Ein Bayer auf Rügen S03E02-Aschenputtel

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Valentin Gruber ist wieder zurück auf Rügen – vielleicht das letzte Mal? Die Rügener machen ihm nach wie vor das Leben schwer, allen voran diesmal Bauer Hollberg, ein unangenehmer Querulant. Hollberg hat beobachtet, wie eine Gruppe ärmlich gekleideter Menschen an einem einsamen Strandabschnitt abgesetzt wurde. Es sind russische Freunde von Boris, die illegal einwandern wollen. Die Schlepper haben den Ahnungslosen vorgegaukelt, dass sie auf Rügen problemlos Aufenthaltserlaubnis und Arbeit bekommen können. Der empörte Hollberg meldet die „Schmarotzer“ sofort an höchster Stelle – bei Bürgermeister Knoop.
Valentin soll hart und schnell handeln, hat dabei aber Gewissensbisse. Er gönnt den Russen erst einmal eine kleine Verschnaufpause und macht sich zunächst in eigener Sache auf Wohnungssuche. Auf dem Anwesen von Susanne Wittgenstein, einer zurückgezogen lebenden, eigenbrötlerischen Insulanerin, findet er ein passendes kleines Gartenhaus – direkt an Rügens schönster Küste. Doch auch zwei andere Herren haben Interesse an dem Anwesen: Bürgermeister Knoop und Immobilienhai Christian Bode … (Text: ARD)

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00:00Kati, ich bin ja morgen wieder voll im Dienst.
00:02Ja, also ich fahr dich jetzt schnell zum Bahnhof.
00:04Vielleicht kommst du das nächste Mal dann doch schon für immer.
00:07Nix Genaues weiß ich nicht.
00:09Aber zu lang kannst du's jetzt auch nicht mehr überlegen, Valentin.
00:12Ich weiß, aber jetzt hör auf zum Jammern.
00:14Da kommt ja noch einer zum Verabschieden.
00:24Hey, was ist los? Hast du den Käpt'n umgeschult?
00:26Fährst du nach Rügen?
00:27Ja, freilich.
00:28Hast du schon Fach gehabt?
00:29Nein, die löse ich im Zug.
00:31Dann kannst du mit mir fahren.
00:32Ja, wieso? Fährst du auch nach Rügen?
00:34Ja, freilich.
00:35Ja, warum?
00:36Ja, warum? Ich hab vier Tage frei.
00:38Wer die Sehnsucht kennt, in meinem Herzen das Sehen deiner Brennsucht.
00:43Ja, und dein Sender?
00:44Ja, den macht Gabi.
00:46Du hast zu mir immer gesagt, dass du Angst hast, wenn du zurückkommst, dass sie nachher der Chef ist.
00:50Ja, die Angst habe ich immer noch, aber wir machen jetzt auf Kooperation und nicht mehr auf Konfrontation.
00:54Geh, dann red doch mal vom Valentin ein, dass er das Rügen Rügen sein lässt und wieder heimkommt.
00:58Der Valentin hält es mit Rügen wie der Achtungbusch mit Bayern.
01:01Dieses Land hat mich kaputt gemacht und ich bleibe so lange, bis man es ihm ansieht.
01:06Geh du mit deinen Sprüchen.
01:08Bei mir heißt es anders. Bei mir heißt es, Rügen braucht dich.
01:11Also, auf geht's.
01:28Shitkram.
01:58Das ist ja Valentin.
02:29Das ist die 19, auf der 19...
02:31Komm, läuf mir mal durch hier.
02:33Tachowk.
02:34Isse...
02:40Isse Kühnert nicht da?
02:41Nein.
02:42Herr Kühnert ist auf einem Lehrgang.
02:44Beobachtende und Computerrasterfahndung unter Einsatz moderner, datenverarbeitender Systeme.
02:49Sie können sich aber gerne hinten anstellen.
02:52Na, nee.
02:53Amateurs, ne?
02:55Ui, das sind aber raue Sitten hier.
03:12Komm, lauf mir mal durch hier. Ich helf dat eh nicht.
03:17Wo wird dat noch hier?
03:18Achtuhr.
03:25Is hallo?
03:26Ja, wen darf ich melden?
03:27Ich bin persönlich hier, ne? Das siehst du doch.
03:32Tach.
03:34Es gibt Leute, bei denen hat man das Gefühl, sie sind schon drin, bevor sie die Tür aufmachen.
03:38Falls du dich über deine Nachbarn beschweren willst, Hauke...
03:41Ich komm geradenwegs direkt zu dir, ne?
03:43Ich bin über Polizei wach.
03:45Das sind ja alles Befragungsleute.
03:47Junge, Junge, Junge. Das Gesetz auf Rügen in Weiberhand.
03:50Was willst du?
03:52Wir buden doch meinen Acker, ne? Ich helf dir bei den Rumpolken.
03:54Und als ich mich so bei den Trächtern rück, ich helf dir bei den japanischen Kreuz, ne?
03:57Seht doch, wie das so'n kann!
03:59Hauke, ich habe nicht beliebig Zeit.
04:02Bestimmt werden irgendwelche Assylanten aus Polen oder von der Russen.
04:05Das ist ja wohl noch schlimmer, ne?
04:06Mindestens ein Dutzend Leute, ne?
04:08Wie diese Affenlaut unter Land schippert.
04:10Ich helfe beim Glocken. Das wird so gegen Fief.
04:13Was sagst du da?
04:14Hör.
04:17Du, da winkt mir einer, aber ich glaube, den kenn ich gar nicht.
04:21Oh, Gott!
04:23Fedja, Fedjenko, gut!
04:27Erika!
04:28Das ist mein Vater, Fyodor, aus Vitebsk. Ich hab dir doch erzählt.
04:33Ja?
04:34Nee, ich kann mich nicht erinnern.
04:36Aber doch! Der Schreiner, der Tischler.
04:39Der Einzige, der bei uns im Dorf gearbeitet hat.
04:42Ist ja auch egal. Herzlich willkommen.
04:44Wir sind am Schiff gekommen und ich hab dem Mann am Schiff gesagt,
04:49Boris, mein Vater, auf Rügen!
