• vor 4 Monaten
Zwei völlig Fremde, Peter Schultze und Petra Schulze, werden irrtümlich in dieselbe Wohnung eingewiesen. Keiner will das Feld freiwillig räumen. Weil die Wahrheit in diesem Falle unglaubwürdig wäre, stellt sich Peter Schultze dem eintreffenden Vater des Fräulein Schulze gleich als Schwiegersohn in spe vor. Schulze senior ist begeistert, er mochte den eigentlichen Verlobten seiner Tochter nie richtig leiden. (Text: MDR)

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Transkript
00:00Musik
00:25Applaus
00:39Ja, Herr Weber weiß man, ja entschuldigen Sie, können Sie nicht einen Moment warten, bis ich ein bisschen eingezogen bin, vielleicht, ja?
00:46Augenblick warten, kleine Sekunde.
00:48So, Vorsicht mit dieser Kiste.
00:49Ja, Vorsicht mit der Kiste.
00:50Da ist Glas drin.
00:51Da ist Glas drin.
00:52Da ist Glas drin. Ist denn die Tischplatte wieder fest?
00:54Schon alle gelaufen, Meister, ist fest.
00:55Wunderbar, danke schön.
00:56So, Herr Weber weiß man, ja, ja, ich höre Ihnen zu.
00:59Ich soll also ein heiteres Stück für Ihr Theater schreiben.
01:03Also lieber Freund, ich bin zwar Schriftsteller, aber ich bin nicht lebensmüde, ja.
01:07Ja, ich finde das gar nicht so ülig, aber ich mache Ihnen zum zehnten Mal meinen Vorschlag.
01:11Wir nehmen eine literarische Vorlage.
01:14Vorsicht.
01:15Nee, nee, Vorlage.
01:16Moment mal.
01:17Können Sie sich folgende Situation vorstellen.
01:23Eine Blumenfachverkäuferin der PGH Alpenwind versucht einem Professor
01:27einen völlig unqualifizierten, weil abgeblühten Chrysanthemenstrauß anzudrehen.
01:32Und da sagt der Professor, Mensch, Schlampe, wie redest du denn?
01:35Sie meinen Pygmalion.
01:36Ja, ja, wie, das kennen Sie.
01:38Bernhard Schorner, hören Sie mal.
01:40Oder meinen Sie mal Verlede?
01:41Das Grünste Grünste.
01:42Also der begreift das.
01:43Mein Gott, jetzt hat sie es.
01:44Das begreift der nie.
01:45Könnten Sie nicht mal mit dem Weber Weichmann sprechen?
01:47Kein Sessel mehr nach Feierabend, Meister, auch der Packer braucht seine Entspannung.
01:50Hier ist die Rechnung, wir sind fertig.
01:52Ah, ja, danke.
01:53Ja, hier noch eine kleine Unterschrift.
01:55Aha.
01:56So.
01:57Ja, gut.
01:58Mein Dank.
01:59Ja, ich danke auch.
02:00Ich werde das überweisen.
02:02Ja.
02:06Hallo, Herr, Moment.
02:08Wie, ist er noch was?
02:10Ich wollte bloß sagen, dass dies den Chef sicher freuen wird.
02:13Wie?
02:14Ach so.
02:15Ja, entschuldigen Sie, das ist ja klar.
02:17Entschuldigung.
02:18Entschuldigung.
02:21Schönes Wochenende.
02:24Schönes Wochenende.
02:27Bitte.
02:28Vier sind wahr.
02:36So, vielen Dank.
02:37Ja, wir haben zu danken, Herr Schulze.
02:39Wir haben zu danken.
02:40Wiedersehen.
02:41Wiedersehen.
02:42Ja, Herr Weber Weichmann, ich bin wieder da, ja.
02:44Jetzt wird hier etwas Ruhe sein.
02:45Sie wissen ja, es ist schwierig.
02:47Dreimal umgezogen, so gut wie … Moment, Moment.
02:51Wie, noch mal?
03:01Vielen Dank.
03:11Ja, Herr Weber Weichmann, ja, jetzt ist endgültig Ruhe.
03:15Ja, ja.
03:16Also, wo waren wir stehen geblieben?
03:18Heitere Gegenwartsprobleme.
03:19Ja, natürlich.
03:20Warum nicht?
03:21Mache ich.
03:22Gerne.
03:23Jederzeit.
03:24Nur, da muss man die Augen offen halten.
03:25Man muss einen Riecher haben für komische Situationen.
03:28Ja, die werden einem nicht in die Stube getragen.
03:31Moment mal.
03:34Augen mitmachen.
03:35Also, jetzt hört doch der Spaß auf.
03:38Ja, das sind doch überhaupt nicht meine Möbel.
03:41Nein.
03:43Das sind meine.
03:45Bitte.
03:52Bitte, wieso stellen Sie Ihre Möbel in meine Wohnung?
03:55Das ist meine Wohnung.
03:56Ich habe eine Einweisung.
03:58Ja, dann glauben Sie, ich bin Schwarzmieter.
04:00Tja, bitte?
04:02Gellertstraße 37, drei Treppen rechts.
04:05Ja, das stimmt.
04:06Na also.
04:07Moment.
04:15Ja, bitte.
04:17Was?
04:21Gellertstraße 37, dritte Etage rechts.
04:24Das stimmt.
04:25Ja, ich kann ja lesen.
04:26Ich bin Schriftsteller.
04:27Schulze, Peter Schulze.
04:28Schulze, Petra Schulze.
04:30Bitte?
04:31Ach, auch mit TZ?
04:32Nein, ohne.
04:33Ja, das macht ja nichts.
04:35Ja, was machen wir denn nun?
04:36Ja, was machen wir nun?
04:37Darf ich das noch mal sehen?
04:38Ja, bitte.
04:39Tja, Kernhausen.
04:40Auch der Ort stimmt.
04:41Na, hören Sie mal.
04:42Ich weiß doch, wo ich engagiert bin, nicht?
04:44Engagiert?
04:45Moment.
04:46Etwa am Theater?
04:48Ab Montag.
04:49Ich bin Schauspielerin.
04:50Ach.
04:51Wieso?
04:52Haben Sie denn etwa auch etwas mit dem Theater zu tun?
04:54Ja, auch ab Montag.
04:55Ich bin da der Hausdichter.
04:56Ach, ist das eine Katastrophe.
04:58Wieso?
04:59Haben Sie schon mal was von mir gelesen?
05:02Nein, aber was machen wir denn nun?
05:03Ja, was machen wir denn nun?
05:04Ja, was machen wir denn nun?
05:05Ja, was machen wir denn nun?
05:06Ja, was machen wir denn nun?
05:07Ja, was machen wir denn nun?
05:08Ja, was machen wir denn nun?
05:10Wie spät ist es denn?
05:11Es ist kurz nach fünf.
05:12Und heute ist Freitag.
05:13Hm, der 13.
05:14Na, ich bin Atheist.
05:15Es ändert aber nichts am Datum.
05:16Nee, aber daran, dass ich nicht mehr abergläubisch bin.
05:18Toi, toi, toi.
05:20Freitag, Wochenende, alles zu.
05:22Ja.
05:23Moment.
05:24Hm?
05:25Das Theater muss doch so einen Wohnungsfritzen haben, der uns diese Einweisungen zugeschickt hat.
05:29Ach ja.
05:30Na, der muss her.
05:31Aber wie wollen Sie den jetzt noch erreichen?
05:32Na, über Weber Weichmann.
05:33Mein Gott, den hatte ich ja ganz vergessen.
05:35Wo ist das Telefon?
05:36Hier.
05:37Entschuldigen Sie.
05:38Das ist der Dramaturg hier am Theater.
05:39Ach, können Sie nicht inzwischen mal einen Kaffee kochen?
05:41Bei Kaffee fällt mir immer was ein.
05:43Na, wenn ich welchen finde.
05:45Hallo.
05:46Moment.
05:48Ich hänge.
05:49Ja, gut.
05:50Herr Weber Weichmann.
05:51Entschuldigen Sie, ich war jetzt wirklich mal einen Moment abgelenkt.
05:53Nun stellen Sie sich doch bitte mal vor, was hier passiert ist.
05:56Oh.
05:57Was hier passiert ist.
05:58Ja, wir sind hier zu zweit eingezogen.
06:00Ja.
06:01Nein, nicht mit meiner Frau.
06:02Ich lebe die Entscheidung.
06:05Es ist auch keine Freundin.
06:06Es ist eine Kollegin.
06:09Das ist doch nicht dasselbe.
06:10Ich bitte Sie jetzt.
06:11Moment mal.
06:15Der gemahlene Kaffee liegt in der Küche.
06:17Können Sie nicht.
06:18Ach so, der gemahlene Kaffee liegt in der Küche auf dem Fensterbrett
06:20und das Geschirr in einem Korb oben auf dem Küchenschrank.
06:23Auf meinem Küchenschrank?
06:24Wieso auf Ihrem?
06:25Ich habe da eine eigene Küche, ganz neu gekauft.
