Die frisch gebackene Mutter Pheline trennt sich nach Fahris Betrug mit dem Vaterschaftstest von ihrem Ehemann. Bei einer Therapiesitzung gesteht dieser ihr, dass er wieder mit ihr zusammenkommen will. Pheline kann ihm jedoch nicht verzeihen – bis Christian von Fahris angeblich schlimmer Kindheit erzählt und damit einen Stein ins Rollen bringt … (Text: ProSieben)
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00:00Die geschilderten Ereignisse beruhen auf wahren Begebenheiten.
00:06Fari, Sie haben nach der Geburt Ihrer Tochter einen Vaterschaftstest machen lassen,
00:12haben den aber dann gefälscht und Ihren Freund Christian als Vater da reingemogelt.
00:20Genau.
00:22Warum? Was hat Sie da bewegt?
00:27Haben Sie da schon mal drüber geredet, zu zweit überhaupt?
00:30Nee, ich bin sofort ausgezogen.
00:33Ich bin mit Aileen, unserer Tochter, zu meiner Schwester.
00:36Und da sind Sie auch noch?
00:38Da bin ich jetzt.
00:39Da sind Sie auch noch?
00:40Ja.
00:41Ja.
00:42Ja.
00:43Ja.
00:44Ja.
00:45Ja.
00:46Ja.
00:47Ja.
00:48Da sind Sie auch noch?
00:49Da bin ich jetzt, ja.
00:50Ja.
00:51Ja.
00:53Ich ertrag seine Nähe nicht.
00:57Fari, wie klingt das für Sie, wenn Ferdinand so über Ihre Beziehung spricht?
01:04Das ist Horror.
01:07Horror. Können Sie es noch ein bisschen ausführlicher sagen?
01:14Was ist der Horror, Fari?
01:15Ich vermisse Sie. Ich finde es scheiße ohne Sie.
01:20Sie vermissen Ferdinand?
01:21Ja.
01:23Was ist Ihr Ziel dieses Gesprächs?
01:27Ich würde mir wünschen, dass wir wieder zusammenkommen.
01:32Das würde die eher gern retten.
01:35Und Sie?
01:46Ja.
02:01Oh nee.
02:02Was denn?
02:03Ich hab überhaupt keinen Bock, da jetzt reinzugehen.
02:05Wir haben es Feline versprochen.
02:07Ja, aber in der Nacht? Warum müssen wir hier übernachten?
02:10Ja, weil wir morgen früh noch eine Therapiesitzung haben mit Felina und Fari.
02:13Falls sie sich streiten, wäre ich einfach gern da.
02:15Dann wäre ich für Felina gerne da, wenn sie schlecht ist.
02:18Das ist doch die Idee von so einem Paar-Therapie-Hotel,
02:20dass da Tag und Nacht Ärzte sind.
02:22Da musst du doch nicht noch obendrauf abhängen.
02:24Therapeuten können keine Freunde ersetzen.
02:26Ich habe auch gedacht, ich fände es voll gut,
02:29wenn wir heute Abend auch eine Stunde nehmen.
02:31Was? Wir?
02:32Ja, du und ich.
02:33Wieso das denn?
02:34Ja, wieso nicht?
02:35Weil ich einfach gerne mit dir über so Themen sprechen würde.
02:38Welche Themen willst du denn mit mir besprechen?
02:40Einfach unsere generelle Situation, wie es uns miteinander geht,
02:44wie wir uns fühlen.
02:45Es ist doch gut, das zu thematisieren
02:47und einfach mal aufs Tableau zu bringen.
02:49Wie fühlst du dich denn?
02:50Ich fühle mich wunderbar.
02:51Das ist doch alles okay,
02:52da müssen wir doch nicht in die Therapie gehen.
02:55Wir haben doch gar kein Problem.
02:56Natürlich kein Problem an sich, aber es gibt schon so Kleinigkeiten.
02:59Ich finde, wenn wir ein Problem haben,
03:01dann gehen wir zum Therapeuten, aber nicht einfach so.
03:04Das sind Kolibri-Hotels, oder?
03:06Ja, das sind Kolibri-Hotels.
03:08Das sind Colin und Jojo, ne?
03:09Ja.
03:10Krass.
03:13Das ist jetzt nicht so lustig, die wollen sich weiterentwickeln.
03:16Nee, die haben ein Problem.
03:18Die haben offenbar ein Problem miteinander.
03:20Ha ha ha ha ha.
