Polizeiruf 110-Tod durch elektrischen Strom (1990)

  • vor 4 Stunden
Bei Schachtarbeiten verunglückt der Baufachmann Herbert Wilke tödlich. Ein nicht gekennzeichnetes Starkstromkabel wurde ihm zum Verhängnis. Im ersten Moment sieht das Ganze für Kommissar Hübner und sein Team nach einer Routineuntersuchung aus. Wilke hatte die Trasse selbst abgesteckt und dabei offensichtlich den Schachtplan nicht beachtet. Ein tragischer Unfall aus Leichtsinn also? Doch wo ist der Schachtplan geblieben? In Wilkes Unterlagen ist er nicht zu finden. Die Zweifel an der Unfallversion verstärken sich, als ein Schachtplan gefunden wird, in dem das Starkstromkabel nicht eingezeichnet ist und die Ermittlungen ergeben, dass Frau Wilke nicht allein ihrem Mann zu Hilfe geeilt ist.
Warum hat sie gegenüber der Polizei verschwiegen, dass sie mit Sebastian Brauer, dem Mann mit dem sie ein Verhältnis hat, am Unfallort gewesen ist? Brauer ist Leiter des Bauamtes, also für die Schachtgenehmigung verantwortlich. Wurde hier bewusst manipuliert, und ist Wilkes Weigerung, sich scheiden zu lassen, der Grund für einen Mord? (Text: MDR)

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Transcript
00:00:00Untertitel von Stephanie Geiges
00:00:30Untertitel der Amara.org-Community
00:00:46Hier, wir meisten.
00:00:48Tut es weh?
00:00:50Bitte mal zur Zentrale durchgeben.
00:00:53Verdacht auf akute Appendizitis mit Perforation.
00:01:00Untertitel von Stephanie Geiges
00:01:30Untertitel von Stephanie Geiges
00:01:47So, Karen, du hast jetzt schön tief Luft,
00:01:50wie ich es erklärt habe, ja?
00:01:56Können wir?
00:01:58Wir können.
00:02:01Mann, oh Mann, oh Mann, das gibt's doch gar nicht,
00:02:04so ein Mistverdammter!
00:02:16Nein, dieses scheiß Pappeln, verdammt noch mal!
00:02:20Nur Unkraut dabei, du Mist, ekelhaft!
00:02:31Untertitel von Stephanie Geiges
00:02:41Nicht doch, er wollte einen neuen Schluss machen.
00:02:45Verstehe, pünktlich wie ein Maurer.
00:02:54Scheißwurzel!
00:03:00Untertitel von Stephanie Geiges
00:03:31Ja, warum kommt kein Notstrom?
00:03:34Bitte mal nachsehen.
00:03:42Sebastian!
00:03:45Sebastian!
00:03:47Sebastian!
00:03:51Warte!
00:03:52Warte!
00:03:58Da muss doch was passiert sein.
00:04:01Was soll ihm passiert sein?
00:04:03Sonja Wilke hat mal wieder besucht, das ist alles.
00:04:06Notstromaggregat springt nicht an.
00:04:09Wird repariert.
00:04:12Die Batterien halten höchstens eine halbe Stunde.
00:04:16Gibt's Gott, es kommt kein schwerer Unfall auf den Tisch.
00:04:23Wenn der Strom noch eine Weile wegbleibt,
00:04:26ist die ganze Charge am Eimer.
00:04:28Es kann lange dauern.
00:04:30Gibt's morgen überhaupt keine Feuchtigkeit.
00:04:33Ich geh mal telefonieren.
00:04:35Müssen die Leute den Kuchen essen?
00:04:37Quatschkopf!
00:04:49Na, Doktor, wie sieht's aus?
00:04:50Exitus. Wahrscheinlich durch elektrischen Strom.
00:04:53Was, ein Unfall?
00:04:55Sieht so aus, aber das ist schon Ihre Strecke.
00:04:58Ja, da haben Sie recht.
00:05:01Meine Damen und Herren, ich würde Sie bitten,
00:05:03treten Sie doch ein paar Schritte zurück, ja?
00:05:05Behindern Sie unsere Arbeit.
00:05:07Was soll denn das hier werden?
00:05:09Eine Abwasserleitung.
00:05:11Die Siedlung, die soll an das Abwassernetz
00:05:13von Ort Weihnachtsdorf angeschlossen werden.
00:05:15Bitte treten Sie noch etwas zurück, ja?
00:05:17Würden Sie bitte etwas zurück, ja?
00:05:18Würden Sie bitte etwas zurück in ein paar Meter, ja?
00:05:21Bitte machen Sie es uns doch nicht so schwer.
00:05:24Wir sind fertig.
00:05:26Ist gut.
00:05:28Seine Papiere. Personalausweis, Führerschein, Betriebsausweis.
00:05:31Ah.
00:05:33Geboren 1943, ein Kriegskind.
00:05:36Und im Frieden nicht mal 47 geworden.
00:05:39Darf ich jetzt ans Kabel?
00:05:41Ja, ja, wenn Sie die Leiche nicht stören.
00:05:44Sagen Sie, ist das Ihr Kollege da am Backofen?
00:05:46Ja.
00:05:49Danke, Ende.
00:05:52Ist es schlimm?
00:05:54Ja, die halbe Stadt ist ohne Strom.
00:05:57Auch Betriebe?
00:05:59Naja, die werden es überstehen.
00:06:01Das heißt, die Konsumgroßbäckerei und das Krankenhaus,
00:06:03die haben es schwer.
00:06:05Das Krankenhaus hat ein Notstromaggregat.
00:06:07Wenn das mal funktioniert.
00:06:09Und wie lange wird es dauern?
00:06:11Stunden, mindestens.
00:06:13Es ist total durch.
00:06:14Ja, ein Kabelriss ist keine Kleinigkeit.
00:06:21Lutz, komm doch mal her.
00:06:23Und der ABV bitte auch.
00:06:26Entschuldige, Sonja.
00:06:34Ja, Sie kannten den Toten?
00:06:36Ja.
00:06:38Wie konnte das passieren?
00:06:40Ja.
00:06:41Er war doch ein versierter Fachmann.
00:06:43Das ist mir ein völliges Rätsel.
00:06:45Herbert ist...
00:06:47Ja, er war ein gestandener Fachmann,
00:06:50mit allen Wassern gewaschen.
00:06:53Bauunterlagen?
00:06:55Nein.
00:06:57Schachtplan?
00:06:59Nein.
00:07:01Und im Backer?
00:07:03Auch nichts.
00:07:05Besser, wir lassen Sie heute in Ruhe.
00:07:08Ja.
00:07:09Ihr könnt jetzt weitermachen.
00:07:11Wer ist eigentlich der Bauherr?
00:07:13Na, die Gemeinde.
00:07:15Der Bürgermeister.
00:07:17Und wo ist der Bürgermeister?
00:07:19Seine Tochter haben sie vorhin ins Krankenhaus geholt.
00:07:22Blinddarmentzündung.
00:07:24Lutz, wir werden beide zum Bürgermeister fahren.
00:07:27Und ihr bringt die Frau nach Hause.
00:07:29Das geht in Ordnung.
00:07:31Und bringt die Bauunterlagen,
00:07:33mit die er bei sich zu Hause hat.
00:07:40Wie kommt's drum?
00:07:43Kann nach Stunden dauern.
00:07:46Die schasche ich sowieso im Eimer.
00:07:49Wieso, was ist denn passiert?
00:07:51Havarie am Fernkabel.
00:07:54Lass die Öfen noch ausbacken,
00:07:56dann alles vorbereiten,
00:07:58damit wir mehr Saft haben,
00:08:00bevor wir weitermachen können.
00:08:09Okay.
00:08:35Wieso warst denn du eigentlich so schnell am Bagger?
00:08:37Ich hab den Blitz gesehen.
00:08:39Was sagt sie?
00:08:41Sie hat den Blitz gesehen.
00:08:43Aha, und dann hast du sofort das Rettungsamt angerufen.
00:08:47Ach, das war auch ganz richtig so.
00:08:52Mann, wie bist du durch den Dreck
00:08:55los zum Bagger gekommen?
00:09:05Ich begreife das nicht.
00:09:08Wie konnte das Herbert Ploß passieren?
00:09:11Was soll nun werden?
00:09:15Nehmen Sie doch Platz.
00:09:22Meine Frau ist zur Kur,
00:09:24und dann passiert das noch mit meiner Tochter.
00:09:27Blinder im Durchbruch.
00:09:29Herr Fühlberg,
00:09:31weshalb baggert der Herbert Wilke
00:09:33spätabends Mutterseelen allein da draußen?
00:09:35Es ging um den Abwasserkanal für die Negersiedlung.
00:09:38Negersiedlung.
00:09:40Das ist nichts Diskriminierendes.
00:09:44Sie heißt so im Volksmund,
00:09:47weil die ersten sechs Häuser
00:09:49dunkelbraune Holzgiebel haben.
00:09:51Sie hat keinen richtigen Namen,
00:09:53die Siedlung.
00:09:55Darf ich?
00:09:58Ich kann einen gebrauchen.
00:10:02Fährst du?
00:10:04Heute Abend wollte er das letzte Stück aufgraben,
00:10:07über die Wiese bis zum Hauptstrand.
00:10:10Im vorigen Jahr haben wir die Siedlung
00:10:13an das Trinkwassernetz angeschlossen.
