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00:00:00Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
00:00:30Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
00:00:46Grüß Gott, Herr de Boer. Herzlich willkommen.
00:00:49So eine wunderbare Idee, die Gäste mit dem Boot abzuholen.
00:00:53Der Gast ist König. Herzlich willkommen.
00:00:57Danke.
00:00:59Sie kommen aus Südafrika? Ja.
00:01:01Das ist ein wunderschönes Land.
00:01:03Sie kommen aber ursprünglich aus Deutschland, nicht wahr?
00:01:06Ich bin hier in Oberbayern aufgewachsen.
00:01:09Wann warst du denn das letzte Mal da?
00:01:11Das ist schon lange her.
00:01:14Sagen Sie, das Haus da war doch nicht immer ein Hotel.
00:01:19Erst seit zwei Jahren.
00:01:20Hat der Vorbesitzer es verkauft?
00:01:22Nein, er ist gestorben.
00:01:25Warum fragen Sie?
00:01:27Ich war ne Neugier.
00:01:30Erst mal schönen Dank.
00:01:32Gerne.
00:01:39Einmal Zanderfilet in Bärlauchsoße.
00:01:41Danke schön.
00:01:43Und einmal in Kaukewau.
00:01:47Bleiben Sie die Teile an.
00:01:49Und der Hai, den wir gesehen haben, der muss auch noch raus.
00:01:52Ist fertig.
00:01:54Das schaut ja wunderbar aus.
00:01:56Das ist eine Hitzerei.
00:01:58Aber es gibt Schlimmeres.
00:02:00Essen Sie nichts?
00:02:01Ich hatte Hummer bestellt.
00:02:03Genau, denen in der Küche werde ich was erzählen.
00:02:05Einen Moment, Sie kriegen Ihren Hummer.
00:02:07Endlich, ich war schon seit einer Stunde.
00:02:09Ich habe es nicht schneller geschafft.
00:02:11Entschuldigung, sind Sie der Koch?
00:02:13Ja.
00:02:15Wie sind Sie auf Vanille im Fischfond gekommen?
00:02:18Das ist eine geniale Idee.
00:02:21Ja, warum nicht?
00:02:23Das ist wie Hummer mit Erdbeeren.
00:02:25Hör auf zu schäkern.
00:02:27Die Dame an Tisch 2 will ihr Essen noch vor Sonnenuntergang.
00:02:30Ja, ist ja gut.
00:02:32Ich muss dann wieder zurück in die Küche.
00:02:34Bleiben Sie noch länger hier?
00:02:36Ja, wenn Sie weiter so kochen.
00:02:48Wo bleibt denn der Hummer?
00:02:50Nicht so frech, er steht hinter dir.
00:02:52Jetzt schwingen die Hufe.
00:02:54So kann ich den aber nicht servieren.
00:02:56Da fehlen noch die Tomaten.
00:03:03Von meinen Tellern klaut keiner Tomaten, klar?
00:03:13Warte.
00:03:17Haltet sie auf!
00:03:20Nicht anfassen!
00:03:28Felix!
00:03:30Felix, wach auf!
00:03:49Fanny, es reißt dich wenigstens 2 Wochen zusammen.
00:03:52Wir sind hier keine Schnapsbude.
00:03:54Wir sind offizielles Festivalhotel.
00:03:56Für die Kunst musst du Opfer bringen.
00:03:58Herr Feisenbeck ist gerade vorgefahren.
00:04:00Das ist schön, dass man das bei der Gelegenheit erfährt.
00:04:03Danke, Fanny.
00:04:05Bitte, gern geschehen.
00:04:12Maestro, herzlich willkommen in unserem Haus.
00:04:17Wir lesen Ihnen jeden Wunsch von den Augen ab.
00:04:20Ich sag's trotzdem, wenn ich was brauche.
00:04:22Nur zur Sicherheit.
00:04:24Wir sind alle überglücklich,
00:04:26dass gerade Sie für den Herrn Pazzoni einspringen konnten.
00:04:29Schreckliche Geschichte, gell?
00:04:31Hörst du jetzt?
00:04:33Nicht schön für den Dirigenten.
00:04:35Ist, glaube ich, auch sonst nicht schön.
00:04:37Es war bisher nur die Festivalleitung.
00:04:39Selbstverständlich.
00:04:41Diese Feisenbeck-Geschichte runter von der Homepage.
00:04:45Ist das nicht ein bisschen früh für die kleine Nachtmusik?
00:04:49Für Mozart ist immer die richtige Zeit.
00:04:52Da spricht der wahre Fan.
00:04:54Entschuldigen Sie, bitte.
00:04:56Ja?
00:04:58Der Satz hat noch gefehlt.
00:05:00Auf einmal ist er da gelegen und hat sich nicht mehr gerührt.
00:05:06Er muss mit dem Kopf gegen die Herdkanten gestoßen sein.
00:05:10Ich weiß es doch auch nicht.
00:05:15Was ist mit ihm?
00:05:17Nicht so schlimm, wie's ausschaut.
00:05:19Wahrscheinlich eine Gehirnerschütterung
00:05:21und ein Halswirbelsyndrom.
00:05:23Sie können ihn jetzt führen.
00:05:25Danke schön.
00:05:29Mei, Bub, was machst du denn?
00:05:31Das kommt davon, dass er Spaß hat bei der Arbeit.
00:05:34Muss man doch nicht gleich übertreiben.
00:05:36Ich hab vielleicht einen Schreck gekriegt.
00:05:38Die Frau Lechner hat sich angehört,
00:05:40als wenn der Kopf weg wäre.
00:05:43Tut das weh?
00:05:45Angenehm ist es nicht.
00:05:51Da schauen Sie, ich bin immer noch ganz zittrig.
00:05:54Verrückt.
00:05:56Jetzt hab ich jahrelang gewundert,
00:05:58was für ein eiskalter Typ ich bin.
00:06:00Dann passiert so was und zack, zieht's dir die Füße weg.
00:06:03So ist es, wenn man Kinder hat.
00:06:05Solange sie klein sind, macht man sich täglich Sorgen,
00:06:08dass irgendwas passiert.
00:06:11Und wenn sie groß sind, dann bleibt es genauso.
00:06:14Obwohl, den Felix hab ich als kleines Kind nicht richtig gekannt.
00:06:18Einmal im Monat hab ich Besuchserlaubnis gehabt.
00:06:21Das ist oft nur ausgefallen wegen dem Hotel.
00:06:24Ja, kurz und gut.
00:06:26Irgendwann muss man sich entscheiden,
00:06:28mit wem man verheiratet ist.
00:06:30Frau oder Hotel.
00:06:32Sie haben sich fürs Hotel entschieden?
00:06:34Nein, das hat schon die Sabine entschieden,
00:06:37dass ich mit dem Hotel verheiratet bin.
00:06:40Ich hab mich oft gefragt, ob sie das gelohnt hat.
00:06:43Dann fängt einer bei Ihnen das Arbeiten an.
00:06:46Ich pass schon auf auf Ihren Felix.
00:06:49Das haben wir ja gesehen.
00:06:58Schauen Sie, was ich gefunden hab.
00:07:00Ah, Glückspfennig.
00:07:02Gärt mir schon.
00:07:05Können Sie jetzt wirklich fahren?
00:07:07Sie sind ja noch ganz zittrig.
00:07:09Na ja, eigentlich haben Sie recht.
00:07:11Wollen Sie nur eine Runde drehen mit mir, Zitteraal?
00:07:14Ja, komm jetzt.
00:07:16Der Vater von Thomas war Musiker.
00:07:18Dirigent.
00:07:20Und eines Tages hat er sein erstes großes Angebot bekommen,
00:07:24nach Boston zu gehen.
00:07:26Da hat er sich entscheiden müssen.
00:07:29Karriere oder Liebe.
00:07:32Und? Hat er Karriere gemacht?
00:07:35Er ist heute ziemlich berühmt.
00:07:38Aber seinen Namen, den verrate ich Ihnen nicht.
00:07:42Um Gottes willen, natürlich nicht.
00:07:45Warum sind Sie damals nicht mit ihm gegangen?
00:07:48Sie kennen mich doch.
00:07:50Ich taug nicht als Anhängsel für einen Mann.
00:07:53Ja.
00:07:55Ja, und wie war das jetzt mit dem Thomas?
00:08:00Zu der Zeit war ich schon schwanger.
00:08:03Hat er Sie mitsamt dem Kind sitzen lassen?
00:08:07Ich hab's ihm gar nicht gesagt.
00:08:10Ich wollte nicht, dass er deswegen bei mir bleibt.
00:08:14Und wie er es dann erfahren hat?
00:08:18Jetzt sagen Sie bloß, dass Sie ...
00:08:25Ich hab's ihm niemals gesagt.
00:08:28Und an Thomas hab ich gesagt, dass er keinen Vater hat.
00:08:32Dass er gestorben ist.
00:08:35Na ja, so machen wir's.
00:08:38Ich hab's ihm niemals gesagt.
00:08:41Ich hab's ihm niemals gesagt.
00:08:44Na ja, so mogelt sich ja jeder durchs Leben.
00:08:50Die Nummer könnte von mir sein.
00:08:53Vielleicht sind wir uns ja ähnlicher, als wir zugeben.
00:08:57Zwei einsame Seelen, die ein Hotel betreiben,
00:09:00damit's Leute um sich herum haben.
00:09:03Jetzt wollen wir nicht zu dramatisch werden.
00:09:06Vielleicht sollten wir uns ja zusammentun und heiraten.
00:09:10Ja, ja, so weit kommt's noch.
00:09:13Wo ist jetzt mein Glückspfennig hingefallen?
00:09:17Das gibt's doch nicht.
00:09:20Da ist er vom Winde verweht.
00:09:23Na ja, gut, abergläubisch sind wir ja nicht.
00:09:43Der ist ja total übertrieben.
00:10:13Herr Breitwieser, gefallen Ihnen unsere Blumen?
00:10:17Die sind eigentlich als Dekoration gedacht.
00:10:20Aber wenn Sie sie haben wollen ...
00:10:23Ich hab mir gedacht, dass man sie für den Sommer
00:10:39Ich hab mir gedacht, dass man sie für den Sommer
00:10:45Das ist aber nett, dass Sie sich um unsere Blumen kümmern.
00:10:48Das sind eigentlich mehr meine Blumen.
00:10:52Ach so, ja, stimmt ja.
00:10:55Da waren ja vorher gar keine Blumen in der Vasen.
00:10:58Die haben Sie mitgebracht.
00:11:00Ist mir das peinlich.
00:11:02Warum haben Sie die mitgebracht?
00:11:05Na ja, sie waren gestern so ...
00:11:08Es war gestern so nett.
00:11:11Einfach so halt.
00:11:13Danke.
00:11:15Das war ein richtig schöner Spaziergang.
00:11:19Ja, das war sehr nett.
00:11:21Mir hat das auch total gut gefallen.
00:11:24Das ist schon komisch.
00:11:26Jetzt haben wir ein Jahr lang miteinander gestritten.
00:11:29Zwei.
00:11:30Was, so lang schon?
00:11:33Plötzlich stellt man fest,
00:11:35dass man Sie eigentlich doch ganz gut versteht.
00:11:38Wird es jetzt ein Friedensangebot?
00:11:41Ja.
00:11:43Hören wir auf mit dem Schmarrn.
00:11:45Das ist ja nur verschwendete Zeit.
00:11:47Von mir aus gern.
00:11:49Es gibt ja auch gar keinen Grund zum Streiten,
00:11:51wenn man es genau betrachtet.
00:11:53Ja, eben.
00:11:54Es sind ja viel mehr, was uns miteinander verbindet.
