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Transkript
00:00:00Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
00:00:30Halt! Halt! Halt!
00:01:00Ja, Herrschaftszeiten! Der!
00:01:23Das ist ein Privatgrundstück! Hau ab!
00:01:32Ja, da brauchst du gar nicht so blöd hinken!
00:01:35Das ist Hassfriedensbruch! Ich ruf die Polizei!
00:01:53Oh mei, oh mei!
00:02:20Wenn du mich loswerden willst,
00:02:24musst du schon was Besseres einfallen lassen,
00:02:26als deine kindischen Wasserspielchen.
00:02:28Du hast Hausverbot, also verschwind!
00:02:31Keine Angst, ich betrete dein Haus nicht,
00:02:33aber seit Jahren lasst du mich vorn bei der Tür nicht rein,
00:02:36also probier ich's jetzt halt mal von hinten.
00:02:38Schau, ich möchte dir ja bloß etwas zeigen.
00:02:41Ich hab keine Zeit, ich erwarte Besuch!
00:02:43Vorkaufsrecht!
00:02:47Vorkaufsrecht!
00:02:49Was hast du denn jetzt wieder für eine Lumperei vor?
00:02:52Schau, Justus, ich möchte doch bloß gefragt werden,
00:02:55für den Fall, dass du das Zeug doch mal verkaufen solltest.
00:02:59Ich muss ja dann sowieso den Preis zahlen,
00:03:01den dir ein anderer bietet.
00:03:03Ich möchte es ja bloß nicht erst hinterherfahren müssen.
00:03:06Hast du denn immer noch nicht gespannt,
00:03:08dass bei mir nichts verkauft wird?
00:03:10Mei, du weißt schon, wie das Leben oft so spielt.
00:03:13Vor allem nicht einmal dir selber, heißt's.
00:03:17Die Frau Dechner!
00:03:19Ja, wen haben wir denn da?
00:03:23Regina, wo warst du denn jetzt so lange?
00:03:27Beim Einkaufen.
00:03:29Ich kann doch kaum mehr was essen.
00:03:32Mir schmeckt doch kaum mehr was.
00:03:34Du vertragst nichts mehr, gell?
00:03:36Ich vertrag doch kaum mehr was,
00:03:38und du bist stundenlang beim Einkaufen.
00:03:40Für Sie, ich hoffe, es sind die Richtigen.
00:03:43Das sind mir ja die Allerliebsten.
00:03:46Sind die nicht ein bissel teuer für mich?
00:03:49Ab und zu mal ein bissel ein Luxus, das muss schon drin sein.
00:03:53Venusbrüstchen!
00:03:55Schau lieber, dass du den lästigen Menschen da vorkriegst.
00:03:58Der will ein Vorkaufsrecht für unser Haus haben.
00:04:01Und jeden Moment muss der Antonia kommen.
00:04:03Na ja, dann unterschreib's halt.
00:04:06Das ist ja bloß ein Vorkaufsrecht.
00:04:08So viel ich weiß, geht das nicht ohne notarielle Beglaubigung.
00:04:13Da ist der Stempel.
00:04:17Ja, wenn du das nicht verkaufen willst,
00:04:20dann verkaufst du es halt nicht.
00:04:22Und wenn du es verkaufen willst,
00:04:24dann muss ich sowieso jeden Preis zahlen, den du verlangst.
00:04:39Na also, das hat doch jetzt überhaupt nicht wehgetan.
00:04:43Oder?
00:04:45Nee, ist nicht.
00:05:08Untertitelung im Auftrag des ZDF, 2020
00:05:38Untertitelung im Auftrag des ZDF, 2020
00:06:09So, dann verabschiede ich mich bis zum nächsten Mal.
00:06:15In diesem Leben hoffentlich nimmer.
00:06:17Alles nur erdenklich Gute.
00:06:20Danke, für dich auch.
00:06:27Antonia!
00:06:29Wir haben dich gar nicht gehört.
00:06:31Regina, grüß dich. Wie geht's dir denn?
00:06:34Wie lange warst du jetzt schon immer da?
00:06:36So zehn Jahre ungefähr.
00:06:38Weißt du, warum er mich jetzt plötzlich unbedingt sehen will?
00:06:41Ah ja, weil er auf einmal panische Angst hat,
00:06:44dass er dich nimmer sieht.
00:06:46Geht's ihm so schlecht?
00:06:48Nein, davon wirst du heut nix merken.
00:06:50So freut er sich auf dich.
00:07:07Na, Onkel Just, immer noch dieselben alten Späße.
00:07:11Hast du doch noch mal hergefunden.
00:07:14Jetzt bin ich doch da.
00:07:16Immer noch dieselbe Schönheit.
00:07:18Und immer noch dieselben Komplimente.
00:07:21Grüß dich.
00:07:23Grüß dich.
00:07:25Setz dich nieder, Dirndl.
00:07:27Danke.
00:07:29Bringt Regina bald einen Kaffee.
00:07:31Kannst echt froh sein, dass du jemanden hast,
00:07:33wie sie.
00:07:35Nur ist sie halt eine ziemlich Resche.
00:07:37Ich hab mir oft überlegt, ob ich sie bei mir wohnen lasse.
00:07:40Vorher ist sie ja nur tagsüber gekommen.
00:07:42Aber trotzdem ist sie mir nie hergekommen.
00:07:45Oft schon ein harter Kampf da auf Spitze und Knopf.
00:07:49Drei- oder viermal ist sie mir davon mit Sack und Pack.
00:07:53Aber bevor ich mir eine andere ...
00:07:56Ich hab's dir schon gesagt,
00:07:58dass ich sie nie wieder sehen werde.
00:08:00Aber bevor ich mir eine andere ...
00:08:02Für dich ist das ja uninteressant.
00:08:05Ich hoffe, du magst den Kugelhupf.
00:08:07Den hast du schon als kleines Dirndl-Mägen.
00:08:10Setz dich doch her zu uns.
00:08:12Ach, in dem Haus gibt's so viel Arbeit.
00:08:14Und ihr habt bestimmt Gesprächsstoff genug.
00:08:17Warum hast du denn deinen Buben nicht mitgebracht?
00:08:21Ach, der Thomas.
00:08:23Der hat heute mit seiner Garagenband
00:08:25das erste Konzert vor zahlendem Publikum.
00:08:28Seit Mittag baut schon das Equipment auf.
00:08:30Garagenband?
00:08:32Wo der so pfundig Klavier spielt?
00:08:34Ja, aber wenn er seinen genialen Tag hat,
00:08:37dann vollendet er die Unvollendete von Schubert
00:08:40oder spielt ein Stück von Tchaikovsky in einer Rockversion,
00:08:43dass den Professoren die Schuhe auszieht.
00:08:46Und wie geht's da beruflich bei dir?
00:08:49Seit ich einen neuen Vorgesetzten hab, eher mittelprächtig.
00:08:54Aber du lässt dir nix sagen und gehst lieber deinen eigenen Weg.
00:08:58Da haben wir was gemeinsam.
00:09:16Und geheiratet hast du auch nie?
00:09:20Da kenn ich noch einen.
00:09:22Wieder was, was wir gemeinsam haben.
00:09:25Wir sind Romantiker.
00:09:27Und Romantiker, wirkliche Romantiker,
00:09:30die dürfen nicht heiraten.
00:09:32Das ist was für Realisten.
00:09:34Und sogar die, die presseln sich oft in der Ehe.
00:09:38Und sogar die, die presseln sich oft in der Ehe.
00:10:08Was waren denn meine Eltern?
00:10:10Romantiker oder eher Realisten?
00:10:13Damals hat sich doch kein normaler Mensch scheiden lassen.
00:10:19Der Vater war sowas von korrekt.
00:10:22Meine Mama heißt Lieberming, stimmt's?
00:10:25Ich hab den Vater Arming.
00:10:27Gerade weil er so korrekt und anständig war.
00:10:30Der ideale Schachpartner.
00:10:32Aber die Mutter hat doch ein bisschen mehr Fantasie gehabt.
00:10:38Na ja, und so haben sie sich gut ergänzt, oder?
00:10:42Ergänzt.
00:10:44Das dauert eine Zeit, aber nicht immer.
00:10:47Meine Eltern hätten niemand auseinandergebracht.
00:10:52Einer schon.
00:10:54Sag bloß du.
00:10:57Habt ihr zwei noch ein paar Geheimnisse gehabt?
00:11:01Das wollt ich euch schon lang sagen, aber ...
00:11:04Was denn?
00:11:06Das ist nicht so einfach.
00:11:11Wenn du meinst, du bist fertig, kannst du wieder von vorne fangen.
00:11:15So ein großes Haus für eine Person ganz allein,
00:11:18das ist doch zu viel für eine einzelne Person.
00:11:21Und ich bin schließlich nicht mehr die Jüngste.
00:11:24Ach, das ganze Graffel sollte man einfach verkaufen.
00:11:28Ja, sonst noch was.
00:11:30Ach, das ist ein Kreuz.
00:11:32Jetzt haben wir uns wieder die Geißen.
00:11:37Wie sagt der Dirndl?
00:11:39Das ganze Leben lang möchtest du alles richtig machen.
00:11:43Und am Schluss fragt man sich,
00:11:45ob man nicht alles verkehrt gemacht hat.
00:11:49Und ich komm dich jetzt öfter besuchen.
00:11:54Das verspreche ich dir.
00:11:57Das Dachgeschoss ist um 1,5 m zu hoch geraten.
00:12:00Und jetzt auch noch der Turm obendrauf.
00:12:03Das Dach und der Turm nehmen meinem Mandanten die ganze Sonne weg.
00:12:07Das ist unübersehbar.
00:12:09Das war im Renovierungsplan nicht so vorgesehen.
00:12:12Ich werde den Bauherrn verklagen.
00:12:14Immer mit der Ruhe, Frau Lottermeier.
00:12:16Wir werden das Ganze in unserem Amt überprüfen.
00:12:19Versprechen kann ich Ihnen nichts.
00:12:21Ich habe das Vorhaben korrekt genehmigt.
00:12:26Also so großartig ist mir der See von uns daheim aus nie vorkommen.
00:12:31Nicht wahr? Einen schöneren Blick kann man sich gar nicht vorstellen.
00:12:35Ebenso eine höhere Wohnqualität.
00:12:37Hier halten Sie wirklich alle Trümpfe in der Hand.
00:12:40Und so pflegeleicht.
00:12:42Die paar Zimmer sind doch in 15 min durchgewischt.
00:12:45Sie wissen gar nicht, was man in einem großen, alten Haus
00:12:49alles mitmacht.
00:12:51Dann muss Ihnen diese Wohnung ja wie ein Geschenk des Himmels vorkommen.
00:12:55Und ab!
00:12:57Es wäre fast wie ein neues Leben.
00:12:59Frau Lechner, ich möchte Sie ungern drängen.
00:13:01Aber sobald ich meine überregionale Anzeigenkampagne gestartet habe,
00:13:05wird dieses Objekt vermutlich als erstes weggehen.
