34:31Ohne mich hast du eine Chance.
00:34:33Wenn wir zusammen erwischt werden, ist die Sache klar.
00:34:35Wir haben die Sache zusammen gemacht.
00:34:37Wir müssen sie auch zusammen durchstehen.
00:34:39Na, denk doch mal nach.
00:34:41Du hast ein Kind.
00:34:43Das Einzige, was dich belastet, bin ich.
00:34:45Glaubst du, ich würde mir ein Porsche davon kaufen?
00:34:47Ich will, dass wir zusammen durchstehen.
00:34:49Ich will, dass wir zusammen durchstehen.
00:34:51Ich will, dass wir zusammen durchstehen.
00:34:53Ich will, dass wir zusammen durchstehen.
00:34:55Ich will, dass wir zusammen durchstehen.
00:34:57Ich will, dass wir zusammen bleiben.
00:35:27Ich will, dass wir zusammen bleiben.
00:35:29Ich will, dass wir zusammen bleiben.
00:35:31Ich will, dass wir zusammen bleiben.
00:35:33Ich will, dass wir zusammen bleiben.
00:35:35Ich will, dass wir zusammen bleiben.
00:35:37Ich will, dass wir zusammen bleiben.
00:35:39Ich will, dass wir zusammen bleiben.
00:35:41Ich will, dass wir zusammen bleiben.
00:35:43Ich will, dass wir zusammen bleiben.
00:35:45Ich will, dass wir zusammen bleiben.
00:35:47Ich will, dass wir zusammen bleiben.
00:35:49Ich will, dass wir zusammen bleiben.
00:35:51Ich will, dass wir zusammen bleiben.
00:35:53Ich will, dass wir zusammen bleiben.
00:35:55Ich will, dass wir zusammen bleiben.
00:36:11Entschuldigen Sie mich einen Moment.
00:36:13Ach, bei meinem Mann dauert nichts lang.
00:36:15Wenn wir nicht verheiratet wären,
00:36:17hätten wir uns schon längst getrennt.
00:36:19Ich komme gleich wieder.
00:36:25Wie hast du mich gefunden? Über die Auskunft. Ist dein Mann zu Hause?
00:36:42Nein, aber ich hab gerade eine Behandlung. Was denn für eine Behandlung?
00:36:46Kosmetik. Sollen wir in einer halben Stunde nochmal wieder
00:36:48kommen? Wer hat dir verfolgt?
00:36:50Wir sind doch keine Verbrecher. Ja, ich komme!
00:36:55Da kommt doch einer. Das ist Werner Wiedemann.
00:37:00Das ist Ingrid genannt, Flo. Setz dich doch so lange da rein.
00:37:05Du glaubst ausgerechnet so ein Horrorzahn wird uns helfen?
00:37:15Hier bleib ich nicht. Wo soll man sonst hingehen?
00:37:18Ist mir doch egal. Irgendwo hin. Hast du gewusst, dass es so viele verschiedene
00:37:25Fledermäuse gibt? Guck dir das mal an. Jeder anders.
00:37:28Ist dein Mann ein Ausstopfer vom Beruf? Nee, Offizier bei der Bundeswehr.
00:37:33Sag mal, spinnst du? Dann schläfst du mich hierher?
00:37:36Der erkennt uns doch sofort.
00:37:37Du brauchst wirklich keine Angst zu haben, Flo.
00:37:53Hast du das wirklich gemacht, was in der Zeitung steht?
00:37:59Ja, aber für mich gibt's keinen Zeugen. Nur für Werner sieht es schlimm aus.
00:38:02Du machst jetzt Kosmetik? Warum?
00:38:07Wenn du nach dem Abitur nicht gleich studierst, nützt es dir überhaupt nichts.
00:38:12Ich hab vor zwei Jahren einen Schnellkurs gemacht. Jetzt kann ich zu Hause arbeiten.
00:38:17Zu Hause? Warum? Hast du Kinder?
00:38:19Nein, noch nicht. Und Mischa, wie alt ist sie jetzt?
00:38:25Fünf. Die kommt im Herbst in die Schule. Ich freu mich richtig, dass ich dich wiedersehe.
00:38:29Ich find es blöd von mir, dass sie mich früher nie gemeldet hat.
00:38:31Jetzt fragst du endlich, ob sie's macht oder nicht.
00:38:33Ich hab wirklich keine Lust, hier noch zwei Tage sinnlos rumzuhängen.
00:38:35Was soll ich machen? Dann lass uns in Ruhe, bitte.
00:38:41Kann ich mal dein Klo benutzen? Hier hast du die Türe links.
00:38:46Danke. Du, Werner ist ziemlich fertig, weißt du.
00:38:55Überm Klo hängt noch so ein Vieh. Kannst du das nicht wegmachen?
00:38:59Jetzt hau endlich ab hier!
00:39:18Entschuldige, Chrissi.
00:39:21Mir gibt's oft an dich gedacht und ich hab mich auch so auf dich gefreut.
00:39:30Aber jetzt, wo du da bist...
00:39:38Wenn Ernst das erfährt...
00:39:40Wann kommt denn dein Mann nach Hause?
00:39:42Zum Wochenende. Er wohnt in der Kaserne.
00:39:46Dann könnten wir ja diese Nacht hier schlafen.
00:39:56Magst du jetzt wirklich nicht mitkommen?
00:39:59Ach, wie immer. Tschüss.
00:40:03Von dem Tag an begann Lena Seidelhofer die Bankangestellte nach mir zu suchen.