03:21Ha ha ha ha ha.
03:22Wollen wir Hallo sagen?
03:23Nee, hey, nee, nee, nee, nee, lass es nicht, lass es nicht.
03:26Ich möchte nicht begegnen.
03:27Jetzt nachher denken die, wir haben ein Problem, oder?
03:30Könntest du nachher meinen Koffer rausholen?
03:32Ich glaube, ich kriege gerade wieder Migräne.
03:34Mein Nacken zieht sich so zu.
03:36Können wir noch mal an den Zeitpunkt zurückgehen,
03:39als wir von der Schwangerschaft erfahren haben?
03:41Wie haben Sie denn reagiert darauf?
03:42Ich war sehr glücklich.
03:44Sehr glücklich?
03:45Ja.
03:46Ich habe mir das lange gewünscht.
03:49Und Sie?
03:50Ich auch.
03:52Sie auch was?
03:53Ich habe mich auch sehr gefreut.
03:55Mhm.
03:57Ich habe Sie auch gefreut.
03:59Mega.
04:00Mega.
04:01Mega.
04:02Mega.
04:03Mega.
04:04Mega.
04:05Mega gefreut.
04:06Als ich das gehört habe.
04:09Sie sehen nicht so aus, als ob Sie es eben abnehmen würden.
04:11Nee, er hat erst mal ganz lange gar nichts gesagt.
04:15Und dann hat er mir sehr viele Webseiten
04:18von sehr teuren Wellness-Abtreibungs-Kliniken gezeigt.
04:22Nein, es ging nur darum, alle Optionen quasi auch mitzudenken.
04:28Also inklusive Schwangerschaftsabbruch.
04:30Aber ich habe mich total gefreut aufs Kind.
04:32Also es war nicht so,
04:33ich habe mich wahnsinnig gefreut.
04:36Und die Geburt war für mich der schönste Tag in meinem Leben.
04:41Dieser Körper, der Frau, also dieses Wunderwerk der Geburt.
04:46Ja.
04:47Du hast mich so angezogen in der Zeit.
04:49Ich war so aufgeheizt.
04:55Und es tut weh, wenn man dann hört, dass diese Freude nicht ankommt.
05:01Es tut weh.
05:02Das verletzt mich.
05:03Wie kommt das bei Ihnen an, Verline?
05:05Was Fahri sagt über seine Gefühle?
05:07Ich verstehe es einfach nicht.
05:09Wenn das der schönste Tag in meinem Leben war,
05:12im Glückstaumel über dieses neue Kind und den Körper der Frau und so,
05:16warum würdest du das dann abgeben?
05:20Wenn das das schönste ist, Vater zu werden,
05:22warum würdest du dann dein Kind loswerden?
05:25Das ist eine nachvollziehbare Frage, finde ich.
05:27Ich habe es aus Liebe getan.
05:31Aus Liebe?
05:32Aus Liebe den Vaterschaftstest gefälscht.
05:34Ja?
05:37Hallo.
05:38Sind Sie Emilie und Christian?
05:40Ja, genau.
05:44Ja, Fahri, Sie wollten gern Emilie und Christian was mitteilen.
05:51Bitte sehr.
05:53Ich wollte sagen, dass es mir leidtut.
05:55Bitte um Entschuldigung.
05:57Ich weiß, das war scheiße.
05:59Das Ding ist nur, ich habe das ...
06:01Ich habe das aus Liebe gemacht.
06:03Hm?
06:04Aus Liebe?
06:05Aus Liebe getan.
06:06Hör mal auf.
06:07Was soll das denn?
06:08Nee.
06:09Sie hat mich auch schon mal heftigst betrogen.
06:12Die Pille heimlich abgesetzt, also weggeschmissen.
06:16Es war ja was anderes.
06:17Nee.
06:18Ich hatte jeden Grund gehabt, Terror zu machen.
06:20Und habe auch kein Theater gemacht.
06:22Und war Ihre Schwangerschaft, die Sie jetzt zusammen hatten,
06:25war die geplant?
06:26Nee.
06:27Nee?
06:28Nee, es war so.
06:29Ich habe gesagt, ich nehme die Pille nicht mehr.
06:31Und dass es jetzt Fahris Aufgabe ist, zu verhüten.
06:33Sie waren dran mit Verhüten?
06:35Ja, unsere Verhütungsmethode war Koitus Interruptus.
06:40Man zieht den Schwanz kurz vom Samenagus raus.
06:43Und ich bin dann auf Ihren Körper gekommen.
