Ein Fall für Zwei E26-Zuckerbrot und Peitsche

  • vorgestern
Herr Bertram ist beim Prüfen der Buchhaltung der Firma Hufschmid auf Unregelmäßigkeiten gestoßen. Als Spezialist für Großmarktbetriebe hat er herausgefunden, dass die Firma beim Import von Südfrüchten aus Italien im Laufe der letzten Jahre einen siebenstelligen Betrag „beiseite geschafft“ hat. So ist es verständlich, dass er den auf ihn nun einstürzenden Ereignissen seine eigene Deutung gibt: Zunächst wird er beim Nachhausekommen im Hofeingang von Unbekannten verprügelt, die ihn möglicherweise auch verwechselt haben. Dann erhält er durch den Briefschlitz der Wohnungstür einen Umschlag mit einem wertvollen Brillantring für seine Frau.
Einen Tag später wird sein Wagen von einem Lkw demoliert, dessen Nummernschild sich als falsch erweist. Aus einer Bemerkung von Frau Hufschmid – die nach dem Tod ihres Mannes den Betrieb weiterführt – glaubt Herr Bertram sogar Lebensgefahr für seine Tochter herauszuhören. Da die Polizei in allen Fällen ohne Beweise machtlos ist und sich Herr Bertram von seiner Dienststelle in einem ähnlich gelagerten Fall Verfolgungswahn vorwerfen lassen musste, wendet er sich an Dr. Renz.
Da Matula nur schwer als Kollege aus dem Finanzamt II in die Firma eingeschmuggelt werden kann, sieht sich Dr. Renz veranlasst, selbst in die Rolle eines Steuerprüfers zu schlüpfen, um der Sache nachzugehen. Matula mischt sich unter die Männer, die von Frau Hufschmid zum Be- und Entladen der Lkws angeheuert werden. (Text: ODEON-Film)

Category

📺
TV
Transcript
00:00Untertitel der Amara.org-Community
00:30Untertitel der Amara.org-Community
01:00Untertitel der Amara.org-Community
01:30Untertitel der Amara.org-Community
02:00Untertitel der Amara.org-Community
02:30Untertitel der Amara.org-Community
03:00Untertitel der Amara.org-Community
03:30Oberin Zell
03:40Oberin Zell
04:00Oberin Zell
04:30Oberin Zell
05:00Oberin Zell
05:30Oberin Zell
05:38Steigen Sie aus!
05:48Was ist da passiert?
05:51Wer hat da geschossen?
05:54Woher wissen Sie, dass da ...
05:56Drehen Sie sich um!
06:00Steigen Sie sich um!
06:16Kommen Sie mit zu unserem Wagen!
06:21Nach der bisherigen Begrichtigung kann man davon ausgehen,
06:24dass der Tod etwa ...
06:27Sie haben doch nichts dagegen, dass das Tod noch läuft.
06:32Ach, warum Sie?
06:35Es wird doch abgetippt und mir vorgelegt, damit ich es unterschreibe, oder?
06:38Sie an, Sie kennen sich aus.
06:40Schon mal mit der Polizei zu tun gehabt.
06:44Ich war Polizist, ehe ich Privatdetektiv wurde.
06:47Schwierigkeiten im Polizeidienst?
06:50Ja.
06:53Sie sind also hier im Hause Dr. Winzer als Privatdetektiv engagiert?
06:56Nein. Ich bin hier Hausmeister.
07:01Dr. Winzer kennt mich ...
07:04Er kennt mich noch gar nicht.
07:07Er hat mich noch nicht gesehen.
07:10Für Dr. Winzer soll ich hier der neue Hausmeister sein.
07:15Wer hat Sie denn eingestellt?
07:18Seine Frau, Frau Winzer.
07:21Und was sollten Sie für Frau Winzer sein?
07:24Verdrehen Sie mir bitte nicht das Wort!
07:27Tue ich das?
07:30Ich bin hier Hausmeister.
07:33Als Privatdetektiv, das lief nicht.
07:36Und als ich gehört habe, dass hier ein Hausmeister gesucht wird,
07:39habe ich mich beworben und den Job gekriegt.
07:42Tja, ja, man muss flexibel sein in diesen Zeiten.
07:45Von wem haben Sie denn gehört, dass hier ein Job frei ist?
07:48Ich ... weiß es nicht mehr.
07:52Na, ist doch egal.
07:55Sie verkehren wahrscheinlich in Kreisen, in denen man von den Bedürfnissen der Familie Winzer weiß.
07:59Seit wann haben Sie diese Stellung hier?
08:02Seit vier Tagen.
08:05Irgendwelche besonderen Vorkommnisse in dieser Zeit?
08:08Nur ein Mord.
08:15Wer war im Haus?
08:18Nur Frau Winzer.
08:21Die ist weggefahren, gestern.
08:24In die Schweiz zu einer Freundin.
08:27Adresse?
08:31Sie waren also gestern Abend allein neben?
08:37Nicht genau hier.
08:40In der Hausmeisterwohnung, im Gartenhaus drüben.
08:44Ich sag Ihnen etwas, was Sie sowieso bald rauskriegen werden.
08:49Die Waffe, die da drüben liegt,
08:52mit der wahrscheinlich der Mann erschossen wurde,
08:55es ist meine.
08:58Wo hatten Sie sie verwahrt?
09:01In meinem Zimmer, in der Schublade meines Kleiderschranks.
09:07Wissen Sie eigentlich schon, wer der Tote ist?
09:10Kennen Sie ihn nicht?
09:13Nein.
09:16Nie gesehen?
09:19Keine Idee, wie Sie aus Ihrem Bett in den Salon gekommen sind?
09:22Nein.
09:25Wer Sie angezogen hat?
09:28Nein.
09:31Keine Verletzung, keine Beule, sagt unser Arzt.
09:34Nur diese verdammten Kopfschmerzen.
