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00:00:00Untertitel von Stephanie Geiges
00:00:30Untertitel von Stephanie Geiges
00:01:00Untertitel von Stephanie Geiges
00:01:03Untertitel von Stephanie Geiges
00:01:27Hier läuft die Kiste, ja? Ja, warte.
00:01:30High Sky Cologne ist eine Industrie-Kletterfirma.
00:01:32Und ich bin Dirk Kogler, der Chef von High Sky Cologne.
00:01:34Wo arbeiten wir?
00:01:36Zum Beispiel da oben.
00:02:00Untertitel von Stephanie Geiges
00:02:30Untertitel von Stephanie Geiges
00:02:56Oh Gott! Apache!
00:03:01Scheiße!
00:03:18Scheiße, scheiße! Apache!
00:03:21Mach die Augen auf!
00:03:26Mein Gott!
00:03:27Hey, hey! Rufen Sie den Notarzt!
00:03:31Sie sollen Ihr Kack-Handy aus der Kack-Tasche in den Notarzt rufen!
00:03:40Wir brauchen einen Krankenwagen. Wie heißt das hier?
00:03:43Das Kaiserhaus.
00:03:44Am Kaiserhaus. Und machen Sie's schnell!
00:03:58Euer Simmel, passen Sie bitte auf mit diesem Teufelszeug.
00:04:01Der Wagen ist noch nicht abbezahlt.
00:04:03Der ist noch nicht mal angezahlt.
00:04:05Keine Angst.
00:04:06Aber finden Sie es nicht auch ein bisschen übertrieben,
00:04:08wenn wir dienstlich mit so einem...
00:04:10Herr Simmel, ich fahre nun mal nicht gerne Auto und privat schon überhaupt.
00:04:13Deswegen möchte ich dieses einmalige florale Frühlingsangebot
00:04:16gerne ausgiebig testen, bevor ich es kaufe.
00:04:18Jetzt kommen Sie schon.
00:04:19Ich meine, wer soll uns denn ernst nehmen,
00:04:21wenn wir mit so einem Ding hier vorfahren?
00:04:23Ausstrahlung ist keine Frage des Fahrzeugs,
00:04:25das man unter dem Hintern hat, Herr Simmel.
00:04:27Glauben Sie mir das.
00:04:28Stopp! Für mich ist es schon eine Frage der Ausstrahlung,
00:04:30wenn ich auf einem Beifahrer sitze,
00:04:32neben einer nicht mehr ganz so taufrischen Blondine sitze,
00:04:34in so einem Fahrzeug.
00:04:37Möchten Sie nachher zurückfahren?
00:04:39Ja. Immer schön den Finger in die Wunde legen, Frau Brand.
00:04:41Immer schön den Finger in die Wunde legen.
00:04:43Herr Simmel, das kann schon mal passieren,
00:04:45dass meine Tempo 30 Zonen mit der Autobahn verwechselt.
00:04:47Aber so eine Zeit ohne Führerschein geht ja nicht.
00:04:49Das ist doch kein Problem.
00:04:51Aber so eine Zeit ohne Führerschein geht auch vorbei.
00:05:11Wehe, du lachst über das Auto.
00:05:13Also, Martin, was gibt's? Irgendwas, was ich wissen muss?
00:05:16Ja, die Frau, die den Notarzt verscheinlicht hat,
00:05:18die ist schon weg.
00:05:19Okay.
00:05:43Herr Simmel, wieso klettert ein Indianer
00:05:45in einem Hochhaus runter oder viel wesentlicher,
00:05:48wieso fällt der runter?
00:05:51Keine Ahnung. Unachtsamkeit?
00:05:53Trunkenheit am Seil?
00:05:55Oder Mord.
00:05:57Ist die Frau noch da, die den Notarzt gerufen hat?
00:05:59Nee, das nicht, aber wir haben ihre Telefonnummer,
00:06:01sagt der Kollege.
00:06:03Herr Simmel, schauen Sie mal.
00:06:05Made in China.
00:06:08Wissen Sie, wie er heißt?
00:06:10Robert Muller. Aber alle haben ihn Apache genannt.
00:06:13Warum, das sehen Sie ja selbst.
00:06:15Und Sie sind?
00:06:16Schockiert über seinen Tod und darüber,
00:06:18dass er umgebracht wurde.
00:06:20Außerdem bin ich Dirk Kogler, der Chef von High Sky Cologne.
00:06:23Apache hat für mich gearbeitet als Industriekletterer.
00:06:26Was macht der hier?
00:06:28Wir wollten einen Imagefilm drehen,
00:06:30einen Werbefilm fürs Internet.
00:06:32Und haben Sie schon was gedreht?
00:06:34Ja.
00:06:35Wir brauchen die Aufnahmen.
00:06:36Ja, das läuft, hab ich schon Bescheid gesagt.
00:06:38Sie sagen, es war Mord.
00:06:40Wieso schließen Sie Ihren Unfall aus?
00:06:43Weil jeder, der für mich arbeitet, weiß, dass hoch hoch ist.
00:06:46Keiner macht da oben Mäzchen, nicht mal wenn eine Kamera läuft.
00:06:49Gab es schon mal tödliche Unfälle?
00:06:51Bei mir noch nie, bei unserem Mitbewerber noch nie.
00:06:53Aber so eine Abstürze kommen vor.
00:06:55Dafür gibt es doch das 2. Seil, das Sicherungsseil.
00:06:58Außerdem, die Männer klettern nie allein.
00:07:00Einer sichert den Abstieg von oben.
00:07:05Wer hat denn den Apachen heute gesichert?
00:07:08Teddy.
00:07:09Wer ist Teddy?
00:07:10Teddy, der heißt Teddy wegen seiner Tätowierung.
00:07:12Der arbeitet schon ewig für uns, der ist mein bester Mann.
00:07:19Wenn das Ihr bester Mann ist,
00:07:20wieso hat der denn nicht die Hauptrolle heute in Ihrem Werbefilm gespielt?
00:07:23Weil ich das so entschieden habe.
00:07:25Gut, hat natürlich auch was, ne?
00:07:27So ein echter Indianer im falschen Kostüm.
00:07:30Das hat Teddy bestimmt nicht gefallen, oder?
00:07:41Ah!
00:07:56Ah!
00:07:57Ah!
00:08:11Frau Brandt?
00:08:12Herr Simmel, Hilfe!
00:08:17Frau Brandt!
00:08:18Was machen Sie denn da?
00:08:19Wie komme ich hier runter, Herr Simmel?
00:08:21Ich kann Sie nicht verstehen!
00:08:23Ich...
00:08:24Ja?
00:08:25Wie komme ich denn hier runter?
00:08:28Runter kommt man immer.
00:08:30Ja.
00:08:31Warte, ich komme.
00:08:45Frau Brandt!
00:08:46Was machen Sie denn da?
00:08:48Hören Sie auf mit Ihrem Blödsinn!
00:08:51Frau Brandt, nicht bewegen, nicht nach unten schauen.
00:08:53Ich bin ja da, es kann gar nichts passieren.
00:08:56Frau Brandt?
00:08:59Kommen Sie, Frau Brandt, ist doch nur ein halber Meter.
00:09:20Nee, Herr Simmel, nee.
00:09:22Jetzt sagen Sie mir nicht, Sie auch noch.
00:09:24Schon als Kind.
00:09:26Ich dachte, das würde sich geben im Laufe der Jahre.
00:09:28Das hätten Sie sich ja mal vorher überlegen können.
00:09:31Oh Gott, und jetzt?
00:09:34Runter kommt man immer.
00:09:36Erst kommen wir mit dieser Friseuse in den Schleuder hier an und jetzt das.
00:09:39Das ist doch peinlich.
00:09:41Ich bin das Mädchen, ich darf gerettet werden.
00:09:43Ich habe auch eine weibliche Seite, Frau Brandt.
00:09:46Kommen Sie her.
00:09:47Lassen Sie los.
00:09:48Oh Gott.
00:09:49Sind Sie Teddy?
00:09:50Ja.
00:09:52Herr Simmel, mein Handschuh.
00:09:54Das Loch, das ignorieren wir.
00:09:56Nicht runter, nicht runterschauen.
00:09:58Haben Sie heute Morgen den Apatschen gesichert?
00:10:00Ja.
00:10:03Aber Sie haben auch gecheckt, ob alles in Ordnung ist, ja?
00:10:05Ja, sah alles gut aus.
00:10:06Oh Gott, jetzt kommt auch noch Wind auf Frau Brandt.
00:10:09Aber Sie hätten seinen Absturz herbeiführen können.
00:10:11Sagen Sie, können wir das nicht unten besprechen?
00:10:13Fragen Sie mal den jungen Mann.
00:10:14Bei einer Tasse Tee oder sowas.
00:10:16Sind die Seile angeschnitten?
00:10:18Ja, sowas ähnliches, denke ich.
00:10:20Wenn Sie das nächste Mal ins Kreuzfeuer gehen,
00:10:22dann würde ich Sie bitten, einfach so lange zu warten,
00:10:24bis wir wieder sicheren Boden unter den Füßen haben, Frau Simmel.
00:10:26Haben Sie jetzt Frau Simmel gesagt?
00:10:27Was habe ich?
00:10:28Sie haben Frau Simmel gesagt.
00:10:29Das ist doch Quatsch.
00:10:30Hatten Sie Angst, dass er uns da oben runterschubst?
00:10:32Vor allen Leuten?
00:10:33Runterschubsen?
00:10:34Der hätte uns gekillt und es aussehen lassen wie ein Unfall.
00:10:36Und wahrscheinlich nicht das erste Mal heute.
00:10:38Ah, und sein Motiv?
00:10:39Keine Ahnung.
00:10:40Zu viele Häuptlinge, zu wenig Indianer.
00:10:42Robert Muller hat ihm sogar die Hauptrolle weggenommen.
00:10:44Ich mache hier immer die schwierigen Sachen.
00:10:45Hey Teddy.
00:10:46Ich halte hier seit 13 Jahren meine Knochen hin.
00:10:48Ja, Sie haben schon recht.
00:10:49Da hätte man wohl erwarten können, dass ich heute klettere und nicht er.
00:10:51Sehr erschüttert über seinen Tod scheinen Sie nicht zu sein.
00:10:53Bin ich aber.
00:10:55Ich habe ihn gesichert, er ist abgestürzt.
00:10:56Das ist das Schlimmste, was einem in diesem Job passieren kann.
00:10:59Die Seile hatten Sie aber schon in den Händen.
00:11:01Die hat der Chef mitgebracht.
00:11:02Und unten in einen kleinen Raum im Hochhaus abgelegt.
00:11:05Danach war die Besprechung mit den Kameraleuten.
00:11:07Wie lange war die?
00:11:08Dreiviertelstunde vielleicht.
00:11:09Dreiviertelstunde vielleicht?
00:11:11Das heißt also, in der Zeit hätte jeder in diesen Raum gehen können,
00:11:13um die Seile zu manipulieren.
00:11:15Ja.
00:11:16Wer hat die dann mit hochgenommen?
00:11:18Der Apache.
00:11:19Ich habe die Dinger nicht angefasst.
00:11:22Hey.
00:11:24Nee, nee, nee, nee.
00:11:25Warten Sie.
00:11:26Hallo.
00:11:27Warten Sie doch mal.
00:11:28Hey.
00:11:29Warten Sie.
00:11:30Hallo.
00:11:33Ähm, folgendes.
00:11:36Sie haben doch sicherlich heute mit Ihren Handys Aufnahmen gemacht.
00:11:38Und vielleicht haben Sie sogar den Absturz drauf.
00:11:40Ich würde gern Ihre Handys haben.
00:11:43Ja.
00:11:48Was die Leute alles so aufnehmen mit ihren Handys.
00:11:50Eine Beerdigung eines Meerschweinchen namens Hupsi.
00:11:53Herr Simmelt, bitte.
00:11:54Gucken Sie doch mal die kleinen weißen Pfötchen,
00:11:56wie die so steif nach oben so.
00:11:58Herr Simmelt, es geht uns nichts an.
00:12:00Außerdem untersuchen wir den Mord an dem Apachen Robert Mull
00:12:03und nicht den Tod irgendeines Meerschweinchens.
00:12:05Es sei denn, Sie sehen irgendeinen kausalen Zusammenhang.
00:12:08Ich frage mich, wie man bei so einer Aktion
00:12:10immer noch eine Hand voll hat, das zu filmen.
00:12:12Herr Simmelt.
00:12:15Ja, es geht uns leider wirklich nichts an.