06:27Ja, ich auch.
06:30Hallo, Herr Weber Weichmann.
06:31Ja, jetzt hören Sie bitte mal gut zu.
06:32Sie müssen uns jetzt helfen.
06:34Sie müssen diesen Wohnungsfritzen ausfindig machen,
06:36der das alles hier vermasselt hat.
06:39Bitte?
06:40Wie heißt der?
06:41Dallmayr.
06:43Na ja, wenn man Dallmayr heißt, ist ja eigentlich alles...
06:45Ja, der muss hierher.
06:47Egal wie...
06:49Was ist?
06:50Ach, auch das noch.
06:52So, na das ist ja ein tolles Ding.
06:54Ja, das ist mir aber nun völlig egal.
06:56Ja, aber ich kann doch hier nicht wieder räumen.
06:58Ja, wo soll ich auch hin?
07:00Ins Hotel?
07:02Silberner Bär?
07:03Silberner Bär, das weiß ich zufällig.
07:05Alle Zimmer, Resko ist ausgebucht.
07:07Kreisausscheid, der Inka sparte ohne Bienenkopf.
07:09Bienen? Ja, da sind die Bienen.
07:11Das geht nicht.
07:12Hören Sie, Herr Weber Weichmann,
07:13dieser Dallmayr muss hierher.
07:15Egal wie.
07:17Ja, wir warten hier.
07:19Nein, ich kann ja nicht warten.
07:21Um Gottes Willen, mir fällt eben ein,
07:22ich muss ja ins Konzert.
07:24Aber Frau Deinschulze wird sie freuen.
07:25Nee, ich habe Karten für den Zirkus für meinen Vater und mich.
07:28Oh, sie hat Karten für den...
07:29Moment.
07:31Vater?
07:32Zieht Ihr Vater hier auch noch ein?
07:34Ach, Quatsch.
07:35Der ist Bienenzüchter
07:36und wohnt bis Sonntag im Silberner Bären.
07:38Ach so, der ist so ein...
07:40Bienenzüchter im Zirkus.
07:42Nenne ich Sie, Herr Weber Weichmann.
07:44Jetzt hören Sie mal bitte gut zu,
07:46Herr Weber Weichmann.
07:47Jetzt genau aufpassen.
07:49Sie machen also diesen Dallmayr ausfindig
07:51und sagen ihm bitte,
07:52wir legen den Schlüssel unter die Matte
07:55vor der Wohnungstür.
07:57Er möchte reingehen und hier auf uns warten.
07:59Ja, ja, so ist es genau richtig.
08:00Ich danke Ihnen schön, Herr Weber Weichmann.
08:02Wir müssen uns jetzt ganz auf Sie verlassen.
08:04Wir wissen ja auch nicht...
08:06Ja, das ist nett.
08:07Dankeschön, Wiedersehen.
08:09Also nun stellen Sie sich doch mal vor,
08:11dieser Dallmayr, Dallmayr, dieser Wohnungsfritze
08:13sitzt 20 Kilometer von hier entfernt
08:15an einem See und angelt
08:17und wir spielen hier Möbelmesse.
08:19Warum gehen Sie damit nicht in die Küche?
08:21Das geht doch nicht,
08:22da stehen doch zwei Küchen übereinander.
08:24So, Zucker?
08:26Zucker?
08:27Ja?
08:28Ja, Zucker, ja, gerne.
08:30Moment.
08:36Ja, ich...
08:38Ich hatte noch nicht gesagt,
08:40dass ich verheiratet bin,
08:42noch verheiratet bin.
08:44Ich hab's gehört.
08:45Ach, von wem denn?
08:47Von Ihnen vorhin.
08:49Ach so, Sie haben gelauscht.
08:51Sie haben gebrüllt.
08:53Telefoniere ich denn wirklich so laut?
08:55Ein bisschen.
09:00Äh, waren Sie schuld?
09:02Woran?
09:04Dass Ihre Ehe auseinanderging.
09:06Nein.
09:07Nein, nein, natürlich nicht.
09:09Meine Frau hat mich betrogen.
09:11Man spricht aber nicht für Sie
09:13in aller Öffentlichkeit.
09:15Ja, das kann man wohl sagen,
09:17sogar in doppelter Hinsicht.
09:19Mit Zwillingen?
09:21Also erst mal hat sie hinter meinem Rücken
09:23ein Fernstudium aufgenommen.
09:25Pfui Teufel, und erfolgreich abgeschlossen.
09:27Ja, natürlich.
09:29Das hat sie mit dem ersten Ärger auch gesagt.
09:31Aber dann...
09:33Oh, darf ich?
09:40Oh, Herr Sünden.
09:42Ja, dann kam Zobel.
09:44Groß, blond, schlank.
09:46Wissen Sie,
09:48ich habe gut aussehende Männer nie leiden können.
09:50Meistens versuchen sie,
09:52mit ihrem Äußeren innere Mängel zu verdecken.
09:54Das sind Heuchler, sag ich Ihnen.
09:56Ah, ich werd drüber nachdenken.
09:58Dieser Zobel, der spannte Ihnen also die Frau aus, ja?
10:01Also einem Peter Schulze spannt man nicht die Frau aus.
10:04Ich überließ sie ihm.
10:08Nobel, aber nicht von Zobel.
10:11Ohne Kampf?
10:13Ja.
10:15Na, schließlich haben Sie Ihre Frau doch mal aus Liebe geheiratet,
10:17nehme ich an.
10:19Ja, das hatte ich auch angenommen.
10:21Zehn Jahre lang, bis dieser Gockel krähte, dieser Zobel.
10:23Ich finde es jedenfalls anständig,
10:25dass Sie da verzichtet haben.
10:27Ja, ich weiß nicht.
10:29Ich bin weder Faustkämpfer noch Messerstecher.
10:31Ich hasse Prügeleien.
10:33Außerdem ist mit Gewalt überhaupt nichts zu erreichen.
10:35Speziell nicht in so einem Fall.
10:37Ja, genau. Ach, Sie waren wohl auch schon mal verheiratet?
10:39Ich meine, sind Sie auch verheiratet?
10:41Nein, so etwas wie verlobt.
10:43Aber wir werden sicher bald heiraten,
10:45wenn wir uns hier erst eingelebt haben.
10:47Ja, Moment, Moment.
10:49Hier, wie stellen Sie sich das vor, in meiner Wohnung?
10:51Herr Schulze, wir wollen uns nicht streiten.
10:53Nein.
10:55Nein.
10:57Wir wollen Sie mit in meine Wohnung einweisen.
10:59Wieso, behaupten Sie?
11:01Ich sei irrtümlicherweise in Ihre Wohnung eingewiesen worden.
11:03Oh, wie denn sonst?
11:05Sie sind irrtümlicherweise in meine Wohnung eingewiesen.
11:07Ach, was ein Gedrungen.
11:09Ich? Nie, Sie!
11:11Ach, was? Ich gehe ins Bad, mich umziehen.
11:13In mein Badezimmer?
11:15Und dann gehe ich in den Zirkus.
11:17Und wenn ich zurückkomme, hoffe ich,
11:19dass Sie die Arena hier inzwischen verlassen haben.
11:21Vergessen Sie nicht, den Schlüssel unter den Auftreter zu legen,
11:23sonst kann der Dallmayer nicht herein.
11:25Ja, bitte, warum soll ich denn meinen Schlüssel
11:27unter den Auftreter legen?
11:29Ach, das hat ja keinen Zweck.
11:31Halb sieben, Donnerwetter, ich muss mich ja auch umziehen.
11:33Der Schlips, wo ist mein Schlips?
11:35Ich will ins Theater, brauche ich einen Schlips.
11:37In welcher Kiste kann der Schlips sein?
11:39Nee, wo, was mache ich?
11:41Ob ich lieber ins Kino gehe?
11:43Oder mit in den Zirkus?
11:45Nee, das kann ich nicht machen.
11:47Ho, ho, ho, ho, ho, ho.
11:49Das gibt es ja nicht.
11:51Manschettenknöpfe, ich brauche auch Manschettenknöpfe,
11:53denn sonst geht es ja auch nicht.
11:55Ach, Frau Nachbarin,
11:57haben Sie vielleicht meine Manschettenknöpfe gesehen?
12:00Ach Gott, was gebe ich Ihren Manschettenknöpfen an?
12:02Sie müssen doch selber wissen, wo Sie Ihre Sachen haben.
12:05Ja, na, ich war zehn Jahre lang verheiratet.
12:07Ich bitte um Entschuldigung.
12:09Na, kommen Sie her.
12:11Ich gebe Ihnen meine.
12:13Aber nicht verbummeln.
12:15Das ist ja wirklich nett.
12:17Ich danke Ihnen sehr.
12:28Au.
12:35Ach, äh,
12:37verzeihen Sie, ich ...
12:39Ja?
12:41Ich habe das, ich kann es nicht.
12:43Wenn Sie ...
12:45Und Sie? Ja, Sie wollen wirklich alleine leben, ja?