00:11:58Quasi Gemeinsamkeiten.
00:12:00Einige schon.
00:12:02Nein, nein, nein. Jede Menge.
00:12:04Schauen Sie, wir sind beide Hotelier.
00:12:08Und wir haben beide einen erwachsenen Sohn.
00:12:11Wir sind beide Stürmschädler.
00:12:15Da haben Sie recht.
00:12:17Entschuldigung, ich müsste den Kuchen servieren.
00:12:20Ja, reinlich.
00:12:22So, die Herrschaften.
00:12:24Entschuldigung, hat ein bissel länger gedauert.
00:12:28Lassen Sie es weg, gell?
00:12:35Jetzt, weil Sie gesagt haben,
00:12:38gestern wir zwei, also wir beiden,
00:12:43wir sollten ein wenig heiraten.
00:12:45Ja.
00:12:48Na ja.
00:12:50Das war ja nur Spaß.
00:12:53Ja, natürlich, natürlich.
00:12:55Ja, haben Sie jetzt morgen auch einen Heiratsantrag?
00:12:59Nein, ich weiß auch nicht.
00:13:02Aber irgendwie ist die Situation so absurd.
00:13:06Ich mein ...
00:13:09Was wollten Sie eigentlich sagen?
00:13:12Äh ...
00:13:14Nein, nix weiter.
00:13:16Nur, dass ich mich freu,
00:13:18dass wir miteinander vernünftig reden können.
00:13:21Und wer weiß, vielleicht wird das Ganze
00:13:24auch eine Freundschaft werden.
00:13:26Vielleicht gehen wir uns langsam an.
00:13:28Ja, genau, das gehen wir ganz locker an.
00:13:31Ich mein, man ist doch sehr angehängt mit seinem Hotel.
00:13:35Aber bitte, wem sag ich das?
00:13:37Schauen Sie öfter mal vorbei.
00:13:39Danke für die Blumen.
00:13:41Gern geschehen.
00:13:48Entschuldigung, Ihr Zimmer wäre jetzt fertig.
00:13:51Sie können einchecken.
00:13:53Was war jetzt das?
00:13:56Das war der Auftritt eines Vollidioten.
00:13:59So was von versemmelt.
00:14:01Ja gut, die Brühe hat nix von dir.
00:14:03Gut, dann lassen wir's halt bleiben.
00:14:05Fanny, wie schaut's aus?
00:14:07Ja, in einer Viertelstunde bin ich wieder da.
00:14:10Fanny, ich bin ein Volldepp.
00:14:12Warum hast du mich da nicht gewarnt,
00:14:14wenn du das schon immer gewusst hast?
00:14:24Die Forelle.
00:14:26Wunderschön.
00:14:28Könnt ihr mal wieder auf die Speiskante setzen.
00:14:32Servus.
00:14:35Du traust dich da her?
00:14:37Tut mir wirklich leid, was damals gelaufen ist, Bartl.
00:14:41Es ist ja im Grunde nicht so,
00:14:43wie es früher war, oder?
00:14:45Nein, es ist nicht so, wie es früher war.
00:14:48Es ist nicht so, wie es früher war.
00:14:51Es ist ja im Grunde unverzeihlich.
00:14:54Es war sehr, sehr bitter.
00:14:56Nein.
00:14:58Geschäft ist Geschäft.
00:15:00Und Freundschaft ist was anderes.
00:15:03Aber wie gesagt, es tut mir leid.
00:15:06Hast echt was gut bei mir.
00:15:08Schon recht.
00:15:10Chef, der Herr Theisenbeck, der hätte sich gern sprechen.
00:15:14Bring ihm eine Zitrone, Lieber.
00:15:17Herr Theisenbeck, was können wir für Sie tun?
00:15:20Nichts gegen Schubert, aber wäre es möglich,
00:15:23dass das Quartett nicht die ganze Zeit spielt?
00:15:26Klar, natürlich. Sie müssen sich ja konzentrieren.
00:15:29Fangen wir gleich an.
00:15:39Passt wahrscheinlich sowieso nicht so gut
00:15:42zum Essen von den anderen Gästen.
00:15:45Oh je, jetzt haben wir aber leider natürlich noch ...
00:15:49Nein, die Schafe dürfen bleiben.
00:15:51Sie sind halt doch naturtönig.
00:15:53Die Musik erinnert mich ein bisschen an Boston.
00:15:56Wer es sich leisten konnte,
00:15:58hatte damals ein Streichquartett zum Essen.
00:16:01Sie waren mal in Boston?
00:16:03Das ist schon eine Zeit lang her.
00:16:06Wann war das?
00:16:08Das war, warten Sie, zwischen 1976 und 1983 als junger Mann.
00:16:13Meine erste Auslandsstation.
00:16:16Wahrscheinlich ein großer Einschnitt in Ihrem Leben.
00:16:19Na ja, stelle ich mir halt jetzt so vor,
00:16:22hängt ja vieles dran.
00:16:24Man lässt doch einiges zurück.
00:16:28Ja, ich habe tatsächlich damals einiges zurückgelassen.
00:16:34Wahrscheinlich auch eine Frau.
00:16:38Ja, wie kommen Sie darauf?
00:16:41Na ja, der wehmütige Blick.
00:16:45So, jetzt lasse ich Sie aber weiter in Ruhe arbeiten.
00:16:52So, jetzt kannst du gleich einmal tätige Reue üben
00:16:55und einem guten Freund mit Rat und Tat zur Seite stehen.
00:17:00Okay, also der Meisen ...
00:17:02Teisenbeck, TH.
00:17:04Sag ich doch.
00:17:06Der ist also der Vater vom Sohn von der Antonia
00:17:09und weiß nichts von seinem Glück.
00:17:11Und?
00:17:13Ja, bist du total begriffsstutzig.
00:17:16Das ist doch ein riesiger Wissensvorsprung.
00:17:19Und jetzt überlege ich mir,
00:17:21was man mit diesem Geschenk anfangen kann.
00:17:24Ach komm, kriegst du was Gescheites.
00:17:27Pass auf, du gehst einfach zum Teisenbeck
00:17:30und sagst ihm, dass er einen unehelichen Sohn hat
00:17:33und dass du ihn nicht hinhängst, wenn er löhnt.
00:17:36Was glaubst du, was das denn kostet,
00:17:38wenn er die ganzen Elemente nachzahlen muss?
00:17:41Das ist doch nur ganz richtig.
00:17:43Okay, zweiter Vorschlag.
00:17:45Vielleicht zahlt er ja was,
00:17:47wenn du ihm sagst, wo er seinen Sohn findet.
00:17:50Jetzt einmal halblang.
00:17:52Ich kann doch nichts dafür,
00:17:54wenn du selber nichts zusammenbringst in dieser Geschichte.
00:17:57Genau, das ist es.
00:17:59Zusammenbringst.
00:18:02Die Berger ist die Jugendliebe vom Teisenbeck.
00:18:07Beide sind Singles.
00:18:09Beide haben ein gemeinsames Kind.
00:18:12Ja, die zwei, die kehren zusammen.
00:18:15Ach so.
00:18:17Ich hab gedacht, da geht's um einen Profit.
00:18:20Ja, natürlich.
00:18:22Der Teisenbeck ist doch das ganze Jahr
00:18:24irgendwo in der Weltgeschichte unterwegs.
00:18:26Wenn die Berger mit ihm zusammen ist,
00:18:28dann kann sie kein Hotel führen.
00:18:30Dann ist doch der Weg für mich frei.
00:18:32Dann krieg ich meinen Seezugang.
00:18:34Ach so.
00:18:36Ich hab da was Leuten hören,
00:18:38dass du neuerdings selber auf die Berge rennst.
00:18:43So ein Schmarrn.
00:18:45Ach so.
00:18:50Also doch.
00:18:59Das wird jetzt alles ein bisschen anders.
00:19:02Das Meeresgetier brauchen wir nicht mehr.
00:19:05Da gibt's Frenken und Forellen aus dem See.
00:19:08Die sind ganz frisch.
00:19:10Aber ich hätte bitte ...
00:19:12Kannten Sie mir beim Metzger, beim Kreuzmittel,
00:19:15das Fleisch besorgen?
00:19:17Ich brauche 10 Kaninchen und 16 Kilo Schweinsbraten.
00:19:20Sagen Sie mir einen schönen Gruß.
00:19:22Gerne, Frau Lechner.
00:19:24Grüß Gott.
00:19:26Grüß Gott.
00:19:28Ich bin Magnus de Boer.
00:19:30Lechner, wie kann ich Ihnen helfen?
00:19:33Frau Lechner, Sie sind ...
00:19:35Darf ich?
00:19:37Das kommt in die Küche zum Schneiden.
00:19:39Entschuldigung.
00:19:41Das kommt in die Kühlung.
00:19:43Es kommt in die Kühlung, bitte.
00:19:45Ich wollte mich nur kurz vorstellen,
00:19:47aber ich sehe schon, Sie haben alle Hände voll zu tun.
00:19:50Entschuldigen Sie die Störung.
00:19:52Entschuldigen Sie mich.
00:19:54Auf geht's.
00:19:59Einen guten Appetit.
00:20:04Gulasch-Kohlrouladen-Schnitzel?
00:20:06Das klingt wie die Wochenkarte von einer Versicherungskantine.
00:20:10Unser Koch liegt im Krankenhaus nach einem Unfall.
00:20:13Die Dame, die jetzt kocht, macht eher so was.
00:20:16Den meisten Gästen schmeckt es.
00:20:22Ein Ding muss her, ein Ding ist ein Plan.
00:20:25Wir bringen mir die zwei am geschicktesten zusammen.
00:20:28Sag dem Teuschenbeck, dass sie hier lebt.
00:20:31Wenn er sich nicht sehen will und einfach abhaut,
00:20:34was machen wir dann?
00:20:36Genau, richtig blöd schauen.
00:20:38Das müssen wir geschickt einfädeln.
00:20:40Die müssen sich quasi wie zufällig begegnen.
00:20:43Ganz unverhofft.
00:20:45Zack, boing, dann kennen wir sie nicht mehr aus.
00:20:48Weißt du, was der Teuschenbeck heute macht?
00:20:51Bis Mittag haben die Proben im Konzertsaal.
00:20:54Wunderbar. Ich hab gleich einen Job für dich.
00:20:57Deine ganzen Termine heute kannst du samt und sonders canceln.
00:21:01Fanny.
00:21:06Fanny, haben wir wieder gelauscht?
00:21:08Ich doch nicht.
00:21:10Sagen Sie mal, Chef, warum wollen Sie denn unbedingt
00:21:13die Antonia Berger loswerden?
00:21:15Ich hab mir in der letzten Zeit gedacht,
00:21:17Sie finden sie selber ganz attraktiv.
00:21:20Du, Fanny, wir haben in der Küche noch genügend Arbeit.
00:21:23Du kannst gern mithelfen.
00:21:25Ganz Unrecht hab ich da nicht, oder?
00:21:29Lass mich doch mal rüber.
00:21:36Also, die Schalotten geben wir zurück.
00:21:38Ich hätt gern einen guten Zwiefel.
00:21:40Ist in Ordnung.
00:21:43Anne Schner.
00:21:45Grüß Gott, Herr de Boer.
00:21:47Sie kannten den Besitzer dieses Hauses, hat man mir gesagt.
00:21:51Den Herrn Hauslinger, ja.
00:21:53Der hat 15 Jahre den Haushalt gemacht.
00:21:55Ach was.
00:21:57Und Sie haben ihn auch gekannt?
00:21:59Ja, das wär zu viel gesagt.
00:22:01Ich bin ihm mal begegnet, aber das ist jetzt schon über 50 Jahre her.