00:12:24Schluss jetzt, Herr Simmelt.
00:12:25Wir haben eine Verabredung mit der Frau, das tut...
00:12:37Ja.
00:13:08Guten Tag.
00:13:10Hippo Köln.
00:13:11Mein Name ist Simmelt.
00:13:14Das ist Frau Brand, meine Mitarbeiterin.
00:13:21Haben Sie einen Cognac im Haus?
00:13:25Ja.
00:13:27Und Sie?
00:13:29Ja.
00:13:31Und Sie?
00:13:34Ja.
00:13:36Danke, der war eigentlich für Sie bestimmt.
00:13:47Man stirbt doch nicht gleich,
00:13:48wenn man aus fünf Metern Höhe abstürzt.
00:13:51Wie kommen Sie auf fünf Meter?
00:13:53Das war wesentlich höher.
00:13:55Ist doch so egal.
00:13:57Martank ist tot.
00:13:59Martank?
00:14:00Roberts indianischer Name.
00:14:02Das tut mir leid.
00:14:03Das ist ein indianischer Name.
00:14:05Das hat noch eine Bedeutung?
00:14:07Der waghalsige, mutige.
00:14:09Wenn wir schon beim Namen sind,
00:14:10heißt es Muller oder Müller.
00:14:12Auf dem Klingelschild hat jemand
00:14:13handschriftlich zwei Pünktchen hinzugefügt.
00:14:16Ist das wichtig?
00:14:18Das weiß ich noch nicht.
00:14:20Die Pünktchen hat er gemacht.
00:14:22Damit es deutscher klingt.
00:14:24Wie lange hat er denn in Deutschland gelebt?
00:14:26Knapp drei Jahre.
00:14:28Vor fünf Jahren haben wir uns
00:14:29in einem Reservat in New Mexico kennengelernt.
00:14:31Ich habe dafür in der NGO gearbeitet.
00:14:33Reservat, Indianer, viel Schnaps,
00:14:35abschließbare Hausbar.
00:14:37Boah, und wie die da saufen.
00:14:39Aber Robert nicht mehr.
00:14:41Das waren stolze Männer,
00:14:42bevor die die da eingepfercht haben.
00:14:45Und Sie haben ihn wieder ausgepfercht?
00:14:47Wir haben uns verliebt.
00:14:50Darf ich mich ein bisschen bei Ihnen umgucken?
00:14:53Bitte.
00:14:58Und dann haben wir geheiratet.
00:14:59Traditionell.
00:15:01So mit Schamane und allem Drum und Dran?
00:15:05Er war stolz auf seine Wurzeln.
00:15:07Und ich sah aus wie eine Apache.
00:15:09Mit echten Stachelschweinborsten an der Jacke.
00:15:12Ich glaube, er war auch sehr stolz auf mich.
00:15:15Naja, das glauben Sie jetzt nicht.
00:15:17Doch, natürlich.
00:15:19Aber vorstellen könnte Sie es nicht.
00:15:22So ein Moment, der nicht von dieser Welt ist.
00:15:29Und in dieser Welt haben Sie dann nochmal geheiratet.
00:15:31Auf dem Standesamt Köln-Nippes.
00:15:33Für die Bürokratie.
00:15:35Ja, das war auch so ein Moment.
00:15:53Wozu ist der?
00:15:55Das benutze ich, wenn ich Sachen fürs Reservat verkaufe.
00:15:57Tun Sie das bitte wieder rein und machen die Tür zu.
00:15:59Ich schaffe das jetzt nicht.
00:16:02Was ist das für ein Zimmer?
00:16:04Sein Zimmer.
00:16:06Ich darf mal?
00:16:08Sie verstehen das alles nicht.
00:16:10Was verstehen wir alles nicht?
00:16:12Ich war gestern beim Klassentreffen in Hannover.
00:16:16Ich habe die ganze Nacht getanzt, getrunken, gefeiert
00:16:19und sogar ein bisschen mit meinem alten Freund geflirtet.
00:16:22Und heute Morgen sitze ich gut gelaunt im Zug nach Köln.
00:16:24Während mein Mann stirbt.
00:16:34Ich gehe mal.
00:16:55Das Klassentreffen ist die Alibi.
00:16:57Falls wir auf die Idee kommen, Sie zu verdächtigen,
00:16:59wir sollten das überprüfen.
00:17:01Ist gerade in der Arbeit.
00:17:03Oh, ein typisch indianisches Nachtgewand.
00:17:07Nur ohne Stacheldschwein im Borsten.
00:17:09Und getrennte Tippis.
00:17:12Das sind keine getrennten Schlafzimmer, Herr Simmel.
00:17:14So was nennt man Ehe.
00:17:16Jetzt nehmen Sie mir mal nicht alle Hoffnung.
00:17:18Wieso, wollten Sie heiraten?
00:17:20Ja.
00:17:21Ja?
00:17:23Ja, aber dafür lebt man doch, oder nicht?
00:17:26Das wusste ich ja gar nicht.
00:17:28Was wollen Sie denn von mir?
00:17:30Ich möchte Ihnen helfen.
00:17:32Ich habe Sie nicht um Ihre Hilfe gebeten, hauen Sie ab.
00:17:35Guten Tag, Björn Zeiss.
00:17:37Ich bin Pfarrer der evangelischen Gemeinde.
00:17:39Ich habe Sie nicht um Ihren Besuch gebeten.
00:17:41In solchen Fällen kommen wir ganz von selbst.
00:17:43Ja, dann wäre es schön, wenn Sie auch ganz von selbst wieder gehen würden.
00:17:46Ich kenne diesen Mann nicht.
00:17:48Ich bin vor 20 Jahren aus der Kirche ausgetreten.
00:17:49Das ist sehr bedauerlich.
00:17:51Umso mehr hat es mich gefreut,
00:17:53dass Ihr Mann vor einem Jahr eingetreten ist.
00:17:55Tja, jeder Mensch hat so seine Geheimnisse.
00:17:58Er wird nicht kirchlich bestattet, schminken Sie sich das ab.
00:18:01Es geht hier nicht um mich und auch nicht um Sie.
00:18:03Ihr Mann hat an Gott geglaubt.
00:18:05Und das sollten wir respektieren.
00:18:07Sie wissen ja, wo Sie mich erreichen können.
00:18:09Nein, das weiß ich nicht.
00:18:11So, jetzt muss ich alleine sein.
00:18:13Ja.
00:18:20Wie können wir uns das vorstellen mit den beiden?
00:18:23Er in seinem Reservat.
00:18:25Viel Feuerwasser.
00:18:27Wenig Hoffnung, wenig Zukunft.
00:18:29Hm.
00:18:31Dann kommt eine blasse Frau mit dem Flugzeug über das Meer,
00:18:34die mit ihm eine starke Farbe in ihr Leben bringt.
00:18:36Und bringt ihn mit nach Deutschland wie so ein exotisches Tier.
00:18:39Ja.
00:18:41Das noch eine Weile aber gar nicht mehr exotisch sein will.
00:18:43Zwei Punktchen über Müller macht,
00:18:45akkurat die Wundfaltenhosen bügelt
00:18:46und in die Kirche eintritt.
00:18:48Ja.
00:18:50Das war bestimmt mal ein sehr stolzer Mann,
00:18:52bevor er sie geheiratet hat.
00:18:54Ich war auch mal ein stolzer Mann.
00:18:56Herr Seemann, könnten Sie hier leben?
00:18:58Klar.
00:19:00Klar, wie klar?
00:19:02Na, ist doch hübsch hier.
00:19:04Überall die gleichen Gartenmöbel aus dem gleichen Bau.
00:19:06Ja, Frau Brandt, aber wenn Kinder drauf sitzen,
00:19:08dann sehen die Gartenmöbel gleich ganz anders aus.
00:19:10Herr Seemann, Sie überraschen mich immer wieder.
00:19:12Das muss hier irgendwo sein.
00:19:14Ah, da.
00:19:24Nur weil Ihre Ehe eine Katastrophe war,
00:19:26heißt das doch noch lange nicht ...
00:19:28Erstens, Herr Simmel, war meine Ehe keine Katastrophe.
00:19:30Und zweitens ...
00:19:32Entschuldigung.
00:19:34Und zweitens habe ich es wenigstens versucht.
00:19:38Natürlich war ich überrascht,
00:19:39ihn da oben zu sehen.
00:19:41Sonst wäre ich hier gar nicht stehen geblieben.
00:19:43Diese Gafferei ist mir eher suspekt.
00:19:46Überrascht, ihn zu sehen, heißt, Sie kannten ihn?
00:19:49Vom Sehen im Supermarkt.
00:19:51Er war ja keine ganz unauffällige Person.
00:19:53Gesprochen habe ich nie mit ihm.
00:19:55Nee, ich kann ja auch kein Indianisch.
00:19:57Wahrscheinlich sprach er Deutsch.
00:19:59Angesprochen hätte ich ihn trotzdem nicht.
00:20:01Und was führte Sie in aller Herrgottsfrühe
00:20:03von Köln bis dorthin?
00:20:05Mein Kreuz.
00:20:07Ich musste zum Osteopathen.
00:20:09Der aber nur noch Termine mitten in der Nacht frei hatte.
00:20:12Das ist auch nicht meine Zeit, glauben Sie mir.
00:20:14Mhm. Namen, Nummer?
00:20:17Ihres Osteopathen, Namen, Nummer?
00:20:19Ach so.
00:20:25Warum sind Sie eigentlich so schnell
00:20:27von dem Unfallort weggegangen?
00:20:29Man wird ja nicht jeden Tag vor dem Frühstück
00:20:31mit dem Tod konfrontiert.
00:20:33Und dieser Auflauf, Feuerwehr, Polizei, Notarzt,
00:20:36standen schon genug Leute im Weg herum.
00:20:37Sieht aus wie ein S.
00:20:40Sie haben Ihre Aussage nicht für wichtig gehalten?
00:20:43Ich sah, was alle sahen.
00:20:45Nur leider sehr viel genauer.
00:20:47Und hatte plötzlich nicht nur Probleme mit dem Rücken,
00:20:50sondern auch welche mit dem Magen.
00:20:52Sie haben gebrochen?
00:20:56Anschneiden, Herr Simmel.
00:20:58Ich kann gar nicht richtig sehen.
00:21:03Stimmt.
00:21:06Ich hab Sie gar nicht kommen sehen.
00:21:08Ja, ich Sie auch nicht.
00:21:10Es tut mir so leid, Ihr Wagen.
00:21:12Ich fürchte, ich muss der Tatsache ins Auge sehen.
00:21:15Ich hab nicht aufgepasst.
00:21:17Das hier ist nicht der Höhepunkt, mein Herr Simmel.
00:21:20Das ist nicht der Höhepunkt, mein Herr Simmel.
00:21:23Das ist nicht der Höhepunkt, mein Herr Simmel.
00:21:25Das ist nicht der Höhepunkt, mein Herr Simmel.
00:21:27Das ist nicht der Höhepunkt meiner Fahrkunst.
00:21:29Da muss ich Ihnen widersprechen.
00:21:31Es war meine Schuld.
00:21:33Nein, nein, ich bin schuld.
00:21:35Ich fürchte, ich.
00:21:37Nein, ich.
00:21:39Nein, ich.
00:21:41Nein, ich.
00:21:43Nein, ich.
00:21:45Sie nicht.
00:21:47Ich.
00:21:49Wofür gibt's Versicherungen?
00:21:51Hauptsache, Ihnen ist nichts passiert.
00:21:53Marie Brandt.
00:21:55Klaas Schubert.
00:21:58Ist ja auch ein schöner Wagen.
00:22:02Ja, wir sollten ...
00:22:04Ich gebe Ihnen meine Karte.
00:22:06Telefonnummer, ja, natürlich. Moment.
00:22:08Ja, bitte.
00:22:10Danke. Bitte.
00:22:13Mein Kollege.
00:22:16Ich fahr den Wagen mal weg und dann können Sie raus.
00:22:19Hoppla.
00:22:28Nur weil er so schön lächelt,
00:22:30brauchen Sie nicht gleich den Verstand verlieren.
00:22:32Genau.
00:22:34Er war schuld.
00:22:36Herr Simmel, Sie müssen mich nicht trösten.
00:22:38Ich kann mit der Tatsache leben, eine schlechte Autofahrerin zu sein.
00:22:40Gut, aber Sie sind ja nicht für jeden Unfall,
00:22:42der in Köln passiert ist, verantwortlich.
00:22:44Haben Sie gesehen, wie er Ihnen seine Karte gegeben hat?