12:48Ja, gern.
12:50Ach Gott, ohne Frau,
12:52da können Sie sich ja noch nicht mal das Händchen anziehen.
12:54Ach Gott, ohne Frau,
12:56da können Sie sich ja noch nicht mal das Hemd alleine zuknöpfen.
12:59Moment, ich möchte erst mal hier runterkrempeln.
13:02Ja, so.
13:04Bitte schön.
13:06Wissen Sie, es ist natürlich so,
13:08ich hätte die Ärmel auch einfach hochgekrempelt lassen können.
13:11Ja, natürlich.
13:13Sagen Sie mal, Moment mal,
13:15ist das Ihr Ernst?
13:17Was?
13:19Naja, das Ding.
13:21Was? Ja, die Blume.
13:25Ach, hey.
13:28Ach.
13:55Ja, komm, rein.
14:04Darf der Herr Kavalier wohnen, bitte?
14:07Ja.
14:09Ja, bitte.
14:11Ja, bitte.
14:13Ja, bitte.
14:15Ja, bitte.
14:17Ja, bitte.
14:19Ja, bitte.
14:21Ja, bitte.
14:22Darf der Herr Kavalier wenigstens seinen Mantel ablegen?
14:26Ach, natürlich, Papa.
14:28Da schleicht man sich in die Wohnung der eigenen Tochter wie ihr Liebhaber.
14:31Du weißt doch, wie gern die Leute reden.
14:33Na, laufe mal, als Vater werde ich ja wohl noch das Recht haben,
14:36das neue Zuhause meiner einzigen Tochter in Augenschein zu legen, nicht?
14:40Du hättest eben doch nie beim Morgen kommen sollen.
14:44Da wäre auch schon ein bisschen mehr Ordnung hier.
14:47Ich bin doch nicht pingelig, mein Kind, das weißt du doch nicht.
14:51Nun lass doch bloß die blöde Knipserei, für heute reicht es doch eigentlich.
14:56Der Löwe im Zirkus wäre auch ohne mein Blitzlicht unruhig geworden.
15:00Unruhig? Auf den Dompteur ist er losgegangen, wie er dabei gebrüllt hat.
15:04Och, Kindchen, das muss eine wundervolle Aufnahme geworden sein.
15:09Na ja.
15:11Tja, du, hübsch hast es hier, richtig hübsch, mein Kind.
15:15Mutti wird sich freuen, wenn ich ihr die Bilder zeige.
15:17Papa!
15:18Was, bist du eigentlich so nervös, mein Kind, heute schon den ganzen Tag?
15:22Ich? Ich bin doch nicht nervös, ich bin höchstens ein bisschen müde.
15:25Du, das Wasser wird gleich kochen, dann bekommst du deinen Kaffee, ja?
15:28Du, die sind aber hübsch, die kann ich ja noch gar nicht.
15:31Hast du dir die neu gekauft, ja?
15:34Ich? Wovon denn?
15:36Nun sag mal, Kindchen, gehört dir die Wohnung etwa nicht allein?
15:40Wie soll ich dir das erklären?
15:43Brauchst du gar nichts zu erklären, mein Kind, brauchst du gar nicht.
15:45Die Möbel gehören deinem Dietmar, nicht?
15:48Dietmar? Nein, nein, nein, der besitzt nur eine Truhe aus dem 18. Jahrhundert.
15:53Ja, und in der schläft er, nicht?
15:56Also, nee, dass du auf diesen Haludri reingefallen bist, mein Kind,
16:01dieser Windhund mit Plüschohren.
16:03Ja, Plüschohren.
16:05Der hat doch nur andere Frauen im Kopf.
16:08Papa, der hat eben Pep, ist großzügig und außerdem ein begabter Schauspieler.
16:12Na ja, das weiß ich ja, das weiß ich ja.
16:15Aber was ich nicht weiß, ist, wem daneben an die Möbel gehören.
16:22Du, ich nehme an, die Möbel gehören dem Theater.
16:25Na, dem Theater?
16:27Ja, das kann doch sein, dass die Dekorationsteile eines Zimmers vorübergehend untergestellt haben.
16:33Gibt's sowas? Ja.
16:35Guten Abend. Guten Abend. Was?
16:37Ja, na nun, Sie sind ja schon da. Die Schlüssel lagen doch noch unter der Matte.
16:42Da stand der Kollege von der Wohnungskommission wohl auf der Straße.
16:45Also, was fällt Ihnen denn ein? Sie können doch hier nicht einfach eindringen.
16:48Also, jetzt halten Sie mal die Luft ein.
16:50Sie sind doch schuld an dem ganzen Schlamassel hier.
16:52Sind da meine Hausschuhe irgendwo aufgetaucht?
16:57Wer ist denn der Knabe?
17:00Deinen Dietmar, den habe ich doch ein bisschen anders in Erinnerung, mein Kind.
17:04Nein, das ist ja auch Peter.
17:06Herr Peter Schulze.
17:08Ja, so ist es ja, Dallmayr.
17:10Wieso Dallmayr?
17:12Das ist doch mein Vater.
17:13Nein, auch Schulze.
17:15Ohne TZ.
17:17Entschuldigung, jetzt hatte ich Sie für den Wohnungsfritzen gehalten.
17:20Entschuldigung.
17:22Ach, dann sind das Ihre Möbel hier, ja?
17:25Ja, fast.
17:27Auf Stadtern, was?
17:29Erraten.
17:31Ja, entschuldigen Sie, meine Hausschuhe, irgendwo müssen sie ja sein.
17:33Also, Kindchen, ich verstehe deine Geheimniskrämereien nicht.
17:35Der Junge gefällt mir.
17:37Papa, der scheint trügt.
17:39Das würde ich aber nicht hoffen, mein Junge.
17:40Ja, ja, ja.
17:42Davon bin ich felsenfest überzeugt.
17:44Nein, das ist ein Versehen.
17:46Die Umstände, weißt du...
17:48Ach, die Umstände, so.
17:50Nein, die Umstände, die uns in dieser Wohnung zusammengeführt haben, die...
17:52Ach, nun reden Sie doch auch mal was.
17:54Ach ja, nun reden Sie doch auch mal was, junger Mann.
17:56Aber erzählen Sie mir was Glaubwürdiges, ja?
17:58Ja.
18:00Ja, das ist schon sehr schön.
18:02Ja, äh, hm.
18:04Dein Vater hat völlig recht, Liebling.
18:10Ich bitte?
18:12Na, er hat recht.
18:14Was sollen die Umschweife?
18:16Die Situation glaubt uns ja sowieso kein Mensch.
18:18Na, das ist doch ein Wort, Kinder, das ist doch ein Wort.
18:20Heiße Bernhard.
18:22Nein!
18:24Was?
18:26Doch, doch, Bernhard, ja.
18:28Nein.
18:30Ach, weißt du was, Junge?
18:32Eigentlich kannst du gleich Papi zu mir sagen.
18:34Ja, einverstanden natürlich.
18:36Ach, akzeptiert Bernhard.
18:38Ich bin Peter.
18:40Ich bin kein Liebling.
18:42Ach so.
18:44Bist du nicht ein kleines Dummerchen?
18:46Nur weil mein Vorgänger immer Liebling zu ihr gesagt hat,
18:48da soll ich es nicht machen.
18:50Frauen sind da so empfindlich.
18:52Ich glaube, ich ersticke.
18:54Soll ich ein bisschen Luft reinlassen?
18:56Ja, vielleicht geben wir noch eine extra Vorstellung
18:58für die Nachbarschaft.
19:00Ach, Kinder, Kinder, nun zahnt euch doch nicht
19:02und wenn es nur unbedingt mal sein muss.
19:04Mein Junge, du weißt ja, das Schönste an solchem Streit
19:06ist hinterher die Versöhnung.
19:08Ja, natürlich.
19:10Ja, ich weiß.
19:12Und außerdem wäre ich doch schön dumm,
19:14wenn ich das teure Hotelzimmer verfallen ließe.
19:16Wenn ich es dir übel nehmen würde?
19:18Ich glaube, ich habe mehr Grund zum Übelnehmen.
19:20Ja, aber...
19:22Also, dass du mir den Peter unterschlagen hast,
19:24das stimmt mich ehrlich gesagt ein bisschen traurig,
19:26stimmt mich das?
19:28Ach, Papi.
19:30Ach, Papi.
19:32Ich bin ja gar nicht böse, mein Kind.
19:34Schnell, stellt euch zusammen.
19:36Hast du noch ein Foto für Mutti?
19:38Ein Foto für Mutti?
19:40Was soll ich denn machen,
19:42wenn ich hier unseren Schwiegersohn auf Hochglanzpapier zeige?
19:44Ja, die wird auch...
19:46So bleiben, wunderbar.
19:48Herrlich.
19:50Wunderbar.
19:52Früher oder später müssen wir der Mutti ja doch beichten.
19:54Was soll's sein?
19:56Papa, gib den Film her.
19:58Ich denke gar nicht, dass er...
