• letzten Monat
Mit Little Big Adventure – Twinsen’s Quest bekommt der 1994 veröffentlichte Klassiker Little Big Adventure ein waschechtes Remake mit neuer Grafik, neuer Steuerung und sogar neuen Story-Inhalten. Wir haben die Neuauflage getestet und waren fast immer begeistert. 

Das Ganze gibt's auch als Artikel zum Lesen mit Wertung , Tester Paul Kautz hat uns nämlich so lange angefleht, seiner Liebe für das Original Platz einzuräumen, dass wir ihm es einfach nicht mehr abschlagen konnten.

Wichtig: In unserer Test-Version ließ sich die Bildschirmauflösung übrigens noch nicht ändern, die Option ist erst für einen kleinen Day-One-Patch geplant, das Spiel läuft also nicht wie im Video zu sehen standardmäßig in Ultrawide.

Little Big Adventure – Twinsen’s Quest gibt's ab dem 14.11. für PC, PlayStation, Xbox und Switch.
Transkript
00:00Little Big Adventure ist einer dieser stillen Klassiker, an den seine Fans nichts als die
00:09besten Erinnerungen haben und bei dem jeder andere nur mit hochgezogener Auenbraue fragt
00:13Little Big was? Die beiden in den 90er Jahren veröffentlichten Serienteile waren nie die
00:18ganz großen Meilensteine der Spielegeschichte, aber sie haben definitiv ihre Spuren hinterlassen.
00:24Spuren, die tief genug waren, um zum 30. Geburtstag des ersten Teils ein vollwertiges
00:28Remake zu rechtfertigen.
00:30Eine kurze Zusammenfassung für alle, die beim Scheinung von Little Big Adventure deutlich
00:40mehr Little als Big waren. Entwickelt wurde dieses Spiel von Adeline Software, einem kleinen
00:45Team rund um Frederic Renal, das zum größten Teil aus denselben Leuten bestand, die 1992
00:50bereits den innovativen Survival-Horror Urvater Alone in the Dark für Infogrames umgesetzt
00:55und sich danach mit einem eigenen Studio selbstständig gemacht hatten. Little Big Adventure dreht
01:00sich um die Abenteuer des jungen Helden Twinsen, der einen Großteil seiner Welt Twinsun durchquert
01:05und ja, die Namensgebung war schon immer ein bisschen fragwürdig, um sie vor dem Tyrannen
01:09Dr. Funfrog zu retten. Ein ganz wunderbares, ungewöhnliches und liebevolles Abenteuer,
01:15das 1997 auch noch einen sehr guten Nachfolger erhielt, bevor der Name Little Big Adventure
01:20langsam in Vergessenheit geriet. Ein dritter Teil war im Laufe der Zeit immer wieder mal
01:25angedacht, aber es hat nie sollen sein. 2014 erschien eine leicht verbesserte Portierung
01:31des Spiels auf Mobilgeräte, später kamen diese Anpassungen dann auch noch auf den PC.
01:35Aber erst 2021 hatten Fans wieder richtigen Grund zur Hoffnung. Denn im September dieses
01:42Jahres verkündete Co-Designer Didier Genfray die Gründung der neuen Firma 2.21 und deren
01:48Absicht die Marke wiederzubeleben. Einen Monat später wurde der Sourcecode der beiden Originalspiele
01:54kostenlos veröffentlicht und schon kurz darauf kam endlich die offizielle Ankündigung, wobei
01:59anfangs nicht so ganz klar war, um was es sich da genau eigentlich handelt. Ein dritter Teil,
02:03ein Reboot, ein Remake, war alles etwas verwirrend. Zwischendurch waren jedenfalls
02:08Remaster die ersten beiden Spiele angekündigt, die sich dann in waschechte Remakes weiterentwickelten,
02:14während die Finanzierung des komplett neuen Spiels leider erst mal flach fiel.
02:17Zur Neuauflage von LittleBigAdventure 2 gibt's sogar immer noch eine Steam-Produktseite mit
02:23ersten Prototyp-Screenshots. Aber ob es dieses Spiel jemals geben wird, ist unklar und hängt
02:28sicherlich auch sehr stark vom Erfolg von diesem Remake hier ab. Inhaltlich betrachtet ist die
02:33Neuauflage des ersten Teils, das um die wohl unvermeidlichen Verwechslungen mit LittleBigPlanet
02:38abzufangen den Untertitel Twinsens Quest trägt, keine 1 zu 1 Übertragung des Originals.