00:22:05War er eigentlich verheiratet?
00:22:07Nein, verheiratet war der nie.
00:22:09Wieso?
00:22:11Vielleicht hätte mir die Witwe etwas über ihn erzählen können.
00:22:15Na, wenn Sie was über Herrn Hauslinger wissen wollen,
00:22:18dann sind Sie bei mir an der richtigen Adresse.
00:22:21Niemand.
00:22:30Und die Zandersauce?
00:22:32Bisschen weniger Kerbel, bisschen mehr Salz, sonst okay.
00:22:41Ich hab doch gesagt, ihr sollt Schalotten nehmen, keine Gemüsezwiebeln.
00:22:44Die Frau Lechner hat gesagt, Gemüsezwiebeln sind billiger.
00:22:47Und außerdem würden die Gäste sowieso keinen Unterschied schmecken.
00:22:50Aber sag ihr, ich hab einen Ruf zu verlieren.
00:22:54Die Leute kommen zu uns, weil sie Lachspapierter und Vanillesauce wollen
00:22:57und nicht Rahmgulasch mit Semmelknödeln.
00:23:09Passt nicht.
00:23:14Köstlich.
00:23:17Sag einmal, was wollte eigentlich der Debut von dir?
00:23:21Ja, also, der hat nach dem Justus gefragt.
00:23:25Komisch.
00:23:26Wieso?
00:23:27Mich hat er gestern auch gefragt, wer früher in dem Haus gewohnt hat.
00:23:30Was will denn der Mann von uns?
00:23:32Die Kaninchen haben's grad geliefert.
00:23:35Ja, aber die gehören doch in die Kühlung.
00:23:38Wer lernt das nie?
00:23:43Regina, ich muss noch mal weg.
00:23:45Der Bürgermeister hat angerufen, er möchte irgendwas besprechen
00:23:48wegen dem Musikfestival.
00:23:50Der Flohofer.
00:23:51Dieser falsche Schlawiner, das wird schon so was sein.
00:23:54Eigentlich geh ich nur hin,
00:23:55weil ich endlich mal wieder eine Orchesterprobe sehen möchte.
00:23:58Seit wann hast denn du was mit klassischer Musik gemacht?
00:24:01Es gab mal eine Zeit, da hab ich sehr viel damit am Hut gehabt.
00:24:04Echt?
00:24:05Ja, aber das ist schon lang her. Also, bis später.
00:24:07Du, bitte, nimm mich mit.
00:24:08Du kannst mich ja beim Friedhof rauswerfen, oder?
00:24:10Ja, da musst du aber Gas geben.
00:24:11Ja, ja.
00:24:15Ja, ja.
00:24:45Hallo.
00:24:46Hallo.
00:24:47Ich wollte mal sehen, ob der Koch wieder da ist.
00:24:50Der kommt erst heute Nachmittag wieder.
00:24:52Alles klar. Das ist doch schön.
00:24:55Hallo.
00:24:56Hallo.
00:24:57Ich wollte mal sehen, ob der Koch wieder da ist.
00:24:59Der kommt erst heute Nachmittag wieder.
00:25:01Alles klar. Das ist doch schön.
00:25:24Danke, danke, danke.
00:25:38Ab Tag 24 muss ich mehr steigern.
00:25:42Mit mehr Kraft, Energie nach vorne.
00:25:44Gleiche Stelle.
00:25:46Grüß Gott, Herr Flohofer.
00:25:48Grüß Gott, Frau Berger.
00:25:49Es ist gut, dass Sie gleich kommen.
00:25:51Um was geht's denn?
00:25:53Ich wollte Sie mal fragen, ob wir vielleicht nicht Ihr Hotel für ein Kammerkonzert nutzen könnten.
00:25:59So Freiluft am See.
00:26:01Es kann nämlich sein, dass uns eine andere Location ausfällt.
00:26:06Na ja, warum nicht? Das kommt drauf an.
00:26:09Ja, gut.
00:26:23Danke. Sehr schön.
00:26:26So kommen wir zusammen. Vielen Dank.
00:26:29Ach, übrigens darf ich bekannt machen, Herr Teisenbeck.
00:26:35Und das ist Frau Berger.
00:26:38Sie hat eins der schönsten Hotels am See.
00:26:42Antonia.
00:26:44Du? Du stehst doch gar nicht auf dem Plakat.
00:26:48Ich bin für Barzoni eingesprungen.
00:26:50Ach, Sie kennen sich?
00:26:54Hallo.
00:27:00In welchem Hotel bist du?
00:27:01Hotel Seeblick.
00:27:03Ah, schön. Und? Gefällt's dir?
00:27:06Na ja, wenn man die kleine Nachtmusik zum Zigeunerschnitzel mag schon.
00:27:09Nein, nein, ist schon ganz okay.
00:27:11Sag mal, was ist denn das für ein Hotel?
00:27:15Das ist ein Hotel, das für die Zigeuner und die Zigeunerinen ausgesucht wird.
00:27:20Das ist ein Hotel, das für die Zigeuner und die Zigeunerinnen ausgesucht wird.
00:27:25Na ja, wenn man die kleine Nachtmusik zum Zigeunerschnitzel mag schon.
00:27:27Nein, nein, ist schon ganz okay.
00:27:29Sag mal, warum hast du dich nie mehr gemeldet, als du in Boston warst?
00:27:37Du hast wirklich jedes Recht, das zu fragen.
00:27:39Ja, das habe ich. Aber darum geht es nicht.
00:27:43Ich will einfach wissen, warum.
00:27:48Es gibt keine Entschuldigung.
00:27:51Ich war klein, ich war jung, lernte tausend Leute kennen.
00:27:56Ich war so in Euphorie, dass ich alles vergessen habe, was hinter mir lag.
00:28:01Ich habe dir einige Briefe geschrieben.
00:28:03Ich wollte auch antworten.
00:28:05Aber irgendwann war der Zeitpunkt überschritten, wo ich das noch hätte mit Anstand tun können.
00:28:10Und dann war ich einfach zu feige.
00:28:16Ich habe immer gehofft, dass du mir eines Tages verzeihst.
00:28:20Aber ich kann verstehen, wenn du das nicht kannst.
00:28:23Ich habe die letzten 30 Jahre nicht in Bitterkeit verbracht.
00:28:26Es war okay, wie es war.
00:28:28Aber am Anfang war ich schon am Boden.
00:28:31Ich konnte es einfach nicht fassen, dass du nicht antwortest.
00:28:37Weißt du, was komisch ist?
00:28:40Damals bei unserem Abschied am Flughafen, da hatte ich so ein Gefühl, als ob ...
00:28:46Als ob was?
00:28:48Als ob du mir noch was sagen wolltest.
00:28:50Ach ja?
00:28:52Ja, du musst es wissen. War da noch was?
00:28:54Ich weiß es nicht mehr. Es ist 30 Jahre her.
00:28:58Ja, natürlich.
00:29:00Schön, dich zu sehen.
00:29:02Ich freue mich auch.
00:29:04Am meisten habe ich die Proben geliebt.
00:29:07Ich habe mich oft heimlich eingeschlichen und zugehört.
00:29:11Das hast du gar nicht mitbekommen.
00:29:13Doch, ich habe es mitbekommen.
00:29:15Warum hast du nie was gesagt?
00:29:17Die Beziehung lebt von ihren kleinen Geheimnissen.
00:29:21Immer wenn ich wusste, dass du da bist, war ich ein anderer Mensch.
00:29:27Ich habe gelesen, du bist verheiratet oder du warst verheiratet.
00:29:31Zweimal. Und zweimal geschieden.
00:29:35Gott sei Dank habe ich nie Kinder in die Welt gesetzt.
00:29:38Wolltest du keine Kinder?
00:29:40Doch, ich hätte gerne Kinder gehabt, aber ich wäre ein lausiger Vater gewesen.
00:29:45Vielleicht hättest du dich um deine Kinder besser gekümmert als um deine Frauen.
00:29:49Vielleicht, ja.
00:30:02Aber was ist mit dir?
00:30:04Ich habe mir immer vorgestellt, du hast einen Mann, der dich auf Händen trägt und drei Kinder.
00:30:09Ich habe niemals geheiratet.
00:30:12Ein-, zweimal war ich kurz davor, aber dann ...
00:30:15Na ja, ich habe die Messlatte ja auch ziemlich hochgelegt.
00:30:21Du bist derselbe Matsche wie früher.
00:30:24Weißt du eigentlich, dass ich ziemlich froh war, als ich dich endlich los hatte?
00:30:28Nein, das stimmt nicht.
00:30:31Es hat dir sehr wehgetan.
00:30:33Und ich wollte, ich könnte es wieder gut machen.
00:30:36Ich habe dir doch gesagt, dass es nicht so schlimm war.
00:30:43So, da bin ich wieder.
00:30:45Ja, hallo, wie geht's?
00:30:46Servus.
00:30:47Servus.
00:30:48Ah, Felix, wie geht's denn deinem Kopf?
00:30:51Ganz gut, brummt noch ein bisschen.
00:30:54Jetzt brauchst du nicht gleich wieder anfangen.
00:30:56Ich meine, du kannst jetzt ruhig noch auf der Terrasse liegen und dich ein bisschen entspannen.
00:31:01Was gibt's denn heut?
00:31:03Ja, was soll's denn heute?
00:31:05Ja, was soll's denn heute?
00:31:09Ich koche, was ich kann. Schweinsbraten.
00:31:12Heute mache ich Karnickel aus der Buttermilch.
00:31:14Sehr vernünftig, solange man nicht an den Zutaten spart.
00:31:18Was heißt denn das? Was meinst du denn damit?
00:31:21Nur so.
00:31:25Hallo.
00:31:28Wie geht's?
00:31:30Nicht schlecht.
00:31:32Das Schmuckstückchen muss ich noch ein paar Tage tragen.
00:31:34Was sonst?
00:31:36Und selber?
00:31:38Hm, hoffentlich geht's dir gut.
00:31:41Ja.
00:31:43Ja.
00:31:45Ja.
00:31:47Ja.
00:31:49Ja.
00:31:51Ja.
00:31:53Hoffentlich sind die Schnitzelwochen bald vorbei.
00:31:56Wieso? Ich esse ganz gern meinen Schnitzel.
00:31:58Und meine Vertreterin macht das doch hervorragend.
00:32:00Ja, ich bin aber wegen Ihnen gekommen.
00:32:03Ach.
00:32:05Ja, ich habe viel über Sie und Ihre Kochkunst gelesen, da war ich neugierig.
00:32:10Sie sind extra wegen mir hierher gekommen?
00:32:12Mhm.
00:32:18Das freut mich aber.
00:32:20Danke.
00:32:40Das war aber eine lange Probe.
00:32:43Ich bin nur aufgehalten worden.
00:32:45Was ist denn los?
00:32:47Das kann man schon sagen. Ich habe den Herrn Deboer auf dem Friedhof gesehen.
00:32:50Ja und?
00:32:52Und weißt du, an welchem Graber gestanden ist?
00:32:55An dem vom Justus.
00:32:57Was sagst du denn jetzt da dazu?
00:32:59Naja, dass er ihn kennt, ist schon klar.
00:33:01Vielleicht ist er ein Verwandter.
00:33:03Ja, das habe ich mir auch überlegt.
00:33:05Aber der Justus, der hat ja keine Geschwister gehabt.
00:33:07Bloß einen Cousin in Vilshofen und eine Tante in Dittmoningen.
00:33:10Das war's.
00:33:12Und warum fragst du dann nicht einfach den Herrn Deboer?
00:33:14Genau, das würde ich machen.
00:33:26Schöne Ecke hier.
00:33:28Ich bin sehr gerne hier.
