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Die älteste und umfassendste Langzeitdokumentation der Filmgeschichte erzählt diesmal von Elke – von der Buddelkiste bis zum 41. Geburtstag der gelernten Bauzeichnerin, Mutter zweier Kinder, geschieden, die heute mit einem Geschäftsmann aus Frankfurt am Main in der Nähe von Frankfurt (Oder) lebt. (Text: rbb)

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Transkript
00:00UNTERTITELUNG
00:31Elke, geboren 1955 in Golzo.
00:36Noch vier Geschwister. Nur wenige Bilder, bevor sie zur Schule kommt.
01:00Elke, Geburtstag, 1951
01:16Der 28. August 1961.
01:24Elke unter den 26 im Golzoer Kindergarten, die gemeinsam eingeschult werden.
01:30Sie nennen der künftigen Lehrerin ihren Namen.
01:33Und auch ich versuche mir zu merken, das also ist Elke.
01:42Ein 1. September. 1939, Tag des Beginns des Zweiten Weltkrieges.
01:491961, auch für die Golzoer, Weltfriedenstag.
02:01Der 2. Oktober.
02:10Der 3. Oktober.
02:20Der 4. Oktober.
02:30Der Anfang von 10 Jahren Schule, auch auf dem Lande, und das ist neu.
02:36Wird Elke, Klasse 1a, auch in der 10a noch dabei sein?
02:40Werden es ihre Eltern wollen?
02:42Wieso, fragen sie sich, wird sie einschlagen?
02:49Und wird Elke Freude am Lernen haben?
03:00Der 5. Oktober.
03:11Der 6. Oktober.
03:15Der 7. Oktober.
03:30Der 8. Oktober.
03:46Der 9. Oktober.
03:57Ein Wettkampf am Ende der 1. Klasse, 1962.
04:02Erziehung im Spiel.
04:05In den beiden Mannschaften Elke und Marie-Louise.
04:10Sie werden später Freundinnen werden.
04:16Der 8. Oktober.
04:35Für die Reihe am Fenster geht Elke vor.
04:40Aber Bernd wird als Erster zurückkehren.
04:45Der 9. Oktober.
04:58Die gute Schülerin hat verloren, und alles wurde gefilmt.
05:03Verloren? Sie brauchte nur mehr Zeit.
05:08Nein, umgekehrt.
05:14Mit Siegen umgehen und mit Niederlagen.
05:22Sich richtig bedeckt zu halten, lernt Elke erst später.
05:27Doch zur Not hat sie schon dieses Gesicht für die Kamera.
05:32Ein Brief aus der 3. Klasse.
05:37Mit Fotos, als ich mal wieder gucken kam.
05:42Lieber Herr Junge, ich möchte mich für die schöne Karte bedanken.
05:47Ich habe auch zu Weihnachten sehr viel bekommen.
05:52Bei uns liegt schon Schnee, und wie ist es bei Ihnen?
05:56Wenn bei uns sehr viel Schnee liegt, baue ich einen kleinen Schneemann, und ich gehe auch rodeln.
06:01Und bei uns sind noch drei Jungen zugekommen.
06:06Ich bin noch immer die fleißige Elke.
06:11Mehr als drei Jahrzehnte später.
06:16Die Oder bei Libus, Winter 1995-96.
06:21Libus, nördlich von Frankfurt-Oder.
06:26Städtchen nur mehr, seit die Kriege darüber hinweggingen und es der letzte zum Ort an einer Grenze machte.
06:31Grenze für die DDR wie für das wiedervereinte Deutschland.
06:41Auf der Höhe über dem Ort das neue Libus.
06:46Seit sich alles wendete, liegt hier genügend Land in bester Lage brach.
06:51Und ein Familienhäuser entstehen zu Dutzenden.
06:56Und ein Familienhäuser entstehen zu Dutzenden.
07:01Hier wohnt schon wer, wenn auch nicht sehr lange.
07:06Würden wir anklopfen, würde uns aufgetan, wäre Elke daheim.
07:11Wir werden erst eintreten, wenn dieser Film zu Ende geht.
07:16Am Briefkasten zwei Namen, und am Dach nur eine Familie.
07:21Wir werden sehen.
07:26Wir werden sehen.
07:31Wir werden sehen.
07:36Elkes neuer Wohnsitz liegt etwa auf halbem Wege zwischen Golzo im Norden und Frankfurt im Süden.
07:41Das neue Frankfurt kann sie im Dunst der Ferne erkennen.
07:46Einer größeren Stadt nahe zu sein, aber auch dem Elternhaus nahe zu bleiben,
07:51darum war es Elke immer zu tun gewesen.
07:56In der Mitte des Lebens ist es erreicht, und es scheint ihr gut zu gehen.
08:01Weit reicht der Blick von hier über die Oder nach Polen.
08:12Elkes filmischer Lebenslauf, es ist nicht mehr als Zufall,
08:17wird immer wieder mit dem Winter zu tun haben.
08:21Die Schule, in die sie nun schon im fünften Jahr kommt.