20:00Ach, du, Junge, was mir da einfällt...
20:02Ja?
20:04Sag mal, wie hat denn der Dietmar das Ganze hier aufgenommen?
20:06Wer?
20:08Dietmar.
20:10Ach, der hat es eigentlich noch gar nicht aufgenommen.
20:12Das heißt, der weiß es überhaupt noch nicht.
20:14Petra hatte noch Hemmungen.
20:16Im Gegensatz zu ihm besitze ich noch welche.
20:18Kinder, Kinder, lasst das mal den Peppi machen, wisst ihr was?
20:21Ja?
20:23Dem schicke ich einfach einen Abzug.
20:25Nein, nein, das kannst du nicht machen.
20:27Mach, mein liebes Kind.
20:29Na ja, aufs Gute-Nacht-Küsschen von mir wirst du ja heute verzichten können.
20:31Ja, ja, das ist...
20:33Nach, mein Junge, Kinder, schlaft recht schön.
20:35Gute Nacht, Gerhard.
20:37Ja, mach keinen Umsturm.
20:38Sieh zu, dass ich morgen doch auf den Sprung vorbeikomme.
20:40Nett, sehr nett.
20:42Macht euch einen schönen Abend, Kinder, macht euch einen schönen Abend.
20:44Wiedersehen.
20:46Vorsicht, Stufen.
20:48Tschüss, Peppi.
20:50Das ist so...
20:54Also, das Gute-Nacht-Küsschen hatte ich mir ein bisschen anders vorgestellt.
20:59Ob ich das alles bloß träume?
21:01Nein, nein, so ist das Leben.
21:03So unfassbar.
21:05Sind Sie sich im Klaren darüber, was Sie angerichtet haben?
21:06Ja, ich bin ja kein Hellseher.
21:08Ich erlebe ja die ganze Geschichte auch gerade eben das erste Mal.
21:11Sie müssen sich doch irgendwas dabei gedacht haben.
21:14Ungewöhnliche Situationen erfordern ungewöhnliches Handeln.
21:18Das ist eine Schriftstellerweisheit, oder?
21:20Nein, das ist eine Lebenserfahrung.
21:22Die Wahrheit war doch zu unglaubhaft.
21:24Und außerdem ergeben sich aus dem soeben Erlebten hochinteressante Rückschlüsse
21:29auf menschliche Verhaltensweisen.
21:31Aber nicht für mich.
21:33Ich bin nicht Ihr Versuchskaninchen.
21:34Haben Sie denn gar keine Fantasie, Sie als Schauspielerin?
21:40Das gibt Ihnen doch noch lange nicht das Recht,
21:43mich bei meinem Vater ins falsche Licht zu setzen.
21:45Gut, gut. Ich werde mich bei ihm entschuldigen.
21:48Bitte.
21:55Danke.
21:58Bitte?
22:00Ja.
22:01Oh.
22:03Na?
22:06Ja, das...
22:09Da werden Sie ja wohl nun wohl oder übel die kommende Nacht
22:13mit mir unter diesem Dach verbringen.
22:15Wir machen das so, Sie werden hier in diesem Zimmer
22:18Ihre unschuldigen Äuglein schließen und ich dort nebenan.
22:21Und hier, wo der Zimmermann das Loch gelassen hat,
22:24ja, da stellen wir einfach diesen Schrank davor.
22:27Die Rückwand lässt sich abschrauben.
22:32Damit Sie beliebig hin und her spazieren können, wie?
22:35Ja. Na ja, Moment, die Schranktür können ja nur Sie aufschließen.
22:39Ach bitte, fassen Sie mal mit an.
22:41Na, hoffentlich fallen die Nachbarn nicht aus dem Bett.
22:44Ach was. Wir machen...
22:46Wir machen ganz leise.
22:48Ja.
23:01Vielen Dank.
23:21Palalala.
23:24Mimimimimimi.
23:27Kottwurstapostkutschaputzen, Kottwurstapostkutschkasten,
23:29Mie, mie, mie, mie.
23:35Mie.
23:37Was?
23:41Mamma, mamma, mama.
23:48Nein, nein, nein.
23:50Verdammt!
23:51Zuse, suse.
23:53Mie, mie, mie.
23:55Suse?
23:56Ja, suse.
23:57Mach sie mich um.
23:59Wapp, wapp, wapp, wapp, brrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr
24:29mom, mom, mom, mom, mom, bitte
24:31mom, mom, mom, mom, mom, mom, mom, mom, mom, mom, mom, mom, mom, mom, mom, mom, mom, mom, mom, mom, mom, mom, mom, mom.
24:36Guten Morgen! Guten Morgen.
24:38Äh, sagen Sie, sind Sie erkältet?
24:41Äh, nein, wieso?
24:42Na, weil Sie so zugeknöpft sind, so.
24:45Übrigens, so einen ähnlichen Bademantel habe ich auch mal gehabt.
24:52Ich auch!
24:55Moment.
24:56Guten Morgen. Ein Telegramm für Sie, Schulze.
25:01Guten Morgen, vielen Dank.
25:02Bitte sehr.
25:03Vielen Dank.
25:04Telegramm für Sie.
25:08Für mich?
25:09Ja, Schulze ohne TZ.
25:11Moment.
25:13Achso, Entschuldigung.
25:21Herr Schulze.
25:22Frau Len Schulze.
25:25Warten Sie in Container oder Güterzug?
25:29Was ist los?
25:30Das Telegramm ist für Sie.
25:31Nein.
25:32Eintreffen Mouli, Mouli, Sonnabendfrüh, Großgüterbahnhof.
25:37Mouli, das habe ich geahnt.
25:39Das habe ich kommen sehen, die hat eine Nase für sowas.
25:42Mouli, Mouli, das ist Marie-Louise, die Schwester meiner, na ja, meiner ehemaligen Frau.
25:48Oh, wenn die das hier sieht, das ist ja unmöglich.
25:50Sie können doch abreisen mit dem Güterzug.
25:52Was für ein Güterzug?
25:53Großgüterbahnhof.
25:54Güterbahnhof, das muss Günter Bandorf heißen.
26:01Das ist ein Freund von mir, der hat das Telegramm bestimmt telefonisch aufgegeben.
26:05Der nuschelt schon, wenn er denkt.
26:08Ja, aber hier muss, hier muss in der Nähe ein Sportfest sein.
26:14Diese Mouli, die ist nämlich, die ist Sportlerin.
26:17Ja.
26:17Hier, wie nennt man das?
26:18Spießwerferin.
26:19Speerwerferin.
26:20Ach, Sie kennen sie?
26:21Nein.
26:22Marie-Louise Kleinmann?
26:24Nein, auch da nicht.
26:24Aha, das ist jedenfalls entsetzlich, die kommt.
26:27Ja, wir werden dir alles erklären.
26:29Erklären, oh, der Mouli kann man nichts erklären, nichts, glaubt kein Wort.
26:33Was machen wir denn da?
26:34Ja, was machen wir denn da?
26:35Na, Sie haben doch Fantasie.
26:36Ich hab, was hab ich?
26:37Nur Fantasie.
26:38Oh, dankeschön.
26:40Ja, bitte.
26:40Ich geh erstmal unter die Brause.
26:41Feigling.
26:43Es hat geklingelt.
26:46Achso, ist ja gar keiner.
26:48Mama, Mama, Mama, Mama, Mama.
26:49Ja, ja, ich komm ja.
26:50Mops, rein!
26:51Mops.
26:56Entschuldigen Sie bitte.
26:58Ich wollte eigentlich zu Herrn Schulze, Herrn Peter Schulze.
27:00Entschuldigen Sie.
27:01Ja, doch, ist so richtig, der wohnt hier.
27:03Kommen Sie nur rein.
27:04Ja, danke.
27:06Ah, Sie sind's nicht, Herr Mouli?
27:08Ja?
27:09Ich bin Petra.
27:10Kleinmann, Marie-Louise Kleinmann.
27:13Ja, kommen Sie rein.
27:14Ich dachte, der Peter wohnt hier allein.
27:18Ach, Ivo!
27:19Eine Unordnung hat der Mann im Schrank.
27:22Bitte setzen Sie sich doch.
27:24Danke.
27:25Wir sind noch gar nicht dazu gekommen, uns anzuziehen.
27:28Wie bitte?
27:29Also, wenn diese Ziege kommt,
27:32dann stelle ich einfach vor, Gemeindeschwester...
27:35Dankeschön.
27:36Gemeindeschwester Petra, die pflegt mich jetzt ein bisschen.
27:39Ich bin erkrankt.
27:40Fabelhaft.
27:41Das dachte ich auch.
27:54Also, das ist ja richtig nett, dass du mich gefunden hast.
28:00Das ist eine richtige Überraschung.
28:02Ja, dabei hat ihn der guter Günther Bandhoff noch gewarnt.
28:05Ja, wann soll denn das gewesen sein?
28:07Na, in diesem Telegramm, Liebling.
28:09Liebling?