04:53Polizei!
05:05Boris, versteh doch mal. Dein Vater ist illegal eingereist.
05:10Ja.
05:15So, Fedja, los!
05:17Runter aufs Schiff, versteck dich da! Runter!
05:20Schnell!
05:22Auf der linken Seite!
05:41So.
05:50Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen guten Tag.
05:52Schön, dass du wieder da bist.
05:54Na, ich wär gern ein paar Tage länger geblieben, aber der Bürgermeister, der macht sich seit so einem Druck,
05:59es müssten wieder neue Asylanten an Land gekommen sein.
06:01Ja.
06:02Ja.
06:03Ja.
06:04Ja.
06:05Ja.
06:06Der Bürgermeister, der macht sich seit so einem Druck,
06:08es müssen wieder neue Asylanten an Land gekommen sein.
06:10Habt ihr irgendwas bemerkt oder gesehen?
06:14Du?
06:16Du, was ganz anderes, sag mal, wohnst du noch bei Donatius?
06:19Freilich, also man, so lange es halt noch geht, aber ich stören Donatius nicht, da hat's genug Platz.
06:24Weißt du, ich hätte da vielleicht was für dich.
06:27Kleines Häuschen. Kennst du Susanne Wittgenstein?
06:30Frau von Schneewittgenstein.
06:32Die wohnt an der Küste.
06:34Das ist eine komische Nummer, sag ich dir.
06:36Ja, ich kaufe bei ihr immer Gemüse.
06:38Dynamisch, biologisch abbaubar, schadstofffrei.
06:42Ja, genau. Und außer diesem schadstofffreien Gemüse hat die in ihrem Garten noch ein kleines Häuschen.
06:48Hübsch.
06:49Ja, sowas kenn ich ja, Häuschen im Garten, aber Stahlküste hab ich noch nie gehabt.
06:53Ja, aber das ist nichts für Valentin.
06:55Wie bitte? Ja, sag mal, du hast doch selbst gesagt, gestern noch.
07:00Gestern?
07:01Ja.
07:03Gestern war gestern, heute ist heute.
07:06Ja, ich kann mir das auf jeden Fall so mal anschauen und, na, vielleicht fehlt's mir auch.
07:10Lohnt sich nicht.
07:12Übrigens, wenn ihr was seht, sagt's mir Bescheid, gell? Ihr wisst ja, wo's für mich reicht.
07:16Sofort, ja.
07:17Servus.
07:18Das will er ja.
07:19So ähnlich.
07:20Aber spinnst du? Du hast doch selbst gesagt, das wäre ideal für Valentin.
07:26Aber da war meine Familie noch nicht da.
07:33Guten Tag, Frau Wittgenstein.
07:35Tag, Boris.
07:36Ich komm wegen des Gemüse. Ich brauche Rote Beete für den Borscht.
07:41Für die Rote Beete ist es leider noch zu früh, obwohl es eine frühe Sorte ist.
07:45Na, dann machen wir keinen Borscht und nur Salanka. Salanka nämlich braucht keine Rote Beete.
07:50Gut, dann machen wir den Borscht.
07:52Ja, dann machen wir den Borscht.
07:54Ja, dann machen wir den Borscht.
07:56Ja, dann machen wir den Borscht.
07:58Ja, dann machen wir den Borscht.
08:00Salanka nämlich braucht keine Rote Beete.
08:02Gut. Suchen Sie sich was aus.
08:05Danke.
08:06Frau Wittgenstein, was ich noch fragen wollte, Ihr Häuschen da auf dem Strand …
08:13Sie meinen den Shoppen?
08:14Das ist doch ein festes Haus, oder?
08:17Ja schon. Früher hat deine Familie drin gewohnt.
08:20Wollen Sie denn nicht noch mal vermieten?
08:22Vermieten? Kommt darauf an. Sind Sie interessiert?
08:26Äh, na, ich denke an ein paar gute Freunde von mir.
08:32Herr Bürgermeister!
08:33Ja, Herr Bose.
08:34Dass es so schnell gehen würde, hätte ich nicht gedacht.
08:36Wir können am hohen Ufer bauen.
08:37Das gratuliere ich auch.
08:38Ja, der Bebauungsplan ist im Landratsamt durch.
08:41Und was noch viel wichtiger ist,
08:42die Euro-Fördermittel aus Brüssel sind endlich genehmigt.
08:45Donnerwetter. Kommen Sie rein.
08:47Dankeschön.
08:48Man braucht einfach ein paar gute Verbindungen
08:50und ein paar flüssige Mittel, wenn man nicht so sagen darf.
08:53Und die richtige Vermittlerin.
08:56Sie denken an Frau Mitterrand?
08:58Ja, die hat natürlich ihre Verdienste daran.
09:00Leider ist sie nach Bayern zurückgekehrt.
09:02Ach, und ich dachte, ich kann bei Ihnen den Standesbeamten machen.
09:05Ach, Herr Knob, da nehme ich mir ein Beispiel an Ihnen.
09:07Am stärksten ist der Mann allein.
09:09Ja, ob das nun immer und in jedem Fall so richtig ist,
09:12darüber habe ich mir gerade in den letzten Tagen Gedanken gemacht.
09:15Oh, das sind ja ganz neue Töne aus Ihrem Mund.
09:18Guten Tag.
09:19Guten Tag.
09:20Soll ich einen Tee machen?
09:21Ach, ich hätte lieber einen Kaffee.
09:23Bitte.
09:23Danke, meine Dame.
09:27Nehmen Sie Platz.
09:28Danke.
09:29Seit Wochen grübele ich jetzt schon über den neuen Flächennutzungsplan.
09:35Es wird ja für lange Zeit der letzte sein, den wir machen,
09:38und deshalb kommt es auf jedes Detail an.
09:44Sie haben jetzt die Baugenehmigung.
09:46Aber man könnte das nicht so einfach machen,
09:51Sie haben jetzt die Baugenehmigung.
09:53Aber man könnte das Gebiet sogar noch um das Vierfache erweitern.
09:59Ist nicht Ihr Ernst?