00:33:31Hast du nicht mal Lust, woanders zu arbeiten?
00:33:36Im Augenblick nicht.
00:33:39Cheers.
00:33:45Ich hole meinen Nachschub.
00:34:04Sag mal, was machst du eigentlich hier?
00:34:07Ich meine, du bist jung, schlau,
00:34:10Was machst du eigentlich hier?
00:34:12Ich meine, du bist jung, hübsch
00:34:14und machst allein am Chiemsee Urlaub?
00:34:16Warum nicht?
00:34:18Wenn ich dabei gut essen kann.
00:34:20Hey, ich dachte schon, die Party ist vorbei.
00:34:41War alles recht?
00:34:43Alles wunderbar.
00:34:45Danke.
00:34:47Sagen Sie, Herr Deboer,
00:34:50Ja?
00:34:52Darf ich Sie fragen, wer Sie sind?
00:34:55Und was habe ich mit Justus zu tun?
00:34:57Sie haben ihn doch gekannt.
00:34:59Sehr gut sogar.
00:35:01Wie gut?
00:35:03Ich bin sein jüngerer Bruder.
00:35:05Der Justus hat einen Bruder gehabt.
00:35:07Hat er nie von mir erzählt?
00:35:09Kannst ihn nicht verdenken.
00:35:12Nach dem, was ich ihm angetan habe.
00:35:16Was ist denn passiert?
00:35:20Helen?
00:35:22Bring doch mal eine Tasse Kaffee.
00:35:30Das war im Sommer 1948.
00:35:35Der Justus hatte gerade die Hebner-Virginie geheiratet.
00:35:39Es war eine Hochzeitsnacht.
00:35:41Wir haben halt die Braut entführt.
00:35:43Oder besser gesagt, ich habe sie entführt.
00:35:46Der Justus verheiratet?
00:35:48Das hat er nie erwähnt.
00:35:50Wir sind nie wieder auf dieser Hochzeit aufgetaucht.
00:35:53Bei Nacht und Nebel sind wir geflohen
00:35:55und dann ausgewandert nach Südafrika.
00:35:57Und warum heißen Sie Deboer?
00:36:00Das mit der Virginie, das hat nicht lange gehalten.
00:36:03Ein Jahr später ist sie mit einem Minenbesitz sofort.
00:36:06Und Deboer ist der Name meiner zweiten Frau.
00:36:09Aber die ist jetzt auch schon über 10 Jahre tot.
00:36:13Das ist doch unglaublich,
00:36:15dass Sie jetzt den Justus, seinen Bruder, kennenlernen.
00:36:18Sie müssen mir mehr über ihn erzählen,
00:36:21wie er die letzten 50 Jahre gelebt hat.
00:36:24Hallo, Thomas? Ja, ich bin es.
00:36:27Nein, ich habe nur gerade an dich gedacht.
00:36:30Wie geht es dir?
00:36:33Moment mal.
00:36:36Jetzt bin ich wieder da.
00:36:39Ich bin wieder da.
00:36:42Ich bin wieder da.
00:36:45Ich bin wieder da.
00:36:48Ich bin wieder da.
00:36:52Jetzt bin ich wieder da.
00:36:55Wir müssen uns unbedingt treffen.
00:37:08Guten Morgen.
00:37:11Wie geht es? Gar nicht gut.
00:37:14Ich hätte nicht so viel trinken sollen.
00:37:17Das tut mir aber leid.
00:37:21Grüß Gott. Na, was macht der Kopf?
00:37:24Gar nicht gut.
00:37:26Es hat nichts mit der Gehirnerschütterung zu tun.
00:37:29Ist meine Schuld.
00:37:31Na ja, ist ja kein Problem.
00:37:33Die Breitwiesers haben alle einen Betonschädel.
00:37:36Ähm, Robin, das ist mein Vater, Papa.
00:37:39Robin. Sehr erfreut.
00:37:41Guten Tag.
00:37:43Setz dich doch.
00:37:45Nein, ich muss gleich ...
00:37:47Und ich mag jetzt da auch gar nicht stören.
00:37:50Ich wollte eigentlich zu Frau Berger.
00:37:53Ich glaube, die ist in die Stadt gefahren.
00:37:56Die wollte Konzertkarten für Hotelgäste besorgen.
00:37:59Ah ja. Ja gut, also dann ...
00:38:02Wiedersehen.
00:38:13Ja, wen haben wir denn da?
00:38:16Grüß Sie. Wie geht's denn?
00:38:18Bestens. Ich wollte gerade Karten fürs Festival besorgen.
00:38:21Ich hoffe, Sie haben mir noch was übrig gelassen.
00:38:24Es ist schon ziemlich ausverkauft.
00:38:26Aber Sie haben bestimmt einen Spätzl, der Ihnen Karten besorgt.
00:38:29Ja, ja, ja.
00:38:31Aber gestern hat sich rumgesprochen,
00:38:33dass Friedrich Teisenbeck dirigiert.
00:38:35Der Flohofer hat mir erzählt, dass Sie den Teisenbeck kennen.
00:38:38In dem Kauf kann man wirklich nichts geheim halten.
00:38:41So ist das halt am Land.
00:38:43Ich habe Ihren Glückspfennig gefunden.
00:38:45Aber Sie sind ja nicht abergläubisch.
00:38:47Je nach Bedarf. Man kann ja nie wissen.
00:38:50Jetzt z.B.
00:38:52Sagen Sie, Sie haben mir doch erzählt,
00:38:55dass der Vater von Thomas ein Dirigent ist.
00:39:01Das ist jetzt aber nicht zufällig.
00:39:06Nein, das gibt's doch nicht.
00:39:08Ich wäre Ihnen sehr verbunden,
00:39:10wenn Sie das nicht an die große Glocke hängen.
00:39:13Das ist doch eine Selbstverständlichkeit.
00:39:15Jetzt bin ich aber doch ein bisserl neugierig.
00:39:17Was hat er denn gesagt, wie er erfahren hat,
00:39:20dass er einen erwachsenen Sohn hat?
00:39:22Ich hab's ihm gar nicht gesagt.
00:39:26Gut, dass Sie mir das sagen.
00:39:28Da wäre ich jetzt unter Umständen
00:39:30sauber in eine fette Haferl reingetappt.
00:39:34Also, ich soll jetzt ...
00:39:36Psst! Leise! Es ist doch eine Probe.
00:39:39Ja, also, dem, äh, dem Dings ...
00:39:42Sag einfach mal Aestro zu ihm.
00:39:44Da kannst du nichts falsch machen.
00:39:46Dem soll ich stecken?
00:39:48Ja, und zwar so ganz nebenbei.
00:39:50Lass dir halt was einfallen.
00:39:52Du bist doch sonst dem Lügen auch unschlagbar.
00:39:54Ich muss ja gar nicht lügen. Könnte ich auch nicht.
00:39:56Wird's trotzdem gehen.
00:40:03Danke.
00:40:25Danke. Sehr schön.
00:40:27Kleine Pause. In zehn Minuten machen wir weiter.
00:40:33Herr Maestro, mein Name ist Vorreiter.
00:40:35Ich bin der Direktor der hiesigen Bank.
00:40:37Wir sind ja quasi einer der Hauptsponsoren.
00:40:40Ah ja. Freut mich, Sie kennenzulernen.
00:40:42Ich hab grad ein wenig hineingehört.
00:40:44Also, Sie machen das sehr gut. Wunderbar.
00:40:47Wunderbar. Ich liebe ja die klassische Musik.
00:40:50Ja, ich auch.
00:40:52Ich auch. Der ist gut.
00:40:54Ja, gut dann.
00:40:56Also, ich hoffe, dass Ihnen unser Konzert gefallen hat.
00:40:59Ja, ganz bestimmt.
00:41:01Ach, wissen Sie, was ich mir überlegt habe?
00:41:04Nein.
00:41:05Sie kennen doch die Frau Berger.
00:41:07Ja.
00:41:08Der Sohn von der Frau Berger, der macht auch Musik.
00:41:10Also mehr so Rock.
00:41:12Ich hab gedacht, vielleicht machen wir da so eine Art
00:41:14Rock meets Classic Night.
00:41:16Das ist nur so ein Gedanke von mir.
00:41:19Die Frau Berger hat einen Sohn.
00:41:22Ach. Wissen Sie das gar nicht?
00:41:24Nein.
00:41:26Na ja, der Thomas, der ist jetzt auch schon 30.
00:41:29Möchte man gar nicht für möglich halten, so jugendlich,
00:41:31wie die Frau Berger aussieht.
00:41:3230.
00:41:33Na ja, oder 29.
00:41:38Friedrich.
00:41:39Du, wir müssen reden.
00:41:41Worum geht's?
00:41:43Kannst du nicht mal stehen bleiben?
00:41:47Können wir hier irgendwo ungestört reden?
00:41:50Hier sind wir ungestört. Ich hab aber keine Zeit.
00:41:52In einer Stunde sitzen hier 20 Gäste.
00:41:56Ich hab gehört, du hast einen Sohn.
00:42:00Ja, Thomas.
00:42:02Du hast mir aber gestern den Eindruck vermittelt,
00:42:04als hättest du keine Kinder.
00:42:06So? Hab ich das?
00:42:14Darf ich fragen, wer der Vater deines Kindes ist?
00:42:20Antonia?
00:42:23Du bist es.
00:42:32War es das, was du mir bei unserem letzten Abschied damals sagen wolltest?
00:42:37Ja. Da wusste ich schon, dass ich schwanger war.
00:42:43Okay, ich hab mich damals nicht besonders gut verhalten.
00:42:46Aber gibt dir das das Recht,
00:42:48mit 30 Jahren meinen Sohn vorzuenthalten?
00:42:50Ich habe dir viele Briefe geschrieben,
00:42:52die du nicht beantwortet hast.
00:42:54Wie lange hätte ich dir hinterherlaufen sollen?
00:42:57Jetzt tu nicht so, als ob ich zickig und nachtragend wäre.
00:43:00Was hättest du an meiner Stelle getan?
00:43:02Ich hätte vielleicht auch mal an mein Kind gedacht.
00:43:05Und wäre vielleicht mal über meinen Schatten gesprungen.
00:43:09Ich habe an Thomas gedacht.
00:43:11Und daran, dass er ein Recht darauf hat, zu erfahren, wer sein Vater ist.
00:43:14Und?
00:43:21Du warst inzwischen schon ziemlich berühmt.
00:43:24Wenn ich da plötzlich mit einem unehelichen Kind aufgetaucht wäre.
00:43:27Wie hätte das ausgesehen?
00:43:29Weißt Thomas inzwischen, wer sein Vater ist?
00:43:33Verstehe.
00:43:37Was hast du ihm gesagt?
00:43:40Ich habe ihm gesagt, dass sein Vater vor seiner Geburt gestorben ist.
00:43:46Und ein bisschen so war es ja auch.
00:43:51Friedrich.
00:43:55Es tut mir wahnsinnig leid.
00:43:57Ich hätte es dir schon früher sagen müssen.
00:44:00Und ich hätte es auch getan.
00:44:02Aber?
00:44:06Ich hatte Angst, es Thomas zu gestehen.
00:44:13Servus.
00:44:15Ja hallo, grüß dich.
00:44:18Ich würde gerne das Menü für morgen mit euch besprechen.
00:44:21Das ist doch ein Schmarrn.
00:44:23Du musst dich doch jetzt erstmal ein bisschen ausruhen.
00:44:26Und du musst dich wieder erholen.
00:44:28Du siehst doch, es läuft auch so.
00:44:31Regina, du machst das wirklich ganz großartig.
00:44:36Aber wir müssen langsam wieder anfangen, das zu kochen, was die Gäste hier erwarten.