28:11Also, jetzt bin ich auch überrascht.
28:13Sie sind also die Ziege?
28:15Also, bitte nein, doch nicht du.
28:17Ich sprach von der Nachbarin, die hier, die ist so neugierig.
28:21Die kommt immer zu und läutet.
28:23Ah, das ist mir überhaupt noch nicht aufgefallen.
28:26Ja, da warst du immer nicht da, Liebling.
28:29Voller Entschuldigung.
28:31Peter, was soll das denn?
28:32Du verplapperst dich ja doch dauernd.
28:34Also, ich schwöre, das ist alles ein Irrtum.
28:36Wir kennen uns eigentlich überhaupt nicht.
28:38Jetzt langweilst du aber unseren Gast.
28:40Gut, die Ziege ist vergeben.
28:42Aber dass du jetzt noch weiter schwindelst.
28:44Also, ich könnte die Wand hochgehen.
28:46Aber jetzt nicht, mein Schätzchen.
28:48Du glaubst gar nicht, wie wichtig derartige Erfahrungswerte sind.
28:51Besonders für dich als Schriftsteller.
28:53Naja, ich glaube, ich lasse euch erst mal wieder allein.
28:56Ich trabe zum Sportplatz, die Vorkämpfe beginnen.
28:58Auch noch ein Tässchen Kaffee?
28:59Nein!
29:00Nach den Vorkämpfen, wenn ich die überstehe,
29:02schaue ich noch auf ein Tässchen vorbei.
29:04Schalte ich aus, lade ich mich bei euch zum Mittagessen ein.
29:07Vielleicht gelingt dir ein Rekordwurf.
29:09Danke, du Esel.
29:10Aber kommen werde ich auf alle Fälle.
29:12Wir freuen uns, nicht?
29:14Peter weiß das mannhaft zu verbergen.
29:16Tschüss, bis dann.
29:18Toi, toi, toi!
29:22Bitte?
29:24Es ist sehr bedauerlich, dass man als Mann nicht gleichberechtigt ist.
29:28Ach, Sie lassen sich doch sowieso scheiden.
29:31Aber ich bin es noch nicht.
29:33Ja, wenn Sie mich nicht gestern überzeugt hätten,
29:37dass ungewöhnliche Situation, ungewöhnliches Handeln erfordert.
29:41Ich wäre nie darauf gekommen.
29:45Ach, Ihre Schwägerin hat Ihren Speer stehen lassen.
29:49Für den Vorkampf wird es ihn sicher benötigen, nicht?
29:51Ja, sicher, sicher.
29:52Ja, Sie müssen ihn ihr nachbringen.
29:54Im Schlafanzug?
29:55Mensch, sind Sie stur.
29:57Nein, nur verbittert. Nur verbittert!
30:00Also, wenn Sie so uneinsichtig sind, dann werde ich eben zum Sportplatz gehen.
30:05Ja gut, vielleicht gewinnen Sie was.
30:10Wissen Sie, Sie sind ein...
30:12Ja, nur zu, nur zu, ich kann es gut gebrauchen.
30:15Idiot!
30:20Sagten Sie noch etwas?
30:30Vielen Dank.
31:00Haben Sie denn keinen Schlüssel?
31:31Guten Morgen.
31:32Ja, guten Morgen.
31:33Zu meiner Tochter, bitte schön.
31:35Ja, ist recht.
31:36Verzeihung, Ihre Tochter...
31:40Ihre Tochter ist leider nicht da.
31:42Und in diesem Zimmer nur schon gar nicht, das gehört nämlich mir.
31:45Es ist typisch, meine Tochter nicht da.
31:48Ja, bitte schön, nehmen Sie doch Platz, junger Mann.
31:51Jawohl.
31:52Ich habe mit Ihnen zu reden.
31:54Ja, ich auch. Ich wollte mich entschuldigen für mein...
31:56Sie möchten bitte Platz nehmen, bitte schön.
31:58Ja.
31:59Gestatten, Schulze, Zuchtfreund Schulze von der Imkersparte Ole Wienkopf.
32:06Schulze, Peter Schulze, Schriftsteller.
32:09Optiker.
32:10Nein, Schriftsteller.
32:11Ich.
32:12Ach so.
32:13Wenn Sie also mal eine Brille...
32:15Sie möchten mich bitte schön nicht immer unterbrechen.
32:18Nehmen Sie Platz.
32:19Ja.
32:20Haben wir uns gestern nicht geduzt?
32:23Haben wir uns gestern nicht geduzt?
32:25Ja, wir können es ja vergessen.
32:27Vergessen?
32:28Apropos vergessen, was wollte ich eigentlich, Mann?
32:31Also, ich wollte mich entschuldigen, weil ich mich gestern so ungebührlich betrug, betragen habe.
32:35Oder?
32:36Ja.
32:37Hätten Sie vielleicht zufällig ein Bohnekamp im Hause?
32:41Nein, bedauerlicherweise nicht.
32:43Das ist schade.
32:45Sie, das ist jammerschade.
32:47Ja.
32:48Ich vertraue nämlich kein Wein, müssen Sie wissen.
32:51Überhaupt kein Alkohol, ne?
32:53Ja.
32:54Aber heute, heute, heute habe ich zum ersten Mal nach 30-jähriger Ehe, ja, so lange bin ich schon verheiratet.
33:04Oh.
33:05Da habe ich heute zum ersten Mal ein Frühschoppen gemacht, das ich gewaschen habe.
33:10Ja.
33:11Und Schuld daran sind Sie.
33:13Ich.
33:14Und dafür habe ich dir zutiefst zu danken, mein Junge.
33:18Ja.
33:19Bitte?
33:20Bohnekamp führst du nicht?
33:22Nein, wirklich nicht.
33:23Habe ich nicht.
33:24Für 47 Mark und 82 Pfennig shoppen, nur aber immer, ein nach dem anderen, ja.
33:31Nur nicht alleine, ne?
33:33Ach, da kamen so viele liebe Zuchtfreunde an meinen Tisch, mein Junge.
33:38Das war ein Komm und ein Geh, aber bezahlt habe ich noch, ja.
33:4447 Mark und 82 Pfennig, ne?
33:48Ja.
33:49Ja, ich habe 48 gegeben, ne?
33:52Oh.
33:55Ja, bitte, bitte, halte mich nicht für einen Trinker, aber wenn ich jetzt einen Bohnek...
34:01Du hast ja keinen.
34:03Sag mal, ist denn mein Töchterchen schon lange weg?
34:07Ja, die ist zum Sportplatz und dann ist sie vielleicht zum Theater gegangen.
34:11Das wollte sie ja schon immer, ne?
34:16Ich war ja zuerst dagegen, weißt du?
34:18Aha.
34:19Und meine Frau auch, ne?
34:20Aber sie ist gegangen, ist gegangen.
34:22Meine Tochter, ne?
34:23Ja, ist gegangen.
34:24Du musst nämlich wissen, sie ist ein bisschen herzkrank.
34:27Oh, das ist ja...
34:28Na, meine Frau.
34:29Ach so.
34:30Ja.
34:31Und mit der Galle.
34:32Auch?
34:33Na, da hätte ihre Tochter doch besser Krankenschwester werden sollen.
34:36Genau, genau.
34:37Oh, das Kind ist ja so vielseitig, sag ich dir.
34:41Also, eins kannst du mir glauben, mein Junge.
34:44Wenn ich die Petra wäre, ich würde den Kunigkeit nicht heiraten.
34:49Nein.
34:50Wen bitte?
34:51Den Kun... den... den Dietmar.
34:52Ach, den Dietmar.
34:53Nein.
34:54Nur nicht, dass ich mich scheuen würde, Kunigkeit zu heißen.
34:57Bernhard Kunigkeit, bitte schön.
35:00So ein Schleimscheißer, sag ich dir.
35:04Nein.
35:05Doch.
35:06Aber wenn ich jetzt einen Bohnekampf hätte...
35:11Also, ich könnte höchstens mal beim Hausvertrauensverlern fahren.
35:14Bitte, mein Junge, keine Umstände.
35:17Weißt du, ich bin so fürchterlich schläfrig.
35:20Oh, ja, oh.
35:21Dann ruhe dich doch ein bisschen aus.
35:23Leg dich hin, Bernhard.
35:24Komm.
35:25Hier lang geht es.
35:26Weißt du, mein Junge?
35:27Ja?
35:28Wenn ich nur für fünf Minuten die Augen schließen könnte...
35:32Aber selbstverständlich, bitte.
35:34Ich habe nämlich die ganze Nacht überhaupt kein Auge geschlossen.
35:38Vor Aufregung, mein Junge.
35:39Oh, das tut mir aber leid.
35:41Weißt du, ich muss nämlich die neue Imke...
35:43Oh.
35:44Die neue Echse...
35:46Oh, bin ich müde, mein Junge.
35:48Ja, bitte.
35:49Jetzt weiß ich, pass auf.
35:51Die neue Imker-Import-Musterausrüstung, die muss ich vorführen.
35:56Aha.