00:10:15Danach fassten die hauseigenen Kläranlagen
00:10:18und Sammelbecken die Abwässer nicht mehr.
00:10:21In den Volkswirtschaftsplan kamen wir nicht rein.
00:10:24Alle Kapazitäten waren für den Wohnungsneubau
00:10:27in der Hauptstadt abgezogen.
00:10:29Ob ich das ohne ihn weitergehen soll, weiß ich nicht.
00:10:32Herbert ist,
00:10:34war der Leiter meiner Baukommission.
00:10:37Das Dorf hat ihm viel zu verdanken.
00:10:40Und geschuftet hat er, weiß Gott.
00:10:42Na ja,
00:10:44er hat es ja nicht umsonst gemacht.
00:10:46Sein eigenes Haus hängt mit dran.
00:10:48Und für sein Haus, da hat er was übrig.
00:10:51Auf Herbert.
00:10:54Lass mich.
00:10:55Auf Herbert.
00:10:58Ich fahre.
00:11:05Wie kann es nun einem so erfahrenen Baumenschen passieren,
00:11:09dass er so ein Kabel anschneidet?
00:11:13Er hatte alle Bauunterlagen.
00:11:15Und den Schachtplan.
00:11:17Er hat ja die Trasse selbst abgepflockt.
00:11:19Ich begreife das nicht.
00:11:21Die halbe Stadt ist ohne Strom.
00:11:23Die LPG auch?
00:11:26Da hier Licht brennt, hat auch die LPG Strom.
00:11:30Die halbe Stadt, sagen Sie?
00:11:32Das Krankenhaus auch?
00:11:34Das vermutlich.
00:11:38Ja, das trifft zu.
00:11:40Wir sind vom Stromausfall betroffen.
00:11:42Aber es wird natürlich weiter operiert.
00:11:44Ja, es wird schon gut.
00:11:46Warten Sie einen Augenblick, sie kommt gerade.
00:11:48Schwester Helga?
00:11:51Der Vater.
00:11:55Herr Pfühlberg, alles in Ordnung.
00:11:57Ihre Tochter hat die Operation überstanden.
00:11:59Sie schläft.
00:12:01Ist doch schön.
00:12:06Lass mich.
00:12:25Das Hobby von Herbert Wilke.
00:12:29In England soll es 4 Mio. Hunde geben.
00:12:336 Mio. Katzen.
00:12:368 Mio. Stubenvögel.
00:12:39Und 25.000 behördlich registrierte Gespenster.
00:12:44Aber die Fische, die hat noch keiner gezählt.
00:12:56Guten Abend.
00:12:58Guten Abend, Leutnant Rödel.
00:13:00Sind Sie der Sohn?
00:13:04Ihre Mutter ist oben.
00:13:07Was ist denn da los?
00:13:12Guten Abend, Thomas.
00:13:14Guten Abend.
00:13:17Was ist denn da los?
00:13:20Guten Abend, Thomas.
00:13:22Guten Abend.
00:13:25Stimmt das mit Vater?
00:13:33Es hat jetzt keinen Zweck mit dir zu reden.
00:13:35Wir müssen einen Moment warten.
00:13:47Aber die Bauunterlagen.
00:13:50Die wird uns Thomas rausgeben.
00:13:56Was ist denn da los?
00:13:59Moin.
00:14:01Wir hatten eine Apartheid heute Nacht.
00:14:03Stromausfall.
00:14:05Das wird nicht wacken.
00:14:07Wir fahren nach Oberkirchstraße.
00:14:09Zur Firma Schulze.
00:14:11Holst dort 1.000 Vortrag.
00:14:15Moin.
00:14:17Heute Nacht fahrst du Hänsel bei uns.
00:14:19Bierpapiere für Gremse und Opel.
00:14:21Ja.
00:14:22In Klimberg 300.
00:14:24Alles klar.
00:14:26Tschüss.
00:14:29Also, fangen wir mit den Bauunterlagen an.
00:14:32Ja, also hier drin sind alle Unterlagen für die Abwasserleitung.
00:14:36Der Antrag vom Rat der Gemeinde
00:14:38zur Stimmung der Kreisplankommission.
00:14:41Die Gutachten von der Abwasserwirtschaft
00:14:43und vom Tiefbauamt
00:14:45und der Bauauszug aus dem Volkswirtschaftsamt.
00:14:48Ja.
00:14:49Und der Bauauszug aus dem Volkswirtschaftsplan.
00:14:53Alles sehr ordentlich und in richtiger Reihenfolge.
00:15:04Ja, und der Schachtplan des Planauslegeverfahrens.
00:15:08Der ist nicht dabei.
00:15:10Das ist doch das Wichtigste.
00:15:13Ist er vielleicht zwischen die anderen Unterlagen gerutscht?
00:15:16Habe ich schon alles durchgesehen.
00:15:17Ja, das ist ja ein Ding.
00:15:19Hat er etwa ohne Plan gearbeitet?
00:15:21Oder hat ihn jemand verschwinden lassen?
00:15:24Wer sollte denn und warum?
00:15:26Also, der Schachtplan muss her.
00:15:28Du marschierst zum Kreisbauamt und du Lutz in Wilkes Betrieb.
00:15:32Und ich seh mich mit dem HBV nochmal bei Wilke zu Hause.
00:15:38Na ja, zum Projekt Abwasserleitung Siedlung Ort Weilersdorf
00:15:42gehört ja nicht nur die Abwasserleitung,
00:15:44sondern auch 28 Hausanschlüsse,
00:15:46eine Pumpstation und die Einleitung in den Hauptstrand.
00:15:51Uns interessiert vor allem die Trasse.
00:15:54Das heißt die Unterlagen, nach denen Herbert Wilke gearbeitet hat.
00:15:57Moment.
00:15:59Schulz!
00:16:01Herr Schulz, ich bräuchte mal die Schachtgenehmigung, bitte.
00:16:06Danke.
00:16:11Hier ist der Schachtplan gemäß Planauslegeverfahren.
00:16:14Mit der Bestätigung der Trassenmarkierung
00:16:17und das Starkstromkabel.
00:16:19Zwei Unterschriften, bitte.
00:16:21Eine solide Sache, Wilke war ein erfahrener Baufuchs.
00:16:25Und Wilke besaß diese gleiche Geländegarte.
00:16:28Und ein Exemplar dieser grünen Schachtgenehmigung.
00:16:31Er hat mir beides quittiert.
00:16:33Hier, bitte.
00:16:38Darf ich die Kopien mitnehmen?
00:16:40Bitte, wenn Sie.
00:16:41Auch hier quittieren?
00:16:48Danke.
00:16:51Wie erklären Sie sich eigentlich,
00:16:53dass Wilke so etwas passieren konnte?
00:16:55Vielleicht war er einfach überarbeitet.
00:16:57Er war ja ein vielfältig engagierter Mann.
00:17:00Und hat gut verdient dabei.
00:17:03Wiedersehen.
00:17:04Wiedersehen.
00:17:08Bei dem einen Sinn Uhr,
00:17:10ist dem anderen Sinn Nacht egal.
00:17:13Hier.
00:17:16Vor 18 Jahren aufgenommen.
00:17:191971.
00:17:21Nach unserer Zusammenlegung mit der Tiefbau-PGH.
00:17:24Herbert als Brigadier.
00:17:26Damals waren wir 15 Brigaden.
00:17:29Die Hälfte von heute.
00:17:31Ich hätte nie gedacht,
00:17:33dass er vor mir den Betrieb verlässt.
00:17:37Wie ich sehe,
00:17:39der Herbert Wilke,
00:17:41der hat viel Feierabendarbeit von Ihnen genehmigt bekommen.
00:17:44Herbert war ein gefragter Mann.
00:17:46Im Betrieb und außerhalb.
00:17:49Bei jedem abgelehnten Antrag
00:17:51kriege ich ganze Meuten auf den Hals.
00:17:54Hätte ich beispielsweise
00:17:56die Ortweilersdorfer Sache nicht genehmigt,
00:17:57was meinen Sie, wie Herbert Sauer gewesen wäre,
00:17:59wo doch sein eigenes Häuschen dranhängt?
00:18:02Der Bürgermeister hätte mir die Bude eingerannt
00:18:04und Hinze und Kunst auf den Hals gehetzt.
00:18:06Also habe ich zugestimmt.
00:18:08Ist ja für eine gute Sache.
00:18:10Und wer lässt sich schon gerne in schwarzen Peter zuspielen?
00:18:13Jetzt haben Sie ihn aber.
00:18:15Das ist wohl noch sehr die Frage.
00:18:17So?
00:18:19Na, dann sehen Sie mal zu, wie Sie ihn wieder loswerden.
00:18:22Hier muss man nur ständig überlegen,
00:18:24welche Karte man ausspielt.
00:18:25Welche Entscheidung man trifft.
00:18:27Ohne Risiko läuft nichts.
00:18:29Weder im Spiel noch im Leben.
00:18:32Auch im Sozialismus muss ich was riskieren,
00:18:34wenn ich über die Runden kommen will.
00:18:36Also dann und wann auch mal,
00:18:38ohne die gesetzlichen Bestimmungen einzuhalten?
00:18:42Das haben Sie gesagt.
00:18:44Hm. Gefragt.
00:18:47Ich bekomme mein Geld unter anderem dafür,
00:18:49dass im Betrieb die Gesetze respektiert werden.
