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00:00Ja, Sonntagabend, 19 Uhr. Schön, dass Sie bei uns sind. Die Polizei hofft wieder auf Ihre Hilfe bei der Aufklärung von Verbrechen in Berlin und Brandenburg.
00:24Unser erster Fall heute beginnt an einem Samstagmorgen um sieben Uhr, eigentlich ein Zeitpunkt, an dem die meisten sehr entspannt sind.
00:30Das Wochenende steht vor der Tür, man kann ausschlafen oder gemütlich frühstücken. Doch für eine Rentnerin aus Berlin-Wedding ist das der Beginn eines Albtraums.
00:42Denn die Berlinerin wird gefesselt, geknebelt, drangsaliert und schwer verletzt in der eigenen Wohnung.
00:50Die sich hier befindet, in der Hochstädterstraße im Berliner Wedding. Hier tauchen an einem Sonnabend zwei Männer auf, die äußerst brutal vorgehen werden.
01:01Die beiden schaffen es, an jenem Tag irgendwie ins Wohnhaus zu kommen. Unklar ist noch, ob sie anderswo auch klingen.
01:10Oder ganz gezielt nur die Wohnung der 74-Jährigen ansteuern.
01:16Zu dem Zeitpunkt ist die Frau noch ahnungslos. Gegen sieben Uhr morgens will sie in ihren Tag starten, macht es sich gemütlich bis zu jenem Moment, als die Männer mit den weißen Turnschuhen vor ihrer Tür stehen und klingen.
01:30Sie wundert sich zwar, öffnet dann aber sicherheitshalber und wird sofort attackiert. Die beiden Männer greifen brutal zu, obwohl ihr Opfer 74 Jahre alt ist.
01:45Dann durchsuchen sie die Wohnung und werden fündig, wie die Polizei Berlin erklärt.
01:51Wir ermitteln wegen eines schweren Raubüberfalls, denn hochwertiger Schmuck wurde gestohlen und die 74-Jährige in hilfloser Lage zurückgelassen.
01:59Die Frau wurde entdeckt und von Rettungskräften versorgt.
02:05In der Zeit beginnt die Polizei im Berliner Wedding bereits mit der Suche nach den Tätern, die aber erstmal spurlos untertauchen können.
02:14Doch Überwachungskameras in Tatortnähe wurden, wie bei solchen Ermittlungen üblich, überprüft.
02:20So werden auch die Bilder entdeckt von diesen beiden Männern.
02:24Sie wurden inzwischen auch als diejenigen wiedererkannt, die für den Überfall verantwortlich sein sollen.
02:30Für den Raubüberfall mitten in Berlin.
02:33In der Nähe vom U-Bahnhof Naunerplatz befindet sich der Tatort, die Wohnung der 74-Jährigen in der Hochstädter Straße.
02:41Von hier aus flüchten die beiden Männer am 24. Februar, werden aber in der Nähe von Kameras aufgezeichnet, bevor sie in unbekannte Richtung verschwinden.
02:52Es gibt noch andere brutale Wohnungsüberfälle in Berlin, wie z.B. in der Briesestraße,
02:57in der Holländerstraße und Masurenstraße.
03:00Ob es einen Zusammenhang gibt, wird derzeit geprüft.
03:06Dabei könnten Hinweise zu diesen beiden weiterhelfen, die nun öffentlich wegen des Angriffs auf die 74-Jährige gesucht werden.
03:15Wer erkennt sie?
03:17Ermittler halten es für möglich, dass sie es wieder versuchen, in Wohnhäuser eindringen, klingeln, schreien.
03:23Und dann die Opfer brutal attackieren.
03:28Also, wer weiß etwas über diese beiden Männer, die türkisch gesprochen haben sollen.
03:33Sie waren an diesem Samstagmorgen Ende Februar recht auffällig gekleidet.
03:37Beide trugen dunkle Hosen und helle Tonschuhe.
03:40Und dann diese markanten Blousons, diese markanten Kapuzenjacken.
03:44Einmal beigefarben und einmal braun mit diesem abgesetzten orangefarbenen Streifen hier im Bauch.
03:50Beide haben schwarzes Haar und einen dunklen Bart.
03:53Ihre Hinweise zu diesen Männern bitte an die Polizei Berlin unter Vorwahl 030 46 64 173 131 oder an jede andere Polizeidienststelle.
04:10Am Anfang der meisten Mordermittlungen entsteht der Fund einer Leiche.