35:57Das ist vielleicht aufregend, sag ich dir.
35:59Ist ja klar.
36:00Ach, sieh mal du, das...
36:01Danke schön.
36:02Das gefällt mir so an Ihnen, wie du dem Schleimscheißer das Zimmer weggenommen hast.
36:08Einsame Klasse, mein Junge.
36:10Nicht lange gefackelt, gleich zusammengezogen.
36:13Großartig.
36:14Heiße Bernhard.
36:15Ja, das ist schön, aber das ist ein Irrtum.
36:17Nein, nein.
36:18Dein Vorgänger war ein Irrtum.
36:20So.
36:21Aber jetzt sehe ich völlig klar, mein Junge.
36:23Oh.
36:24Und das ist gut so.
36:26Wieder.
36:27Bitte, äh...
36:28Gute Nacht.
36:29Gute Nacht.
36:30Bitte hier.
36:31Ja, Bernhard.
36:32Mach's dir bequem.
36:33Moment.
36:34Ich komme.
36:36Uff.
36:39So.
36:41Gute Nacht.
36:52Schlaf gut.
36:54Schwiegerpeppi.
37:06Grrrr.
37:11Grrrr.
37:14Hallo?
37:18Leute!
37:23Meinen Speer!
37:24Ich muss ihn hier vergessen haben.
37:35Aufstehen, Sonne scheint.
38:05Guten Morgen.
38:06Guten Morgen.
38:07Verzeihen Sie, verehrte Zuchtfreundin.
38:08Wissen Sie, wo es hier zum Saal geht?
38:09Ich muss nämlich zu meinem Vortrag.
38:10Sind Sie das?
38:11Ja.
38:12Ja.
38:13Ja.
38:14Ja.
38:15Ja.
38:16Ja.
38:17Ja.
38:18Ja.
38:19Ja.
38:20Ja.
38:21Ja.
38:22Ja.
38:23Ja.
38:24Ja.
38:25Ja.
38:26Ja.
38:27Ja.
38:28Ja.
38:29Ja.
38:30Ja.
38:31Ja.
38:32Ja.
38:33Ja.
38:34Ja.
38:35Wir führen Ihren Vortrag.
38:36Sind Sie vom Umweltschutz?
38:37Imker, Spater, Olle, Bienenkorb bitte schön.
38:40Wohnen Sie schon länger in dem Schrank?
38:43Nein?
38:44Oh!
38:45Oh!
38:46Oh!
38:47Ich habe…
38:50Ich habe, habe ich habe heute einen Kopf,
38:53müssen Sie wissen,
38:54wie eine Eckkneipe.
38:57Wissen Sie vielleicht zufällig,
38:59wo hier die nächste Apotheke ist, ne?
39:02Heut ist Sonnabend
39:03Sie finden sich in Kernhausen.
39:05Gellertstraße 37, dritte Etage rechts.
39:08Vielen Dank, meine Frau. Bei mir dämmert es wieder.
39:12Moment mal, Moment mal. Wohnen Sie etwa auch noch hier?
39:16Nein, mein Schwager.
39:18Ihr Schwager.
39:19Also, Ihr Schwager ist ein wunderbarer Mensch
39:23und ein reiner Zufall.
39:25Statten Bernhard Schulze, Vater von Petra Schulze,
39:30freue mich auf diese etwas ungewöhnliche Weise,
39:32die Bekanntschaft der zu erwartenden Verwandtschaft
39:35des Herrn Schwiegersohns in Spee machen zu dürfen.
39:38Schwiegersohn, sagten Sie?
39:40Peter ist der Mann meiner Schwester, Herr Schulze.
39:43Nein. Ja.
39:47Was denn? Der Bengel ist schon verheiratet?
39:51Doch. Sie leben zwar getrennt, meine Schwester und Peter,
39:54aber noch sind Sie verheiratet.
39:56Eine etwas eigenwillige Situation.
40:00Hätten Sie vielleicht einen kleinen Bohnekampf?
40:04Bin Sportlerin.
40:07Ja, ja.
40:09Nun möchte ich wissen, wie das nun hier weitergehen soll.
40:12Oh.
40:14Oh. Schulze, Schulze.
40:18Schulze.
40:23Schulze, Schulze.
40:25Schulze, Schulze. Schulze, Schulze.
40:29Schulze, Schulze.
40:36Aufstehen, Sonnenschein.
40:38Hier, die Lösung. Schulze, Schulze.
40:41Es gibt zwei verschiedene Einweisungen
40:43in ein und dieselbe Wohnung.
40:45Aber, liebe Schwester, so etwas gibt es ja gar nicht.
40:47Ja, doch, bitte.
40:50Ja, das kann man nur aber nicht machen.
40:53Man kann ja nicht zwei völlig wildfremde Menschen
40:55in ein und dieselbe Wohnung einweisen.
40:57Vielleicht ist das alles bloß ein Zufall, ein Versehen.
40:59Ach, das glauben Sie doch wohl nicht im Ernst.
41:02Herr Schulze, der Schein kann trügen. Sie sind verheiratet.
41:04Seit über 30 Jahren, ja.
41:07Angenommen, Ihre Frau würde uns in dieser Situation erleben,
41:09glauben Sie, dass die uns glaubt?
41:12Nein, das wäre furchtbar.
41:15Sehen Sie, der Schein trügt.
41:17Ja. Guten Tag.
41:28Verzeihung.
41:30Mit wem habe ich das Vergnügen?
41:33Schulze.
41:35Was denn? Wirklich Schulze?
41:37Erscheint Ihnen der Name so ungewöhnlich?
41:39Nein, im Gegenteil.
41:41Und Sie sind auch Schulze? Schulze.
41:43Auch Schulze. Sehr ulkig.
41:46Dann bin ich Dallmayr. Bitte?
41:48Wie gesagt, Dallmayr, Wohnungskommission des Stadttheaters.
41:51Kollege Weber-Weichmann hat mich informiert.
41:53Es ist alles sehr peinlich.
41:55Er hat eine Einweisung ausgeschrieben,
41:57hat die Schulze einmal mit TZ einmal, ohne TZ zweimal.
42:00Schlüssel verschickt, sehr ulkig, ja.
42:03Wer meint Sie? Doch, alles wird ja gut.
42:05Die Dallmayr, ach da.
42:07Sehr ulkig, ja.
42:09Oh.
42:11Na, was habe ich gesagt?
42:13Aber jetzt müssen wir den Jungen aufklären.
42:16Nein, ich bitte Sie, dann würden wir ja alles noch viel mehr verwirren.
42:20Stellen Sie vor, der hält uns möglicherweise für Einbrüche.
42:23Die Polizei lässt Nachforschungen anstellen.
42:25Meine Frau trifft das schlagend.
42:27Bitte lassen wir ihn in seinem irgendwo.
42:29Aber Bienenzüchter.
42:31Sehr ulkig.
42:34Ja?
42:38Zwei Quadratmeter kleiner.
42:40Wie bitte?
42:42Als die andere Wohnung, die uns noch zur Verfügung steht.
42:44Leider erst Montag beziehbar.
42:46Ausgeschlossen, solch ein Freinächtigen.
42:49Vielleicht könnte man das Prosorium mit dem Schrank bis Montag...
42:52...mit diesem Herrn unter einem Dach.
42:54Aber erlauben Sie mal.
42:56Diese Schranktür ist doch eine Farce.
42:58Hätte ich nicht im Verlauf der Nacht...
43:00...sämtliche greifbaren Möbelstücke dagegen gestellt...
43:02...hätte ich die Flucht ergreifen müssen.
43:04Sie glauben doch nicht im Ernst, dass es sich so abgespielt hat, nicht?
43:08Natürlich nicht.
43:10Kollege Dallmayr, wollen Sie mich Lügen strafen?
43:12Niemals.
43:14Entweder Sie glauben mir oder diesem Herrn.
43:16Ja, bitte.
43:18Wissen Sie was? Ich glaube Ihnen allen beiden.
43:21Kollege Schulze.
43:23Ja, bitte.
43:25Würden Sie freiwillig auf diesen Wohnraum verzichten...
43:27...und bis Montag die andere?
43:29Unter gar keinen Umständen.
43:31Und Sie, Kollegin Schulze...
43:33Nun, wo die Dame sich durch mich so bedroht fühlt...
43:36Sie werden es nicht glauben, Kollege Dallmayr.
43:38Ich werde verzichten. Frauen sind doch bessere Kavaliere.
43:40Tatsächlich?
43:42Mein Wort darauf.
43:44Sie sind ein edles Menschenkind.
43:46Bitte.
43:49Bitte.
43:51Das sind die Kollegen von der Bühnentechnik.
43:53Die haben zusammengetrommelt, sehr ulkig.
43:55Prost.
43:57Alles gut, Kollege Dallmayr.
43:59Moment mal.
44:02Augenblick noch mal.
44:04Hören Sie mal, wenn Sie jetzt verzichten...
44:06...dann muss ja meine Tochter räumen.
