Um Himmels Willen S01E10-Qual der Wahl

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Lottes Entschluss, als Bürgermeisterin zu kandidieren, löst großen Wirbel aus. Die Medien berichten dankbar über dieses Kuriosum – und ehe es sich Lotte versieht, steht sie im Zentrum des Interesses. Geduldig gibt sie Radio- und Fernsehinterviews – nicht unbedingt zum Gefallen aller Beteiligten. Vor allem Wöller rast vor Wut. Von einer Nonne ausmanövriert und ins Abseits gestellt – das ist ein schwerer Schlag für sein Ego. Als er eines Morgens auch noch Lottes Wahlplakat auf seinem Garagentor vorfindet und ihm kurze Zeit später die Mutter Oberin eröffnet, sie ziehe ihr Verkaufsangebot für das Stift zurück, reißt sein Geduldsfaden endgültig.
Von einer Horde Nonnen will er sich nicht ins Bockshorn jagen lassen. Unterdessen sorgt sich Lotte um Walter Böll, den Tonmann des Fernsehteams, der spurlos verschwunden ist. Als sie erfährt, dass er Krebs hat, setzt sie alle Hebel in Bewegung, um ihm zu helfen. Die Novizin Barbara befindet sich noch immer im Gewissenskonflikt: Dr. Richter gibt seine Bemühungen um sie nicht auf. Mit allen Mitteln versucht er, Barbara für sich zu gewinnen.
Doch Barbara ist zu einer Entscheidung noch nicht bereit und denkt, sie könne dem Problem dadurch davonlaufen, dass sie sich versetzen lässt. Erst als Schwester Lotte sie „ins Gebet“ nimmt und ihr rät, ihrem Herzen zu folgen, sieht Barbara wieder klarer. Wöller fällt aus allen Wolken, als er von Lotte einen Anruf mit dem Angebot erhält, mit ihr zusammen in einer Talkshow aufzutreten. Seine große Stunde scheint gekommen, und er wittert sofort die Chance, endlich wieder Herr der Lage zu werden … (Text: ARD)

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Transcript
00:00Und? Hat's schon angefangen?
00:14Nein, aber gleich. Sie warten nur noch, bis die Musik zu Ende ist.
00:18Lotte, leg auf! Diese Menschen wollen dich doch nur für ihre sensationslusternen Zuhörer benutzen.
00:24Jetzt hör doch endlich auf, Felicitas. Klappern gehört zum Handwerk.
00:28Außerdem kostet die Werbung kein Geld.
00:30Und die Zeitungen sind auch schon voll davon. Charlotte Albers, eine echte Alternative.
00:34Da wird sich unser Bürgermeister auf uns sicher sehr freuen.
00:37Guten Morgen. Guten Morgen, Herr Bürgermeister.
00:48Morgen, Herr Bürgermeister. Morgen.
00:50Ja? Ja, ich bin bereit. Es geht los.
01:04Und jetzt in unserem Morgenmagazin das Neueste vom Kampf für Qualität.
01:09Wie Sie bereits wissen, verehrte Hörer, hat sich Schwester Charlotte Albers
01:12zur Wahl für den Posten des Bürgermeisters aufstellen lassen.
01:16Diese ungewöhnliche Entscheidung hat in den Medien großes Interesse gefunden.
01:20Eine Nonne als Bürgermeisterin. So was hat es sicher seit dem Mittelalter nicht mehr gegeben.
01:25Wir haben es geschafft, Schwester Lotte ans Telefon zu bekommen.
01:29Hallo, Schwester. Guten Morgen. Guten Morgen.
01:32Ich weiß, Sie sind eine vielbeschäftigte Frau. Jetzt so drei Wochen vor dem alles entscheidenden Wahltag.
01:38Deshalb nur kurz ein paar Fragen. Aber bitte, gerne. Und solange Sie möchten.
01:43Wir haben nämlich kein Geld für Radiowerbung im Gegensatz zu unseren Gegnern.
01:49Kann man das schon lauter stellen?
01:51Und damit wären wir auch schon bei unserem Thema.
01:55Das ist ja toll. Lotte spricht da und wir hören so viel.
02:02Ein Kongresszentrum ist kein unsinniges Projekt. Herrgott noch mal.
02:08Inwiefern spielt Ihr Glaube eine Rolle in Ihrer Politik?
02:13Mein Glaube steht in keinem Punkt in irgendeinem Widerspruch zu den Aufgaben innerhalb einer Gemeinde.
02:20Ganz im Gegenteil. Das Gebot, Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst, sollte vielmehr als...
02:25Das hält man ja im Kopf nicht aus.
02:28Blödsinn.
02:30Das klingt ja alles ganz schön und gut, Schwester. Aber ist das nicht auch ein bisschen naiv?
02:35Wenn Sie vielleicht meinen, es fehlt mir an Gerissenheit oder intriganten Durchsetzungsvermögen und Geldgier,
02:41dann mögen Sie vielleicht recht haben.
02:44Aber meine Gegner sollten mich nicht unterschätzen.
02:46Seid sanft wie die Taube und klug wie die Schlange. Und dieses Zitat stammt nicht von mir.
02:52Wir danken Ihnen für dieses interessante Gespräch.
02:55Das war Charlotte Albers, eine Nonne, die Bürgermeisterin werden will.
03:00Toll, denen hat es gegeben.
03:02Also mit Demut und christlicher Bescheidenheit hat das nichts.
03:06Christus haben Sie als Rebellen abgeurteilt und ans Kreuz genagelt, falls Sie das vergessen haben solltest.
03:11Also wie du das machst, Lottie, ich könnte das niemals.
03:18Ich habe einen Termin in der Stadt, ich muss ins Rathaus.
03:22Wo ist denn meine Tasche?
03:25Entschuldigung, aber der Scheck ist da, der Scheck für den Klosterlikör.
03:29124.000.
03:31Jetzt muss er nur noch gedeckt sein.
03:33Das wird uns nochmal leid tun.
03:35Jetzt nimm es doch nicht so tragisch.
03:37Bald machen wir unseren eigenen Klostergeist.
03:40Ach was, das Rezept finden wir nie.
03:42Wir haben das ganze Haus auf den Kopf gestellt und jedes Buch durchgeschüttelt.
03:46Notfalls komponiert eben Agnes ihren eigenen Kräutergeist.
03:50Lass das bitte.
03:53Lass das bitte.