06:46Ja.
06:47Auf die Brust oder manchmal auch ins Gesicht.
06:49Das mag ich auch sehr gerne.
06:50Das Blöde war nur, da bin ich dir ins Gesicht gekommen
06:53und da haben wir direkt weitergemacht.
06:55Quasi noch mal angesetzt.
06:57Ich mochte den Anblick, das Sperma im Gesicht.
07:01Ich bin dann noch mal in Sie eingedrungen.
07:03Und es waren wahrscheinlich noch Reste von Sperma.
07:07Auf der Eichel saßen noch drauf kleine Reste.
07:11Und ich habe das unterschätzt.
07:13Ich hätte nicht gedacht, dass in diesem bisschen Sperma
07:16noch so viel Potenzial steckt.
07:18Und da ist Eileen dann entstanden.
07:20Ich bin auf Ihr Gesicht gekommen.
07:22Und dann war die Lust noch so groß.
07:24Jetzt waren Sie eben abgelenkt worden.
07:26Sie wollten den beiden noch was sagen.
07:28Ach so, ja.
07:30Ich wollte sagen, dass ich verstehen kann,
07:32dass ich euch verletzt habe.
07:34Es war nur so, als ich dieses kleine Wesen gesehen habe, Eileen.
07:39Und ich habe einfach gespürt, ich wollte,
07:43dass dieses Kind einen Vater hat, zu dem sie aufschauen kann.
07:46Jemand, der wie ein Fels in Erbrannung dasteht.
07:49Und deswegen Christian.
07:51Letztendlich habe ich mich geopfert.
07:56Meine Liebe ist so groß, dass ich mich als Vater zurückstelle,
07:59um meinem Kind das Beste zu bieten.
08:01Also hören Sie sich ja noch nach sehr viel Selbstzweifeln an,
08:04was Sie da sagen.
08:06Haben Sie drüber gesprochen vorher?
08:08Mit Feline oder mit Christian?
08:11Nein, vor Christian habe ich mich geschämt.
08:13Bei Feline war es eine Hemmung.
08:15Eine Hemmung?
08:17Was für eine Hemmung denn?
08:19Ich wundere mich, weil Sie kommen mir gar nicht so gehemmt vor.
08:22Aber Sie haben eine Hemmung.
08:25Ich habe manchmal richtig Angst vor Feline.
08:31Angst?
08:33Angst vor Feline?
08:35Ich habe manchmal richtig Angst.
08:37Wovor denn?
08:39Ich kriege oft Ärger von ihr.
08:41Ärger? Wir sind doch nicht im Kindergarten.
08:43Ja.
08:46Du stellst es so da, als würdest du von mir einen Arsch vollkriegen.
08:49Du kriegst auch keinen Ärger.
08:51Feline ist erstaunt.
08:53Wenn er seinen Sohn dazu anstiftet, bei uns ins Wohnzimmer zu kacken,
08:57dann finde ich das beschissen.
08:59Das spiegele ich ihm dann.
09:01Aber anstatt in die Verantwortung zu gehen
09:03und sich selbst zu reflektieren,
09:05zieht er sich zurück in seine kleine Jungs-Nummer.
09:08Ich bin die Stress-Mutti, die Ärger macht.
09:10Darauf habe ich keinen Bock mehr.
09:12Wären wir hier in einer Sitcom, eine lustige Comedy-Show,
09:15dann wären wir perfekt besetzt.
09:18Dann wäre er der sympathische, charmante, ein bisschen einfältige Typ,
09:22mit dem man sich identifizieren kann.
09:24Und in seinen blöden, lustigen, albernen Anekdötchen
09:27wäre ich dann die Frau, die Ärger macht.
09:29Die alte Ziege, die mit den Augen rollt.
09:31Wir sind aber nicht in einer Comedy-Show.
09:33Das ist mein Leben.
09:35Das ist mein Leben als erwachsene Frau eines erwachsenen Mannes.
09:38Ich möchte bitte, dass du aufhörst, in die Regression zu gehen
09:41und dich wie ein kleines Kind zu benehmen.
09:44Werd doch mal erwachsen.
09:46Guck mich an und diskutier mit mir auf Augenhöhe.
09:48Dann gibt es auch keinen Ärger.
09:50Du bist so bescheuert, dass du Angst vor mir hast.
09:52Was ich nicht verstehe ...
09:54Darf ich dazu noch was sagen?
09:56Nö.