00:40:29Zu wem willst du denn?
00:40:31Ich wollte zu Christa Klages.
00:40:33Die ist nicht hier.
00:40:35Christa ist zu ihrer Mutter gefahren, um dafür niemanden zu erreichen.
00:40:39Und wenn sie kommt, dann bringt sie mir was mit.
00:40:41Mir auch.
00:40:43Mir bringt sie was Großes mit.
00:40:45Mir auch. Kleines.
00:40:47Mir das Große.
00:40:49Willst du was mitessen?
00:40:51Danke, ich ess bei mir zu Hause.
00:40:55Wie viele Leute wohnen denn hier?
00:40:58Acht, zehn, sieben.
00:41:00Acht stimmt schon.
00:41:02Fünf Erwachsene und drei Kinder sind wir.
00:41:06Und du?
00:41:08Gehst du alleine?
00:41:10Nein.
00:41:27Danke.
00:41:58Freude flogen in mir.
00:42:14Als die Kreisger droch,
00:42:16die Morgen über und mehr
00:42:20in die Hütte steigen.
00:42:23Weit schien die Sonne.
00:42:25Nein!
00:42:27Nein!
00:42:53Nein!
00:43:19Mir geht's gut.
00:43:22Ich bin in der neuen Wohnung.
00:43:24Natürlich müssen wir da sparen.
00:43:26Was hat denn die Wohnung gekostet?
00:43:28300.000.
00:43:30Da müsst ihr ja euer Leben lang abzahlen.
00:43:32Ja.
00:43:34Heinz hat ja eine Lebensstellung.
00:43:36Du hast heute Nacht im Schlaf geschrien.
00:43:38Das passiert mir öfter.
00:43:40Manchmal schreie ich so laut,
00:43:42dass ich davon selber aufwache.
00:43:44Du bist viel allein, ne?
00:43:46Naja, Heinz kommt halt nur zum Wochenende nach Hause.
00:43:48Und dann geht er Fledermäuse jagen.
00:43:51Aber ich hab doch meine Kundinnen.
00:43:53Und Freundinnen?
00:43:55So eine richtige Freundin hab ich seit jeher nicht mehr gehabt.
00:43:59Aber Bekannte hab ich schon viele gehabt,
00:44:01nur die haben keinen Kontakt mehr,
00:44:03seit wir umgezogen sind.
00:44:05Aber wenn dann die Kinder kommen...
00:44:07Warum habt ihr noch keine?
00:44:11Heinz will damit warten, bis er befördert wird.
00:44:13Damit hat er doch recht,
00:44:15findest du nicht?
00:44:17Nein, das find ich nicht.
00:44:20Wenn du welche haben möchtest?
00:44:32Das hab ich Heinz zu seinem Geburtstag geschenkt.
00:44:34Mit der Abschrift
00:44:36Bitte befruchten.
00:44:40Heut war ich bei der Frieda
00:44:42Das tu ich morgen wieder
00:44:44Denn sowas wie Frieda
00:44:47Das gibt's nie wieder
00:44:51Entschuldigung.
00:44:53Komm doch rein!
00:45:01Sag mal, wieso hast du Christa eigentlich direkt erkannt?
00:45:03Trotz der blonden Haare?
00:45:05An ihrem Lachen.
00:45:07Jaja, das Lachen.
00:45:09Sie hat doch an der Schule immer so gelacht,
00:45:11wenn die Lehrer sie getadelt haben.
00:45:13Die hatten nie Angst vor ihnen gehabt.
00:45:15Ich schon.
00:45:17Ich wär gern so gewesen wie sie.
00:45:27Kannst du mir nicht auch mal so einen machen?
00:45:29Ohne Creme geht das nicht.
00:45:31So eine Verjüngungskur
00:45:33könnte ich da ganz gut gebrauchen.
00:45:45Geht das nicht auch von vorne?
00:45:47Eigentlich nicht.
00:45:55Das ist die Frau Wurm.
00:45:59Würdest du bitte ins Wohnzimmer gehen?
00:46:15Ja.
00:46:33Du bist schön.
00:46:35Na schau dir mal die Oberschenkel an.
00:46:37Na und? Hab ich auch.
00:46:41Warum hast du Heinz geheiratet?
00:46:45Ich weiß immer, was er will.
00:46:47Und er hat mich gewollt.
00:46:49Ja, du bist eine Frau, die viele wollen.
00:46:53Ich schon, aber mich nicht.
00:46:55Ja, ich bin viel zu eigensinnig.
00:46:57Darum hab ich dich in der Schule genommen.
00:46:59So beneidet.
00:47:01Und jetzt?
00:47:03Warum hast du geheiratet?
00:47:07Hannes und ich haben eigentlich nur so aus Spaß geheiratet.
00:47:11Wir wollten gar nicht, dass sich irgendetwas verändert.
00:47:13Aber dann hab ich festgestellt,
00:47:15dass ich eigentlich nur noch Kochrezepte abschreibe.
00:47:17Du?
00:47:19Wie wir früher unsere Gedichte.
00:47:21Weißt du noch unsere Sprüche?
00:47:23Leben ist Brücken schlagen über Ströme, die vergehen.
00:47:25Wir sind nichts, was wir suchen, ist alles.
00:47:27Flier die Enttäuschung
00:47:29und du flierst die Erfüllung.
00:47:35Das ist gemein.
00:47:37Ich schlaf zusammen
00:47:39und ich muss allein bei den Fledermäusen legen.