03:55Ja, ich bin's, Frau Lahm.
04:21Rufen Sie bei der Polizei an und erstatten Sie Anzeige gegen diese wild gewordene Nonne.
04:25Ja, wegen Sachbeschädigung.
04:27Und schicken Sie Meier her, zur Aufnahme des Tatbestands.
04:29Ich warte hier.
04:31Ja, wo, wo, wo, wo? Bei mir zu Hause, ja?
04:33Machen Sie schon.
04:38Ah, nee.
04:50Finden Sie das gut, Herr Doktor?
04:54Das Gleiche könnte ich Sie fragen, Schwester.
04:56Oder finden Sie es gut, dass Sie Barbara wie eine Gefangene halten?
04:59Was?
05:01Ja.
05:03Wie kommen Sie denn darauf?
05:05Ja, ich weiß es nicht.
05:07Ich weiß es nicht.
05:09Ich weiß es nicht.
05:11Ich weiß es nicht.
05:13Ich weiß es nicht.
05:15Ich weiß es nicht.
05:17Ich weiß es nicht.
05:19Wie kommen Sie denn darauf?
05:21Barbara ist ein freier Mensch.
05:23Sie kann tun und lassen, was sie will.
05:25Sie will Ihre Anrufe nicht beantworten.
05:27Und warum ist...
05:29Ausgerichtet habe ich sie nämlich.
05:31Und warum ist es seit Tagen nicht mehr im Kindergarten?
05:33Ja, weil die Schwester Lotte beim Wahlkampf hilft.
05:35Oh.
05:37Und ehrlich, Herr Doktor, finden Sie das nicht ein bisschen peinlich?
05:39Das Fernsehen ist da.
05:41Und ich meine, wie sieht denn das aus, wenn...
05:43Danke für den Rat, Schwester.
05:45Das bringt doch nichts.
05:49Danke.
06:11Ja, wo bleiben Sie denn, Menschenskind?
06:13Wir haben das Fernsehen in der Stadt.
06:15Die drehen überall.
06:17Schauen Sie sich das an.
06:19Das Zeug geht da nicht mehr runter.
06:21Die Schwester werden Sie so schnell nicht mehr los.
06:23Das ist Sachbeschädigung.
06:25Ich erstatte Anzeige.
06:27Herr Wöller, damit tun Sie sich keinen Gefallen, wenn ich Ihnen das sagen darf.
06:29Die Leute finden sowas eher lustig.
06:31Ja, aber ich nicht.
06:33Also, labern Sie mich nicht voll.
06:35Tun Sie Ihre Pflicht.
06:37Wenn Sie irgendwelche Fragen haben, ich bin in meiner Firma.
06:39Sie sind nicht dabei.
06:41Was?
06:43Bei den Fernsehaufnahmen.
06:45Ja.
06:51Frau Labern,
06:53sagen Sie mal,
06:55sind Sie von allen guten Geistern verlassen?
06:57Wieso erfahre ich erst jetzt und per Zufall,
06:59dass das Fernsehen in Kaltenthal dreht?
07:01Und das ohne meine Genehmigung?
07:03Ja, weil jetzt diese wildgewordene Nonne
07:05mir die ganze Show stiehlt, deshalb.
07:07Also, rufen Sie bei dem Sender an,
07:09stoppen das Ganze, Ende.
07:11Lassen Sie das, es ist kaputt.
07:13Das ist immerhin noch mein Rathaus, ja?
07:15Und kein Nonnenstift.
07:17Also tun Sie, was ich Ihnen sage, und dass wir Konsequenzen haben.
07:27Das einzige Wahlkampfthema des Bürgermeisters
07:29ist sein monströses Kongresszentrum,
07:31von dem außer ihm und einigen
07:33dubiosen Geldmachern im Land
07:35niemand wirklich etwas hat.
07:37Weder die Hotels vor Ort,
07:39da die Pachtverträge längst an Großfirmen vergeben wurden,
07:41noch der Bürger und Steuerzahler,
07:43da dieses Projekt vom Denkmalschutz
07:45steuerlich begünstigt ist.
07:47Aber Gottlob gibt es in dieser Stadt
07:49Menschen und Wähler, die das begriffen haben.
07:51Und die bei den Wahlen
07:53mir ihre Stimme des Vertrauens geben wollen.
07:55Danke, Schwester.
07:57Ich denke, das reicht.
07:59So, nur noch eine Einstellung, wie die Schwester aus der Kapelle kommt.
08:01Halt!
08:03Kann ich den letzten Satz vielleicht noch mal haben?
08:05Also wirklich, Walter, jetzt reicht's mir bald.
08:07Was ist denn schon wieder?
08:09Ja, sorry.
08:11Entschuldigen Sie, können wir vielleicht den letzten Satz noch mal...
08:13Bist du soweit?
08:15Herr Böll!
08:17Gott sei Dank gibt es...
08:19Moment, bin noch nicht soweit.
08:21So, läuft.
08:23Gottlob gibt es in dieser Stadt
08:25Wähler und Bürger, die das begriffen haben.
08:27Und die mir bei den Wahlen
08:29ihre Stimme des Vertrauens geben wollen.
08:31Sehr schön.
08:33Hast du das jetzt?
08:35Gut, neues Motiv, die Kapelle.
08:37Moment.
08:39Ich möchte auch mal meine Meinung sagen, ja?
08:41Und wer sind Sie?
08:43Ich.
08:45Ja, Sie.
08:47Ich bin der derzeitige Bewohner des Rathauses.
08:49Darf ich vorstellen, Bürgermeister Wolfgang Wöller.
08:51Danke, ich kann mich selber vorstellen.
08:53Ja, wir haben leider nur drei Minuten im Programm und die sind im Kasten.
08:55Darf ich bitten, Schwester?
08:57Was sind die?
08:59Im Kasten.
09:01Moment, ich bin noch nicht soweit.
09:03Also jetzt habe ich wirklich die Schnauze voll.
09:05Mit dir war ich zum letzten Mal auf Tour.
09:07Ja, okay.
09:09Gut.
09:11Weiter!
09:15Weiter!
09:17Hey!
09:21Was ist das für ein Sender?
09:25Weiter!
09:27Äh, Schwester?
09:29Ich muss ins Stadtarchiv, ich bin spät dran.
09:31Was wollen Sie im Stadtarchiv?
09:33Keine Sorge, nicht die Leichen in Ihrem Keller suchen,
09:35aber ich habe eine Frage.