00:44:40Hat sich irgendjemand beschwert?
00:44:42Nein, natürlich nicht.
00:44:45Dein Schweinsbraten und deine Schnitzel sind eine wunderbare Abwechslung.
00:44:49Ich könnte das gar nicht so gut, nur...
00:44:51Nur was?
00:44:56Viele Leute kommen extra hierher, weil es hier eben etwas außergewöhnlichere Gerichte gibt.
00:45:01Er redet von der Schnäpfe mit den Designerklamotten.
00:45:04Ich kann aber nur ganz gewöhnliche Gerichte.
00:45:07Das ist ja auch wunderbar.
00:45:09Vielleicht schmeckt es deiner Tussi ab morgen wieder besser.
00:45:11Was macht die eigentlich hier? Ist die Hotel-Testerin oder sowas?
00:45:15Das ist doch völlig egal.
00:45:17Also, das Menü für morgen. Ich habe mir Folgendes gedacht.
00:45:21Das musst du doch verstehen.
00:45:23Die Küche ist seinreich.
00:45:25Da ist ja eifersüchtig, wenn plötzlich jemand anderer kocht.
00:45:28Aber wenn es dann noch so gut schmeckt wie bei dir...
00:45:31Ich wollte doch keine Konkurrenz aufmachen.
00:45:34Ich bin doch eingesprungen. Ich habe gekocht, was ich kann.
00:45:37Das sollte doch kein Mensch wissen können, dass das so gut ankommt.
00:45:40Ja, jetzt überlass ihm wieder seine Küche.
00:45:43Und kümmer dich um etwas anderes.
00:45:45Zum Beispiel um deinen Verehrer.
00:45:47Geschmarrn.
00:45:49Der will mir doch nichts.
00:45:51Na ja, wie der dich anschaut, da werden wir nicht so sicher.
00:45:59Das putzt er ein.
00:46:01Irgendwie hat es schon was von mir, oder?
00:46:05Ja.
00:46:07Vielleicht.
00:46:11Komm, zeig.
00:46:13Mir fällt gerade ein,
00:46:16dass der Markus, der wäre ja eigentlich mein Onkel.
00:46:19Das war mir überhaupt noch nicht bewusst.
00:46:21Na und?
00:46:24Was hast du denn?
00:46:26Ich denke,
00:46:28wenn du und mein Onkel...
00:46:30Ich meine, das hat doch was.
00:46:32Dann wärst du irgendwann meine Tante.
00:46:41Sag mal, hast du jetzt dem Thomas schon was gesagt?
00:46:46Nein, noch nicht.
00:46:51Was ist denn so dringend? Du hast so eilig geklungen.
00:46:54Hallo, Thomas.
00:46:56Ich bin total durcheinander.
00:46:58Was ist denn los?
00:47:00Ich...
00:47:02Ich musste etwas Wichtiges sagen.
00:47:04Es fällt mir nicht leicht.
00:47:06Ich...
00:47:08Ich habe gestern deinen Vater getroffen.
00:47:11Das verstehe ich nicht. Mein Vater ist tot.
00:47:14Nein, dein Vater ist nicht tot.
00:47:17Ich habe dir nicht die Wahrheit gesagt.
00:47:20Dein Vater lebt.
00:47:26Mein Vater lebt?
00:47:32Ja.
00:47:35Ich nehme an...
00:47:37Ich nehme an, du hattest deine Gründe.
00:47:40Enttäuschte Liebe.
00:47:42Stolz.
00:47:44Angst.
00:47:46Ich fürchte, die Gründe waren nicht so gut, wie sie mir schienen.
00:47:49Sorry, aber ich komme da nicht ganz mit.
00:47:51Mein Vater lebt und du hast mich 29 Jahre lang belogen?
00:48:00Okay, versuch's mir zu erklären.
00:48:03Aber geh nicht davon aus, dass ich's verstehe.
00:48:33Ich...
00:48:35Ich...
00:48:37Ich...
00:48:39Ich...
00:48:41Ich...
00:48:43Ich...
00:48:45Ich...
00:48:47Ich...
00:48:49Ich...
00:48:51Ich...
00:48:53Ich...
00:48:55Ich...
00:48:57Ich...
00:48:59Ich...
00:49:01Ich...
00:49:03Ich...
00:49:05Ich...
00:49:08Ich bin es.
00:49:28Hallo?
00:49:30Ich bin Thomas.
00:49:32Ich bin dein Vater.
00:49:36Schade, dass wir uns noch nicht früher kennengelernt haben.
00:49:43Es tut mir leid, ich bin einfach ein bisschen überfordert von der Situation.
00:49:48Wahrscheinlich sollte ich bedeutende Dinge sagen.
00:49:52So ein Schmarrn, red einfach über deinen Job und bleib locker.
00:49:56Okay.
00:49:57Was hat deine Mutter eigentlich gesagt, warum sie dich belogen hat?
00:50:01Verletzte Gefühle, dass dir deine Musik wichtiger war.
00:50:05Aber ich glaube, es hat ihr all die Jahre auch leid getan.
00:50:08Da gibt es wenig, was ihr leid tun muss.
00:50:11Die Wahrheit ist, ich bin nach Amerika und ich habe sie aus meinem Gedächtnis gestrichen.
00:50:16Sie hat mir mehrere Briefe geschrieben, ich habe sie einfach nicht beantwortet.
00:50:20Das hat sie mir gar nicht gesagt.
00:50:22Das habe ich mir nicht gesagt.
00:50:23Ich habe sie einfach nicht beantwortet.
00:50:25Das hat sie mir gar nicht gesagt.
00:50:27Das habe ich mir gedacht.
00:50:29Und deswegen sage ich es dir.
00:50:31Sie trifft am wenigsten Schuld, wenn du ohne Vater aufgewachsen bist.
00:50:35Ich habe es ihr praktisch unmöglich gemacht, ihr die Wahrheit zu sagen.
00:50:38Und nur weil ich seit gestern weiß, dass ich dein Vater bin,
00:50:42stelle ich noch lange keine Ansprüche.
00:50:44Ich möchte, dass das zwischen uns klar ist.
00:50:46Was für Ansprüche?
00:50:48Na ja, ich erwarte nicht, dass du mit mir redest.
00:50:50Dass wir uns sehen.
00:50:52Dass du überhaupt was mit mir zu tun haben willst.
00:50:55Ich würde es mir wünschen, ja.
00:50:57Aber wenn du sagst, ich bin 30 Jahre lang ohne den Kerl klargekommen, dann verstehe ich das.
00:51:02Na ja, ich muss mich erst mal daran gewöhnen, dass ich einen Vater habe.
00:51:05Und ich will dich sehen.
00:51:07Wir müssen ja nicht Samstagnachmittag zusammen Autos putzen, oder?
00:51:10Nein.
00:51:14Machst du auch Musik, oder?
00:51:16Ja.
00:51:20Thomas.
00:51:22Wie war's?
00:51:27Jetzt erzähl endlich.
00:51:29Also, als erstes bin ich froh, dass ich meinen Vater überhaupt kennengelernt habe.
00:51:34Und dann ist er ja genau so, wie du ihn immer beschrieben hast.
00:51:37Den Toten.
00:51:39Ich wollte dir wenigstens ein bisschen was von ihm vermitteln.
00:51:42Jetzt weißt du auch, woher du dein musikalisches Talent hast.
00:51:45Da habe ich mich allerdings schon immer ein bisschen gewundert.
00:51:51Thomas.
00:51:54Denkst du, du kannst mir jemals verzeihen?
00:52:02Schon passiert.
00:52:05Ist das deine Überraschung?
00:52:07Ja.
00:52:09Ein herrlicher Platz.
00:52:11Ist das nicht eine fantastische Aussicht?
00:52:13Ja.
00:52:15Kommt darauf an, wo man hinschaut.
00:52:17Ja, und wo uns sich hinsetzt.
00:52:18Doch, wenn wir schon einmal da sind.
00:52:21Danke.
00:52:23Schmeckt die Suppe?
00:52:25Es ist doch schön, dass ich endlich einmal aus der Küche raus bin.
00:52:34Ist alles in Ordnung?
00:52:36Ja, ja. Bestens.
00:52:39Ich ...
00:52:42Also, ich ...
00:52:45Ich finde,
00:52:47ich finde ...
00:52:51Sollen wir nicht erst einmal was bestellen?
00:52:53Ja, das machen wir.
00:52:57Fanny, was wollen die denn da?
00:53:00Das weiß ich doch nicht.
00:53:02Einen Kaffee trinken.
00:53:04Was man halt so macht in so einem Lokal.
00:53:06Entschuldige, die führt doch irgendwas im Schild.
00:53:08Wie kam denn die sonst da her?
00:53:10Vielleicht ...
00:53:12hat es der Galan daher gebracht.
00:53:16Schauen Sie mal, wie der wie ein Bein wippt.
00:53:25Da bauen sie was an.
00:53:27Du kannst recht haben.
00:53:31Oje.
00:53:33Das braucht aber noch ein bisschen, bis sie was zusammenbringen.
00:53:36Aber da geht schon was, Fanny. Da geht doch irgendwas.
00:53:39Wieso?
00:53:41Das wäre doch wunderbar,
00:53:43wenn jetzt die Eude auch noch aus dem Hotelgeschäft draußen wäre.
00:53:44Dann wäre doch der Weg frei fürs Hotel am See.
00:53:46Mensch, Chef, Sie haben doch eine Zwangsneurose.
00:53:49Fanny,
00:53:51mein unternehmerischer Weitblick,
00:53:53der sichert auch deinen Arbeitsplatz.
00:53:55Das wollen wir mal nicht vergessen.
00:53:57Gell?
00:54:06Ich hoffe, Sie haben hier einen angenehmen Aufenthalt.
00:54:10Ja, danke.
00:54:12Na, bei der charmanten Begleitung.
00:54:14Oh, entschuldigen Sie, ja.
00:54:16Breitwieser, ich bin der Besitzer hier.
00:54:18Magnus de Boer.
00:54:20Sehr angenehm.
00:54:22Sie kennen Frau Lechner?
00:54:24Kennen? Na, Sie sind gut.
00:54:26Wir sind ja seit Jahrzehnten miteinander befreundet.
00:54:28Eine ganz, ganz wunderbare Frau,
00:54:30muss ich Ihnen aber nicht sagen.
00:54:32Nein.
00:54:34Sie ist sehr bezaubernd, ja.
00:54:36Ja, manchmal ist sie, wie soll ich sagen,
00:54:38ein bisschen abweisend.
00:54:40Darf man sich nicht entmutigen lassen.
00:54:42Ach, ist sie das immer?
00:54:44Nein.
00:54:46Unter uns gesagt,
00:54:48der Letzte hat sich 15 Jahre lang nicht getraut,
00:54:50an ihrer Hand anzuhaken.
00:54:52Und jetzt ist er tot.
00:54:54Tja, wenn man da nicht entschlossen ist.
00:54:56Ah, ja, apropos,
00:54:58wenn Sie mal Unterstützung brauchen,
00:55:00Anruf genügt jederzeit.
00:55:02So, jetzt müssen wir aber
00:55:04die Dame nicht länger warten lassen.
00:55:06Ach, glaubst du,
00:55:08du wärst doch irgendein kleines Liebesgedicht
00:55:10zusammenbasteln können.
00:55:14War's doch immer gut in Deutsch.
00:55:18Sag einmal, muss sich das reimen?
00:55:20Das wird doch wurscht.
00:55:22Es muss eine ältere Dame betören.
00:55:26Meinst du nicht, der alte Dackel,
00:55:28der muss sich das reimen?
00:55:30Ja.
00:55:32Ja.