09:58Ich denke ganz ehrlich,
10:00dass es sehr viel mit Faris Komplexen zu tun hat.
10:03Natürlich ist es eine Diskrepanz,
10:05wenn man mit jemandem wie Felina zusammen ist,
10:08die wunderschön ist, die superintelligent ist,
10:14die richtig musikalisch ist,
10:16sie kann supergut Saxofon spielen z.B.
10:18Alles, was sie anfasst, kann Felina.
10:21Bei Faris ist das einfach nicht so.
10:23Er ist intellektuell nicht auf ihrer Höhe.
10:25Sie ist einfach die perfekte Frau.
10:27Ich glaube, dass Faris immer weiß,
10:29dass er Felina nie erreichen kann.
10:31Ganz egal, wie sehr er sich anstrengt,
10:33er wird nie an ihr Level rankommen.
10:35Ich glaube, dass das das Problem ist.
10:37Ist da was dran, Faris?
10:39Wie man dir das beschreibt?
10:41Ich glaube, dass ...
10:44Nein.
10:46Das glaube ich auch nicht. Das ist nicht das Problem.
10:49Du weißt einfach nicht,
10:51was für eine schillernde Persönlichkeit du bist.
10:55Du betrittst einen Raum, alle sehen dich,
10:57alle gucken zu dir auf, alle strahlen dich an,
11:00alle wollen mit dir befreundet sein, wollen mit dir schlafen.
11:03Das ist Schwachsinn.
11:05Wirklich, das ist Quatsch.
11:07Das hat jetzt damit wirklich nichts zu tun.
11:09Hier geht es um eine Problematik, um einen Defekt, den Fari hat.
11:13Das ist nicht Rivalität.
11:15Das ist eher dein Thema.
11:17Sie nicken.
11:19Das ist tatsächlich Emelies Thema.
11:21Das ist Emelies Thema, ja.
11:23Das ist ihrs? Ja.
11:25Dann ...
11:30Ah!
11:32Ah!
11:35Was ist das da? Migräne.
11:37Migräne? Ja.
11:39Brauchst du was?
11:41Nee.
11:43Alles okay? Nee, es ist nur eine Migräne.
11:45Bitte nicht in den Flur.
11:47Entsorgt das mal auf der Toilette.
11:49Ich lasse das nachher wegbringen.
11:51Ja? Okay.
11:56Christian, Sie kennen den Fari ja lange.
11:59Mögen Sie ein bisschen sagen, was Sie glauben,
12:03was ihn dazu bewogen hat, diesen Vaterschaftstest zu faken?
12:07Vielleicht können Sie ein bisschen was über seine Selbstzweifel sagen.
12:11Wie weit Ihnen das einleuchtet überhaupt als Erklärung?
12:17Ja, also, ich ...
12:19Ich glaube, das hat ganz viel mit seiner Mutter zu tun.
12:24Mit seiner Mutter? Ja.
12:26Ich kenne den Fari seit der Schulzeit.
12:28Und ich habe ... Was war mit seiner Mutter?
12:32Fari, du darfst erzählen.
12:36Oder möchtest du lieber selber über sie sprechen?
12:42Ist okay.
12:44Ja? Okay.
12:46Okay, also, es war so, dass Faris Mutter hat ...
12:51Erst mal hat sie ihn an Idioten genannt.
12:53Wie eine Art Kosename. Idiot.
12:55Wirklich? Ja.
12:57Aber aus Spaß? Nein, nicht aus Spaß.
12:59Fari hat jeden Abend die Sesamstraße geguckt.
13:01Und Fari hat immer, wenn er was gesehen hat,
13:04macht er heute auch noch manchmal, dass er den Mund offen stehen lässt.
13:07Und wenn er die Sesamstraße geguckt hat, saß er so davor.
13:10Und wenn die Figuren, die Puppen gewinkt haben,
13:13hat Fari immer zurückgewinkt. Immer.
13:17Und seine Mutter hat das aufgenommen.
13:19Auf Video 8 hat sie ihn gefilmt, wie er vor dem Fernseher sitzt
13:22und gewinkt.
13:24Und hat ihm das vorgespielt und gesagt, guck, du bist ein Idiot.
13:27So sieht ein Idiot aus.
13:29Und das war das System seiner Mutter, ihn pfügig zu machen,
13:33indem sie ihm systematisch sein Selbstwertgefühl nennt.
13:36Und ich weiß noch, das war ein einziges Mal, wo ich zu ihm durfte.