08:26Schule für Golzo, die umliegenden Gemeinden,
08:31die vielen weit über die Felder verstreuten Gehöfte des Oderbruchs.
08:36Von dort her macht sich Elke einmorgendlich auf den Weg.
08:51Ich wohne in Golzo und ich fahre jeden Tag zur Schule.
08:56Und mein Weg ist weit,
09:01aber es ist nicht einfach.
09:06Es ist nicht einfach,
09:11es ist nicht einfach,
09:16es ist nicht einfach.
09:21Und jetzt ist Winter und da liegt Schnee so für Felder
09:26und da kann man rodeln gehen.
09:31Da sind die Flüsse so zugefroren und die Teiche.
09:51Vor Unterrichts- und Filmbeginn.
09:56Spiel mit Kamera und Ton.
10:00Eine von ihnen hat das drahtlose Mikro unter dem Pulli.
10:05Was sonst Flüstergeheimnis ist,
10:10der Tonmeister darf es, soll es hören.
10:15Der Tonmeister darf es, soll es hören.
10:20Der Tonmeister darf es, soll es hören.
10:25Der Tonmeister darf es, soll es hören.
10:30Ilona und Karin, Marie-Luise und Elke.
10:53Halbjahreszeugnis ohne Überraschungen.
10:57Nur gute Noten für die immer noch fleißige Elke.
11:12Russisch und Russen werden in ihrem Leben eine Rolle spielen.
11:17Kriegen wir aber erst später.
11:27Musik
11:58Der Weg ist weit, aber das Haus oder was davon blieb,
12:03ist nicht mehr abgelegen, seit es Fernsehen gibt in Golzo.
12:10Eine gute Reklame hat sich schon immer ausgezahlt.
12:15Die Schularbeiten werden sie noch machen oder auch nicht.
12:20Die besten Schneider herbei ins Schloss neunmal hoch.
12:24Elke sieht mehr als nur Fernsehen für Kinder.
12:29Sie zeigt Zeit und Welt.
12:34Für die Schule aber zeichnet sie nur das.
12:39Zeichnet wie die Familie Fernseht.
12:44Und Mutters Roman, der heißt Roman.
12:54Das Blatt überlebte die Zeiten.
13:24Seltener Augenblick, Elke weiss was nicht.
13:29Wirklich nicht?
13:34Mit dem Kamerablick schwinden die Vokabeln.
13:39Der Polizist von Golzo richtet den Blick schärfer noch auf Elke.
13:44Es geht um den ersten Personalausweis.
13:49Na Elke, wie gross bist du? 1,50 Meter.
13:54Du hast das gleiche Blau wie Petra vorhin.
14:02Elke, auch dir möchte ich deinen Personalausweis überreichen.
14:07Mit Handschlag besiegelt.
14:12Elke, Bürgerin der Deutschen Demokratischen Republik.
14:17Dann kommt das neunte Schuljahr.
14:21Elke Jürgen, Direktor von Golzo einst und Schulrat nun,
14:26will 14-Jährigen was sagen.
14:31Jugendweihezeit, Zeit der Verheißungen.
14:36Ihr werdet selbst bestimmt mal Leiter sein,
14:41Betriebe leiten oder Lehrer sein.
14:46Elke katholisch und Marie-Louise evangelisch hören die Worte wohl.
14:51Elke Jürgen ist der Klassenkameraden nur Zuschauer sein.
14:56Geht denn das? Ja, das geht.
15:01Immer strebend sich bemühen, ob das der Beruf ist, das Lernen,
15:06das Leben mit dem Anderen.
15:11Und dann wird noch viel mehr dazu kommen.
15:16Der Freund Elke, ja, ihr werdet mal Erwachsene, reife Menschen sein.
15:21Der Unterrichtstag in der Produktion steht nicht zur Wahl.
15:35Soll einen Blick in die Arbeitswelt vermitteln und helfen,
15:40die Frage zu beantworten, was kann ich werden?
15:45Marie-Louise und Elke wissen es schon, bevor sie ihre erste Kuh gemolken haben.
15:49Mit zehn Kassen nie. Das hat die neue Schule nun davon.
15:58Auch die Besichtigung der neuen Anlage zur Kohlvermarktung,
16:03die der Vorsitzende der Genossenschaft mit berechtigtem Stolz vorführt,
16:08ist für sie nur insofern von Interesse, als sie Gelegenheit zu einem Imbiss bietet.
16:13Und noch jemand, der sich Zeit nimmt für Vierzehnjährige.
16:17Lustfahrt ins Grüne, sprich über mehr als 7000 Hektar gemeinschaftlichen Bodens.
16:48Im Sturmschritt vom gemeinsamen Schneider.
16:52Elke und Marie-Louise auf dem Zenit ihrer Freundschaft.
16:56Die unterschiedliche Konfession tut da nichts mehr zur Sache.
17:00Das macht, weil ihre Schule eine sozialistische sein wollte.
17:07Er wird sie nun ein letztes Mal prüfen.