09:37Die Waffe war abgeschlossen, heute Morgen meine ich.
09:40Und heute Nacht, bei Ihrem Kontrollgang, war sie verschlossen.
09:43Ja.
09:46Genauso seltsam wie das Telefon.
09:49Welches Telefon?
09:52Von dem Sie versucht haben, die Polizei anzurufen.
09:55Es ist tot.
09:58Kommen Sie.
10:08Sie haben es in Ordnung gebracht.
10:11Nein, es funktionierte, als wir ins Haus kamen.
10:14Darf ich mal telefonieren?
10:17Mit wem?
10:20Mit meinem Anwalt.
10:23Bitte.
10:38Dieter?
10:41Ich bin's.
10:44Ich stecke in der Scheiße.
10:47Sag so wenig wie möglich und komm her, wenn Sie dich lassen.
10:50Sonst ruf nur mal an. Ciao.
11:01Sie sagen, Sie sind nur in Ihr Auto gestiegen, um zur nächsten Telefonzelle zu fahren
11:04und die Polizei anzurufen.
11:07Ich verstehe, dass Sie mir das nicht glauben.
11:10Wieso? Was hätten Sie sonst machen sollen, wenn das Telefon nicht funktionierte?
11:13Sie schließen Ihre Tür nachts nicht ab?
11:16Nein.
11:19Dann verschließen wir sie jetzt.
11:22Bis die Jungs von der Spurensicherung den Raum freigeben.
11:25Und Ihr Auto brauchen wir auch, für einen Tag zumindest.
11:28Sagen Sie mal, haben Sie außer dieser noch eine Wohnung?
11:31Ja, warum?
11:34Weil Sie sonst auf unsere Kosten ein Hotelzimmer nehmen könnten.
11:37Sie wollen doch sicher ausschlafen.
12:01Das Büro von Herrn Peters, bitte.
12:04Martula.
12:07Ich möchte gern Herrn Peters sprechen.
12:10Martula.
12:13Martula.
12:16Martula.
12:19Martula.
12:22Martula.
12:25Martula.
12:29Martula.
12:32Er hat mir gesagt, unter bestimmten Umständen sei er jederzeit für mich zu sprechen.
12:36Das müsste er Ihnen eigentlich gesagt haben.
12:39Diese Umstände sind jetzt eingetreten.
12:42Ich bedauere, Herr Peters ist im Ausland.
12:46Sie können ihn dort nicht erreichen.
12:51Sagen Sie mir, worum es geht.
12:54Dann kann ich nichts für Sie tun.
12:57Wann genau kommt Herr Peters zurück?
13:00Danke. Ich werde dann anrufen.
13:24Martula.
13:27Martula.
13:30Martula.
13:33Martula.
13:36Martula.
13:42Und wer ist dieser Dr. Winzer?
13:49Ein Mathematiker.
13:52Er ist Elektronikfritze.
13:55Er ist der Experte für elektronische Steueranlagen von Raketen.
13:59Die Hessische Elektronikgesellschaft und eine französische Firma
14:02machen Milliardenumsätze mit den Dingern.
14:06Und er entsprechend wichtig ist, Winzer.
14:10Und wie kommst du zu so einem Mann?
14:13Er will niemand in sein Privatleben gucken lassen.
14:16Deshalb lehnt er auch einen Leibwächter ab.
14:19Ich habe ihn in den Tagschutz schon rausgeschmissen.
14:22Deshalb hat man mich jetzt als Hausmeister eingeschleust,
14:25damit ich auf ihn aufpasse.
14:28Wer ist Mann?
14:31Ist doch egal.
14:34Nicht ganz.
14:37Ich habe mein Ehrenwort gegeben.
14:40Feierlich, wie bei den Pfadfindern.
14:43Ungefähr.
14:46Ich hatte Anweisungen, das Haus nicht zu verlassen.
14:49Telefone gibt es in diesem Land ja wohl nicht.
14:52Und jetzt bist du hier?
14:55Jetzt hat die Polizei den Job übernommen.
14:58Warum nicht von Anfang an?
15:01Ich frage, wenn der Mann für die Rüstungsindustrie so wichtig ist,
15:04warum die Polizei oder der Geheimdienst
15:07sich nicht um seine Sicherheit gekümmert haben?
15:10Das weiß ich nicht.
15:13Wo bist du im Moment auf?
15:16In Frankreich.
15:19Wenn er in Frankreich ist?
15:22Das weiß ich auch nicht. Das geht mich auch nichts an.
15:25Könnte es vielleicht sein, dass man einen Dummen gesucht hat
15:28und du die ideale Besetzung warst?
15:38Du willst doch sonst immer ganz genau informiert sein,
15:42ich habe eine Menge Geld dafür gekriegt
15:45und auch nötig gebraucht.
15:48Klar, du bist ein Doppelverdiener.
15:51Von den Winzers ein Gehalt als Hausmeister
15:54und von den geheimnisvollen Pfadfindern ein Gehalt als Bodyguard.
15:57Das läppert sich.
16:00Und was ist Unrechtes dabei?
16:03Das kommt auf deinen Arbeitsvertrag an,
16:06ob eine Klausel über Nebenerwerb drin ist.
16:09Als Hausmeister bist du doch lohnsteuerpflichtig.
16:14Ich stecke in einer unheimlich faulen Sache drin.
16:17Klar, Steuerhinterziehung.
16:20Dieter, der Mann ist mit meiner Waffe erschossen worden.
16:23Und du warst als einziger am Tatort
16:26und kannst nicht mal erklären, wie du da hingekommen bist.
16:29Hat der Kommissar eigentlich bemerkt,
16:32dass du deinen Socken verkehrt rum anhast?
16:39Augen wie ein Indianer.
16:42Hätte vielleicht dafür gesprochen, dass jemand anders dich angezogen hat.
16:45Ich meine, wenn es der Polizei aufgefallen wäre oder dir.
16:48Zieh dich aus.