00:18:52Und im Betrieb.
00:18:53Im Betrieb die Gesetze respektiert werden.
00:18:55Und ich verdiene mir mein Geld ehrlich.
00:19:02Entschuldigung.
00:19:10Ich seh doch wohl nicht richtig.
00:19:12Ihr müsst doch was an der Birne haben.
00:19:14Was ist denn das hier ohne Schutzhilfs?
00:19:16Arbeitsschutz!
00:19:18Und ich krieg dann wieder ein Ding ins Kreuze.
00:19:23Man muss den Anfängen wehren.
00:19:27Gutmütigkeit ist auch das Gegenteil von Gutsein.
00:19:32Tja.
00:19:37Maurer gelernt.
00:19:39Dann Zusatzqualifizierung.
00:19:42Vor allem für Tiefbaumaschinen.
00:19:45In den Lehrstudium.
00:19:47Und sehr gut abgeschlossen.
00:19:50Prämien.
00:19:53Lobigung.
00:19:55Drei, vier, fünf.
00:19:57Achtmal Aktivist der sozialistischen Arbeit.
00:20:00Umso unverständlicher, wie ihm dieses Unglück zustoßen konnte.
00:20:04Völlig unverständlich.
00:20:06Herbert hat sich verhalten,
00:20:08als hätte er von der Kabeltrasse gar nichts gewusst.
00:20:10Hm. War sie denn nicht eingezeichnet?
00:20:12Natürlich war sie das.
00:20:14Ich hab die Stempel auf der Schachtgenehmigung
00:20:16selber kontrolliert.
00:20:18Auch den von der Energiewirtschaft.
00:20:20Ja Anton, du mach doch mal hin!
00:20:21Wo bleibst du denn?
00:20:23Die erwarten hier, du mach doch mal!
00:20:25Entschuldigung.
00:20:28Anton!
00:20:30Anton, soll ich dir Beine machen?
00:20:32Ja, ist ja gut, Chef. Bin ja schon da.
00:20:34Mischanlage einfach unbesetzt lassen.
00:20:36Der Chef muss wohl wieder mal seine Nummer abziehen.
00:20:46Hm. Schöne Gegend hat er sich ausgesucht hier.
00:20:48Und ein hübsches Häuschen.
00:20:50Und wer sollte so wohnen, wenn nicht ein Mann wie Wilke?
00:20:53Seit einem Vierteljahrhundert baut er hier im Kreis die Häuser.
00:20:56Auf Ställe und Straßen.
00:20:58Und das Haus hat er auch selber gebaut.
00:21:00Natürlich hat ihm der Betrieb geholfen.
00:21:02Aber Glück hat's ihm nicht gebracht.
00:21:04Seine Frau wollte sich scheiden lassen.
00:21:06Und er?
00:21:08Er wollte nicht.
00:21:10Tag Thomas.
00:21:12Guten Tag.
00:21:14Mutti?
00:21:16Ja?
00:21:19Tag Sonja.
00:21:21Guten Tag.
00:21:23Entschuldige, aber wir müssen noch mal mit dir sprechen.
00:21:25Schon gut.
00:21:27Das ist Oberleutnant Hübner.
00:21:29Hab ich gestern schon kennengelernt.
00:21:31Bitte kommen Sie doch rein.
00:21:38Ja?
00:21:40Bitte, Frau Wilke, entschuldigen Sie meine Frage.
00:21:43Ich muss Sie Ihnen stellen.
00:21:45Trifft es zu, dass Sie sich von Ihrem Mann
00:21:48trennen wollten?
00:21:54Ja.
00:21:57Aber das hat doch jetzt keine Bedeutung mehr.
00:22:03Sonja,
00:22:05wir müssen alle Unterlagen,
00:22:07auch den ganzen Schriftkram von Herbert, noch mal durchsehen.
00:22:11Aber ihr habt doch alles.
00:22:13Sucht ihr was Bestimmtes?
00:22:15Den Schachtplan, den können wir nicht finden.
00:22:18Die Schachtgenehmigung liegt beim Rat der Gemeinde.
00:22:21Aber er muss auch ein Exemplar gehabt haben.
00:22:24Oder eine Geländekarte, nach der er gearbeitet hat.
00:22:27Muss er?
00:22:29Ja.
00:22:31Dort sind alle seine Sachen.
00:22:41Entschuldigt mich.
00:22:48Bitte.
00:23:07Sonja?
00:23:09Ja?
00:23:11Woanders hat er ja nichts mehr?
00:23:13Nein.
00:23:15Bevor wir zur Unfallstelle fahren,
00:23:16können Sie mich bitte anrufen.
00:23:18Ja, natürlich.
00:23:20Sie müssen im Betrieb und auf dem Bauamt
00:23:22noch mal nach Wilkes Schachtplan suchen.
00:23:26Sie sagten,
00:23:28Sie wollte sich scheiden lassen.
00:23:30Er war dagegen.
00:23:32Genau.
00:23:34Ging das schon lange?
00:23:36Halbes Jahr.
00:23:38Vielleicht hat jemand den Plan verschwinden lassen.
00:23:41Weshalb sollte er?
00:23:43Oder Sie.
00:23:44Ich weiß, dass die Bezeichnung nicht stimmt.
00:23:46Ach, aber doch nicht Sonja.
00:23:55Ja, Meisner.
00:23:58Für Sie.
00:24:01Danke.
00:24:03Ja?
00:24:05Jürgen?
00:24:07Ich denke dran.
00:24:09Ich möchte mich mal ein bisschen in Ihrem Betrieb umsehen.
00:24:11Wir müssten alle Sachen von Herbert Wilke überprüfen.
00:24:19Mahlzeit.
00:24:21Mahlzeit.
00:24:23Meisner hat angerufen.
00:24:25Der Kollege Wilke, der soll hier seinen Spind haben.
00:24:27Ja, hat er.
00:24:29Dass er ausgerechnet ihn erwischt hat,
00:24:31wie ist das eigentlich passiert?
00:24:33Das muss noch untersucht werden.
00:24:35Siehste.
00:24:37Mit dem konnte man Kohle machen.
00:24:39Kein Wunder.
00:24:41Das ist ja nicht leicht beim Chef.
00:24:43Na, endlich.
00:24:45Musste es ja mal so kommen.
00:24:47Wieso musste?
00:24:49War er leichtsinnig?
00:24:52Eigentlich nicht.
00:24:54Das ist dein Schrank.
00:24:56Mehr hatte er nicht im Betrieb?
00:24:58Nicht, dass ich wüsste.
00:25:12Morgen.
00:25:14Morgen.
00:25:16Na, wie geht es der Tochter?
00:25:18Sie ist überm Berg.
00:25:20War heute früh bei ihr.
00:25:22Schön.
00:25:24Die Planauslagen vom Bauamt.
00:25:26Ja.
00:25:31Hat Wilke selbst abgesteckt.
00:25:33Einfache Sache, Schnur gerade.
00:25:35Ja, war denn die Kreuzungsstelle markiert?
00:25:39Das Kabel sollte unterquert werden.
00:25:41In Handschachtarbeit.
00:25:43Meine Frage war,
00:25:45war die Kreuzungsstelle auf der Wiese markiert?
00:25:48Ich weiß nicht.
00:25:50Aber Sie haben doch die Trassenmarkierung abgenommen.
00:25:53Das ist doch Ihre Unterschrift.
00:25:55Waren Sie denn gar nicht hier?
00:25:57Ja, warum sollte ich?
00:25:59Herbert war Vorsitzender der Landwirtschaft.
00:26:01Er hat mir gesagt,
00:26:02Herbert war Vorsitzender der Baukommission.
00:26:05Er hätte auch selbst unterschreiben können.
00:26:07Und Sie haben einfach so unterzeichnet?
00:26:10Warum sollte ich nicht?
00:26:12Ich kannte doch die Wiese.
00:26:14Und Herbert auch.
00:26:16Offenbar nicht gut genug.
00:26:18Und wem gehört die zweite Unterschrift?
00:26:20Kollege Schulz vom Kreisbauamt.
00:26:22War der wenigstens an Ort und Stelle hier?
00:26:30Wiedersehen.
00:26:33Na, was gefunden?
00:26:35Wenig.
00:26:37Es ist alles zertrampelt oder von der Energiewirtschaft zerfahren.
00:26:40Nur dort an der Baumgruppe, da hat ein Auto gestanden.
00:26:43Vermutlich Wartburg.
00:26:45Und der ist von der Siedlung gekommen.
00:26:47Und zwar vor dem Regen.
00:26:49Also zur Zeit des Unfalls oder unmittelbar danach.
00:26:52Hier sind die ganzen Obstwiese aufgeführt.
00:26:55Schauen Sie mal.
00:26:57Sehr viel abgebührt.
00:26:59Na nun.
00:27:00Schon wieder da?
00:27:02Ja, wir wollten Sie nicht stören.
00:27:04Es geht um die Abnahme der Trassenmarkierung.
00:27:07Dafür ist Schulz zuständig.
00:27:10Herr Schulz, ja?
00:27:12Ja.
00:27:14Sagen Sie bitte, ist das hier Ihre Unterschrift?
00:27:17Ja.
00:27:19Sie haben vor Ort geprüft?
00:27:22Äh.
00:27:24Naja, nicht, nicht direkt.
00:27:26Also indirekt.
00:27:27Und wie ist das konkret vor sich gegangen?