17:11Das hat so seine Ordnung und seine Reihenfolge.
17:30Elke trifft es in Staatsbürgerkunde.
17:41Wenn man das an der richtigen Stelle so anbringen würde,
17:45das würde sich schon gut machen, finde ich.
17:48Ich habe gedacht, das wird schon klappen.
17:51Kann ich anfangen?
17:54Ja, Sie lesen bitte erst mal vor, Ihr Thema, dann kommen Sie ein bisschen rein.
17:58Begründen Sie, warum die Führung der Werke
18:01durch die Arbeiterklasse und die Marxistisch-Leninistischen Partei
18:05die entscheidende politische Grundlage unseres sozialistischen Staates ist.
18:08Die Arbeiterklasse ist die Klasse, die den Deutschen den Weg weist.
18:12Sie trägt dazu bei, dass es den Deutschen in der sozialistischen DDR immer gut geht.
18:25Elke, Ihre Darlegungen waren in Ordnung
18:28und wir können Ihnen bestätigen, dass die Prüfung ein Erfolg war.
18:33Wiedergeben zu können, was sie gelehrt worden war,
18:35bedeutete, bestanden zu haben.
18:38Was gefehlt hat, lehrt Elke das Leben.
18:41Was ist nun mit Ihnen?
18:45Verließ die Schule, das Dorf, wollte mit Marie-Louise in die Stadt.
18:50Du sagst, über die Schule sage ich nichts.
18:53Wie kommt das, dass du über die Schule nichts sagen willst?
18:56Hast du da so ungute Erinnerungen dran, oder was ist das eigentlich?
18:59Ne, ungute Erinnerungen eigentlich auch nicht.
19:02Du bist doch immer glatt durch die Schule gegangen, aus zehn Klassen und so.
19:06Ach, ich bin es auch nicht genau.
19:09Ich will dazu eben nichts sagen.
19:12Lernte technische Zeichnerin in Frankfurt, oder?
19:15War der Beruf richtig, oder würdest du dir heute im Nachhinein einen anderen vorstellen können?
19:21Ja, richtig.
19:24Damals wusste man ja auch noch nicht so genau.
19:27Man wurde eben nicht richtig informiert, weil es so viele Berufe gibt.
19:29Man hat eben das genommen, was man dachte.
19:32Naja, ist ein bisschen interessant, wird natürlich Spaß machen.
20:00Ja, und als mir dann der glückliche Gedanke kam, einen Teilkonstruktorlehrgang mitzumachen,
20:05machte mir doch der kleine Muskel einen Strich durch die Rechnung.
20:08Und heute ist meine Tochter schon acht Wochen jung.
20:11Ja, und staatlich getraut wurden wir schon am 25. Januar 1974.
20:16Aber da ich zu dieser Zeit schon in anderen Umständen war,
20:19haben wir uns entschieden, Anfang Juni eine große kirchliche Hochzeit starten zu lassen.
20:23Aber meine kann leider keine Filmhochzeit werden,
20:26denn wir haben zu Hause wirklich viel, viel zu wenig Platz.
20:30Aber ich schicke Ihnen bestimmt ein ganz schickes Hochzeitsbild.
20:34Warten Sie doch mit der Filmhochzeit noch so lange, bis die gute Mary heiraten wird.
20:38Dann klappt es bestimmt.
20:40Tschüss Elke. Nicht mehr Hoppe, sondern Glande.
20:48Wir wollten nicht warten.
20:51Warten mussten wir auf den Herrn Pastor,
20:53der aber erschien nicht, solange wir filmten,
20:56wollte nicht Alibi sein für einen nicht gerade als kirchenfreundlich bekannten Staat
21:00und war nur bereit, das Segenden danach noch einmal für das Mikrofon zu wiederholen.
21:17So scheint es, als kämen unsere beiden unverrichtete Dinge wieder heraus.
21:24Der 15. Juni 1974.
21:30Die große katholische Hochzeit von Elke und Dietmar, dem Schriftsetzer.
21:35Bis dass der Tod euch scheidet.
21:38Marie-Louise, die Eltern und Großeltern, Tanten, Onkels, Elkes drei Brüder und eine Schwester
21:44wünschen Glück zum Bund fürs Leben.
21:53Jetzt kommt der Knüller.
21:56Sind wir alle durch?
21:59Können wir gehen?
22:06Wie hat denn alles angefangen?
22:09Früher, als ich dann von Nachtschicht gefahren bin, da hat sie dann immer drinnen gesessen.
22:13Na, wir kannten uns eigentlich schon vorher so ein bisschen.
22:16So vom Tanzherrn, weil meine Frau immer tanzen gegangen ist.
22:19Da haben wir uns schon öfter gesehen.
22:21Na ja, und dann sind wir dann immer hingegangen.
22:24Dann haben wir uns unterhalten, ein Stück noch.
22:27Soweit ich gefahren bin.
22:30Sie ist ja dann weitergefahren.
22:33Und dann hat es sich so ergeben.
22:36Ja, dann habe ich sie mal gefragt, ach, da war dann mal Tanz gewesen oder so, nicht?