13:39Weil seine Mutter hat immer verboten,
13:41dass Freunde nach Hause kommen.
13:43Und das werde ich nie vergessen.
13:45Das war nachts, wir schliefen.
13:47Und irgendwann kommt Faris Mutter ins Zimmer und weckte uns auf.
13:50Wir sind ins Wohnzimmer gegangen.
13:52Die Mutter setzt sich ihm gegenüber, hebt ihre Füße.
13:55Dann holt sie so eine Schüssel mit Laugenwasser raus,
13:58stellt die auf den Tisch.
14:00Und hat Fari aufgefordert, ihr die Füße zu waschen.
14:03Ich dachte erst, das ist ein Witz.
14:06Und ich wusste, dass es kein Scherz ist, als er anfing zu weinen.
14:09Und ich sah meinen besten Freund
14:11die Füße seiner Mutter massieren mit Tränen.
14:14Stimmt das wirklich?
14:16Fari, sehen Sie sich in der Beschreibung.
14:18Sollte das die Beschreibung Ihrer Mutter?
14:20Nein.
14:22Nein.
14:24Nein.
14:26Nein.
14:28Nein.
14:30Nein.
14:32Ja.
14:35Ja?
14:37Das wusste ich nicht.
14:39Sie hat ihn gebrochen.
14:41Sie hat seinen Rückgrat gebrochen.
14:43Okay, es reicht.
14:45Es reicht, Entschuldigung.
14:47Heißt es ...
14:49Mit allem.
14:51Das reicht in der ganzen Sitzung jetzt.
14:53Entschuldigung.
14:55Okay, gut.
14:57Wollen wir nach dem Frühstück weitermachen,
15:00wenn Sie einverstanden sind?
15:02Ja.
15:0410 Uhr ist okay für alle?
15:06Ja.
15:08Okay, dann bis dann.
15:10Untertitelung aufgrund der Audioqualität nicht möglich.
15:15Wie geht es Ihnen?
15:17Ich weiß nicht, es zieht so rauf.
15:19Die ganzen ...
15:21Da, mein T-Shirt.
15:23Bist du beschwert?
15:25Was denn?
15:27So eine Scheiße zu erzählen, Sesamstraße, die Füße massieren?
15:30Das war nicht die Abmachung.
15:32Wir haben abgemacht,
15:35dass du in der Therapie dafür sorgst,
15:37dass ein besseres Licht auf mich fällt.
15:39Dass ich Feline zurückerober.
15:41Hast du gesehen, wie Feline dich angerückt hat?
15:43Genau das habe ich gemacht.
15:45Das war doch nicht die Abmachung.
15:47Warum musst du meine Mutter dafür benutzen?
15:49Das ist eine Therapie.
15:51Am Ende geht es immer um Mütter.
15:53Aber du kennst doch meine Mutter.
15:55Sie ist der liebevollste Mensch der Welt.
15:57Sie ist die beste Mutter der Welt.
16:00Sie war in der Türkei Künstlerin.
16:02Sie hat alles stehen und liegen lassen,
16:04damit ich eine Schauspielschule in Deutschland machen kann.
16:07Sie hat einen lausigen Beruf gemacht.
16:09Diese heile Kindheit hilft dir nicht dabei, deinen Arsch zu retten.
16:12Danke, dass du mein Freund bist.
16:14Danke, dass du mir überhaupt hilfst.
16:16Es tut mir leid.
16:18Ich muss gleich meine Mutter treffen.
16:20Wann trefft sie euch?
16:22An Weihnachten. Da ist ewig Zeit vergangen.
16:24Nein, die ist hier.
16:27Die passt auf Eileen auf.
16:29Die ist hier.
16:31Die Mutter von Philippe konnte nicht.
16:33Egal.
16:35Ich sehe sie jetzt.
16:37Du bist doch Schauspieler.
16:39Du kannst deine Fantasie von der Wirklichkeit unterscheiden.
16:42Du hast gerade gespielt.
16:44Jetzt siehst du deine Mutter in echt.
16:46Dann ist alles anders.
16:48Komm.
16:50Stehen Sie.
16:53Wir wollten gerade rausgehen.
16:55Hier.
16:59Hat dich gefallen?
17:01Ja, ist alles gut.
17:03Mit dem Zimmer.
17:05Sehr schön.
17:07Bei euch ist oben auch alles gut.
17:09Ja, ja.
17:11Hallo, Philippe.
17:13Hallo.
17:15Ich nehme sie jetzt mit.
