Die Jagd auf Elefanten wird scharf kritisiert — jedenfalls von westlichen NGOs. In Botsuana, wo 130.000 Elefanten leben, sieht man das anders.
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00:00Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2021
00:06Ein Elefant im Visier.
00:10Naturschützer im Westen kritisieren die Elefantenjagd scharf.
00:14In Afrika kommt das nicht gut an.
00:17Botswanas Präsident Massisi sagt, weiße Bevormundung.
00:21Wer will uns vorschreiben, wie wir unsere Elefanten managen?
00:25Gerade uns, die wir so erfolgreich in Sachen Naturschutz sind.
00:30In keinem anderen Land leben so viele Elefanten wie in Botswana.
00:34Ein Erfolg für den Naturschutz, doch die Folgen sind oft dramatisch.
00:39Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2021
00:51Er ist da lang gelaufen, dann hat er umgedreht und ist zurück.
00:55Seine Spuren sind da drüben.
00:58Ein großer, ausgewachsener Bulle.
01:00Und hier, das ist noch ganz feucht. Sein Speichel ist frisch.
01:10Leon Kachelhofer und seine Jägerfreunde
01:12können ihr Glück kaum fassen.
01:14Die botswanischen Jäger sind erst seit wenigen Minuten unterwegs.
01:17Sie wollen einen Elefanten schießen,
01:19in einem Jagdgebiet am Rande des Okavango-Deltas,
01:23nördlich der Distrikthauptstadt Maun.
01:28Die Spur sieht nach einem ausgewachsenen Elefanten aus.
01:31Er ist groß und er ist allein unterwegs.
01:33Also die Art von Elefant, die wir suchen.
01:39Jagen, das sei für ihn vor allem Leidenschaft,
01:42erzählt Leon Kachelhofer.
01:44Das Abenteuer, die Natur, der Nervenkitzel.
01:46Bei jeder Jagd müssen sich die Jäger an bestimmte Regeln halten.
01:50Technische Regeln sind wichtig,
01:52aber auch technische Regeln sind wichtig.
01:54Das Tier muss eine faire Chance bekommen.
01:56Kebal Filwe Fandani weiß,
01:58welche Zerstörung Elefanten anrichten können.
02:01Der Viehzüchter lebt mit seiner Familie außerhalb von Maun.
02:04Regelmäßig kämen direkt vor ihrer Haustür die Elefanten vorbei,
02:08erzählen sie, manchmal ganze Herden.
02:10Andauern, wenn sie nicht mehr zu Hause sind.
02:12Das Tier muss eine faire Chance bekommen.
02:15Kebal Filwe Fandani weiß,
02:16welche Zerstörung Elefanten anrichten können.
02:19Der Viehzüchter lebt mit seiner Familie außerhalb von Maun.
02:23Andauernd muss der Viehzüchter deshalb seine Zäune erneuern,
02:27wenn die den Elefanten mal wieder im Weg waren.
02:29Die denken offenbar, das hier sei ihr Spielplatz.
02:32Sie machen einfach, was sie wollen.
02:34Ständig muss ich diesen Zaun irgendwo reparieren.
02:37Schlimmer hat es Barkay Mapare erwischt.
02:39Auf seinem Acker hatte er vor Kurzem
02:41eine Zähne- und Zähne- und Zähne- und Zähne- und Zähne-und-Zähne-
02:45und eine Zähne- und Zähne- und Zähne- und-Zähne-und-Zähne.
02:49Auf seinem Acker hatte er Wassermelonen gepflanzt.
02:52Am Tag der Ernte, Anfang Mai,
02:53brach plötzlich eine Gruppe Elefanten durch den Zaun
02:56und machte sich über die geernteten Melonen her.
02:59Barkay rannte zurück ins Haus und holte sein Gewehr.
03:02Ich wollte sie mit dem Knallpfeil jagen,
03:04aber irgendwie hat mein Schussein der Elefanten erwischt.
03:08Trotzdem sind sie nicht geflohen.
03:10Ich habe ein zweites Mal geschossen,
03:12und dann hat mich der eine Elefant attackiert.
03:14Barkay hatte großes Glück.
03:16Oft gehen Elefantenangriffe für Menschen tödlich aus.
03:19Barkay überlebte, schwer verletzt.
03:21Er zeigt uns seine Narbe, dort, wo ihn der Stoßzahn
03:24vom Schulterblatt bis zur Achsel durchbohrt hat.
03:27Das ist ein Baby, das ist eine große Mama, das ist ein großer Bulle.
03:31Hoizinawa ist Naturschützer.
03:33Er hat die Elefanten- und Zähne- und Zähne- und-Zähne- und-Zähne-
03:37und die Zähne- und-Zähne- und-Zähne- und-Zähne-
03:39und die Zähne- und-Zähne- und-Zähne-
03:42und die Zähne- und-Zähne- und-Zähne-
03:44und die Zähne- und-Zähne- und-Zähne und die Zähne und-Zähne.