00:47:43Willst du noch mal von vorn anfangen?
00:47:45Ich mein mit deinem anderen Mann.
00:47:47Immer.
00:47:49Aber nicht mehr heiraten.
00:47:51Und den hier schon gar nicht.
00:48:13Hallo.
00:48:31Grüß Gott.
00:48:33Guten Tag, entschuldigen Sie bitte die Störung.
00:48:35Sind Sie die Mutter von der Christa Claves?
00:48:37Ja, wieso denn?
00:48:39Ich hab mir gedacht, ob ich Sie vielleicht hier finden würde.
00:48:41Bei mir ist es nicht ...
00:48:43Ich weiß selber nicht, wo das Dirndl steckt.
00:48:45Die Polizei hat auch schon gefragt nach ihr.
00:48:47Aber ...
00:48:49Sie sind doch nicht von der Polizei, oder?
00:48:51Nein, ich bin eine Freundin von ihr.
00:48:53Ach so.
00:48:55Das ist nur, weil ich einen nicht kenn.
00:48:57Kommen Sie doch rein, wissen Sie, wegen der Nachbarn.
00:49:03Sie müssen meine Aufmachung entschuldigen.
00:49:05Ich spiele nämlich heute Abend Theater.
00:49:07Rittersfrau, wissen Sie.
00:49:09Aber sonst bin ich ganz eine normale Person.
00:49:11Ich bin nämlich im öffentlichen Dienst.
00:49:13Aber setzen Sie einen doch hin, bitte.
00:49:15Dankeschön.
00:49:17Ach, wissen Sie,
00:49:19seit dem Tag, wo das passiert ist,
00:49:21hab ich keine ruhige Stunde mehr.
00:49:23Meine Kollegen, die zreißen sich natürlich das Maul über meine Kinder.
00:49:27Ich frag mich auch oft,
00:49:29warum sind gerade meine Kinder so anders?
00:49:33Ich hab ja noch eine Tochter, die wohnt in Berlin.
00:49:35Aber vielleicht kommt das daher,
00:49:37weil ich selber auch so bin im Inneren.
00:49:39Ich lehn mich auch oft auf,
00:49:41denn sonst wär das ja kein Leben.
00:49:43Ja, ja.
00:49:45Der Christa war das auch alles viel zu eng da.
00:49:47Drum ist sie uns auch mit 19 schon davor nach London.
00:49:49Und da hat sie dann anderlei Kinder versorgt.
00:49:51Und das hat ihr solchen Spaß gemacht,
00:49:53dass sie gleich im Kindergarten gearbeitet hat.
00:49:55Für mich war das nix.
00:49:57Ich wollte ja auch was haben,
00:49:59aber ich hab's nicht gemacht.
00:50:01Ich hab's nicht gemacht.
00:50:03Für mich war das nix.
00:50:05Ich wollte ja auch was haben vom Leben.
00:50:07Meine zwei Kinder aufziehen, das hat mir schon gelangt.
00:50:11Und jetzt spiel ich halt manchmal Theater.
00:50:13Wollen Sie nicht mitkommen heute Abend?
00:50:15Nein, ich muss früher was machen.
00:50:19Arbeiten Sie auch im Büro?
00:50:21Nein, ich bin Verkäuferin.
00:50:23Ach, kommen Sie doch mit, dass Sie auch einen Spaß haben.
00:50:25Das ist so ein schönes Stück.
00:50:27Hören Sie mal.
00:50:29Oh, ich bitte,
00:50:31lasst mich eurem mitleidigen Herzen
00:50:33meine Klage anvertrauen
00:50:35und gebt mir Hilfe gegen die schreckliche Ungerechtigkeit,
00:50:37die man an mir verübte.
00:50:47Seit wann kommst du denn so spät?
00:50:51Ich sag bloß, dein Bäcker hätte auch mal nicht geklingelt.
00:51:01Und außerdem hast du heute schon den dritten Tag dasselbe an.
00:51:05In dem Rundschreiben ist doch gestanden,
00:51:07jeden Tag was anderes anziehen.
00:51:09Wie die Nachrichtensprecher, die müssen's doch auch.
00:51:13Ich hab's vergessen, morgen denk ich dran.
00:51:23Da, häng wenigstens die Jacke um.
00:51:25Dann fällt's nicht so auf.
00:51:27Hast endlich einen Freund.
00:51:29Lass mich in Ruhe.
00:51:31Fräulein Seidlhofer, würden Sie bitte mit den Unterlagen
00:51:33für die Versicherung zu mir kommen?
00:51:43Danke. Bitte nehmen Sie doch Platz.
00:51:49Was für Sorten ausländische Devisen waren dabei
00:51:51und in welcher Höhe?
00:51:53Das waren 4.000 Dollar,
00:51:55dann waren es 5.000 französische Francs,
00:51:575.000 Schweizer Franken
00:51:59und 1.300.000 Lira.
00:52:03Zu welchem Kurs haben Sie sie berechnet?
00:52:05Na, zum Kurs vom 27.
00:52:07Gut, dann tragen wir den Kurs vom 25. ein.
00:52:11Aber der Überfall war doch am 27.
00:52:13Wir tragen den Kurs vom 25. ein
00:52:15und sobald Sie die Frau identifizieren,
00:52:17bekommen wir das Geld zurück.
00:52:19Ihr zahlt denn die Versicherung nicht auf jeden Fall?