10:00Oh doch.
10:03Da ist das Gebiet, was Sie jetzt offiziell bebauen dürfen.
10:07Und hier, also gewissermaßen direkt anschließend,
10:11könnte man ein weiteres Baugebiet ausweisen.
10:15Hier ist die Straße.
10:17Hier ist die Stromversorgung.
10:19Die Kläranlage ist drei Kilometer entfernt.
10:21Na schön, man müsste eine Pumpe zwischenschalten.
10:23Aber nur ein paar Schritte bis zum Meer,
10:26und da könnte man mit wenig Mitteln einen Strand schaffen,
10:30wie ihn Cäsar Kleopatra nicht schöner hätte schenken können.
10:34Das klingt ja...
10:39Das klingt ja wie die reinste Bebauungspoesie.
10:42Das ist nur ein kleiner Ausflug ins geschichtlich-literarische.
10:45Aber jetzt kommt es.
10:48Das Gebiet gehört Susanne Wittgenstein.
10:52Kenn ich nicht.
10:53Na ja, sie ist nicht gerade Liz Taylor,
10:55aber ich bin ja schließlich auch nicht Richard Burton, nicht wahr?
11:00Na, Cäsar und Kleopatra, verstehen Sie?
11:03Mitrogolfin.
11:05Soll das heißen, dass Sie vielleicht,
11:08dass Sie diese Liz Taylor...
11:11Also, ich will mal so sagen.
11:13Wem es sich denn fügen sollte, dass sich das Herz zum Herzen findet?
11:19Es sind an 14 Hektar Fläche.
11:22Bauland, Herr Bode.
11:24Bestes Bauland.
11:26Mensch Knob.
11:36Tag.
11:37Tag.
11:38Ich muss mich hier irgendwie verfahren haben.
11:42Da kehren Sie am besten um und fahren auf dem gleichen Weg zurück.
11:45So machen es die Tiere, wenn sie sich verlaufen haben.
11:48Danke für den guten Rat.
11:51Darf ich mich trotzdem ein bisschen umschauen?
11:53Nee.
11:56Warum nicht?
11:57Weil es mein Grund und Boden ist.
11:59Oh, ich zertrample Ihnen schon nichts.
12:03Es ist ja wirklich ein wunderschönes Fleckchen Erde.
12:08Nicht, wenn man es am Hals hat.
12:10Ja, das glaube ich.
12:11Wenn man so ein Grundstück ganz alleine verwalten muss.
12:15Wer sagt Ihnen denn das?
12:17Was?
12:18Dass ich das ganz alleine zu verwalten habe.
12:21Das war irgendwie mein Eindruck.
12:24Dann sehen Sie mal zu, dass Sie weiterkommen, ja?
12:29Haben Sie was an den Ohren, oder was?
12:31Nein.
12:33Aber ich gehöre zu den Menschen, die Ablehnung besonders reizvoll finden.
12:39Sie fangen mich an zu interessieren.
12:41Aber Sie mich nicht.
12:43Ich könnte auch meinen Hund auf Sie hetzen.
12:45Oh, bitte, bitte, bitte, bitte.
12:47Ich gebe mich geschlagen.
12:49Aber wie fänden Sie es, wenn wir uns nochmal wiedersehen?
12:54Wer? Sie und ich?
12:57Ja, warum nicht?
12:58Und warum?
12:59Na, ich sagte ja schon, Sie interessieren mich.
13:01Sehen Sie, ich habe immer sehr viel mit Menschen zu tun.
13:04Deswegen erkenne ich gleich, wo unter einer rauen Schale ein ganz anderer Kern steckt.
13:10Ich bin innen wie außen.
13:12Das glaube ich nicht.
13:14Ich glaube vielmehr, dass Sie eine ganze Menge verstecken.
13:17Aber ich verstehe schon.
13:19Wenn man hier draußen so einsam wohnt, dann darf man nicht immer alles zeigen, was man hat.
13:25Und dass Sie eine Menge mehr haben, als Sie zeigen, das sehe ich auf den ersten Blick.
13:32Sie sind ganz schön unverschämt.
13:35Nein, nur offen, Frau Wittgenstein.
13:40Ich bin Makler und Bauunternehmer.
13:43Und ich glaube, dass man aus diesem Grundstück etwas machen sollte.
13:48Sie müssen doch hier nicht leben wie Aschenputtel.
13:51Also, sagen wir, Freitag um vier?
13:57Sie können sich auf mich verlassen.
13:59Das stimmt.
14:02Ich bringe auch noch etwas Schönes mit.
14:30Grüß Gott!
14:31Was ist denn los?
14:33Was soll los sein?
14:35Ich habe gehört, Sie haben ein Gartenhäuschen zu vermieten.
14:37Auf einmal scheint sich jeder für das Häuschen zu interessieren.
14:40Als ob ich einen Goldschatz vergraben hätte.
14:42Ach, es war schon jemand da?
14:43Ja, die Boris hat es von ein paar Freunden gefragt.
14:48Kann ich es trotzdem vielleicht noch einmal anschauen, bitte?
14:51Von mir aus, bitte.
15:00Also, das ist das Häuschen.
15:03Das schaut ja putzig aus.
15:11Mein eigenes kleines Ostseebad.
15:13Gefällt mir gut.
15:15Naja, ich weiß ja noch gar nicht, ob ich vermiete.
15:19Was sind das eigentlich für Leute, die der Boris hier unterbringen möchte?
15:22Keine Ahnung. Verwandte, glaube ich.
15:24Verwandte? Interessant.
15:28Ja, jetzt überlegen Sie halt in aller Ruhe und ich komme halt dann mal vorbei.
15:32Von mir aus.
15:33Also, schönen Tag noch.
15:36Monatelang kommt keine hier raus.
15:38Und dann ist hier mit einem alle Teufel los.
16:05Komm, komm.
16:06Bisschen schneller.
16:07Fütterer.
16:09Bekomme eine Nahrungsprogramm.
16:12Also, alles gut, Jungs.
16:13Ich habe eine Arbeit für euch.
16:14Das ist was?
16:15Ja.