03:47Vor einigen Jahren hat er die NGO
03:49Elephant Protection Society ins Leben gerufen.
03:52Seitdem kämpft er für ein friedliches Miteinander
03:54zwischen Menschen und Elefanten.
03:56Schuld an Konflikten seien vor allem die Menschen.
03:59Denn die ließen den Tieren nicht ausreichend Lebensraum.
04:02Sie verbringen die meiste Zeit auf der Suche nach Futter,
04:08und dann kommen sie zurück zum Wasserloch.
04:11Sie ziehen immer wieder hin und her durch dieses Gebiet.
04:14Wenn du also deine Farm hier baust, bekommst du ein Problem.
04:18Immer mehr Menschen lassen sich einfach nieder, wo sie wohnen.
04:22Das führt dann zu diesem Schlamassel.
04:24Schwer zu kontrollieren. Überall sind Menschen.
04:29Zumindest da, wo es auch Wasser gibt.
04:32Insgesamt ist Botswana mit seinen knapp drei Millionen Einwohnern
04:35eher dünn besiedelt.
04:37Hinzu kommen mindestens 130.000 Elefanten,
04:40so viele wie in keinem anderen Land der Erde.
04:44Da der weitaus größte Teil von Botswana Wüste ist,
04:47konkurrieren im Rest des Landes immer häufiger Mensch und Tier
04:50um die ohnehin knappen Ressourcen.
04:55Zurück bei den Jägern.
04:57Die Zuversicht auf einen schnellen Abschuss
04:59ist auf einmal einer gewissen Ratlosigkeit gewichen.
05:02Der Elefant, dem sich die Männer so nahe glaubten,
05:05ist nirgendwo zu sehen.
05:08Heute Morgen waren wir alle so sicher,
05:10dass wir den Bullen finden würden.
05:12Auch noch so schnell, denn der Dung war ja noch warm.
05:15Aber jetzt hat er das Spiel gedreht.
05:17Er ist in tiefes Wasser gelaufen, wo wir ihm nicht mehr folgen können.
05:21Deswegen müssen Kunden auch einen längeren Zeitraum buchen.
05:24Nichts ist planbar, so ist man bei der Jagd.
05:29Zehn Tage müssen Jagdtouristen in der Regel einplanen,
05:32wenn sie in Botswana einen Elefanten schießen wollen.
05:35Dafür bezahlen sie um die 50.000 US-Dollar.
05:38Rund 20 Prozent davon gehen an den Staat.
05:42Die meisten Trophäenjäger kommen aus den USA und Europa.
05:46Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
05:50Wenn es darum ginge, einfach den nächstbesten Elefanten zu erlegen,
05:54dann bräuchten wir nur einen Tag.
05:56Unser Job als professionelle Jäger ist es allerdings,
05:59einzuschätzen, wann ein Elefantenbulle die besten Jahre
06:02und damit auch seine Fortpflanzung hinter sich hat.
06:05Außerdem soll der Elefant natürlich Elfenbein haben,
06:08respektables Elfenbein.
06:10Ein Kampagnenvideo von Tierschützern.
06:12Westliche NGOs werben für die Abschaffung der Trophäenjagd in Afrika
06:16und fordern generelle Importverbote für Jagdtrophäen.
06:19Diese angebliche Sport behandelt wilde Tiere als bloße Ressource,
06:23die ausgebeutet und vernichtet werden kann.
06:25Ausschließlich aus kommerziellen Gründen.
06:27Elefanten sind keine Trophäen.
06:29Debbie Peake kann mit solchen Parolen nichts anfangen.
06:32Hier ist ein Stoßzahn mit einem Gewicht von 23 Kilo.
06:35Die Tierpräparatorin betreibt in Mahun ein Unternehmen
06:39mit knapp 40 Angestellten.
06:41In ihrem Betrieb sorgen sie dafür,
06:43dass die Tiere immer wieder in der Nähe von den Tieren sind.
06:46Die Tiere sind immer wieder in der Nähe von den Tieren.
06:49Die Tiere sind immer wieder in der Nähe von den Tieren.
06:52Die Tiere sind immer wieder in der Nähe von den Tieren.
06:55Die Tiere sind immer wieder in der Nähe von den Tieren.
06:58In ihrem Betrieb sorgen sie dafür,
07:00dass komplette Wildkadaver oder bestimmte Teile eines erlegten Tieres
07:04haltbar und für den Export bereitgemacht werden.
07:10Das ist alles Teil einer Wildtierökonomie,
07:16die wir versuchen, weiter auszubauen.
07:18Verbote als Kurzschlussreaktionen
07:21auf fehlgeleitete Tierschutzkampagnen sind verheerend.
07:26Sie schaden unserem gesamten Wirtschaftszweig.