00:55:33Meinst du nicht, der alte Dackel
00:55:35bringt das von selber zusammen?
00:55:37Naja, den Eindruck hat er mir nicht gemacht.
00:55:39Den musst du schon ein bisschen pushen.
00:55:42Jetzt hab ich's.
00:55:49Die Sonne in meinem Herzen,
00:55:51das bist du.
00:55:53Komm, lass dich herzen.
00:55:58Na, was sagst du jetzt?
00:55:59Irgendwas stimmt nicht.
00:56:01Was denn?
00:56:03Ja, ich glaub, weil es zweimal
00:56:05dasselbe Wort ist am Ende.
00:56:07Herzen und Herzen.
00:56:10Ja, aber es reimt sich doch.
00:56:12Nein, nein, nein, du, da hat er recht.
00:56:15Es darf nicht zweimal
00:56:17das gleiche Wort sein.
00:56:23Wisst ihr was, ihr Schlaumeier?
00:56:25Schreibt es euch doch selbst.
00:56:26Es darf nicht zweimal
00:56:28das gleiche Wort sein.
00:56:30War der schon immer so empfindlich?
00:56:32Künstler sind so.
00:56:34Aber ich kann ihm da auch nicht weiterhelfen.
00:56:37Ich hab in Deutsch einen Führer gehabt.
00:56:39Du, Vorreiter wartet.
00:56:41Und mir gesagt, ich muss jetzt weiter.
00:56:44Und in Deutsch ...
00:56:46Für den Bürgermeister hat's gelangt, gell?
00:56:48Feine, die Herren wollen zahlen.
00:56:50Ich hab Denkmesser reingeladen.
00:56:52Fürs Dach.
00:56:53Sollst du?
00:56:55Also was jetzt, zusammen oder getrennt?
00:56:57Da war gar nix dabei.
00:56:59Schreib's auf, Fanny.
00:57:01Servus.
00:57:08Hi.
00:57:10Hallo.
00:57:12Wie geht's?
00:57:14Gut, danke, ich wollte mal sehen, wie du kochst.
00:57:16Bitte, sieh dich um.
00:57:18War schön, unser Abend neulich.
00:57:20Und wie geht's dir?
00:57:21War schön, unser Abend neulich, oder?
00:57:23Mhm.
00:57:25Was hast du heute Abend vor?
00:57:27Kochen.
00:57:29Ja, und danach?
00:57:32Wir können doch ein Gläschen zusammen trinken.
00:57:35Tja.
00:57:37Mal gucken, ich weiß noch nicht, wie fit ich bin.
00:57:39Ach so, ja.
00:57:42Stimmt.
00:57:46Ja, mein Essen steht bestimmt schon auf dem Tisch.
00:57:49Bis nachher vielleicht, tschüss.
00:57:52Sag ich doch, das ist sicher eine Hoteltesterin,
00:57:55so wie die hier rumschnüffelt.
00:57:57Ach du, der Hummer muss raus.
00:57:59Und Finger weg von den Tomaten.
00:58:05Diese Robin, sind nette, gell?
00:58:09Mhm, ist ganz okay.
00:58:11Schon, oder?
00:58:16Läuft da was?
00:58:18Wie kommst du denn da drauf?
00:58:20Ich bin doch nicht blind, das Mädel steht doch auf dich.
00:58:24Gut, gut.
00:58:26Wir müssen ja nicht drüber reden.
00:58:29Und jetzt meinst du, das geht deinem Vater nicht so?
00:58:32Bitte, bitte.
00:58:36Ja, ich will mich ja nicht auftrinken.
00:58:38Oh nein, oh nein.
00:58:40Ich hab mich halt nur interessiert.
00:58:44Hier, da knabbert einer am Köder.
00:58:46Du musst ein bisschen mehr nachlassen, nicht so hektisch.
00:58:49Ich bin ja Zillermann auch nicht.
00:58:53Ja gut, ich sag nix.
00:58:56Du bist aber ein immer raffinierter.
00:58:58Hast du eigentlich schon mal irgendwas Festes gehabt?
00:59:02Ja, ich hab schon mal was Festes gehabt.
00:59:04Was?
00:59:05Hast du eigentlich schon mal irgendwas Festes gehabt?
00:59:09Ja, macht doch nix.
00:59:11Der Walter war ja doch genauso.
00:59:13Irgendwann muss man sich ja die Hörner abstoßen.
00:59:15Wenn nicht jetzt, wann dann?
00:59:17Nur eins sag ich dir, Felix.
00:59:19Irgendwann mal brauchst du einen Rückhalt in deinem Leben.
00:59:22Einen Menschen, wo du weißt, der ist für mich da.
00:59:26Ja, also ein nettes Mädel halt.
00:59:28Und die Robin?
00:59:30Ja, ich denk drüber nach.
00:59:32Ja, bitte, bitte.
00:59:33Ich will's dir doch nicht aufdrängen.
00:59:35Oh Gott, das will ich nicht.
00:59:37Versteh mich ja nicht falsch.
00:59:40Sag mal, ist dir das Thema unangenehm?
00:59:43In gewisser Weise ja.
00:59:45Ich dachte, wir sind zum Angeln hergefahren.
00:59:48Hör mir bloß mit den Frauen auf.
00:59:50Hör mir mit den Frauen auf?
00:59:54Ach so.
00:59:57Du, Felix, wir können ja über alles reden.
01:00:00Dann liegt's also an dem,
01:00:02dass du generell mit Frauen nix anfangen kannst.
01:00:10Und wenn's so wär?
01:00:14Dann würd's dir ganz offensichtlich die Sprache verschlagen.
01:00:17Nein.
01:00:22Es kommt halt nur überraschend.
01:00:24In der Gastronomie arbeiten eh viele Schwule.
01:00:27Du meinst die bei den Friseuren?
01:00:29Genau.
01:00:31Gar nicht aufgefallen, Herr Wilz, wo du's sagst.
01:00:33Das muss man jetzt einfach ganz pragmatisch betrachten.
01:00:35Es gibt viele Schwule, die sind verheiratet,
01:00:37haben sogar Kinder, auch in der Gastronomie.
01:00:40Jetzt ist die Frage, ob die glücklich sind.
01:00:42Felix, lass dir das von deinem alten Vater sagen.
01:00:44Das ist doch nicht so.
01:00:46Das ist doch nicht so.
01:00:48Das ist doch nicht so.
01:00:50Das ist doch nicht so.
01:00:51Felix, lass dir das von deinem alten Vater sagen.
01:00:53Mit einer Frau verheiratet zu sein, ist so und so schwierig.
01:00:57Das ist ja sehr romantisch.
01:00:59Na, ich mein ja bloß.
01:01:01Gut, also man tut sich natürlich in vielen Malen leichter.
01:01:03Vielleicht magst du mal Kinder.
01:01:05Ach da, Herr Wetterwind.
01:01:07Der Breitwieser hat kein Enkel.
01:01:09Ja.
01:01:11Ja, ich muss auch schauen, wo ich bleib.
01:01:14Ich will das Thema jetzt langsam mal beenden.
01:01:17Gern, aber irgendwann mal, Felix, reden wir in aller Ruhe.
01:01:21Und die alter, schwache Renken, die Schenkel,
01:01:24die kannst du deinen Gästen vorsetzen.
01:01:26Aber ich kann das doch eh keiner zubereiten.
01:01:28Ist doch so.
01:01:30Wenn du nicht fragst, geb ich dir ein Rezept.
01:01:32Ich möchte meine Gäste ja noch länger haben.
01:01:43Guten Tag.
01:01:45Ich hätte ja Blumen für Frau Berger abzugeben.
01:01:47Dankeschön.
01:01:49Bitte schön. Schönen Tag noch.
01:01:51Genau, bitteschön.
01:01:55Hallo.
01:01:58Ich mag mich ja gar nicht vorstellen,
01:02:00aber könnte es sein, dass die von Ihnen ...
01:02:02Nein, keine Sorge, die sind nicht von mir.
01:02:05Das wäre auch kein Wunder.
01:02:07Die kommen ja nicht von der Tankstelle.
01:02:10Da müsste irgendwo eine Karte sein.
01:02:12Hier ist sie.
01:02:13Mei, eire Sorgen möcht ich haben.
01:02:15Ich weiß ja eh, von wem sie sind.
01:02:18Ist er nicht wunderschön?
01:02:20Ein bissel protzig ist er heute, finde ich.
01:02:22Ja, kein Neid.
01:02:25Grüß Gott.
01:02:27Guten Tag.
01:02:30Könnten wir ...
01:02:33Entschuldigung, jetzt ...
01:02:35Wie?
01:02:37Na klar, so ist es.
01:02:39Könnten wir ...
01:02:41Entschuldigung, jetzt ...
01:02:43Entschuldigung.
01:02:53Mit so einem Liebesgedicht,
01:02:55da ist schon manches Frauenherz dahingeschmolzen.
01:02:58Oh, du mein Phosphor, meine Kerze, du mein Licht.
01:03:03Sind Sie sicher?
01:03:05Das ist Goethe.
01:03:07Na ja.
01:03:09Ein rechter Schmarrn ist das trotzdem.
01:03:13Ja.
01:03:38Moment bitte, danke, danke.
01:03:40Moment bitte.
01:03:42Teil sind weg.
01:03:44Vielen Dank für die wunderschönen roten Rosen.
01:03:47War mir ein Vergnügen.
01:03:49Wie in den guten alten Zeiten.
01:03:52Die können wir ja wieder aufleben lassen.
01:04:12Was ist das da?
01:04:14Oh, du mein Phosphor, meine Kerze, du meine Sonne, du mein Licht.
01:04:26Hallo, Robin.
01:04:28Herr Breitwieser.
01:04:30Na?
01:04:32Sie sehen ein bisschen traurig drein.
01:04:35Ach.
01:04:36Es tut mir leid.
01:04:38Hoffentlich hat das nix mit Felix zu tun.
01:04:43Kann ich Sie mal was fragen?
01:04:45Natürlich.
01:04:46Es bleibt aber unter uns.
01:04:49Wissen Sie,
01:04:52ich mag den Felix sehr gern.
01:04:54Und es ist auch alles sehr schön mit ihm.
01:04:56Der ist freundlich und so vorkommend und lustig und alles so.
01:04:59Aber so richtig ...
01:05:01Komplimentär.
01:05:02Ja.
01:05:04Also das ist jetzt, sagen wir mal, ein bisschen komplizierter.
01:05:09In dem Fall, das ist ...
01:05:12Ich hab jetzt ein bisschen wenig Zeit.
01:05:15Darf ich Ihnen das morgen erklären?
01:05:17Wollen wir uns morgen treffen?
01:05:19Ja, gern. Ich bin ja da.
01:05:21Ja, ich bin ja auch da.
01:05:23Also, bis morgen.
01:05:25Ja.
01:05:27Und danke.
01:05:29Ja.
01:05:30Morgen.
01:06:01Ich spür's immer noch, wenn du da bist.
01:06:06Oh, haben wir was zu feiern?
01:06:08Ich dachte, wir reden ein wenig über die alten Zeiten und über unseren Sohn.
01:06:12Gerne.
01:06:14Ich mach sie auf.
01:06:16Und du spielst noch ein bisschen.
01:06:30Kann ich Ihnen noch was bringen?
01:06:32Oh, ja. Bringen Sie uns noch eine Flasche Champagner.
01:06:35Ein bisschen atmen.
01:06:40Regina, wir kennen uns jetzt ...
01:06:43Ja, wir kennen uns.
01:06:45Wir kennen uns.
01:06:47Wir kennen uns.
01:06:49Wir kennen uns.
01:06:51Wir kennen uns.
01:06:53Wir kennen uns.