16:16Zuerst auf der schwarzen Seite, dann auf der anderen Plattform.
16:18Aber zu Beginn, glaube ich, ist es nicht so schlecht.
16:20Okay.
16:21Okay.
16:49Tag, Boris.
16:50Guten Tag, Frau Wittgenstein.
16:53Das ist Fyodor.
16:55Tag.
16:56Wir haben über ...
16:57Ach, der Freund von Seustian.
16:58Ja, er ist eigentlich mein Vetter.
17:00Gut, lass uns rübergehen.
17:05Und das hier ist der sogenannte Sachsenblick.
17:07Aha, und warum heißt der so?
17:09Na, weil früher war das alles Sperrgebiet.
17:12Und von hinten sind die Fähren losgefahren in fremde, ferne Länder.
17:16Und da haben die Sachsen hier oben gestanden und den Fähren nachgeschaut.
17:21Und waren traurig, weil sie nie mitfahren durften.
17:24Ja, jetzt könntest du ja überall hinfahren.
17:28Ich meine, jetzt könntest du beispielsweise sogar nach Bayern fahren.
17:32Was soll ich denn da?
17:34Mich heiraten.
17:35War das ein Heiratsantrag oder sowas?
17:37Nix oder sowas.
17:39Sehr romantisch.
17:41Hier fällt doch sonst für alles ein Gedicht ein.
17:43Ich habe sowas eben noch nie gemacht.
17:45Ja, das ist ein ganz normaler Einheitsmitvertrag.
17:47Da unterschreiben alle beide und schon ist der Fisch geputzt.
17:50Das geht mir alles zu schnell.
17:52Außerdem, da ist ja noch der Boris und die Verwandten.
17:55Ja, aber Sie wissen schon, dass die wahrscheinlich illegal eingereist sind.
17:58Und was soll das heißen?
18:00Das heißt, wenn wir es erwischen, dann schieben wir es wieder ab.
18:03Das ist dann Ihre Arbeit, ja?
18:05Tausends. Ich habe die Gesetze nicht erfunden.
18:08Ich verstehe.
18:10Ist doch nicht immer einfacher.
18:12Na, zuweil noch der Boris von mir ein guter Freund ist.
18:15Vielleicht hofft er, dass ihm das was nützt.
18:17Sagen Sie mal, haben Sie die Haare immer so komisch verwurschtelt?
18:20Wie bitte?
18:22Ich habe die Haare immer so zusammengewurschtelt.
18:24Wenn Sie aber vielleicht bitte die Spangen rausnehmen ...
18:26Pfoten weg!
18:27Das wäre ein Schaden für Ihr Gesicht.
18:29Ich habe hundert Jahre lang keinen gebraucht, der mir sagt, wie es geht.
18:33Jetzt aber höchste Zeit.
18:35Vertrag her. Ich unterschreibe ihn. Kommen Sie mit.
18:43Musik
19:04Servus, Boris.
19:07Grüß dich.
19:08Du, Boris.
19:10Ich fürchte, ich muss dir ein paar unangenehme Fragen stellen.
19:13Du fürchtest?
19:14Ja, ich habe erfahren, hier sind illegale Einwanderer an Land gekommen.
19:18Wahrscheinlich Landsmänner von dir.
19:20Ach ja?
19:21Weißt du was darüber?
19:23Und wenn?
19:24Ich habe nur meine Anweisung. Ich bin Beamter.
19:26Beamter.
19:28Da hast du aber schnell herausgeschnüffelt, was?
19:30Das habe ich durch Zufall erfahren.
19:32Da seid ihr aber schnell.
19:34Schnell, tüchtig und deutsch.
19:37Du kannst ja nicht alles herausnehmen.
19:41Komm mit.
19:46Der Mann hat uns viel Geld genommen und gesagt,
19:48wenn wir hier Arbeit finden, dann ist das kein Problem.
19:52Der Mann hat Sie belogen.
19:53Bitte?
19:54Ja, der hat Sie geleimt. Also angelogen, betrogen.
19:57Also beschissen Sie meinen?
19:58Genau.
20:00Sie können nicht einfach hier einreisen. Das geht doch nicht.
20:02Aber ich habe hier Boris gekannt.
20:04Mein guter Vetter.
20:05Wir alle eine Familie und wir sind gute Arbeiter.
20:09Ja schon, aber das ist Deutschland und wir haben unsere Gesetze.
20:11Also, das geht nicht.
20:14Begulov. Ich heiße Begulov, genau wie Boris.
20:17Verstehst du?
20:18Begulov.
20:19Mein Vater Föder und sein Vater Alexander sind Brüder.
20:23Und ich heiße Föder, Föderowitsch Begulov
20:25und er heißt Boris Alexandrovitsch Begulov.
20:28Gesetze.
20:29Ich höre ständig Gesetze, Verordnungen, Anweisungen.
20:32Bist du nicht auch ein Mensch?
20:35Fraglich bin ich ein Mensch, aber ich bin kein Begulov.
20:37Gut, du bist kein Begulov, aber du würdest doch deiner Familie auch helfen, oder?
20:47Ist das noch ein Begulov?
20:48Ja.
20:49Yuri Föderowitsch Begulov.
20:52Privet.
20:53Was sagt er?
20:54Servus.
20:55Servus.
20:57Das ist ein Geschenk für dich.
21:00Das ist ein Geschenk für dich.
21:03Ja, und was sag ich jetzt?
21:05Spasiba.
21:06Spasiba, tovarisch.
21:10Werden wir Freunde?
21:11Ja, freilich, sehen wir doch schon, oder?
21:14Spasiba.
21:19Donatius, was ist denn mit den Pilzen? Die Herrschaften warten.
21:22Dann noch zwei Kaffee.
21:23Also, das sag ich dir, es bleibt dabei.
21:25Ich mach das hier nur die ersten Tage.
21:28Ich weiß gar nicht, was du hast. Ich war früher mal Keller im Biergarten.
21:30Das war ein Riesenshop, ehrlich.
21:31Ja, wenn du das machen würdest, dasselbe, weißt du,
21:33dann würde der Laden hier jeden Abend knallvoll.