02:43Stattdessen wurde das Spiel stark erweitert. Es gibt deutlich mehr Figuren, mit denen Twinsen
02:48sprechen kann. In der Bibliothek auf Principal Island stehen viele Bücher herum, deren kurze
02:52Inhaltsbeschreibungen ihr lesen dürft und Missionen sind entweder erweitert oder gleich
02:57komplett neu gemacht. Auch die Welt von Twinsun an sich wurde an einigen Stellen umgebaut oder
03:01sogar erweitert. Auf der Stadtinsel, neben Twinsens Haus zum Beispiel, findet sich jetzt
03:06die Baustelle für einen Leuchtturm, der im ursprünglichen Spiel nicht existierte,
03:10dafür aber im 1997er Nachfolger eine wichtige Rolle spielte. Ein netter kleiner Wink an Fans
03:16des Originals. Genau wie der elefantöse Fan in der Bibliothek. Im Ursprungsspiel saß er im
03:22Kinosaal herum, weil er die Premiere eines neuen Star Wars Films kaum erwarten konnte. Die liegt
03:28in der echten Welt mittlerweile 25 Jahre zurück, also hat er sich für das Remake als Obi-Wan
03:33Elephant Tobi verkleidet und freut sich jetzt tierisch auf einen neuen Teil der Zurück in die
03:37Zukunft Serie, der vielleicht irgendwann kommen könnte. Und selbst der Einstieg des Spiels ist
03:42anders als gewohnt. Das Original begann mit Twinsen im Gefängnis, das Remake dagegen setzt
03:47einige Jahre zuvor ein. Dr. Funfrog hat gerade erst die Herrschaft an sich gerissen, es stehen
03:53sehr wenige Wachen in der Gegend herum, Kinder spielen in den Straßen, alles scheint okay zu
03:57sein. Und selbst Twinsen glaubt dann noch an das Gute in Funfrog, dass er nur da ist, um die
04:02Gesellschaft für alle zu verbessern. Seine Freundin Zoe dagegen riecht die Feule des Bratens
04:08und taucht mit unbekanntem Ziel unter. Twinsen bleibt also allein mit seiner kleinen Schwester
04:13Luna zurück. Schnitt in die Gegenwart, alles ist düster, die Stadt ist von Soldaten besetzt,
04:18alles und jeder ist unterdrückt und traurig und Twinsen wird beim Versuch, Luna vor den
04:22Schergen Funfrogs zu retten, selbst gefangen genommen und eingekerkert. Woraufhin dann das
04:28eigentliche Spiel beginnt, genauso wie vor ziemlich genau 30 Jahren. Luna ist übrigens
04:33eine komplett neue Figur, die einen Großteil der Aufgaben übernimmt, die im Original noch Zoe
04:38erfüllte. Sie wird kurz nach Twinsens Flucht aus dem Gefängnis von Funfrogs Herrscher entführt und
04:43muss im Laufe des Abenteuers befreit werden. Zoe dagegen spielt eine deutlich andere Rolle und ist
04:49keine klassische Damsel in Distress mehr. Außerdem geht es nicht mehr nur um die eine Gottheit namens
04:54Sandell, sondern gleich um mehrere, die Sandells. Spielerisch bleibt alles im Großen und Ganzen beim
05:01Alten, aber natürlich ist auch Little Big Adventure mittlerweile im 21. Jahrhundert angekommen,
05:06was sich vor allem bei der Steuerung bemerkbar macht. Früher kontrollierten wir Twinsen noch
05:11mit Panzersteuerung, mussten ihn also immer erst in die gewünschte Laufrichtung drehen und zudem
05:15gab es vier klar abgesteckte Verhaltensweisen, zwischen denen wir ständig wechseln mussten,
05:20um die Herausforderungen des Abenteuers zu meistern. Normal, sportlich, aggressiv und
05:25unauffällig. Diese künstliche Limitierung ist heute nicht mehr nötig. Mit Tastatur und Maus oder dem
05:31deutlich empfehlenswerteren Gamepad in der Hand rennt und springt und redet und untersucht ihr
05:36alles direkt, während die anderen Funktionen nur kontextuell eingesetzt werden. Es gibt also
05:41standardmäßig kein freies Schleichen mehr, weil es ohnehin nur ganz wenige Stellen im Spiel gab,
05:46wo man das tatsächlich brauchte und sinnvoll einsetzen konnte. Auch an anderen Stellen haben
05:51die neuen Entwickler das Spiel durch den Sinnhaftigkeitswolf gekurbelt. Twinsens
05:55Sprungverhalten ist zwar immer noch nicht optimal, aber sehr viel zugänglicher als noch im Original.