00:27:30Ich habe angerufen.
00:27:32Der Bürgermeister ist dann vorbeigekommen
00:27:34und ich habe gegengezeichnet.
00:27:36Was?
00:27:38Der Bürgermeister selber hatte da auch schon unterschrieben.
00:27:41Das hat ein Nachspiel.
00:27:46Ich möchte die Reihenfolge der Bauarbeiten
00:27:48in der Siedlung tabellieren.
00:27:50Können Sie mir da mal helfen?
00:27:52Aber gern.
00:27:54Ich mach das schon.
00:27:55Schönen Dank, Frau Bayer.
00:27:57Danke schön.
00:28:00Kommen Sie.
00:28:02Schade.
00:28:07Die ersten fünf Häuser entstanden schon vor dem Krieg.
00:28:10Die mit den braunen Holzgiebeln.
00:28:12Billighäuser.
00:28:14Vor zehn Jahren ging dann unser Eigenheimbau los.
00:28:1619 Häuser.
00:28:18Vor sieben Jahren dann das Stachstromkabel.
00:28:21Die letzten Häuser wurden vor vier Jahren
00:28:22gebaut.
00:28:24Das von Wilke war das allerletzte.
00:28:27Also wohnte Wilke noch nicht dort,
00:28:29als das Kabel verlegt wurde.
00:28:33Wohnte er dann vorher überhaupt im Dorf?
00:28:35Nein.
00:28:37In meiner Nachbarschaft in der Stadt.
00:28:39Äh, Bärstraße.
00:28:43Hat er von dem Kabel nichts gewusst?
00:28:46War doch eingezeichnet.
00:28:49Ja, hier schon.
00:28:50Aber auch auf der Zeichnung,
00:28:52die Herbert Wilke benutzt hat.
00:28:55Darf ich mal?
00:28:57Bitte.
00:29:05Auch der vom Bauamt
00:29:07hat die Trassenführung nicht vor Ort abgenommen.
00:29:10Herbert arbeitete ordentlich.
00:29:12Und wie erklären Sie sich,
00:29:14dass Herbert Wilke vom Bagger stieg,
00:29:16als der das Kabel gepackt hatte?
00:29:18Hat ja auch noch am Kabel gearbeitet.
00:29:20Hat den Greifer hantiert.
00:29:22Mit Montiereisen hat versucht,
00:29:24das Bagger mal freizukriegen.
00:29:26Herbert fluchte schon die ganze letzte Woche
00:29:28auf diesen schrottreifen Seilzugbagger,
00:29:30der längst abgeschrieben ist.
00:29:32Und er hat trotzdem damit gebaggert?
00:29:34Er musste.
00:29:36Zwei Hydraulikbagger haben sie.
00:29:38Einer ist in Berlin beim Wohnungsbau.
00:29:40Und der andere
00:29:42hat er versaut auf dem Hof.
00:29:44Das hat Steinmangel.
00:29:46Womit er auch baggerte.
00:29:48Entweder fehlte auf Wilkes Plan die Kabeltrasse
00:29:50oder er hat beim Markieren der Abwassertrasse geschludert.
00:29:53Und keiner hat es kontrolliert.
00:29:55Einer hat es auf den anderen geschoben.
00:29:57Wilke hatte einfach zu viel um die Ohren.
00:30:00Tagelang eine zweite Schicht.
00:30:02Der Jüngste war er auch nicht mehr.
00:30:05Und danach der Ärger mit der Frau und ihrem ...
00:30:10Was ihrem?
00:30:13Na, Liebhaber.
00:30:15Ach, das sagen Sie mir schon heute.
00:30:17Frau Wilke hat einen Liebhaber.
00:30:21Und wer ist der Auserwählte?
00:30:24Ist auch einer vom Bau.
00:30:27Ganz anderer Typ.
00:30:29So ein Charmeur.
00:30:31Gut aussehend.
00:30:33Wo arbeitet der?
00:30:35Im Kreisbauamt.
00:30:37Als Abteilungsleiter.
00:30:39Heißt Sebastian Brauner.
00:30:41Hat der nicht die Baugenehmigung bearbeitet?
00:30:44Das hat er.
00:30:46Sowohl für die Abwasserleitung
00:30:48als auch die für die Trinkwasserversorgung
00:30:50Dabei hat er ja die Sonja kennengelernt.
00:30:54Er war sowas wie ein Mentor bei den Hausbauten.
00:30:59Ich glaub, der hat sogar auch noch A dafür kassiert.
00:31:04Ja, Hübner.
00:31:06Frau Wilke, ich hätte noch eine Frage an Sie.
00:31:08Sagen Sie, hat Ihr Mann ein Testament hinterlassen?
00:31:14Ja.
00:31:16Ja, danke.
00:31:18Danke, wiederhören.
00:31:21Sie erbt alles.
00:31:27Ja dann, vielen Dank und bis zum nächsten Mal.
00:31:34So, Karl.
00:31:36Warten wir.
00:31:39So, ich weiß nicht, ob es wichtig ist.
00:31:42Was? Alles kann wichtig sein.
00:31:45Also die Sonja,
00:31:47die ist gestern nicht so früh.
00:31:48Auf die Wiese gegangen.
00:31:50Einer mit dem Braunen Wartburg hat sie hingefahren.
00:31:53Einer aus dem Dorf?
00:31:55Nee, nicht von hier.
00:31:57Aber du weißt schon,
00:31:59der schon öfter bei der Sonja aufgekreuzt war.
00:32:01Ach, der...
00:32:03Du, Willi.
00:32:05Schönen Dank.
00:32:07Ich glaub schon, dass das wichtig ist.
00:32:09Ja.
00:32:19So, wie weit sind die Untersuchungen des...
00:32:23Entschuldigung.
00:32:25Wie weit sind die Untersuchungen des Unfalls
00:32:27in Ort Weilersdorf gediehen?
00:32:29Leider noch nicht sehr weit.
00:32:32Das versaut uns aber ganz schön die Statistik.
00:32:35Eine Schadenssumme, die in die Hunderttausend geht.
00:32:39Na, einige Aussagen müssen noch weitergegeben werden.
00:32:42Ja, das stimmt.
00:32:44Aber es ist ja nicht so,
00:32:45dass die Untersuchungen in Ort Weilersdorf
00:32:47so weit sind, wie sie sind.
00:32:49Na, einige Aussagen müssen noch überprüft werden.
00:32:52Und dann sind da noch neue Spuren.
00:32:54Was denn?
00:32:56Etwa kein Unfall.
00:32:58Wir müssen noch einiges nachprüfen.
00:33:00Der ABV von Ort Weilersdorf
00:33:02hat mir gestern Abend noch einen wichtigen Hinweis gegeben.
00:33:05Bestatten Sie.
00:33:07Na ja, mach mal.
00:33:09Wir haben das heute Morgen noch vor dem Aufstehen überprüft.
00:33:12Sebastian Brauner fährt einen braunen Wartburg.
00:33:13Dann hat der Brauner die Sonja Wilke dorthin...
00:33:16Das heißt,
00:33:18die beiden waren die Ersten am Unfallort.
00:33:20Zweifellos.
00:33:22Möglicherweise sogar noch vor dem tödlichen Unfall.
00:33:25Diesen Umstand haben uns Frau Wilke und Herr Brauner
00:33:28verschwiegen.
00:33:36Ich sage dir, die Dame hat Dreck am Stecken.
00:33:39Der Mann da hat geschuftert und die hat sich durch die Gegend gebobst.
00:33:41Die wollte doch die Scheidung, oder?
00:33:43Ja, schon.
00:33:45Ja, und das Haus und das Geld, das wollte sie auch.
00:33:47Lutz, seit deiner Scheidung
00:33:49bist du Frauen gegenüber manchmal sehr voreingenommen.
00:33:51Ja, was heißt denn hier sehr voreingenommen?
00:33:53Stimmt's oder stimmt's einfach nicht?
00:33:55Du wiederholst dich.
00:33:57Und ich ändere die Einteilung.
00:33:59Mödl wird sie befragen, nicht du.
00:34:01Und du übernimmst den Sohn.
00:34:03Thomas Wilke, klar?
00:34:05Du kannst mich mal.
00:34:07Hier das Reifenprofil.
00:34:09Der Eindruck an der Baumgruppe stimmt mit ihrem Wagen überein.
00:34:12Linkes Vorderrad.
00:34:15Dann lese ich Ihnen mal eine Zeugenaussage vor.
00:34:18Die Sonja, die ist gestern nicht zu Fuß auf die Wiese gelaufen.
00:34:22Einer im braunen Wartburg hat sie hingefahren.
00:34:25Ja, das stimmt.
00:34:27Ich wollte da nicht hineingezogen werden.
00:34:30Als ich das mit Sonja anfing, dachte ich,
00:34:32ich könnte es auch jederzeit wieder beenden,
00:34:34aber inzwischen liebe ich diese Frau.
00:34:37Dann erzählen Sie mal,
00:34:39was Sie und Frau Wilke nach der Ankunft am Unfallort gemacht haben.
00:34:44Wir sind ausgestiegen.
00:34:46Ja, und?
00:34:48Dann sahen wir ihn da liegen.
00:34:50Ja, und dann?
00:34:52Haben Sie erste Hilfe geleistet?
00:34:54Er war doch tot.
00:34:56Wie haben Sie denn das festgestellt?