17:17Aber du, ich sollte sie doch nehmen,
17:19damit du mal eine Nacht durchschlafen kannst.
17:22Ja, aber ich ...
17:24Ich habe mir das anders überlegt.
17:26Danke, ich möchte sie in meiner Nähe haben.
17:28Schönen Abend.
17:34Nicht so gut gelaufen, hm?
17:36Doch, doch, schon.
17:38Ich habe keine Lust, da jetzt noch mal einzusteigen.
17:40Lass mal, bitte.
17:42Ich habe keine Lust jetzt da ...
17:44Ich kann sie aber auch verstehen.
17:46Du hast Mist gemacht.
17:49Doch, doch, bitte, Farid.
17:51Und selbst wenn eure Ehe am Ende sein sollte,
17:54du wirst daraus lernen.
17:56Und, hey ...
17:59Ich bin da.
18:01Danke. Ja, danke.
18:03Ich habe keine Angst.
18:06Danke.
18:13Ich dich auch. Ich bin einfach nur müde.
18:15Ich muss mich hinlegen.
18:17Ich verstehe es.
18:27Ich bin da.
18:29Nach dem Kotzen ist es immer irgendwie besser.
18:31Das ist doch super. Lohnt sich das ja.
18:33Nach dem Kotzen.
18:35Ich glaube, der Therapeut war total schockt von Farids Art,
18:38wie er über Sex redet.
18:40Hast du ihn nicht gemerkt?
18:42Nee.
18:44Findest du es nicht komisch, dass Farid immer so dezidiert
18:46alles ausbreiten muss, wie er Feline ins Gesicht spritzt?
18:48Ich kenne Farid nicht anders.
18:51Für mich ist es ...
18:53Farid redet halt über nichts anderes.
18:55Ja, vielleicht ist es so ein Männerding, aber ...
18:57Nee, ich kenne auch wahnsinnig viele Frauen.
18:59Aber du redest ja auch nicht so.
19:01Ich höre dich nie so über Sex reden.
19:04Das ist halt jeder anders, ne?
19:09Hast du dann nicht irgendwie so Vorlieben?
19:11Also so ein bisschen speziellere Sachen?
19:14Wie meinst du? Was meinst du?
19:16Naja, würdest du mich auch gerne mal anspritzen?
19:18Mache ich doch.
19:20Ja, aber ...
19:22Was jetzt?
19:25Emily, ich habe jetzt nicht irgendwelche verborgenen Wünsche.
19:29Ist alles gut.
19:31Also reicht dir das, was wir so machen?
19:33Ja?
19:35Und da fehlt dir auch nichts.
19:37Dir fehlt irgendwas?
19:39Nein, aber ich will einfach nicht,
19:41dass bei dir etwas tief in dir schlummert,
19:43was du einfach nicht rauslässt.
19:46Ich will einfach nur, dass du weißt,
19:48dass wenn es etwas gibt, was du gerne machen willst,
19:50du es mit mir machen kannst.
19:52Und dass du es einfach ausprobieren kannst.
19:54Nicht so groß thematisieren,
19:56weil es ist dir offensichtlich peinlich, darüber zu sprechen.
19:58Nein, Emily.
20:00Und wenn es dir peinlich ist, darüber zu sprechen,
20:02dann kannst du es einfach machen.
20:04Und dann wollen wir ja gucken, ob es cool ist, okay?
20:06Ja.
20:08Gut.
20:10Dann wird nichts kommen, aber wenn ...
20:13Dann machst du es einfach?
20:15Dann mache ich es einfach.
20:17Okay?
20:25Hey.
20:29Ich wollte nur ...
20:31Ich wollte nur gute Nacht wünschen.
20:33Und Heilin auch.
20:35Heilin schläft schon.
20:40Ja.
20:43Okay.
20:45Okay.
20:47Okay.
21:18Okay, Emily, gute Nacht, ja?
21:32Aber irgendwie macht das jetzt alles auch Sinn.
21:34Das kommt alles von deiner Mutter.
21:38Mhm.
21:40Die wirkt immer so offen und so lieb.
21:44Ja.
21:47Nee, sie hat es ...
21:50Sie hat es genauso verdrängt wie ich.
21:54Nee, es geht nicht, Fahri.
21:56Nee, es ist schon okay.
21:58Ich komme schon ... Ich komme schon klar.
22:02Nee, du kommst überhaupt nicht klar.