16:51Ist nicht.
16:54Bist du verrückt?
16:57Zieh dich aus.
17:00Da du keins über den Schädel gekriegt hast,
17:03muss man dir ja wohl eine Injektion verpasst haben,
17:06um dich in die Kirche zu bringen und in die Villa transportieren zu können.
17:12Um an dich ranzukommen, dürften die fünf Flaschen Bier ja wohl gereicht haben.
17:21Hose runter.
17:25Wundert mich, dass die Polizei dich ablaufen lassen.
17:30Da, da ist ein kleiner Bluterguss.
17:33Das kommt von dem Einstich.
17:36Und vorher vielleicht älter.
17:39Dafür sprechen die Kopfschmerzen.
17:42Kannst dich wieder anziehen.
17:45Die haben mich doch nur zum Schein laufen lassen.
17:48Was meinst du, was die beiden Jungs da unten in dem roten Auto
17:51vis-à-vis von deinem Haus machen?
17:58Bist du direkt zu mir gekommen?
18:02Ja.
18:05Lass sie dranbleiben.
18:08Das stärkt ihr Selbstbewusstsein.
18:11Und was machst du jetzt?
18:14Ich leg mich ein paar Stunden hin.
18:17Falsch.
18:21Halten Sie mal.
18:27Gleich ist es aus.
18:30Was ist aus?
18:33Das Leben.
18:36Einen solchen Blutverlust übersteht keiner.
18:39Finden Sie Ihren Humor nicht etwas makaber?
18:42Mir gefällt er.
18:46Morgen, Herr Mackler.
18:49Morgen, Frau Meixel.
18:52Wie geht es Ihnen?
18:55Gut.
18:58Wie geht es Ihnen?
19:01Gut.
19:04Wie geht es Ihnen?
19:07Gut.
19:10Wie geht es Ihnen?
19:13Gut.
19:16Wie geht es Ihnen?
19:19Gut.
19:22Wie geht es Ihnen?
19:25Und Frau Meixel.
19:28Wie geht es Ihnen?
19:31Gut.
19:34Wie geht es Ihnen?
19:37Gut.
19:40Entschuldigen Sie, Frau Herze, ich habe meinen Schlüssel verloren oder verlegt.
19:43Können Sie ihn aufschließen?
19:44Ah ja, Moment.
19:48Na? Waren Sie verreist?
19:51Nein, warum?
19:52Sie waren doch jetzt vier Tage nicht hier.
19:56Sie sehen aber, ich habe Sie nicht vergessen.
19:58Nein, ich habe Sie nicht vergessen.
20:00Ich habe Sie in der Wohnung gesehen.
20:02Ich habe Sie in der Wohnung gesehen.
20:04Ich habe Sie in der Wohnung gesehen.
20:07Sie sind nicht hier.
20:10Sie sehen aber mitgenommen aus.
20:12Freundin?
20:14Nein, Arbeit ausserhalb.
20:16Ich habe ja gedacht, der Mann, der heute früh kam, der wollte zu Ihnen.
20:21Was denn für ein Mann?
20:23Na ja, so geht es fünf. Da ist jemand ins Haus.
20:26Mit dem Schlüssel.
20:28Erst habe ich gedacht, das wären Sie.
20:30Aber als der nach fünf Minuten wieder ging,
20:32da habe ich geguckt.
20:34Ich glaube gar nicht, wie das ist, wenn man nicht schlafen kann.
20:38Würden Sie den Mann wiedererkennen?
20:40Na ja, ich habe ihn ja nur ganz kurz gesehen.
20:46Ja, wer war es dann?
20:48Sind Sie sicher, dass er Schlüssel hatte?
20:50Er hat ohne aufgeschlossen. Da bin ich sicher.
20:53Aber wenn jemand den Türdrücker betätigt, das höre ich.
20:57Und Sie meinen, er ist zu mir gegangen?
20:59Ja, nee, das habe ich nicht gesagt.
21:02Ich habe ja nur gehört, wie er reingekommen ist.
21:05Zu wem er gegangen ist, das weiß ich nicht.
21:08Ach, vielleicht zur Frau Meixner.
21:11Um halb fünf Uhr früh?
21:13Ach, bei der Meixner habe ich schon eine andere Sache erlebt.
21:19Kann ich den Schlüssel behalten, bis meiner wieder aufgetaucht ist?
21:23Ja, meines Weges.
21:26Bleiben Sie mal draußen, Frau Herz.
21:28Vielleicht hat der Besuch eine Bombe gelegt.
21:32Ja, soll ich die Polizei rufen?
21:34Oh, nicht schon wieder.
21:36Danke, Frau Herz.
23:01Entschuldigung.
23:32Wer ist da?
23:34Polizei!
23:36Machen Sie bitte auf!
23:48Herr Matula?
23:50Ja?
23:52Ich habe einen Haftbefehl gegen Sie und einen Durchsuchungsbefehl.
23:55Bitte leisten Sie keinen Widerstand.
23:57Ich habe einen Haftbefehl gegen Sie und einen Durchsuchungsbefehl.
23:59Bitte leisten Sie keinen Widerstand.
24:01Ich bin zwar müde, aber nicht lebensmüde.
24:03Bitte.
24:15Das hier dürfte Sie interessieren.
24:17Das habe ich eben unterm Billardtisch gefunden.
24:19Gucken Sie mal nach, vielleicht finden Sie noch mehr davon.
24:22Herr Matula, wenn Sie ein paar Sachen zusammenpacken wollen,
24:25dann tun Sie das jetzt.
24:27Kann ich mit meinem Anwalt telefonieren?
24:30Selbstverständlich.
24:38Wie ist die Nummer?
24:4053-97-11
24:51Wie heißt der Anwalt?
24:53Renz, Dr. Renz.
24:55Er könnte sich bitte rechtern bei Dr. Renz sprechen.