00:34:59Das habe ich gesehen, als ich ihn angeleuchtet habe.
00:35:02Und Frau Wilke?
00:35:03Sie ging hin zu ihm, nahm seine Hand,
00:35:06ganz leblos, hat sie gesagt.
00:35:08Und?
00:35:10Dann kam sie zu mir zurück und wir sind ins Auto.
00:35:13Sie sind nicht in den Bagger gestiegen.
00:35:15In den Bagger?
00:35:17Was sollten wir denn da?
00:35:19Am Bagger waren wir überhaupt nicht.
00:35:21Haben Sie oder Frau Wilke
00:35:23an dem Toten oder überhaupt am Unfallort etwas verändert?
00:35:27Nein.
00:35:29Das heißt ...
00:35:31Ja?
00:35:34Sie blieb doch dann allein zurück.
00:35:36Ich bin weggefahren.
00:35:39Sonja hatte doch das Rettungsamt angerufen
00:35:42und wir mussten ja jeden Moment eintreffen.
00:35:46Und Sie ließen Frau Wilke allein auf der Wiese
00:35:49mit ihrem toten Mann?
00:35:57Bitte schildern Sie,
00:35:59wie Sie den Verunglückten gefunden haben.
00:36:01Das wissen Sie doch.
00:36:03Bitte sagen Sie es noch mal.
00:36:05So wie es war, von Anfang an.
00:36:08Ich war gerade beim Tischdecken, da ...
00:36:11da sah ich den Blitz.
00:36:15Dann war alles finster.
00:36:17Die Lichter vom Bagger, meine ich.
00:36:20Da ...
00:36:23da habe ich das Rettungsamt angerufen.
00:36:26Dann bin ich losgerannt.
00:36:28Frau Wilke, es hatte geregnet.
00:36:30Der Feldweg war nass, morastig.
00:36:32Aber als Sie neben mir saßen, im Auto,
00:36:34da waren Ihre Schuhe sauber.
00:36:42Er hat mich hingebracht.
00:36:44Sebastian.
00:36:46Aber er wollte mit der ganzen Sache nichts zu tun haben
00:36:48und ist gleich wieder los.
00:36:50Herbert war ja nicht mehr zu helfen.
00:36:53Ich war so froh, dass er mich hingebracht hatte
00:36:55und ich nicht allein.
00:36:57Deshalb wollte ich ihn da raushalten.
00:36:59Hier noch den Zunahmen.
00:37:02Danke, Thomas.
00:37:04Dann brauche ich nur noch deine Fingerabdrücke.
00:37:06Wieso?
00:37:08Nur zum Vergleich.
00:37:10Kommst du bitte mal?
00:37:12Ist was mit meiner Mutter?
00:37:14Nö, nichts.
00:37:17Der Schuft.
00:37:19Du hast sehr an deinem Vater gehangen.
00:37:22Früher ja.
00:37:24Jetzt war er immer unterwegs.
00:37:25War immer zu Hause.
00:37:27Nur essen und schlafen.
00:37:30Früher, da war das ganz anders.
00:37:32Jeden Herbst haben wir Drachen gebaut.
00:37:34Ausflüge haben wir gemacht.
00:37:36Immer mit Mutter.
00:37:38Später dann die Fische.
00:37:42Das hat sich alles geändert.
00:37:45Darf ich mal?
00:37:48An allem ist dieser Schuft schuld.
00:37:52Ich war mit der Nacht noch nicht so weit.
00:37:54Ich war mit der Nacht und während Vater gerackert hat,
00:37:56hat er sie eingewickelt.
00:37:58Sogar als das mit Vater passierte, war dieser Typ da.
00:38:01Mutter ist durch ihn ganz anders geworden.
00:38:07Wissen Sie, was sie mir vorige Woche gesagt hat?
00:38:10Immer nur vernünftig sein,
00:38:12das ist doch kein lohnendes Leben.
00:38:15Das hätte sie früher nicht mal gedacht, geschweige denn gesagt.
00:38:19Durch ihn ist sie so geworden.
00:38:20So albern,
00:38:23wie ein Teenie.
00:38:35Wollen wir irgendwo hin essen fahren?
00:38:43Wollen wir zu dir nach Hause?
00:38:50Ja.
00:39:02War's schlimm?
00:39:11Es heißt zwar,
00:39:13dass Unglück die Menschen einander näher bringt.
00:39:17Uns treibt es auseinander.
00:39:21Weißt du,
00:39:23das Leben ist an dem einen Tag beschissen
00:39:25und an dem anderen wundervoll.
00:39:33Was soll's, du wolltest doch die Scheidung.
00:39:35Aber doch nicht so.
00:39:38Fast 20 Jahre hab ich mit ihm zusammengelebt.
00:39:43Soll ich dich bedauern, oder was?
00:39:46Das kann doch niemand mehr rückgängig machen.
00:39:48Und außerdem,
00:39:50du sparst die Gerichtskosten und erbst das Haus.
00:39:54Komm.
00:39:56Du redest wie...
00:39:59Ich kann nun mal nicht sentimental sein.
00:40:05Okay.
00:40:18So kannst du mich zu deiner Gruppe.
00:40:20Komm.
00:40:21Komm erst mal zu mir rein.
00:40:28Du möchtest nicht darüber reden.
00:40:31Na gut.
00:40:33Was soll der so...
00:40:34Träumerisch.
00:40:36Ja,
00:40:38ich weiß,
00:40:40ich weiß,
00:40:42ich weiß,
00:40:44ich weiß,
00:40:45ich weiß.
00:40:47Was soll der so?
00:40:49So kannst du nicht zu den Kindern.
00:40:51Und wenn schon keine farbige Bluse,
00:40:53dann wenigstens eine weiße.
00:40:55Muss denn das sein?
00:40:58Du lebtest doch in Scheidung.
00:41:00Warum dann diese vordergründige Trauer?
00:41:03Der...
00:41:06Der Unfall hat alles verändert.
00:41:10Mit Sebastian bin ich auseinander.
00:41:12Na guck nicht so.
00:41:14Es ist aus.
00:41:17Na komm,
00:41:19beruhige dich jetzt.
00:41:21Ich weiß selber nicht.
00:41:23Wetterstein soll bei mir sein.
00:41:26Eins, zwei, drei.
00:41:29Den kann Wetterstein
00:41:32ja noch an meiner Tür.
00:41:36Tag.
00:41:38Tag.
00:41:39Mathis,
00:41:41ich bin der technische Leiter dieses Betriebes.
00:41:43Zimmermann.
00:41:45Ja, der Chef ist auf der Baustelle Thiermannstraße.
00:41:47Sie müssen schon mit mir Vorlieb nehmen,
00:41:49wenn Sie auf ihn warten möchten.
00:41:50Ach.
00:41:52In einer Stunde könnte er wieder da sein.
00:41:54Wozu warten?
00:41:56Ich möchte etwas mehr über Herbert Wilke erfahren.
00:41:59Herbert,
00:42:02ist sein Schachtplan endlich aufgetaucht?
00:42:04Nein, aber ich habe in seiner Kaderakte gelesen,
00:42:06dass er im vergangenen Jahr einen Verweis bekommen hat.
00:42:08Weshalb?
00:42:10Ja, tut mir wirklich leid,
00:42:12aber ich habe sehr wenig mit Wilke zu tun gehabt.
00:42:14Verweis.
00:42:16Warten Sie mal.
00:42:18Verweis.
00:42:21Hier ist die Verweiskartei.
00:42:23Aber Sie können auch die über Prämien und Auszeichnungen einsehen.
00:42:26Ja, Meisner hat alles aufgeführt.
00:42:28Auch ohne Computer.
00:42:34Mist.
00:42:37Das heißt, seine Sekretärin macht das.
00:42:40Eine tüchtige Frau.
00:42:42Hier gibt es sogar einen Protest des Staatsanwaltes.
00:42:46Ja.
00:42:47Den musste mein Vorgänger ausbaden.
00:42:49Liegt schon Jahre zurück.
00:42:51Verstoß gegen Arbeitsschutzbestimmung.
00:42:53Aber dass wir uns gebessert haben, liegt auch amtlich vor.
00:42:56Das ist doch eine Leistung, oder?
00:42:58Ja.
00:43:00Man muss nur wissen, wie man es macht.
00:43:02Und Kollege Meisner weiß das?
00:43:05Ja.
00:43:07Durch strengere Kontrollen?
00:43:10Ja.
00:43:12Sagen wir,
00:43:14bessere Abstimmung.
00:43:15Informationen der Parteileitung, der BGL, der ABI, an den Kreis
00:43:19werden erst mal am Tisch des Direktors abgestimmt.
00:43:22Dabei lassen sich die Probleme betriebsintern lösen.
00:43:26Wozu der Obrigkeit vermeidbarer Hager verursachen, hm?
00:43:35Ich soll mich beim Chef melden.
00:43:37Entschuldigung.
00:43:39Ah ja, ich weiß Bescheid.
00:43:41Die Männer von Wilke sollen nicht ursprünglich kommen.
00:43:43Die Männer von Wilke sollen nicht ursprünglich geplant
00:43:46ab morgen nach Schmetzdorf, sondern nach Bollershagen.
00:43:49Und welcher Bauwagen soll damit?
00:43:51Na, der, der nach Schmetzdorf sollte.
00:43:53Warte, ich komm mit runter.