04:14Und recht schnell ist dann auch klar, wer der oder die Tote ist.
04:17Im nächsten Fall heute geht es um einen Mord, der bereits Jahrzehnte zurückliegt und noch immer weiß die Polizei nicht, wer da umgebracht wurde.
04:25Vor fünf Jahren haben wir zum ersten Mal über diesen Fall berichtet.
04:28Da wurde bei Bauarbeiten in Fürstenwalde das Skelett einer jungen Frau entdeckt.
04:32Jetzt gibt es neue Erkenntnisse zum Opfer.
04:37Denn klar ist nun, die junge Frau, die umgebracht wurde, war nicht in Brandenburg zu Hause.
04:43Aber jemand versuchte, ihre Leiche in Fürstenwalde verschwinden zu lassen.
04:48Nach dem Skelettfund wurden die Knochen nun noch einmal aufwendig von Spezialisten untersucht.
04:54Mike Zimmermann und seine Kollegen von der Mordkommission wissen jetzt, die getötete Frau aus Fürstenwalde kam nicht aus Deutschland.
05:04Sie hat die längste Zeit ihres Lebens tausende Kilometer entfernt verbracht.
05:07Dann die letzten ein bis zwei Jahre hat sie offensichtlich hier in Deutschland gelebt.
05:12Wahrscheinlich in der DDR. Denn dort wurde ihre Leiche in einer Jauchegrube regelrecht entsorgt.
05:19Irgendwann Mitte der 60er bis Mitte der 80er Jahre.
05:23Nur ein Zufall bringt das Verbrechen ans Tageslicht.
05:27Allerdings Jahrzehnte später, als hier in der Uferstraße in Fürstenwalde gebaut werden soll.
05:32Und die alte Jauchegrube ausgehoben wird.
05:38Seit der Zeit ermittelt die Mordkommission.
05:422019 erklärte Ermittler Mike Zimmermann dazu.
05:46Die Polizei hat also in diesem Schacht tatsächlich ein menschliches, fast vollständig erhaltenes Skelett vorgefunden.
05:53Die Verletzungen, die am Schädel festgestellt worden sind, deuten darauf hin, dass die Frau in der Schacht,
05:58aufgrund stumpfer Gewalteinwirkung gegen den Kopf, zu Tode gekommen ist.
06:03Doch warum? Und vor allem, wer ist die junge Frau?
06:08Um das herauszufinden, wurde dieses Bild von ihrem Gesicht angefertigt.
06:13Mithilfe ihrer Schädelknochen in einer sogenannten Weichteil-Rekonstruktion.
06:18Dazu muss man wissen, dass diese Rekonstruktion anhand von Durchschnittswerten erstellt worden ist.
06:23Durchschnittswerte, das sind also die Dicke der Haut und damit auch die Form der Haut.
06:28In welcher Art und Weise sie sich um den Kopf anlagert.
06:31Unser Opfer kann also so oder so ähnlich ausgesehen haben, muss aber nicht zwangsläufig.
06:36Mit diesem Bild fragten wir auch im Täter-Opfer-Polizei danach, wer diese Frau kennt.
06:42Die zum Zeitpunkt ihres Todes ungefähr 20 Jahre alt war, 1,60 Meter groß und vermutlich dunkles, halblanges Haar trug.
06:49Es gab Hinweise, doch der entscheidende fehlt noch.
06:53Maik Zimmermann und sein Team lassen deshalb nichts unversucht, um den Fall zu lösen.
06:58Jetzt hoffen sie, mit der sogenannten Isotopen-Untersuchung weiterzukommen.
07:03Bei der Isotopen-Untersuchung werden Haare und Zähne untersucht und anhand der Nahrung, die die Person zu sich genommen hat,
07:10kann man feststellen, aus welchen klimatischen Regionen sie stammt.
07:13Die Knochen der jungen Frau wurden in der Klinik untersucht.
07:17Die Knochen der jungen Frau wurden dafür nach München geschickt, an das Rechtsmedizinische Institut.
07:24Dort arbeitet auch Christine Lehm. Sie ist Kriminalbiologin und Expertin für die Isotopen-Analyse.
07:31Wir können ermitteln, wo ein Mensch während verschiedener Lebensperioden gelebt hat.
07:36Also in Kindheit und Jugend, während des Erwachsenenlebens und eben in der Zeit kurz vor seinem Tod.