00:13:08Ich sage Ihnen das jetzt nur, damit Sie mir später nicht vorwerfen.
00:13:12Naja, das ...
00:13:14Wissen Sie, das ist halt so viel Geld.
00:13:17200.000 Euro.
00:13:19Das sind fast 1 Mio. Mark.
00:13:21Und das alles für das bisschen Balkon und 80 Quadratmeter.
00:13:26Da könnte ich auch in der Nacht nicht mehr ruhig schlafen.
00:13:29So ein Luxus. Und alles bloß für mich. In meinem Alter.
00:13:39Wissen Sie, wie viel Rente ich habe?
00:13:41Nein.
00:13:43620 Euro.
00:13:46Jetzt machen Sie aber ein Gesicht,
00:13:48als wäre gerade Ihre Provision so auf dem See davongeschwommen.
00:13:52Nein, ich ...
00:13:54Nein, ich dachte vielmehr daran,
00:13:57wie gern ich die Wohnung an jemanden verkauft hätte,
00:14:00dem ich sie von Herzen gönne.
00:14:02Der sie wirklich verdient hat.
00:14:04Dann sind wir ja beieinander.
00:14:06Sie haben sie gerade verkauft.
00:14:11Gerade weil es ein Luxus ist.
00:14:13Gerade weil ich alt bin.
00:14:15Auf was soll denn ich noch warten?
00:14:17Mein ganzes Leben lang hab ich nie auf mich geschaut.
00:14:20Ich hab allerweil gespart und alles eingeteilt und verzichtet.
00:14:24Und drum muss jetzt das Allerschönste, das Allerteuerste sein.
00:14:30Wo muss ich jetzt unterschreiben?
00:14:32Moment.
00:14:40Ich gratuliere zu diesem Entschluss.
00:14:42Ich gratuliere zu diesem Entschluss.
00:14:53Oh mein Gott.
00:14:55Wenn du das wissen würdest.
00:15:07Fanny, da drüben hat er schon wieder Herrschaften beim Essen
00:15:10mit dem vollen Aschenbecher vor der Nase.
00:15:12Das geht nicht.
00:15:13Entschuldigung, das hab ich vergessen.
00:15:15Ja, Fanny, ganz was anderes.
00:15:17Ist die Frau Schütze schon da?
00:15:19Das ist so eine kleine, hübsche, blonde ...
00:15:22Fanny, hauch mich mal um.
00:15:26Später.
00:15:30Und, hat sie unterschrieben?
00:15:32Es war nicht leicht, aber ich hab's geschafft.
00:15:35Regina Lechner, wunderbar.
00:15:37Und, wie fühlt man sich nach so einem ersten lukrativen Abschluss?
00:15:42Es könnte nicht besser sein.
00:15:44Ich finde ja, so ein schöner Erfolg muss ja irgendwie gefeiert werden.
00:15:49Übrigens, das Finanzamt muss nicht alles wissen.
00:15:53Heute Abend bei einem fulminanten Abendessen,
00:15:56dass man sich privat auch mal so ein bisschen ...
00:15:59Dummerweise hab ich mir vorgenommen,
00:16:01Geschäft und Privatleben strikt voneinander zu trennen.
00:16:04Das ist sehr löblich.
00:16:06Aber keine Regel ohne Ausnahme.
00:16:10Sie haben mich verstanden, Herr Breitwieser.
00:16:17Frau Schütze, wenn ich Ihnen so unangenehm bin,
00:16:20kann das sein, dass wir vielleicht auch immobilienmäßig nicht ganz zusammenpassen?
00:16:23Auf Wiedersehen.
00:16:27Fanny, ich hab doch keinen unsittlichen Antrag gemacht.
00:16:30Man spinnt die.
00:16:32Die tut ja grad so alles ab.
00:16:34Spinnt?
00:16:37Gut, ich misch schon.
00:16:41Grüß Gott, Herr Breitwieser.
00:16:43Mein Name ist Flottermaier, Anwältin des Rechts, Johanna ...
00:16:46Ich kenn Ihnen schon.
00:16:48Ich brauche momentan keinen Anwalt und eine Anwältin schon gleich zwei.
00:16:51Gehen wir in Ihr Büro. Schauen Sie sich das mal an.
00:16:54Und Sie werden schon nach zehn Minuten fest ...
00:16:56Frau Flottermaier, ich bin praktisch gar nicht mehr da.
00:16:59Ich besitze mehrere Wirtshäuser und muss mich leider um alles allein kümmern.
00:17:03Sie werden sehr wohl einen Anwalt brauchen, und zwar dringend.
00:17:06Was ich jetzt dringend brauche, ist ein Gespräch unter männerweiten Hosen,
00:17:09voll von euch, von einer wie von der anderen, von euch allen.
00:17:12Das wird Ihnen noch leidtun.
00:17:14Und Sie mich auch.
00:17:34Ich hoffe, Sie waren zufrieden. Danke. Wiederschauen.
00:17:40Ach, der Herr Materna.
00:17:42Herr Breitwieser, diese Anwältin, Frau Flottermaier,
00:17:45die scheint bestens entschlossen zu sein.
00:17:47Die will uns Schwierigkeiten machen.
00:17:51Klappe Sie an Eure gescheite Krawatten, der Rest folgt.
00:17:53Danke.
00:17:55Na, Rosel, alles in Ordnung?
00:17:57Ja, Chef.
00:17:59Bringst mir das Übliche.
00:18:01Freunde, heute war ein erfolgreicher Tag.
00:18:04Stellt's euch vor, der alte Haslinger hat endlich unterschrieben.
00:18:08Und sein Faktotum, die Regina hat tatsächlich die Eigentumswohnung gekauft.
00:18:12Jetzt steckt's über bei der Ohrwaschel und der Schuldenfalle.
00:18:17Dann darf man ihn gratulieren.
00:18:19Ja, wem? Ihr oder mir?
00:18:21So, auf den Tag hab ich jetzt fünf Jahre lang hingearbeitet.
00:18:24Den Rest und die Details erledigt ihr jetzt bitte.
00:18:27Ja, meine Bank wird der Frau Lechner
00:18:29jeden finanziellen Wunsch von den Augen ablösen.
00:18:32Pass auf, Robert, du überweist ihr jetzt erst mal die 400.000.
00:18:35Und mit den Ratenzahlungen wartet ihr natürlich, bis sie flüssig ist.
00:18:39Nichtsdestotrotz schickst du ihr in ein paar Wochen die ersten Mahnbescheide.
00:18:43Was glaubst du, wie die den Alten bearbeitet, dass er verkauft?
00:18:48Und? Was soll ich da machen?
00:18:50Du, Herr Bürgermeister, von Gottes Gnaden beantragst,
00:18:53nicht sofort, sondern in einer der nächsten Gemeinderatssitzungen
00:18:57die Rückumwandlung in ein gemischtes Gewerbe- und Wohngebiet.
00:19:11Bitte sehr.
00:19:13Ja, Frau Lechner, das ist eine Freude.
00:19:16Was kann ich für Sie tun?
00:19:18Herr Vorreiter, haben Sie gleich Zeit für mich?
00:19:21Für Sie doch immer.
00:19:23Wenn Ihr Anliegen mit Geld zu tun hat, sind Sie bei uns richtig.
00:19:26Denn wir haben es.
00:19:28Immer nur herein in die gute Stube.
00:19:31Ja, ich möchte nicht pietätlos erscheinen, Frau Lechner.
00:19:35Aber bald werden Sie in einer sehr beneidenswerten Situation sein.
00:19:40Bitte schön, nehmen Sie Platz.
00:19:43Das habe ich mir auch redlich verdient.
00:19:46Ja, aber ganz bestimmt.
00:19:48Wie lange sind Sie nun schon die Seele dieses wunderschönen Heimes?
00:19:5524 Jahre.
00:19:57Ach, äh, Venusbrüstchen.
00:20:01Unwiderstehlich. Greifen Sie ruhig zu.
00:20:03Danke.
00:20:05Ja, und das Testament ist?
00:20:07In meinen Händen.
00:20:09Ach.
00:20:14Sie sind hier als Alleinerbin angegeben.
00:20:17Ja.
00:20:21Und Sie beide kamen nie auf den Gedanken zu heiraten?
00:20:25Oh ja, das haben wir fest vorgehabt.
00:20:27Aber dann war immer irgendwas anderes.
00:20:30Und dann hat der Just gesagt, Regina, zu was?
00:20:34Allein dieser Papierkrieg.
00:20:37Du kriegst sowieso einmal alles.
00:20:40Und ich hab ja sonst niemanden auf der Welt.
00:20:43Und wegen der Erbschaftssteuer brauchst du nicht heiraten.
00:20:48Naja, die meisten Paare heiraten aus einem weniger stichhaltigen Grund.
00:20:53Na, es ist nun mal wie es ist und jetzt sind Sie hier.
00:20:56Worum handelt es sich denn?
00:20:57Dies hier ist dieser Kaufvertrag.
00:21:02400.000 Euro.
00:21:04Das ist eine Menge Geld.
00:21:06Ja.
00:21:07Aber bei dem zu erwartenden Erbe ist das ja für Sie ein Klacks.
00:21:14Ja, wissen Sie, das ist eine Eigentumswohnung.
00:21:17Und die ist genau so, wie ich mir es immer vorgestellt habe,
00:21:22wenn ich einmal allein bin.
00:21:24Eigentlich hätte ich ja warten müssen, aber ...
00:21:30dann wäre die Wohnung weg gewesen.
00:21:33Also haben Sie zugegriffen.
00:21:35Ja.
00:21:36Und das war zweifellos richtig.
00:21:38Ja, dann wollen wir jetzt diesen Kredit gleich unter Dach und Fach bringen.
00:21:55Antonia.
00:22:00Oh nein.
00:22:08Oh nein.
00:22:38Oh nein.
00:23:09Guten Abend, ein Bier bitte.
00:23:20I feel you deep under my skin.
00:23:23Danke.
00:23:24You touch me like a warm summer rain.
00:23:30I close my eyes and feel the tender of love.
00:23:36Feel me close.
00:23:39Touch my love.
00:24:02Just!
00:24:04Ich bin wieder da!
00:24:16Just!
00:24:30Just!
00:24:34Um Gottes Willen, Just!
00:24:37Was ist denn los?
00:24:52Du wirst mich doch nicht ganz allein lassen.
00:25:03Lebst du noch?
00:25:33Morgen, Mom.
00:25:34Morgen.
00:25:35Ich habe Semmeln mitgebracht und Hörnchen aus deiner Lieblingsbäckerei.
00:25:39Seit wann denkst du an sowas?
00:25:41Ich habe gar nicht mit dir gerechnet.
00:25:44Warum nicht?
00:25:46Deine neue Freundin scheint echt nett zu sein.
00:25:50Gestern bei unserem Auftritt, da war so ein Typ von einem Musikverlag da.
00:25:54Der will ein Demotape von uns haben.
00:25:56Toll, das habt ihr doch wirklich verdient.
00:25:58Ihr macht's echt gut.