01:06:55Wir kennen uns.
01:06:57Wir kennen uns.
01:06:58Wir kennen uns.
01:07:00Wir kennen uns jetzt grad eine Woche.
01:07:03Aber mir kommt's vor, als wär's schon viel länger.
01:07:06Stimmt. Mir auch.
01:07:08Als ich sieben Jahre alt war, bin ich Tag für Tag an einem Fahrradgeschäft vorbeigekommen.
01:07:12Und da war ein wunderschönes Radl drin.
01:07:15Ich hab das Rad unbedingt haben wollen.
01:07:18Ich hätt alles dafür gegeben.
01:07:20Aber?
01:07:22Ich wollt meine Eltern nicht bitten, weil ich gewusst hab, dass dafür kein Geld da war.
01:07:25Also bin ich jeden Tag an diesem Fahrradgeschäft vorbeigefahren und hab mein Fahrrad angeschaut.
01:07:32Und? Hast du's gekriegt?
01:07:34Nie. Eines Tages war's weg.
01:07:36Und wie ich in die Schule komm, da ist der Meinrad Peter damit vorgefahren.
01:07:39Ja, und warum hat's er gekriegt?
01:07:41Der war sich nicht fein genug. Der hat einfach bei seinem Vater gebettelt.
01:07:45Ganz einfach.
01:07:47Das ist ja schon auf.
01:07:49Entschuldigung.
01:07:51Ist schon gut.
01:07:52Die Moral von der Geschichte.
01:07:54Wenn's was haben willst, nicht warten.
01:07:57Das musst dir nehmen.
01:08:04Ich hoffe, der gefällt dir.
01:08:08Einfach so?
01:08:10Sag mal, hast du's Geld zum Rausschmeißen?
01:08:13Nein. Aber für uns zwei Tee zu reichen.
01:08:16Ich hab mir gedacht, wenn ich jetzt abfahre,
01:08:19und hätte ich nicht gefragt,
01:08:22dann hätte ich's mir mein Leben lang vorwerfen.
01:08:27Magnus?
01:08:29Ja?
01:08:31Willst du mir jetzt einen Heiratsantrag machen?
01:08:34Ja.
01:08:36Das freut mich natürlich sehr.
01:08:42Was ist mit dem Champagner?
01:08:44Ach so.
01:08:50Du hast nur noch gar nicht gesagt, ob du ...
01:08:54Bist du mir sehr böse,
01:08:57wenn ich noch eine Nacht drüber schlafen will?
01:09:00Nein.
01:09:02Auf uns?
01:09:04Auf uns.
01:09:20Ganz allein zu später Stunde?
01:09:23Ja.
01:09:25Wollen Sie sich noch ein bisschen dazusetzen?
01:09:34Na ja, die Stühle haben wir leider schon.
01:09:41Na ja.
01:09:43Ein bisschen vereinsamt haben wir hier.
01:09:46Ja.
01:09:47Sie dirigieren Ihre Leute, ich mein Orchester,
01:09:50aber an der Spitze ist man meist allein.
01:09:53Wollen Sie noch was zum Trinken?
01:09:55Nein, nein, danke.
01:09:57Sie kennen die Frau Berger, gell?
01:10:00Spricht sich wurscht nicht rum hier.
01:10:02Wunderbare Frau.
01:10:04Ja.
01:10:06Na ja, dann wird sie ja bald ein bisschen weniger einsam.
01:10:09Sie kennen sie sehr gut, ja?
01:10:11Ja.
01:10:13Kennen.
01:10:14Glauben Sie,
01:10:16sie würde ihr Leben hier aufgeben
01:10:18und mit einem Künstler um die Welt ziehen?
01:10:21Wer nicht fragt, kriegt keine Antwort.
01:10:23Ich glaube nicht,
01:10:25dass die Frau Berger glücklich wird, wenn es mit Ihnen geht.
01:10:28Warum?
01:10:30Was soll die?
01:10:32In New York und in Paris und in Tokio,
01:10:35die gehört an den See, die gehört hierher aufs Land.
01:10:39Vielleicht unterschätzen Sie sie da.
01:10:41Wenn ich sage, jemand gehört aufs Land,
01:10:43dann hat das nichts mit Geringschätzung zu tun,
01:10:46ganz im Gegenteil.
01:10:48Vielleicht haben Sie recht.
01:10:50Vielleicht auch nicht.
01:10:54Gute Nacht.
01:10:56Gute Nacht.
01:11:13Sag einmal.
01:11:15Ja?
01:11:17Die Sache mit dem Teisenbeck und dir.
01:11:20Kann das sein, dass Sie da wieder was anbahnen?
01:11:23Wie kommst du denn da drauf?
01:11:25Na ja, also so abwegig ist das auch wieder nicht.
01:11:28Ihr müsst es euch doch mögen haben.
01:11:30Schließlich habt ihr ja ein Kind miteinander.
01:11:33Das Kind ist 29 Jahre alt.
01:11:35Da bahnt sich nichts an.
01:11:37Ich wäre ihn auch nicht heiraten lassen können.
01:11:39Trotzdem.
01:11:41Der Teisenbeck, der steht doch so auf dich.
01:11:44Ach, das Einzige, worauf der steht, ist seine Musik.
01:11:47Was soll denn überhaupt die ganze Fragerei?
01:11:50Na ja, man nimmt halt Anteil.
01:11:53Da frage ich halt überhaupt nichts mehr, oder?
01:11:56Du hast Angst, dass ich mit ihm weggehe
01:11:59und dich allein lasse mit dem Hotel.
01:12:01Ja, nicht direkt.
01:12:04Das werde ich niemals sagen.
01:12:07Das werde ich niemals tun. Niemals.
01:12:10Echt?
01:12:19Jetzt reicht's mir aber.
01:12:21Zuerst quatscht man die Ohren voll mit was,
01:12:23was überhaupt nicht zur Debatte steht
01:12:25und dann sagst du auf der ganzen Rückfahrt kein einziges Wort mehr.
01:12:28Was ist denn los mit dir?
01:12:30Der Markus hat mir einen Heiratsantrag gemacht.
01:12:33Was?
01:12:35Das ist ja großartig.
01:12:37Ja, ich hab noch nicht Ja gesagt.
01:12:40Ja, warum denn nicht?
01:12:42Ja, weil er wollte, dass ich mit ihm nach Südafrika gehe
01:12:45und ich will ja lieber da bleiben.
01:12:47Jetzt pass einmal auf.
01:12:49Nur weil ich gesagt habe,
01:12:51ich würde dich mit dem Hotel nie allein lassen,
01:12:53musst du dich doch zu nichts verpflichtet fühlen.
01:12:55Verstehst du das?
01:12:57Entschuldigung.
01:12:59Ach, Hubert, warte mal, bring das in die Küche, bitte.
01:13:01Ja, das auch.
01:13:02Das hat doch das eine mit dem anderen überhaupt nichts zu tun.
01:13:05Das hab ich doch nur gesagt,
01:13:07weil ich mit dem Friedrich niemals mitgehen würde.
01:13:09Aber wenn der Richtige daherkämme,
01:13:11dann sieht die Sache schon anders aus.
01:13:13Du sagst doch das alles nur, damit du mich los wärst.
01:13:16Ich will aber da bleiben.
01:13:18Dann sperren wir das Hotel eben zu,
01:13:20so oder so, dann kannst du dich frei entscheiden.
01:13:22Das tue ich sowieso.
01:13:24Sag mal, soll das eine Erpressung sein?
01:13:26Nein, das ist Nachhilfe in Sachen Liebe.
01:13:28Ich stehe deiner Zukunft jedenfalls nicht im Weg.
01:13:33Herr Breitwieser?
01:13:38Ah, hallo, Robin.
01:13:40Eigentlich wollte ich Ihnen die Schönheit des Sees zeigen,
01:13:43aber jetzt spinnt der Vergaser.
01:13:46Da ist eine Kühlbox mit einem Prosecco,
01:13:49den könnt ihr schon mal aufmachen.
01:13:51Ich glaube, ich hab's gleich, Moment.
01:13:53Du hast doch überhaupt kein Boot zum Segeln.
01:13:55Das mieten wir, hier gibt's doch genug Boote.
01:13:57Und du glaubst, die geben uns so einfach ein Segelboot?
01:13:59Meine Liebe, ich bin seit über 40 Jahren Mitglied
01:14:02im königlichen Yachtclub von Kapstadt.
01:14:05Ah, cheers.
01:14:07Jawohl.
01:14:11Wie ist das jetzt mit dem ... Felix?
01:14:14Felix ...
01:14:16Ja, der Felix, das ist ein bisschen kompliziert.
01:14:20Also, der Felix ist ein wahnsinnig netter Bursche.
01:14:23Es ist nur so, dass er ...
01:14:26Also, er ...
01:14:27Er ...
01:14:29Mit Frauen ist er generell eher zurückhaltend.
01:14:33Verstehen Sie?
01:14:35Ist er schüchtern, oder ...
01:14:37Nein, nicht schüchtern.
01:14:39Es ist schon ein bisschen mehr ...
01:14:41Also, der Felix mag sich, das sieht man ja gar keine Frage.
01:14:45Er kann es halt nur nicht so rüberbringen.
01:14:48Er ist da ein bisschen anders als andere junge Männer.
01:14:52Inwiefern denn?
01:14:54Ja, er steht halt mehr auf Männer quasi.
01:14:59Er ist schwul?
01:15:01Ja, das muss uns aber überhaupt nicht stören.
01:15:04Schauen Sie, ich bin sowieso der Meinung,
01:15:06das ist nur so ein momentaner Zustand.
01:15:08Das wächst sich irgendwann mal raus.
01:15:10Also, das wäre das Falscheste, wenn Sie jetzt sagen würden,
01:15:12na, das mit dem Felix, das wird sowieso nichts.
01:15:14Also, da dürfen Sie sich überhaupt nicht irritieren lassen.
01:15:17Was meinen Sie denn?
01:15:19Schauen Sie, Robin, wenn Sie ihn wirklich lieben,
01:15:20dann ist das ja überhaupt kein Hindernis.
01:15:23Sex ist in einer Ehe eh das Allerunwichtigste.
01:15:26Da gibt es ganz andere Sachen.
01:15:28Aber ...
01:15:30Ich finde, Sex ist überhaupt total überbewertet.
01:15:32Schauen Sie, für ein, zwei süße Enkel wird es schon reichen.
01:15:35Und wer weiß, vielleicht kommt er ja mal auf den Geschmack.
01:15:38Also, ich persönlich verstehe ihn ja sowieso nicht.
01:15:42Wissen Sie was?
01:15:44Ich bin richtig erleichtert.
01:15:46Hm?
01:15:48Weil es nicht an mir liegt.
01:15:50Ja, wir wollen jetzt aber fein nicht die Flinte ins Korn werfen.
01:15:54Zeigen Sie mir jetzt den See?
01:15:56Na, wenn er anspringt.
01:15:58Ja, ich meine den Motor.
01:16:00Ach, schlechter Witz.
01:16:02Segel schreien.
01:16:04So was gibt es doch wirklich nur in Deutschland.
01:16:06Ich segle seit 50 Jahren.
01:16:08Hochseesegeln. Verstehen Sie?
01:16:10Kennen Sie die Roaring Forties?
01:16:12Da bläst sich in der Windung die Nase.
01:16:15Also ...
01:16:18Ja, was?
01:16:20Nein, oder wie, oder was?
01:16:22Tut mir leid.
01:16:24Geh, ihr seid doch mal nicht so Kleinle.
01:16:26Ich habe meine Vorschriften. Tut mir leid.
01:16:28Ärger dich doch nicht.