00:22:46Hier ist meine Karte.
00:22:48Herr Simmel, er will sein Geld wiederhaben.
00:22:50Das ist doch verständlich.
00:22:52Er ist schuld.
00:22:54Übrigens, ich hab eine SMS bekommen.
00:22:55Sie war da.
00:22:57Wer? Wo? Was?
00:22:59Carlotta Berg, beim Osteopathen.
00:23:01Ah, okay.
00:23:03Fahren Sie vorsichtig.
00:23:09Frau Brandt, Frau Brandt, Frau Brandt.
00:23:16Vapueta.
00:23:18Mensch, die hat doch nicht mal alle Federn im Skype.
00:23:21Hm.
00:23:26Hm?
00:23:28Hm?
00:23:30Ich brauch ein paar starke Kerle.
00:23:32Ah!
00:23:34Ah!
00:23:36Zieh! Zieh!
00:23:39Komm!
00:23:41Ja! Ja!
00:23:43Ja!
00:23:45Oh!
00:23:48Ich glaub, mein Vapueta hat was abgekriegt.
00:23:51Ihr was?
00:23:53Mein Vapueta.
00:23:55Er hat gesagt, sein indianischer Name ist Matan, der Mutige.
00:23:58Aber sein Name, der im Papier steht, ist Vapueta.
00:24:01Und was heißt das?
00:24:03Großes Hinterteil.
00:24:06Herr Simmel, ich bin sicher,
00:24:08das Seil ist manipuliert worden mit Säure.
00:24:10Genaueres wissen wir, wenn sie morgen von mir aus dem Labor kommt.
00:24:12Ah!
00:24:14Ah!
00:24:17Ah!
00:24:19Ah!
00:24:21Ah!
00:24:23Ah!
00:24:25Ah!
00:24:26Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaah!
00:24:56Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa
00:25:26aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa
00:25:56Haben wir eigentlich schon die Laborbericht?
00:25:59Frau Brand, Herr Simmel.
00:26:03Also, bei den präparierten Stellen handelt es sich um ein Gemisch aus Wasserstoffperoxid und Schwefelsäure, auch Pyraniasäure genannt.
00:26:13Ein fräßiges Zeug, ha?
00:26:18Ich mal Ihnen das am besten mal auf.
00:26:21Hier ist das Hochhaus und hier ist das Sicherungsseil, das an zwei Stellen manipuliert wurde.
00:26:29So, gestern beim Tauziehen ist das Seil ungefähr an dieser Stelle gerissen.
00:26:34Dass es dort nicht schon beim Abstieg von Robert Muller gerissen ist, liegt lediglich daran, dass...
00:26:38Dass das Seil wesentlich weiter vorne mit einer höheren Dosis präpariert wurde.
00:26:42Richtig, der Vierfachen genauer gesagt.
00:26:44Gut, das heißt aber auch, dass wenn, wenn das...
00:26:47Was, was heißt das nochmal genau?
00:26:50Es könnte heißen, dass jemand das Seil so manipuliert hat...
00:26:54Dass Robert Muller zwar aus einer nicht ungefährlichen, aber nicht tödlichen Höhe abstürzt.
00:26:58Genau, und es sich dann nochmal anders überlegt hat nach dem Motto, wenn schon, denn schon.
00:27:03Aha, also statt gebrochenem Bein, gebrochenes Genick.
00:27:07Exakt.
00:27:09Das heißt, da war zuerst gar kein Mord geplant?
00:27:14Wo kriegen wir so eine Spritzen her?
00:27:17Rezeptfrei in jeder Apotheke.
00:27:18Schwefelsäure?
00:27:20Im Internet für 6,15 Euro. Also, was haben wir sonst noch?
00:27:23Nicht so viel. Wir haben Annalix Muller, eine Frau, die auf dem besten Wege war, aus einem Alpha-Männchen ein Omega-Männchen zu machen.
00:27:29Sie hat ein wasserdichtes Alibi, kein Motiv, aber sie hat eine merkwürdige Äußerung gemacht.
00:27:34Herr Simmel, Sie erinnern sich? Als wir zu ihr kamen, da sagte sie, man stirbt doch nicht, wenn man aus 5 Metern abstürzt.
00:27:40Wie kommt die Frau auf 5 Meter?
00:27:42Die Polizisten, die vorher bei ihr waren, haben diese 5 Meter mit keinem Wort erwähnt, vorher auch.
00:27:46Sicher?
00:27:48Das ist ein wasserdichtes Alibi. Ich meine, was heißt denn überhaupt Alibi?
00:27:51Ich meine, diese Seile, die könnten doch schon Tage vorher präpariert worden sein.
00:27:55Nein, nein, nein. Die waren am Vortag schon auf einer anderen Baustelle. Da sind sie nicht gerissen.
00:27:59Aber das heißt, dass der Mörder vor Ort war.
00:28:02Sieht so aus.
00:28:04Herr Engler, Herr Simmel, ich will Ihnen was zeigen. Kommen Sie mal.
00:28:07Schauen Sie mal, das ist interessant.
00:28:09Wer ist das?
00:28:11Carlotta Berg, eine angeblich unbeteiligte Zeugin.
00:28:14Die spuckt ja.
00:28:15Wenn eine Frau wie Carlotta Berg spuckt, dann hat das eine Bedeutung.
00:28:19Und interessant ist auch, wohin sie spuckt. Nämlich hierhin.
00:28:23Noch mal, für Normalsterbliche, wie kommen Sie darauf?
00:28:26Ach, Sie müssen bloß die Kamera, Handys, die Winkel zusammen...
00:28:29Ist das dieselbe Rothaarige, die unter der Absperrung durch ist?
00:28:31Welche Rothaarige?
00:28:33Na, das würde ich auch gern wissen.
00:28:35So, und das hier finde ich auch noch mal interessant.
00:28:37Wieder Carlotta Berg, und schauen Sie mal, wo sie hinsieht.
00:28:39Garantiert nicht zum Apatschen, sondern sehr viel höher.
00:28:41Nämlich dahin...
00:28:43Wo das Seil gleich reißen wird.
00:28:45Genau.
00:28:52Im Zuge der Gleichberechtigung sollte es heutzutage auch Frauen erlaubt sein,
00:28:56zu spucken, wenn ihnen danach ist.
00:28:58Und in manchen Ländern ist es sogar gute Sitte.
00:29:03Ähm, kennen Sie diese Frau?
00:29:05Sollte ich?
00:29:07Sie haben in ihre Richtung gespuckt.
00:29:10Hab ich das?
00:29:11Tut mir leid, das war Zufall.
00:29:13Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, wer das ist.
00:29:15Haben Sie kein Foto von vorne?
00:29:17Leider nicht.
00:29:20Ja gut, danke.
00:29:25Ach, Frau Berg?
00:29:27Wie machen Sie das eigentlich?
00:29:29Hä?
00:29:31Schon ein Paar Ihrer Schuhe kostet doch sicher so viel
00:29:33wie die Miete für die ganze Wohnung.
00:29:35Die Schuhe habe ich mit der Kreditkarte meines Ex-Mannes gekauft
00:29:38und die Miete hier zahle ich von meinem Eigentum.
00:29:40Entschuldigung.
00:29:42Sie sind geschieden?
00:29:44Ja.
00:29:46Hat sich jemand von Ihnen oder hat er sich von...
00:29:48Ich mich von ihm.
00:29:50Gut, verstanden.
00:29:52Wir werden gebraucht.
00:29:54Auf Wiedersehen.
00:29:56Auf Wiedersehen.
00:30:10Hallo.
00:30:12Hallo.
00:30:14Hallo.
00:30:16Wir sind die Polizei.
00:30:18Guten Tag.
00:30:20Heidi Simon.
00:30:22Marie Brandt, guten Tag.
00:30:24Jürgen Simme.
00:30:26Ich bin hier die Geschäftsführerin.
00:30:28Bitte.
00:30:33Kennen Sie den Toten?
00:30:35Nein.
00:30:36Aber ich kenne ihn.
00:30:38Das ist Björn Zeiss.
00:30:40Er ist evangelischer Pfarrer in Nippes.
00:30:42Ein Pfarrer?
00:30:44Hoppla.
00:30:46Ist das jetzt ein Zufall oder ist das kein Zufall?
00:30:48Der Gerichtsmediziner sagt,
00:30:50er war einfach zu lange in der Sauna.
00:30:52Eindeutig Hitschlag.
00:30:57Ist das immer so leise hier?
00:30:59Eigentlich läuft Musik.
00:31:01Waren hier noch andere Kunden?
00:31:03Nein, nein.
00:31:05Die Sauna wird exklusiv gebucht.
00:31:07Und das Mädchen, das zur Sauna gebucht wurde?
00:31:09Das ist Liz.
00:31:11Sie wartet oben.
00:31:14Wie heiß wird es da drin?
00:31:16Ja, nur 80 Grad.
00:31:18Dann wird abgeregelt.
00:31:20Die Gäste gehen ja nicht zum Saunieren in die Sauna.
00:31:22Wir hatten auch schon einige...
00:31:24Ja, wir hatten auch schon einige...
00:31:26Ja, wir hatten auch schon einige...
00:31:28Ja, wir hatten auch schon einige...
00:31:30Sagen Sie mal, Kreislaufprobleme.
00:31:35Abgeriegelt.
00:31:37Das war gestern noch nicht.
00:31:39Herr Simmel?
00:31:41Herr Simmel, können Sie mal kommen?
00:31:43Sehen Sie sich so gut und gehen mal in die Sauna
00:31:45und rufen um Hilfe, so laut es geht.
00:31:47Klar, danke.
00:31:50So, jetzt rufen Sie.
00:31:52Rufen Sie mal!
00:31:57Er ist da drin.
00:31:58Der Raum ist sehr heiß, aber er kommt nicht raus.
00:32:01Warum?
00:32:16Das hier hat die Sauna blockiert.
00:32:19Gut, 100 Grad.
00:32:23Musik sehr laut.
00:32:25Hilfeschreie nicht zu hören.
00:32:26Ich würde jetzt gerne mit Liz reden.
00:32:28Gut, genau.
00:32:30Danke.
00:32:35Mögen Sie diese Musik?
00:32:37Nein, ich auch nicht.
00:32:39Nein, ich auch nicht.
00:32:41Oh Gott!
00:32:47Ich war mit ihm um elf Uhr verabredet.
00:32:49Und ich bin mir sicher, er hatte neun Uhr gebucht.
00:32:51Ich war am Telefon, als er anrief.
00:32:53Schmidt, Sauna, neun Uhr.
00:32:55Als ich gestern Abend Feierabend hatte,
00:32:57hing er auf elf.
00:32:59Moment mal, er hing?
00:33:01Yes, wir haben eine Art Terminkalender
00:33:03in unserem Spind.
00:33:05Da hängen dann so Kerzen wie Zimmer zwölf,
00:33:07neun Uhr, Sauna elf Uhr.
00:33:09Ich habe ihn dir auf neun gehängt.
00:33:11Dann hat ihm wohl jemand umgehängt.
00:33:13Ist der Spind abschließbar?
00:33:15No.
00:33:17Kannten Sie den Toten?
00:33:21Als ich ihn tot in der Sauna fand,
00:33:22habe ich ihn zum ersten Mal in meinem Leben gesehen.
00:33:31Wo ist eigentlich Ihr netter Kollege?
00:33:42Wir sind mit Entschuldigung.
00:33:44Aber warum rufen Sie auch nicht?
00:33:48Oh ja.
00:33:50Oh ja.
00:33:56Aber Sie müssen den Pfarrer doch gesehen haben.
00:33:59Er ist doch durchs Lokal gekommen.
00:34:01Es gibt noch einen Hintereingang, ganz diskret.
00:34:03Vielleicht hat er den benutzt.
00:34:05Wie der Mörder auch.
00:34:07Also so können wir Sie hier aber nicht gehen lassen.
00:34:10Ich besorge Ihnen etwas Trockenes.
00:34:12Dürfen wir denn heute Abend aufmachen?
00:34:14Ich meine oben, hier unten.
00:34:16Die Sauna bleibt natürlich geschlossen.
00:34:17Na gut.
00:34:27Oh, du meine Güte.
00:34:29Entschuldigung.
00:34:31Dafür, dass wir uns erst zum zweiten Mal begegnen,
00:34:34können wir Zusammenstöße aber schon ziemlich gut.
00:34:37Wenn es Zufälle gäbe, würde ich sagen,
00:34:39so ein Zufall.