24:57Es handelt sich um die Festnahme
24:59des Herrn Josef Matula.
25:01Herr Dr. Renz,
25:03ich verbinde Sie mit Herrn Matula.
25:08Dieter.
25:29Dieter.
25:53Hey.
25:59Na beide her,
26:01dass wir uns so gesehen haben.
26:03Ich scheine das irgendwie zu brauchen.
26:05So eine Art zweite Heimat.
26:07Komm, gehen wir.
26:09Nein.
26:11Diesmal wird der Heimaturlaub
26:13etwas länger dauern.
26:15Komm, die haben doch nichts.
26:17Das wäre schon ein guter Anwalt weg.
26:19Wie spinnen wir eben?
26:21Ein guter vielleicht.
26:23Ich nicht.
26:25Komm, wir probieren es durch
26:28Erstens,
26:30du warst als einziger am Tatort.
26:32Betäubt und hingelegt.
26:34Nein.
26:36Durchaus nicht betäubt.
26:38Das erzählst nur du.
26:40Sondern sehr munter am Steuer deines Autos.
26:42Das heißt, auf der Flucht.
26:44Auf dem Weg zur nächsten Telefonzelle.
26:46Obgleich es im Haus ein Telefon gibt.
26:48Das tot war.
26:50Urban hat das Gegenteil demonstriert.
26:52Du hast mit Urban gesprochen?
26:54Im Büro des Haftrichters.
26:58Urban ist ebenso fleißig wie zäh wie gescheit.
27:00Hat Benehmen, kann sich ausdrücken.
27:02Alles nicht zu unserem Vorteil.
27:04Wieso?
27:06Da ich unschuldig bin,
27:08muss uns ein gescheiter Kommissar doch lieber sein als ein Blöder.
27:10Theoretisch vielleicht.
27:12Praktisch weniger.
27:14Also schön, was hat er noch?
27:16Die Pistole.
27:18Der Mann ist mit deiner Pistole erschossen worden.
27:20Das habe ich Urban selbst gesagt.
27:22Aber da wusstest du noch nicht,
27:24dass deine Fingerabdrücke auf der Waffe sind.
27:27Nur deine.
27:42In deinem Gärtnerhäuschen,
27:44wie in deiner Wohnung,
27:46sind Fotokopien von Dr. Winzers Arbeiten gefunden worden.
27:50Was schließt Urban daraus?
27:52Schlüsse sind Sache des Gerichts.
27:54Herr Urban bringt Fakten bei.
27:57Du meinst,
27:59Sie wollen mich bis zur Gerichtsverhandlung hier behalten?
28:01Hinzu kommt,
28:03dass sich deine Aussagen am Tatort
28:05sehr, sehr wirr anhören.
28:07Die scheiß Injektion!
28:11Weiß der Arzt schon, was es war?
28:15Morgen.
28:17Na schön, dann bleibe ich eben bis morgen hier.
28:19Wer ist der Tote?
28:23Die Polizei behauptet es nicht zu wissen.
28:25Ich glaube ihnen das nicht.
28:27Ich bin sicher,
28:29dass eine internationale Rüstungsfirma
28:31den Geheimdiensten nicht unbekannt ist.
28:33Was bedeutet das?
28:35Dass du Profis gegen dich hast.
28:37Profis
28:39mit fast unbegrenzten technischen und technologischen Fähigkeiten.
28:41Was?
28:43Dass du Profis gegen dich hast.
28:45Profis
28:48mit fast unbegrenzten technischen und technologischen Fähigkeiten.
29:10Ich habe gedacht,
29:12dein Freund holt dich da raus.
29:14Wir verstehen das.
29:16Sollte das Liebe sein?
29:20Kannst du eine Mini mehr leben?
29:36Haben Sie noch eine Tasse Kaffee?
29:38Ja, natürlich.
29:44Danke.
29:46Ich habe auch gerade die Zeitung gelesen.
29:48Die schreiben darin,
29:50dass der mutmaßliche Mörder gefasst ist.
29:52Meinen die damit etwa Herrn Matula?
29:54Mutmaßlich heißt gar nichts.
29:58Ach, äh,
30:00können Sie mir bei den Frankfurter Nachrichten
30:02bitte Herrn, äh,
30:04Herrn Kirsch geben?
30:06Ja, sofort.
30:09Ja?
30:11Geben Sie ihn mir.
30:15Reins,
30:17ich hätte gern Ihren Mitarbeiter
30:19Siegfried Kirsch gesprochen.
30:21Sie haben auch keine Telefonnummer?
30:25Sie sind sicher, dass ich ihn dort treffe?
30:27Herzlichen Dank.
30:29Wiederhören.
30:31Ja,
30:33ja,
30:35ja,
30:38ja.
30:54Entschuldigen Sie,
30:56ich suche Herrn Kirsch.
30:58Dankeschön.
31:04Herr Kirsch,
31:06Es handelt sich um...
31:07Ich weiß, wer Sie sind, Herr Dr. Renz.
31:09Wie geht es Sie vom Mandanten?
31:11Schlecht.
31:12Werden Sie ihn rauspacken?
31:14Ich werde versuchen, seine Unschuld zu beweisen.
31:17Herr Dr. Renz, wenn wir über Schuld und Sühne reden wollen,
31:20dann kann ich Ihnen einen ganz ausgezeichneten Roman empfehlen.
31:24Aber vor Gericht geht es doch darum, ob das Beweismaterial,
31:27das der Staatsanwalt hat, stichhaltig ist,
31:29oder ob es Ihnen gelingt, das zu beweisen.
31:32Was meinen Sie? Wie stehen Ihre Chancen?
31:35Sie wären besser, wenn ich wüsste, wer der Tote ist.
31:39Schwer zu sagen.
31:41Ich entnehme Ihrem Artikel in den Frankfurter Nachrichten,
31:44dass Sie ihn kannten.
31:46Oh, dann sind Sie ein sehr unaufmerksamer Leser,
31:48Herr Dr. Renz.
