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Nahe der bosnischen Stadt Lopare werden große Mengen an Seltenen Erden vermutet, mit denen Europa seine Abhängigkeit von China verringern könnte. Doch in Lopare regt sich Widerstand. Mit dem benachbarten Serbien hat die EU jetzt ein Abkommen zum Abbau und der Verwertung von Lithium angeschlossen.

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Transkript
00:00Lopare in der Republika Srpska im Nordosten Bosniens.
00:05Unter den malerischen Hügeln der Region verbergen sich begehrte Rohstoffe dieser Zeit.
00:101,5 Millionen Tonnen Lithium, 94 Millionen Tonnen Magnesiumsulfat
00:15und 17 Millionen Tonnen Bor werden hier vermutet.
00:19Die Mineralien, aus denen die Energiewende gemacht ist, benötigt für E-Autos bis hin zu Windturbinen.
00:26Die EU will bis zum Ende des Jahrzehnts die Abhängigkeit von China deutlich reduzieren,
00:32was den Import dieser seltenen Erden angeht.
00:35Und Bosnien-Herzegowina ist ein EU-Beitrittskandidat.
00:39Der Balkanstaat könnte also dazu beitragen, dass Europa seine Rohstoffe selbst fördert.
00:45Schon 2027 möchte der Schweizer Konzern Accore mit dem Abbau beginnen.
00:51Unser Plan ist, zunächst etwa 5000 Tonnen Lithium pro Jahr zu schürfen
00:56und wenn die Mine dann bei voller Kapazität läuft, werden wir 10.000 Tonnen Lithiumcarbonat produzieren.
01:03Doch wie im benachbarten Serbien, wo eine Bürgerbewegung unlängst verhinderte,
01:08dass der Bergbaugigant Rio Tinto eine Lithiummine errichtet, regt sich auch in Lopare Widerstand.
01:14Ungeachtet der Beteuerung von Accore,
01:17dass das bei der Produktion benötigte Wasser in geschlossenen Kreisläufen genutzt werden soll,
01:22fürchten die Menschen um die Natur, wenn das Lithium im Tagebau abgebaut werden sollte.
01:29Wir wissen nicht, was kommen wird. Die Mine wäre zu nahe der Stadt.
01:33Auch wenn sie Sicherheit garantieren, wären wir von einer dicken Staubschicht bedeckt.
01:37Gar nicht zu reden vom Grundwasser, was die größte Gefahr wäre.
01:42Wo immer in der Welt solche Minen sind, kommt es früher oder später auch zu Wasserverschmutzung,
01:48zur Verschmutzung des Grundwassers und der Luft.
01:52Jährlich würde die Mine dem Betreiber zufolge Umsätze von einer Milliarde Euro generieren
01:58und 1000 direkte und 3000 indirekte Jobs schaffen.
02:02Das wäre ein gewaltiger Schritt für die von Armut geplagte Region.
02:06Doch bei einer Versammlung im Dezember votierten die Stadtverordneten gegen das Projekt.
02:1190 Prozent der Bewohner, so heißt es, seien gegen die Mine.

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