09:37Was muss ich eigentlich tun, wenn ich den Gemeindesaal
09:39für eine Wahlveranstaltung mieten will?
09:41Einen Antrag stellen.
09:43Der dann wochenlang in Ihrem Eingangskorb vergammelt?
09:45Nein, in Ihrem Fall könnte ich die Angelegenheit
09:47sogar ein bisschen beschleunigen.
09:49Sagen wir Weihnachten?
09:51Dachte ich's mir doch.
09:53Was glauben Sie eigentlich, wer Sie sind, Schwester?
09:55Sie sind kaum ein paar Wochen in der Stadt
09:57und führen sich auf, als wäre das Ihr Privateigentum oder was?
09:59Und Sie glauben, weil Sie in der Stadt geboren sind,
10:01gehört sie Ihnen?
10:03Nein, aber ich habe mir über 15 Jahre lang
10:05den Arsch aufgerissen für dieses Kap, ja?
10:07Bitte?
10:09Jaja, und kein einziges Mal hat sich das Fernsehen für mich interessiert.
10:11Und Sie kommen dann in Ihre Kutte und meinen,
10:13das ist die Sensation des Tages.
10:15Ziehen Sie sich halt auch einen Rock an.
10:17Sehr witzig.
10:19Oder eine Lederhose, vielleicht hilft ja das.
10:21Sie werden sich wundern.
10:23Und wegen Ihrer Plakatlieberei
10:25in meiner Garagentür
10:27ging's in die Anzeige wegen Vandalismus.
10:29Mann, ey.
10:31Was jetzt?
10:57Keine Ahnung.
10:59Wo ist denn mein Schlüssel?
11:01Ach, da liegt er ja.
11:03Oh, gehst du bitte ran?
11:05Ja.
11:07Kloster Kalkenthal, Schwester Barbara, hallo?
11:09Ja.
11:11Aha.
11:13Und wann genau soll das sein?
11:15Schon heute.
11:17Ähm, und wo?
11:19Ja, also, das kann nicht sein.
11:21Wann soll das sein?
11:23Ähm, ich weiß es nicht.
11:25Ich weiß es nicht.
11:27Also, das kann ich nicht zu sagen.
11:29Da müsste ich zuerst Rücksprache mit schlechter Lotte halten.
11:31Mhm.
11:33Gut, danke.
11:39Hallo?
11:41Hallo?
11:43Ich hätte gern mit Barbara gesprochen, Schwester.
11:45Wissen Sie, wo ich sie finde?
11:49Sie beantwortet meine Briefe nicht.
11:51Und telefonisch ist sie auch nicht zu erreichen.
11:53Bitte.
11:55Es ist sehr dringend.
11:57Weil ich sie liebe
11:59und weil ich ohne sie nicht leben kann.
12:01Und ich kann nicht ohne sie leben,
12:03weil sie die einzige Frau ist,
12:05mit der ich mir vorstellen kann,
12:07eine Existenz aufzubauen
12:09und Kinder zu haben.
12:11Hör auf, bitte!
12:13Nur wenn du mir sagst,
12:15dass du mich nicht liebst.
12:17Und zwar hier und jetzt.
12:19Wenn du mir dabei in die Augen siehst.
12:21Na los.
12:23Sag eins.
12:25Ich liebe dich nicht.
12:27Mann, du kennst mich doch gar nicht.
12:29Ich liebe dich nicht!
12:31Das Einzige, was du von mir weißt,
12:33ist, dass ich dich in einem Anflug von Schwäche geküsst habe.
12:35Und ich...
12:37Ja.
12:39Ja, sag!
12:41Ich liebe einen anderen.
12:43Du lügst doch!
12:45Ich liebe keinen anderen.
12:47Du lügst doch!
12:49Was ist das?
12:51Keine Ahnung, weiß ich nicht.
12:53Hat Walter vergessen mitzunehmen.
12:55Ich weiß sowieso nicht mehr,
12:57was ich mit ihm machen soll.
12:59Seine Freundin hat ihn rausgeschmissen
13:01letztes Wochenende.
13:03Jetzt pennt er bei mir auf der Couch.
13:05Wenn er pennt.
13:09Was machst du denn hier?
13:11Du hast doch Schule.
13:13Ja.
13:15Religion, Biokrieg, Saison 5.
13:17Wie findest du es?
13:19Also ehrlich, Manni, ich glaube nicht,
13:21dass Schwester Lotte damit einverstanden ist.
13:23Wieso nicht?
13:25Ist doch übermäßig.
13:27Oder, Herr Doktor?
13:29Sehr originell.
13:31Genau.
13:33Und du gehst jetzt lieber zur Schule.
13:35Ich mache hier weiter.
13:37Och, Barbara.
13:39Nach der Schule war abgemacht, also bitte.
13:41Und Sie gehen jetzt besser auch.
13:43Nein, Sie in rein medizinischer Natur.
13:45Was ist denn das?
13:47Was wollen Sie denn damit, Schwester?
13:49Das ist ein hochpotentes Schmerzmittel.
13:51Und für was?
13:53Na ja, Tumor, Krebs.
13:55Vor einiger Zeit habe ich es einem Patienten verschrieben,
13:57der hat Bodenkrebs.
13:59Der arme Mann.
14:01Der braucht eine Chemotherapie.
14:03Oder Operation.
14:05Es hängt davon ab, in welchem Stadium die Krankheit ist.
14:07Ach so.
14:09Ich fahre jetzt ins Rathaus, wenn ihr mich braucht.
14:11Du bist recht.
14:13Ach, Schwester Lotte.
14:15Wie finden Sie denn Mannis neuste Idee hier?
14:17Na ja, ist nicht ganz auf meiner Linie.
14:19Ja.
14:21Ist nicht ganz unkomisch, oder?
14:23Ja.
14:25Wenn der Zweck die Mittel heiligt, Schwester.
14:27In der Politik schon, aber nicht im Leben.
14:31Hast du gehört, was ich vorhin gesagt habe?
14:33Das war nicht gelogen.
14:35Ich liebe einen anderen.
14:37Und ich habe ihm versprochen, mit ihm zu leben.
14:39Bei ihm fühle ich mich sicher und geborgen.
14:41Ich kenne ihn seit meiner Kindheit.
14:43Er war immer da, wenn ich ihn brauchte.
14:45Er ist jetzt mein Leben, Martin.
14:49Und ich werde ihn heiraten.