00:34:41Ich glaube nicht an Zufälle.
00:34:44Sondern?
00:34:45Schicksal.
00:34:47In meinem Tageshoroskopstand gehen Sie heute unter Menschen.
00:34:50Sie werden einer Person begegnen,
00:34:52die Ihr Leben verändern könnte.
00:34:54Sie glauben an Horoskope?
00:34:56Schockiert Sie das?
00:34:58Ja.
00:35:00Nein, ich meine, ich habe keine Ahnung.
00:35:02Also ehrlich gesagt,
00:35:04nehme ich das mit den Sternzeichen nicht ganz so ernst.
00:35:06Ich suche mir immer das aus, was mir am besten gefällt.
00:35:08Und das klappt?
00:35:10Das sehen Sie doch.
00:35:12Was machen Sie eigentlich hier?
00:35:13Ich arbeite hier.
00:35:15Nein, ich meine, ich arbeite natürlich nicht hier.
00:35:18Aber irgendwie arbeite ich schon hier.
00:35:20Aber anders als Sie denken, dass ich arbeite, denke ich.
00:35:23Also das müssen wir mal in Ruhe aufklären.
00:35:26Ja, aufklären, das ist das Stichwort.
00:35:29Ihr Kollege?
00:35:31Der arbeitet auch hier.
00:35:44Er schon wieder?
00:35:46War das ein Zufall?
00:35:48Schicksal.
00:35:50Frau Brandt, geht es Ihnen nicht gut?
00:35:53Danke der Nachfrage, Herr Simmel.
00:35:55Mir geht es blendend.
00:36:01Also drei Dinge.
00:36:03Erstens, den Termin mit Liz verschieben.
00:36:05Zweitens, die Tür vorriegeln.
00:36:07Drittens, die Temperatur hochdrehen.
00:36:09Und schon war der Herr Pfarrer tot.
00:36:10Eine Aktion weniger und er wäre vielleicht nicht ganz so tot gewesen.
00:36:13Wie meinen Sie das?
00:36:15Ich denke an die Sollbruchstelle des Seils,
00:36:17die auch nicht tödlich gewesen wäre.
00:36:41Frau Zeiss?
00:36:43Ja, kann ich Ihnen helfen?
00:36:45Kippo Köln, Simmel ist mein Name.
00:36:47Meine Mitarbeiterin Frau Brandt.
00:36:49Sind Sie von der Sitte?
00:36:51Leider nein, Frau Zeiss.
00:36:53Können die Kinder vielleicht draußen bleiben und spielen
00:36:55und wir gehen rein und reden?
00:36:57Ui!
00:36:59Finger weg, ist ein Polizeiauto.
00:37:03Ich habe Medizin studiert
00:37:05und mich dann kurz vor der Facharztprüfung,
00:37:07also genau im falschen Moment,
00:37:08in ihn verliebt.
00:37:10Dann ging es plopp, plopp, plopp,
00:37:12ein Kind nach dem anderen.
00:37:14Wie soll ich den Kindern bloß sagen,
00:37:16dass ihr Vater im Puff war?
00:37:19Frau Zeiss,
00:37:21Ihr Mann ist tot.
00:37:23Tot, ja.
00:37:25Das kommt ja noch dazu.
00:37:27Wir haben gute Psychologen.
00:37:29Wenn Sie möchten, kann gleich einer da sein.
00:37:31Der wird doch sicher wissen,
00:37:33wie die Kinder das erfahren sollten.
00:37:35Ich habe Ihren Vater sowieso kaum gesehen.
00:37:36So schnell fällt ihm nicht auf,
00:37:38dass er weg ist.
00:37:41Frau Zeiss,
00:37:44das klingt alles ziemlich hart.
00:37:51Ich betreue alte Menschen,
00:37:53immer ständig auf die Kleidersabbern.
00:37:55Ich leite die Flötenkurse und den Kindergottesdienst.
00:37:57Ich mache den Second-Hand-Stand
00:37:59auf dem Weihnachtsmarkt in Nippes
00:38:01und den Dritte-Welt-Stand in Weidenpesch.
00:38:03Ich organisiere Bastelabende für Behinderte,
00:38:04obwohl ich Basteln hasse.
00:38:06Ich mache ökumenische Frühstücke
00:38:08und Kaffeekränzchen für die Frauenkreise von Nippes.
00:38:11Ich fahre seit Jahren jährlich nach Jerusalem,
00:38:13obwohl ich das Klima nicht verkrafte.
00:38:15Und er fickt im Puff,
00:38:17während ich die Kirsche putze,
00:38:19weil gerade kein Geld für eine Putzfrau da ist.
00:38:22Heute Morgen auch?
00:38:24Ja,
00:38:26von 8 bis 11.
00:38:28Mit fünf Weibern,
00:38:30die genauso dämlich sind wie ich.
00:38:31Vielleicht wollte Ihr Mann im Adventure
00:38:33ja auch nur eine verirrte Seele retten.
00:38:35Jemanden Beistand leisten, Mut machen.
00:38:37Nackt, in der Sauna.
00:38:39Das machen katholische Pfarrer.
00:38:41Das ist so eine Schande.
00:38:43So eine Schande,
00:38:45dass ich das all die Jahre mitgemacht habe.
00:38:47Haben Sie eine Idee, einen Verdacht,
00:38:49wer Ihrem Mann den Tod gewünscht haben könnte?
00:38:52Hätte ich gewusst, was er da treibt, ich.
00:38:54Sonst fällt mir keiner ein.
00:38:57Sagt Ihnen der Name Analex etwas,
00:38:58Analex Muller?
00:39:00Ist das eine von seinen...
00:39:02Das ist die Frau,
00:39:04der dem Mann gestern vom Hochhaus gestürzt ist.
00:39:06Umgebracht wurde.
00:39:08Von seiner Frau?
00:39:14Sie hat ein Motiv?
00:39:16Glauben Sie wirklich,
00:39:18dass sie den Vater ihrer fünf Kinder umbringt?
00:39:20Außerdem hat sie auch ein Alibi.
00:39:22Das hatten wir doch gerade schon mal,
00:39:24ein Motiv und ein Alibi.
00:39:26Ja, aber auch nur,
00:39:28wenn der Mann seine Freizeit so treibt
00:39:30und wenn er es schon öfter gemacht hat.
00:39:32Aber die Damen haben ja gesagt,
00:39:34dass er zum ersten Mal da gewesen ist.
00:39:36Und kennt sich so gut aus,
00:39:38dass er die Sauna reservieren lässt
00:39:40und über den Hintereingang kommt.
00:39:42Ich gehe da heute Abend nochmal hin.
00:39:44Mit welcher Strategie?
00:39:46Undercover.
00:39:48Ich mache auf Durchschnittsfreiheit
00:39:50und ich werde den Ladies mal auf den Zahn füllen.
00:39:52Wenn die nicht wissen, dass ich Polizist bin,
00:39:54dann werden die reden und zwar 100 pro.
00:39:55Okay.
00:40:25Hallo Herr Kommissar?
00:40:50Hallo Herr Kommissar?
00:40:51Und?
00:40:52Da kommt der Star!
00:40:55Hier!
00:41:05Guten Abend.
00:41:09Hallo.
00:41:12Schön sehen Sie aus.
00:41:13Danke.
00:41:15Darf ich?
00:41:16Ja.
00:41:22Wie geht's der aufregendsten Frau Kölns?
00:41:25Wenn ich Sie treffe, frage ich Sie.
00:41:29Sie sind beruflich hier?
00:41:33Und ich hab's Ihnen versaut, right?
00:41:36Nee.
00:41:38Was wollten Sie denn so fragen, beruflich?
00:41:42Keine Ahnung.
00:41:43Vielleicht hätte ich so was gefragt wie,
00:41:45war der Pfarrer schon öfters hier und wenn ja,
00:41:47wusste seine Frau davon.
00:41:48War er.
00:41:50Heute Morgen, ich habe gelogen, weil das gehört sich so.
00:41:54Aber wenn es dir hilft.
00:42:00Darf ich dich was fragen?
00:42:01Mhm.
00:42:02Der Schlüsselanhänger, das ist ungewöhnlich für einen Mann, oder?
00:42:05Heißt immer ein Tier.
00:42:07Mein Sohn hat den gleichen.
00:42:09Also in so groß.
00:42:11Es verbindet.
00:42:12Hilft ihm.
00:42:13Und mir.
00:42:14Mhm.
00:42:15Und wo ist dein Sohn jetzt, bei deiner Frau?
00:42:17Der ist ...
00:42:19Ach, lassen wir das.
00:42:20Jedenfalls nicht bei meiner Ex-Frau.
00:42:22Die hat uns, also hat mich verlassen.
00:42:25Wegen eines Jüngeren.
00:42:28So rum geht das auch?
00:42:29Mhm.
00:42:31Mein Ex-Mann, wie hieß der eigentlich?
00:42:34Sie war auch viel jünger.
00:42:36Und um ehrlich zu sein,
00:42:37habe ich damals darüber nachgedacht, mich auch zu verjüngen.
00:42:40Spritz ihn hier ein, spritz ihn da ab.
00:42:42Ich hab's dann gelassen.
00:42:44So weit kommt's noch.
00:42:45Also, ich hab nicht darüber nachgedacht.
00:42:49Bitte?
00:42:50Der Pfarrer kam seit Jahren.
00:42:52Einmal im Monat.
00:42:54Er machte hier seine Weltreise.
00:42:56Was heißt Weltreise?
00:42:58Er wollte von die Chefin jedes Mal ein Mädchen aus einem anderen Land.
00:43:02So was kann ja nur ein Pfarrer kommen, ne?
00:43:04Europa, er hatte durch.
00:43:07San Marino und Monaco waren schwierig.
00:43:09Hat die Chefin aber möglich gemacht.
00:43:11Nur Vatikan starb nicht.
00:43:13Mhm.
00:43:15Mhm.
00:43:17Jetzt war eigentlich Asien dran.
00:43:20Kommst du aus Asien?
00:43:22Australien.
00:43:25Ich war die Erste.
00:43:26Damals.
00:43:28Aber wenn wie heute kein neues Land da war,
00:43:30er wollte immer mich.
00:43:32Weil Australien ist am weitesten weg.
00:43:35Von hier.
00:43:36Und seine Frau?
00:43:39Ich glaube, er hat sie geliebt.
00:43:41So much.
00:43:45Weißt du, es tut immer weh.
00:43:48Egal ob jünger oder älter.
00:43:50Dicker, dünner.
00:43:52Aber es gibt ein paar Regeln, damit umzugehen.
00:43:55Mhm.
00:43:56Das Drei-Monate-Limit.
00:43:58So lange darf man den Partner nicht treffen.
00:44:00Und warum?
00:44:01Weil es genau so lange dauert, das Gewicht wieder loszuwerden,
00:44:03dass man sich drangepasst.
00:44:04Nach der Trennung.
00:44:06Alle Fotos vernichten, auf denen der andere glücklich aussieht.
00:44:09Genau, und sich immer rasend gut anziehen,
00:44:11wenn man irgendwo hingeht, wo der andere aufkreuzen könnte.
00:44:13Wir hätten uns vor 20 Jahren kennenlernen müssen.
00:44:27Wie viele Länder hat Europa eigentlich?
00:44:3045.
00:44:31Wahnsinn.
00:44:33Das wird dich niemals schaffen.
00:44:35Wahnsinn.
00:44:38Australien.
00:44:40Ein Kontinent in einer Nacht.
00:44:48Sag mal, was machst du eigentlich genau, also beruflich?
00:44:54Nicht erschrecken, okay?
00:44:57Organisiertes Verbrechen.
00:44:59Organisiertes Verbrechen?
00:45:02Organisiert, ja, Verbrechen auch, aber nicht zusammen.
00:45:08Ich bin bei der Polizei.
00:45:12Und in diesem Etablissement?
00:45:14Mord.
00:45:16Mordkommission.
00:45:20Ja, und du?
00:45:22Ich war Ingenieur.
00:45:23Dann habe ich einfach Glück gehabt.
00:45:25Lotto-Gewinn.
00:45:27Erbschaft.
00:45:29Und seit drei Jahren bin ich gewissermaßen Privatier.
00:45:33Du musst nie wieder arbeiten?
00:45:37Hast du Kinder?
00:45:39Nein, und du hast du noch andere außer deinem Sohn?
00:45:42Nein, nur Patrick.
00:45:44Und er ist ...
00:45:46Lassen wir das, das gehört nicht hierhin.
00:45:48Also jedenfalls nicht heute Abend.