21:36Während ich natürlich die Gäste verscheuche, ja.
21:38Hast du kein Wunder mit dem Gesicht, was du da aufsetzt.
21:41Ja, freundlicher.
21:42Hallo.
21:43Hallo.
21:44Gegast wird's, Frau Wild.
21:45Da draußen in der Küche gibt's wahrscheinlich keine.
21:46Ja, ist doch ganz klar, für euch beide kommt's noch was.
21:48Servus, grüß dich.
21:49Und, alle Verbrecher schon gefangen, oder was?
21:51Hey, hey, hey, hey.
21:52Ladies first, hm?
21:54Ja, ladies first.
21:55Na?
21:56Was gibt's Neues auf dem Rathaus?
21:59Der Bürgermeister will heiraten.
22:01Aber nicht nur der Bürgermeister.
22:03Lass mich raten.
22:04Moment, es kommt jetzt die Meldung des Tages.
22:07Die Susanne Wittgenstein.
22:09Nanu?
22:10Na, stimmt's oder hab ich recht?
22:12Ja, aber woher wissen Sie das?
22:14Ja, weil neulich bin ich da durchs Gelände gegangen, nicht,
22:17wollte ein paar schöne Fotos machen und den hab ich plötzlich vor der Linse.
22:20Den alten Knob, der schlicht darum auf dem Grundstück von der Wittgenstein.
22:24Und wie wir alle wissen, Susanne Wittgenstein ist ja jetzt eine sehr gute Partie.
22:29Ah, Moment mal, es gibt auch noch andere, die eine gute Partie sind.
22:32Aber ich finde also, dass die, ist zwar ein bisschen ein älteres Bauer, die Frau Wittgenstein,
22:36aber eine interessante Frau.
22:38Ja, Herrschaftszeiten, hört mir kein Mensch zu, oder was?
22:41Ja, freu dich, wir sind auch ein ganz Ohr.
22:44Also, die Miriam und ich ...
22:46Die Suse Wittgenstein. Wer hätte das gedacht?
22:49Also, die Miriam und ich, wir werden heiraten.
22:52Na, du, warum sagst du das nicht gleich?
22:58Also wirklich, ganz entzückend, ihr Häuschen.
23:02Mir fällt manchmal ganz schön die Decke auf den Kopf.
23:05Deshalb hab ich auch das kleine Gartenhaus mir vermietet.
23:08Ach ja? Wer ist denn der Glückliche?
23:10Naja, er ist immerhin Beamter.
23:13Sieht gut aus, eigentlich ein ganz interessanter Mann.
23:16Ja, ich habe ja nun schon mein Häuschen.
23:19Sonst wäre ich wirklich ein ernstzunehmender Bewerber.
23:23Das kann ich nicht glauben.
23:25Ah, wissen Sie, wenn ich so dran denke, hier abends nach Hause zu kommen, zu Ihnen.
23:31Man kann noch ein paar Worte reden.
23:33Vielleicht eine Tasse Tee trinken, vielleicht auch ein Glas Wein.
23:38Zusammen ein bisschen Fernsehen.
23:41Wie heißt das noch in der Bibel?
23:43Wie heißt das noch in der Bibel?
23:45Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei.
23:48Mit der Bibel habe ich es nicht so, aber manchmal geht es mir schon auf den Geist, wenn ich niemanden zum Reden habe.
23:58Der Dienst ruft und erduldet leider kein Versäumnis.
24:02Jetzt haben wir ja gar nicht weit über den Grundstücksverkauf gesprochen.
24:05Da machen Sie sich keine Sorgen, das mache ich alles genau in Ihrem Sinne.
24:09Ich wäre aber schon sehr gerne von jedem Schritt unterrichtet.
24:12Selbstverständlich.
24:13Schon, weil das ein Grund ist, Sie zu besuchen.
24:18Ich kann mir einfach nichts Schöneres vorstellen.
24:28Morgen, Grazias.
24:29Morgen.
24:30Ist Ruwa da?
24:31Ja.
24:34Valentin, Besuch für Dich.
24:36Bist Du da?
24:37Ja.
24:39Na, schon gefrühstückt?
24:41Leider nein.
24:43Danke, ist alles klar, hier.
24:48Guten Morgen, Herr Bürgermeister.
24:50Guten Morgen.
24:51Was gibt es denn so Wichtiges?
24:54Gestern Abend hat der Landrat angerufen und keine zehn Minuten später der Ministeriendirektor Knobloch vom Innenministerium.
25:03Tee?
25:04Danke, ja.
25:05Herr Dauscher, ich gratuliere Ihnen.
25:07Da gibt es nichts zu gratulieren.
25:09Beide Herren haben nämlich moniert, dass ich in der Asylantenfrage nicht hart und konsequent genug vorgehe.
25:15Ja, das ist ja typisch Regale, gell?
25:17Die schieben keinen ab. Es sei denn, sie hätten ihn.
25:20Und genau das ist der Punkt.
25:22Inzwischen weiß jeder auf der Insel, dass hier illegale Einwanderer eingedrungen sind.
25:27Aber die Polizei liegt die Hände in den Schoß.
25:31Da soll ich vielleicht persönlich jeden Einzelnen an den Haaren auf die Fähre zerren, oder was?
25:37Sie haben einen klaren Auftrag, Herr Gruber.
25:40Naja, dem Auftrag, Herr Bürgermeister, werde ich schon nachkommen.
25:43Banken nicht mehr nötig.
25:45Der Herr Landrat und ich haben beschlossen, diese Leute im Pionierlager unterzubringen
25:49und diese Maßnahme wird jetzt auch schon mit Hilfe von Polizeikräften aus Bergen vollzogen.
25:54Sagen Sie mal, Herr Bürgermeister.
25:55Sie sind jetzt unterrichtet.
25:58Ich habe keine Lust, meine Stadt als Asylantennest beschimpfen zu lassen.
26:02Nur weil die örtlichen Polizeikräfte nicht in der Lage sind, aufzuräumen,
26:05und für Sie persönlich, wird das noch Konsequenzen haben.
26:09Das verspreche ich Ihnen.