14:51Der Bischof wird uns trauen.
14:53Und mit mir Sophie.
14:57Und dann gehen wir nach Südamerika vielleicht.
15:05Krebs?
15:07Walter hat Krebs?
15:09Ja.
15:11Und zwar an einer Stelle, die einem Mann, der verliebt ist,
15:13sehr zu schaffen macht.
15:15Richtig.
15:17Aber Dr. Richter meint, das wäre kein Todesurteil.
15:19Sie müssen ihn finden, Herr Hornung.
15:21Ich Rindvieh.
15:25Ist doch klar, dass Walter da ausrastet.
15:27Aber warum sagt er denn nichts?
15:29Ich bin doch sein Freund.
15:31Vielleicht hat er sich geschämt?
15:33Ja, was ist jetzt? Können wir?
15:35Ja.
16:05So, das ist alles.
16:07Dann gibt es nur noch die Urkunden aus der Gründungszeit.
16:09Aber die sind im Nationalmuseum in Lünchen
16:11untertitelt.
16:13Das ist alles, was ich jetzt noch behaupte.
16:15Ich bin eine wahre Verzweiflung.
16:17Ich bin eine Wahlverzweiflung.
16:19Ich bin eine wahre Verzweiflung.
16:21So, dann gehen wir zurück zu Hause.
16:23Ich bin eine wahre Verzweiflung.
16:25Ich bin eine wahre Verzweiflung.
16:27Ich bin eine wahre Verzweiflung.
16:29Ich bin eine wahre Verzweiflung.
16:31Ich bin eine wahre Verzweiflung.
16:33Aber die sind im Nationalmuseum in Lünschen unter Verschluss.
16:37Oje, oje.
16:39Das schaffe ich doch alles gar nicht.
16:43Können Sie mir nicht helfen, bitte?
16:45Ich suche nach unserem Rezept des Klostergeistes.
16:48Ein Kräutergeist gegen alle möglichen Gebrechen.
16:51Es ist verschwunden.
16:52Ich meine, das ist ja auch schon eine ganze Weile her.
16:54Sie wollen Alkohol produzieren?
16:56Nein, Medizin.
16:58Aber dazu brauchen Sie eine Lizenz.
17:01Ach ja? Woher bekomme ich die?
17:04Vom Staat.
17:05Sprich...
17:06Wöller.
17:08Ein Grund mehr, die Wahl zu gewinnen.
17:11Hallo Walter.
17:13Jetzt meld dich doch mal endlich.
17:16Also, wir sind jedenfalls wieder im Studio.
17:19Und Theo hat sich auch wieder eingekriegt.
17:21Meine Güte, wenn ich gewusst hätte, was du da durchgemacht hast.
17:24Ich bin doch dein Freund.
17:27Himmel, Herrgott, noch mal, Walter. Jetzt meld dich.
17:46Achse.
17:51Walter? Na endlich.
17:52Wo bist du?
17:53Ich mach Schluss, Axel.
17:55Bist du noch ganz dicht?
17:56Nein, jetzt hör mir zu.
17:58Schwester Lotte hat mit einem Arzt gesprochen.
18:00Der sagt, mit Chemotherapie lässt sich sowas heute kurieren.
18:03Das weiß ich auch.
18:05Was dann?
18:07Einen Job bin ich sowieso los.
18:10Edith auch.
18:12Das ist mal wieder typisch, du.
18:14Wenn du ein bisschen mehr Vertrauen gehabt hättest.
18:17Edith ist doch keine Frau, die wegen sowas wegrennt.
18:19Edith liebt dich.
18:20Also komm schon.
18:22Wo bist du?
18:26Hallo, Walter.
18:50Was ist? Warum gehen Sie nicht dran?
18:52Die Schwester Oberin möchte zu sprechen.
18:54Mein Bedarf an Nonnen ist für heute gedeckt.
18:57Sagen Sie, ich ruf zurück.
18:59Das geht nicht. Ich habe schon gesagt, dass Sie da sind.
19:04Wöller.
19:06Herr Wöller, entschuldigen Sie, wenn ich störe,
19:08aber ich sitze hier gerade mit seiner Exzellenz,
19:10Bischof Rossbauer.
19:12Und die Frage Kloster Kaltental steht an.
19:15Haben Sie die Möglichkeit,
19:16Warum sollte ich?
19:18Sie kriegen keine vier Millionen.
19:20Drei Millionen und keinen Pfennig mehr.
19:23Und die auch nicht von der Gemeinde,
19:25sondern von einer Gruppe privater Interessenten.
19:28In dem Fall ziehe ich mein Angebot zurück.
19:30Falls Sie aber immer noch interessiert sein sollten,
19:32nach den Wahlen, melden Sie sich.
19:34Kann ich verstehen.
19:36Sie lieben es zu pokern.
19:38Aber Ihre Nonne wird nicht ins Rathaus einziehen.
19:41Das ist das Problem.
19:42Aber Ihre Nonne wird nicht ins Rathaus einziehen.
19:45Das ist Ihnen doch hoffentlich klar.
19:47Schwester Lotte kandidiert nicht im Auftrag des Ordens.
19:50Wie oft soll ich Ihnen das noch sagen?
19:52Oder der Kirche.
19:54Oder der Kirche.
19:56Und die Zurücknahme meines Angebots
19:58hat nichts mit Ihrer Kandidatur zu tun.
20:00Mir liegt ein Konzept vor,
20:02wie Kloster Kaltental finanziell auf eigenen Füßen stehen kann.
20:06Und dem will ich eine Chance geben.
20:08Konzept?
20:09Meinen Sie damit etwa dieses jämmerliche Wochenende wieder?
20:13Unter anderem.
20:15Aber wir werden zu gegebener Zeit wieder auf Sie zukommen.
20:19Äh.
20:24Eine ziemlich waghalsige Geschichte, das.
20:27Es darf keine Pannen geben, Frau Reuter.
20:30Es wird keine geben.
20:32Zumal das neue Konzept ja Ihre Unterstützung hat.
20:35Kloster Kaltental zu einer Art Zufluchtsort
20:37für kranke Seelen umzugestalten, ist auch eine sinnvolle Lösung.
20:41Die Frage ist nur, ob es sich rentieren wird.
20:45Auf die Dauer.
20:47Jedenfalls liegen wir damit voll im Trend.
20:49Aber jetzt mit der Bürgermeisterwahl.