07:32Noch laufe das Geschäft mit den Jagdtrophäen gut,
07:34vor allem mit den USA.
07:36Trotzdem macht sich die Unternehmerin große Sorgen.
07:39Sie fürchtet, dass mehr Staaten
07:41den Import von Jagdtrophäen untersagen könnten.
07:44Belgien, Finnland und die Niederlande
07:46haben ihre Gesetze bereits verschärft.
07:49Die Menschen in Botswana fragen, wer ist euch wichtiger,
07:53die Wildtiere oder die Menschen, die hier in Botswana leben?
08:00Die Jäger sind inzwischen einem anderen Elefanten auf der Spur.
08:04Auf ihrer Verfolgungsjagd kommen sie an mehreren Siedlungen vorbei.
08:08Auch hier haben die Menschen
08:09erst vor wenigen Stunden Elefanten gesehen, erzählen sie.
08:12Die Bewohner hoffen, dass die Jäger ein Tier erlegen werden
08:15und sie dann etwas vom Fleisch abbekommen.
08:19Allerdings befinden sich die Elefanten inzwischen
08:21auf einer der vielen Inseln des Okavango-Flusses,
08:24der zu dieser Jahreszeit eher einer Sumpflandschaft gleicht.
08:32Es wäre unsinnig, einen Elefanten zu schießen,
08:35wenn wir die Menschen dann nicht zum Fleisch bekommen würden.
08:38Aber es gibt einen Übergang ein paar Kilometer entfernt.
08:41Also lass uns dieses schöne kalte Wasser durchqueren
08:44und sehen, ob wir die Elefanten einholen.
08:46Untertitelung im Auftrag des ZDF, 2020
09:17Es sind drei Bullen, dieser hier, dann ein kleinerer,
09:20und bei dem wahrscheinlich ältesten
09:22sind die Stoßzähne komplett abgebrochen.
09:24Was natürlich perfekt ist für unsere Jagd.
09:28Bullen mit großen Stoßzähnen sollen möglichst den Trophäenjägern
09:32aus dem Ausland vorbehalten bleiben,
09:34die jedes Jahr mindestens 15 Millionen US-Dollar
09:36in Botswanas Kassen spülen.
09:39Bei den einheimischen Jägern steht nicht die Trophäe,
09:42sondern das Abenteuer und die eigene Jagdpraxis im Vordergrund.
09:47Untertitelung im Auftrag des ZDF, 2020
10:04Und dann ist es plötzlich vorbei.
10:12Der Jäger hat einen sehr guten Schuss gesetzt
10:15und hat den Elefanten sofort getötet.
10:17Wir haben ihm zusätzlich noch einen Gnadenschuss verpasst,
10:20aus Respekt und um ganz sicher zu gehen, dass es vorbei ist.
10:23Bei jeder Jagd muss immer auch ein Beamter
10:26der Wildtierbehörde dabei sein.
10:27Er sorgt dafür, dass sich die Jäger an alle Regeln halten.
10:31Insgesamt dürfen in Botswana pro Jahr maximal 400 Elefanten gejagt werden.
10:36Das entspricht rund 0,3 Prozent der Gesamtpopulation.
10:45Etwa eine Stunde später erreichen die ersten Anwohner die Flussinsel.
10:49Sie wissen, was sie erwartet und haben schweres Werkzeug dabei.
10:57Die Männer sind dankbar für das kostenlose Fleisch.
11:00Ein Segen für die Menschen sei die Trophäenjagd
11:03deshalb trotzdem nicht, kritisiert Tierschützer Uwe Zinaua.
11:07Auch wenn die Jagdbefürworter genau das immer wieder behaupteten.
11:15Ich habe kein Problem mit der Jagd, solange sie gerecht ist.
11:21Aber leider ist sie das nicht.
11:22Meist profitieren Jäger oder Kunde mehr als die lokale Bevölkerung.
11:31Man muss sich doch nur den Lebensstandard dieser Menschen
11:34anschauen, absolut armselig, kein Frischwasser, keine Toiletten.
11:42Inzwischen sind gut zwei Dutzend weitere Menschen
11:45aus der Umgebung eingetroffen.
11:46Trotz der anstrengenden Arbeit
11:48liegt so etwas wie Festtagsstimmung in der Luft.
11:55Wenn es den Menschen hier vor Ort gut geht
11:57und sie lernen, die Elefanten zu tolerieren,
12:00weil sie auch einen Nutzen von ihnen haben,
12:02dann wird der Kampf gleich viel leichter.
12:05In einem Punkt sind sich Jäger, Dorfbewohner, Wissenschaftler
12:09und sogar die lokalen Naturschützer einig.
12:12Wer mit den Tieren lebt, muss selbst bestimmen dürfen,
12:15ob und wie diese genutzt werden, egal, was der Westen sagt.