Die Budgetkonsolidierung der künftigen Regierung und Strukturprobleme bremsen die erwartete wirtschaftliche Erholung. Österreichs Wirtschaft soll laut den aktuellen Prognosen von Wifo und IHS nach zwei Rezessionsjahren 2025 real um 0,6 bzw. 0,7 Prozent wachsen
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00:00Österreichs Wirtschaft soll nach zwei Rezessionsjahren 2025 real um 0,6
00:07beziehungsweise 0,7 Prozent wachsen. Das geht aus der am Freitag präsentierten
00:14Konjunkturprognose des Wirtschaftsforschungsinstituts und des
00:19Instituts für Höhere Studien hervor.
00:22Das kommende Jahr 2025 bringt bestenfalls Verhalteneswachstum.
00:28Unter der Annahme, dass es keine Budgetkonsolidierung gibt, sollte das
00:34reale BIP um 0,6 Prozent expandieren, getragen von einem erstarkenden Konsum
00:41und Exporten. Wir wissen aber alle, dass diese Annahme, dass es eben kein Budgetprogramm
00:48geben muss, dass die falsch sein wird. Wir werden die Ausgaben kürzen und die
00:52Einnahmen erhöhen müssen. Wir wissen aber nicht, wie stark und wie
00:57schnell eine neue Regierung das tun wird.
01:00WIFO-Direktor Gabriel Felbermayr warnte vor zu rigiden Sparmaßnahmen der
01:05öffentlichen Hand.
01:07Soll das Budgetdefizit im Jahr 2025 auf drei Prozent gedrückt werden, dann sind
01:13Sparanstrengungen in der Höhe von 1,2 Prozent des BIP, beziehungsweise sechs
01:18Milliarden Euro notwendig. Eine solche Roskur würde das Bruttoinlandsproduktwachstum
01:25um zwischen 0,5 und 0,9 Prozentpunkte dämpfen.
01:29IHS-Direktor Holger Bonin verwies auf das im Vergleich zu anderen EU-Ländern
01:34niedrige mittelfristige potenzielle Wachstum in Österreich.
01:39Das Potenzialwachstum kratzt nach Einschätzung des IHS an der 1-Prozent-Marke
01:43und könnte sogar, wie das in Deutschland bereits der Fall ist, darunterfallen.
01:48Und dann wird eben aus einer leichten konjunkturellen Schwäche schnell eine
01:52Rezession, wenn das so wäre.
01:54Bedenklich ist auch, dass das heimische Potenzialwachstum geringer ist als im
01:58Euroraum. Und wenn das so bleibt, steigt Österreich in Europa eben schleichend
02:03wirtschaftlich ab.
02:04Die künftige Regierung müsse Antworten für die strukturellen Probleme der
02:09heimischen Wirtschaft finden.
02:11Wir brauchen im Gesamtvolumen eben ein Sparziel über die nächste
02:17Legislatur, über die nächsten fünf Jahre, wo wir dann doch in der Größenordnung
02:20von 20 bis 25 Milliarden liegen werden.
02:22Für 2026 erwarten WIFO und IHS ein Plus von
02:271,2 beziehungsweise 1,3 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt,
02:34allerdings ohne potenzielle Sparmaßnahmen der Regierung dabei zu
02:38berücksichtigen.