00:25:59Ja, nur dass wir kein Demotape haben.
00:26:02Dann nehmt halt eins auf.
00:26:04Wenn ich dafür drei Tage Tonstudio rechne, dann sind das allein schon 2000 Euro.
00:26:09Die ihr natürlich nicht habt.
00:26:11Mom, könntest du uns nicht vielleicht ein bisschen unterstützen?
00:26:20Langsam begreife ich, warum du an meine Lieblingssemmel gedacht hast.
00:26:24Ach, Mom.
00:26:26Okay, ich strecke es euch vor.
00:26:30Und schmeiß deine 60-Grad-Wäsche in die Maschine.
00:26:33Du bist doch auch dafür, dass wir das Ganze professionell durchziehen, oder?
00:26:36Ja natürlich, voll professionell.
00:26:38Gut, dann kannst du das Zeug, auf dem wir bisher gespielt haben, aber komplett vergessen.
00:26:41Wir brauchen neue Instrumente, Mischpult, Verstärker, neue Gesangsboxen für den Probenraum.
00:26:46Okay, wie viel?
00:26:488000 Euro.
00:26:508000? Für ein Demoband, das sich vielleicht nie jemand bis zum Schluss anhört.
00:26:55Nee, nee, was zu viel ist, ist zu viel. Ich bin doch nicht komplett.
00:26:58Kommt überhaupt nicht in Frage.
00:27:00Mama, ich weiß doch, dass du ein Sparfuchs bist.
00:27:02Du hast die Kohle doch auf der hohen Kante.
00:27:04Und was ist mit den anderen Eltern?
00:27:06Von denen war gestern keiner da.
00:27:08Ja, du bist da eben anders, offener und noch nicht so festgefahren.
00:27:12Und dieses zweifelhafte Kompliment soll mich 8000 Euro kosten?
00:27:16Nee, da gehe ich lieber zum alten Eisen.
00:27:20Aber du hast doch gesagt, dass wir so gut waren.
00:27:24Warte auch gut und vergess die Wäsche nicht.
00:27:28Aber Mama, wir haben doch das Geld.
00:27:30Du kriegst jeden Cent zurück, versprochen.
00:27:55Grüß Gott.
00:27:56Grüß Gott.
00:27:57Sie haben doch gestern die Lampe da verkauft.
00:27:59Ja, ich erinnere mich an Sie.
00:28:01Die Farbe vom Lampenschirm passt nicht zu meinem Teppich.
00:28:03Das ist überhaupt kein Problem.
00:28:05Da finden wir bestimmt was anderes.
00:28:07Wirklich?
00:28:08Ja.
00:28:09Wunderbar.
00:28:16Dann probieren wir den.
00:28:19Nicht schön.
00:28:22So, wie ist denn der?
00:28:27Aber jetzt.
00:28:30Wundervoll.
00:28:32Den hast du dir verdient.
00:28:34Frau Berger?
00:28:36Ich muss dringend mit Ihnen reden.
00:28:38Ich stehe Ihnen zur Verfügung.
00:28:40Ich bestehe darauf, von Ihnen bei einer Neudeklaration der Schaufenster involviert zu werden.
00:28:44Kommen Sie bitte mit.
00:28:49Zumindest muss das Ergebnis von mir abgenommen worden sein,
00:28:52bevor Sie es der Öffentlichkeit präsentieren.
00:28:54Bisher hat es da keine Beanstandung gegeben.
00:28:57Bisher gehört der Vergangenheit an.
00:28:59Gewöhnen Sie sich endlich daran, dass ich hier das letzte Wort habe.
00:29:02Das Schaufenster ist unsere Visitenkarte, unser Aushängeschild.
00:29:05Da sagen Sie mir nichts Neues.
00:29:06Ja, dann schauen Sie sich das Ergebnis mal an.
00:29:08Die Farbe, die Sie als Untergrund für die Lampe gewählt haben,
00:29:11das ist viel zu rot.
00:29:12Zu aggressiv.
00:29:13Sie sind aggressiv.
00:29:14Ich habe Sie gewarnt.
00:29:16Ich habe Sie nicht.
00:29:17Ich hätte Sie nicht ausdrücklich gewarnt.
00:29:18Den Untergrund tauschen Sie gefälligst aus und zwar sofort.
00:29:21Und wenn Sie damit fertig sind, rufen Sie mich.
00:29:31Thomas?
00:29:32Willst du nicht doch mitkommen?
00:29:35Mama, ich habe den Mann doch kaum gekannt.
00:29:38Der Onkel Just hätte ihn doch so gern gesehen.
00:29:40Ich verstehe gar nicht, dass wir ihn die letzten zehn Jahre nicht mehr besucht haben.
00:29:44Wahrscheinlich, weil es nicht dein Onkel war, sondern nur ein Bekannter deiner Eltern.
00:29:48Ich habe ihn von Kindesbeinen an so genannt.
00:29:50Ich verstehe gar nicht, wie man sich derartig aus den Augen verlieren kann.
00:30:10Machst du mir bitte die Knöpfe zu?
00:30:14Mama?
00:30:17Du siehst klasse aus.
00:30:19Danke.
00:30:24Tschüss.
00:30:25Ich muss gehen.
00:30:26Tschüss.
00:30:44Danke, Mom.
00:30:54Ich kenne keinen Friedhof mit einer schöneren Aussicht.
00:30:58Die Frage ist nur, kann man das noch genießen, wenn man erst einmal hier oben liegt?
00:31:04Was gibt es denn da zum Grinsen?
00:31:06Grüß Gott.
00:31:08Beileid.
00:31:10Grüß Gott.
00:31:12Beileid.
00:31:14Ich meine das ganz ernst.
00:31:16Oje, komm.
00:31:35Mein aufrichtiges Beileid, Regina.
00:31:37Das ist schön, dass du extra hergefahren bist.
00:31:40Wir essen ja noch im Seeblick.
00:31:42Danke.
00:31:45Er war halt ein Einzelgänger.
00:31:47Kein Wunder, dass nicht mehr Leute gekommen sind.
00:32:08Mein Beileid, Regina.
00:32:11Wie ich gehört habe, ist er sehr friedlich eingeschlafen.
00:32:14Denn so schnelles Ende kann man sich ja eigentlich nur wünschen.
00:32:18Jetzt müssen Sie halt noch einen anderen Schachpartner suchen, Herr Professor.
00:32:23Nein.
00:32:24Nein, nein, nein, nein.
00:32:26Für ihn gibt es keinen Ersatz.
00:32:31Ich habe ihn schon lange verliebt.
00:32:34Gibt es keinen Ersatz.
00:33:00Sie sind die Frau Berger, gell?
00:33:02Ja.
00:33:04Lortzing mein Name. Reinhard Lortzing.
00:33:07Ich bin sozusagen der Nachfolger von Ihrem Vater.
00:33:12Er war mein Schachpartner.
00:33:15Er hat sehr viel von Ihnen gesprochen.
00:33:18Sie sind also aus der Gegend?
00:33:19Ja. Nein, also nicht von Geburt.
00:33:23Aber ich war sehr viele Jahre Gemeindekämmerer.
00:33:27Und jetzt bin ich natürlich im Ruhestand.
00:33:33Aber in rechtlichen Dingen bin ich immer noch sehr gefragt.
00:33:43Mein Beileid, Frau Lechner.
00:33:44Danke.
00:33:56Fanny, geh rein und kümmer dich um die Trauergesellschaft.
00:33:59Jawohl.
00:34:03Wir gehen in den Park jetzt. Und ruf doch einmal an.
00:34:07Du auch.
00:34:08Es muss ja nicht wieder 10 Jahre dauern, bis wir uns sehen.
00:34:11Für dich.
00:34:12Für dich.
00:34:13Wiedersehen.
00:34:16Herr Lortzing, auf Wiedersehen.
00:34:20Bis bald, Frau Berger.
00:34:33Oh, bitte. Gestatten Sie?
00:34:35Danke, Herr ...
00:34:37Breitwieser. Und darf ich noch Ihren Werten namen?
00:34:40Berger. Antonia Berger aus München.
00:34:42Eine gute Heimfahrt, Frau Berger.
00:34:44Dankeschön. Auf Wiedersehen.
00:34:47So, war denn alles zu Ihrer Zufriedenheit?
00:34:50Danke.
00:34:51Wie wär's denn nun mit einem Kaffee? Kuchen?
00:34:54Fanny, was haben wir denn kuchenmäßig?
00:34:56Ja, Nusskuchen hätten wir. Oder Schokorolle.
00:34:58Oder Eierlikör, Sahne.
00:34:59Eierlikör!
00:35:01Eins, zwei, drei.
00:35:03Ein Nusskuchen mit Sahne.
00:35:18Frau Schütze, entschuldigen Sie, Sie sind so eine Bess.
00:35:20Aber ich würde ganz gerne mit der Frau Lechner unter vier Augen sprechen.
00:35:25Frau Schütze, bleiben Sie da.
00:35:27Ich bin jetzt im Besitz einer Immobilie.
00:35:29Und die Frau Schütze berät mich, ob dir das passt oder nicht.
00:35:33Tja, Regina, es ist doch so, das Vorkaufsrecht, das hab ich doch schon.
00:35:37Also, was der mal lang rumt, du sagst mir jetzt, was du für die Sache haben möchtest.
00:35:41Dann verhandeln wir ein bisschen, treffen uns in der Mitte, schlagen ein.
00:35:44Gehen zum Notar, ich schieb dir das Geld rüber und fertig.
00:35:48Und mit einem Schlag haben sich die 400.000 Euro Schulden in Hohlgefallen aufgelöst.
00:35:54Herr Breitwieser, ich hab im Auftrag von Frau Lechner in den vergangenen Tagen
00:35:57ein wenig in Bezug auf weitere Interessenten vorgeführt.
00:36:00Und das mit überwältigendem Erfolg.
00:36:04Dieses Seegrundstück ist eine Rarität, eine einmalige.
00:36:09Ein Juwel mit Liebhaberwert.
00:36:13Ich fasse mich kurz.
00:36:15Momentan werden von uns zwei Käufer bevorzugt.
00:36:18Ein Fabrikant aus dem Rheinland.
00:36:20Ja, der schon nächste Woche die halbe Belegschaft entlassen muss, weil er es nicht mehr zahlen kann.
00:36:23Bertl, der stinkt vor Geld.
00:36:26Und einen bolivianischen Sinnkönig deutscher Herkunft,
00:36:29der hier jedes Jahr seine Sommermonate verbringen will.
00:36:32Wenn Sie mit den hiesigen Verhältnissen ein bisschen vertraut wären,
00:36:36dann wären Sie letzten Sonntag in der Kirche gewesen.
00:36:39Da hätten Sie dann einen Hirtenbrief vernommen,
00:36:41in dem zu einer großen Lateinamerikaspende aufgerufen wurde,
00:36:45weil denen da drüben nämlich schon wieder einmal das Geld ausgegangen ist.
00:36:49Hörst du endlich auf mit dem Schmarrn.
