Die Burg Brandenstein liegt auf dem hessischen Landrücken bei Schlüchtern-Elm im hessischen Main-Kinzig-Kreis. Die hochmittelalterliche Burg thront auf einem bewaldeten Hügel, etwa vier Kilometer östlich des Stadtzentrums von Schlüchtern und bietet einen atemberaubenden Blick über das Kinzigtal und den Spessart.
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ReisenTranskript
00:00WER WERDEN
00:04WER WERDEN WERDEN
00:31Ungefähr eine Viertelstunde brauchen wir mit dem Auto von unserem Basislager, dem Campingplatz Hutten Heiligenborn, um die Burg Brandenstein zu erreichen.
00:43Die Burg Brandenstein ist eine Wohn-, Wirtschafts- und Verteidigungsanlage, die über 750 Jahre alt ist.
00:501424 erscheint ein Mangold von Eberstein, der die Burg zum Lehen bekommt.
00:56Zu Berühmtheit gelangt sein Urenkel Mangold II., der 1519 einer Nürnberger Kaufmannswitwe namens Agathe Otheimer und deren Tochter Helene ritterlichen Schutz auf der Burg gewährt und in deren Namen die Ebersteiner bzw. Brandensteiner Fäde gegen die Stadt Nürnberg führt.
01:13Vom Burgvogt Uwe Kretschmann hören wir Details, die einem veritablen Wirtschaftskrimi unserer Zeit ähneln.
01:26Die Anlage ist seit 1895 im Besitz des württembergischen Generals Gustav von Brandenstein und dessen Gemahlin Mathilde, Geborene von Siebold, die im Frühjahr 1896 die Anlage beziehen.
01:44Dies ist die Verbindung zu dem Mediziner und Universalgelehrten Philipp Franz von Siebold, der seinen Japanaufenthalt von 1823 bis 1829 zu umfangreichen Studien über das damals nahezu unbekannte Land nutzte.
01:59Das kleine, feine und wichtige Siebold-Museum ist in der Burg untergebracht und der Senior Burgherr Konstantin von Brandenstein-Zeppelin gibt uns einen kleinen Einblick in das Wirken und Erbe dieses Universalgelehrten aus einer Zeit, wo Reisen beschwerlich und durchaus auch gefährlich sein konnte und Japan weit, weit davon entfernt war eine starke Exportnation zu sein.
02:20Der Namensgeber des Museums ist Dr. Philipp Franz von Siebold aus einer, kann man sagen, Ärzte-Dynastie in Würzburg. Warum ist dieses Museum hier?
02:35Philipp Franz von Siebold war mein Ururgroßvater und wir haben das große Glück, dass ein großer Teil seines handschriftlichen Nachlasses sich im Besitz der Familie befindet.
02:47Den haben wir hier im Haus und in dem weiterhin geforscht wird bis heute und er hat kleine Teile von diesen riesengroßen Sammlungen, die er angelegt hat, in der Familie behalten.
03:17Wen's interessiert, kann hier tief in japanisch-europäische Geschichte und Botanik eintauchen und durchaus auch einige Stunden verbringen.
03:47Burg Brandenstein lädt auch ein zu burgfesten und erbaulichen, wie schweißtreibenden Aktivitäten.
04:06Mit der Hand schmieden ist eine körperliche Herausforderung, anders als das heute übliche Mausschubsen vor dem Monitor.
04:36Natürlich hat der Burgvogt auch noch etwas dazwischen. Traditionelles Bierbrauen mit Informationen, die wir während unserer Besuche in modernen Brauereien so nicht erfuhren.
05:04Wir fangen an mit Bierbrauen. Da wird es einem sowieso nach und nach warm. Aus verschiedenen Gründen.
05:11Wir sind nicht warm.
05:12Gut, dann halten wir die Gruppe warm.
05:15Wir haben hier die wichtigste Zutat für das Bier. Nicht Hopfen und Malz. Der Hopfen ist ein Gewürz. Aber um ein Bier herzustellen, nicht das Wichtigste.
05:35Jahrtausende lang hat man Bier gebraut ohne Hopfen.
05:38Die wichtigste Zutat ist neben Wasser ...
05:48Was? Wie heißt das Zeug, was in dem Töpfchen da drin ist?
05:51Kersten?
05:52Nein.
05:53Kersten?
05:54Besser?
05:55Falsch.
05:56Jetzt kombinieren wir es doch von mir aus gerne mit Bindestrich.
06:00Kerstenmalz.
06:01Kerstenmalz. Das wäre jetzt die korrekte Bezeichnung des Materials.
06:06Wusstest du das?
06:07Ja, natürlich.
06:09Musik
06:33Alte Handwerke sind das Stichwort für ein Museum der außerordentlichen Art.
06:37Wir stehen hier vor dem alten Pferdestall der Burg, der gegen Ende des 19. Jahrhunderts eingerichtet wurde.
06:43Mit ganz feinen Fliesen und einem festen Fußboden für große Kutschpferde der Burg.
06:49Und hier hat 1970 die Isar von Brandenstein ein Holzgerätemuseum eröffnet.
06:56Ihr war aufgefallen, dass alle Bauern und Bewohner der Gegend hölzerne Gerätschaften durch Plastik und Blech, durch billiges Zeugs ersetzten.
07:07Und dass die alte Kultur, hölzerne Geräte zu erschaffen, Gefäße und Werkzeuge, das ging immer mehr verloren.
07:16Und sie meinte, das müsste man sammeln und der Öffentlichkeit auch zur Verfügung stellen.
07:22Vollgestopft mit tollen Eindrücken genießen wir die Aussicht auf den Spessart, den wir auf unseren nächsten Ausflügen weiter erkunden wollen.
07:52Spätsommer
08:22Spätsommer