00:45:51Ich erzähle es dir später mal.
00:45:57Klaas, ich muss los.
00:45:59Vielen Dank.
00:46:03Oh, ich danke Ihnen.
00:46:06Bis bald.
00:46:08Ich freue mich.
00:46:10Ja, ich mich auch.
00:46:14Sehr sogar.
00:46:26Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
00:46:57Gestern ein bisschen später geworden, gesehen wird.
00:47:00Nein, ich habe meine Freizeit geopfert,
00:47:03um neue Erkenntnisse zu gewinnen, die da wären.
00:47:06A, der Fahrer war Stammgast im Adventure.
00:47:09B, er kam einmal im Monat, exakt am gleichen Tag,
00:47:12exakt zur selben Uhrzeit,
00:47:14was es dem Mörder, wahlweise Mörderin,
00:47:16erheblich leichter gemacht hat.
00:47:18Und dann, ein paar Tage später,
00:47:20kam er wieder.
00:47:22Und dann war er wieder da.
00:47:23Und dann war er wieder da,
00:47:25was es dem Mörder, wahlweise Mörderin,
00:47:27erheblich leichter gemacht hat.
00:47:29Nach B kommt C, Herr Simmel.
00:47:31Genau, C wie Klaas, nicht wahr?
00:47:33Ich habe gestern versucht, mit Ihnen zu telefonieren,
00:47:36aber Ihr Handy war aus.
00:47:38Entschuldigung.
00:47:40Ihr Handy ist niemals aus.
00:47:42Aber vermutlich haben Sie gerade
00:47:44den Versicherungsschaden mit der Mietwagenfirma geklärt.
00:47:47Ich fahre keinen Mietwagen.
00:47:49Nein, Sie nicht, aber dieser,
00:47:50haben Sie mal das Nummernschild gesehen?
00:47:52Haben Sie diesen Nur-Diesel-Aufkleber gesehen auf seinem Wagen?
00:47:55Frau Brandt, Sie müssen einfach etwas aufmerksamer werden,
00:47:57wenn es um Männer und Autos geht, ja?
00:47:59Herr Simmel, ich habe auch neue Erkenntnisse gewonnen,
00:48:01indem ich mit der Rechtsmedizin gesprochen habe.
00:48:03Hier, bitte.
00:48:05Das hatte der Apache verschluckt?
00:48:07Nein, das war in seinen Kleidern.
00:48:09Oh, das ist ja interessant.
00:48:11Da bin ich ja wirklich mal sehr gespannt,
00:48:13was seine Frau dazu sagen wird.
00:48:15Sie haben sich mit ihm getroffen, oder?
00:48:17Herrgott, Herr Simmel, das geht Sie wirklich nichts an.
00:48:18Jetzt haben Sie es schon wieder gesagt.
00:48:20Was denn?
00:48:22Frau Simmel, Herr Simmel, wollen Sie mich heiraten?
00:48:24Nein, ein kategorisches Nein, wenn das ein Antrag war.
00:48:27Nein, das war kein Antrag, das war Tiefenpsychologie.
00:48:29Sehen Sie, bei mir spielt sich alles in oberer Ebene ab.
00:48:32Und umso tiefer man kommt, umso dunkler wird es.
00:48:34Ja, das fürchte ich auch.
00:48:48Merken Sie, wir haben Sie stören?
00:48:50Durchaus, aber es stört uns nicht.
00:48:53Frau Müller, wer ist M. Punkt?
00:48:57Bitte?
00:48:59Die Gerichtsmedizin hat das hier in den Kleidern Ihres Mannes gefunden.
00:49:03Anna fängt ja noch nicht gerade mit M an.
00:49:05Kann es sein, dass er ...
00:49:07Ich weiß es nicht.
00:49:09Ich habe es mir schon mal vorgestellt.
00:49:11Ich habe es mir schon mal vorgestellt.
00:49:13Ich habe es mir schon mal vorgestellt.
00:49:15Ich habe es mir schon mal vorgestellt.
00:49:16Kann es sein, dass er ...
00:49:19Hat er eine Geliebte?
00:49:21Keine Ahnung.
00:49:23Aber ich finde es ehrlich gesagt ziemlich geschmacklos,
00:49:25mir am Sarg meines Mannes solche Fragen zu stellen.
00:49:29Der Blumenstrauß hier, ist der von Ihnen?
00:49:34Von wem sonst?
00:49:38Sie lügt, dass immer diese Blumen sind von M, wer immer M ist.
00:49:41Kommen Sie darauf.
00:49:43Schauen Sie doch.
00:49:44Margariten, Mohn, Manstreu, Milchstern.
00:49:48Warum schenkt seine Frau ihm Blumen, die ausschließlich mit M anfangen?
00:49:53Matang. Sein indianischer Name, Matang.
00:49:56Ja, das stimmt.
00:49:58Aber vielleicht sind Sie von jemand, der Abschied nehmen will, aber nicht darf.
00:50:00Ich denke, diese Frau war hier.
00:50:02Und wahrscheinlich wird sie wiederkommen.
00:50:04Und wie kommen Sie jetzt darauf?
00:50:06Ist kein Wasser in der Vase.
00:50:08Wahrscheinlich wurde sie von Frau Müller gestört.
00:50:10Ich bin sogar ziemlich sicher, dass sie wiederkommen wird.
00:50:12Herr Simmel, Sie schaffen das schon.
00:50:14Ja.
00:50:44Oh!
00:50:46Oh!
00:50:48Oh!
00:51:15Warte, warte!
00:51:17Warte!
00:51:19Warte!
00:51:26KMS 3402.
00:51:28KMS 3402.
00:51:30KMS 3402.
00:51:32KMS 3402.
00:51:34KMS 3402.
00:51:35KMS 3402.
00:51:43Frau Schumann?
00:51:45Nummer?
00:51:47Ich habe keine Nummer gezogen. Man war so freundlich, mich vorzulassen.
00:51:53Geburtsland?
00:51:55Köln. Mein Vater hat die Stadt praktisch erfunden.
00:51:59Ich brauche ein paar Informationen über den amerikanischen Staatsbürger Robert Mueller.
00:52:03Dazu darf ich Ihnen keine Informationen geben.
00:52:05Doch, das müssen Sie sogar.
00:52:07Bitte.
00:52:09Wie war das mit seiner Aufenthaltsgenehmigung?
00:52:12Herr Mueller hatte in Deutschland ein Visum für drei Jahre.
00:52:15Weil er verheiratet war?
00:52:17Genau.
00:52:19Wäre er vor Ablauf dieser Frist geschieden worden, wäre der Anspruch verfallen.
00:52:21Ist das richtig?
00:52:23Das ist richtig.
00:52:25Also war er abhängig von seiner Frau?
00:52:27Hat sie es so formulieren wollen?
00:52:29Von wollen kann gar nicht die Rede sein.
00:52:30Und arbeiten durfte er nur, weil sein Chef nachweisen konnte,
00:52:33dass es nicht möglich war, die Stelle mit einem Deutschen zu besetzen.
00:52:35Ist das auch richtig?
00:52:37Das ist auch richtig.
00:52:39Es ist erstaunlich, dass Sie so gut über ihn Bescheid wissen,
00:52:42ohne in die Akten zu schauen.
00:52:44Immerhin habe ich ihn betreut.
00:52:46Betreut ist ein hübscher Euphemismus.
00:52:50Hätte seine Frau von der Liebesbeziehung zwischen ihnen beiden erfahren
00:52:54und sie scheiden lassen,
00:52:56hätte er zurückgemusst in die USA,
00:52:57ins Reservat.
00:52:59Ist das richtig?
00:53:02Frau Schumann.
00:53:04Frau Marion Schumann.
00:53:06Sie können eine Affäre haben, mit wem Sie wollen,
00:53:09glauben Sie mir, mir ist das egal.
00:53:11Aber ich denke nicht, dass es einer Frau egal war.
00:53:13Hat sie davon gewusst?
00:53:16Hören Sie, Robert Muller wurde ermordet.
00:53:19Wir suchen ein Motiv und einen Mörder.
00:53:22Ein einziges Mal waren wir unter Druck,
00:53:24wir haben uns sicher gefühlt,
00:53:26weil sie diesen dämlichen Stand hatte.
00:53:28Was für einen Stand?
00:53:30In Nippes auf dem Weihnachtsmarkt.
00:53:32Sie hat da ihren Indianerquatsch verkauft
00:53:35und Geld fürs Reservat gesammelt, mit ihm davor.
00:53:38Diese bescheuerte Pappfigur.
00:53:40Aber Robert wollte kein wilder Apache mehr sein.
00:53:43Robert wollte eine Waschmaschine, eine Heizung im Winter,
00:53:46was zu essen, wenn er hungrig war,
00:53:48und was zu trinken, wenn er Durst hatte.
00:53:50Das hört sich so an,
00:53:51als habe er seine Frau nie geliebt,
00:53:53sondern von Anfang an nur ausgenutzt.
00:53:55Manchmal ist es nicht einfach,
00:53:57Liebe von Dankbarkeit zu unterscheiden.
00:53:59Und dankbar war er ihr, anfangs.
00:54:01Dann hat er nur noch die Stunden gesehen,
00:54:04die drei Jahre, bis es endlich vorbei war.
00:54:06Wie so eine Gefängnisstrafe, die er noch absitzen musste.
00:54:09Und dann hätte er sie scheiden lassen, für sie.
00:54:16Ja, mich wollte er auch.
00:54:18Vielleicht sogar noch mehr als eine Waschmaschine.
00:54:22Und ich wollte ihn.
00:54:24Und seine Frau wusste das?
00:54:26Robert hat ihr versucht zu erklären,
00:54:28dass es nur ein harmloser Flirt ist.
00:54:30So ohne Bedeutung.
00:54:33Hat sie ihm geglaubt?
00:54:35Ich glaube nicht.
00:54:38Wir haben zwei Morde, Herr Simmel.
00:54:40Die erste wurde von einer Frau.
00:54:42Und die zweite wurde von einer Frau.
00:54:44Und die dritte wurde von einer Frau.
00:54:45Und die dritte wurde von einer Frau.
00:54:47Wir haben zwei Morde, Herr Simmel.
00:54:49Zwei Männer, die ihre Frauen betrügen.
00:54:51Zwei Träume, die sich nicht erfüllen.
00:54:53Zwei Lebensentwürfe, die nicht aufgehen.
00:54:55Ja, und zwei Alibis.
00:54:57Dabei ist keiner mehr aus dem Faden ab.
00:54:59Trotzdem.
00:55:01Trotzdem was?
00:55:03Belinda Zeiss und Anna Lex Muller haben beide ein Motiv.
00:55:05Und sie sind die einzigen, die ein Motiv haben.
00:55:07Außerdem habe ich die Telefonverbindungen
00:55:09der beiden Damen überprüfen lassen.
00:55:11Sie haben miteinander telefoniert?
00:55:13Nein, das nicht.
00:55:15Sie sind in Kölner Orthopädiehäusern
00:55:17und mit manchen Herstellern direkt.
00:55:20Hersteller von was?
00:55:22Rollstühle.
00:55:24Rollstühle wie Maskenschneider für ihren Mann.
00:55:29Gut, aber wir haben immer noch zwei Alibis.
00:55:31Ja, die Alibis, die Alibis.
00:55:33Aber hat Anna Lex Muller ein Alibi für den Mord an Björn Zeiss?
00:55:37Oder hat Belinda Zeiss ein Alibi für den Mord an Robert Muller?
00:55:40Wissen Sie, warum mich das erinnert?
00:55:42An den Roman Der Fremde im Zug.
00:55:43Sie kennen sich ja.
00:55:45Die Frau des Apatschen bringt den Pfarrer um
00:55:47und die Frau des Pfarrers den Apatschen.
00:55:49Kreuzweise.
00:55:51Das ist ja wie moderne Nachbarschaftshilfe,
00:55:53nur dass die beiden ja gar keine Nachbarn waren.
00:55:55Na, von beiden Nippes.
00:55:57Nippes heißt 100.000 Einwohner?
00:55:59Ja, aber Marion Schumann, die Geliebte von Robert Muller,
00:56:01die hat mir eben erzählt, dass Anna Lex Muller
00:56:03einen Stand auf dem Weihnachtsmarkt in Nippes hatte.
00:56:05Stimmt.
00:56:07Belinda macht doch diesen Second-Hand-Stand von der Kirche.
00:56:09Genau, Herr Simpel-Telgut.
00:56:11Wen rufen Sie an?
00:56:13Gezusche Heismes.