00:36:51Es ist doch so einfach.
00:36:53Seit fünf Jahren bist du hinter diesem Grundstück her,
00:36:57wie der Teufel hinter der armen See.
00:36:59Und von mir aus sollst du es haben, mach damit, was du willst.
00:37:02Aber das wird teuer, mein Lieber.
00:37:04Das wird sehr, sehr teuer.
00:37:06So wie deine Eigentumswohnung mir teuer gekommen ist.
00:37:11Kennst du nicht den alten Spruch?
00:37:13Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.
00:37:18So, Frau Schützi, jetzt essen Sie Ihren Kuchen.
00:37:21Es ist sowieso das Beste, was man hier kriegen kann.
00:37:25Ja, ich möchte bei Ihnen mein Erbe bestätigen lassen.
00:37:30Ja, ich könnte Ihnen ja eine Kopie vom Testament mit der Post zuschicken.
00:37:35Was ist los?
00:37:37Das Nachlassgericht benötigt das Original.
00:37:41Ja, aber wenn ich das wegschicke und das Geld verloren,
00:37:43hab ich ja überhaupt nichts mehr in der Hand.
00:37:45Ja, aber dann weiß ja kein Mensch mehr, dass ich die Alleinerbin bin.
00:37:48Nein, nein, nein, das mach ich auf gar keinen Fall.
00:37:51Wissen Sie was? Ich bring Sie nur persönlich vorbei.
00:37:54Ja, natürlich so schnell wie möglich. Wiederschauen.
00:38:02Guten Morgen.
00:38:03Guten Morgen, Frau Lechner.
00:38:05Ein Einschreiben hätte ich für Sie.
00:38:07Und eine Unterschrift.
00:38:09Ja.
00:38:13So.
00:38:14Schönen Wiedersehen.
00:38:15Ich treffe Vermächtnis Justus Haslinger.
00:38:40Wieso Vermächtnis?
00:38:44Ich hab doch das Vermächtnis.
00:38:51Guten Morgen.
00:38:52Guten Morgen.
00:38:58So.
00:38:59Bitteschön.
00:39:00Danke sehr.
00:39:01Wiederschauen.
00:39:14Vermächtnis des Justus Haslinger.
00:39:18Treffpunkt Freitag, 12.09.10 Uhr, Gasthof Seeblick.
00:39:22Treffpunkt Freitag, 12.09. im Gasthof Seeblick.
00:39:26Mit freundlichen Grüßen, Prof. Dr. Reinhard Lortzing.
00:39:32Lortzing, Lortzing.
00:39:34Herr Breitwieser, eins sag ich Ihnen gleich.
00:39:37Das war das letzte Mal, dass ich mich von Ihnen
00:39:39wie ein Schulmädel hierher zitieren lasse.
00:39:41Wenn Sie mir solche Briefe schreiben ...
00:39:43Ich treffe Vermächtnis Justus Haslinger.
00:39:46Ach, nicht den.
00:39:47Hier, Ihre 5-seitige Dissertation,
00:39:49die ich offengestanden nicht restlos kapiert habe.
00:39:52Bitteschön.
00:39:53Dann reden Sie nicht meinen ganzen Anruf beantwortervoll,
00:39:56sondern gehen Sie damit gefälligst zu Ihrem Anwalt.
00:39:59Der erklärt Ihnen den Sachverhalt.
00:40:01Frau Lottermeier, was werfen Sie mir eigentlich vor?
00:40:04Aber machen Sie es bitte kurz und, wenn möglich, allgemeinverständlich.
00:40:08Bei der von Ihnen kürzlich fertiggestellten Eigentumswohnanlage
00:40:12haben Sie die zulässige Gebäudehöhe
00:40:14um das gesamte Dachgeschoss überschritten
00:40:16und dann auch noch der Turm umdrauf.
00:40:18Und das stört Ihren Mandanten?
00:40:20Als der nördliche Nachbar hat er seitdem ab 14.30 Uhr
00:40:24keine Sonne mehr auf der Terrasse,
00:40:26was ein Grundstück eklatant entwertet.
00:40:28Bei dem Ozonloch, Frau Lottermeier,
00:40:30soll er mir auf Knien für jeden Schatten danken.
00:40:33Im Übrigen ist die oberste Wohnung bereits verkauft.
00:40:36Das interessiert niemand.
00:40:38Sie sind der Bauherr und somit der Haftende.
00:40:41Und was ist mit denen, die das Ganze geprüft und genehmigt haben?
00:40:44Gemeinde, Landratsamt, was ist mit dem Architekten,
00:40:46der es geplant und eingereicht hat?
00:40:48Die verklage ich auch.
00:40:50Und zwar ohne Rücksicht auf Person oder Amt,
00:40:52weil diesmal entkommt mir keiner mehr.
00:40:54Das ist mein letztes Wort. Wiederschauen.
00:40:57Das letzte Wort, wie immer, negativ.
00:41:07Ich wollte, dass du es noch mal siehst,
00:41:10wie ich einen Großteil meiner Kindheit verbracht hab.
00:41:13Die Regina wird es verkaufen,
00:41:15und dann wird es wahrscheinlich abgerissen oder was weiß ich.
00:41:21Anscheinend ist sie schon
00:41:23zu dieser geheimnisvollen Hinterlassenschafts-Zusammenkunft unterwegs.
00:41:27Hinterlassenschaften haben?
00:41:29Ja.
00:41:31Hinterlassenschaften haben doch auch immer
00:41:34etwas mit Verteilen zu tun, oder?
00:41:36Ja.
00:41:38Vielleicht bekomme ich ein paar alte Fotos oder Briefe von meinen Eltern.
00:41:42Ich würde mich freuen.
00:41:44Das hat sie alles geerbt?
00:41:46Und das will sie verkaufen?
00:41:48Ist sie verrückt geworden?
00:41:50Tja, für eine Frau in ihrem Alter
00:41:52ist das Ganze hier nicht zu bewirtschaften.
00:41:56Magst du nicht aufsperren?
00:41:58Ich würde mir das Ganze gerne mal von innen anschauen.
00:42:01Sollte überhaupt nicht in Frage, das geht doch nicht.
00:42:06Was meinst du, ist das hier wert?
00:42:08Zwei Millionen?
00:42:10Seit wann interessierst du dich für Immobilien?
00:42:13Ja.
00:42:15Und was ist das?
00:42:17Das ist eine kleine Wohnung.
00:42:19Das ist eine kleine Wohnung?
00:42:21Ja.
00:42:23Immobilien?
00:42:25Drei Millionen müsste eher hinkommen.
00:42:34Thomas.
00:42:36Wir müssen los.
00:42:38Ich bleibe noch, ich schaue noch runter zum See.
00:42:41Ist gut.
00:42:43Ich denke, die Zusammenkunft wird nicht lange dauern.
00:42:46Wir sehen uns dann im Gasthof Sieblig,
00:42:48ein paar Meter die Straße runter.
00:42:50Du kannst dich nicht verfehlen.
00:42:53Puh.
00:43:05Dein Just und dieser Lorzing, da waren zwei beieinander.
00:43:09Wieso?
00:43:11Wir haben halb bloß Schach gespielt miteinander.
00:43:19Guten Morgen.
00:43:21Guten Morgen.
00:43:23Aha.
00:43:25Wie ich sehe, fehlt noch die Frau Dings, die Frau Berger.
00:43:29Ja, kommt die auch, extra aus München.
00:43:32Das war mir doch hoffen gehen.
00:43:34Was wollen wir denn trinken, Herr Lorzing?
00:43:37Nein, danke, ich muss mich ja konzentrieren.
00:43:40Sie halten jetzt aber keinen stundenlangen Nachruf,
00:43:43weil ofengestanden zeitlich.
00:43:45Nein, nein.
00:43:47Ich muss ja alles ein bisschen herrichten.
00:43:50Es muss ja alles seine Ordnung haben.
00:43:53Grüß Gott, Sie sagen?
00:43:55Oh, guten Morgen.
00:43:57Grüß Gott, Herr Lorzing.
00:43:59Wenn Sie hier bitte Platz nehmen würden.
00:44:01Danke.
00:44:03Und Sie auch bitte.
00:44:08Ja, die Initiative zu dieser privaten Zusammenkunft
00:44:12stammt natürlich nicht von mir, sondern von Herrn Haslinger.
00:44:16Aber ich werde natürlich seine Instruktionen
00:44:19aufs Genaueste befolgen.
00:44:21Dazu habe ich eine Vollmacht.
00:44:24Hier bitte, und natürlich mit Unterschrift.
00:44:28So, ich verlese jetzt das Testament.
00:44:31Wie Sie sehen, ist das Kuvert versiegelt
00:44:35und das Siegel unbeschädigt.
00:44:37Was für ein Testament?
00:44:39Ich, ich hab doch das Testament.
00:44:42Jetzt warten Sie mal.
00:44:44Doch, hier.
00:44:49Ja, ja, ja.
00:44:51Ihres ist ja 6 Jahre alt.
00:44:54Das weiß ich ja selber, dass das 6 Jahre alt ist.
00:44:58Dieses hingegen ist 2 Jahre alt.
00:45:01Infolgedessen ist Ihres nicht mehr obsolet.
00:45:04Also nicht mehr relevant.
00:45:06Bitte setzen Sie sich wieder.
00:45:08Ich verlese jetzt das gültige Testament.
00:45:12Mein letzter Wille.
00:45:14Zu meiner alleinigen und ausschließlichen Erbin
00:45:17bestimme ich Antonia Berger, geboren in München,
00:45:21wohnhaft Herzogstrasse 4 in 81539 München
00:45:26und beschwere Sie mit folgendem Vermächtnis.
00:45:30Frau Regina Lechner, das sind Sie,
00:45:33erhält in Bachramseestrasse 42 im 1. Stock
00:45:37ein lebenslängliches, unentgeltliches Wohnrecht.
00:45:41Ein Wohnrecht?
00:45:43Wo es überhaupt niemand erwarten kann,
00:45:46dass ich endlich einmal ausziehe?
00:45:49Aber das ist ja eine Frechheit. Davon war ja nie die Rede.
00:45:54Tausendmal hat er mir gesagt, ich erbe mal alles.
00:45:58Ich, ich, ganz allein.
00:46:00Ja, mündlich, und das ist nicht relevant.
00:46:03Regina, leg dich nicht auf.
00:46:05Du rühr mich nicht an.
00:46:07Rühr mich nicht an.
00:46:09Ich hab ja Zeugen. Ich pfeife auf das Wohnrecht.
00:46:13Dafür hab ich mich doch nicht abgerackert, oder?
00:46:17In Amerika bekommt eine langjährige Lebensgefährtin
00:46:21dieselben Rechte zugesprochen wie eine Ehefrau.
00:46:25In Amerika?
00:46:27Ja, aber nicht in Bayern,
00:46:29wo noch die Ehe ein heiliges Sakrament ist.
00:46:32Und warum hast dich dann du scheiden lassen?
00:46:35Das war ja meine Frau.