07:43Oft ist dieses Verfahren die letzte Möglichkeit, noch etwas herauszufinden über namenlose Tote. Denn…
07:50Das, was wir essen und das, was wir trinken, das wird auch in unserem Körper gespeichert.
07:57Und je nachdem, wo die Nahrung wächst, wo die Getränke, wo das Wasser herkommt,
08:02bekommen wir auch verschiedene Isotopen-Werte der Elemente aus Nahrung und Getränken
08:07und diese Signatur findet sich letztendlich in unseren Geweben wieder.
08:12Diese Signatur der jungen Frau aus Fürstenwalde gibt etwas unerwartetes Preis.
08:18Womöglich sah sie tatsächlich etwas anders aus. Denn jetzt ist klar,
08:23dass sie bis zu ihrem 18. Lebensjahr in Russland, Ostrussland, Kasachstan, Mongolei oder in Korea gelebt hat.
08:31Also kommt die junge Frau ursprünglich aus Asien.
08:33War sie vielleicht unter den Frauen, die hier studiert oder gearbeitet haben?
08:38Oder kam sie wegen der Liebe? Obwohl Ausländer in der DDR sich amtlich registrieren mussten,
08:43kann sich bisher niemand an sie erinnern.
08:45Das finde ich auch tatsächlich erschreckend, weil wir zumindest dachten,
08:49auch in der DDR wurde alles und jeder überwacht irgendwie.
08:53Und dass es trotzdem, selbst bei Ermittlungen bei der Stasi-Behörde, sind wir nicht zum Erfolg gekommen.
09:00Das heißt, wir wissen immer noch nicht, wer sie ist.
09:03Die Suche nach der Identität der Frau und dem Täter geht also weiter.
09:08Bei den Ermittlungen spielt auch immer wieder das Gelände in der Fürstenwalder Uferstraße eine Rolle.
09:13Dort, wo die Knochen gefunden wurden.
09:16Zu DDR-Zeiten war hier eine sogenannte zentrale Annahmestelle für Sekundärrohstoffe, kurz Zero.
09:23Gläser, Flaschen, Altpapier konnten gegen Geld abgeliefert werden.
09:27Zur Annahmestelle in Fürstenwalde gehörte auch diese Jauchegrube.
09:33Hat der Täter vielleicht sogar in dieser Zero-Annahmestelle in Fürstenwalde gearbeitet?
09:38Und hatte er dort möglicherweise auch Kontakt zu der jungen Frau?
09:42Der jungen Frau aus dem Ausland? Die Polizei fragt jetzt noch einmal.
09:46Wer kann uns sagen, ob es Mitte der 60er bis Mitte der 80er Jahre hier Austauschstudenten gab?
09:53Insbesondere natürlich Menschen aus Russland, Ostrussland, aus Kasachstan, aus der Mongolei oder Korea.
09:59Gab es hier Studenten, die hier gelebt, gewohnt, gearbeitet haben? In welchen Betrieben haben die gearbeitet?
10:08Wer weiß etwas dazu? Wer kann helfen, dieses Verbrechen von Fürstenwalde aufzuklären?
10:15Alle Hinweise nimmt die Mordkommission Brandenburg unter 03361 5680 entgegen.
10:26Vielleicht gibt es auch eine Verbindung zur Sowjetarmee, die damals in Fürstenwalde stationiert war.
10:31Vielleicht hat die Frau ja dort gearbeitet. Also jeder Hinweis kann wichtig sein.
10:35Alle Fakten zum Fall finden Sie noch einmal online auf unserer Fahndungsseite.
10:43Wunsch und Wirklichkeit driften manchmal ziemlich weit auseinander.
10:47Das ist vor allem fatal, wenn es darum geht, was man sich leisten kann oder eben nicht leisten kann.
10:52Manche Menschen versuchen dann auf besondere Weise kreativ zu werden.
10:56So wie die Frau in unserem Cartoonhort im kuriosen Fall der Woche.
10:59Aufgemöbelt oder sparst du noch oder lebst du schon?
11:04Jennifer ändert jetzt ihr Leben.
11:07Erst geht sie zum Friseur, dann macht sie aus ihrem Freund einen Ex.
11:11Danach will sie ihre Wohnung auffrischen.
11:14Also fährt sie geradewegs ins große Möbelhaus und checkt erstmal die Trends.
11:18Es gefällt ihr ne Menge, allerdings nicht die Preisschilder.