00:56:15Bürgeramt von Nippes.
00:56:17Herr Simpel.
00:56:19Herr Engler.
00:56:21Frau Brand.
00:56:23Ich habe hier einen Spesenbeleg, den Sie eingereicht haben,
00:56:25in Höhe von 637,55 Euro.
00:56:29Ja, und die Bürokratie, also ...
00:56:32Ich sehe da genau zwei Möglichkeiten.
00:56:35Entweder Sie listen die Namen der Personen und Dienstleistungen,
00:56:39die Sie in Anspruch genommen haben bei Ihrer Beleidigung.
00:56:41Im Adventure Club etwas detaillierter auf, oder aber ...
00:56:45Ja, das war die zweite Möglichkeit.
00:56:48Herr Engler.
00:56:50Frau Brand.
00:56:52Hallo.
00:56:54Hallo.
00:56:56Mit wem spreche ich?
00:56:58Ähm, Simmel, Kripo Köln.
00:57:00Sagen Sie, könnten Sie mich mal bitte mit einem Sachbearbeiter verbinden,
00:57:03der für den Weihnachtsmarkt in Nippes zuständig ist?
00:57:05Ja, das macht der Kollege nebenan.
00:57:07Ich leite Sie weiter.
00:57:09Ja, Brand.
00:57:11Moment mal, was ist passiert?
00:57:14Immer dieselbe Warteschleife-Musik, immer.
00:57:17Danke.
00:57:21Die Leiche von Robert Muller ist verschwunden.
00:57:30Da brennt's doch, oder was?
00:57:32Das sieht so aus, Herr Simmel.
00:57:42Ui!
00:57:44Sind Sie verrückt geworden?
00:57:46Sie stören!
00:57:48Ich melde dich, dass mein Mann von Würmern zerfressen wird.
00:57:51Anna.
00:57:53Anna, kommen Sie.
00:57:55Wir gehen ins Haus.
00:58:12Ich bring' doch meinen Mann nicht um!
00:58:14Von so weit oben sollte er nicht abstürzen, ich weiß.
00:58:17Was für ein Quatsch!
00:58:19Sondern so, dass er danach im Rollstuhl sitzt.
00:58:21Offensichtlich hat sich dann doch noch jemand für Mord entschieden.
00:58:24Damit habe ich nichts zu tun.
00:58:26Ein Mann im Rollstuhl verliert ziemlich an Attraktivität für andere Frauen.
00:58:30Sie wussten von seiner Affäre, davon, dass er sich scheiden lassen wollte.
00:58:34Ich weiß, dass das nicht der Fall ist.
00:58:36Ich weiß, dass das nicht der Fall ist.
00:58:38Ich weiß, dass das nicht der Fall ist.
00:58:39Sie wussten von seiner Affäre, davon, dass er sich scheiden lassen wollte.
00:58:42Nein.
00:58:44In drei Monaten hätte er sich von Ihnen getrennt.
00:58:47Das konnten Sie nicht einfach so hinnehmen.
00:58:49Frau Muller, wer hat Ihren Mann ermordet?
00:58:52Sie sind doch die Polizei, woher soll ich das wissen?
00:58:54Oder besser, wer hat für Sie Ihren Mann ermordet?
00:58:58Belinda Zeiss?
00:59:00Wer ist das?
00:59:02Zufällig stand Ihre Bude am letzten Weihnachtsmarkt in Nippes.
00:59:06Neben der von Belinda Zeiss.
00:59:08Ach so, ja, die Second-Hand-Lady, ich erinnere mich, ja.
00:59:11Ja, das war mieses Wetter und vielleicht auch miese Umsätze.
00:59:14Da findet man schon mal Zeit für ein kleines Pläuschchen zwischen betrogenen Ehefrauen, nicht wahr?
00:59:19Wo waren Sie gestern Morgen zwischen 9 und 11?
00:59:21Wieso?
00:59:23Weil gestern Morgen um die Zeit Björn Zeiss ermordet worden ist.
00:59:26Was wollen Sie jetzt damit sagen?
00:59:28Dass ich diesen Pfarrer umgebracht habe und diese, wie heißt sie, Belinda, meinen Mann?
00:59:32Ist jetzt nicht Ihr Ernst, oder?
00:59:34Doch.
00:59:35Okay, dann kriegen Sie auch eine ernste Antwort.
00:59:37Ich war gestern früh zu Hause.
00:59:39Allein. Ich musste allein sein.
00:59:41Mein Mann ist gerade gestorben.
00:59:43Zeugen?
00:59:45Keine.
00:59:47Gut.
00:59:49Danke.
00:59:54Der Plan.
00:59:56Welcher Plan?
00:59:58Sie haben unseren Plan eingesteckt.
01:00:00Na ja.
01:00:02Ja, Entschuldigung.
01:00:05Ja.
01:00:22Frau Annalex, Mutter spricht mit gespaltener Zunge.
01:00:29Herrgott, ich rufe Dich an! Ich rufe Dich an!
01:00:32Ich habe nicht das Recht, Dich anzurufen.
01:00:35Ich rufe Dich an!
01:00:37Und wenn Du zornig auf mich bist, ich bin zornig auf Dich!
01:00:40Du bist ohne Schuld. Natürlich!
01:00:43Du hast ihn ja nicht in diesem Backofen verrecken lassen!
01:00:46Allmächtiger! Ich habe fünf Kinder! Fünf Kinder!
01:00:50Kümmerst Du Dich um sie? Kriegst Du sie satt?
01:00:53Kaufst Du ihm was zum Anziehen?
01:00:55Nein, Du hast sie nicht umgebracht!
01:00:57Trotzdem.
01:01:00Vielleicht findet sich ja jemand auf dieser Welt,
01:01:02den wir für den Tod Ihres Mannes verantwortlich machen können.
01:01:05Eine ganz simple Frage.
01:01:07Wo waren Sie vorgestern früh zwischen 6 und 8?
01:01:11Was soll da gewesen sein?
01:01:14Der Tod von Robert Muller.
01:01:17Und was hat mich damit zu tun?
01:01:19Antworten Sie doch einfach mal!
01:01:22Ja, ich, ähm...
01:01:24Ich habe fünf Kinder geweckt, fertig gemacht,
01:01:28zur Schule oder zum Kindergarten gebracht.
01:01:30Zwischendurch habe ich zehn Brote geschmiert,
01:01:32Rebecca vom Schrank runtergeholt,
01:01:33Miriam drunter hervor.
01:01:35Ich habe nicht mit der Wimper gezuckt,
01:01:37als Esther ihren ganzen Brei quer über den Tisch spuckte
01:01:40und dabei die Milch umwarf.
01:01:42Ich bin sogar ganz ruhig geblieben,
01:01:44obwohl wir alles zu Fuß machen mussten,
01:01:46weil mein Mann vergessen hatte zu tanken.
01:01:48Es war also eigentlich alles wie immer.
01:01:50Ach so, nur am Schluss, da musste ich ein bisschen weinen,
01:01:52weil Jonas meinte, ich sei eine blöde Kuh
01:01:54und dass er in den nächsten Urlaub mit Papa
01:01:56lieber allein fahren würde.
01:01:58Aber so genau wollten Sie es ja vermutlich gar nicht wissen.
01:02:01Danke, Frau Zeidl.
01:02:05Und ihr Affekt im Kopf!
01:02:13Bist du noch da?
01:02:15Das war die Polizei.
01:02:17Schon wieder.
01:02:19Und Sie sind sich ganz sicher,
01:02:21dass sie selbst die Kinder dahin gebracht hat, ja?
01:02:23Hallo, Entschuldigung, ich, ich wollte Sie nicht...
01:02:25Nein.
01:02:27Okay, gut, danke. Bis dann.
01:02:30Sie bestätigen das?
01:02:32Kindergarten und Schule.
01:02:34Linda Zeiss hat ein Alibi für den Mord an Robert Muller.
01:02:37Das bedeutet, dass ihre Überkreuz-Mord-Hypothese hinfällig ist.
01:02:42Beide sind es nicht gewesen, aber beide haben ein Motiv.
01:02:45Es muss irgendjemanden geben,
01:02:47der eigentlich mit der Sache nichts zu tun hat.
01:02:50Wie zum Beispiel der,
01:02:52der Rächer der betrogenen Weiber von Nippes.
01:02:55Das klingt nach Serienmörder.
01:02:57Soll es ja.
01:02:58Und warum rächt der Rächer die betrogenen Weiber von Nippes?
01:03:02Vielleicht, weil er selber ein betrogenes Weib ist.
01:03:05Und wer kommt Ihnen da so in den Sinn?
01:03:08Sie zum Beispiel, Frau Brand.
01:03:10Ach, Herr Simmel, jetzt werden Sie aber ein bisschen läbsch.
01:03:12Oder Carlotta Berg.
01:03:14Ich meine, das ist doch wirklich mysteriös,
01:03:16dass sie in aller Herrgottsfrühe am Tatort ist,
01:03:19dann wieder abhaut, weil sie irgendwas mit dem Magen hat.
01:03:21Ich meine, wer soll das glauben?
01:03:23Herr Simmel, ganz ehrlich,
01:03:25wenn ich an meine ersten Leichen denke,
01:03:26kommen mir ähnliche Erinnerungen hoch.
01:03:28Sie halten Carlotta Berg also für ein betrogenes Weib?
01:03:31Richtig.
01:03:33Und ich glaube auch nicht,
01:03:35dass sie sich freiwillig von ihrem Mann
01:03:37und von seiner Kreditkarte getrennt hat.
01:03:39Das behauptet sie aber.
01:03:41Gut, dann behaupte ich jetzt einfach mal ganz frech,
01:03:43dass sie lügt.
01:03:45Herr Dr. Berg, vielen Dank,
01:03:47dass Sie sich einen Augenblick Zeit nehmen für uns.
01:03:49Ach, tu ich das?
01:03:51Sagen Sie, sind Sie der Mann von Carlotta Berg?
01:03:53Das war ich, ja.
01:03:54Gut, dann würden wir gerne wissen,
01:03:56ob sich Ihre Frau also ...
01:03:58Warum?
01:04:00Es geht um einen Mord, möglicherweise auch zwei.
01:04:02Was habe ich damit zu tun?
01:04:04Nichts, aber wir dachten vielleicht ...
01:04:06Ja, vielleicht, vielleicht auch nicht.
01:04:08Außerdem spreche ich grundsätzlich nur dann mit der Polizei,
01:04:11wenn mein Anwalt mich davon überzeugt,
01:04:13dass ich keine andere Wahl habe.
01:04:15Und in diesem Fall wird ihm das nicht gelingen.
01:04:25Herr Seemann, gehen Sie doch schon mal vor.
01:04:28Hm?
01:04:30Ich komme nach.
01:04:32Na, wie geht es dem aufregendsten Mann Kölns?
01:04:35Historie.
01:04:37Und wie ist die Geschichte mit ihm?
01:04:39Die Geschichte ...
01:04:41Sie hat ihn alle verfolgt.
01:04:43Ja, er hat sie verfolgt.
01:04:45Und wer hat das mit ihm verfolgt?
01:04:47Das ist eine ganz besondere Geschichte.
01:04:49Ich habe es nicht verstanden.
01:04:51Das ist eine sehr besondere Geschichte.
01:04:54Ich habe es nicht verstanden.
01:04:56Ich weiß nicht, wie ich das Ding beurteilen soll.
01:04:59Ich habe es nicht verstanden.
01:05:01Zufällig hier vorbeigekommen?
01:05:03Ja. Nein, ich hatte hier zu tun.
01:05:08Und ich dachte, dieser kleine Umweg lohnt sich vielleicht.
01:05:12Mach das nie wieder.
01:05:14Klaas?
01:05:16Klaas, warte doch!
01:05:19Hab ich irgendwas falsch gemacht?
01:05:21Ich kann mich nicht in dich verlieben.
01:05:23Bitte sag jetzt nichts, nimm es wie es ist.
01:05:25Und glaub mir, es liegt nicht an dir, im Gegenteil.
01:05:28Adieu.
01:05:31Adieu.
01:05:37Herr Simmel, ich sagte bereits, ich habe mich scheiden lassen.
01:05:41Ja, weil er Sie immer und immer wieder betrogen hat.
01:05:44Mit jungen, hübschen Patientinnen, die...
01:05:46Mein Mann wäre nicht mal auf die Idee gekommen.
01:05:48Dafür war ihm die Ehe viel zu heilig.
01:05:50Guten Tag, Frau Brand.