22:39Na, vom Internat, wo wir im Internat noch waren, wo wir gelernt haben.
22:42Da sind wir immer gegangen alle.
22:45Und dann habe ich sie dann mal gefragt, wann ich gehen wollte.
22:48Ja, war ganz schön anstrengend.
22:51Ja.
23:00Meistens komme ich Freitag um fünf mit dem Bus.
23:03Freitag kann man ja nicht mehr viel machen.
23:06Mir ist eben die Kleine zu Hause.
23:09Hängt eben sehr an mir.
23:12Obwohl ich die ganze Woche eben nicht zu Hause bin.
23:15Ist eben jedes Mal schön, sie wiederzusehen.
23:18Na, weil ich ja bis jetzt noch gar keinen Krippenplatz bekommen habe.
23:21Ja, das ist ein Betrieb aus jeden Fall.
23:24So eine Tageskrippe richtig.
23:27Also Wochenkrippe nicht.
23:30Dann kann ich sie auch hier lassen, wenn ich eine Wochenkrippe nehme.
23:33Das ist ja dann nicht selber.
23:36Jedenfalls möchte ich sagen, verzogen wird sie nicht.
23:39So von meiner Mutter aus.
23:42Die hat ja selber ja noch Kinder.
23:45Die greift schon durch.
23:48Das Urteil kann ich mir erlauben.
23:51Ja.
23:54Gab es ein Wiedersehen mit der Meri?
23:57Wie ist das, wer beneidet nun wen hier mehr?
24:00Beneiden möchte ich sagen eigentlich gar nicht.
24:03Na ja, vielleicht beneidet dich die Meri auch.
24:06Nein, das glaube ich wohl nicht.
24:09Die ist bestimmt auch so ganz froh.
24:12Dass sie also doch gar nicht so sehr ans heiraten denkt oder wie?
24:15Doch, ans heiraten denkt sie schon.
24:18Aber deswegen braucht sie sich ja nicht gleich ein Kind anzuschaffen.
24:21Klassentreffen 1975.
24:24In der alten Schule.
24:27Die jetzt 20-Jährigen.
24:30Freundinnen damals. Elke, Marie-Louise und Karin.
24:45Geht das gut hier?
24:48Mit Angehörigen oder ohne Angehörigen?
24:51Ich finde es besser, wenn es freigestellt ist, ja.
24:54Hast du das Gefühl, dass alle Wolken Energie?
24:57Wirklich alle Wolken?
25:00Ach, alle sicher nicht.
25:03Da gehen die Meinungen sicher auseinander.
25:06Elke, wie denkst du darüber?
25:09Ist doch in Ordnung, finde ich gut.
25:12Ist hier auch ganz einfach.
25:15An der Seite von Marie-Louise und Karin Männer.
25:18Und mit denen lässt sich tanzen.
25:21Ja.
25:37Das bestimmte Gesicht für die Kamera.
25:401978 erstmals in Farbe.
25:45Zu Besuch auf diesem einen Sechstel der Erde.
25:48Freundesland genannt.
25:52Kommt sich Arbeit zu holen.
25:55Elke mit Kollege.
25:58Nein, der Neue ist er noch nicht.
26:01Als Bauzeichner, da verdient man nicht übermäßig viel.
26:04Sie ist nun 23.
26:07Unser Betrieb erst mal,
26:10der arbeitet so viel für den sowjetischen Auftraggeber.
26:13Also so viel kann ich darüber nicht sagen,
26:16weil das alles vertrauliche Sache ist.
26:18Ich zeichne die Objekte.
26:21Einzelne Kasernen, Gebäude, Schulen.
26:24Ich muss dazu die Grundrisse zeichnen.
26:27Manchmal auch einen Schnitt.
26:30Danach wird renoviert alles.
26:33Neue Decken, neue Fenster eingesetzt.
26:36Die Wand steigt.
26:45Für den Fall, dass Elke einmal Russen im Leben begegnen würde,
26:48hatte sie sich mit elf schon vorbereitet.
27:05Kraschow heißt gut,
27:08und Ruschba, das ist sowieso klar.
27:11Aber was heißt Raubputz?
27:14Dolmetschers Sache.
27:17Dass wir nachher noch mal mit ihm sprechen können,
27:20wenn wir aufgemessen haben.
27:23Da waren sie schon,
27:26die ersten Russen in Elkes Leben.
27:29Gleichaltrige aus der sowjetischen Garnison
27:32auf der Oderinsel Küstrin-Kiez.
27:35Nun schließt mal Freundschaft.
27:38Jeder lässt jeden den Anfang machen.
27:46Zum Aufwärmen ein Lied.
27:51Für den Film einen Händedruck.
28:05Wie demonstrieren Erwachsene
28:08dieses Druschba-Freundschaft vor der Kamera.
28:11Die reichen sich Feuer.
28:35Du bist Bauzeichnerin gelernt und bist es auch geworden.
28:38Wie nennt sich hier deine Arbeit?