06:01Die gefürchtete Sprungpassage an der Küste des White Leaf Desert zum Beispiel ist mittlerweile
06:05ein Klacks. Klar könnte der immer noch daneben springen, aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist
06:10deutlich geringer als noch vor 30 Jahren. Auch das Werfen des magischen Balls ist jetzt kein
06:15Glücksspiel mehr, sondern dank einer direkten Zielfunktion deutlich einfacher und präziser.
06:20Das Treffen von beweglichen Zielen ist allerdings ab und zu immer noch eine Pein,
06:24speziell bei den beiden Red Bull Flummis in der Monsterfabrik, aber die Verbesserung ist
06:29allgemein überdeutlich spürbar. Außerdem benötigt ihr für die Anwendung des magischen Balls jetzt
06:34keine Magiefläschchen mehr, eine sehr sinnvolle Entschlackung. Twinsen landet bei aufgebrauchten
06:40Lebenspunkten auch nicht mehr ständig im Gefängnis, aus dem er sich dann immer gleich
06:44befreien muss. Stattdessen geht es bei einem kompletten Energieverlust jetzt direkt an Ort
06:48und Stelle weiter. Nur schwimmen kann unser unverhoffter Held immer noch nicht. Jeder
06:52noch so kleine Kontakt mit Wasser bedeutet ein sofortiges Game Over bzw. die Rückkehr zum
06:58Ladebildschirm. Außerdem gilt auch beim Remake, das Adventure im Namen hat schon seinen Grund.
07:04Twinsen ist ein sehr schlechter Fighter und gerade Nahkämpfe solltet ihr weitestgehend meiden,
07:10da ihr die meist sehr schnell verliert. Setzt lieber auf den magischen Ball,
07:14damit lassen sich die allermeisten Gegner sicher aus der Distanz erledigen.
07:17Einer der größten Schwachpunkte des Originals war der Mangel an Questführung, was für viele
07:23unnötige Laufwege gesorgt hat. Es steckte also durchaus viel Adventure drin, nur war das oft
07:28nicht so gut erklärt. Das ist im Remake grundsätzlich besser gelöst. Twinsen führt
07:33automatisch ein Tagebuch, in dem der aktuelle Spielverlauf inklusive kleiner Vorgehenstipps
07:38in zum Teil echt niedlichen Bildern gekritzelt wird. Und die jederzeit aufrubbare Holomap
07:44präsentiert jetzt nicht nur eine grobe Übersicht von Twinsen, sondern ist endlich
07:48auch zoombar. Die Nahansicht zeigt einen detaillierten Überblick der aktuellen
07:52Location mit sämtlichen relevanten Hotspots. Allerdings tendiert das Spiel immer noch ein
07:58bisschen zur Orientierungslosigkeit. So gibt es überhaupt keine Tutorials. Wie ihr die
08:04Flugkurve des Balles beim Boing-Ball-Einstieg verändert, um den Korb zu treffen, müsst ihr
08:08zum Beispiel selbst herausfinden. Und auch das Herausfinden der weiteren Vorgehensweise wird
08:13euch nicht vorgekaut. Ihr habt zwar meist ein einigermaßen klares Ziel vor Augen,
08:18gelegentlich müsst ihr euch aber auch einfach nur durchraten, was heutzutage ein bisschen
08:21anachronistisch wirkt. Außerdem führt das in den weitläufigen, einigermaßen offenen Regionen von
08:27Twinsen zu vielen unnötigen Laufwegen. Gerade im späteren Spielverlauf, wenn ihr zwischen den
08:32vielen Locations hin und her wechseln müsst, zieht sich das zum Teil unschön in die Länge.