11:22Das kostet ja doch alles ganz schön.
11:25Doch Jennifer wäre nicht Jennifer, wenn sie da nicht was drehen könnte.
11:29Unbemerkt löst sie Etiketten von preiswerten Artikeln und klebt die dann sehr geschickt überall auf die Dinge, die sie haben will.
11:36An der Selbstbedienungskasse wird daraus eine wahre Schnäppchenparade.
11:41Eine Angestellte wundert sich zwar, wie man bei einem derart vollen Einkaufswagen schlappe 80 Euro bezahlt.
11:48Doch Jennifer schiebt siegesgewiss alles Richtung Ausgang.
11:52Bis die Angestellte plötzlich wieder da ist und zu einer Kontrollkasse bittet.
11:57Kein Problem, denkt sie, sind ja alle Etiketten dran.
12:00Dumm nur, dass man jetzt genauer hinschaut und schnell die tatsächliche Summe raus hat.
12:05Knapp 1000 Euro hätte es gekostet.
12:09Jennifer bricht abrupt den Kontakt ab und flüchtet.
12:12Die Autokennzeichen sind dabei allerdings so gut zu erkennen, dass die nach einer Anzeige direkt zu ihr führen.
12:18Vor Gericht erklärt Jennifer trotzdem erstmal, dass das alles eine Verwechslung ist, weil sie ja nie in diesem Möbelhaus war.
12:26Die Beweise sagen was anderes zu der Richter und verweist auf die falschen Etiketten samt Bezahlbelegen.
12:32Da merkt Jennifer, aus der Nummer kommt sie nicht mehr raus und gibt alles zu.
12:40Das Geständnis führt am Ende auch zur Einstellung des Verfahrens wegen Urkundenfälschung, auch weil Jennifer nicht vorbestraft war.
12:47Dennoch muss sie 2000 Euro zahlen an einen gemeinnützigen Verein, also deutlich mehr als sie eigentlich sparen wollte.
12:58Unsere Fahnenkompakthaut ist ein Fall der Polizei Brandenburg.
13:02Das Opfer eine Frau aus Teltow, deren Geldkarte plötzlich verschwunden war.
13:05Zunächst bemerkte sie das gar nicht, aber dann tauchte auf ihrem Handy der Hinweis ihrer Banking-App auf,
13:10dass mit der Karte eingekauft worden ist.
13:13Ihnen wirft man etwa 110 Euro.
13:16Daraufhin ließ sie die Karte sofort sperren.
13:19Dennoch versuchte der Täter weiter diese Karte einzusetzen.
13:22Wir schauen mal auf die verschiedenen Tatorte.
13:25Alles begann Ende letzten Jahres am 29. Dezember in Teltow.
13:29Dort wurde mit der Karte zum ersten Mal angekauft.
13:31In einem Supermarkt in der Schönoer Straße.
13:34Kurz darauf gab es die Nachricht auf das Handy des Opfers und die Karte wurde gesperrt.
13:39Zum Glück, denn bereits am nächsten Tag wollte der Täter gleich zweimal mit der Karte in Teltow bezahlen,
13:45beziehungsweise Geld abheben.
13:48Am 31.12. dann viermal in Berlin, unter anderem in Lichtenberg.
13:54Und dann am 5. Januar wieder in Teltow.
13:57Am 5. Januar wieder in Teltow.
14:00Alles ohne Erfolg, aber es zeigt, dass sich der Täter weiterhin in der Region aufgehalten hat.
14:06Das ist der Verdächtige beim Versuch Geld abzuheben.
14:10Wem kommt er bekannt vor?
14:12Ein recht kräftiger Mann mit kurzem schwarzen Haar und einem ausgeprägten Kinnbart.
14:17So zumindest sah er Ende Dezember, Anfang Januar aus.
14:21Auffällig auch seine Jacke mit Fellkragen.
14:24Wo ist der Gesuchte vielleicht noch gesehen worden?
14:28In Teltow oder auch in Berlin?
14:30Ihre Hinweise dazu bitte an die Polizeiinspektion Potsdam.
14:35Unter Vorwahl 0331 und an die 55 080 oder an jede andere Polizeigestelle.
14:45Zum nächsten Fall heute.
14:47Wenn Kriminelle irgendwo auf Beutezug sind, dann wollen sie eigentlich so wenig wie möglich auffallen.