31:49Ich habe ihn ein paar Mal getroffen,
31:51aber ich habe nirgendwo gesagt, dass ich ihn kannte.
31:54Richtig. Sie nennen keinen Namen.
31:56Der Sorgfältige.
31:59Wo haben Sie ihn getroffen?
32:01Überall, wo sich etwas anwandte,
32:03beziehungsweise wo etwas im Gange war.
32:05Etwas?
32:07Ja, wo man großes Geld umsetzte.
32:10Wo man nicht mit Feuerzeugen,
32:12sondern mit Sam-8, Panzern, Mirage, Exocet handelte.
32:17Kaffee?
32:19Ja.
32:20Du, Cappuccino, ohne Grappa.
32:22Danke.
32:25Ja.
32:26Du, Cappuccino, ohne Grappa.
32:30Ja, ich habe ihn zu einer gewissen Zeit in Teheran getroffen,
32:35in Managua, in Beirut, in Kampala.
32:38Er wohnte zumeist in dem Hotel, in dem auch wir Journalisten abstiegen.
32:42In Buenos Aires, während der Falkland-Krise,
32:45war es das Independencia.
32:48Ja, man saß sich abends an der Bar,
32:50er trank immer, warten Sie, Cuba Libre.
32:56Das ist das Einzige, was ich über ihn weiß.
32:59Sie äußern in Ihrem Artikel eine gewisse Theorie.
33:03Tue ich das?
33:04Sie lassen sich spüren.
33:06Das überrascht mich.
33:08Sie nehmen an, nein, Sie suggerieren,
33:11doch, doch, das tun Sie,
33:13dass der beschuldigte Matula und der erschossene X
33:16beides Spione sind,
33:18die hinter dem militärisch verwirrtbaren Wissen von Dr. Winzer hier waren.
33:22Der eine, Matula, verstand es, sich als Hausmeister einzuschleichen,
33:27der andere wählte das gröbere Mittel des Einbruchs.
33:32Matula überraschte seinen Konkurrenten dabei
33:35und schoss ihn über den Haufen.
33:38Ah ja.
33:41Dankeschön.
33:47Interessant, Ihre Theorie.
33:50Nein, nicht meine.
33:53Sie schreiben wörtlich,
33:55eine immaterielle Ware dieser Art
33:58verliert rapide an Wert,
34:00kann in einer Nacht
34:02auf ein Hundertstel ihres Preises sinken.
34:04Der Schütze wusste das natürlich.
34:06Der Schütze, dazu stehe ich, aber
34:08der Schütze, der Schütze, der Schütze,
34:11der Schütze, der Schütze, der Schütze,
34:14der Schütze, dazu stehe ich, aber
34:16ich habe mit keiner Silbe gesagt, wer der Schütze war.
34:19Ich werde mich hüten, dem Gericht vorzugreifen.
34:25Was wissen Sie über Dr. Winzer, Herr Kirsch?
34:30Genial,
34:32exzentrisch,
34:34ständig in Frauenaffären verriegelt.
34:37Wenn ich hinter diesem Geheimnis gewesen wäre,
34:40ich hätte es über eine Frau versucht,
34:42das ist das Einzige, was an dieser Geschichte nicht stimmt.
34:45Keine einzige Frau.
34:47Ich würde nach der Frau suchen, Herr Dr. Winzer.
34:51Signore Kirsch, Telefon.
34:55Sie entschuldigen mich.
35:00Es war mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen.
35:09Kirsch,
35:13Kirsch,
35:28was ist denn los mit dir, Matule?
35:33Du wirst doch nicht behaupten wollen,
35:35dass sie dir die Freiheit nehmen.
35:39Weißt du, wie viele Sterne entstehen?
35:45Lass mich zufrieden.
35:50Vielleicht unendlich viele.
35:54Wissen wir es.
35:58Manches spricht dafür.
36:02Wenn es aber unendlich viele Sterne gibt,
36:05dann gibt es auch in jedem Ausschnitt
36:11unendlich viele Sterne.
36:15Für was brauchst du denn den ganzen Himmel?
36:19Leg mich am Arsch.
36:24Oder lass uns Schach spielen.
36:28Auch die Zahl der Züge ist unendlich.
36:31Auch die Zahl der Züge ist unendlich.
36:35Ich spiele E4, was machst du? Du kannst dich entscheiden.
36:40Ich beeinflusse dich nicht.
36:43Kein Wert erinnert dich.
36:46Keine Zeit drängt.
36:49Du bist frei.
36:55Und was ist, wenn ich jetzt ein Bier trinken möchte?
37:01Ich weiß, was du sagen wirst, Mathulda.
37:05Aber es ist draußen so viel anders.
37:10Wenn du draußen sagst, ich möchte fliehen, kannst du es dann?
37:15Wenn du sagst, ich möchte die und die Frau,
37:19hast du sie dann?
37:22Der einzige Unterschied zwischen draußen und hier herinnen ist,
37:25dass du dich draußen
37:28und deine Unfreiheit gewöhnt hast
37:32und hier herinnen noch nicht.
37:36Aber das gibt sich, Mathulda.
37:42Das gibt sich.
37:52Alle Achtung, Herr Staatsanwalt.
37:54Wollen Sie heute nur zuschauen?
37:56Ich möchte, mir bleibt nichts anderes übrig.
37:58Ich habe mein Handgelenk verstaubt.
38:00Beim Aktenwälzen.
38:02Ich komme nicht weiter.
38:04Vielleicht können Sie mir helfen.
38:06Ich könnte vielleicht.
38:08Aber ich glaube nicht, dass ich wollen sollte.
38:11Es geht um einen Freund von mir.
38:13Das habe ich befürchtet.
38:15Ich habe gehört, Sie vertreten die Anklage gegen ihn.
38:17Und Sie die Verteidigung.
38:19Was soll ich tun?