22:04Das ist ja alles nur wegen deinem Minderwertigkeitskomplex passiert.
22:10Du kommst nicht klar, du hast es auch nicht erfolgreich verdrängt.
22:13Du hast mich betrogen,
22:15du hast deinen besten Freund betrogen
22:17und du wolltest dein Kind weggeben.
22:19Ferdina.
22:24Bitte verlass mich nicht.
22:28Du musst deine Kindheit aufarbeiten.
22:34Du musst eine Therapie machen.
22:37Ich ...
22:39Doch, Fahri, du musst eine Analyse machen.
22:41Sonst können wir nicht ...
22:44Was?
22:46Sonst können wir nicht wieder zusammenkommen.
23:13Oh Gott.
23:15Was machst du?
23:17Entschuldigung.
23:19Ich ...
23:23Emily.
23:26Hey.
23:28Emily.
23:30Hey.
23:32Hey.
23:34Hey.
23:36Hey.
23:38Hey.
23:40Hey.
23:42Hey.
23:47Oh Gott.
23:59Hey.
24:01Hi.
24:13Es tut mir leid.
24:16Okay.
24:27Wir schaffen das.
24:29Wir schaffen das.
24:33Hey.
24:35Also, ähm ...
24:37Du bist ja ...
24:39Du bist ja ...
24:42Also, ähm, es tut mir leid, weil ich habe dich dazu gedrängt,
24:45ähm ...
24:47deine sexuellen Fantasien auszuleben.
24:50Aber ich will dir ganz klar sagen, Christian,
24:54wenn es deine Fantasie ist, mir ins Gesicht zu pinkeln ...
25:01Ich will das nicht.
25:04Okay, dann ...
25:06Nacht.
25:08Gute Nacht.
25:10Gute Nacht.
25:12SWR 2021
25:34Hm.
25:44Ich werde hier abverschlafen.
25:49Tschuldigung, was machst du hier?
25:52Ich habe sie eingeladen.
26:00Ich habe dich nicht erreicht, Farid.
26:02Sie werden sich überrumpelt fühlen.
26:04Habt ihr schon irgendwas gesagt?
26:06Nein, wir haben nichts gesagt.
26:09Nein.
26:11Wenn du das nicht willst, kann ich auch gehen.
26:13Ich hätte das schon gern vorher gewusst.
26:16Du hast doch gesagt, dass du den Prozess jetzt angehen willst.
26:19Es fährt nachher nach Hamburg und dann verschleppt sich das.
26:23Es wird nie angegangen.
26:25Ich war auch skeptisch am Anfang,
26:27ob es jetzt gut ist, das so auf die Schnelle zu machen.
26:30Wir können es auch jetzt so abbrechen und es ein andermal machen.
26:35Nur Sie haben die Entscheidung.
26:42Nein, ist schon okay.
26:44Die können wir machen.
26:46Ja?
26:54Gut, dann müssen wir alle dabei sein, oder?
26:57Du hast ja alles miterlebt.
26:59Ich weiß nicht, ob ich alles ...
27:01Deshalb wäre es vielleicht gut, wenn du dabei bist.
27:04Schon gut, ja.
27:07Ja, also ...
27:09Wir haben gestern in der Therapiestunde ...
27:13... über Farids Kindheit gesprochen.
27:16Und ...
27:18Du als Mutter hast halt mit ...
27:22Für Farid als der Sohn ...
27:24Es ist ...
27:27Gut, ich glaube, es ist falsch, wenn ich das erzähle.
27:30Hilft dir das auch nicht mehr, wenn du das selber sagst?
27:34Ich war ja gar nicht dabei.
27:41Welche Erinnerungen aus deiner Kindheit meint sie denn?
27:49Also, ich war ...
27:51Ich war ja ein Kind und du warst ja Mutter.
27:54Und, ähm ...
27:56Und dann passieren halt ...
27:58Also, vielleicht wäre es nicht besser, wenn Christian ...
28:01Also, wenn du das machst, weil ich ...
28:03Ich glaube, es wäre besser, wenn Christian das ...
28:08Also, ich hatte nur gestern vielmehr ganz spontan eine Begebenheit ein.
28:12Da war Farid beim ...
28:14Als Farid ...
28:17Also, letzten Endes geht es darum,
28:20dass Sie Farid einfach komplett von sich abhängig gemacht haben
28:23und dass es völlig daneben ist,
28:25dass Sie ihn eigentlich missbraucht haben,
28:27wenn man das so ausdrücken will.