00:43:58Ein disziplinarischer Verweis für Herbert Wilke.
00:44:02Der ist noch nicht mal verjährt.
00:44:04Trank er öfter?
00:44:06Der, der trank so gut wie nie.
00:44:08Und schon gar nicht während der Arbeitszeit.
00:44:10Aber den Verweis hat er gekriegt, wegen...
00:44:11Alkoholgenuss während der Arbeitszeit auf seiner Baustelle.
00:44:15Also, mein Freund war Herbert Wilke ja nicht.
00:44:18Aber zu dem Verweis ist er gekommen wie die Jungfrau zum Kind.
00:44:21Schuld war einer von der ABI.
00:44:23Der wollte Wilke eins auswischen.
00:44:25Und den Direktor.
00:44:27Das war damals, als Willi seine Zwillinge gekriegt hat.
00:44:29Ne, ich meine natürlich seine Frau.
00:44:31Spendiert hat ein Kasten Bier und eine Flasche Klan.
00:44:33Und getrunken haben wir die nach Feierabend.
00:44:35Aber weshalb denn der Verweis?
00:44:37Die reguläre Arbeitszeit.
00:44:38Die reguläre Arbeitszeit war noch nicht vorüber.
00:44:40Na dann.
00:44:42Tschüss.
00:44:44Also, was es mit dem letzten Verweis auf sich hatte,
00:44:46das haben mir die Kollegen erklärt.
00:44:48Aber weshalb bekam er den anderen?
00:44:50Steht alles in den Unterlagen.
00:44:52Gut, er hat gebaut.
00:44:54Ohne bestätigtes Projekt.
00:44:56Einen Großstahl.
00:44:58Machte Wilke so etwas öfter?
00:45:00Sie sollten genauer lesen.
00:45:02Es ging um den Gülleabfluss.
00:45:04Das Projekt lag schon vor.
00:45:05Bloß, der Gülleabfluss, der musste geändert werden.
00:45:07Das hatte Herbert selber ausgedüftet.
00:45:10Nach dem alten Projekt da,
00:45:12wären die Ersoffenen der Gülle.
00:45:14Also hat Herbert geändert.
00:45:16Nur, die Bestätigung durch die Instanzen,
00:45:18die ließ auf sich warten.
00:45:20Dann hat er dann auf eigene Verantwortung weitergebaut.
00:45:23Sie ließen das doch durchgehen.
00:45:25Wenn es der Sache nützt.
00:45:27Ja.
00:45:29Und was ist denn jetzt passiert?
00:45:31Das Projekt hat sich umgekehrt.
00:45:32Sie ließen das doch durchgehen.
00:45:34Wenn es der Sache nützt.
00:45:38Sie wissen doch, warum der liebe Gott
00:45:40dem Menschen zwei Augen gegeben hat.
00:45:45Ihr Chef ist doch nicht etwa einäugig?
00:45:50Aber den Verweis, den haben Sie ihm doch gegeben.
00:45:53Ich musste.
00:45:55Irgend so ein Übereifriger von der Bauaufsicht
00:45:57hat Herbert erwischt.
00:45:59Also bekam er von mir den Verweis.
00:46:03Und ein Vierteljahr später die Prämie.
00:46:06Mit welcher Begründung?
00:46:08Der Stall wurde vier Wochen vorfristig in Nutzung genommen.
00:46:10Das brachte dem Mastbetrieb etliche 10.000 Mark zusätzlich.
00:46:13Sieh an.
00:46:15Herbert Wilke hat was riskiert.
00:46:17Ja, das Schlimme dabei ist,
00:46:19die haben das alle als das Normale angesehen.
00:46:21Eieiei.
00:46:23Und der Betriebsleiter hat das alles schön gedenkt.
00:46:26Ja.
00:46:28Du, ich wäre beinahe explodiert.
00:46:29Wilke, ein Ritter ohne Furcht, wenn auch nicht ohne Tage.
00:46:32Du musst unbedingt noch mal in seinen Betrieb.
00:46:35Sprich mit den Leuten,
00:46:37mit denen er noch in den letzten Tagen Kontakt gehabt hat.
00:46:40Oder Kontakt gehabt haben könnte.
00:46:42Also ich glaube, dass es wichtig sein könnte.
00:46:45Ja.
00:46:47Sonja Wilke.
00:46:49Die hat mit ihrem Liebhaber gebrochen.
00:46:51Was, ernsthaft?
00:46:53Meine Frau sagt, ja.
00:46:55Die sind Arbeitskollegin und miteinander befreundet.
00:46:57Ja, und weshalb?
00:46:59Das weiß ich wohl selber nicht, wie sie sagt.
00:47:02Ich kann nur sagen, was meine Frau sagt.
00:47:05Oder sie weiß es sehr wohl.
00:47:07Will aber ihre Gründe nicht offenbaren.
00:47:22Na, Mann?
00:47:24Na, Mann?
00:47:25Na, Mann?
00:47:27Na, Thomas.
00:47:30Komm.
00:47:32Abendbrot ist schon auf dem Tisch.
00:47:35Ich geh mich erst waschen.
00:47:38Bitte guck vorher die Taschen von deinen Sachen durch.
00:47:48Klärt das Motorrad wieder?
00:47:51Nee, nicht so richtig.
00:47:53Ich muss noch mal an die Werkstatt.
00:47:55Okay.
00:48:06Du, Mom.
00:48:09Das ist doch der Plan, den die Polizei sucht.
00:48:13Ihren Vaters Kittel.
00:48:16Ich glaube, ja.
00:48:20Den Kittel hatte er doch gar nicht an, als der Unfall passierte.
00:48:25Ich ruf den ABV an.
00:48:29Ist das nicht schon ein bisschen spät?
00:48:32Wieso denn zu spät? So spät ist man auch wieder nicht.
00:48:36Zumal die Starkstromleitung nicht eingetragen ist.
00:48:51Ja.
00:48:56Im Bauamt füllen sie die Unterlagen durch.
00:48:59Und Frau Wilke, die bleibt bei ihrer Aussage.
00:49:02Sie hat den Arbeitskittel ihres Mannes in die Schmutzwäsche gegeben
00:49:05und wollte am Wochenende waschen.
00:49:07Durch die Ereignisse ist sie erst gestern Abend dazu gekommen.
00:49:10Ja, und bei der routinemäßigen Taschenkontrolle
00:49:12hat ihr Sohn die Geländekarte entdeckt.
00:49:14So hat's Thomas auch gesagt.
00:49:16Der war gerade angekommen und wollte ihr helfen.
00:49:18Ja, und sie hat ihn gebeten, dass er in den Taschen nachsehen soll.
00:49:22Na ja, klingt plausibel.
00:49:26Sag mal, hat denn der Vergleich der Fingerabdrücke
00:49:28wenigstens etwas gebracht?
00:49:30Ach, alles verwischte Spuren, kaum verwertbar.
00:49:35Das ist alles weder Fisch noch Fleisch.
00:49:38Wer weiß, ob wir je erfahren werden,
00:49:40an wem diese Kopie ausgegeben wurde
00:49:42und wie sie in Wilkes Arbeitskittel geraten ist.
00:49:47Aber eins scheint sicher zu sein,
00:49:48dass Wilke eben nach dieser unvollständigen Karte
00:49:50die Tasse markiert hat.
00:49:52Das erkennt auch sein Verhalten,
00:49:54als der Bagger auf das Hindernis stieß.
00:49:56Er nahm an, der Greifer hätte irgendwelche Wurzeln gepackt,
00:49:59die es dort ja auch gab.
00:50:01Und wenn jemand Wilke
00:50:04die unvollständige Geländekarte runtergeschoben hat,
00:50:09dann wäre es kein Unfall,
00:50:11dann wäre es Mord gewesen.
00:50:12Lütz, das ist mir zu hypothetisch.
00:50:14Nee, nee, du, das ist nicht nur hypothetisch.
00:50:16Erstens, wir haben jetzt die Geländekarte,
00:50:19mit der Wilke die Tasse markiert hat.
00:50:21Und die ist eine andere als die aus dem Bauamt.
00:50:23Zweitens, Motiv und Gelegenheit hatte Sebastian Brauner.
00:50:27Er wollte ja Frau Wilke heiraten,
00:50:29obgleich sich Herbert Wilke gar nicht scheiden lassen wollte.
00:50:32Außerdem händigte Brauner ihm die Geländekarte
00:50:35und die Geländekarte.
00:50:37Und was ist jetzt passiert?
00:50:38Außerdem händigte Brauner ihm die Geländekarte
00:50:42und den Schachplan aus.
00:50:44Bring mir den Nachweis,
00:50:46dass der Sebastian Brauner
00:50:48dem Verunglückten eine falsche Karte gegeben hat.
00:50:51Und kümmere dich erst einmal um Wilkes Feierabendkunden.
00:50:54Und du hilfst ihm dabei.
00:51:03Herr Wilke wird doch jetzt keine Unannehmlichkeiten bekommen.
00:51:06Tja, Sie sind der Bauherr,
00:51:08Sie sind dafür verantwortlich,
00:51:10wenn größer gebaut wurde, als der Bauplan vorsieht.
00:51:13Statt 25 fast 35 Quadratmeter.
00:51:16Wir haben ihn überredet.
00:51:18Mit unseren drei Kindern, der Platz wäre sehr eng geworden.
00:51:20Tja, tut mir leid.