38:21Tja, man kann nicht vorsichtig genug sein bei der Wahl seiner Freunde.
38:25Ich finde, man muss zu ihnen stehen,
38:27wenn sie unschuldig ins Unglück geraten.
38:29Aber sicher.
38:33Schwieriger wird es nur,
38:35wenn sie sich schuldhaft ins Unglück stürzen.
38:39Es ist schwer, das bei einem Freund zu glauben.
38:42Ja.
38:46In solch einem Fall
38:48sollte man sich einfach an die Fakten halten.
38:51Ach, die Fakten.
38:53Die sind meist vieldeutig.
38:57Ja.
38:59Ein Geständnis wäre besser.
39:01Ein Motiv würde mir schon reichen.
39:03Das ist leicht.
39:05Das kann ich Ihnen geben.
39:08Ihr Freund hat 70.000 Mark Schulden.
39:12Er hat für eine Dame, die Kredite aufgenommen hat,
39:14selbst schuldnerisch gebürgt.
39:16Die Dame ist mit dem Geld verschwunden.
39:19Dafür ist der Mann mit dem Kuckuck gekommen.
39:24Ein fantastischer Schlag.
39:27Ja.
39:29Eine gute Ausgangsposition.
39:32Aber noch ist er nicht eingelocht.
39:47Herr Kirsch?
39:53Hallo?
40:24Hallo?
40:26Machen Sie, dass Sie rauskommen!
40:30Mein Name ist Renz.
40:32Wir haben miteinander telefoniert.
40:37Entschuldigen Sie, bitte.
40:39Ich hatte völlig vergessen, dass Sie sich angemeldet haben.
40:42Es, äh ...
40:44Ich hatte eine sehr unangenehme Erkrankung.
40:47Sie haben mir gesagt,
40:49es, äh ...
40:51Ich hatte eine sehr unangenehme Auseinandersetzung.
40:54Und bin noch ein bisschen erregt.
40:56Haben Sie Besuch?
40:58Störe ich?
41:00Oh, nein, nein, nein.
41:02Es war eine Auseinandersetzung am Telefon mit ...
41:05Na ja, mit meinem Mann.
41:08Lassen Sie uns ins Wohnzimmer gehen.
41:14Bitte nehmen Sie Platz.
41:16Danke.
41:18Cholerisch oder hysterisch?
41:20Darüber können wir uns seit 20 Jahren nicht einigen.
41:25Ich behaupte, ich sei ein cholerischer Typ.
41:28Mein Mann sagt, ich sei hysterisch.
41:30Wenn ich den Disput um einen dritten Ausdruck bereichern darf,
41:33ich würde sagen, Sie sind temperamentvoll.
41:36Und Sie sind sehr galant, Herr Renz.
41:39Was kann ich für Sie tun?
41:42Das ist meine Tochter Nathalie.
41:45Wie ich Ihnen schon am Telefon sagte,
41:47ich bin der Verteidiger Ihres Hausmeisters,
41:50den man als den mutmaßlichen Todesschützen verhaftet hat.
41:53Ja.
41:55Ich verstehe das gar nicht.
41:57Was gibt es da zu verhaften?
41:59Der Mann, Herr ...
42:01Matüler.
42:03Ja.
42:05Er war in diesem Haus als Hausmeister angestellt.
42:08Das heißt doch wohl, dass er für die Ordnung und Sicherheit
42:11in diesem Hause verantwortlich war.
42:13Besonders dann, wenn alle anderen Hausbewohner verreist waren.
42:16Und dann ertappt er einen Einbrecher
42:19direkt vor dem Tresor meines Mannes.
42:21Also auf frischer Tat.
42:23Und erschießt ihn.
42:25Das ist doch wunderbar.
42:29Natürlich ist wunderbar nicht der richtige Ausdruck.
42:32Schließlich ist ein Mensch umgekommen.
42:35Aber ich meine,
42:37das war doch wohl seine Pflicht.
42:39Dafür ist er doch schließlich bezahlt worden.
42:42Unter anderem.
42:45Als was war er nun angestellt?
42:47Als Sicherheitsmann?
42:51Oder als Hausmeister?
42:53Oh.
42:55Wir haben das so nicht definiert.
43:00Es gibt in diesem Hause wie in jedem anderen Haus
43:03Es gibt in diesem Hause, wie Sie sehen,
43:06eine Menge Wertgegenstände.
43:08Und dann sind da noch die Arbeiten meines Mannes,
43:11die, soweit ich das verstehe,
43:13auch nicht ohne Wert sind.
43:15Natürlich erwarte ich da von einem Mann, den ich einstelle,
43:18dass er sich für die Sicherheit dieser Dinge mitverantwortlich fühlt.
43:21Aber Sie haben das in Ihrem Vertrag nicht ausdrücklich erwähnt.
43:27Vertrag?
43:29Es gibt gar keinen Vertrag.
43:31Wir hatten eine mündliche Absprache.
43:34Oh.
43:36Ich habe völlig vergessen, Ihnen etwas anzubieten.
43:39Nein, danke. Ich möchte nichts.
43:41Wirklich nicht.
43:47Sie wissen, dass ich Herrn Martula eingestellt habe?
43:49Ja.
43:52Ich darf Ihnen gestehen,
43:54dass einer der Gründe,
43:56die meine Wahl beeinflusst haben,
43:59eine Tatsache war, dass Herr Martula
44:02vertrauenswürdig, tatkräftig, sportlich, männlich,
44:06irgendwie mutig auf mich wirkte.
44:12Ich bin nämlich sehr oft allein in diesem Haus
44:15und fürchte mich manchmal.
44:17Ihr Mann ist sehr häufig in Frankreich.
44:22Ja.
44:24Und Ihre Tochter ist auch nur selten hier.
44:27Sehr selten.
44:29Dann freuen Sie sich sicher, Sie jetzt im Haus zu haben.
44:32Sie ...