28:41Hier sind wir Bauzeichner.
28:44Ich bin schon fünf Jahre hier.
28:47Das Schöne hier ist, dass wir immer rausgehen.
28:50Draußen arbeiten wir.
28:53Ist das dein Vorgesetzter hier hinter dir?
28:56Nein, mein Vorgesetzter nicht.
28:59Jedenfalls nicht auf Arbeit.
29:02Und, stellst du dir das mal vor?
29:05Wir arbeiten hier zusammen.
29:08Dann seid ihr eine richtige Familie.
29:11Wie kennengelernt habt ihr euch?
29:14Auch hier im Betrieb.
29:17Was machen Sie?
29:20Ich bin Ingenieur für Vorbereitung.
29:23Praktisch, nicht?
29:26Ja, ist gut.
29:29Wird man sich über Fehler im späteren Leben klar?
29:32Wie denkst du heute darüber?
29:35Die Heirat.
29:38War das Elternhaus ein bisschen schuld an den Dingen,
29:41die dann eintraten?
29:44Ein bisschen mit, aber es kam alles viel zu überstürzt.
29:47Dann hatten wir auch keine Möglichkeit,
29:50wo wir dann wohnen konnten.
29:53Jeder hat extrem gewohnt.
29:55Das war nicht der Dreck hier.
29:58Bist du streng erzogen worden?
30:01Ja, ganz schön.
30:04So war die Hochzeit weitergegangen.
30:07Was dir wichtig ist als unabhängige Frau?
30:10Selbstständig, ungebunden sein.
30:13Das wäre schon mal eine Frage, weil ihr nicht heiratet.
30:16Noch einmal heiraten?
30:19Ich sehe es so, dass es nur noch eine Formensache wäre,
30:22um sich dem altmodischen mit anzupassen.
30:25Du hast mir gesagt,
30:28dann eben plötzlich.
30:31Nicht, weil es sein muss.
30:34Warum?
30:37Aus einer Laune heraus zum Standesamt?
30:40Ich wusste, es sei nicht so lange vorgeplant.
30:43Mit großartigen Feiern und allem.
30:46Nur, wir sind ganz alleine.
30:49Wir gehen dahin, tun ein bisschen essen,
30:52wenn noch wer kommt, dann fertig, erledigt.
30:55Also ist dir die Gold-Hochzeit doch zu groß geraten?
30:58Ja, richtig.
31:01Das war gar nicht dein Interesse?
31:04Das war das Elternhaus?
31:07Ja, mehr oder weniger.
31:10Elke, wie denkst du heute über die Liebe?
31:13Das ist schon was ganz anderes als damals.
31:16Da war man schnell ein bisschen verliebt.
31:19Aber heute ist man in der Sache ein bisschen genauer.
31:22Man prüft und überlegt.
31:25Man weiß nicht, was man damit und macht.
31:28Es könnte nicht doch noch was besser sein.
31:31Ich bin eigentlich doch jetzt zufrieden.
31:34Hast du noch Kontakt zu Dietmar?
31:37Nein, gar nicht mehr.
31:40Er kommt nicht mal und sieht sich das Kind an?
31:43Nein, hat auch gar nicht Interesse daran gehabt.
31:46Wenn wir uns auf der Straße mal sehen,
31:49guten Tag, guten Weg, das ist alles.
31:52Was ist für dich gesichert, was ist gut?
31:55Es gibt auch keine Schwierigkeiten mit der Doreen.
31:58Das ist ganz selbstverständlich, dass das jetzt ihr Vati ist.
32:01Und was wir machen, machen wir eben doch alles gemeinsam.
32:04Und klappt eben alles auch so wunderbar.
32:07Der Wolfram hilft mit, man braucht nicht mehr alles so alleine lassen.
32:10Man kann sich schön ein bisschen verwöhnen lassen.
32:13Und das ist eben prima.
32:16Der Abend des 7. Oktober 1978 im Goldsorg-Kulturhaus.
32:19Alle können es sehen, sollen es sehen.
32:22Ob es Elke hat jetzt einen anderen?
32:25Nein.
32:41Vater und seine Frauen.
32:44Erster Versuch mit ihm ins Gespräch zu kommen.
32:47Welcher Körperteil arbeitet denn hier mehr?
32:50Der Kopf oder das Bein?
32:52Der Kopf.
32:55Ist es schwer hier, was Sie machen?
32:58Ja, es ist schön, die Kupplung laufen, treten.
33:01Na ja, und eigentlich sind Sie ja etwas anders für den Beruf, oder?
33:04Ja, ich habe Schweinesucht meist sein gelernt.
33:07Und wie kommen Sie auf den Trecker?
33:10Die Schweinesucht ist eingegangen, in Größe.
33:13Und umgesattelt.
33:16Hat Elke Sie mal so arbeiten sehen hier?
33:19Nein, noch nicht.
33:22Sie hat so gar keine Zeit, die arbeitet ja selbst.
33:25Mutter ist nicht die Bäckersche.
33:28Hilft hier nur aus, seit die Kinder aus dem Haus sind.