00:52:21Doch, doch, nur verständlicherweise lieber,
00:52:23wenn Sie wissen, wen Sie damit belasten können.
00:52:25Ja, Herr Schley.
00:52:51Versuch, Mischa vor die Tür zu locken,
00:52:53damit ich Sie wenigstens von Weitem sehen kann.
00:52:59War es Ihre beginnende Zuneigung zu Werner
00:53:01oder die Freundschaft zu mir?
00:53:03Ingrid war jetzt bereit,
00:53:05das Geld in den Kinderladen zu bringen.
00:53:07Wir konnten nicht länger warten,
00:53:09wenn es nicht überhaupt schon zu spät war.
00:53:53Guten Tag, Herr Schley.
00:54:23Hast du die Frau gesehen?
00:54:25Reingardia?
00:54:27Nein, die Frau, die kurz nach dir aus dem Laden kam.
00:54:29Was wollte die?
00:54:31Na ja, als ich reingehen kann, war sie raus,
00:54:33aber ich habe sie kaum bemerkt.
00:54:35Flo, das war meine Geisel aus der Bank!
00:54:37Ja, genauso wie du mich jetzt anschaust,
00:54:39hat sie mich beim Überfall auch angesehen.
00:54:41Vielleicht wollten sie deshalb das Geld nicht.
00:54:43Was? Sie wollten das Geld nicht?
00:54:45Sie wollten das Geld nicht.
00:54:47Sie wollten das Geld nicht.
00:54:49Sie wollten das Geld nicht.
00:54:51Vielleicht wollten sie deshalb das Geld nicht.
00:54:53Was? Sie wollten das Geld nicht?
00:54:55Du hast das Geld wieder mitgebracht?
00:54:57Wieso denn?
00:54:59Sie brauchen das doch!
00:55:01Sie haben doch Angst.
00:55:03Sie sind mit eurem Alleingang nicht einverstanden.
00:55:05Was heißt hier Alleingang?
00:55:07Hätten wir die Kinder vielleicht mitnehmen sollen?
00:55:09Weshalb haben wir das Ganze denn überhaupt gemacht?
00:55:11Das kann doch nicht alles sinnlos gewesen sein.
00:55:21Nein!
00:55:51Inga?
00:56:21Inga?
00:56:51Inga?
00:57:11Ich dachte, du wolltest erst morgen kommen.
00:57:13Sieht meine Wohnung in meiner Abwesenheit
00:57:15immer aus wie ein Schlachtfeld.
00:57:17Entschuldige, ich bin noch nicht zum Aufräumen gekommen.
00:57:19Meine Gäste wollen nur zwei Tage bleiben.
00:57:21Stattdessen scheinst du sie aufs Beste zu bewirten.
00:57:23Für mein Geld.
00:57:25Im Gegenteil, sie haben mich eingeladen.
00:57:27Und hier haben sie sogar eine Kiste mit Wein hingestellt.
00:57:29Kein Grund, sich hier einzunisten.
00:57:35Wer hat in meinem Bett geschlafen?
00:57:37Eine Freundin.
00:57:39Ich möchte, dass sie morgen verschwunden sind.
00:57:49Hallo?
00:58:07Scheiß Typ.
00:58:13Lass das, das muss ich alleine machen.
00:58:19Hallo?
00:58:49Oh, da ist ein Bäckerladen. Ich komme noch ein paar Semmel.
00:58:51Nimm dir was Süßes mit.
00:58:53Ja.
00:59:19Bitteschön.
00:59:21Für Gott das kleinste Bitte.
00:59:23Graubrot und drei Semmeln.
00:59:25Ja.
00:59:31Ihr könnt reinparken.
00:59:33Das ist nicht mein Auto.
00:59:35Das ist nicht ihr Fahrzeug.
00:59:37Ich habe ein Fahrrad.
00:59:39Ihr bringt das Essen.
00:59:41Ich zeige es euch auf Papiere.
00:59:43Halt, stehenbleiben!
00:59:45Halt, stehenbleiben!
00:59:57Halt, stehenbleiben!
00:59:59Werfen Sie sofort die Waffe weg!
01:00:15Halt, stehenbleiben!
01:00:45Halt!
01:00:51Was ist los?
01:00:55Was ist passiert?
01:01:15Was ist los?
01:01:17Was ist passiert?
01:01:45Was ist los?
01:02:15Was ist los?
01:02:45Was ist los?
01:03:07Ja, bitte?
01:03:09Wollen Sie Milch?
01:03:11Ach, das ist ja nett von Ihnen.
01:03:13Moment, ich zahl Sie Ihnen gleich.
01:03:14Ach, das hat ja Zeit.
01:03:16Wollen Sie mich nicht mal besuchen?
01:03:18Es ist sehr gemütlich bei mir.
01:03:21Ist das immer dieselbe Stadt?
01:03:23Ja.
01:03:24Das ist Riga, meine Heimat.
01:03:27Leben Sie schon lange hier?
01:03:29Lange?
01:03:31Wie lange, weiß ich ja nicht.
01:03:33Mein Gedächtnis funktioniert nicht mehr so richtig.
01:03:37Im Sommer, im Sommer ist schöner hier.
01:03:40Da kommen Leute heraus seines Lebens.
01:03:44Im Winter bin ich meistens allein.
01:03:48Sie sind ausgerissen, nicht wahr?
01:03:51Das habe ich in Riga auch gemacht.
01:03:54Meine Eltern haben mich überall gesucht.
01:03:57Die waren sehr streng.