00:51:22Wiedersehen.
00:51:31Lustig Leben hier.
00:51:33Ja, das ist es auch.
00:51:39Hier steht,
00:51:41dass der Bungalow für 28 Quadratmeter genehmigt wurde.
00:51:44Allein der Wohntrakt hier beträgt schon 32.
00:51:51Dann die Garage.
00:51:55Der Keller.
00:52:01Hat mich auch ein paar Tausender mehr gekostet.
00:52:04Nicht gut.
00:52:07Fünf Feierabendobjekte haben wir geprüft.
00:52:10Oh, schnuckliger Häuschen.
00:52:12Ja, gepfefferte Preise hat er auch gemacht.
00:52:15Aber die Leute, die haben gern gezahlt.
00:52:17Und bei zweien, da hat er größer gebaut,
00:52:19als es die Baugenehmigung vorsah.
00:52:21Ja?
00:52:23Statische Basis.
00:52:25Naja, die wird den Bauherrn Ordnungsstrafbescheide schicken
00:52:29und das ist alles.
00:52:30Naja, so einfach kann man es ja auch nicht abtun.
00:52:33Er hat es nicht sehr genau genommen
00:52:35mit den Vorschriften, Normativen und gesetzlichen Bestimmungen.
00:52:39Nein, ich bleibe noch hier.
00:52:41Ich warte doch auf den Betriebsleiter.
00:52:43Ah, jetzt kommt einer von Wilkes Feierabendkollegen
00:52:46zur Befragung hier.
00:52:48Gut, spätestens in zwei Stunden.
00:52:50Mach's gut.
00:52:52Ja, bitte.
00:52:54Guten Tag.
00:52:56Guten Tag.
00:52:58Sie wollten noch mal mit mir reden?
00:53:00Ja.
00:53:02Bitte, setzen wir uns.
00:53:04Ich habe mir sagen lassen,
00:53:06dass Sie öfter mit Herbert Wilke auf Feierabendtour gingen.
00:53:09Immer mit Genehmigung.
00:53:11Ja, setzen Sie sich.
00:53:13Wir haben heute mehrere Objekte überprüft
00:53:15und dabei festgestellt,
00:53:17dass zwei größer gebaut wurden,
00:53:19als es die Baugenehmigung vorsah.
00:53:21Die Bauleitung machte Arbeit, damit hatte ich nichts zu tun.
00:53:24Herbert war tüchtig.
00:53:26Es lohnte sich, mit ihm zu arbeiten.
00:53:27Und weil er sich manchmal einbildete, zu können.
00:53:30So viel konnte er eben auch nicht.
00:53:32Aber an ihn kam ja keiner ran.
00:53:34Weshalb nicht?
00:53:36Weil Meisner keinen ran ließ.
00:53:38Herbert wäre sein bester Mann, sagte er immer.
00:53:40Wieso war er das?
00:53:42Das müssten Sie Meisner schon selber fragen.
00:53:47Das werde ich auch.
00:53:49Ich dachte nur, gut,
00:53:51die Verlegung der Abwasserleitung in Ortweilersdorf.
00:53:55Was können Sie mir darüber sagen?
00:53:57Nichts.
00:53:59Bloß, dass Herbert dabei tüdlich verunglückt ist, ja.
00:54:02Sie sollten dort nicht mitarbeiten.
00:54:04Das war allein Hermanns Angelegenheit.
00:54:07Die Gemeinde hat zu wenig Mittel.
00:54:11Und auf dieser Bauzeichnung,
00:54:14da war die Elektrotrasse eingezeichnet oder nicht?
00:54:18Ich habe doch die, gar nicht gesehen, die Bauzeichnung.
00:54:23Wie soll ich da wissen, was da drauf war?
00:54:24Und Wilke hat auch nicht mit Ihnen gesprochen,
00:54:27über dieses Bauvorhaben.
00:54:29So viel, wie Herbert zu tun hatte,
00:54:31hatte der doch gar keine Zeit, mit mir darüber zu reden.
00:54:34Der mückerte bloß über die Krücke von Bagger,
00:54:36weil der Laufen flämmte.
00:54:38Na ja.
00:54:42Ist jemand hier?
00:54:44Ich habe das Ding noch mal überprüfen lassen.
00:54:46Bisschen blass, aber die Neuen ist noch deutlich erkennbar.
00:54:50Die schon, aber die Zahl davor nicht.
00:54:52Das ist keine Acht, sondern eine Sieben.
00:54:55Das haben die Experten festgestellt.
00:54:57Das bedeutet?
00:54:59Genau, das Ding wurde bereits vor zehn Jahren angefertigt.
00:55:03Theoretisch könnte ihm Brauner also,
00:55:06anstelle der frisch gezogenen Kopie,
00:55:08eine alte runtergeschoben haben.
00:55:12Oder irgendjemand hat sie verwechselt.
00:55:16Bring ihn mir her, das muss er mir erklären.
00:55:22Aber Frau Wilke, Sie haben doch nicht ohne Grund
00:55:25Ihr Verhältnis zu Herrn Brauner beendet.
00:55:27Warum wollen Sie mir den Grund nicht sagen?
00:55:30Vielleicht verschweigen Sie mir etwas?
00:55:37Wozu sollte ich das?
00:55:41Was Sebastian betrifft.
00:55:44Vielleicht wollte ich nur Abstand gewinnen.
00:55:47Oder das Trauerjahr einhalten.
00:55:49Oder weil Sie zu der Überzeugung gelangen sind,
00:55:50dass Herr Brauner Schuld am Tod ihres Gatten haben könnte.
00:55:56Eine solche Liebe
00:55:58beendet eine Frau wie Sie doch nicht ohne triftigen Grund.
00:56:01Das ist Liebe.
00:56:04Immer ist da auch ein beträchtliches Maß an Illusion mit im Spiel.
00:56:12Sie haben meine Frage nicht beantwortet.
00:56:15Ich kann nur wiederholen,
00:56:17dass ich von keiner Schuld Sebastians weiß,
00:56:21Sie bleiben also dabei, dass es ein Unfall war.
00:56:24Wenn es keiner war, dann sollten Sie es endlich herausfinden.
00:56:28Ich habe nur den Blitz gesehen auf der Wiese
00:56:32und meinen toten Mann gefunden.
00:56:37Außerdem hatte ich das Pech,
00:56:39den von Ihnen gesuchten Bauplan
00:56:41in der Arbeitskleidung meines Mannes zu finden.
00:56:45Ich würde Sie bitten, mitzukommen aufs Kreisamt.
00:56:47Bin ich... bin ich verhaftet?
00:56:50Nein, nein.
00:56:52Wir haben hier doch noch Fragen,
00:56:54die wir Ihnen besser auf den Arm stellen.
00:57:02Wiedersehen.
00:57:04Wiedersehen.
00:57:14Und Sie wissen nicht,
00:57:15wie das über zehn Jahre alte Duplikat in welches Hände geraten ist?
00:57:18Nein, von mir bekam er eine neue Kopie.
00:57:21Aber die alten Messe-Tischblätter liegen doch bei Ihnen im Bauamt.
00:57:24Und davon wurden solche Duplikate gezogen.
00:57:28Es wäre gut, wenn Sie sich kooperativ zeigen würden.
00:57:31Das kann ich nicht, wenn ich hier sitze.
00:57:33Ich müsste im Archiv nachsehen.
00:57:36Das besorgen unsere Leute schon.
00:57:39Übrigens,
00:57:40auch Wilke muss eine dieser alten Kopien besessen haben.
00:57:43Er hat doch sein Eigenheim
00:57:45dort in das Wasser- und Energienetz eingebunden.
00:57:48Ja, die Eigenheim-Bauer haben alle, auch Herbert Wilke,
00:57:51eine dieser alten Kopien als Einordnungsunterlagen erhalten.
00:57:54Aber Wilke hat doch erst 85 gebaut.
00:57:56Da lag das Starkstromkabel bereits drei Jahre im Boden.
00:57:59Stimmt.
00:58:01Aber die Kabelführung über die Wiese
00:58:03war doch für die Eigenheim-Bauer nicht relevant.
00:58:06Sie haben doch die alten Kopien
00:58:07und die Kabelführung über die Wiese.
00:58:09War doch für die Eigenheim-Bauer nicht relevant.
00:58:11Für Wilke schon, es kostete Ihnen das Leben.
00:58:14Ich habe ihm eine vollständige Geländekarte übergeben
00:58:17für den Abwasserkanal.
00:58:19Eben.
00:58:21Und warum soll Herbert Wilke die alte Kopie
00:58:23aus seinen Unterlagen gesucht haben,
00:58:25anstatt die frisch gezogene zu benutzen?
00:58:27Das weiß ich doch nicht.
00:58:29Vielleicht hat er sie gerade nicht zur Hand,
00:58:31als er die Trasse abstecken wollte.
00:58:33Wilke gilt als erfahrener und exakt arbeitender Fachmann.
00:58:35Alle sagen das.
00:58:37Ich auch, Herr Hübner, ich auch.
00:58:40Aber er konnte auch eigenwillige Wege gehen,
00:58:43wenn er glaubte, dass die schneller zum Ziele führen.
00:58:46Wenn er, angenommen,
00:58:48die Karte im Betrieb liegen gelassen hatte,
00:58:51als er nach Feierabend die Trasse markieren wollte,
00:58:54die Zeit war knapp,
00:58:56er hatte für den nächsten Tag den Bagger unter Vertrag,
00:58:58ja, so muss es gewesen sein.