20:51Wenn ich das so mitkriege, wie diese Schwester Lotte das durchzieht,
20:55dann fühle ich mich sehr alt.
20:59Fast so alt wie unsere Kirche.
21:01Fast so alt wie unsere Kirche.
21:31So.
22:02Puh.
22:04Ich glaube, ihr hört jetzt mal besser auf,
22:06sonst kriegen wir noch Ärger mit der Stadt.
22:08Wieso? Wählersplakate hängen ja auch überall.
22:10Das ist mir ein bisschen peinlich.
22:12Ja, wir denken uns was anderes aus.
22:14Und was ist mit der Wahlversammlung?
22:16Der Gemeindeseit fällt flach.
22:18Da wird uns auch noch was einfallen.
22:20Na, Logo.
22:22Also, bis nachher.
22:24Tschau.
22:26Tut mir leid, Herr Mayer, aber Schwester Lotte ist ...
22:28Da ist sie ja.
22:36Herr Mayer, was gibt's?
22:38Hoffentlich keine Probleme.
22:40Leider doch.
22:42Herr Wöller hat Anzeige wegen Sachbeschädigung
22:44gegen Sie erstattet.
22:46Ja, er hat sowas angedeutet.
22:48Aber das nehmen Sie doch nicht ernst.
22:50Weißt du, wo Barbara ist?
22:52Vorhin war sie noch drüben in der Remise.
22:54Ich meine, er hat recht in dem Fall.
22:56Ihre Plakate auf seine Garagentür zu kleben,
22:58das stimmt nicht.
23:00Ach so, diese Kinder.
23:02Ich würde vorschlagen,
23:04Sie schicken jemanden hin und lassen das Tor putzen.
23:06Dann ist die Geschichte aus der Welt.
23:08Mache ich.
23:10Danke, Herr Mayer.
23:12Bitte.
23:14Tschüss, Herr Mayer.
23:16Gott schütze Sie.
23:18Danke.
23:20Was macht ihr denn da?
23:22Die decken mir die Briefkästen.
23:24Schwester Barbara hat sie geschrieben.
23:26Sie hat gemeint, sie soll sie noch mal checken.
23:28Sie will über das Schicksal der Gemeinde Kaltenthal
23:30für die nächsten vier Jahre.
23:32Von ihrer Entscheidung ist diesmal auch
23:34die Existenz des Kloster Kaltenthal betroffen.
23:36Über 500 Jahre Tradition und Geschichte
23:38sollen einen monströsen Neubau weichen,
23:40dessen Finanzierung wir nutzen.
23:42Mein Plan.
23:44Das ist doch wunderbar.
23:46Wo ist denn Schwester Barbara?
23:48Ich weiß nicht.
23:50Aber sie hat geheult.
23:52Ist sie krank oder so?
23:54Sowas Ähnliches.
23:56So, jetzt hört bitte damit auf
23:58oder wir werden in den Originalzustand
24:00zurückversetzt werden.
24:02Ich weiß gar nicht, was Sie meinen.
24:04Oh, du weißt ganz genau, was ich meine.
24:06Er hat Anzeige gegen uns erstattet.
24:08Also mach das bitte.
24:10Mir zuliebe.
24:12Na gut.
24:14Machen wir mit den anderen.
24:16Jo.
24:26Ja?
24:29Ich hab mich einen Moment hingelegt.
24:31Mir war nicht gut.
24:34Ich hab dir was mitgebracht.
24:41Ein Kleid?
24:43Ich hoffe, es passt.
24:45Ich verstehe nicht.
24:47Im Leben gibt es Situationen,
24:49da muss man das Falsche tun,
24:51um das Richtige zu finden.
24:53Und zwar bevor du am Altar stehst
24:55und vom Bischof die Wein empfängst.
24:56Sie meinen Sie doch nicht ernst.
24:58Jetzt guck nicht so.
25:00Der liebe Gott hat die Liebe erfunden
25:02und das Gelübde der Keusch hat die Menschen.
25:05Folge deinem Herzen,
25:07egal wohin es dich führt.
25:11Schwester Lotte.
25:15Da kam heute früh ein Anruf vom Fernsehen,
25:17ob Sie heute in einer Talkshow auftreten wollen.
25:19Die Telefonnummer hab ich Ihnen aufgeschrieben.
25:21Talkshow?
25:23Die soll ziemlich beliebt sein.
25:24Rufen kann ich ja mal.
25:26Schwester,
25:28was ist denn, wenn ich ...
25:30wenn ich ...
25:32Ich hab dir gesagt, es ist ein Risiko.
25:34Aber Sicherheit gibt's sowieso nicht.
25:36Im schlimmsten Fall bist du enttäuscht.
25:39Weil die Versuchung und die Sehnsucht
25:41schöner sind als die Erfüllung.
25:433, 4,
25:45Hallo, Sophie.
25:47Hallo, Sophie.
25:49Was soll das denn?
25:51Großputz?
25:53Ja, bei Böller.
25:55Manni.
25:57Du warst doch heute Morgen hier.
25:59Ja, also, bevor Barbara mich rausgeschmissen hat, schon.
26:02Wieso?
26:04War Dr. Richter bei ihr?
26:06Ja.
26:08Ja.
26:09Scheiße.
26:11Also, erstens, Nonnenfluchen nicht.
26:13Was ist überhaupt los mit Barbara?
26:15Kein Mensch erzählt einem irgendwas.
26:17Nichts.
26:19Ich wollt's nur wissen.
26:21Leider hab ich Ihre Sendung noch nie gesehen.
26:23Wie läuft denn das überhaupt ab?
26:25Sie stellen Fragen und ich antworte.
26:28Verstehe.
26:30Nein, dagegen ist nichts einzuwenden.
26:32Ich habe nur eine Bedingung.
26:34Ich komme nur, wenn der amtierende Bürgermeister
26:36auf mich zukommt.
26:37Bedingung.
26:39Ich komme nur, wenn der amtierende Bürgermeister
26:41auch eingeladen wird.
26:43Was?
26:45Ja, Herr Böller.
26:47Ach, da bin ich mir fast sicher.
26:49Er brennt doch förmlich darauf,
26:51mich in aller Öffentlichkeit zu demontieren.
26:53Und es dürfte ja auch in Ihrem Interesse sein.
26:56Ich bring ihn einfach mit.
26:58Heute Abend um acht in Ihrem Studio.
27:00Ja, ich kenn den Weg.