01:04:06Essen Sie nur, essen Sie nur.
01:04:08Wenn ich krank war, hat meine Mutter mir immer Gemüsesuppe gekocht.
01:04:12Ich muss ja noch so viel sticken.
01:04:16Ich muss noch so viel sticken.
01:04:19Sehen Sie sich das an hier.
01:04:21Diese ganzen Karten, die muss ich alle noch aussticken.
01:04:26Deswegen muss ich auch manchmal nachts noch arbeiten,
01:04:29wenn ich nicht schlafen kann.
01:05:08Untertitelung im Auftrag des ZDF, 2021
01:05:39Ich war nicht sicher, dass du kommen würdest.
01:05:42Hast du auch eine Pistole dabei?
01:05:44Warum?
01:05:46Weil ich keine Lust habe, mit dir zu reden,
01:05:48wenn ich das Gefühl habe, dass du nach allem, was passiert ist,
01:05:50immer noch mit einer Waffe herumläufst.
01:05:52Ich habe keine.
01:05:54Ja, ich hätte euch nicht so gehen lassen dürfen.
01:05:56Und das Geld?
01:05:58Soll ich das vielleicht auch noch hergeben?
01:06:00Du weißt, ich habe euch geholfen,
01:06:02damit ihr von selbst zur Einsicht kommt.
01:06:04Das habt ihr offenbar nicht begriffen.
01:06:06Was willst du eigentlich jetzt machen, Christa?
01:06:08Dich immer weiter verstecken müssen?
01:06:10Ich weiß es nicht.
01:06:12Ich weiß es wirklich nicht.
01:06:14Ich weiß nur,
01:06:16dass ich mich auf keinen Fall stehlen werde.
01:06:18Du hast es mir doch selbst klar gemacht,
01:06:20wie schnell Kinder wachsen.
01:06:22Wenn ich im Gefängnis bin,
01:06:24sieht mein Kind mich auch nicht öfter.
01:06:26Dann weiß ich überhaupt nicht,
01:06:28warum du mich hergerufen hast.
01:06:30Ich verstehe nicht, wie Sie auf mich gekommen sind.
01:06:32Sie sind doch eine Schulfreundin von der Christaklaren.
01:06:54Sie sind doch eine Schulfreundin von der Christaklaren.
01:06:56Ich hab das als Kind bekommen.
01:06:58von der Christa Klages, von der Sie den Freund erschossen haben, diesen Wiedemann.
01:07:04Woher wollen Sie das wissen?
01:07:07Das hat mir Ihre Mutter erzählt.
01:07:11Bei der waren Sie auch schon?
01:07:14Und bei dem Mann.
01:07:16Warum machen Sie das?
01:07:18Ich bin verantwortlich, der Versicherung gegenüber.
01:07:22Aber warum überlassen Sie diese Nachforschung nicht der Polizei?
01:07:25Das erkläre ich Ihnen nicht, das verstehen Sie ja doch nicht.
01:07:29Und Sie glauben wirklich, dass Sie sie finden werden?
01:07:55Deine Schwäche ist nicht, dass du zu viel, sondern dass du zu wenig an dich denkst, Christa.
01:08:00Rufe Erich an. Entweder holt er dich ab und bringt dich hin oder sagt dir, wie du hinkommst.
01:08:05Ich habe ihm gesagt, dass du Hilfe brauchst. Ich nicht warum.
01:08:09Ach, ich möchte am liebsten hierbleiben mit Micha.
01:08:12Du musst weg, Christa.
01:08:15Hans bringt dich jetzt wieder zu den anderen Kindern, ja?
01:08:19Ich muss jetzt gehen. Aber ich komme wieder.
01:08:22Du weißt, wenn ich sage, ich komme wieder, dann komme ich wieder.
01:08:34Macht's gut, ihr zwei.
01:08:38Ich denke zum ersten Mal an mich, indem ich an dich denke.
01:08:52Tschüss.
01:09:23Du wirst aussehen wie ich, Chris. Das habe ich schließlich gelernt.
01:09:27Wenn Sie mich schnappen, dann sage ich, ich hätte dir den Pass geklaut.
01:09:31Du musst den Kopf schon mal ruhig halten.
01:09:34Nein, das werde ich bestimmt nicht. Das war ja meine Idee.
01:09:37Versprich es.
01:09:40So.
01:09:43Ich bin gespannt.
01:09:46Ich bin gespannt.
01:09:49Ich bin gespannt.
01:09:52Jetzt zieh dich an.
01:10:13Hans half mir noch einmal.
01:10:16Er schickte mich nach Portugal, wo sein jüngerer Bruder an einer deutschen Schule Lehrer war.
01:10:52Das war ein sehr schöner Abend.
01:11:11Está bom?
01:11:14Eine Freundin aus Deutschland heißt Christa.
01:11:17Sie will ein wenig hier in der Kooperative bleiben.
01:11:20Sie ist sehr dankbar, dass sie hier in der Kooperative eingeladen wurde.
01:11:50Guten Appetit!
01:12:21Lieber Hans, damit du siehst, dass ich wirklich arbeite.
01:12:27Ich bin jetzt zwei Monate hier und fühle mich immer noch fremd und trotzdem aufgenommen.
01:12:33Dein Bruder hat mir sehr geholfen.
01:12:36Wenn er einmal in der Woche aus Lissabon hierher kommt, kann ich mit den Leuten reden.
01:12:41Sie sind freundlich zu mir, aber ich kann ihre Sprache nicht.