00:59:01Wir werden es prüfen.
00:59:02Übrigens, was die Ausgabe der unvollständigen Geländekarten
00:59:06an die Eigenheimbauer betrifft,
00:59:08ich weiß nicht, ob das korrekt gewesen ist,
00:59:11aber das müssen Ihre Vorgesetzten beurteilen.
00:59:14Sie, Sie suchen einen Sündenbock.
00:59:17So ist es.
00:59:19Bitte behalten Sie doch Platz.
00:59:23Und ich soll dazu herhalten?
00:59:26Verdammt.
00:59:28Warum musste ich nur dieser Frau begegnen?
00:59:31Tag, mein Lieber.
00:59:33Grüß dich. Tag, Herr Mattis.
00:59:35Tag, Herr Zimmermann.
00:59:37Der Chef hat angerufen,
00:59:39er kommt heute nicht mehr in den Betrieb.
00:59:41Sie müssen also wieder mal mit mir Vorlieb nehmen.
00:59:44Vielen Dank für die Information.
00:59:46Vielleicht können Sie mir helfen.
00:59:48Wir können es ja mal versuchen.
00:59:50Warum hielt eigentlich Kollege Meisner
00:59:53so große Stücke auf Herbert Wilke?
00:59:55Es arbeiten doch viele Leute,
00:59:57die nicht in der Arbeit sind.
00:59:58Es arbeiten doch noch andere tüchtige Leute im Betrieb.
01:00:03Wilke war schon ein guter Mann.
01:00:05Sie haben ja seine Unterlagen gesehen.
01:00:07Er konnte was.
01:00:09Aber er hatte auch seine Mucken.
01:00:11Zum Beispiel?
01:00:16Na, beispielsweise
01:00:20machte er alles,
01:00:22was Meisner von ihm verlangte.
01:00:24Aber wehe, wenn ich
01:00:25oder der Oberbauleiter mal was von ihm wollten.
01:00:28Na, hören Sie mal.
01:00:30Sie waren doch Wilkes Vorgesetzter.
01:00:32Laut Arbeitsvertrag, ja.
01:00:34Für Wilke galt nur Meisners Wort.
01:00:36Er nahm ihn jedes Mal unter seine Fittiche.
01:00:38Sie haben es ja selber gesehen.
01:00:41Sogar wenn er ihn mal bestrafen musste,
01:00:43geschah das alles nur pro forma.
01:00:45Und jedes Mal folgte eine ganz besonders dicke Prämie.
01:00:50Aber das war doch nicht gut für den Betrieb.
01:00:52Und für das Klima.
01:00:54Sagen Sie das nicht.
01:00:56Wilke riskierte manches,
01:00:58nahm vieles auf seine Kappe.
01:01:00Denken Sie an den Bau ohne bestätigtes Projekt.
01:01:04Ja, und Wilke hat manches Mal die Karre aus dem Dreck gezogen.
01:01:08So ein Mann ist für einen Direktor Gold wert.
01:01:11Wo doch alle Nase lang die Karre im Dreck stecken bleibt.
01:01:14Bildlich gesprochen meine ich, bei uns im Bauwesen.
01:01:17Was nicht immer Schuld des Betriebes sein muss.
01:01:19Erst recht nicht Meisners.
01:01:21Mal kommt das Material nicht rechtzeitig.
01:01:23Mal steht die Technik rum, weil Ersatzteile fehlen.
01:01:26Denken Sie an die Kalamität mit dem Bagger.
01:01:30Und ständig reden Leute rein,
01:01:33die zwar viel zu sagen,
01:01:35aber nichts konkret zu verantworten haben.
01:01:39Und ausbaden muss das immer der Betriebsleiter.
01:01:44Mir läuft die Zeit weg.
01:01:46Ich kann nicht länger warten.
01:01:47Wir haben den verlorenen Bauwagen gefunden.
01:01:49Wo?
01:01:51In Schwedtsdorf.
01:01:53Herbert Wilke hat ihn schon vorigen Freitag dorthin umsetzen lassen,
01:01:55ohne Bescheid zu geben.
01:01:57Ja, dann bringt den Bauwagen nach Pollershagen.
01:01:59Heute doch?
01:02:01Natürlich.
01:02:03Sie sagten, Herbert Wilke hat ihn selber nach Schwedtsdorf rausgefahren?
01:02:05Na ja, klar, natürlich.
01:02:07Am vorigen Freitag?
01:02:09Ja.
01:02:11Und das war sein Bauwagen?
01:02:13Na, der, den er mit seinen Leuten in Schwedtsdorf nutzen wollte.
01:02:15Ich komme mit nach Schwedtsdorf.
01:02:17Warum?
01:02:19Das erkläre ich Ihnen unterwegs.
01:02:21Auf Wiedersehen, Herr Zimmermann.
01:02:31Hier, das ist Wilkes.
01:02:33Da steht ja noch sein Name dran.
01:02:46Das ist die 89er-Kopie.
01:02:51Mit der Schachtgenehmigung.
01:02:57Und der Kabeltrasse.
01:03:04Aber wie kommt sie hier in die Joppe?
01:03:06Keine Ahnung.
01:03:08Und woher stammt der alte, der unvollständige Plan?
01:03:11Ich weiß es nicht.
01:03:12Und woher stammt der alte, der unvollständige Plan?
01:03:19Na, was ist, können wir?
01:03:21Was?
01:03:23Ich muss los.
01:03:25Ach so, ja, ich nehme das am besten mit.
01:03:27Ja, ja, nehmen Sie, nehmen Sie, nehmen Sie.
01:03:29Nur einen Wagen müssen Sie hier lassen.
01:03:35Stößel?
01:03:37Nein, nein, komm rein.
01:03:39Hier ist der echte Schachtler.
01:03:40Den Wilke von Brauner erhalten hat.
01:03:42Er steckte in seiner Arbeitsjoppe
01:03:44und die hing in dem Bauwagen in Schwetzdorf.
01:03:46Wieso in Schwetzdorf?
01:03:48Du, das habe ich mich die ganze Zeit über auch gefragt.
01:03:50Aber ich habe nur eine Antwort gefunden.
01:03:52Da hat sie das vergessen.
01:03:54Die Joppe mit der Karte.
01:03:56Und die Trasse nach der alten Kopie
01:03:58aus den Unterlagen von seinem Eigenheimbau abgesteckt.
01:04:02Ja, so kann es gewesen sein.
01:04:07Rödel mal sofort zu mir.
01:04:08Die Eigenheimunterlagen wurden doch schon mehrfach gesichtet.
01:04:12Ja, aber nur darauf hin,
01:04:14ob der vermisste Schachtplan irgendwo dazwischen gerutscht ist.
01:04:17Und nicht danach,
01:04:19ob eine dazugehörige Geländekarte entnommen wurde.
01:04:22Die Zeichnung zur Einbindung des Eigenheimes fehlt.
01:04:26Ich habe sie nicht.
01:04:28Also die von Frau Wilke
01:04:30im Arbeitskittel gefundene Geländekarte
01:04:32ist tatsächlich die,
01:04:34die zur Wilkes Eigenheimbau gehört.
01:04:35Alle Eigenheimbauer erhielten Duplikate
01:04:37von gleichem Mäßtischblatt.
01:04:39Allerdings ohne die Starkstromleitung.
01:04:41Auch später noch, als diese schon lag.
01:04:43Und Herbert Wilke muss den gültigen Schachtblatt
01:04:45in seiner Arbeitsjoppe vergessen haben.
01:04:47Wenn er ihn aus dem Bauwagen geholt hätte,
01:04:49dann wäre er nicht mal mehr tageslich
01:04:51zum Abstecken der Trasse gekommen.
01:04:53Da erinnerte er sich an die Unterlagen
01:04:55von seinem Eigenheim.
01:04:57Und da die Endpunkte der Trasse
01:04:59bereits von den Landvermessern markiert waren,
01:05:01glaubte er,
01:05:02mit der alten Kopie auszukommen.
01:05:04Tja.
01:05:07Seine Kreativität hat ihm ein Bein gestellt.
01:05:11Das war Schluderei und nicht seine erste.
01:05:15Ein ganz banaler Unfall.
01:05:17Tod durch elektrischen Strom.
01:05:19Bei wem liegt die Schuld?
01:05:21Das Bauamt gab veraltete Kopien
01:05:23in die Baudokumentation.
01:05:25Und weder der Bürgermeister
01:05:27noch der Beauftragte
01:05:29hatten die Möglichkeit,
01:05:30die Trassenführung vor Ort zu kontrollieren.
01:05:32Und weder der Bürgermeister
01:05:34noch der Beauftragte des Kreisbauamtes
01:05:36kontrollierten die Trassenführung vor Ort.
01:05:38Der Betriebsleiter ermunterte dazu,
01:05:40dass Wilke Überstunden und Feierabendarbeit leistete,
01:05:42die weit über das normale Maß gingen.
01:05:44Das Wichtigste überhaupt.
01:05:48Der Bagger ist reif für den Schad.
01:05:50Und weil der mal wieder nicht funktionierte,
01:05:52deshalb kam es zum Unfall.
01:05:56Da kann sich aber der Staatsanwalt
01:05:58den Kopf zerbrechen.
01:06:00Wie mir alles eins überbraten muss.

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