14:51Deshalb sind zum Beispiel Grau und Schwarz als Tatbekleidung sehr beliebt.
14:55Am besten noch ohne Schrift- oder Firmenlogos, aber es gibt auch Ausnahmen.
15:01Auf den ersten Blick ist es die Sonnenbrille, die auffällt.
15:05Bei dem Mann, der in einer Berliner Tankstelle fotografiert werden konnte, kurz vor einem Überfall.
15:10Auch seine Kleidung sticht ins Auge.
15:13Er trägt ein schwarzes Sweatshirt mit der weißen Aufschrift Balenciaga Paris.
15:17Und er hat weiße Handschuhe an.
15:20Die Zeit für den Überfall scheint er genau geplant zu haben.
15:24Ein Samstag, morgens um 8, als hier an der Tankstelle noch nicht viel Betrieb herrscht.
15:30Mit einem Schraubendreher bewaffnet stürmt der Mann sofort an den Verkaufstresen,
15:35bedroht den Verkäufer und fordert das Bargeld aus der Kasse.
15:39Der Angestellte hat Glück und kann sich unverletzt zurückziehen.
15:42In der Zeit öffnet der Täter mit dem Schraubendreher die Kasse und flüchtet dann mit mehreren hundert Euro Bargeld.
15:52Er flüchtet in Richtung der Grünanlage Specktewiesen, direkt neben der Tankstelle.
15:58Dort verliert sich die Spur des Mannes.
16:01Der Tatort liegt in Berlin am westlichen Stadtrand, in Spandau, in der Zeppelinstraße.
16:07Hier wird die Tankstelle am 22. April im vergangenen Jahr überfallen.
16:12Aber vielleicht hat der Mann inzwischen auch noch anderswo in Berlin und Brandenburg zugeschlagen.
16:18Sein Überfall gehört zur sogenannten Gewaltkriminalität.
16:22Die hat laut einer gerade veröffentlichten Statistik deutlich zugenommen.
16:27Das Bundeskriminalamt erklärt dazu Täteropferpolizei.
16:31Auffällig ist, dass die Gewaltkriminalität im Jahr 2023 um fast neun Prozent angestiegen ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
16:41In diese Kategorie fallen Delikte wie Vergewaltigung, Mord und Raub.
16:49Bei dem Überfall in Berlin-Spandau geht es jetzt um die Frage, ob jemand hier den Täter gesehen hat.
16:56Der Gesuchte ist schätzungsweise 20 bis 25 Jahre alt.
17:01Er soll ungefähr 1,80 Meter groß sein, von eher schlanker Statur.
17:06Er hatte damals kurzes, dunkles Haar und trug einen Vollbart.
17:10Wer ist der Mann, der einen auffälligen Pullover mit der Aufschrift Balenciaga Paris besitzt?
17:16Der kostet im Original rund 1.000 Euro.
17:19Alle Hinweise dazu bitte an die Polizei Berlin unter dieser Adresse.
17:26Wer einen neuen Job sucht, der tut das gern auch im Internet.
17:29Viele Jobbörsen bieten da ihre Hilfe an.
17:32Doch selbst auf seriösen Portalen sollte man immer vorsichtig sein, denn auch hier sind Betrüger unterwegs.
17:37Gerade lukrative Jobangebote entpuppen sich mitunter als böse Falle.
17:41Das hat gerade auch ein Mann aus Potsdam erlebt.
17:47Der Techniker hat sich an Täteropferpolizei gewandt.
17:50Auch wenn er nicht erkannt werden will, heißt sein Ziel, andere warnen.
17:56Ich kann es nur jedem empfehlen, vorsichtig zu sein und lieber zwei, drei oder sogar viermal nachzugucken, um dann nicht in so eine Riesenfalle zu tappen.
18:05Für den 38-Jährigen beginnt es mit der Suche nach einem neuen Job. Erstmal online.
18:12Er schaut sich Angebote im Internet an.
18:14Ich hab halt erstmal nach Haustechnikjobs gesucht, weil ich aus der Haustechnik kam.
18:19Und hab dann einfach mal so zum Probieren auch ein paar Homeoffice-Jobs eingetippt.
18:24So Datenverarbeitung, Datenbanken pflegen und so.
18:27Und hab dann über Stepstone dadurch die Anzeige von dieser Firma gefunden.
18:32Das ist die Website, mit der sich die Firma präsentiert hat.
18:36Eine Marketingfirma, die Datenverarbeiter sucht.