44:08Genau, Sie waren ja zu uneinsichtig.
44:10Aber ich... Verzeihung.
44:12Ich kann doch nicht über den Kopf meiner Tochter hinweg...
44:15...auf Ihren Wohnraum verzichten.
44:17Das lag doch in Ihrer Hand. Sie wurden doch zuerst gefragt.
44:19Ja, bitte, das sprach ich doch.
44:21Aber für diesen Schulze mit TZ...
44:23Eben.
44:25Wir müssen das ändern.
44:28Sie müssen bleiben und ich muss räumen.
44:30Der Zug ist weg. Ich denke gar nicht dran.
44:32Frau Schulze...
44:34Dann werde ich jetzt die Situation hier aufklären.
44:36Wenn Ihnen das jemand glaubt...
44:38...mich müssen Sie inzwischen entschuldigen.
44:41Das Sportfest ruft. Ich fühle mich in bomben Form.
44:43Vielleicht werfe ich Rekord. Schauen Sie doch mal vorbei.
44:45Aber wenn es geht, nicht in diesem Umweltschutzanzug.
44:47Umweltschutzanzug, das ist die neueste.
44:49Imker, Muster, Import.
44:514, 5, 6, 7, 8...
44:53Seit einer halben Stunde warten der Zug.
44:56Nein, nein, nein. Import warten.
44:58Entschuldigen Sie, meine Herren.
45:00Beeilen Sie sich, bitte.
45:02Ich muss zu meinem Vortrag.
45:0519, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27...
45:15Herr Schulze?
45:17Schriftsteller.
45:19Ja, ja, ich weiß.
45:22Vielleicht ein neuer Einfall.
45:24Ein neuer Einfall.
45:26Frau Lein...
45:28Frau Lein-Schulze.
45:30Meine Mutter.
45:32Meine Mutter und ich.
45:35Wir würden uns sehr freuen,
45:37wenn Sie bis Montag bei uns auf unserem Sofa nächtigen würden.
45:39Oh, und wie ich mich freue.
45:41Tatsächlich?
45:43Die Möbel stellen wir einfach in Möbelfundus unter.
45:45Das ist doch nicht nötig.
45:48Die können auch im freien Lager.
45:50Ein bisschen Regen schadet doch diesen alten Kisten nichts.
45:52Nee, nee, so weit dürfen wir nicht gehen.
45:54Die werden wir ganz behutsam befördern.
45:56Wenn Sie meinen.
45:58Sehr, sehr ulkig, ja.
46:00Äh, auf Indianisch.
46:02Applaus
46:29Hallo.
46:31Ah, nun, so allein.
46:33Wo sind meine Möbel?
46:35Das weiß ich doch nicht.
46:38Wo meine Möbel sind?
46:40Na, glauben Sie, ich habe sie verscheuert.
46:42Für so hinterhältig hätte ich sie nicht gehalten.
46:44Ich suche vergebens Ihre Sportskanone.
46:46Währenddessen räumen Sie mir meine Möbel aus der Wohnung.
46:48Teufel.
46:51Also, ich schwöre Ihnen, ich bin daran unschuldig.
46:53Haben Sie denn die Muni getroffen?
46:55Nein, aber das spielt wohl im Moment keine Rolle.
46:57Ja, und den Speer?
46:59Den habe ich nicht vergessen.
47:01Na, dann wird Sie ja kaum einen Rekord werfen.
47:03Dann muss ich Kaffee kochen. Ich gehe Wasser aufsetzen.
47:06Bleiben Sie hier. Ich will wissen, wo meine Möbel sind.
47:08Das ist vielleicht das Fundbüro.
47:10Ach.
47:12Schulze?
47:14Ja, oder besser, bei Schulze.
47:16Wer ist das?
47:19Ach, Herr Weber-Weichmann. Ach, das ist ja nett.
47:21Ja, ja, ich höre.
47:23Nein.
47:25Sie hat verzichtet?
47:27Was habe ich?
47:29Das ist ja nur ganz erstaunlich.
47:31Ach, der Dallmayr war hier.
47:34Nein.
47:36Nein. Ja, aber die Möbel sind verschwunden.
47:38Wo sind sie?
47:40Ja, wo sind sie?
47:42Im Möbelfundus untergestellt.
47:44Wer war das?
47:47Na ja, Sie haben ja selbst auf die Wohnung verzichtet. Bitte.
47:49Also, Petra Schulze.
47:51Herzlich willkommen, dass ich nicht lache.
47:53Haben Sie das veranlasst?
47:55Nein.
47:57Sie haben doch gesagt, dass Sie die Möbel verzichtet haben.
47:59Was?
48:02Ach, der Herr Peter Schulze war dabei.
48:04Ach so.
48:06Wer war dabei? Moment mal.
48:08Bitte, Moment. Wer war dabei?
48:10Also, jetzt hören Sie mal zu.
48:12Ich habe diesen Herrn Dallmayr nie gesehen.
48:15Was soll ich machen?
48:17Also, jetzt ist er verrückt geworden.
48:19Ich soll alles aufschreiben, was wir hier erleben.
48:21Also, das ist doch der Gipfel.
48:23Ich bin genauso überrascht wie Sie.
48:25Aber, aber dieser Dallmayr,
48:27dieser Dallmayr muss Gesprächspartner gehabt haben.
48:30Und ich weiß auch schon, wen.
48:32Ja, wen denn? Ihren Vater.
48:34Wieso meinen Vater?
48:36Und dann ist diese Muli dazugekommen.
48:38Muli?
48:40Kommen Sie, wir müssen den Dallmayr finden.
48:43Na ja, gut. Moment. Wer behält diese Wohnung?
48:45Wo ist mein Speer?
48:47Mit dem Geborgenen 48 Meter geworfen.
48:49Ach, das wäre toll. Ist das weit?
48:51Wo ist mein Speer?
48:53Ja, den hat Fräulein Schulze, danke, in der Straßenbahn stehen lassen.
48:56Was? Meinen Speer?
48:58Wo sind meine Möbel?
49:00Wo stehen mich Ihre Möbel an meinen Speer?
49:02Na, Moment, haben Sie nicht mit einem gewissen Herrn Dallmayr
49:04hier über meine Möbel verhandelt?
49:06Ach, Sie meinen den Wohnungssprichner, ja?
49:09Der war hier und Ihr Vater auch.
49:11Und der gewisse Herr Dallmayr hat uns für Euch gehalten.
49:13Was?
49:15Und dann hast Du auf Deinen Wohnanspruch hier verzichtet.
49:17Ja, ich bin ein schwaches Weib. Soll ich mich mit Männern streiten?
49:19Ich wollte auch sagen, dass...
49:22Du! Für Dich habe ich doch die Wohnung gerettet
49:24und jetzt beschimpfst Du mich auch noch.
49:26Also, Sie werden diesen Dallmayr suchen. Los!
49:28Ich werde meinen Speer suchen. Los!
49:30Hallo!
49:32Ist das Ihr Wurfgerät?
49:35Ja, natürlich.
49:37Wo haben Sie ihn gefunden?
49:39Die freundliche kleine Schaffnerin
49:41in der niedlichen kleinen Straßenbahn.
49:43Die hat das Ding...
49:45Warten Sie mal.
49:47Ach so.
49:50Die hat das Ding für einen Teil meiner Ausrüstung gehalten.
49:52Danke!
49:5450 Meter werde ich morgen damit werfen.
49:56Sie!
49:58Ich verbitte mir, meinen Vater zu küssen.
50:00Dein Vater ist auch nur ein Mensch, nicht?
50:03Statte?
50:05Sag mal, und darum hast Du auf meinen Wohnraum verzichtet, wie?
50:07Oh nein, mein Kind.
50:09Das war Ihnen wieder ganz anders, weißt Du?
50:11Ja?
50:13Mitten in meinem Vortrag,
50:15da fiel mir plötzlich mein Irrtum ein.
50:17Ich also runter vom Podest
50:20und den Dallmayr gesucht.
50:22Aha.
50:24Zwei Stunden im Theater habe ich ihn dann gefunden.
50:26Der muss gleich hier sein mit seiner Truppe.
50:28Ach, und mit meinen Möbeln.
50:30Darüber haben wir ja gar nicht gesprochen.
50:33Willi?
50:35Papi?
50:37Ja, weil Dein Papi hat um Deinen Wohnraum gekämpft,
50:39mein Engelchen.
50:41Und ich habe nämlich wieder rufen, mein Freund.
50:43Jawohl, ich habe wieder rufen,
50:45als Peter Schulze mit TZ,
50:48habe ich wieder rufen hören
50:50und um Entfernung meiner Möbel gebeten.
50:52Und Egon versprach,
50:54dem stattzugeben.
50:56Egon Dallmayr, mein Kind,
50:58ein wunderbarer Mensch.
51:01Und einen Kräuterlikör hatte der am Schreibtisch.
51:03Einsame Klasse.
51:05Den muss man sich merken.
51:07Stichpimpulibockforzoloren.
51:09Oh, Papi.