01:12:46Ich merke, dass es wichtig ist zu reden, auch wichtig.
01:13:04Schau, mein Freund, sie singt eine Lieder aus deiner Heimat.
01:13:08Sie möchte gerne ein Lied, ein deutsches Lied von dir hören.
01:13:13Ich kann doch gar nicht singen.
01:13:15Du kannst sie jetzt nicht beleidigen.
01:13:17Aber sie kann es auch nicht.
01:13:19Kann man das? Na warte, du darfst noch einen Moment.
01:13:22Sing doch einfach rund vor dem Tore.
01:13:27Die Gedanken sind frei.
01:13:29Es sah ein Knabe ein Röslein stehen.
01:13:31Ach, Quatsch.
01:13:33Ah ja, ich glaube, ich weiß eines.
01:13:36Wo ist der kleine Jakob geblieben?
01:13:40Haben die Kühe in den Wald eingetrieben?
01:13:44Kamen immer wieder Schwestern und Brüder.
01:13:50Gingen in Suchen im Wald hinaus.
01:13:54Kleiner Jakob, kleiner Jakob, komm nach Haus.
01:14:11Danke, ich liebe dich.
01:14:15Danke.
01:14:25Ich liebe dich.
01:14:27Ich liebe dich auch.
01:14:29Ich liebe dich auch.
01:14:33Ich liebe dich.
01:14:35Ich liebe dich.
01:14:41Ich weiß nicht, wie lange wir warten müssen.
01:14:43Ja, Ehrlichkeit.
01:14:45Ich freue mich, dich zu sehen.
01:14:47Jetzt gehen wir erstmal was essen.
01:14:50Dass Heinz dich hat fahren lassen.
01:14:52Das hätte er bestimmt nicht.
01:14:54Ich habe ihm einfach erzählt, ich gehe zu meiner Mutter.
01:14:57Ich habe mir zuletzt ein Ticket nach Zürich gekauft.
01:15:00Und erst dort, am Flughafen, haben sie nach Nieserlohen.
01:15:03Wenn du am Zoll gabst.
01:15:05Wieso?
01:15:06Der Zollbeamte dachte, ich hätte einen gestohlenen Pass.
01:15:09Ehrlich.
01:15:11Aber ich habe ihm dann ganz freundlich und ruhig erklärt,
01:15:14dass ich ja die Bestohlene sei.
01:15:16Hatte mich durchgelassen.
01:15:18Sag mal, hat sich die Frau aus der Bank nochmal bei dir gemeldet?
01:15:21Nein, bei mir nicht.
01:15:22Aber im Kinderladen sitzt sie wohl öfters rum.
01:15:24Immer nach Dienstschluss.
01:15:26Stumm, streng und standhaft.
01:15:28Eigenartig.
01:15:30Hauptsache, du bist nicht stromig.
01:15:42Nimmst du meine Jacke?
01:15:44Ja.
01:16:01Wir halfen beim Schälen der Kork-Eichen.
01:16:05Wir machten die Frauenarbeit,
01:16:07das Einsammeln der kleineren Rindenstücke.
01:16:15Meine Brüste.
01:16:19Das war bei mir am Anfang genauso.
01:16:23Es wäre schon schön, wenn wir Micha hierher holen könnten.
01:16:26Sag mal, du willst wirklich hierbleiben?
01:16:28Ja, mir gefällt es hier gut.
01:16:52Danke.
01:17:23Du hast überhaupt nicht mehr geschrien, seitdem du hier bist.
01:17:27Das hängt also doch mit Heinz zusammen.
01:17:31Du hast keine Angst mehr vor ihm, stimmt's?
01:17:35Seit ich hier bin,
01:17:37habe ich fast Mitleid mit ihm.
01:17:40Ich bin gerührt.
01:17:43Du hast Werner sehr gemocht, ne?
01:17:47So sehr wie dich.
01:17:49Werner und ich.
01:17:55Wir waren immer so sperrig miteinander.
01:17:59Wir haben sinnlos aneinander herumgezerrt.
01:18:04Und als uns nichts mehr einfiel, haben wir den Überfall gemacht.
01:18:08Dann war es also nicht nur wegen des Geldes.
01:18:10Doch, schon wegen dem Geld, sicher.
01:18:14Aber es war nicht nur wegen dem Geld.
01:18:16Doch, schon wegen dem Geld, sicher.
01:18:20Aber wenn wir uns wirklich geliebt hätten,
01:18:23hätten wir das vielleicht gar nicht gebraucht.
01:18:30Geh mal.
01:18:47Ach, sieh dir mal diese Hände an, lauter Risse.
01:18:51Mit denen kann ich doch gut massieren.
01:18:57Du musst dir erst mal meine Knie angucken.
01:19:00Bin Heinz nicht zu sehen.
01:19:17Christa, ich bin gekommen, um mit dir zu sprechen.
01:19:20Ihr könnt hier nicht bleiben.
01:19:23Wieso?
01:19:25Manuel hat irgendwas vom Bankraub erfahren.
01:19:28Und mir habt ihr schließlich auch nichts gesagt.
01:19:30Der Hans hat mir nicht davon geschrieben.
01:19:32Ja, aber das hat doch nichts mit unserer Arbeit hier zu tun.
01:19:36Manuel ist ein guter Mann.
01:19:39Und ich bin ein guter Mann.
01:19:41Ja, aber das hat doch nichts mit unserer Arbeit hier zu tun.
01:19:45Manuel sagt, sie haben eine sehr schwierige Situation.