00:46:37Regina, ich hab wirklich keine Ahnung gehabt.
00:46:40Nein, das hier ist alles ungesetzlich.
00:46:43Das ist vollkommen illegal.
00:46:45Sie haben selber gesagt,
00:46:47die Rechte dazu hat nur das Nachlassgericht.
00:46:51Ich lass mich doch hier von euch nicht zum Narren machen.
00:47:00Ja, jetzt ist es ein bisschen schwer mit den Ratenzahlungen.
00:47:06Sein Dienstbot war's.
00:47:08Putzfrau, Köchin, Bettverleger, Krankenschwester.
00:47:12Ausgenutzt hat er's.
00:47:14Ja, schön.
00:47:16Und für was bin jetzt eigentlich ich da?
00:47:20Der Herr Hasliger hat mir dieses geschlossene Kuvert
00:47:27und diese Kassette anvertraut.
00:47:30Darin befindet sich seine mit großer Hingabe
00:47:33zusammengetragene Sammlung romantischer Liebesgedichte
00:47:37aus verschiedenen Jahrhunderten,
00:47:40die ich Ihnen, Herr Breitwieser, überreichen soll,
00:47:48damit Sie das Hausverbot,
00:47:50das er vor 5 Jahren über Sie verhängt hat,
00:47:54auch nach seinem Ableben respektieren.
00:47:59Das ist ja mal was anderes.
00:48:01Muss ich da jetzt irgendwas unterschreiben?
00:48:04Nein, nein, das erübrigt sich.
00:48:06Also, dann kann ich jetzt gehen.
00:48:09Wiedersehen.
00:48:11Wiedersehen, Frau Berger. Glückwunsch.
00:48:14Auf Wiedersehen.
00:48:18Frau Berger, das hier ist für Sie.
00:48:23Und hier ist das Testament,
00:48:26das Sie bei Ihrem zuständigen Nachlassgericht einreichen sollten.
00:48:31Und damit wäre meine Mission beendet.
00:48:35Warum macht er das?
00:48:37Ich hab nie was Besonderes für ihn getan.
00:48:41Frau Schütze!
00:48:43Frau Schütze!
00:48:45Da reißens alles, was ich Ihnen bis jetzt unterschrieben hab!
00:48:49Ich bin ruiniert!
00:48:52Jetzt ist eine praktisch Fremde allein erbend.
00:48:56Eine was? Was für eine Fremde? Worum geht's überhaupt?
00:49:00Ein neues Testament ist aufgetaucht.
00:49:03Und ich muss jetzt schleunigst diese Eigentumswohnung loswerden.
00:49:08Ich hab nix mehr, ich erb nix mehr, ich bin praktisch jetzt schon pleite.
00:49:13Wie kann denn da plötzlich ein neues Testament auftauchen?
00:49:17Die Lebensgemeinschaft, der Herr Just Haslinger,
00:49:20der hat mich halt hereingelegt.
00:49:22Just heißt eigentlich der Gerechte.
00:49:25Da kann ich nur lachen.
00:49:27Dann müssen Sie das Testament anfechten.
00:49:30Das tu ich auch. Ich prozessier bis zum Umfallen.
00:49:33Bis zum Untergang, bis zum jüngsten Tag.
00:49:36Aber vielleicht sagen Sie mir mal einen anständigen Rechtsanwalt.
00:49:40Ich kenn eine Anwältin, die Johanna Lottermeyer.
00:49:44Die wohnt in Gollenshausen.
00:49:46Soweit ich gehört hab, soll die sich besonders um Ihre Klienten kümmern.
00:49:50Ja, machen Sie es schnell. Rufen Sie es einfach an.
00:49:53Frau Lechner, Sie fahren jetzt erst mal nach Hause,
00:49:56und dann beruhigen Sie sich.
00:49:58Ich kann mich nicht beruhigen. Ich hab schließlich Millionen verloren.
00:50:02Jetzt legen Sie sich hin. Nein, zu Hause.
00:50:05Ich kann mich auch nicht hinlegen. Ich muss jetzt kämpfen.
00:50:09Ich hab alles verloren, ich hab überhaupt nix mehr.
00:50:12Nur noch mein Sparkassenbüchel.
00:50:14Und das ist seit der Euro-Umstellung auch nur die Hälfte wert.
00:50:18Johanna Lottermeyer. Zu der geh ich jetzt.
00:50:21Hoffentlich ist sie in ihrem Büro.
00:50:23Und Sie verkaufen sofort diese Scheiß-Eigentumswohnung.
00:50:28Verdammter Mist.
00:50:45Meine liebe Antonia, verzeih mir meine Tochter.
00:50:50Aber hat nicht jeder das Recht, die Wahrheit zu erfahren?
00:50:54Leider ist sie selten unser Freund.
00:50:57Nur die Mutigsten haben keine Angst vor ihr.
00:51:00Und mutig war ich noch nie.
00:51:03Andererseits hab ich mit deiner Mutter vereinbart,
00:51:06dass du sie von demjenigen erfährst, der den anderen überlebt.
00:51:11Doch manches ist leichter auszusprechen,
00:51:14wenn man nicht mehr da ist.
00:51:16Wo ich jetzt bin, ich bin bei dir.
00:51:20In Liebe, dein Vater.
00:51:28O wunderbares Weib, wie fühl ich dein Verzehren.
00:51:32Nicht heißer, wilder kann es sein als mein Begehren.
00:51:36Ein herrlicher Tag, nicht wahr?
00:51:39Meint ihr jetzt mir oder meine Eigentumswohnungen?
00:51:48O schnöde, harte, kalte Welt, voll von Verboten.
00:51:53Wie fern ist dir die wahre Liebe, wie nah die geilen Zoten kämpfen.
00:51:58Na, und? Ein Brief?
00:52:01Ist das alles? Dafür sind wir fast 100 km hergefahren.
00:52:05Ich hab alles geerbt.
00:52:08Das Haus, das Grundstück.
00:52:13Einfach alles.
00:52:15Wir haben alles geerbt? Kannst du das für mich wiederholen?
00:52:20Langsam versteh ich.
00:52:27Das ist doch nicht alkoholfrei.
00:52:33Stimmt.
00:52:35Das ist nicht alkoholfrei.
00:52:37Jetzt bedienen die Herrschaften da vorne.
00:52:40Und was immer sie konsumieren, geht aufs Haus.
00:52:43Aufs Haus?
00:52:44Aufs Haus.
00:52:51Frau Lechner, Ihre Situation ist mir vollkommen klar.
00:52:56Ihr Zorn, Ihre Enttäuschung und Verbitterung,
00:53:01diese himmelschreiende Ungerechtigkeit.
00:53:04Das darf man laut sagen.
00:53:06Deswegen bin ich eigentlich Anwältin geworden.
00:53:10Weil mich jede Art von Ungerechtigkeit auf die Palme bringt.
00:53:14Und wie gern würde ich mich für Sie mit all meiner Kraft einsetzen.
00:53:18Aber in Ihrem Fall, da gibt's nur eine einzige Rettung.
00:53:21Bedingungslose Kapitulation.
00:53:23Bedingungslose?
00:53:25Das ist das Einzige, was die Gegenseite gnädig stimmt.
00:53:29Jeder Sieger fühlt sich plötzlich schuldig,
00:53:31wenn er zu triumphal gesiegt hat.
00:53:33Mit anderen Worten, ich muss das so drastisch ausdrücken.
00:53:36Kriechen Sie vor dieser Frau Berger zu Kreuze,
00:53:39dann holen Sie beim Verkauf von dem Haus am allermeisten aus ihr raus.
00:53:42Aber ich hab doch allerweil noch diese Luxuseigentumswohnung am Haus.
00:53:46Und Bearbeitungsgebühren und Zinsen und so.
00:53:49Kriechen Sie auch vor dem Breitwieser zu Kreuze.
00:53:52Da wird er Sie schon aus dem Vertrag rauslassen.
00:53:54Was hat er davon, wenn er Sie in die Schuldenfalle treibt?
00:53:59Am gescheitsten ist sowieso, Sie bleiben in dem Haus drin.
00:54:03Denn Ihr Wohnrecht kann Ihnen keiner wegnehmen.
00:54:11Und wir haben das alles geerbt? Aber warum eigentlich?
00:54:17Lies das. Ab heute hast du einen neuen Großvater.
00:54:29Ich fass es nicht.
00:54:31Naja, ich hab mich ja schon immer zu ihm hingezogen gefühlt.
00:54:35Wirklich? Meinst du das jetzt im Ernst?
00:54:37Jaja, es ist Bindung des Blutes.
00:54:40Du sollst dich nicht darüber lustig machen.
00:54:45Hey.
00:54:49Sorry, Mom.
00:54:59Um das Haus zu renovieren,
00:55:01müsste ich einen riesen Kredit aufnehmen.
00:55:05Und kannst du mir vielleicht sagen,
00:55:07wie ich den mit meinem Gehalt als Abteilungsleiterin
00:55:10jemals zurückzahlen soll?
00:55:12Wer spricht denn von renovieren?
00:55:14Ich finde, wir sollten das Ganze verkaufen.
00:55:16Daran hab ich auch schon gedacht.
00:55:18Aber der Regine hat lebenslanges Wohnrecht.
00:55:20Und solange sie drin wohnt, kann man nicht verkaufen.
00:55:23Dann müssen wir sie eben ausbezahlen.
00:55:25Das kann man doch nicht machen.
00:55:28Tatsache ist, ich hab ein Haus geerbt
00:55:31und kann es mir nicht leisten.
00:55:35Ich weiß nicht, ich hab ein ganz ungutes Gefühl bei der Sache.
00:55:58Was ist denn jetzt wieder passiert?
00:56:00Wieso fällt es Ihnen so schwer,
00:56:02sich an meine Anweisungen zu halten, Frau Berger?
00:56:05Wie Sie ja vielleicht schon einmal gehört haben könnten,
00:56:08muss jede Auslage von mir abgenommen sein.
00:56:10Aber Sie, Sie setzen sich ja wieder einmal einfach darüber hinweg
00:56:13und geben sie für die Kunden frei.
00:56:15Aber ich muss das Papier abreißen.
00:56:17Wie soll ich sonst die Wirkung meiner Anweisungen
00:56:19für die Anweisungen für die Anweisungen
00:56:21für die Anweisungen von den Anweisungen
00:56:23für die Anweisungen von den Anweisungen
00:56:26Bitte jetzt keine Lawa herausreden, ja.
00:56:31Sie wollen sich einfach nicht
00:56:32mit den gewachsenen Strukturen unseres Hauses abfinden.
00:56:34Und ich werde eben drei mit Einhalt gebieten.
00:56:36Und wie sieht das in der Praxis aus?
00:56:37Sie lassen mir keine andere Wahl.
00:56:40Ich werde die Geschäftsleitung informieren.
00:56:42Dann übermitteln Sie der Geschäftsleitung
00:56:44gleich meine Kündigung.
00:56:45gleich meine Kündigung.
00:56:54Hallo, die Frau Berger.