33:31Fünf hat sie großgezogen.
33:37Singen Sie sich einen hier in dem Trecker?
33:40Oder wie ist das?
33:43Nein, nein.
33:46Ich habe gehört, Sie singen da drin, damit es nicht zu langweilig wird,
33:49dass Sie nicht einschlafen müssen.
33:52Nein, Elke kann ja nicht singen.
33:55Da muss halt der Trecker laufen, da hat keiner Herd.
33:58Und wie denken Sie heute über den Weg von Elke bis heute?
34:01Auch sind wir sehr zufrieden.
34:04Sie wissen ja, Höhen und Tiefen waren überall,
34:07da gibt es überall nicht, aber wir sind sehr zufrieden mit ihr.
34:10Haben Sie Wolfgang auch an die Brust genommen?
34:13Nein, so unbedingt nicht.
34:16Wo liegt es denn?
34:19Ich weiß es nicht, da möchte ich auch eigentlich weiter nichts dazu sagen.
34:22Das ist ein Fehler, guten Tag, aber naja.
34:25Das ist aber nicht einfach für die Elke,
34:28es wäre ja schöner, wenn es anders wäre.
34:31Na ja, er kommt ja auch schon zu uns und so weiter,
34:34aber ganz vorsichtig erst mal nicht.
34:37Frau Müller, bitte.
34:40Meinen Sie ein Toastbrot, ja?
34:43Bekommen Sie noch etwas?
34:46Brötchen?
34:49Wie viel denn?
34:521,50 Euro.
34:55Danke.
35:10Mütter und Töchter 1966 und 79.
35:13Spaß am Winter.
35:23Schneeballwerfen und Abreibung,
35:26mal ländlich, mal sittlich.
35:29Es hat so seinen Stil.
35:52Elke, Kind vom Lande, Städterin nun.
36:22Komm mal rein.
36:25Komm, wir gehen spazieren.
36:28Doreen, 8 Jahre alt.
36:31Kaspar, da bist du ja.
36:34Wir haben dich schon geguckt.
36:37Aua, du bist runtergefallen.
36:44Das ist erst 16 Jahre her.
36:47Das ist schon ein Jahr her.
36:50Das ist erst 16 Jahre her.
36:57Am Kinde sieht der Erwachsene,
37:00Binsenweisheit, ja, wie schnell er altert.
37:09Und Wolfgang und ihr beiden,
37:12wie lange wohnt ihr denn schon hier?
37:15Maika, 4 Jahre werden uns jetzt.
37:172 Zimmerwohnung habt ihr.
37:20Reicht es denn mit Kind?
37:23Na ja, ein bisschen beengt ist es.
37:26Wir sind ja Optimisten.
37:29Das klappt dieses Jahr noch.
37:32Ihr seid ja angemeldet, ja?
37:35Ja, wir versuchen zu tauschen.
37:38Erst war es nur ein Zimmer, nicht, Elke?
37:41Ja, und noch dazu das kleine.
37:44Dann bist du zur ABI gegangen.
37:47Ja.
37:50Ich habe erst jede Woche zum Rat der Stadt runtermarschiert.
37:53Dann zum Betrieb, zum Rat der Stadt, hin und her.
37:56Dann hat sich absolut gar nichts getan.
37:59Dann bin ich zur ABI gegangen.
38:02ABI, Arbeiter- und Bauerninspektion.
38:05Instanz zur Kontrolle der Rechtlichkeiten in der DDR.
38:08Ist sie eine gute Schülerin, oder wie sieht es aus?
38:11Ich habe schon eine 1 bekommen heute.
38:14Heute gerade, das passt ja, da kommen wir ja gerade richtig.
38:17Dann gibt sie auch große Mühe, mal hoch, mal tief.
38:20So üblich.
38:23Kommt sie nach dir?
38:26Ja, was die Schrift betrifft, ja.
38:29Das ist so ein besonderer Tag, nicht?
38:32Was waren sonst so besondere Tage in deinem Leben,
38:35wenn du dich so erinnerst?
38:38Weißt du nicht auf Anhieb?
38:41Denk mal nach, vielleicht weißt du erst auf Anhieb.
38:44Besonderer Tag.
38:48Was habt ihr euch so vorgenommen für die nächste Zeit?
38:54Das sind alles so Fangfragen.
38:57Das sind keine Fangfragen, warum?
39:02Fahrt ihr immer noch nach Golze?
39:05Schön in Golze?
39:08Ja.
39:11Es ist eben eine andere Atmosphäre auf dem Dorf.
39:14Jeder kennt jeden.
39:17Aber wenn man auf dem Dorf geht, dann ist auch schon Schluss.
39:20Ist es bequem, in der Stadt zu leben, zu wohnen?
39:23Naja, das hat seine Vor- und Nachteile,
39:26wie auf dem Dorf oben.
39:29Ich finde es auf dem Dorf eben auch schön.
39:32Aber denk mal an euren Konsum.
39:35Naja, der ist mit der Kaufhalle hier nicht zu vergleichen.