51:11Stichpimpulibockforzoloren.
51:13Was ist denn los?
51:16Habe ich was falsch gemacht?
51:18Mein Vater, ein Trinker.
51:20Ich fürchte, die kommende Nacht
51:22werden wir in dieser Kiste schlafen.
51:24Ja, was?
51:26Möchtet Ihr vielleicht ein Bohnecken?
51:29Oh.
51:41Egon Dallmayr
52:01hatte einen Kräuterlikör.
52:03Wie hieß das Zeug?
52:05Stichlingslikör.
52:07Stichlingslikör.
52:11Das ist ja nur auch ganz egal.
52:13Die Wirkung
52:15war verheerend.
52:17Ruhe!
52:20Ruhe!
52:23Nein, nein, das kam ja noch nicht.
52:25Erst gingen ja Bernhard und Muli...
52:27Ruhe!
52:28Naja, aber doch erst später.
52:30Erst haben wir doch die Couch durch den Schrank gehievt,
52:33damit Sie wenigstens schlafen können.
52:35Schlafen, dass ich nicht lache.
52:37Aber der Klapperei.
52:39Ich habe leider keinen weichen Bleistift.
52:41Aber dafür gleich die Geschichte fertig.
52:46Welche Geschichte?
52:48Na unsere.
52:49Alles, was wir in den letzten 36 Stunden
52:52hier in diesen acht Wänden erlebt haben.
52:56Was bezwecken Sie ihn damit?
52:58Na ja, Sie wissen doch, das hatte doch der Weber Weichmann empfohlen.
53:02Und vielleicht kann man wirklich mal was draus machen.
53:05Und deswegen stehlen Sie mir die Nachtruhe?
53:07Och, nein, nicht doch.
53:09Haben Sie, haben Sie über mich auch geschrieben?
53:13Ja, natürlich.
53:15Kann ich's lesen?
53:17Naja, also lieber erst nach dem Umzug.
53:21Feigling!
53:22Da werde ich ja wohl gleich das Theater wechseln können.
53:25Wie geht denn die Geschichte aus?
53:27Mit oder ohne Happy End?
53:30Ich weiß nicht.
53:31Ich denke, sie ist fertig.
53:33Bis hierher, bis zu ihrem Erwachen.
53:35Was nun auf uns zukommt, das weiß ich so wenig wie Sie.
53:40Wie könnte es denn weitergehen?
53:42Wie könnte es weitergehen?
53:46Ich könnte jetzt zu Ihnen rüberkommen.
53:49Ich wollte sagen, es könnte jetzt an der Tür klingeln.
53:53Es hat an der Tür geklingelt.
53:55Ach, das ist ja nicht gut.
54:02Mein liebes Paulin Schulze!
54:04Ich bin ungrüßlich.
54:05Vorsicht, die Möbel!
54:06Herr Dallmayr, Sie sollten mal in der Luft zerreißen!
54:09Moment mal, Ihr Herr Vater hatte mir...
54:11Lassen Sie bitte meinen Vater aus dem Spiel!
54:13Sie sind schuld an den ganzen Steinmassen.
54:15Sowas Idiotisches!
54:16Aber die Möbel sind doch schon fast wieder eingeräumt.
54:18Ich gebe Ihnen fünf Minuten Zeit.
54:21Sehr ruhig, ich reise.
54:25Drei...
54:32So sieht also ein Schriftsteller bei der Arbeit aus.
54:38Schriftsteller...
54:42bei der Arbeit aus.
54:50Herr Weber-Weichmann!
54:51Ja, was machen Sie denn hier?
54:53Ich wollte als interessierter Dramaturg sehen,
54:55wie weit mein Werk, ich meine unser Werk, gediehen ist.
54:57Sie haben doch hoffentlich alles aufgeschrieben?
54:59Chronik eines Wochenendes, es ist doch eine Menge passiert.
55:01Darf ich, ja?
55:02Herr Dallmayr, noch vier Minuten.
55:05Dallmayr!
55:10Dallmayr!
55:12Jetzt beginnen bei mir die kleinen grauen Zellen zu rotieren.
55:18Dallmayr, Herr Weber-Weichmann, kneifen Sie mich mal.
55:21Au, Mensch, doch nicht richtig!
55:23Wie verrückt!
55:24Sehr ulkig!
55:25Und wo ist die Sache mit dem falschen Dallmayr?
55:27Ach nee, das konnte ich ja nicht wissen.
55:29Herr Weber-Weichmann, ich...
55:31Wo ist denn Herr Dallmayr?
55:32Ja, das ist nicht Dallmayr, das ist Weber-Weichmann,
55:34der Dramaturg am hiesigen Theater.
55:36Ich freue mich, Ihnen Bekanntschaft zu machen,
55:37Frau Dein Schulze, als Weber-Weichmann.
55:40Das wird sich in spätestens drei Minuten herausstellen,
55:42Herr Weber-Weichmayr.
55:43Mann, bitte!
55:45Ach so, ja, ich glaube, ich bin Ihnen eine Erklärung schuldig.
55:50Zwei Minuten, 40 Sekunden.
55:51Das wäre sehr schön.
55:52Ja, ich werde mich beeilen, ja.
55:54Ja.
55:55Äh, also...
55:58Das war so.
55:59Die neue Spielzeit stand vor der Tür
56:01und wie immer damit natürlich der Ruf wie in jedem Jahr
56:04nach dem heiteren Gegenwartsstück, dem Lustspiel,
56:06ja, der Schrei nach dem Schrank.
56:07Und immer der Schrank.
56:09Und in dessen Kompetenzen fehlt es, ich meine, wie obliegt es,
56:12den Heißhunger nach der Komödie zu stillen,
56:14mir, dem Dramaturgen.
56:17Ja, noch zwei Minuten
56:18und der Heißhunger nach der Tragödie ist gestellt.
56:22Ach Kinder, ich habe doch nicht gewusst,
56:23wo ich den heiteren Stoff hernehmen sollte.
56:25Und da erzählt ihm der Dallmayr,
56:27die gibt es also wirklich, ja, sehr ulkig,
56:29dass er beinahe zwei neu engagierte Kollegen,
56:32unterschiedlichen Geschlechts natürlich,
56:34und jetzt kommt der Knüller,
56:36fast gleichnamig in ein und dieselbe Wohnung eingewiesen hätte.
56:41Und da haben Sie aus dem Beinahe ein Tatsächlich-Gemacht-Lachen.
56:44Das ist doch sehr ulkig.
56:45Fräulein Schulze hat ihren Verlobten verloren.
56:47Oh.
56:48Ja, na, na ja, ich meine,
56:50so richtig verlobt war man ja nur eigentlich schon nicht mehr, ne?
56:53Nein.
56:54Aber Herr Peter Schulze,
56:55für ihn bestand noch die Chance,
56:56am Sühnetermin seine Ehe zu retten.
56:58Ja, na ja, also theoretisch,
56:59praktisch war da überhaupt nichts zu retten.
57:03Na ja, hätte Dallmayr, hätte, hätte, hätte,
57:06Sie haben doch kein Recht, Schicksal zu spielen, Mann.
57:08Mensch, das Kind ohne mein Dazutun,
57:10dann wären Sie doch nie auf den Einfall gekommen.
57:12Ja, ich komme aber gleich auf einen anderen.
57:14Wenn Sie nicht augenblicklich meine Wohnung verlassen,
57:16dann vergesse ich mich.
57:17Raus!
57:18Im Ernst?
57:19Herr Schulze?
57:20Raus, habe ich gesagt.
57:21Dann ernehmen Sie wenigstens Vernunft an Fräulein Schulze.
57:23Sie reden von Vernunft, ich würde eilen, Herr Weichmeyer.
57:25Ja.
57:26Unerhört eilen.
57:27Peter Schulze mit TZ soll ungeheuer je zornig sein.
57:29Oh, wer hat denn das gesagt?
57:31Na, Sie könnten es doch wehren bei dem Dramaturgen.
57:33Ja, das stimmt.
57:34Raus.
57:35Och, Kinder, und das ist der Dank,
57:37aber Sie werden noch vor mir auf den Knien liegen.
57:40Das schicke ich nämlich zum Fernsehen.
57:42Die machen einen Dreiteiler draus.
57:45Einen Fünfteiler.
57:57Und jetzt?
57:59Ja, ich weiß es nicht.
58:02Mein Manuskript.
58:04Der hat mein Manuskript geklaut.
58:06Na, was wollten Sie denn noch mit der Geschichte?
58:08Ach so, ja, zerreißen, was sonst.
58:12Ja, ja, na, was soll denn jetzt werden?
58:17Ich weiß es nicht.
58:19Na, aber irgendetwas muss doch geschehen.
58:21Also, ich kann so nicht weiterleben.
58:23Wie denken Sie denn etwa ich?
58:31Was stört Sie eigentlich im Besonderen daran?
58:38Der Schrank, liebe.
58:40In erster Linie der Schrank.
59:10Untertitel im Auftrag des ZDF, 2021

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