00:56:56Herr Breit, wie so gut, so ein Zufall.
00:56:58Zufall? Naja, der Zufall, das ist die letzte Hoffnung der Erfolglosen.
00:57:02Da kämen wir jetzt mal nicht dazu.
00:57:04Gehen Sie gerade in die Mittagspause?
00:57:06Ja, und zwar in eine sehr, sehr lange Mittagspause.
00:57:09Aha, das trifft Sie doch gut.
00:57:12Sie haben sich also den Kopf gesetzt,
00:57:14auf eigenen Grund und Boden bis zum See hinunter zu spazieren.
00:57:17Naja, und mein Wunsch ist doch eigentlich ein Glück.
00:57:19Wir haben uns doch im Gottsnamen einigen.
00:57:21Sagen Sie, was halten Sie denn von einem Aperitif?
00:57:23Ja, gern. Danke.
00:57:25Vielen Dank.
00:57:27Dankeschön.
00:57:32Woher haben Sie bloß so viel Geld?
00:57:34Ja, indem man klein anfängt und groß aufhört.
00:57:37Und das funktioniert sehr gut,
00:57:39wenn sich, sagen wir mal, Gastronomie und Immobilien
00:57:42so ein bisschen ineinander verzahnen.
00:57:44Grüß Gott. Darf ich Ihnen was zu trinken bringen?
00:57:47Ja, was halten wir denn von einem Schampus?
00:57:50Gern.
00:57:51Also, zwei Champagner.
00:57:53Ja, gerne.
00:57:54Schauen Sie, Frau Berger, der Gasthof Post,
00:57:56der ist ja seit Generationen im Familienbesitz.
00:57:58Und dann haben mir vor Jahren ein Bauer einen Grund verkauft.
00:58:02Und da hab ich dann das Gasthaus Seble kennengestellt.
00:58:05Das Dumme ist nur, ich hab keinen direkten Zugang zum See.
00:58:08Ich seh ihn, ich komm aber nicht hin.
00:58:11Trotzdem unter uns gesagt, das Lokal ist eine Goldgrube.
00:58:15Da macht man einen schönen Tagesauf.
00:58:17Und ist reich.
00:58:36Mahlzeit.
00:58:37Mahlzeit.
00:59:01Grüß Gott.
00:59:03Ich hab eine Verabredung mit dem Herrn Materna
00:59:06zuständig fürs Bauwesen.
00:59:08Der Herr Materna hat sich vor wenigen Augenblicken zu Tisch begeben.
00:59:12Da hätt ich ihm ja begegnen müssen.
00:59:14Oder nimmt er schon aus Gewohnheit den Hinterausgang?
00:59:17Lothar Mayer, Anwältin des Rechts.
00:59:20Johanna Lothar Mayer, richten Sie Ihrem Chef aus.
00:59:23Er entkommt mir nicht.
00:59:25Auch nicht durch die Hintertür.
00:59:30Aber das Gebäude steht doch unter Denkmalschutz.
00:59:33Ach, mein Gott, Denkmalschutz.
00:59:35Schauen Sie, erstens ist da garantiert der Mauerschwamm drin.
00:59:40Zweitens ist das Ganze für ein Hotel einfach zu klein.
00:59:43Das rechnet sich nie und nimmer.
00:59:45Also, bevor die lang schauen, weg damit.
00:59:48Und notfalls kommt halt dann da vorne
00:59:50wieder so eine ähnliche Fassade hin, bloß halt in größer.
00:59:54Das ist ja ungeheuerlich, was Sie da vorhaben.
00:59:57Und das ist doch auch strafbar.
00:59:59Also die paar Tausend Euro Strafe, die können wir gerade noch leisten.
01:00:03Aber Sie können doch alles dem Erdboden gleich machen.
01:00:06Wieso? Natürlich nicht.
01:00:08Ich stell doch da wieder ein Hotel,
01:00:10aber diesmal mit internationalem Anspruch hin.
01:00:13Und dann kriegen wir doch endlich
01:00:15auch die internationale Prominenz an den See.
01:00:18Und ich finde, das hat unser See wirklich verdient.
01:00:21Profitiert nicht nur der See davon, sondern die gesamte Region.
01:00:25Ja, und ich will nicht ausgerechnet das machen,
01:00:28was mein Wohltäter am meisten abgelehnt hätte.
01:00:31Wissen Sie, das Schöne am Geld ist,
01:00:34dass man keinen Menschen mehr fragen muss.
01:00:37Egal, ob tot oder lebendig.
01:00:39Ich hoffe, Sie erwarten nicht, dass ich mich heute entscheide.
01:00:43Ich werde mir Ihre Argumente durch den Kopf gehen lassen.
01:00:46Das muss Ihnen für heute genügen.
01:00:48Selbstverständlich. Und auf das stoßen wir jetzt an.
01:00:53Frau Berger.
01:01:02Pst.
01:01:15Ja, zum Eis.
01:01:32Ist du verrückt geworden? Hör sofort auf damit.
01:01:35Es ist jetzt 8 Uhr früh. Thomas!
01:01:37Da ist was schiefgelaufen, diese Ignoranten.
01:01:40Schiefgelaufen was?
01:01:42Die Band, sie existiert nicht mehr. Jedenfalls nicht für mich.
01:01:46Ich war so naiv. Ich hab gedacht, wir wollten Musik machen
01:01:50und nicht irgendwelche Schrammelhits für Kohle.
01:01:53Und du hast ihnen die Instrumente überlassen.
01:01:56Ja.
01:01:58Was hätte ich ihnen machen sollen?
01:02:00Soll ich sie anzeigen oder pfänden lassen?
01:02:03Ich fasse es nicht.
01:02:05Du kannst doch nicht einfach mein sauer verdientes Geld verschenken.
01:02:09Sie werden es dir schon irgendwann abstottern.
01:02:12Du zahlst mir das Geld zurück. Jeden einzelnen Euro.
01:02:15Jetzt reg dich doch nicht so auf. Wir haben gerade ein Vermögen geerbt.
01:02:19Ein Vermögen? Was für ein Vermögen?
01:02:21Ich habe ein altes Haus geerbt, das mich nur Geld kostet.
01:02:26Berger?
01:02:28Hallo? Bist du der Thomas?
01:02:31Wer ist denn da?
01:02:33Ich bin die Regina.
01:02:35Wer?
01:02:37Die Regina Lechner vom See.
01:02:39Ah, ja.
01:02:41Das letzte Mal, als du da warst, warst du vielleicht 9 oder 10 Jahre alt.
01:02:45Wenn Sie meine Mutter sprechen wollen, ist sie gerade aus dem Haus.
01:02:49Aber ich kann ihr was ausrichten.
01:02:51Ich wollte euch eigentlich einladen.
01:02:53Seid ruhig und ich koche euch was Gescheites.
01:02:56Gilt die Einladung auch für mich allein?
01:02:59Selbstverständlich.
01:03:01Warum denn nicht?
01:03:03Wo euch das ganze Haus gehört, gehört es natürlich auch dir.
01:03:07Wie wäre es mit heute Mittag?
01:03:09Wunderbar. Also, bis zum Mittagessen.
01:03:12Pfiat di.
01:03:23Pfiat di.
01:03:54Servus.
01:04:07Hallo?
01:04:11Hallo?
01:04:13Hallo?
01:04:15Hallo?
01:04:17Hallo?
01:04:19Hallo?
01:04:22Frau Lechner?
01:04:46Grüß Gott.
01:04:48Hallo.
01:04:50Hallo.
01:04:52Thomas?
01:04:54Ich bin Alisa. Ich bin eine Freundin von Regina.
01:04:57Ich glaube, ich habe dich schon mal auf so einer Hotelterrasse gesehen.
01:05:00Kann das sein?
01:05:02Die Welt ist klein.
01:05:06Ja, grüß di, Thomas.
01:05:10Mei, bist du groß geworden.
01:05:12Ja, aber keine Angst. Ich habe schon aufgehört zu wachsen.
01:05:14Hast du es gleich gefunden.
01:05:16Bist du mit dem Auto da?
01:05:18Ja.
01:05:20Sag du nicht, Frau Lechner.
01:05:22Sag, Regina, wie früher.
01:05:24Das Essen ist schon fertig.
01:05:26Ich habe dir einen Schweinsbraten gekocht.
01:05:28Den hast du früher immer so gern gemengt.
01:05:30Die Frau Schütze bleibt auch zum Essen.
01:05:32Das ist eine gute Bekannte von mir.
01:05:34Ah, hier ist es, meine Güte.
01:05:40Meine Mutter hat gesagt, dass du das gesamte Obergeschoss bewohnst.
01:05:44Ja, und ihr das gesamte Erdgeschoss.
01:05:49Und was ist mit dem Untergeschoss und dem Mansardenzimmer?
01:05:53Da bin ich nicht mehr zuständig.
01:05:56Magst du noch einen Burg?
01:05:58Du musst essen.
01:06:02Auf keinen Fall. Ich bin absolut satt.
01:06:04Aber es hat sehr gut geschmeckt.
01:06:06Danke schön.
01:06:08Was hat denn deine Mutter mit dem Haus überhaupt jetzt vor?
01:06:11Ich weiß nur, wenn man das erhalten will,
01:06:13braucht man eine ganze Stange Geld.
01:06:15Das kann ich leider nur bestätigen.
01:06:18Das Haus muss von Grund auf renoviert werden.
01:06:22Und was sagt deine Mutter dazu?
01:06:25Die hat dazu noch gar keine Meinung.
01:06:27Ich kann mir nur nicht vorstellen,
01:06:29wie sie das mit ihrem Gehalt finanzieren soll.
01:06:43Regina?
01:06:46Dein Sohn, der lernt heute Segeln.
01:06:50Seit wann begeistert der sich für Segeln?
01:06:53Naja, vielleicht ist es besser, wir sind allein.
01:06:55Ich möchte, dass du diesen Brief hier liest.
01:06:57Den hat mir der Herr Lorzing zusammen mit dem Testament ausgehändigt.
01:07:02Zuerst war es ein Riesenschock für mich.
01:07:05Das muss ich erst verdauen,
01:07:07dass meine acht so glücklichen Eltern
01:07:09offenbar so glücklich gar nicht waren.
01:07:12Ja, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.
01:07:15Ist schon in Ordnung.
01:07:17Ich kann mir vorstellen, wie dir zu Mutter ist.
01:07:20Ja und, was machen wir jetzt?
01:07:22Regina, wie wäre es, wenn wir uns zusammentun
01:07:26und die Pension wieder eröffnen?
01:07:28Natürlich nicht die von früher.
01:07:30Ich meine ein Hotel.
01:07:32Klein, aber fein.
01:07:34Tipptopp renoviert und geschmackvoll eingerichtet.
01:07:37Ein richtiges Schmuckkästchen.
01:07:39Für das feine Publikum.
01:07:41Für die Prominenz.
01:07:43Für Menschen, die ihr eigenes Seeufer genießen wollen.
01:07:46Ja, aber die schönsten Zimmer sind im ersten Stock.