01:19:48Es sollen eine Reihe von Kooperativen geschlossen werden.
01:19:51Und sie können sich hier einfach nichts leisten.
01:19:54Und außerdem...
01:19:55Ja?
01:19:57...ist da irgendetwas zwischen dir und Ingrid.
01:19:59Manuel, wolltest du mir nicht genauer sagen, was?
01:20:07Naja, weißt du, das musst du verstehen.
01:20:09Die Menschen denken, empfinden hier einfach ganz anders.
01:20:13Es ist noch ein bisschen wie im Mittelalter.
01:20:15Das muss man einfach respektieren.
01:20:17Meinst du nicht auch?
01:20:40Das Geld und die Vorstellung,
01:20:42doch noch etwas Sinnvolles damit anfangen zu können,
01:20:45hatte mich vorangetrieben.
01:20:48Seit ich es in Portugal gelassen hatte,
01:20:50war ich wie gelähmt.
01:20:59Ich habe es mir nicht so gut vorgestellt,
01:21:01wie ich es mir vorgestellt habe.
01:21:04Ich habe es mir nicht so gut vorgestellt,
01:21:06wie ich es mir vorgestellt habe.
01:21:10Die Vorhänge hat der Vormieter zurückgelassen.
01:21:13Sie könnten es für 100 Mark ablesen
01:21:15und das müssten Sie dann auch nicht bezahlen.
01:21:23Der Wasserhahn tropft, aber das wird noch gerichtet.
01:21:26Und wann kommen Ihre Möbel?
01:21:28Die kommen nachher in einigen Tagen.
01:21:30Den Wasserhahn repariere ich selber.
01:21:33Sie bleiben schon da?
01:21:35Ja.
01:21:37Ich hatte immer versucht, rasch Abhilfe zu schaffen,
01:21:40wenn etwas nicht so lief,
01:21:42wie es meinen Wünschen oder Vorstellungen entsprach.
01:21:45Ich hatte immer von mir geglaubt,
01:21:47mir und anderen helfen zu können.
01:21:49Das glaubte ich nun nicht mehr.
01:22:01Ich habe es mir nicht so gut vorgestellt,
01:22:03wie ich es mir vorgestellt habe.
01:22:06Das ist ein Schwerer.
01:22:08Den da raufladen, das schaffst du überhaupt nicht allein.
01:22:11Oh, wow.
01:22:15Hübsch, aber schon noch mit, gell?
01:22:21Das könnt ihr noch weiter rüber tun oder so.
01:22:24Warum ziehen Sie denn aus?
01:22:26Das ist ein Schwerer.
01:22:28Das ist ein Schwerer.
01:22:30Das ist ein Schwerer.
01:22:32Das ist ein Schwerer.
01:22:34Warum ziehen Sie denn aus?
01:22:36Das müssen Sie denen da drüben fragen.
01:22:38Der hat uns auf die Straße gesetzt.
01:22:42Was haben wir noch?
01:22:44Wollen Sie noch ein paar Sachen?
01:22:46Sind Sie der Ladenbesitzer?
01:22:49Ja, freilich.
01:22:51Was haben Sie sich denn dabei gedacht,
01:22:53diese Kinder hier rauszuschmeißen?
01:22:56Gehen Sie dir das vielleicht was an, Fräulein?
01:23:00Seit drei Monaten sind die jetzt da drin,
01:23:03und Miete hat keiner gezahlt.
01:23:05Dafür haben sie mir den ganzen Laden angeschmiert.
01:23:08Schauen Sie sich das doch an, bevor sie lang rumreden.
01:23:11Ein Sauerstuhl ist das, was die mir dahinter lassen.
01:23:14Ja, gell? Aber der Sexshop, das ist eine saubere Sache, ne?
01:23:18Die zahlen immerhin pünktlich ihre Miete.
01:23:20Und eine Ruhe ist auch.
01:23:22Da werden nicht den ganzen Tag rumgeschwüren.
01:23:25Sehr sauber.
01:23:29Sehr sauber.
01:24:00Kann ich bitte Ingrid sprechen?
01:24:04Aber wann kann ich sie denn erreichen?
01:24:06Ich hatte schon mehrere Male versucht, Ingrid zu erreichen.
01:24:09Es meldete sich niemand oder nur ihr Mann,
01:24:12der mir keine Auskunft geben wollte.
01:24:14Dass er sie vor die Tür gesetzt hatte, wusste ich noch nicht.
01:24:30Krista, was machst du denn hier?
01:24:32Ich dachte, du seist weit weg.
01:24:34Bist du wahnsinnig? Wenn uns jemand gesehen hat.
01:24:37Ich war weg.
01:24:39Wo bist du jetzt? Was machst du?
01:24:41Na gut, sag mir's nicht.
01:24:43Wie geht's Mischa?
01:24:45Ich hab sie lange nicht gesehen,
01:24:47seit der Kinderladen aufgelöst worden ist.
01:24:49Haben sie sie also doch rausgeschmissen?
01:24:51Mhm. Reingart macht in eurer Wohnung ein Haus,
01:24:54und ich hab sie gesehen.
01:24:56Haben sie sie also doch rausgeschmissen?
01:24:58Mhm. Reingart macht in eurer Wohnung ein Haus,
01:25:00aber es sind nur noch ein paar Kinder.
01:25:02Und Ehegib?
01:25:04Das weiß ich nicht genau.
01:25:06Du musst jetzt wieder gehen.