26:10Ich werde dementsprechend heute noch mit Ihren Vorgesetzten reden, Herr Gruber.
26:14Dann wünsche ich eine gute Verrichtung, Herr Bürgermeister.
26:17Ach, immer diese Streitereien auf nüchternem Magen.
26:20Da glaubst du dir nur, Azios, mir macht das Freude?
26:22Das sieht fast so aus.
26:32Auf Wiedersehen.
27:03Was ist denn hier los?
27:04Das Großen Park ist da.
27:05Scheiße, Asylanten.
27:33Na los, ich will dich nicht mehr sehen.
27:53Das ist eine Riesenschweinerei.
27:54So geht man mit den Menschen nicht um.
27:56Reden wir nicht so schwach an, was ist denn überhaupt los?
27:58Na ja, gestern hast du noch auf gut Freund gespielt.
28:00Und heute verrätst du sie.
28:01Sie sind abtransportiert worden.
28:03Was?
28:04Moment.
28:05Boris, Valentin, schnell.
28:07Sie gehen auf sie los im Pionierlager.
28:09Im ehemaligen.
28:10Treffen wir uns später weiter, oder?
28:11Auf geht's.
28:12Ich würde Ihnen herzlichen Glückwunsch für ein neues Leben wünschen.
28:13Danke, Moritz, tschüß.
28:27Wie viel sind das?
28:2910,15.
28:30So, ja.
28:31Und was machen wir noch?
28:32Schaust du vor, oder was?
28:33Schaust du vor, oder was?
28:34Schaust du vor, oder was?
28:36Schaust du vor, oder was?
28:37Schaust du vor, oder was?
28:38Schaust du vor, oder was?
28:39Schaust du vor, oder was?
28:40Schaust du vor, oder was?
28:41Das sind alles nur Wissschaftsflüchtlinge, das kannst du nicht glauben, gell?
28:47Erst wollen sie uns arbeiten und dann das Geld aus Gaudi-Dütschmark, so ist das!
28:51Jetzt heißt es doch von hünftig, geht nach Hause, es geht alles seinen Gang.
28:53Und zum Schluss wollen sie auch unsere Hüse und unsere Wohnung und ich brauch meine Schiene oder ein Zelt.
28:57So, wie kommt das noch?
28:58Halt, mir geht's zum Schluss!
28:59Jetzt geht's nach Hause, los, auf geht's!
29:01Sonst nehmen wir sie fest!
29:02Ach Gott, zack, Herr Mendermeyer!
29:03Keiner nimmt dir was weg, du!
29:04Na, auf, wir, wir, wir, wir, wir!
29:06Wir nehmen sie raus, wir nehmen sie mal raus!
29:08Ach Gott, zack, Herr Mendermeyer!
29:09Jetzt nehmen wir ihn fest!
29:22Gut, dass Sie kommen.
29:23Im Pionierlager ist die Hölle los.
29:25Dazu haben wir ja die Polizei.
29:27Die ist schon vor Ort.
29:28Na, das reicht jetzt einfach noch.
29:31Ich weiß sowieso nicht, wo mir der Kopf steht.
29:33Mein Gott, werde ich froh sein, wenn ich diesen Sessel endlich räumen kann.
29:37Warum kandidieren Sie nicht mehr?
29:39Dazu zu gegebener Zeit mehr, meine Liebe.
29:42Meine Liebe.
29:44Ich möchte der nächsten Stunde von niemandem gestört werden.
29:48Von gar niemandem?
29:50Von gar niemandem.
29:52Und wenn Frau Wittgenstein anruft?
29:54Kein Feuer, keine Kohle kann brennen, so heiß.
29:57Milch, ja? Sie halten sich daraus, ja?
30:00Als heimliche Liebe, von der niemand nichts weiß.
30:05Kaffee oder Tee?
30:11Passt auf, ich zeig euch, wie das geht.
30:13Hat mal einer von euch ein Feuerzeug?
30:15Ja, das haut so und so nicht hin.
30:16Da bin ich ja gespannt.
30:17Das wird lustig.
30:18Zeig mal.
30:19Das klappt nicht.
30:20Ich hab's vergessen.
30:21Ich glaube, das war's.
30:22Ach, jetzt seh ich.
30:24Dann zeig, Junge.
30:25Wartet ab.
30:31Leute.
30:44Hör auf.
30:45Das ist alles.
30:46Jetzt reicht's.
30:47Verstehst du?
30:48Du gehst besser zu Papa.
30:55Danke.
30:57Auf den Platz.
30:59Mama.
31:00Hallo.
31:01Hallo.
31:02Wie geht's?
31:03Gut.
31:04Jetzt reicht's für ein paar Tage.
31:29Jetzt bekommt sie ein Feuerzeug.
31:36Papa.
31:37Papa.
31:39Papa.
31:41peuther
31:43Peuterl
31:44Papa.
31:50Peuterl
31:51Ich herfe dir.
31:53stretten
31:54strive
31:55prior
31:56Halt!
31:58Halt!
32:02Halt!
32:16Ist jemand verletzt?
32:18Nein, Gott sei Dank nicht.
32:20Diese Schweine!
32:23Schweine!
32:26Bitte nicht!
32:45Trautes Heimglück allein,
32:48deswegen zieh ich jetzt hier ein, hier rein.
32:56Ein, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben.
33:01Jawohl, frische Luft.
33:11Morgen, Herr Gruber.
33:13Guten Morgen.
33:14Ich bin nur mal ganz kurz vorbeigekommen, weil ich alles ausmessen wollte.
33:16Wissen Sie, ob meine Couch-Kalitur passt und der Schrank und alles.
33:19Was war denn gestern los beim Pionierheim?
33:21Naja, irgendwelche Deppen haben da probiert, das anzuzünden.
33:24Aber wir haben das Schlimmste verhindert.
33:26Und was geschieht jetzt mit Ihnen?
33:27Mit den Russen? Die werden wieder abgeschoben.
33:30Illegale Einwanderung.
33:32Geht alles seinen Gang.
33:33Kann man denn wirklich nichts tun?