01:07:49Und da wohne ich.
01:07:51Ja, ich weiß.
01:07:53Wir beide müssen halt im Untergeschoss schlafen.
01:07:55Unsere Gäste gehen schließlich vor.
01:07:57Und das, was von den Einnahmen übrig bleibt,
01:07:59teilen wir uns fifty-fifty.
01:08:01Als gleichberechtigte Partner.
01:08:03Geschäftspartnerin.
01:08:05Ich soll im Sutterer wohnen?
01:08:07Zuerst sollst du dir mal einen Vorschlag überlegen.
01:08:09Aber reizt dich das nicht, diese Herausforderung?
01:08:12Zum ersten Mal in unserem Leben werden wir unser eigener Herr.
01:08:15Beruflich selbstständig.
01:08:17Aber ich brauche doch ein Geld.
01:08:19Was du brauchst, ist eine Aufgabe, die dich ausfüllt.
01:08:22Nur so kannst du vergessen, wie dich dein Just gelingt hat.
01:08:25Also das sehe ich vollkommen anders.
01:08:27Schließlich bist du ja nicht der Einzige,
01:08:30Also das sehe ich vollkommen anders.
01:08:32Schließlich bist du doch wirklich seine Tochter.
01:08:35Bloß gesagt hat er es uns beiden nicht.
01:08:38Feig ist er gewesen.
01:08:40Nicht einmal der Breitwieser könnte gegen uns konkurrieren.
01:08:43Ohne eigenes Seeufer ist er nur einer unter vielen.
01:08:46Aber der hat doch das.
01:08:48Das nützt ihm in dem Fall überhaupt nichts.
01:08:50Ich schlag vor, wir gehen zur hiesigen Bank
01:08:53und beantragen einen Kredit.
01:08:55Nein!
01:08:58Ich nehme keinen Kredit auf.
01:09:03Ein Kredit, das ist geliehenes Geld.
01:09:06Das bringt man um, finanziell.
01:09:09Da mache ich nicht mit.
01:09:11Ich habe da meine Erfahrungen.
01:09:13Das ist der vollkommene Ruin.
01:09:15Regina.
01:09:17Nein!
01:09:18Bitte.
01:09:19Nein!
01:09:21Ich hoffe, du kannst mit dem Zeug hier umgehen.
01:09:23Ja klar, wer am See wohnt, kann auch segeln.
01:09:26Gut.
01:09:28Von so einem Gerät habe ich keine Ahnung.
01:09:32Okay.
01:09:37Spring.
01:09:42Und jetzt?
01:09:44Jetzt geht es los.
01:09:50Der Schweinebraten schmeckt immer noch.
01:09:52Schmeckt sehr lecker.
01:09:54Magst du mal kosten?
01:09:56Nein.
01:09:58Schade.
01:10:00Erinnert mich irgendwie an meine Kindheit.
01:10:02Regina backt den besten Marmorkuchen.
01:10:04Tom, ich muss dir jetzt was sagen.
01:10:07Regina geht es ganz schlecht momentan.
01:10:09Die hat bei mir eine viel zu teure Wohnung gekauft.
01:10:12Und jetzt kriegt sie bei dir und deiner Mutter zu Kreuze,
01:10:16weil sie auf eure Großzügigkeit hofft,
01:10:18nachdem ihr verkauft habt.
01:10:20Das hat ihr die Anwältin geraten.
01:10:22Was?
01:10:24Ihr seid doch alle miteinander nicht auszuhalten.
01:10:26Ihr geht mir so auf die Nerven.
01:10:38Morgen, Frau Lenker.
01:10:40Heute ein Brief mit Unterschrift.
01:10:43Das ist ja schon wieder die Bank.
01:10:45Und hier.
01:10:52Na, das haben wir gleich.
01:11:11Das gibt es doch nicht.
01:11:13Das ist jetzt schon die 2. Mahnung innerhalb von 14 Tagen.
01:11:17Dieser Vorreiter, der geht mir wirklich auf die Nerven.
01:11:21Bist du schon wieder da?
01:11:23Vom Segeln?
01:11:25Wie du siehst.
01:11:27Hat die Frau Schützi nicht mitgebracht?
01:11:29Ich hab was anderes vor.
01:11:31Deine Mutter war vor 2 Stunden da.
01:11:34Ich bin jetzt nicht so nervig scharf darauf, dir zu begegnen.
01:11:37Aha.
01:11:39Gehst du jetzt schon wieder?
01:11:41Ich hab gemeint, du bleibst ein bisschen länger da.
01:11:44Was ich jetzt um mich herum brauche,
01:11:46sind Leute, die nur Spaß haben wollen.
01:11:48Ohne Hintergedanken und Abhängigkeiten.
01:11:50Verstehst du?
01:11:52Nein, das verstehe ich nicht.
01:11:54Trotzdem, vielen Dank für alles.
01:12:013. und letzte Mahnung.
01:12:03Sollten in den nächsten Tagen
01:12:05nicht die vereinbarten Rückzahlungsraten des Kredits bei uns eingehen,
01:12:10sehen wir uns leider gezwungen, ihr Konto zu sperren
01:12:15und weitere Maßnahmen gerichtlicher Art gegen sie zu ergreifen.
01:12:20Das ist doch unverschämt.
01:12:22Wo ich seit 40 Jahren gekommen bin bei dieser Band.
01:12:26Was ist dir denn dabei eingefallen? Eine Tochter?
01:12:29Ich mein, ich hab doch gar nix davon gewusst.
01:12:33Du bist ein Feigling.
01:12:35Feig bist?
01:12:37Eigentlich geht mir das ja gar nix an.
01:12:40Das war ja alles vor meiner Zeit.
01:12:43Aber dann hättest du die Sache auch gerecht
01:12:46und übersichtlich aufteilen können.
01:12:49Jetzt will sie ein Hotel eröffnen und ich soll kochen.
01:12:53Und meinen ersten Stock, der ist das Schönste im ganzen Haus,
01:12:57den soll ich jetzt auch noch hergeben.
01:13:00Und soll in den Zutterring ziehen, ich mein, Alter.
01:13:03Und was Neues anfangen.
01:13:06Nein.
01:13:08Da hast du schon sauber ein Durcheinander eingebracht, mein Lieber.
01:13:13Ja, wie soll das jetzt alles weitergehen?
01:13:17Gib mir halt ein Zeichen.
01:13:20Aber bald.
01:13:22Ein deutliches Zeichen.
01:13:27Ja, der Herr Breitwieser.
01:13:29Was machst denn du mitten am Werktag auf dem Friedhof?
01:13:33Zum Probeliegen bin ich nicht da.
01:13:36Wie der da fängt.
01:13:38Jetzt soll das Letzte, was mir noch geblieben ist,
01:13:41meinen schönen ersten Stock, den soll ich auch noch hergeben.
01:13:45Jetzt lass dich doch einfach von der Erbin auszahlen.
01:13:48Und dann kann die auch endlich verkaufen.
01:13:51Das wollte ich ja überhaupt nicht.
01:13:54Ein Hotel will sie aufmachen.
01:13:57Für das beste Publikum, für die Prominenz.
01:14:00Eine Nobelherberge.
01:14:02Für Besserverdienende.
01:14:04Ganz exklusiv.
01:14:06Und ich soll kochen.
01:14:08Was das jetzt wieder her hat?
01:14:11So ein Mistviech.
01:14:13Na gut, auf in den Kampf.
01:14:16Da werden wir gleich ein paar Telefonate tätigen.
01:14:19Da wird die Dame bald wieder auf dem Boden der Tatsachen landen.
01:14:23Und wenn das auch nix hilft, Regina, dann hilfst du mir.
01:14:26Du verteidigst deinen ersten Stock mit Klauen und Zähnen.
01:14:29Und was gibst du mir dafür?
01:14:32Du, die Luxuseigentumswohnung, die nimm ich, wenn du magst.
01:14:37Selbstverständlich vorlaufe ich wieder mal zurück.
01:14:40Weil ich kann dich doch nicht mit den ganzen Schulden sitzen lassen.
01:14:44Das kriegen wir schon.
01:14:49Bei dem hab ich immer das Gefühl, er zieht mich übern Tisch.
01:14:54Der bescheißt doch.
01:14:56Und so was nennst du ein Zeichen?
01:14:59Was soll ich jetzt machen?
01:15:01Soll ich mit dem oder mit deiner Tochter?
01:15:06Sag halt mal was.
01:15:09Aber was deins nicht, sodass ich's versteh.
01:15:36Reitwieser.
01:15:38Reitwieser und Kompanie.
01:15:41Alles Verbrecher.
01:15:43Die sollen mich kennenlernen.
01:15:52Lies mal den Brief von der Sparkasse.
01:15:55Und was mir der Reitwieser gesagt hat.
01:15:58Er hat gesagt, dass er mich nicht kennenlernen soll.
01:16:02Lies mal den Brief von der Sparkasse.
01:16:05Und was mir der Reitwieser für eine Widmung geschrieben hat.
01:16:09Jetzt bin ich auf deiner Seite.
01:16:11Es kommt so, wie ich es dir prophezeit habe.
01:16:14Und das war sicher nicht der letzte Mahnbrief.
01:16:17An deiner Stelle tät ich mir überlegen,
01:16:20auf welcher Seite du stehst.
01:16:22Auf meiner oder auf der von dieser Erbschleicherin.
01:16:26Mit der Erbschleicherin, da hat er dich gemeint.
01:16:32Ja, schade.
01:16:34Schade um die viele Mühe und Zeit, die Sie da investiert haben.
01:16:38Leider fehlen die entscheidenden Voraussetzungen.
01:16:42Und die wären?
01:16:44Frau Berger, Sie verfügen über keinerlei Vorkenntnisse
01:16:47in der Hotelbranche, geschweige denn über eine fachliche Ausbildung.
01:16:51Aber man kann alles lernen.
01:16:53Außerdem hab ich die Frau Lechner,
01:16:55die früher jahrelang in der Gastronomie tätig war.
01:16:58Und die bereits bei uns hoch verschuldet ist.
01:17:01Sie haben uns ja Mahnung gezwungen.
01:17:03Wenn ich diese Eigentumswohnung los bin, dann kriegen Sie Ihr Geld.
01:17:07Das wissen Sie ganz genau.
01:17:09Und wann wird das sein?
01:17:11Unsere Geduld ist nicht unbegrenzt.
01:17:13Und was Sie betrifft, Frau Berger,
01:17:15Sie haben keine nennenswerten Baumittel,
01:17:17keine Rücklagen für finanzielle Engpässe.
01:17:19Sie setzen alles auf eine Karte.
01:17:21Es ist meine Pflicht,
01:17:23Sie vor einem verhängnisvollen Abenteuer zu warnen.
01:17:26Die wirtschaftliche Entwicklung
01:17:28liegt einem immerwährenden Auf und Ab.
01:17:31Sie haben nur die Aufwärtsbewegungen berücksichtigt.
01:17:34Ja, und die Naturkatastrophen vergessen.