39:38Was finden Sie an Elke?
39:41Ich schätze eigentlich an ihr,
39:44dass sie so ein gutes Selbstvertrauen hat.
39:47Sie hat das schon so durchzusetzen.
39:51Ja, und dann auch
39:54allgemein so ihre Art,
39:57so wie sie sich so gibt, natürlich,
40:00oder nicht so überkandidiert wie.
40:03Sie ist eben auch ein lustiger Mensch
40:06und hat ihren Kopf für sich.
40:09Das ist manchmal positiv, manchmal negativ für mich.
40:12Beispiele?
40:14Das ist der Mensch, der meistens nachgibt.
40:17Er hat mich hinterher immer so,
40:20dass er wieder ihren Kopf durchgesetzt hat.
40:23Er kann eigentlich vieles davon zurückgeben,
40:26was er gesagt hat und ist eben so ein dufter Kumpel.
40:29Lustig und arbeitet ihm doch gerne rum.
40:32Das findet Doreen bestimmt auch ganz gut,
40:35dass Vati auch da so Faxen macht.
40:44Die Kinder Wolfgang, Doreen und Elke.
40:47P.S. Mit unserer Wohnung hat sich immer noch nichts getan.
41:00Ja Elke, du wirst jetzt hier bald einpacken, nicht?
41:03Im Jahr darauf, März 83.
41:06Dein zweites Kind von Wolfgang,
41:09könnte ich ja sagen,
41:11braucht er erstmal die größere Wohnung.
41:14Die brauchen wir unbedingt, die größere Wohnung.
41:17Wie macht man das, um diese zu kriegen?
41:20Normalerweise läuft das ganz offiziell über den Betrieb.
41:23Aber wir haben auch Eigeninitiative ergriffen.
41:26Also auch die lange Bank beim Wohnungsamt
41:29setzt ihr euch gar nicht?
41:32Doch, saßen wir auch schon.
41:35Und der Betrieb gibt euch jetzt wie viele Zimmer?
41:38Der Betrieb bietet uns vier Zimmer.
41:41Wir würden uns gerne nehmen,
41:44wenn wir nicht noch eine andere Ausweichmöglichkeit hätten.
41:47Fünf Zimmer?
41:50Nein, auch vier Zimmer, aber in unserem Wohngebiet.
41:53Und die kriegt ihr, wenn ihr heiratet?
41:56Ja, wenn wir heiraten.
41:59Du müsstest heiraten, könnte ich sagen.
42:02Naja, das kommt immer auf die Umstände an.
42:05Erstmal muss man runtergehen, sich einen Termin holen.
42:08Haben wir gemacht.
42:11Und dann muss man überall vorlegen.
42:14Und ihr müsstet am wievielten heiraten?
42:17Am 28.05.
42:20Und geht ihr hin?
42:23Voraussichtlich nicht.
42:26Dann ist die Wohnung weg.
42:29Ja, die wollen wir ja vorher haben, die Wohnung.
42:32Also die müssen wir unbedingt vorher noch kriegen.
42:35Und dann sagen wir ab oder zurück?
42:38Nicht ganz so schnippisch.
42:41Wir hätten unbedingt wenigen Kinder heiraten müssen.
42:44Dann braucht man doch nicht.
42:47Jetzt sind wir schon so viele Jahre so zusammen,
42:50und geht es ein paar Jahre länger auch noch.
42:53Heiraten können wir immer noch.
42:56Heiraten kann ihre Mutter immer noch.
43:11Alle Anzeichen und Vermutungen sagen,
43:14Doreen bekommt ein Brüderchen.
43:17Letzter Besuch im Elternhaus.
43:20Und ein Gespräch aus der Zeit danach.
43:23Bisschen Vorteile, ein bisschen weit weg zu sein.
43:26Naja, Vorteile.
43:29Es ist schöner, wenn man sich öfter mal besuchen kann.
43:32Es ist besser, als wenn man sich jeden Tag zu sehen würde.
43:35Ich fahre eigentlich nicht mehr hin.
43:38Ich bin Männer.
43:41Wir haben schon ein ganz schönes Boot gehabt.
43:44Und seitdem ist es fertig.
43:47Ich hoffe immer noch, dass es sich einrenken wird.
43:50Aber wenn wir dann mal runterfahren,
43:53dann fahren wir beide alleine und Wolfgang ist dann hier allein.
43:56Von meiner Seite würde es sich wahrscheinlich einrenken lassen.
43:59Aber meine Schwiegermutter hat wahrscheinlich einen eigenen Kopf.
44:02Es ist doch keine Frage, in welcher Weise ihr zusammenlebt.
44:05Nein, das ist es ja auch nicht.
44:08Wir haben schon mal ein halbes Jahr unterbrochen.
44:11Wir arbeiten überall auf.
44:14Und ich bin der Meinung, die sollte man lösen.
44:17Nicht, dass sich da noch Außenstehende einmischen.
44:20Ich mische mich in die Eheverhältnisse meiner Schwiegereltern auch nicht ein.
