Der Aufsehen erregende Vergewaltigungsprozess im französischen Avignon könnte vertagt werden - mit weit reichenden Folgen. Der Grund: Der gesundheitlichen Zustand des Hauptangeklagten Dominique Pelicot. Der 71-Jährige ist abermals nicht vor Gericht erschienen.
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00:00Der aufsehenerregende Vergewaltigungsprozess im französischen Avignon könnte vertagt werden,
00:06mit weitreichenden Folgen. Der Grund, der gesundheitliche Zustand des Hauptangeklagten
00:11Dominique Pellicot. Der 71-Jährige ist abermals nicht vor Gericht erschienen. Der
00:17Vorsitzende Richter setzte das Verfahren zunächst für einen Tag aus und ordnete
00:21eine weitere gerichtsmedizinische Untersuchung des Angeklagten an. Pellicot hatte bei den
00:27Ermittlungen gestanden, seiner Frau über Jahre hinweg Schlafmittel gegeben zu haben,
00:32um sie anschließend gemeinsam mit Fremden wohl hunderte Male zu vergewaltigen. Vor Gericht hat
00:38er sich bislang nicht zu seinen Taten geäußert. Der Fall hält Frankreich seit Wochen in Atem. Am
00:44Wochenende hatten in mehreren französischen Städten Solidaritätsaktionen stattgefunden.
00:49Ich möchte allen Menschen danken, die mir seit Beginn dieser Tortur ihre Unterstützung
00:57zugesagt haben. Und insbesondere denjenigen, die sich am vergangenen Samstag die Zeit genommen
01:02haben, sich in ganz Frankreich zu versammeln. Ich war davon tief berührt und spüre,
01:06dass ich auch eine Verantwortung trage. Dank Ihnen allen habe ich die Kraft,
01:10diesen Kampf bis zum Ende zu führen. Einen Kampf, den ich allen Menschen,
01:14Frauen und Männern widme, die weltweit Opfer sexueller Gewalt geworden sind.
01:18All diesen Opfern möchte ich heute sagen, schaut euch um, ihr seid nicht allein.
01:24Eine Vertagung des auf vier Monate angesetzten Prozesses wäre kompliziert. Die 18 der insgesamt
01:3551 Angeklagten, die sich derzeit in Untersuchungshaft befinden, könnten ihre Freilassung
01:41fordern. Die Männer im Alter von 26 bis 74 Jahren stehen unter Verdacht, Pelikos mittlerweile
01:47geschiedene Frau Giselle im Zustand der Bewusstlosigkeit vergewaltigt zu haben.
01:51Ihnen drohen Haftstrafen von bis zu 20 Jahren. Pelikos Anwältin bekräftigt aber,
01:57dass ihr Mandant grundsätzlich zur Aussage bereit sei. Peliko war am vergangenen Mittwoch zum
02:02letzten Mal vor Gericht erschienen, als Giselle Peliko schilderte, wie ihr Leben
02:07zusammenbrach, als sie erfuhr, in welcher Weise sich ihr Mann an ihr vergangen hatte.