01:16:30Das ist halt bei uns hier in Deutschland so.
01:16:32Das ist doch dem sein Beruf.
01:16:34Das ist ja eh kein Wind.
01:16:40Du hast noch immer nichts gesagt.
01:16:43Jetzt lassen wir halt ein bisschen Zeit.
01:16:46Für mich ist das nicht so einfach.
01:16:51Antonia.
01:16:54Friedrich.
01:16:56Gut siehst du aus.
01:16:58Ich hatte eigentlich gehofft,
01:17:00dich auf meinem Abschlusskonzert zu sehen.
01:17:02Ich wollte ja kommen. Es ging leider nicht.
01:17:04Es war zu viel zu tun.
01:17:06Du siehst ja selbst.
01:17:08Du bist doch gar nicht geschaffen für ein Leben als Wirtin.
01:17:10Sondern?
01:17:12Für die große, weite Welt.
01:17:14Glaubst du?
01:17:21Komm mit mir.
01:17:25Wir werden eine herrliche Zeit zusammen haben.
01:17:28Friedrich.
01:17:31Ich mag dich.
01:17:33Und ich bin froh, dass wir uns wieder getroffen haben.
01:17:35Aber ich bin keine 20 mehr.
01:17:39Was heißt das?
01:17:44Dass du deine Versprechen nicht einlösen kannst.
01:17:47Dein Leben ist die Musik.
01:17:48Und da hat nichts und niemand Platz.
01:17:55Du brichst mir mein Herz.
01:17:58Spar dir deine Dramatik für Bruckner.
01:18:00Bruckner ist nicht dramatisch.
01:18:02Bruckner ist eher gutisch.
01:18:04Okay. Kein Musikseminar.
01:18:08Danke für den schönen Ausflug.
01:18:10Gern geschehen.
01:18:12Ich denke, du wirst überleben, wenn ich dich bekomme.
01:18:19Vielleicht sollten wir doch noch mal überlegen.
01:18:22Nein.
01:18:24Gut, dann musst du mich aber in Zukunft regelmäßig besuchen.
01:18:49Wo denn?
01:18:51In Paris, in New York, in Tokio?
01:18:53In Salzburg.
01:18:55Wenn du willst.
01:19:03Ich finde es schön, dass du dich um Thomas kümmerst.
01:19:06Er ist mein Sohn.
01:19:09Und er ist Musiker, wie ich.
01:19:11Ich werde ihm helfen.
01:19:13Gut.
01:19:15Schade, dass seine Mutter so stur ist.
01:19:28Felix.
01:19:30Hast du kurz Zeit?
01:19:32Ich bin total im Stress.
01:19:34Ich habe mit deinem Vater gesprochen.
01:19:36Ach.
01:19:38Ja, ich habe mich gefragt, ob ich dir auf die Nerven wehe.
01:19:41Nein, natürlich nicht.
01:19:42Es ist nur ...
01:19:46Was hat mein Vater so alles erzählt?
01:19:49Naja, also ...
01:19:51dass du nicht so auf Frauen stehst.
01:19:53Ach, das hat er erzählt?
01:19:55Ja.
01:19:57Und sonst?
01:19:59Dass das alles nicht so wichtig ist
01:20:01und dass wir heiraten und Kinder kriegen sollen.
01:20:03Mein Alter, der hat das echt geschluckt.
01:20:07Wie? Bist du jetzt schwul oder nicht?
01:20:09Das ist das, was ich dir gesagt habe.
01:20:10Bist du jetzt schwul oder nicht?
01:20:12Das ist das, was mein Vater vermutet.
01:20:14Ich habe ihn in den Glauben gelassen,
01:20:16nur weil er so nervig war und so neugierig.
01:20:18Du bist also ...
01:20:20Nein.
01:20:22Ich bin einfach noch nicht ganz über meine letzte Beziehung hinweg.
01:20:25Aber darüber wollte ich mit ihm nicht reden.
01:20:28Warum nicht?
01:20:30Mein Vater kennt das Mädel nicht.
01:20:32Nicht, weil ich es ihm verheimlicht habe oder ...
01:20:34Es ist einfach so,
01:20:36ich habe meinen Vater letztes Jahr erst näher kennengelernt.
01:20:38Ich hatte irgendwie das Gefühl,
01:20:40meine Exfreundin geht ihm nichts an.
01:20:42Ah.
01:20:44Das ist also dein Geheimnis.
01:20:46Ja.
01:20:48Das ist mein Geheimnis.
01:20:52Und nun zu deinem.
01:20:55Warum bist du eigentlich hierher gekommen?
01:20:58Mein Vater hat auch ein Hotel
01:21:00und eigentlich sollte ich dich abwerben.
01:21:02Aber ich habe mich ziemlich schnell für was anderes interessiert.
01:21:06Aber ich habe eh schon gemerkt, dass du mich von hier weg willst.
01:21:10Stimmt.
01:21:13Kochst du nochmal für mich?
01:21:17Okay.
01:21:21Hey.
01:21:35Schau Justus,
01:21:37ich weiß jetzt wirklich nicht, was ich sagen soll.
01:21:39Ist das schlimm für dich?
01:21:43Nein.
01:21:45Dass es dein eigener Bruder ist.
01:21:48Du hast mich ja nie gefragt.
01:21:50Da brauchst du dich nicht wundern,
01:21:52dass ich mich jetzt recht freue,
01:21:54wenn endlich da noch einmal einer fragt.
01:22:01Ja.
01:22:02Jetzt gib mir halt ein Zeichen.
01:22:04Ob das recht ist,
01:22:06dass ich mit deinem Bruder nach Südafrika gehe,
01:22:09dass ich ihm ja sage.
01:22:12Jetzt bist du sauer.
01:22:15Also was ist jetzt?
01:22:21Das habe ich mir doch gleich gedacht.
01:22:28Was ist jetzt?
01:22:30Ja, auf jeden Fall hast du hier meine Handynummer.
01:22:35Oje.
01:22:38Freut mich sehr, Sie kennengelernt zu haben.
01:22:40Und wenn Sie mal in Hamburg sind, dann ...
01:22:42Schau ich vorbei.
01:22:44Komm jetzt gut heim.
01:22:53Bitte nicht.
01:22:55Es ist so ein nettes Mädel.
01:22:57Spürst du denn da überhaupt nix?
01:23:00Ich finde, die hat auch fast ein bisschen was Grabenhaftes, oder?
01:23:04Finde ich nicht.
01:23:06Na ja, gut, aus deiner Sichtweise.
01:23:09Es ist ein Jammer.
01:23:13Und? Ist sie schon weg?
01:23:15Traurig.
01:23:17Ach, kaum.
01:23:19Ich habe sie ja schon mal gesehen.
01:23:21Und?
01:23:22Traurig.
01:23:24Ach, kaum.
01:23:26Gäste warten. Ab, los an die Arbeit.
01:23:31Also?
01:23:33Nein.
01:23:35Vielleicht war das einfach alles ein bisschen zu schnell für uns.
01:23:39Zu schnell gibt es nimmer in unserem Alltag.
01:23:42Ja, vielleicht hast du recht.
01:23:44Man sagt ja, einen alten Baum verpflanzt man nicht.
01:23:47Ich war immer hier.
01:23:48Das Einzige, was ich geschenkt gekriegt habe,
01:23:51das war vom Justus da oben, der erste Stock.
01:23:54Und aus dem bringt mich keiner mehr raus.
01:23:57Und ich nehme an, es täte auch nichts ändern,
01:24:00wenn wir hier leben würden.
01:24:02Schau, Magnus, ich mag dich wirklich.
01:24:05Und ich habe mich auch sehr gefreut,
01:24:08wie du mir diesen Antrag gemacht hast.
01:24:11Aber ...
01:24:14Du bist der Bruder vom Justus.
01:24:16Und du bist anders.
01:24:18Du bist aufmerksamer.
01:24:20Du bist romantischer.
01:24:22Du bist schöner.
01:24:24Du hast mir einen Antrag gemacht.
01:24:27Aber irgendwie bist du für mich eine idealisierte Erinnerung
01:24:32an den Justus.
01:24:34Und das habt ihr beide nicht verdient.
01:24:41Ich bleibe jetzt hier.
01:24:42Aber ich würde dich gerne in Südafrika besuchen.
01:24:46Komm, wann immer du willst.
01:24:48Aber lass dir nicht zu viel Zeit.
01:24:52Na ja, dann bleibt ja doch jetzt alles beim Alten.
01:24:55Ja, jetzt, wo die Frau Erlechner nicht nach Afrika auswandert.
01:24:59Ach so.
01:25:01Hat mich nicht gesagt, dass der Herr Teiselbeck und ich ...
01:25:05Nein.
01:25:07Jetzt haben Sie freie Bahn.
01:25:09Ja.
01:25:10Jetzt haben Sie freie Bahn.
01:25:12Ja, super.
01:25:14Wo ist denn der überhaupt?
01:25:16Ähm, in London.
01:25:18Morgen geht mein Flieger.
01:25:20Morgen schon?
01:25:22Herr Breitwiese, Sie werden mich doch vielleicht nicht vermissen.
01:25:26Vermissen? Vermissen, das ist ja so ein ...
01:25:29Mein Gott, das ...
01:25:31Also gut, ich rede jetzt vielleicht gegen meine eigenen Interessen,
01:25:34aber Sie, an Ihrer Stelle,
01:25:36darf ich mir das vielleicht schon noch mal genau überlegen?
01:25:38Was denn?
01:25:40Sie sind heute da und morgen da und übermorgen wieder ganz woanders.
01:25:44Und das Ganze mit der Mutter, der ...
01:25:47Der hat doch sowieso immer bloß sein Beethoven und sein Mozart im Kopf.
01:25:51Das ist ein wahnsinniger Stress.
01:25:54Ach so.
01:25:56Sie meinen, der Stress, den ich hier mit Ihnen habe,
01:25:59der ist irgendwie netter, oder?
01:26:01Ja, klar, selbstredend.
01:26:03Geben Sie es doch zu.
01:26:05Ohne Ihre Lieblingsfeindin können Sie sich Ihr Leben gar nicht mehr vorstellen.
01:26:08Lieblingsfeindin, so ein Schmarrn.
01:26:12Herr Breitwiese, Sie würden sich zu Tode langweilen ohne mich.
01:26:17Moment einmal.
01:26:19Ich höre immer bloß Würde, Würde.
01:26:22Ach, dann stimmt das gar nicht.
01:26:26Bleiben Sie doch da.
01:26:28Ich habe mir gedacht, nachdem Sie überall Amor gespielt haben,
01:26:31haben Sie eine kleine Strafe schon verdient.
01:26:33Was? Ich? Amor?
01:26:35Da müssen Sie vielleicht schon auch was wissen.
01:26:36Ich habe ja Schrift erkannt.
01:26:38Ich sage nur Goethe und Phosphor.
01:26:42Ja, und? Das Literatur.
01:26:44Odo mein Phosphor, ist doch wunderschön.
01:26:47Servus, Bartl.
01:26:49Zwei Gläser.
01:26:51Haben wir beide was zu feiern, oder bin ich da eher überflüssig?
01:26:55Bei aller Liebe, Bartl, letzteres.
01:26:59Dann lasse ich die beiden Damen jetzt allein.
01:27:02Habe die Ehre und meinen Sehzugang den Krögel.
01:27:06Der war ja gelacht, wie auch immer.
01:27:11Und wir zwei feiern jetzt, dass wir allen männlichen Versuchungen
01:27:16heldenhaft widerstanden haben.
01:27:19Aber fest war er schon, mein Onkel Magnus.
01:27:23Ja, fest schon.
01:27:36Untertitelung im Auftrag des ZDF für funk, 2017