33:36Normalerweise heißt es in Bayern immer, ist der Weg auch noch so steil,
33:38ein bisschen was geht allerweile, aber der See ist schwarz.
33:41Wenn man ihn ein bisschen unter die Arme greifen könnte,
33:42dann einen Spendenaufruf oder sowas.
33:46Das ist eine gute Idee.
33:47Natürlich, ne? Wollt wir das nicht?
33:50Da können wir ein paar junge Schnöses und Raudis mit Benzinbomben schmieden, ne?
33:55Du heftige Lüder, auf Hetz!
33:56Halt die Sappe!
33:57Ich meine, so ein Bettenverständnis ist schon notwendig, ne?
34:00Wir brauchen um mächtig zu kämpfen, ne?
34:02Und ohne Asylanten.
34:03Kämpfen? Was hast du denn zu kämpfen?
34:05Ja, wollt du mit deinem 17-Morgen-Land?
34:07Du hast ein Haus, einen dicken Mercedes.
34:09Was hat das damit zu tun?
34:10Mein Mercedes!
34:11Hau ab!
34:12Du warst doch am Sonntag auch in der Kirche.
34:14Hau ab!
34:15Du warst doch am Sonntag auch in der Kirche, oder?
34:17Ja und? Kann ich nicht beten zu unserem lieben Herrgott, ne?
34:20Natürlich kannst du zu unserem lieben Herrgott beten, so oft du willst.
34:25Aber erinnerst du dich noch, worüber der Pfarrer geredet hat?
34:29Nein, natürlich nicht.
34:31Da hast du nämlich längst geschlafen.
34:32Der Pfarrer hat gepredigt, was ich dem Geringsten meiner Brüder hab getan.
34:37Das habt ihr mir getan, spricht der Herr.
34:39Ich bin zwar katholisch, aber ab und zu mach ich evangelisch recht, gell?
34:43Wobei in der christlichen Nächstenliebe ist kein großer Unterschied.
34:47Wir wollen Sie nicht mit leeren Händen gehen lassen.
34:49So ist es.
34:50So weit kommt das noch. Wir haben gar nichts, ne?
34:53Jetzt halt du mal den Sattel, Heulberg!
34:56Die Leute sind doch nicht zum Spaß hierher gekommen.
34:58Die sind hierher gekommen, weil sie Angst haben.
35:00Vor Hunger, Not und vor Krieg.
35:03Und wenn wir Sie jetzt hier nicht aufnehmen können, dürfen,
35:06dann wollen wir wenigstens klarstellen,
35:08dass wir Rüganer, Menschen, die uns um Hilfe bitten, so nicht behandeln.
35:13Sehr richtig.
35:14Und deshalb bitte ich Sie, bei unserer kleinen Spendaktion zahlreich mitzumachen.
35:19Unser Bürgermeister, der Herr Knob, ist mit gutem Beispiel vorausgegangen.
35:23Gefolgt von der Bäckerin Heinzmann, die auch sehr beträchtlich gespendet hat.
35:26Der Kutter Jan hat auch ein bisschen was dazugegeben.
35:28Der Pfarrer sowieso, also vergeht's Gott, gell?
35:31Na ja, und sogar die Frau Jansen mit ihrem kleinen Kiosk.
35:33Hat sich nicht lumpen lassen, einen Betrag dazu zu spenden.
35:36Und unser Herr Bode, zwar mag ihn nicht jeder,
35:38aber der hat sich auch wirklich nicht lumpen lassen,
35:40einen großen Oberlust dazu zu leisten.
35:42Und deswegen bitte ich Sie alle, Leute, seid so nicht und helft so ein bisschen.
35:47So, ich sag's ja, das ist ja nicht...
35:49Das kann ein paar Marken mehr geben, gell?
35:51Ja, ich sag's ja, so wie es wohnt, gell?
35:53Teilen, armen dich, wie's euch heißt.
35:55Ja, gell.
35:56Ich danke Ihnen.
35:57Ja, ist super.
35:59Gell?
36:00Betteln und aussehen ist verboten.
36:02Na ja, kann man nix machen, gell?
36:16Na, Juli?
36:17Schau, ich hab was Andenken für dich,
36:19damit du weißt, was dich schon mitgeschlagen hat.
36:30Spasiba.
36:31Danke, sagt er.
36:33Bitte, bitte.
36:36Ich hab euch auch noch was.
36:37Das ist mal unser Kollektor rausgekommen.
36:38Also, hopp, zur Liebe.
36:44Wir haben aber viel zu viel gegeben.
36:46Na, ist schon in Ordnung.
36:49Danke. Bitte, bitte.
36:51Na, bye, bye.
36:56Meine Herrschaften, kommen Sie bitte an Bord, wir legen ab.
37:00Na, dann los.
37:02Beidung.
37:04Paka.
37:10Hab ich meistens rauf.
37:14So.
37:21Paka.
37:22Servus.
37:31Und das gehört alles auch noch zu Ihrem Land?
37:34Ja.
37:36Das ist aber auch der allerschönste Teil davon.
37:38Ja, das glaube ich. Das ist ja fantastisch.
37:40Völlig unberührter Privatstrand.
37:42Sollen wir beide das alles essen?
37:45Ja, natürlich.
37:47Ja.
37:49Ja.
37:51Ja.
37:53Ja.
37:55Ja.
37:57Ja.
37:58Ja, natürlich.
38:00Und ...
38:02... trinken.
38:04Ich glaube, das Champagner müsste noch kühl genug sein.
38:08Ich habe ihn aus dem Eisfach hergeholt.
38:11Wie die Fürsten.
38:12Mitten am Tag im Grünen Champagner trinken.
38:14So was kenne ich nur aus dem Kino.
38:18Waren Sie schon mal in Paris?
38:19In Paris?
38:20Ja.
38:22Schon oft.
38:25Wissen Sie eigentlich ...
38:29... dass du eine wunderbare Frau bist?
38:32Nicht lügen.
38:34Das ist die Wahrheit.
38:37Nichts als die Wahrheit.
38:45Wenn Sie wegen Passbild oder Patrieaufnahmen kommen,
38:47muss ich Ihnen leider sagen, dass ...