44:34Sie bleibt nicht lange.
44:36Sie fliegt heute Abend schon wieder weg.
44:39Nach Frankreich?
44:43Sie waren in jener Nacht bei einer Freundin in Zürich.
44:47Ja.
44:49Ja, das habe ich der Polizei doch schon gesagt.
44:51Und die haben das auch überprüft.
44:54Tja, Frau Winzer.
44:56Dann will ich Sie nicht länger aufhalten.
44:58Ich danke jedenfalls für die meinem Mandanten angebotene Hilfe.
45:02Wenn Sie ihn sehen, das heißt,
45:04wenn Sie ihn besuchen,
45:06grüßen Sie ihn von mir und sagen Sie ihm,
45:08dass er natürlich in ungekündigter Stellung ist.
45:14Ach Gott!
45:16Nicht, dass Sie packt mich schon wieder die Wut.
45:19Auf Ihren Mann?
45:21Natürlich.
45:23Es kann auf niemand so wütend sein wie auf meinen Mann.
45:30Geht Ihnen das nicht auch so?
45:32Können Sie auf irgendjemand wütender sein als auf Ihre Frau?
45:36Ich bin geschieden.
45:38Ja.
45:40Nathalie, das ist Dr. Renz,
45:42der Anwalt des Hausmeisters, der ...
45:46Ich finde das ziemlich beschissen.
45:48Ich auch.
45:50Ich, dass du dich drei Tage nicht sehen lässt
45:52und es nicht fertig bringst, mich aus diesem Loch rauszuholen.
45:54Und ich, dass du 70.000 Mark für irgendeine Schlampe verbirgst
45:57und ich das vom Staatsanwalt erfahren muss.
46:02Mit welchem Recht?
46:04Das ist eine gute Frage.
46:06Er hätte damit erst in der Verhandlung rausholgen sollen.
46:11Ich habe dir deswegen nichts gesagt.
46:14Ich habe dir deswegen nichts gesagt, weil du mir das Geld angeboten hättest und ...
46:17Da wäre ich nicht so sicher.
46:28Es war so sagenhaft blöd von mir, dass ich ...
46:33Ich habe mich geschämt.
46:35Und dich lieber auf halbseitige Sachen eingelassen.
46:37Das habe ich nicht.
46:39Das meint Frau Winzer auch.
46:41Ich soll dich von ihr grüßen.
46:43Sie vermisst dich.
46:45Du bist noch immer in ungekündigter Stellung.
46:47Das hat sie wörtlich gesagt.
46:50Wer ist dein Auftraggeber?
46:53Das hat Frau Winzer damit zu tun.
46:55Ich wüsste gerne, ob du bei ihm auch noch in ungekündigter Stellung bist.
46:58Stell dir vor, ich kann ihn von hier aus schlecht kontaktieren.
47:01Deshalb sollte ich das für dich tun.
47:05Ich muss ihn selbst sprechen, dann reden wir beide weiter.
47:08Wir drehen uns im Kreise.
47:11Du willst ihn nur nennen, wenn du hier raus bist.
47:13Unterbrich mich nicht.
47:16Und ich kann dich nur hier rausholen, wenn du alle Karten auf den Tisch legst.
47:21Mein Auftraggeber weiß, dass wir beide ...
47:24dass wir Freunde sind.
47:26Ich muss ihm ausdrücklich versprechen, dass ich auch dich nicht ...
47:29speziell dich nicht informiere.
47:32Als du das zugesagt hast, waren die Umstände anders.
47:42Ich habe den Job nicht gekriegt, weil ich besser bin als andere.
47:46Sondern weil man mir glaubt, dass ich mein Wort halte.
47:50Du hast was gelernt.
47:52Du bist der Herr Doktor.
47:54Ich bin nichts als das.
47:58Einer, der sein Wort hält.
48:04Du kannst natürlich einen Rüffel abbrechen und den Stiel verschlucken.
48:09Was passiert da?
48:10Na ja, dann meldest du das, dann wirst du das leistet.
48:13Du kommst ins Krankenhaus, wirst operiert und sie holen das Edelmetall wieder heraus.
48:18Ja, schönen Dank.
48:20Na ja, du bist dann noch mal 14 Tage außer Gefecht gesetzt, weil du viel zu geschwächt bist.
48:25Außerdem passen die auf so Freunde ganz besonders auf,
48:27weil sie wissen, dass die das nur machen, damit sie in die Krankenstation kommen,
48:31weil wir von dort leichter ausbrechen.
48:35So päppert sind die ja leider auch wieder nicht.
48:37Was ist besser?
48:40Hast du dein Blinddarm noch?
48:42Ja.
48:45Kennst du die Symptome von einer Blinddarmentzündung?
48:48Ungefähr.
48:49So ungefähr nutzt das gar nichts, das muss man schon ganz genau wissen.
48:54Gott sei Dank ist meine erst zwei Jahre her.
48:57Kannst du das ziemlich exakt beschreiben?
49:00Erzähl mir, wie es auf der geschlossenen Krankenstation aussieht.
49:04Mein Gott, da kannst du ein Maßl haben oder Pech.
49:08Wenn du ins Allgemeine Krankenhaus kommst, sind die Sicherheitsvorkehrungen sehr gut.
49:14Wenn du ins Städtische kommst, weißt du schon allerhand, was ...
49:25Ich kann Ihnen nur dringend abraten, im Moment zu verkaufen.
49:29Einenfalls die Aktien.
49:32Aber auch da würde ich lieber warten.
49:34Denn die Bewegungen auf dem amerikanischen Markt ...
49:36Ich will nicht verkaufen, sondern beleihen.
49:39Ich frage Sie, wie viel Geld Sie mir bar auf den Tisch blättern können.
49:43Ihre Aktien können wir zu 30 Prozent beleihen, Ihre Obligationen zu 75 Prozent.
49:48Wie viel?