28:30Sie haben ihn einen Idioten genannt.
28:32Sie haben ihn dazu gebracht, ihre Füße zu massieren.
28:35Und letzten Endes hat ihn das zu dem Menschen gemacht, der er heute ist.
28:40Sie wissen gar nicht, worum die Rede ist.
28:43Habe ich einen Einbruch?
28:45Nein.
28:47Ihre Mutter versteht es ... Sie versteht es wirklich nicht.
28:50Sie müssen es ihr erklären.
28:54Ja, es ist so, wie ...
28:56Wie Emily eigentlich gesagt hat,
28:59dass ich ein sehr niedriges Minderwertigkeitsgefühl habe.
29:04Und das kommt ... Ja.
29:08Das kommt durch dich.
29:10Also, weil du mich gequält hast und ...
29:14... gedemütigt und so. Ja.
29:16Verstehen Sie, worauf er sich bezieht?
29:20Gar nicht.
29:22Entschuldigung, aber ich ...
29:25Ich verstehe das nicht.
29:27Wann hast du das erlebt?
29:29Wann hast du das gespürt?
29:31Wann?
29:33Jetzt hör mal auf, jetzt hier so Krokodilstränen in den Raum zu werfen.
29:38Nee.
29:40Ich will jetzt auch nicht hören, das stimmt nicht oder irgendwas.
29:43Du bist nicht das Opfer in der Geschichte.
29:46Ich höre immer noch den Geruch von deinen stinkenden Füßen und so.
29:50Ähm ...
29:52Sie erinnern sich nicht.
29:54Gar nicht.
29:56Jetzt tu nicht so.
29:58Christian!
30:00Ja?
30:03Bestimmt das?
30:05Ich glaub schon.
30:07Das ist auch so.
30:09Das ist auch so eine Erinnerung.
30:11Das ist auch so eine Erinnerung.
30:13Da bin ich mir fast sehr sicher, dass das alles genauso war.
30:18Aber ich ...
30:20Also, wenn Sie jetzt gehen,
30:22dann verschenken Sie die große Chance, die Sie haben.
30:26Warte.
30:32Ich verstehe es nur nicht.
30:42Jetzt ist sie weg.
30:44Ist doch vielleicht gut, wenn sie jetzt raus ist.
30:46Ja.
30:49Geht's ihr besser?
30:51Alles okay?
30:58Gut, aber in der Sache hat es sich sehr gelohnt, also ...
31:03Ja, Feline will heute Abend mit mir Mutter essen.
31:06Das ist doch gut.
31:08Dann geht's doch aufwärts.
31:11Emily will jetzt los, ich fahr jetzt nach Hause.
31:13Ja, wir fahren später.
31:15Abends.
31:17Okay.
31:19Ist gut.
31:24Sie hatten überhaupt aus der Minibar.
31:26Und der Menuservice auch, hat es tun müssen?
31:30Nee, ich schau mal eben nach.
31:32Ich komm gleich, ich komm gleich.
31:34Bis dann.
31:44Ich ...
31:48Tut mir leid.
31:50Nein, nein, fertig.
31:52Ganz ehrlich, ich bin froh, dass das jetzt endlich rauskommt.
31:56Ich bin froh, dass es rauskommt.
31:58Ich bin froh, dass es rauskommt.
32:00Dass das jetzt endlich rausgekommen ist.
32:03Äh ... Ich versteh nicht, was ... Wovon sprichst du?
32:09Ich hab dich und deinen Vater verlassen,
32:11als du zwei Monate alt warst.
32:16Okay, äh ...
32:18Und ich bin erst wiedergekommen, als du zwei Jahre alt warst.
32:25Ja, du musst mich ja gehasst haben.
32:27Aber Kinder erlauben sich das nicht, die Eltern zu hassen.
32:31Die wollen sie lieben.
32:33Und um das zu kompensieren,
32:36wirst du dir diese ganzen schrecklichen Geschichten
32:39erfunden haben.
32:41Es tut mir so leid.
32:43Ja.
32:49Ja, wahrscheinlich war es so, ne?
32:54Aber da gibt es noch etwas.
32:57Was ich dir sagen muss.
32:59Was?
33:01Als ich euch verlassen hatte,
33:03bin ich außerhalb von Hamburg zu einem anderen Mann gezogen.
33:07Ich bin schwanger geworden.
33:09Ganz schnell, ganz nah an dich dran.
33:14Du hast noch einen Halbbruder.
33:16SWR 2020