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Am Montag hat am Wiener Landesgericht gegen einen 18-Jährigen ein Prozess wegen Doppelmordes, versuchten Mordes und absichtlicher schwerer Körperverletzung begonnen. Dem Burschen wird vorgeworfen, im Sommer 2023 zwei schlafende Wohnungslose mit einem Messer vorsätzlich getötet und eine unterstandslose Frau schwer verletzt zu haben.

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Transkript
00:00Am Montag wird am Wiener Landesgericht wegen Doppelmordes, versuchten Mordes und absichtlich
00:06schwerer Körperverletzung gegen einen 18-Jährigen verhandelt.
00:11Im Juli 2023 soll er zunächst einen 56-jährigen Mann mit einem Küchenmesser auf einer Parkbank
00:19am Handelskay in Wien-Brigittenau erstochen haben.
00:23Laut Anklage fügte er rund zwei Wochen später mit derselben Waffe in der Venedigerau in
00:29Wien-Leopoldstadt einer 51 Jahre alten Frau schwere Stich- und Schnittverletzungen zu,
00:36die das Opfer aber überlebte.
00:38Im August 2023 soll der Bursch am Hernalser-Gürtel in Wien-Josefstadt einen 55 Jahre alten Mann
00:48mit dem Messer getötet haben.
00:50Im September ging er dann laut Anklage auf seine Mutter los und fügte ihr mehrere Rippenbrüche,
00:57eine Schädelprellung, Hämatome und Abschürfungen am ganzen Körper zu, indem er ihr einen Faustschlag
01:04ins Gesicht versetzte und anschließend auf Kopf und Körper der zu Boden gestürzten Frau eintrat.
01:11Der Angeklagte werde sich vollständig schuldig bekennen, so sein Verteidiger.
01:17Er bereut das zutiefst, mein Mandant hat ja wieder quasi einen Lebenslauf, der ist heute
01:22nicht der Otto-Normal-Verbraucher und man muss sagen, Wut und zusätzlich noch die Leere,
01:29er hat seine Stiefschwester, also seine Halbschwester verloren durch die Stiefmutter, die Stiefmutter
01:36hat die Halbschwester ermordet, das ist ja alles nicht normal, sein ganzer Lebenslauf.
01:40Mit sieben hat er sich das erste Mal gesucht zur Jugendwohlfahrt, den Kontakt, die Jugendwohlfahrt
01:46war untätig, der nächste Zeitpunkt, er hat zur Polizei den Kontakt gesucht, die Polizei hat das
01:53auch abgetan und die leibliche Mutter hat immer gesagt, das stimmte alles nicht, die hat das immer
01:59aus dem Weg räumen können. Mein Mandant hat einen Lebenslauf, was kein Otto-Normal-Verbraucher hat.
02:06Ein psychiatrisches Gutachten bescheinigt dem Burschen zu sämtlichen Tatzeitpunkten
02:12zurechnungsfähig und damit schuldfähig gewesen zu sein. Der Sachverständige stellte jedoch fest,
02:19dass von dem 18-Jährigen infolge einer Persönlichkeitsentwicklungsstörung eine
02:25immense Gefahr ausgeht, weshalb die Staatsanwaltschaft zusätzlich die Unterbringung
02:32in einem forensisch-therapeutischen Zentrum beantragt hat. Rein theoretisch kann das die
02:39Haftstrafe natürlich massiv erhöhen, aber er will ja bitte das, er will ja die Therapie, er will nie
02:46wieder dazukommen, dass er Drogen nehmen muss, er will nicht mehr die Sucht retouren und das ist ein
02:52Teufelskreis. Natürlich, ohne Sucht wird auch keine strafbare Handlung mehr begehen, ganz einfach.
02:57Die Verhandlung ist auf zwei Tage anberaumt.

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