08:36Ein Beispiel. Um von Tippet Island zum Whiteleaf Desert zu kommen, damit wir eine Gitarre besorgen
08:42können, müssen wir zweimal das Gefährt wechseln und dazwischen recht lang durch die Gegend traben,
08:47um zum nächsten Vehikel zu gelangen. Und das ganze rückwärts gleich nochmal. Das gab es auch
08:52schon im originalen Spiel und da war es auch schon lästig. Das hätte für das Remake deutlich
08:56gestrafft werden können. Sobald ihr den Katamaran besitzt, könnt ihr zudem auch schon früh an
09:01Stellen im Spiel segeln, wo ihr von der Story her eigentlich noch gar nicht hin solltet und
09:05dort folgerichtig auch nicht viel tun könnt. Das kostet alles unnötig Zeit und kratzt ein
09:10bisschen am Pacing, also der Taktung des Spiels. Das ist dann auch eine der Gründe dafür,
09:15dass ihr für das erste Durchspielen von Little Big Adventure locker 20 Stunden einplanen solltet.
09:20Wenn ihr das Original kennt, geht's aber auch deutlich schneller, da die Lösungen der bekannten
09:24Puzzles im Großen und Ganzen gleich geblieben sind. Ganz putzig ist, dass manche der alten
09:29Tricks ebenfalls immer noch funktionieren. So könnt ihr zum Beispiel nach wie vor den
09:34verräterischen Angestellten in die Bibliothek auf Principle Island verkloppen und seine Kasse
09:38ausrauben. Und zwar so oft wie ihr wollt. Was bedeutet, dass ihr durch diese nicht ganz so
09:43nette Aktion in wenigen Minuten mehr Geld zusammenraffen könnt, als ihr im ganzen Spiel
09:47benötigen werdet. Und natürlich gibt's auch immer noch diverse Vehikel, die Twinsen benutzen darf.
09:52Motorrad, Katamaran, einen Buggy, einen fliegenden Saurierkumpel namens Dinofly oder das Proto-Pack
09:59genannte Jetpack. Das von all den gerade genannten Fahr-, Schwimmen- und Fliegzeugen das
10:04Einzige ist, das ihr selber steuern dürft. Alle anderen dienen nur als mehr oder weniger rasanter
10:09Szenenübergang. Sehr anders als noch vor 30 Jahren ist, für wenig verwunderlich,
10:14die Präsentation des Spiels. Das Original bestach durch eine einzigartige Mischung aus starren,
10:20vorgerenderten Hintergründen, vor denen sich die ungewöhnlich designten Echtzeitfiguren
10:24austobten. Die Zeiten von komplett vorgerenderten Bildern sind im PC-Gaming aber seit locker 20
10:30Jahren vorbei, weswegen der neue Twinsen jetzt durch eine komplett in Echtzeit berechnete 3D-Welt
10:34aus der Unity-Engine rennt und springt. Die Welt besteht jetzt auch nicht mehr aus so vielen
10:39getrennten Abschnitten. Jede Location dürfte stattdessen immerhin ihre Gesamtheit erkunden.
10:43Und natürlich folgt die Kamera dem guten Twinsen jetzt weich, scrollend auf Schritt und Tritt.
10:48Früher wechselte das Bild nur ab und zu und man musste ständig auf die Enter-Taste hauen,
10:53um die Ansicht auf Twinsen zu zentrieren. Das gehört natürlich der Vergangenheit an.
10:57Und all das präsentiert sich in einem Grafikstil, der eigentlich nur mit
11:01A-B-G-E-F-A-R-N zusammengefasst werden kann. Alle Figuren, die unter anderem auf Hasen,
11:08Elefanten oder Kugeln mit Beinen basieren, sind extrem Comic-haft überzeichnet. Es gibt in der
11:13ganzen Welt kaum mal eine gerade Linie, sämtliche Landschaftsteile scheinen aus
11:18unterschiedlichen Flicken zusammengesetzt zu sein. Das ist sicherlich gewöhnungsbedürftig,
11:23aber ich finde den Stil, speziell in weiche Bewegungen, wirklich schön und sehr einzigartig.