49:49Wenn Sie mir vielleicht über die Natur Ihres wirtschaftlichen Unternehmens ...
49:54Denn eine solche darf ich wohl annehmen.
49:56Nein, das dürfen Sie nicht.
49:59Ich brauche einfach Geld. Einfach so.
50:03Sie sind klar, dass die Zinsen, die wir berechnen müssen, höher sein werden, als die Erträge aus Ihren.
50:07Das ist mir klar.
50:09Tja, also ...
50:12Würden 250.000?
50:15Angesichts unseres persönlichen Vertrauensverhältnisses, darf ich sagen, 280.000 genügen?
50:23Hoffen wir es.
50:26Wir müssen davon ausgehen, dass der Beschuldigte nicht allein gehandelt hat.
50:30Es gibt keinerlei Hinweise auf mehrere Täter.
50:35Aber, Herr Dr. Renz, versuchen Sie doch nicht, mich absichtlich misszuverstehen.
50:42Ich rede nicht von Mittätern bei dem infrage stehenden Mord.
50:46Der Tötung.
50:48Besser?
50:51Ich rede von dem Gesamtkomplex der Spionage, mit dem wir es doch zweifellos zu tun haben.
50:55Innerhalb dieser kriminellen Aktivität ist es schwer vorstellbar,
50:58dass Herr Matula allein ohne Auftraggeber, Informanten, Hintermänner gearbeitet hat.
51:05Hypothese.
51:06Ja, sicher.
51:08Aber eine vernünftige, eine wahrscheinliche, eine logische Hypothese.
51:16Sehen wir uns den Beschuldigten doch an.
51:18Er hat einfach nicht das Format,
51:20allein auf dieser Bühne internationaler Rüstungskonzerne zu agieren.
51:24Was soll denn das, Herr Arendt?
51:26Ja bitte, Sie halten hier kein Plädoyer.
51:29Ich rede, und deshalb bin ich durchaus beim Kern der Sache von Verdunklungs- und Fluchtgefahr.
51:35Den beiden Gründen, aus denen ich eine Haftverschonung für untragbar ansehe.
51:39Ich halte es eher für wahrscheinlich, dass Herr Matula einmal in Freiheit,
51:42mit seinen Auftraggebern Kontakt aufnimmt, sie warnt und sich mit ihnen abspricht.
51:49Oder B, von ihnen die Mittel zur Flucht und zum Untertauchen im Ausland zur Verfügung gestellt bekommt.
51:56Es bleibt noch eine Variante.
51:58C, auch die hat es in ähnlichen Fällen oft genug gegeben,
52:03dass die Hinterleute, die gescheiterte und deshalb gefährliche Nebenfiguren Matula,
52:07liquidieren.
52:09In diesem Falle wäre das Gericht, das ihm Haftverschonung gewährt, nicht ohne Mitschuld.
52:13Ich kann das verdeutlichen.
52:15Herr Arendt spricht von einer in unserem Recht, leider nicht, enthaltenen Schutzhaft.
52:22Wie Sie meinen.
52:25Beschränken wir uns also auf meine Punkte A und B.
52:28Die beide, und deshalb will ich auch nicht gesondert auf Sie eingehen,
52:32von einer durch nichts belegten Hypothese ausgehen.
52:35Den sogenannten Hinterbindern.
52:37Deren Existenz mag zwar vorstellbar sein, für ihre Annahme als Haftgrund verlange ich mehr.
52:44Handfeste Beweise.
52:46Herr Matula, in wessen Auftrag waren Sie im Hause Dr. Winters?
52:51Ich war Hausmeister.
52:53Engagiert hat mich Frau Winters.
52:55Sie hat mir gesagt, dass ich die Hälfte des Haftgrunds,
52:59Ich war Hausmeister.
53:01Engagiert hat mich Frau Winters.
53:04Entschuldigen Sie.
53:07Mir ist schlecht.
53:09Könnte ich ein Glas Wasser haben?
53:12Holen Sie Herrn Matula ein Glas Wasser.
53:14Und schließen Sie die Tür ab.
53:16Herr Matula, Sie haben den Sie verhörenden Polizeibeamten noch am Tatort?
53:21Einspruch.
53:23Da stand mein Mandant unter Betäubungsmitteln.
53:26Lassen wir die Verdunklung mal weg.
53:28Reden wir von der Fluchtgefahr.
53:30Herr Matula hat keine Familie.
53:32Keine feste Anstellung.
53:34Er ist im Hause Winzer.
53:36Kommen Sie, Herr Renz.
53:38Er ist im Hause Winzer.
53:40Er ist im Hause Winzer.
53:42Er ist im Hause Winzer.
53:43Kommen Sie, Herr Renz.
53:45Er hat keine feste Anstellung, keine Immobilien.
53:48Im Gegenteil.
53:50Erhebliche Schulden.
53:54Es ist deshalb die Annahme berechtigt,
53:56dass er sich dem anstehenden Strafverfahren
53:58wegen eines Tötungsdeliktes durch Flucht entzieht.
54:00Wir bieten Kaution an.
54:05In welcher Höhe?
54:07Herr Verteidiger, in welcher Höhe wollen Sie Kaution bieten?
54:10200.000 Mark.
54:13Ich protestiere.
54:15Unter einer halben Million geht gar nichts.
54:32Geht gar nichts!
54:39Geht gar nichts!
55:10Geht gar nichts!
55:24Wollen Sie noch immer Kaution anbieten, Herr Dr. Renz?
55:30Jedenfalls geht es ab jetzt weniger um den Schuldbeweis,
55:34als um die Dingfestmachung des Täters.
55:39Geht gar nichts!
56:09Geht gar nichts!
56:39Auf Wiedersehen, Herr Dr. Renz.
57:09Geht gar nichts!
57:11Geht gar nichts!
57:39Geht gar nichts!
57:41Geht gar nichts!
58:09Untertitel der Amara.org-Community

Empfohlen