01:25:08Gib Mischa einen Kuss von mir.
01:25:10Mach's gut.
01:25:12Kann ich nichts für dich tun?
01:25:14Wenn du alt bist und grau und voller Schlaf
01:25:17und nickst am Feuer ein,
01:25:20dann nimm dies Buch, lies langsam,
01:25:23träume dich zurück und such,
01:25:26wie mich dein Auge mit seinem Schatten traf.
01:25:31Wie viele liebten dich in heiterem Licht,
01:25:34und weil du schön warst, sahen dich mit Begier.
01:25:39Doch einer nur liebt das Pilgerherz in dir,
01:25:43die Trauer in dem wechselnden Gesicht.
01:25:54Ja, warum machen Sie denn nicht auf?
01:25:56Ich bin krank. Verschwinden Sie!
01:25:58Ich bin für das Haus verantwortlich,
01:26:00und der Mann muss das quasi fließen.
01:26:02Da drückt er weiter.
01:26:10Und wenn Sie ausziehen, dann müssen Sie das wechseln lassen.
01:26:13Die Schmiere kann man nicht lassen.
01:26:15Die schaut ja furchtbar aus.
01:26:18Dachten Sie, ein Bier haben?
01:26:23Ich kann Ihnen eines holen.
01:26:25Nein, danke. Ich trinke nicht.
01:26:30Sind Sie allein hier?
01:26:32Ja.
01:26:36Wo ist der Mann?
01:26:38Da drüben.
01:26:40Wo ist der Mann?
01:26:42Da drüben.
01:26:44Hallo.
01:26:47Krank?
01:26:56Ich bin eigentlich auch nicht allein.
01:26:59Ich habe eine Tochter.
01:27:02Die ist fünf Jahre.
01:27:05Die habe ich jetzt so lange nicht mehr gesehen, aber...
01:27:10Die braucht mich ja.
01:27:12Die kommt im Herbst in die Schule.
01:27:14Aber lang wird das auch nicht mehr dauern,
01:27:17dann ziehe ich sie wieder aus.
01:27:19Ich war nämlich lange im Ausland, wissen Sie,
01:27:22und da wusste ich nicht, wo ich hingehen sollte,
01:27:24als ich zurückkam.
01:27:26Und deshalb konnte ich ja meine Tochter dann auch nicht sehen.
01:27:29Aber krank bin ich eigentlich nicht, nein.
01:27:33Es geht schon wieder besser.
01:27:36Ich weiß auch schon, wo ich hingehe.
01:27:38Hier kann man ja nicht leben.
01:27:40Aber ich konnte halt nirgendwo hin.
01:27:43Ich hatte noch nie so viel mit mir allein sein müssen.
01:27:47Zuletzt konnte ich nicht mehr aufstehen.
01:27:50Ich hatte das Gefühl, nie mehr aus dem Zimmer herauszukommen.
01:27:56Und dann wollte ich das Alleinsein hinter mich bringen.
01:28:05Untertitel von Stephanie Geiges
01:28:35Untertitel von Stephanie Geiges
01:29:05Untertitel von Stephanie Geiges
01:29:36Ich denke so oft an Werner und warum das alles so kommen musste.
01:29:40Ich kann es immer noch nicht begreifen.
01:29:43Das ist alles meine Schuld.
01:29:45Nein, das darfst du nicht sagen.
01:29:48Doch, es ist aber so.
01:29:50Es sind zweimal tausend Mal gekommen.
01:29:53Und bei den Mitteilungen an den Empfängern steht,
01:29:56auch Utopien haben ihren Vater.
01:29:58Kannst du dir vorstellen, wer das ist?
01:30:01Ja.
01:30:03Das ist schon.
01:30:05Pst.
01:30:11Grüß Gott. Entschuldigen Sie bitte die Störung.
01:30:14Ihr Nachbar hat schon wieder angerufen.
01:30:17Ihre Kinder sind einfach zu laut.
01:30:19Sie sollten darauf achten, dass sie nicht so wild herumtucken.
01:30:23Wissen Sie, uns ist es ja egal,
01:30:25aber wir müssen halt die Kinder helfen.
01:30:28Wissen Sie, uns ist es ja egal,
01:30:30aber wir müssen halt jedem Anruf nachgehen.
01:30:33Seid ein bisschen leiser!
01:30:35Jetzt können Sie wieder gehen.
01:30:41Na, wenn Sie mich jetzt erkannt haben.
01:30:45Ich hab mich lang genug versteckt.
01:30:58Grüß Gott.
01:31:08Grüß der Gnages.
01:31:10Ja?
01:31:12Sie sind verhaftet.
01:31:28Frau Lerns-Eidelhoff.
01:31:29Frau Lerns-Eidelhoff.
01:31:31Frau Lerns-Eidelhoffer, erinnern Sie sich.
01:32:00Sehen Sie sich diese Frau genau an.
01:32:08Kann Sie bitte die Brille und den Strumpf abnehmen.
01:32:21War das die Frau?
01:32:23Nein, die ist es bestimmt nicht.
01:32:53Frau Lerns-Eidelhoff.
01:32:54Frau Lerns-Eidelhoff.
01:32:55Frau Lerns-Eidelhoff.
01:32:56Frau Lerns-Eidelhoff.
01:32:57Frau Lerns-Eidelhoff.
01:32:58Frau Lerns-Eidelhoff.
01:32:59Frau Lerns-Eidelhoff.
01:33:00Frau Lerns-Eidelhoff.
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