38:49Donatius, wenn ich sowas brauche, dann gehe ich zu Fotofix am Bahnhof.
38:52Da ist billiger.
38:53Ach, du bist das, Valentin.
38:54Unglaublich.
38:55Zuerst der Knob und jetzt der Bode.
38:57Hm?
38:58Ja, die beiden machen dieser Frau Susanne von Wittgenstein den Hof
39:01wie zwei Auerhähne auf der Balz.
39:03Woher weißt du das?
39:04Was das heißt, das habe ich gesehen.
39:06Ja, ja, Valentin.
39:07Was ist Stärkheit, die Liebe?
39:10Keine Ahnung.
39:11Das Geld.
39:12Und Frau von Wittgenstein besitzt, wie wir alle wissen, 14 Hektar Land.
39:16Der Knob macht es zum Bauland und der Bode weiß das.
39:20Ach, so geht es.
39:21So geht es. Seit mehr als 2000 Jahren.
39:25Sag mal, der Baiazzo, der Schirgiger.
39:27Was?
39:28Der Baiazzo schielt.
39:32Tatsächlich.
39:36Ich muss eigentlich los.
39:38Ja, ich weiß.
39:40Dir ist das alles zu viel, zu rasch, zu überschwänglich.
39:44Aber für mich, für mich ist das genau richtig.
39:49Für mich doch auch.
39:50Machen wir nichts vor.
39:52Nur, wenn man so lange alleine war.
40:01Es hätte auch ein anderer sein können, aber na gut.
40:04Du bist charmant, siehst blendend aus, hast Manieren.
40:08Ich bin noch nie in Paris gewesen.
40:11Ach, so meinst du das?
40:13Du bist scharf auf meine 14 Hektar Land.
40:16Vielleicht kriegst du sie, aber ich muss noch eine Menge nachholen.
40:20Und dabei wirst du mir helfen. Fahr mit mir nach Paris.
40:51Also wirklich, Herr Bürgermeister, Ihr Antrag ehrt mich.
40:55Na ja, wenn ihr dann immerhin auch die Frau Bürgermeister nicht,
40:58also gewissermaßen die Hilary von Sassnitz.
41:02Ich denke, sie kandidiere nicht mehr.
41:04Ah, da ist noch nichts entschieden.
41:06Vorher verreisen wir aber noch ein bisschen.
41:08Erst mal nach London.
41:10Nach London? Ja, ich meine, und was machen wir denn da?
41:14Da wollte ich schon immer mal hin.
41:15British Airways gibt die Ankunft des Fluges 300 nach London bekannt.
41:22British Airways gibt die Ankunft des Fluges 300 nach London bekannt.
42:15Ah, der Abode.
42:20Wie soll ich denn das verstehen?
42:21Ja, was gibt's denn da zu verstehen?
42:22Wir kommen gerade aus Madrid und es war eine schöne Reise, ne?
42:25So kurz nach deiner Reise nach Rom?
42:27Ach, ihr nutzt euch.
42:29Ja, und weniger als eine Woche nach unserer Reise nach London.
42:33Ja, und in 14 Tagen fahren wir nach Lissabon.
42:36Und das wird auch eine wunderschöne Reise.
42:38Aber du fährst noch mit mir nach Kopenhagen, oder?
42:40Na ja, aus dir hat man eben einen gewissen Nachholbedarf.
42:43Augenblick, ich verstehe überhaupt nichts mehr.
42:46Frau Wittgenstein reist gerne und viel.
42:48Ja.
42:49Und da das nicht einer alleine schaffen kann...
42:52Also, ich möchte wirklich mal wissen, was Sie das angeht.
42:54Was ich schaffen kann und was nicht, das beurteile ich schon selbst, nicht?
42:57Und wenn Susanne und ich...
42:59Für mich steht das sehr wohl etwas an der Knoten.
43:01Wenn nämlich Frau Wittgenstein und ich...
43:04Verstehen Sie nicht?
43:05Die nimmt uns aus, wie eine Weihnachtsgans.
43:07Uns alle beide.
43:09So billig sind solche Reisen ja nicht, oder?
43:11Ja, ich habe das als Investition auf eine gemeinsame Zukunft gesehen.
43:16Genau, ihr kriegt ja das Land.
43:18Strahltet euch rum, ablasst mich bitte in Ruhe.
43:23Wiedersehen.
43:25Vielen Dank.
43:31Was hatten Sie das gekostet?
43:33Mehr als genug.
43:35So, Boris.
43:37Jetzt gibt's erst mal eine gescheite Brotzeit.
43:39Ey, aber wir haben doch noch gar nichts gemacht.
43:41In Bayern ist das so.
43:42Da wird erst mal ein Brotzeug gemacht und dann wird gearbeitet.
43:44Na, in Russland ist das doch auch so.
43:48Hier.
43:49Danke.
43:50Guten Tag zusammen.
43:51Hallo.
43:52Ja, die Prinzipalin.
43:53Auch ein Bier.
43:54Nein, danke.
43:55Schon zurück aus Madrid?
43:56Ja, leider.
43:57Madrid ist dann nicht so weit weg.
43:59Ja.
44:00Ja.
44:01Und zurück aus Madrid?
44:02Ja, leider.
44:03Madrid ist eine wundervolle Stadt.
44:06Ja.
44:07Mit wem wartest du denn nicht dort?
44:08Warten Sie gerade.
44:09Mit dem Bode?
44:10Nein, mit dem Bürgermeister.
44:13Aber Kopenhagen, Lissabon und Athen muss ich wohl vorerst streichen.
44:16Warum?
44:17Naja, der Bode hat mich mit dem Knob erwischt.
44:21Ja, da schau her.
44:23Es hätte auch andersrum passieren können.
44:25Und jetzt?
44:26Die kriegen das Land von mir.
44:27Nicht billig, aber kostengünstig.
44:29Aber mich kriegt keiner von beiden.
44:32Bravo.
44:33Aber schade um die schönen Reisen.
44:35Naja, vielleicht fahren ja wir zwei nach Kopenhagen.
44:59Untertitel von Stephanie Geiges

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