11:28Außerdem gibt es nette, subtil eingesetzte Effekte, wie das Hitzeflimmern in der Wüste,
11:33weich im Wind wehende Bäume und Büsche, Schatten auf den Boden werfende Wolken
11:37oder Vögel, die ihre Bahnen durchs Bild ziehen. Auch dass die Kamera jetzt nicht
11:41mehr stocksteif ist, sondern gerade für Gespräche weich rein- und rauszoomt,
11:45ist ein schöner Fortschritt. Nichtsdestotrotz ist der Grafikstil von Little Big Adventure
11:49nicht klassisch hübsch. Außerdem sorgt er in Verbindung mit der unverändert unveränderbaren
11:54Iso-Perspektive für gelegentliche Übersichtsprobleme, speziell in eher
11:58dunkleren Abschnitten wie dem Tempel von Buu, der durch die neue Grafik schlechter lesbar ist als
12:03vorher, was die in ihm enthaltenen Sprungpassagen wirklich nicht leichter macht.
12:07Außerdem gab es in unserer Testfassung noch sehr viele Clippingfehler. Teilweise verschwinden ganze
12:13Landschaftsteile im Wasser, Türen fahren durch solide Mauerteile, Twinsen rennt und fährt durch
12:18stabil wirkende Felsen. Ist alles nicht wirklich schlimm, sind aber kleine Negativkleckse.
12:24Was es auch gibt, ist ein nach wie vor ganz wundervoller, ideenreicher und
12:29atmosphärischer Soundtrack, der wie das Original von Philippe Vachey stammt,
12:33der seine ursprünglichen Kompositionen erweitert und ans neue Spiel angepasst hat.
12:37Das wundervolle Hauptthema klingt überall durch, gelegentlich wird es sogar gesummt oder gepfiffen.
12:47Der Rest der Akustik dagegen ist leider ziemlich dürftig. Ja, die elefantenähnlichen Gegner
12:55geben putzige Trompetentöne von sich, wenn man sie mit dem magischen Ball anboingt,
12:59aber ansonsten tröpfelt die Soundkulisse ziemlich ereignislos vor sich her.
13:03Außerdem gibt es nur englische und französische Sprachausgabe. Die deutsche Sprachfassung,
13:08die es im Original noch gab und die damals auch schon nicht jedermanns Sache war,
13:11fällt diesmal also einfach komplett weg. Bisschen schade für ein Spiel, das sich vor allem auch
13:22für ein jüngeres Publikum sehr gut eignet und trotzdem wie ein guter Pixar-Film auch
13:27für Erwachsene funktioniert. Das ursprüngliche Little Big Adventure ist derweil für mich noch
13:32bis heute das quintessentielle französische Spiel. Wunderschön, ideenreich, ungewöhnlich
13:38designt und gerne mal ziemlich sperrig. All das gilt ganz genauso für das Remake. Alleine das
13:45abgefahrene Grafikdesign verdient einen Applaus nach dem anderen, aber ich kann auch sehr gut
13:49verstehen, wenn man sich fragt, was dieses heillose Durcheinander eigentlich soll. Genauso
13:54wie das Original ist auch das Remake kein einfach loslegen und Spaß haben Spiel. Die Handlung ist
13:59erstaunlich vielschichtig. Der einigermaßen offenen Welt mangelt es an Führung, es gibt
14:04viele unnötige Laufwege. Aber wenn man sich auf dieses Erlebnis einlässt, dann hält man ein
14:09wirklich einzigartiges Abenteuer, an das man aus vielen Gründen noch lange denken wird und das
14:15eine sehr angenehme Abwechslung in die üblich verdächtigen Fantasy-Szenarien der modernen
14:19Spieleindustrie bringt. Dieses Remake ist ganz klar ein Produkt der Liebe echter Kenner und
14:25Fans des Originals, das sich hin und wieder ein bisschen zu eng an seine Unzulänglichkeiten
14:30kuschelt. Aber gerade für Fans des Ursprungsspiels ist das hier ein wahrgewordener Traum. Und das
14:37ausgerechnet, dass so fahrlässig unterschätzte LittleBigAdventure nochmal so eine Chance bekommen
14:42sollte. Ja, wer hätte das gedacht? Zum Abschluss übrigens noch ein kleiner Hinweis für alle,
14:49die das Original nochmal erleben wollen, sich dafür aber eine moderne Steuerung wünschen.
14:53Ihr könnt das Spiel immer noch als Download-Version kaufen und dann zwischen zwei Versionen wählen.
14:58Die 2015er DLC-Edition liefert dann bereits eine direkte Kontrolle ohne Panzersteuerung
15:03und Gamepads funktionieren sogar in beiden Versionen. Coole Sache!

Empfohlen