18:39Die Seite macht einen professionellen Eindruck auf den 38-Jährigen.
18:44Ja, auch das Impressum war da, war eine Adresse in Leipzig.
18:48Telefonnummern, E-Mail-Adressen, auch halt die E-Mail-Adresse, auf der man die Bewerbung abgeben soll.
18:55Das schien alles sehr seriös.
18:58Und hab halt auch beim Googlen erstmal nichts Negatives zu der Firma gefunden und hab dann einfach die Bewerbung mal abgeschickt.
19:04Kurz darauf bekommt er diese Antwort.
19:06Per Mail wird erklärt, weil er zu den ersten Bewerbern gehöre, wird ihm ein Job als Produkttester in Homeoffice angeboten.
19:16Er soll von zu Hause aus Apps fürs Handy testen.
19:21Also für den reinen Job als App-Tester wurde ein Stundenlohn von 19,50 Euro die Stunde geboten.
19:28Und dazu würden halt bei Projektabschluss für die einzelnen Projekte unterschiedliche Prämien anfallen.
19:34Das heißt, man könnte, wenn man die Projekte rechtzeitig und schnell genug abschließt,
19:40auf ein Bruttoeinkommen von bis zu 6 oder 8.000 Euro pro Monat kommen.
19:45Der weitere Kontakt läuft dann über WhatsApp.
19:49Eine Betreuerin meldet sich und bittet ihn, mit seinem Handy Aufträge durchzuführen.
19:55Der 38-Jährige soll Video-Ident-Apps testen.
19:58Also Apps, bei denen er sich mit dem eigenen Ausweis identifizieren lassen soll.
20:04Als Tester soll er dann mit seinen Daten Bankkonten eröffnen und bewerten.
20:11Die Tests gingen meistens so vonstatten, dass ich erstmal einen vorbereiteten Text bekam,
20:18in dem alle Daten enthalten waren, die Handynummern, die Pins für die Anmeldung.
20:22Mir wurde auch immer wieder versichert, sobald das Projekt abgeschlossen ist,
20:26werden alle Demokonten und alle Vorgänge, die ich da durchgeführt habe, sofort gelöscht,
20:31sodass mir als Privatperson nichts passieren könnte.
20:34Deshalb ist der Potsdamer auch bereit für weitere Testaufträge.
20:39Denn noch immer ist er fest davon überzeugt, dass er für eine seriöse Marketingfirma arbeitet.
20:45Doch in Wirklichkeit ist er längst auf Betrüger hereingefallen.
20:48Leider ist das kein Einzelfall, so Hans-Joachim Henschel vom Landeskriminalamt Niedersachsen.
20:55Das Problem heißt Jobscamming-Masche.
20:58Die Täter versuchen über Internetportale, seriöse Jobbörsen,
21:03ihre gefälschten Jobanzeigen online zu bringen.
21:07Manchmal gibt es auch eigene Webseiten oder Firmen, die vorgaukeln, wir bieten Jobs an.
21:12Es werden Firmen sozusagen nachgebaut.
21:14Deren Namen missbraucht werden, wo dann der Jobsuchende denkt,
21:18er würde hier tatsächlich bei einer echten Firma den Job bekommen können.
21:23Tatsächlich werden Jobsuchende wie der Potsdamer aber dazu gebracht,
21:28echte Bankkonten unter ihrem Namen zu eröffnen, die dann von den Betrügern kontrolliert werden.
21:34In der Regel verwenden diese Täter dann die erstellten Konten für Warenbetriebe,
21:39für Geldwäsche zum Beispiel, beim Fake-Shop.
21:42Es werden möglicherweise diese Konten auch im Darknet angeboten für die weitere Nutzung,
21:47im schlimmsten Fall sogar noch mit EC-Karten oder Kreditkarten hinterlegt.
21:51Und so kann dann jeder Täter entsprechend mit dem Konto umgehen.
21:55Genauso ist es dann auch bei dem Potsdamer.
21:58Seine persönlichen Daten sind in der Hand der Betrüger,
22:02die damit unter anderem Mieterinnen und Mieter,
22:04Seine persönlichen Daten sind in der Hand der Betrüger,
22:08die damit unter anderem mehrere Konten eröffnen und hohe Kredite aufnehmen.
22:13Der Schaden ist immens. Und?