27:02Nichts zu danken.
27:04Talkshow?
27:05Schwester Lotte.
27:07Ja, ich weiß, es war taktisch nicht besonders klug.
27:09Aber er hat mir fast leid getan heute Morgen,
27:11als das Fernsehteam abgerauscht ist,
27:13ohne ein Interview von ihm zu machen.
27:15Uiuiui, schon so spät.
27:17Das Gute an unserer Tracht ist,
27:19ich muss nicht zum Friseur.
27:21Aber vorbereiten sollte ich mich vielleicht.
27:23Sag Agnes, ich komme heute nicht zum Abendessen.
27:25Mhm.
27:27Ist Barbara in Haus?
27:29Ja.
27:31Sophie, lass sie bitte in Ruhe.
27:33Sie hat eine schwere Entscheidung zu treffen.
27:35Bitte.
27:37Okay, okay.
27:39Ja, ich bin's wieder, Schwester Lotte.
27:41Ist Herr Wöller zu sprechen?
27:43Ja.
27:45Aber ich warne Sie erst unausstehlich,
27:47weil Sie ihm die Schau gestohlen haben heute Morgen.
27:49Ah, Moment, da kommt er.
27:56Herr Wöller.
27:58Bin ich zu sprechen?
28:00Schwester Lotte.
28:02Ja, für die erst recht nicht.
28:03Ich möchte Ihnen zu einer Talkshow im Fernsehen einladen.
28:06Sie möchte Sie einladen zur Talkshow im Fernsehen.
28:10Im Fernsehen?
28:12Ja.
28:14Nicht, dass das wieder eine Ihrer Finden ist?
28:17Nein.
28:19Also um 8 Uhr im Fernsehstudio in München.
28:22Aber es wäre nett, wenn Sie mich bereits um 6 Uhr abholen könnten,
28:25weil ich möchte nämlich rechtzeitig dort sein
28:27und dann können wir unterwegs noch ein bisschen plaudern.
28:29Ja, ist gut.
28:30Ja.
28:32Frau Laban, machen Sie mir sofort einen Termin beim Friseur.
28:35Sagen wir in einer Stunde.
28:37Schauen Sie, wie ich ausschaue.
28:39Wie ich rumlaufe, ja, im Fernsehen.
28:41Das können Sie doch nicht auftreten.
28:43Im Fernsehen.
28:46Haben Sie gehört?
28:48Mein Gott, wie ich ausschaue.
28:50Da sagt man, Frauen seien eitel.
28:53Ja, also dann viel Glück.
28:56Und geben Sie ihm ordentlich Kontra.
28:58Was?
29:00Nix, nix.
29:20Walter?
29:23Ach so, Sie sind's.
29:25Gibt's was Neues?
29:27Seine Stammknöpfe habe ich jetzt alle durch.
29:28Ich muss gleich noch mal das Gelände ab.
29:30Vielleicht hat er ja den verdammten Wagen zurückgebracht.
29:32Vielleicht können wir uns nachher sehen.
29:34Ich bin nämlich in der Talkshow eingeladen.
29:36Bis 21 Uhr habe ich Bereitschaft in der Technik.
29:38Ich bin da.
29:40Gut, also bis später.
29:59Herr Doktor, ich habe Post für Sie.
30:15Ach, grüß dich, Hubert.
30:17Servus, Moni.
30:25Grüß dich, Hubert.
30:26Ein Bier, Erika, ja?
30:56Ja.
31:27Kannst du mich anklopfen?
31:29Entschuldige, das ist doch mein Zimmer.
31:32Was machst du da?
31:34Woher hast du das?
31:36Von Schwester Lotte.
31:38Schwester Lotte?
31:40Hat die ein Kleid gekauft?
31:42Sophie.
31:44Also hat er dich doch rumgekriegt
31:46mit seinen Schmachteraugen, der nette Herr Doktor.
31:48Nein, hat er nicht.
31:50Ach, hör doch auf.
31:52Ich habe ihn gesehen, er war hier.
31:54Barbara, bitte geh nicht.
31:57Versteh doch endlich, das ist meine Sache.
31:59Mein Leben und nicht deins.
32:01Bist du naiv?
32:03Der Mann will doch nur eine Nonne ins Bett kriegen.
32:05Das ist doch viel spannender als mit seiner Sprechstunde.
32:08Gott, das tut mir leid, Sophie.
32:11Sophie, warum hast du das nicht mit 16 erledigen können?
32:14Auf dem Rücksitz von irgendeinem Auto,
32:16so wie jeder andere Teenager auch.
32:18Dann wüsstest du doch,
32:20dass ich dich nicht verliebt hätte.
32:21Und wenn es zwei Wochen später auch,
32:23dann wüsstest du, dass es nach drei Minuten vorbei ist.
32:25Und die große Liebe zwei Wochen später auch.
32:27Nicht jeder ist so wie du.
32:29Und auch nicht jeder Mann ist so wie die Typmann,
32:31die du geraten bist.
32:33Ich habe dich bewundert, Barbara.
32:37Ich bin auf der Straße aufgewachsen und im Dreck.
32:39Aber du,
32:41du bist wie ein Engel über allem geschwebt.
32:43Ich verstehe dich nicht mehr.
32:45Und ich will dich nicht verstehen.
32:52Wenn ich es dir sage, im Fernsehen,
32:54heute Abend, 20 Uhr,
32:56ein Wahnsinn ist das.
32:58Wolfi, das ist doch kein Grund, die Nerven zu verlieren.
33:00Das ist die Gelegenheit,
33:02der Donner mal so richtig einzuheuzen.
33:04Am besten nimmst du den Plan vom Kongresszentrum mit.
33:07Weißt du, den bunten,
33:09mit dem wir den Denkmalschutz machen,
33:11mit dem wir den Denkmalschutz machen,
33:13mit dem wir den Denkmalschutz machen,
33:15mit dem wir den Denkmalschutz machen,
33:17mit dem wir den Denkmalschutz machen,
33:19mit dem wir den Denkmalschutz machen,
33:21mit dem wir den Denkmal dann mit ins Boot geholt haben.
33:23Den hast du, das ist auch viel zu spät,
33:25jetzt hört sie auf, von hinten filmt mich eh keiner.
33:27Nein, ich muss jetzt Schluss machen.
33:29Bis später.
33:31Wolfgang?
33:33Ach, jetzt haben wir den Salat.
33:35Ich muss doch los!