01:05:51Frau Berg.
01:05:52Kommen Sie rein.
01:05:53Vor Gericht hat es ihn heimgezahlt.
01:05:55Mit allen juristischen Tricks, ohne Unterhalt.
01:05:57Er hat sie ausbluten lassen, wie so ein...
01:05:58Er hat mir mehr Geld gegeben, als mir zugestanden hätte.
01:06:01Deutlich mehr.
01:06:02Und wo ist die Kohle?
01:06:04Gut und fest angelegt.
01:06:06Wer weiß, wann ich wieder welches verdiene.
01:06:08Dann hatten Sie eine neue Liebe.
01:06:10Ich habe mich, das genügt mir im Moment voll und ganz.
01:06:20Oh, Entschuldigung.
01:06:22Der Trennungsgrund?
01:06:24Ich meine, ich habe immer noch nicht verstanden,
01:06:25warum Sie sich von Ihrem Mann getrennt haben.
01:06:27Ich war die Ehefrau
01:06:29des berühmten, wohlhabenden Schönheitschirurgen Hansberg.
01:06:32Nicht weniger, aber auch nicht mehr.
01:06:34Eine Zeit lang war ich die Mutter der Kinder von Hansberg.
01:06:37Was zugegebenermaßen eine schöne Zeit war.
01:06:39Aber dann gingen die Kinder aus dem Haus.
01:06:41Genau, aus dem Haus.
01:06:43Und ab dem Zeitpunkt hat er Sie behandelt, wie so ein...
01:06:45Jetzt hören Sie doch mal auf damit.
01:06:47Er hat mich gut behandelt, sehr gut, zu gut.
01:06:49Er hat alles für mich getan und mich nichts tun lassen.
01:06:52Aber das Leben ist nun mal endlich
01:06:54und es hätte mir nicht genügt,
01:06:56ein gut behandelter Mensch zu sein.
01:07:00Sie glauben mir nicht?
01:07:02Nein.
01:07:04Wir haben schon zwei Leichen, Frau Brand.
01:07:07Ich meine, wenn auch nur der leiseste Verdacht entsteht,
01:07:10dass wir es mit einem Serienmörder
01:07:12und eventuell mit einer dritten Leiche zu tun haben könnten,
01:07:15dann darf aber auf keinen Fall der Eindruck entstehen,
01:07:18dass wir vielleicht fahrlässig ge...
01:07:20Frau Brand?
01:07:23Frau Brand!
01:07:26Was ist denn los mit Ihnen?
01:07:28Serienmörder, Sie, ähm, denken an Carlotta Berg.
01:07:32Die hat kein Motiv.
01:07:34Sie lügt.
01:07:36Ich meine, da fällt ein Toter aus heiterem Himmel vor Ihre Füße
01:07:39und Sie haut ab.
01:07:41Sie spuckt in die Richtung seiner Geliebten
01:07:43und will sie nicht kennen.
01:07:45Und trennt sich freiwillig von Millionen von Euros?
01:07:47Ich meine, wer soll sowas glauben?
01:07:49Also, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe,
01:07:51dann hätte die Frau gewissermaßen ein Motiv,
01:07:53wenn ihr Mann sie verlassen hätte.
01:07:54Ja, dann finden Sie raus, ob die Frau lügt.
01:07:57Ich meine, warum reden Sie nicht mal mit dem Mann?
01:08:00Weil ihr Mann nicht mit uns reden möchte.
01:08:02Dann lassen Sie sich was einfallen!
01:08:04Und bleiben Sie an der Ex-Frau dran.
01:08:06Was tut sie? Wohin geht sie? Mit wem spricht sie?
01:08:09Das ist eine sehr gute Idee, Herr Engler.
01:08:11Aber Herr Simmel hatte heute auch schon eine Idee
01:08:13und wenn ich es recht bedenke, ist die besser.
01:08:17Ja, ist besser.
01:08:25Wiedersehen.
01:08:27Guten Tag.
01:08:29Guten Tag. Engler ist mein Name.
01:08:31Ich habe einen Termin bei Dr. Berg.
01:08:33Mhm.
01:09:24Wieso steckt sie diesen Plan ein?
01:09:51Kandierte Äpfel,
01:09:54Alpakamützen und Pornhub,
01:10:00Champagner und Schrimps.
01:10:20Hallo, Jakob.
01:10:22Was willst du von mir? Lass mich in Ruhe.
01:10:24Ich wollte nur wissen, wie es dir geht.
01:10:26Ich will aber nicht, dass du das weißt.
01:10:28Ich weiß.
01:10:30Schön. Und warum läufst du mir denn hinterher?
01:10:32Das ist peinlich, beschämend, erniedrigend.
01:10:34Ja, du hast recht, aber welche Wahl habe ich denn,
01:10:37wenn ich mein Kind wenigstens ab und zu mal sehen will?
01:10:40Da hast du recht, Mama. Das ist erniedrigend.
01:10:42Mach das nie wieder und jetzt hau ab.
01:10:45Oder willst du noch was bestellen?
01:10:51Hallo.
01:10:53Simmel, Kripo Köln.
01:10:55Ich habe ein paar Fragen zu Ihrer Mutter.
01:10:57Welche?
01:10:59Welche Mutter? Ich habe keine.
01:11:01Warum haben Sie den Kontakt zu ihr abgebrochen?
01:11:03Ich?
01:11:05Fragen Sie doch Sie, wer was abgebrochen hat.
01:11:07Fragen Sie doch Sie,
01:11:09warum Sie meinen Vater nach 30 Jahren sitzen lässt
01:11:11und dann noch Verständnis dafür ...
01:11:13Warum lässt Ihre Mutter die Familie im Stich?
01:11:15Hat sie einen neuen?
01:11:17Interessiert mich nicht.
01:11:18Interessiert, ob Sie was wissen.
01:11:20Sie fragen sich wahrscheinlich,
01:11:22warum jemand wie ich zu Ihnen kommt.
01:11:25Nein?
01:11:27Was haben Sie sich denn so vorgestellt?
01:11:29Krähenfüße? Ja gut, könnte man machen.
01:11:31Krähenfüße?
01:11:33Stirnhals.
01:11:35Alle wollen sich ihre Falten wegspritzen lassen.
01:11:37Ich warne ein wenig davor.
01:11:39Fettabsorgenden.
01:11:41Aber falls Sie mit dem Gedankenspielen Ihrer Nase
01:11:43ein wenig Charakter zu spendieren,
01:11:45guter Gedanke.
01:11:46Charakter?
01:11:48Meine Nase, ich, also ...
01:11:50Warum sind Sie eigentlich hier?
01:11:52Ja, also ...
01:11:54Streng genommen ist es so, ich ...
01:11:57Ich habe mich verliebt in eine Frau,
01:11:59die 20 Jahre jünger ist als ich.
01:12:02Ja, ich werde mich also scheiden lassen.
01:12:05Nun ja, das habe ich ja ohnehin schon länger vorgehabt
01:12:08und ich bin jetzt zu Ihnen gekommen,
01:12:10weil man mir gesagt hat,
01:12:12Sie seien auf diesem Gebiet ein ausgewiesener Experte.
01:12:16Experte für was?
01:12:18Schauen Sie mal, Dr. Berg, Sie und ich,
01:12:21was sind wir denn?
01:12:23Männer in den besten Jahren.
01:12:25Ja, Männer mit Ansehen und einem ansehnlichen Vermögen.
01:12:29Und genau das möchte ich eben nicht in meine Ex-Frau,
01:12:32sondern in meine Zukunft investieren.
01:12:34Ja, Ihnen soll das ja bereits auf spektakuläre Art gelungen sein
01:12:38und jetzt interessiert es mich natürlich brennend,
01:12:41wie Sie das angestellt haben.
01:12:43Keine Sorge, ich kann schweigen,
01:12:46das ist wie ein Grab.
01:12:49Ja, und ich würde mich auch finanziell erkenntlich zeigen.
01:12:53Also, ich schlage vor,
01:12:55Sie rechnen hier einfach ab, was Sie wollen.
01:13:00Was denken Sie, warum steht das Foto meiner Ex-Frau noch hier?
01:13:05Ich vermute, weil ich sie immer noch liebe.
01:13:08Ich hätte sie niemals verlassen.
01:13:10Und was mein Vermögen betrifft,
01:13:12ich habe nicht um einen Cent mit ihr gefeilscht.
01:13:13Ich wollte ihr sogar mehr geben, als sie genommen hat.
01:13:16Und was Sie betrifft?
01:13:19Raus.
01:13:22Also Karl Lauterberg hat Ihren Mann verlassen.
01:13:25Ich denke, daran besteht kein Zweifel.
01:13:27Vielen Dank für Ihren Einsatz, Herr Engler.
01:13:38Sagen Sie, Frau Brent,
01:13:39finden Sie,
01:13:41wie soll ich das sagen,
01:13:43meine Nase,
01:13:45finden Sie die
01:13:48charakterlos?
01:13:54Um Gottes Willen, nein.
01:13:56Nein.
01:13:59Okay.
01:14:02Ah, hier sind wir.
01:14:04Was glauben Sie, warum hat sie diesen Plan eingesteckt?
01:14:06Das weiß ich nicht.
01:14:08Na, an Alex Müller, als wir bei ihr waren.
01:14:10Sie haben den Plan doch an sich genommen.
01:14:12Habe ich keine Ahnung, weiß ich nicht.
01:14:14Ja, aber ich.
01:14:16Karl Lauterberg hat...
01:14:18Ja, hat Ihren Mann verlassen, aber nicht einfach so,
01:14:20sondern wegen eines anderen.
01:14:22Hat mir Ihr Sohn erzählt.
01:14:24Herr Simmel, wir haben beide recht.
01:14:26Kein Serienmörder,
01:14:28keine Morde über Kreuz,
01:14:30sondern im Dreieck.
01:14:32Nicht zwei Frauen, Herr Simmel, drei.
01:14:34Wer ist denn Ihr Dritter?
01:14:36Champagner und Schrimps.
01:14:57Karl Lauterberg verkauft auf dem Weihnachtsmarkt
01:14:59Champagner und Schrimps.
01:15:01Und zwar direkt gegenüber Familien der Zeiss und Anna Müller.
01:15:04Ganz abgesehen davon,
01:15:06dass er sich an Zufälle glaube, Herr Simmel,
01:15:08ist das auch keiner.
01:15:12Sind Sie so gut und treten die Tür ein?
01:15:14Nee, mach ich nicht.
01:15:16Gefahr im Vorzug, Herr Simmel.
01:15:18Drei Mörderinnen, drei Morde, bis jetzt haben wir nur zwei Tote.
01:15:21Was geht auf Ihre Kappe?
01:15:23Abgemacht.
01:15:25Die Rechnung übernehme ich nicht.
01:15:27Mach ich.
01:15:37Hier, schauen Sie mal.
01:15:43Die haben mich zuletzt nicht mal trainieren lassen.
01:15:46Jetzt hat Klaas also nicht mehr lange zu leben.
01:15:48Hoffentlich genießt er die Zeit wenigstens noch ein bisschen.
01:15:51Ich bringe ihn nicht um.
01:15:53Du musst aber, Belinda.
01:15:55Ich meine, der Apache ist tot, dein Mann.
01:15:57Er hat keine Chance.
01:15:59Er hat keine Chance.
01:16:01Er hat keine Chance.
01:16:03Er hat keine Chance.
01:16:04Ich meine, der Apache ist tot, dein Mann.
01:16:06Es war nie davon die Rede, dass sie sterben sollen.
01:16:09Das mit dem Seil, das lag an den Umständen.
01:16:12Die Polizei sagt, es war Mord.
01:16:14Ich wollte ihn nicht umbringen, zuerst.
01:16:17Aber dann musste ich mit ansehen,
01:16:19wie er diese rothaarige Person küsst.
01:16:21Da habe ich meinen Plan geändert.
01:16:23Anna hat das verstanden,
01:16:25sonst hätte sie ja kaum deinen Mann umgebracht.
01:16:27Sie hat ihn nicht umgebracht, sagt sie.
01:16:29Das warst du, Carlotta.
01:16:31Du!
01:16:32Anna hat die Saunatür zugemacht
01:16:34und nach einer halben Stunde wieder aufgemacht.
01:16:36Und ich habe sie dann wieder zugemacht.
01:16:38Belinda, dein Mann hat dich 45 Mal betrogen.
01:16:40Darauf steht die Todesstrafe.
01:16:42Du Monster!
01:16:47Mailbox, Telefon ist aus.
01:16:58Hallo.