22:16Ich bin dadurch, dass mein Name überall auftaucht, der Beschuldigte in etlichen Strafverfahren geworden
22:22und weiß noch nicht, ob und wie ich eventuell noch die Kredite
22:27oder die Geldsumme, die da ausgezahlt wurden, zurückzahlen muss.
22:30Das ist noch in Verhandlung.
22:32Jeder kann auf solche Betrüger hereinfallen, so die Polizei und warnt ausdrücklich.
22:39Besonders vorsichtig sollte man sein, wenn es um persönliche Daten geht,
22:43die ich herausgebe, Ausweiskopien übermittle, Bankdaten übermittle.
22:46Wenn es dann weiterhin anonym bleibt, ich nie zu dieser Firma eigentlich eingeladen werde,
22:51um dort vor Ort vielleicht mal vorgestellt zu werden,
22:54sondern alles nur über Messenger-Dienste oder ähnliches läuft, ist es sehr, sehr verdächtig.
22:58Im Fall aus Potsdam hat der 38-Jährige Anzeige erstattet und hofft,
23:05dass ich aus der Sache heil rauskomme und natürlich, dass sie die Leute irgendwie fangen
23:10und die ihre gerechte Strafe bekommen.
23:13Seine Konsequenz heißt erst mal, einfach noch vorsichtiger sein.
23:21Was nach unserem Beitrag absolut ungerecht klingt, unser Betrugsopfer hat ein echtes Problem.
23:27Er hat Pendungsbescheide bis zu eine Million Euro erhalten,
23:31seine Konten wurden gesperrt und alles, weil jemand seine Daten missbraucht hat.
23:35Er selbst muss jetzt nachweisen, dass er betrugen worden ist.
23:38Also bleiben Sie in jedem Fall kritisch.
23:41Kein seriöser Arbeitgeber wird von Ihnen verlangen, dass Sie mit Ihren persönlichen Daten
23:45Testbankkonten oder ähnliches eröffnen.
23:48Das war es fast für heute. Es fehlt noch der Blick zurück auf unsere Verhandlungsfälle an diesem Sonntag.
23:52Hier kommt unsere Zusammenfassung.
23:57Sie wurde gefesselt, drangsaliert, geknebelt. In ihrer eigenen Wohnung.
24:02Die 74-Jährige wird bei dem Raubüberfall verletzt.
24:05Diese beiden Männer mit den auffälligen Kapuzenjacken sollen dafür verantwortlich sein.
24:10Erkennt sie jemand?
24:12Und wer ist die namenlose Tote aus Fürstenwalder?
24:16Sie wurde in dieser Jauchegrube gefunden.
24:19Die junge Frau kam ursprünglich aus Asien, hat dann in der DDR wahrscheinlich gearbeitet oder studiert und wurde dann getötet.
24:25Wer weiß etwas über dieses Verbrechen?
24:28Und gesucht werden auch Hinweise zu diesem Mann mit dem Kinnbart und der markanten Felljacke.
24:34Er wird mit einem Geldkartendiebstahl in Tätow in Verbindung gebracht.
24:38Die Karte wurde dann innerhalb kurzer Zeit mehrmals benutzt.
24:41Wer kennt den Mann und weiß, wo er jetzt ist?
24:45Also Ihre Hilfe ist jetzt gefragt.
24:48Gerne auch per E-Mail oder über die Online-Wache der Polizei in Berlin und in Brandenburg.
24:52Alles Wichtige dazu finden Sie noch einmal im Netz auf unserer Täter-Opfer-Polizei-Fahndungsseite.
24:58Danke fürs Zuschauen. Am nächsten Sonntag geht es weiter mit neuen Fahndungsfällen.
25:02Wie immer um 19 Uhr. Bis dahin alles Gute.
25:06Achten Sie auf Ihr Handgepäck und hier noch ein Hinweis für alle, die unseren Podcast nehmen.
25:13Im Visier. Verbrecherjagd in Berlin und Brandenburg.
25:17Das ist der rbb Crime Podcast. Und der geht nun bald wieder auf Tour.
25:22Elvira Siebert und Uwe Madl beleuchten live und mit Gästen wahre Kriminalfälle aus der Region.
25:28Start ist beim rbb. Das Haus des Rundfunks in der Berliner Masurenallee wird zum House of Podcast.
25:36Vom 30. August bis zum 1. September.
25:39Auf dieser Website gibt es ab sofort Tickets für die Veranstaltungen unter dieser Adresse.
25:47Copyright WDR 2021

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