33:37Haben Sie es jetzt endlich?
33:39Ja, aber jetzt bleiben Sie doch endlich stehen!
33:41Zu Deiner Zeit hat es ja kein Fernsehen gegeben,
33:43aber stell dir mal vor die Bergpredigt
33:45wäre übertragen worden
33:47und Millionen von Menschen schauen zu.
33:49Ach Herr,
33:51Ich komme mit und halte meine Hand und lasse mich nicht ausfallend werden und mich schlecht benehmen, ja?
33:59Da ist er.
34:07Ja, wird es heute noch was?
34:12Lass es.
34:14Also dann...
34:22Wo wird das nur enden? Im Rathaus?
34:30Wie kommt es eigentlich dazu, dass Sie mich eingeladen haben?
34:33Das Fernsehen hat mich nicht angerufen.
34:34Ich dachte mir, Sie freuen sich, so wie Sie heute Morgen gejammert haben,
34:37wenn Sie sich auch mal im Licht der Öffentlichkeit sonnen können.
34:40Sie wollen mich reinlegen, was?
34:42Was haben Sie vor?
34:44Nichts.
34:45Sie waren beim Friseur, nicht?
34:47Was?
34:49Ah!
34:51Sie machen mich nervös.
34:52Bitte fahren Sie da rechts rein. Es ist besser, wenn ich fahre.
35:05Also ich verstehe das nicht, Schwester, aber mir ist so, als hätte ich Schmerzen.
35:10Ich weiß.
35:11Ich verstehe das nicht, Schwester, aber mir ist so, als hätte ich Schmetterlinge im Magen
35:16und Ameisen in den Adern.
35:18Dieses Lampenfieber, Albrecht, das geht vorbei.
35:20Ja?
35:32Meister, die Swipe ist ergriffen auf frischer Tat im Ehebruch.
35:36Musa aber hat uns im Gesetz geboten, solche zu steinigen.
35:39Was sagest du?
35:41Das sprachen sie aber, ihn zu versuchen, auf dass sie eine Sache zu ihm hätten.
35:46Aber Jesus bückte sich nieder und schrieb mit dem Zunge auf die Erde.
35:50Als sie nun anhielten, ihn zu fragen, richtete er sich aus und sprach zu ihnen,
35:56Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.
36:05Sophie, was ist?
36:09Nichts.
36:11Vorsicht.
36:12Ja, ja, ja, ja.
36:14Immer mit der Ruhe.
36:19Ja, wissen Sie überhaupt, wo das Studio ist, wo wir hinmüssen?
36:25Denken Sie an Ihr Herz.
36:28Nicht, dass Sie mir vor laufender Kamera umkippen.
36:31Ja, müssen Sie mir das jetzt sagen? Ich habe Blutdruck von 100.
36:34Ja, wo laufen Sie denn hin? Ich muss doch mit.
36:37Ich komme gleich wieder.
36:41Entschuldigen Sie bitte, wo kann ich den Herrn Hornung finden?
36:45Hier die Treppe. Ah, okay.
36:54Herr Hornung?
36:55Oh, hallo.
36:58Gibt's was Neues?
37:00Nein, bei seiner Freundin ist er auch nicht, jetzt sucht ihn die Polizei.
37:03Ich bin doch jetzt in dieser Talkshow und da zeigen Sie doch auch das,
37:06was Sie da heute Morgen aufgezeichnet haben.
37:08Ja, ich weiß. Und?
37:10Vielleicht schaut er zu. Er hat ja ein paar Patzer gemacht.
37:13Vielleicht will er wissen, ob der Ton doch noch funktioniert.
37:15Glaube ich nicht.
37:17Und was, wenn er guckt?
37:19Dann haben wir eine Chance.
37:34Danke.
37:37Danke, Erika.
37:39Wärst du so lieb und würdest den Fernseher anmachen?
37:42Bayern TV, ja?
37:43Ja.
38:03Ja.
38:05Wo bleibt denn das Schweinsbraten?
38:07Ich weiß nicht.
38:09Ich sag dir, ich hab's.
38:11Das Schweinsbraten?
38:13Ja, das Schweinsbraten, das ist der Schleusenbraten.
38:16Ich hab's.
38:18Ja, ich hab's.
38:20Dann machen wir mal einen Misserlebnis.
38:22Ja, machen wir.
38:24Ja, ich hab's.
38:26Ich hab's.
38:28Ich hab's.
38:30Dann machen wir mal einen Misserlebnis.
38:32Ja, dann machen wir mal einen Misserlebnis.
38:34Er ist doch schon da.
38:37Hallo.
39:04Hallo.
39:05Entschuldigung, kann ich Ihnen behilflich sein?
39:07Einen Moment.
39:09Ja, bitte.
39:11Gut.
39:13Entschuldigung.
39:15Hallo.
39:17Hallo.
39:19Könnt ihr mir einen Kaffee geben?
39:21Ja, bitte.
39:23Danke.
39:25Ja, bitte.
39:27Ja, bitte.
39:29Danke.
39:31Danke.
39:33Und kann ich Ihnen behilflich sein?
39:39Barbara?
39:44Du hast ja...
39:45Rote Haare, ja.
39:49Und wo ist die Schwester, Barbara?
39:53Die hat mich zu Hause gelassen.
40:03Aber unser zweiter Gast ist eigentlich erst durch seinen ungewöhnlichen Gegner in diesem Wahlkampf ins Rampenlicht gerückt.
40:16Wenn Sie sich vielleicht selber ein bisschen vorstellen möchten.
40:18Äh, da?
40:20Ja, bitte.
40:21Äh, guten Abend.
40:23Und bitte enthalten Sie sich jeder Wahlpropaganda.
40:26Äh, guten Abend, ich bin der...
40:29Unser Thema ist nämlich nicht Ihre Wahl, sondern eine Klosterschwester in der Politik.
40:33Jetzt sind Sie dann, bitte.
40:35Ich bin der Wolfgang Wöller.
40:37Äh, nee, der Golfmann.
40:40Schwester.
40:42Herr Wolfgang Wöller ist Bürgermeister von Kaltenthal und das Unangefochten seit fast 16 Jahren.
40:47Genau, genau, genau.
40:49Und, ähm, ich denke, dass ich auch am Wahlsonntag, also, äh, drei Wochen, ja,
40:56also, wegen unserem, äh, Kongresszentrum, schon wegen, äh, unser Kongresszentrum.