01:17:03Ab der dritten Tür kriegen wir bestimmt Mengenrabatt.
01:17:08Wieso hast du überhaupt mit Anna gesprochen?
01:17:10Die Abmachung war, keiner nimmt mit dem anderen Kontakt auf.
01:17:13Die Abmachung war, keiner stirbt.
01:17:15Behauptest du?
01:17:17Wenn mich die Polizei fragen sollte, behaupte ich das Gegenteil.
01:17:20Was soll das heißen?
01:17:22Wer einen Mord beauftragt,
01:17:24wird genauso wegen Mordes verurteilt,
01:17:26wie derjenige, der ihn begeht.
01:17:28Und was machen dann deine Kinder,
01:17:30wenn du die nächsten 20 Jahre im Gefängnis sitzt
01:17:32und sie nicht mehr sehen?
01:17:34Jetzt bist du dran, Belinda.
01:17:37Ich bin keine Mörderin.
01:17:39Ich kann das nicht und ich will das nicht.
01:17:41Ich steige auf.
01:17:43Das geht jetzt nicht mehr, Belinda.
01:17:45Du kannst es, ob du willst oder nicht.
01:17:47Ich konnte es auch, obwohl ich dachte, ich kann es nicht.
01:17:49Und wenn man es erst einmal gemacht hat,
01:17:51dann geht es beim zweiten Mal schon viel leichter.
01:17:53Hier, der Schlüssel der Praxis.
01:17:55Alles bleibt wie besprochen,
01:17:57mit dem Unterschied, dass du das Anästhetikum so dosierst,
01:17:59dass er nicht mehr aufwacht.
01:18:01Du machst es oder die Polizei erfährt alles von mir.
01:18:05Dann gehst du mit uns ins Gefängnis.
01:18:07Was habe ich noch zu verlieren im Gegensatz zu dir?
01:18:25Guten Tag.
01:18:27Guten Tag.
01:18:28Klaas Schubert.
01:18:30Sie hatten angerufen.
01:18:32Mein Termin sei schon heute.
01:18:34Ja.
01:18:37Sagen Sie, haben Sie überhaupt auf?
01:18:39Es ist so leer hier.
01:18:41Ja, nur OPs heute.
01:18:43Deshalb ist es so leer.
01:18:47Unter Spritzen und zwei kleine Schnitte möchte der Doktor machen.
01:18:58Folgen Sie mir.
01:19:12Schauen Sie mal nach seinem Terminkalender.
01:19:15Mhm.
01:19:17Ist ja der Hammer.
01:19:19Hier ist sowas wie ein Gutachten.
01:19:21Über Frauen.
01:19:23Schauen Sie mal.
01:19:25Marie Brand.
01:19:26Alter, Anfang 50, Aussehen attraktiv, Charakter sympathisch,
01:19:30finanzielle Situation...
01:19:32Mittleres Segment, Beamtin, Rendite in Ordnung,
01:19:35sicher, Operation abgebrochen.
01:19:37Das trägt doch gar nichts unserer Ermittlungen bei.
01:19:42Im Gegensatz hierzu.
01:19:44Carlotta Berg.
01:19:46Alter, Ende 40, Aussehen attraktiv, finanzielle Situation,
01:19:49oberes Segment, Rendite blendend, Operation durchgeführt.
01:19:53Herr Simmel, um es altmodisch auszudrücken,
01:19:56Carlotta Berg ist ein Heiratsschwindler.
01:19:59Und Carlotta Berg ist auf ihn reingefallen.
01:20:02Ja, aber um es weniger altmodisch auszudrücken,
01:20:05es ist auch ein Arschloch.
01:20:07Und was für eins, das habe ich Ihnen von Anfang an gesagt.
01:20:10Ja, aber er ist auch unser nächstes Opfer.
01:20:13Herr Simmel, für den Mord am Apachen haben Belinda und Anna ein Alibi.
01:20:16Also muss Carlotta das gewesen sein.
01:20:18Für den Mord im Bordell hat Belinda auch wieder ein Alibi.
01:20:21Und da Carlotta schon dran war, hat Anna das gemacht.
01:20:23Richtig?
01:20:25Richtig.
01:20:27Terminkalender.
01:20:31Ja, Passwort.
01:20:34Darf ich mal?
01:20:40Was haben Sie da eingegeben?
01:20:42Tiger.
01:20:44Tiger?
01:20:46Haben Sie ihn Tiger genannt?
01:20:48Herr Simmel, hier.
01:20:50Beauty City Köln, 15 Uhr.
01:20:52Sind Sie neu? Ich habe Sie hier noch nie gesehen.
01:20:57Aber Sie sind nicht die Frau Doktor, oder?
01:21:00Der Doktor kommt gleich.
01:21:08Hoppla.
01:21:10Vorsicht.
01:21:22Wohin jetzt?
01:21:24Zum Schönheitschirurgen.
01:21:26Hat das nicht noch ein bis drei Jahre Zeit?
01:21:29Mensch, Frau Brand.
01:21:31Jeder kriegt mal einen Kopf.
01:21:33Jetzt nehmen Sie sich das nicht so zu Herzen.
01:21:35Haben Sie heute Morgen den Clown gefrühstückt, Herr Brand?
01:21:38Ja, und der hat ganz schön komisch geschmeckt.
01:21:40Jetzt haben Sie es ja selbst gesagt.
01:21:42Ja.
01:21:44Und was ist denn mit der Frau Doktor?
01:21:46Die hat mich gestorben.
01:21:48Was?
01:21:49Jetzt haben Sie es ja selbst gesagt.
01:21:51Was?
01:21:53Herr Brand.
01:21:55Im Leben nicht.
01:21:57Doch, Sie haben gerade Herrn Brand gesagt.
01:22:14Wie der Kerl Sie behandelt hat.
01:22:15Und wir rasen hier wie Eweknivel durch die Stadt
01:22:17und gefährden das Leben unschuldiger Rettfahrer
01:22:19und womöglich auch noch minderjähriger Fußgänger.
01:22:21Nur um sein Leben zu retten.
01:22:23Es ist wirklich reizend, Herr Simmel,
01:22:25dass Sie sich Gedanken um mich machen.
01:22:27Aber vor allen Dingen retten wir jetzt erst mal
01:22:29die Mutter von fünf Kindern.
01:22:31Und zwar davor, einen Mord zu begehen.
01:22:46Was?
01:22:48Keiner da.
01:22:51Ich kann das nicht.
01:22:53Ich kann das nicht.
01:22:55Gut gemacht, Belinda.
01:22:57Du kannst gehen.
01:23:16Der geht doch nicht freiwillig in die Praxis
01:23:18von Carlotta Bergs Ex-Mann.
01:23:20So blöd ist doch nicht mal der.
01:23:22Die Praxis heißt Beauty City Köln, Herr Simmel.
01:23:24Der Name Bergtauch ist nirgendwo auf.
01:23:26Gut, und wie haben die den da reingelockt?
01:23:28Das weiß ich nicht.
01:23:30Aber es ist Mittwochnachmittag
01:23:32und die Praxisnummer ist 19.
01:23:34Und die Praxisnummer ist 19.
01:23:36Und die Praxisnummer ist 19.
01:23:38Und die Praxisnummer ist 19.
01:23:40Und die Praxisnummer ist 19.
01:23:42Und die Praxisnummer ist 19.
01:23:43Und die Praxisnummer ist 19.
01:23:45Und die Praxisnummer ist 19.
01:23:47Das ist jetzt einfach Nachmittag
01:23:49und die Praxis ist normalerweise geschlossen.
01:23:53Das ist Goodbye Sick Home.
01:23:58Da hinten links.
01:24:00Bitte.
01:24:03Sie bringt ihn um.
01:24:05Sie bringt ihn um.
01:24:13Weglegen, eskalpiert! Weglegen, eskalpiert!
01:24:15Hinlegen! Zwei Schritte zurück! Zurück!
01:24:17Zwei Schritte!
01:24:19Oh mein Gott.
01:24:21Er lebt noch, leider.
01:24:22Ich wollte nicht, dass er als Schönling in den Himmel kommt
01:24:26oder in die Hölle.
01:24:27Ich ruf mal die Notarzt.
01:24:28Nicht nötig. Er ist nicht in Lebensgefahr.
01:24:31In ein paar Minuten wacht er wieder auf.
01:24:33Nervengift.
01:24:34Unter anderem.
01:24:36Hätten Sie nicht fünf Minuten später kommen können?
01:24:39Frau Berg.
01:24:40Haben Sie Robert Muller?
01:24:42Ja, ich habe Robert Muller umgebracht und Björn Zeiss.
01:24:46Welche Rolle spielten dabei Berlina Zeiss und Annalex Muller?
01:24:50Sie hatten nichts damit zu tun.
01:24:52Oh.
01:24:53Das könnte man fast anständig nennen,
01:24:55dass Sie die beiden jetzt raushalten wollen,
01:24:58nachdem Sie sie vorher mit reingezogen haben.
01:25:01Ich habe ... gar nichts.
01:25:02Frau Berg, Sie wissen doch ganz genau,
01:25:04ob Sie wegen eines Mordes angeklagt werden oder zweien oder dreien.
01:25:08Mehr als lebenslänglich geht nicht.
01:25:10Es geht um das Geständnis.
01:25:12Sie müssen erst mal das Gegenteil beweisen.
01:25:14Sie erlauben sicher, dass wir es wenigstens versuchen.
01:25:19Sie haben ihr ganzes Leben aufgegeben.
01:25:21Seinetwegen.
01:25:23Dann hat er Sie aufgegeben, nachdem er Sie ausgenommen hat.
01:25:27Aber in Ihr altes Leben wollten Sie nicht mehr zurück?
01:25:30Er war meine ganze Hoffnung.
01:25:32Sonst wäre ich diesen Schritt nie gegangen.
01:25:35Wie ist er an Ihr Geld gekommen?
01:25:38Er sagte, sein Sohn hat Krebs und braucht wahnsinnig teure Behandlungen.
01:25:42Und dass er nicht frei ist im Kopf für mich,
01:25:45solange der Junge krank ist.
01:25:46Und schon gar nicht, wenn er sterben sollte.
01:25:49Er hat mir sogar Fotos gezeigt von ... irgendwem.
01:25:51Er hat kein Geld verlangt.
01:25:54Ich gab ihm alles, was ich besaß.
01:25:56Freiwillig. Nicht nur das Geld. Das zuletzt.
01:26:00Aber was ganz anderes. Wo haben Sie sich eigentlich kennengelernt?
01:26:04Ach, ein kleiner Autounfall.
01:26:06Wir haben nie rausgefunden, wer wirklich dran schuld war.
01:26:13Frau Baxi, Sie gehören dringend in Behandlung.
01:26:16Ich wusste von Anfang an, dass Sie mich verstehen werden.
01:26:27Marie?
01:26:29Was machst du hier?
01:26:33Warst du hier auch?
01:26:37Ein bisschen leid tut er mir ja schon. Aber nur ein bisschen.
01:26:40Bis eben hatte ich keine Angst vor Frauen.
01:26:42Nicht alle Frauen sehen zu, Herr Simmel.
01:26:44Ja, gut, aber sollte uns nicht die Entwicklung der letzten Jahrhunderte
01:26:48Anlass zur Sorge geben?
01:26:49Schauen Sie mal. Lorelai. Cleopatra. Katharina die Große.
01:26:53Und jetzt das!
01:26:54Herr Simmel, bei Ihrem Charme kann Ihnen doch gar nichts passieren.
01:26:57Wenn Sie trotzdem Angst haben,
01:26:59besorgen Sie sich vor Ihrem nächsten Date eine kugelsichere Weste.
01:27:03Das ist eine gute Idee. Ich werde mal drüber nachdenken.
01:27:06Ja, bitte.
01:27:07Wollen Sie ihn eigentlich wirklich noch kaufen?
01:27:10Weiß ich noch nicht.
01:27:11Doch einen jugendlichen Liebhaber.
01:27:13Ach.
01:27:14Frau Brandt, nicht alle Männer sind so wie er.
01:27:17Herr Simmel.
01:27:18Frau Brandt.
01:27:19Ja.
01:27:20Ja.
01:27:21Gut.
01:27:22Frau Brandt.
01:27:24Hallo.
01:27:25Etwas langsamer, bitte.
01:27:26Frau ... Frau Brandt.
01:27:28Ja.
01:27:29Ja.
01:27:30Ja.
01:27:31Ja.
01:27:32Ja.
01:27:34Ja.
01:27:35SWR 2021