01:17:37Die Tornados, die Erdbeben und die Überschwemmungen.
01:17:40Haben Sie sich eigentlich schon um eine Gewerbegenehmigung bemüht?
01:17:47Da steckt doch der Bartl dahinter.
01:17:49Ein paar Anrufe und sie landet wieder auf dem harten Boden der Tatsachen.
01:17:53So hat er wieder die gemeint.
01:17:55So schnell lassen wir uns nicht einschüchtern.
01:17:57Dann gehen wir zur Gemeinde.
01:17:59Nein, ich hab auch mein Stolz.
01:18:01Das war doch von Anfang an eine Schnapsidee.
01:18:04Komm, gehen wir auf.
01:18:06Nur weil wir für diesen bornierten Beamten nicht kreditwürdig sind.
01:18:10Regina, bitte.
01:18:12Nein.
01:18:18Das Haslinger-Anwesen darf weder in seiner baulichen Substanz
01:18:21noch in seiner Nutzung verändert werden.
01:18:23Herr Bürgermeister, der entscheidende Punkt ist doch,
01:18:26dass ich es erhalten will.
01:18:28Für einen Gewerbebetrieb.
01:18:30In einem reinen Wohngebiet, hm?
01:18:32Herrschaft, das war doch schon früher Pension.
01:18:35Früher ist nicht jetzt, Frau Berger.
01:18:38Sie kriegen keine Gewerbegenehmigung,
01:18:40wenn Sie sich auf den Kopf stellen.
01:18:42Bitte schön, kommen Sie.
01:18:48Können Sie mir bitte sagen, warum ein anderer kein Problem damit hat,
01:18:52alles abzureißen und auf das Grundstück ein Hotel hinzubauen?
01:18:55Weil dieser andere halt eben ein anderer ist.
01:18:58Ein anderer kann den Gemeinderat umstimmen und Sie nicht.
01:19:01Weil der andere es nicht will.
01:19:03Warum sitzt der andere dann nicht gleich auf Ihrem Stuhl?
01:19:06Das wäre für ihn bestimmt billiger.
01:19:08Bitte schön, werden Sie nicht unverschämt.
01:19:10Nur dazu als Ortsfremde. Damit ändern Sie auch nichts.
01:19:13Rutschen Sie mir doch einen Buckel runter.
01:19:15Und Ihre Gewerbegenehmigung stecken Sie sich sonst wohin.
01:19:26Untertitelung im Auftrag des ZDF, 2018
01:19:40Regina, ich muss dir was mitteilen.
01:19:44Ich mag grad nichts hören, aber es ist was Erfreuliches.
01:19:48Erfreulich? Für wen?
01:19:50Für uns alle, also komm runter.
01:19:53Ich sitz grad so bequem.
01:19:55Und erzähl mir nicht andauernd, dass du wunschlos glücklich bist.
01:19:59Ich glaub's dir sowieso nicht. Also komm runter.
01:20:08Und? Was ist jetzt so wichtig?
01:20:12Regina, komm, setz dich her.
01:20:17Ich liebe dieses Haus, aber es hat keinen Zweck.
01:20:21Man hindert mich daran, was draus zu machen.
01:20:24Solange der Breitwieser alle Fäden in der Hand hat,
01:20:27wird sich daran auch nichts ändern.
01:20:29Der Breitwieser, der überlebt uns doch alle.
01:20:33Und die logische Konsequenz?
01:20:36Verkaufen.
01:20:39Und was wird dann aus mir?
01:20:48Sobald ich das Geld hab, zahl ich deinen Kredit zurück.
01:20:52Und die Eigentumswohnung gehört dir.
01:20:55Ich war ja so naiv.
01:20:57Gegen einen Breitwieser wollte ich antreten.
01:21:00Und jetzt?
01:21:02Und jetzt?
01:21:04Ich war ja so naiv.
01:21:06Gegen einen Breitwieser wollte ich antreten.
01:21:09Und am Ende noch gewinnen.
01:21:11Ist jemand daheim?
01:21:13Ah, Frau Lottermeier.
01:21:16Stör ich grad?
01:21:18Das ist meine Anwältin.
01:21:20Na ja, ich hoffe, Sie haben sich inzwischen gütlich geeinigt.
01:21:24Ja, wir sind grad dabei.
01:21:26Sehr vernünftig.
01:21:28Frau Lechner, falls Sie mit dem Breitwieser
01:21:31in der Luxuseigentumswohnung Schwierigkeiten haben,
01:21:34vergessen Sie es.
01:21:36Der Mann ist politisch und gesellschaftlich
01:21:39bis auf Weiteres erledigt.
01:21:41Wie der alle bestochen hat.
01:21:43Gemeinderatsmitglieder, Sachbearbeiter im Landratsamt
01:21:46bis hinauf zum Baudirektor.
01:21:48Ein einziger Sumpf.
01:21:50Alle, denen ich Bestechlichkeit nachgewiesen hab,
01:21:53sind bereits zurückgetreten.
01:21:55Oder vom Dienst suspendiert.
01:21:57Seine ganze Amigo-Bande ist abgesägt.
01:22:00Von der Sparkasse?
01:22:02Der hat sich schon versetzen lassen.
01:22:04Und sein Nachfolger ist ein junger, dynamischer Mensch,
01:22:07der den Namen Breitwieser noch nicht einmal gehört hat.
01:22:11Ob der wohl jung und dynamisch genug ist,
01:22:14dass er unseren Kredit einräumt?
01:22:16Die Frau Berger mit ihrem Besitz im Rücken.
01:22:19Da rennt Ihnen der ja die Tür ein.
01:22:30Also jetzt, das war das Zeichen.
01:23:01Antonia?
01:23:03Kommst du mal raus?
01:23:05Ja, ich komm gleich.
01:23:11Gina, das ist doch viel zu schwer für dich.
01:23:14Was nützt uns das, wenn du deinen Bruch hebst?
01:23:17Gar so schwer ist das auch wieder nicht.
01:23:20Jetzt pack mal da hinten an.
01:23:22Ja, mach ich schon.
01:23:25Was ist so? Das ist nicht auf dem Anhänger.
01:23:28Das ist doch noch pfennig gut.
01:23:30Eine neue Matratze, das gibt ein wunderbares Kinderbett.
01:23:33Das kann doch nicht bei Ernst sein.
01:23:35Ein Bett, das seit Jahren da draußen vor sich hinmodert.
01:23:38Nein, das war immer zugedeckt.
01:23:40Was weißt du, was so ein Kinderbett kostet?
01:23:43Und die Kinder machen eh alles hin.
01:23:45Wir haben das Geld nicht zum Nachschmeißen.
01:23:48Am Komfort unserer Gäste wird nicht gespart.
01:23:52Und unser Schuldenberg, der immer weiter wächst,
01:23:55das zählt bei dir nicht.
01:23:57Seit die Frau Schütze deine Eigentumswohnung verkauft hat,
01:24:00hast du gar keine Schulden mehr.
01:24:02Und meine sind mir im Moment total wurscht.
01:24:09So, Frau Berger, ich bring das Gemälde.
01:24:12Was für ein Gemälde?
01:24:14Das gekaufte.
01:24:17Aha.
01:24:23Ist das echt?
01:24:25Natürlich, selbstverständlich.
01:24:27Bringen Sie es bitte ins Haus.
01:24:29Ja, gern, Frau Berger.
01:24:31So.
01:24:33Ja, jetzt spinnt es total.
01:24:37Na, was sagst?
01:24:39Das ist doch wunderschön.
01:24:41Passt wunderbar.
01:24:44Öl-Gemälde.
01:24:46Das gehört ins Museum.
01:24:48Nicht jedes Öl-Gemälde gehört ins Museum.
01:24:50Und was das kostet.
01:24:52Herrschaft.
01:24:54Wann holt der vom Flohmarkt endlich mal das alte Klumpter ab?
01:24:57Flohmarkt?
01:24:59Das ist mein Pensionsgeschirr.
01:25:01Da, was ich 20 Jahre aufgehoben habe.
01:25:04Kannst du dich nicht erinnern?
01:25:06Aufgehoben? Wofür denn?
01:25:08Für den Gebrauch, für was denn sonst?
01:25:11Du willst also allen Ernstes unseren Gästen
01:25:14Teller und Tassen aus der Nachkriegszeit zumuten?
01:25:17Weißt du was?
01:25:19Wenn ich da überhaupt nichts recht machen kann,
01:25:21dann ist es gescheiter, wenn ich kündige.
01:25:23Du kannst überhaupt nicht kündigen.
01:25:25Du bist nämlich einer von den Chefs.
01:25:27Das werden wir nachher schon sehen.
01:25:35Das ist doch zu schwer für dich.
01:25:37Was haben wir denn davon,
01:25:39wenn du dir einen Bruch hebst?
01:25:43Friede?
01:25:45Friede!
01:25:52Das laden wir heute Abend zum Abendessen
01:25:54in ein Zweitbeste-Restaurant in der Gegend.
01:25:58Warum auf einmal so bescheiden?
01:26:00Warum bloß ins Zweitbeste?
01:26:02Weil es in naher Zukunft das beste Essen
01:26:04in unserem Hotelrestaurant gibt.
01:26:06Und du kochst.
01:26:10Was ist das?
01:26:16Schau mal, wer da kommt.
01:26:18Der kommt mir ja gerade recht.
01:26:23Der Besitz reicht bis runter zum See.
01:26:25Eine Traumlage.
01:26:28Was meinst du, was das Ganze hier wert ist?
01:26:31Keine Ahnung.
01:26:33Hi Mama.
01:26:35Na, hast deine Finanzen
01:26:37bis zum letzten Cent aufgebraucht?
01:26:39Was macht ihr denn da?
01:26:41Für sowas gibt es Spezialfirmen.
01:26:43Wir müssen sparen.
01:26:45In spätestens zwei Monaten
01:26:47eröffnen wir hier unser eigenes Hotel.
01:26:49Wie bitte?
01:26:51Haben Sie einen Führerschein?
01:26:53Ja, klar.
01:26:55Dann fahren Sie bitte das Leihauto zurück.
01:26:57Und du, mein lieber Sohn,
01:26:59nimmst zum ersten Mal in deinem Leben
01:27:01eine Schaufel in die Hand
01:27:03und hilfst deinen ehemaligen Bandkollegen,
01:27:05die schon seit ein paar Tagen ihre Schulden abarbeiten.
01:27:13Und jetzt lass dir von deinen Künstlern zeigen,
01:27:15wie man den Mörtel richtig abmischt.
01:27:17Die sind nämlich schon ziemlich gut, die Burschen.
01:27:21Und, was sagen Sie jetzt?
01:27:23Eines Tages gehört mir das.
01:27:25Oder wird's abgerissen.
01:27:27Scheiß Prinzip.
01:27:29Sie geben wohl nie auf, was?
01:27:31Aufgeben?
01:27:33Ja, aufgeben.
01:27:35Jetzt geht's erst los.
01:27:37Schau, schau, schau.
01:27:41Ah, der Herr Breitwieser.
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