41:04So, die Rechnung.
41:06Das darf doch nicht wahr sein.
41:08Wieso? Zwei Helle und ein Wurstsalat.
41:10Der Herr Bürgermeister möchte mit Fördermitteln des Landes und einiger privater Investoren
41:15unser Kloster Kaltenthal in ein Kongresszentrum umwandeln
41:19und erhofft sich dadurch eine bessere Wirtschaft für die Region und Arbeitsplätze.
41:24Ja, das sag ich ja. Arbeitsplätze. Ja?
41:26Tja, das ist ja alles gut und schön, aber erwarten Sie von mir kein finanzielles Engagement.
41:32Laut Schwester Lotte wird das auch nicht nötig sein.
41:35Sie glaubt nämlich, das Projekt durch den Verkauf von Antiquitäten und Spenden finanzieren zu können.
41:43Schwester Lotte.
41:45Ja, was ist denn?
41:46Schwester Lotte ist im Fernsehen. In der Talkshow.
41:52Was, Sie haben einen Fernseher?
41:54Fernseher haben wir nicht, aber die Technik macht's auch ohne möglich.
41:59Im Computer?
42:01Äh, die Meinung von der Schwester, ähm...
42:04Lotte.
42:05Lotte, äh, ja, also in allen Ehren, ja, aber ich meine, äh, 200, äh, statistische Plätze, ja?
42:15Also ich meine Arbeitsplätze in der Astronomie.
42:18Gastronomie.
42:19Das sag ich, das sag ich ja, also ich meine, und dann Toaster-Kaltental, also, äh, bitte lachen Sie nicht, weil, Entschuldigung, aber, also im Kloster-Kaltental war ich natürlich,
42:27fünf ganze Nonnen, ganze fünf Nonnen, das ist doch so, oder?
42:31Also, wir sind...
42:32Der Herr Bürgermeister meint, dass es sich nicht rentiert, weder für den Orden noch für die Gemeinde, unsere Institution...
42:37Macht Sie das nicht toll?
42:38Nein, aber wir sind der Meinung, dass gerade durch unser neues Konzept, nämlich eine Städte der Zuflucht und Besinnung zu schaffen,
42:45die Menschen aus allen Schichten der Bevölkerung, langfristig gesehen, einen größeren Segen für die Region bringt,
42:52als ein mit Millionenaufwand aufgeblasenes Kongresszentrum.
42:58Ja, also, Entschuldigung, aber, äh, so, meine Damen und Herren, kann ich das nicht im, im, im Raum stehen lassen, weil, äh...
43:07Herr Müller, ich fürchte, wir müssen das aber leider jetzt so stehen lassen.
43:10Was?
43:11Es ist nämlich höchste Zeit, unseren nächsten Studiogast zu begrüßen.
43:13Ich hab noch eine Bitte, ich würde gerne jemanden begrüßen da draußen, wenn ich darf.
43:17Bitte schön.
43:18Herr Böll, Herr Böll, vielleicht können Sie uns ja hören oder sehen, durch Zufall, oder?
43:24Vielleicht auch durch Gottes Fügung.
43:26Herr Böll, ich bitte Sie ganz herzlich, rufen Sie Ihren Freund Axel oder mich an.
43:30Ihr Schicksal und Ihre Krankheit ist sicher eines der schlimmsten Dinge, die einem Menschen passieren können.
43:35Ich meine, Sie haben eine Chance, wenn Sie den Mut haben, dafür zu kämpfen.
43:39Und Sie haben Freunde, die Ihnen helfen wollen.
43:42Sie können aber auch weglaufen.
43:44Aber dann, Herr Böll, dann wird es das Ende aller Dinge sein.
43:48Und Sie haben nichts mehr.
43:50Wie auch immer.
43:51Sie wissen ja, wo ich zu finden bin.
43:53Gott schütze Sie.
43:55Wer ist Herr Böll?
43:57Ähm...
44:02Meinen Sie nicht, dass es ratsam wäre, derartige Auftritte in der breiteren Öffentlichkeit vorher abzustimmen?
44:08In Zukunft.
44:10Worauf Sie sich verlassen können.
44:41Jetzt nehmen Sie sich das doch nicht so zu Herzen.
44:43Das kann jeden mal passieren.
44:47Es darf aber nicht passieren.
44:50Ab heute bin ich der Depp der Nation.
44:54Das hat doch kaum einer gesehen.
44:56Bayern-TV.
44:59Ja, ich... Rindvieh, ja.
45:01Ich kaufe mir doch einen neuen Anzug.
45:04Verstehe ich nicht.
45:06Rindvieh, ja. Ich kaufe mir doch einen neuen Anzug.
45:09Der steht Ihnen aber sehr gut.
45:12Der macht Sie jünger.
45:14Finden Sie.
45:16Die Krawatte ist auch sehr geschmackvoll.
45:21Herr, Sie...
45:24Was?
45:29Schade, dass Sie...
45:33Gute Nacht, Herr Wöller.
45:37Gute Nacht.
45:52Sie waren spitze.
45:54Kein Wunder bei dem Gegner. Ich habe gedacht, er kriegt einen Herzinfarkt.
45:58Ist Barbara da?
46:01Aber während der Sendung kamen zwei Anrufe.
46:03Zwei Mädchen haben sich erkundigt, was man tun muss, um Nonne zu werden.
46:06Die eine ist erst 14.
46:08Aber die andere arbeitet in einer Bank.
46:10Das hört sich doch gar nicht so schlecht an.
46:12Deswegen müssen wir gleich der Mutteroberin reinreiben.
46:14Schwester Lotte, ich verstehe das einfach nicht.
46:16Was, wenn Barbara das jetzt als Freibrief nimmt und einfach mit dem...
46:18Wer kommt denn jetzt noch?
46:29Es geschehen Zeichen und Wunder, Schwester.
46:31Walter ist wieder da.
46:33Gott sei Dank.
46:36Er will die Chemotherapie machen.
46:38Ja, sehr gut.
46:40Haben Sie die Sendung gesehen?
46:43Leider nicht.
46:45Axel hat mir erzählt, wie sehr Sie sich für mich eingesetzt haben.
46:49Und was hat Sie zu so später Stunde noch hierher geführt?
46:54Meine Tabletten.
46:56Ich...
46:58Ich brauche sie. Dringend.
47:00Dann kommen Sie.
47:30Ich brauche sie.
47:32Dann kommen Sie.

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