44:23Also möchte ich dasselbe auch nicht bei mir haben.
44:26Die Probleme, die bei uns auftreten, können wir wahrscheinlich auch alleine lösen.
44:29Wolfgang macht hier immerhin noch den Chauffeur.
44:42Das ist hier Hansa-Nord.
44:45Das ist eigentlich das erste Viertel,
44:48was ich hier in Frankfurt richtig kennengelernt habe.
44:51Hier wohne ich jetzt schon 10 Jahre.
44:54Eines der ersten Räuberviertel?
44:57Ja, mit von den ersten.
45:00Nur willst du hier nicht mehr weg?
45:03Naja, man hat sich so dran gewöhnt und ist auch nicht so groß.
45:06Von hier aus kommt man schön zur Stadt, zur Arbeit, zum Garten.
45:08Es ist sehr bequem alles.
45:11Nur nach dem neuesten Stand der Dinge brauchst du auch hier nicht weg.
45:14Du siehst bloß um die Ecke.
45:17Ja, wir haben das weg.
45:20Wir haben das, was wir uns vorher noch mal haben geschafft.
45:23Vier Räume.
45:26Zwo, zweieinhalb.
45:29Sehr schön.
45:32Aber von Rechts wegen muss die Wohnung halbiert werden.
45:35Ist das richtig?
45:38Ja.
45:41Da wir nicht verheiratet sind, wird der Wohnraum eingeteilt.
45:44Und wie teilen die denn?
45:47Ich kriege z.B. das Wohnzimmer, zwei Kinderzimmer
45:50und Wolfram bekommt das Schlafzimmer.
45:53Und wer kriegt den Balkon, oder habt ihr keinen?
45:56Der Balkon ist ja mit an meinem Wohnzimmer dran.
45:59Aber das Wohnungsamt hat sich schwer getan, um das zu genehmigen.
46:02Glauben die nicht, dass ein Kind kommt?
46:05Das zählt anscheinend erst, wenn es wirklich geboren ist.
46:08Das steht doch noch in Klammern auf der Wohnungzuweisung.
46:11Haben sie euch spüren lassen, dass das fast eine Gnade ist,
46:14dass ihr jetzt schon die Zusage habt?
46:17Na ja, da wir nicht verheiratet sind, ist es schon so ungefähr.
46:20An wem liegt es denn im Moment?
46:23An mir.
46:26Warum?
46:29Na ja, eigentlich ist es Quatsch.
46:32Wenn man sich vorher streitet, streitet man sich auch,
46:35wenn man verheiratet ist und verändert wird dadurch eigentlich auch nichts.
46:38Ich sehe das nicht so.
46:41Oder hindert dich die Tatsache, dass du ja im katholischen Sinne noch immer verheiratet bist?
46:44Das könnte ja sein.
46:47Nein, nein, ich sehe das nicht so.
46:50Deine Mutter könnte es so sehen.
46:53Na ja, die vielleicht auch nicht mehr so.
46:56Hat sich doch schon vieles geändert.
46:58Muttern war auch schon bei den jungen Pionieren.
47:01Na und?
47:12Das Haltstuch für die besonderen Tage.
47:15Damals wie heute.
47:18Heute wird gefilmt.
47:28Bei Eltern mit den Pionieren muss man früher so zeigen, dass man selbst bereit ist.
47:31Immer bereit!
47:33Sitzt euch.
47:38Was wünschst du dir da so zu Hause?
47:43Melde dich.
47:46Kommt doch aus der Kammer.
47:49Ja.
47:52Und ein Schwesterchen hast du auch, ne?
47:55Wie ist denn das so mit Schwesterchen plötzlich?
47:58Geht bloß?
48:00Ja.
48:03Weil sie jeden Tag fast immer schreit.
48:13Ach ja, ich hatte mit Elke auch diesen Dialog.
48:16Ein Kind in die Welt setzen, ein Stück Hoffnung damit.
48:19In dem Zusammenhang sehen das bestimmt die wenigsten.
48:22Das Kind und den Frieden.
48:25In erster Linie sieht man doch erst mal,
48:28dass mit einer Familie grünen und ein Kind haben.
48:32Man freut sich ja dann auch auf ein Kind.
48:35Als junger Mensch denkt man nicht so weit, wie ich vielleicht hier denke.
48:38Ja, das stimmt.
48:41Das drückt dann doch ein bisschen mehr in den Hintergrund.
48:45Na, wie war es in der Schule, Doreen?
48:48Schön, ich wurde 1,5.
48:51Ja?
48:54Wie viele Kinder?
48:57Nicht alle, nur ein paar.
49:00Zum Schluss kam meine Brigade noch drinnen.
49:03Ja?
49:06Was habt ihr denn noch gemacht?
49:09Dann haben wir uns unterhalten.
49:12Doreen, komm doch mal her.
49:15Du sagst, wir haben uns mit euch unterhalten.
49:18Ich hab dich noch nach der Ulrike gefragt.
49:21Warum schreit sie immer?
49:24Ich weiß es nicht.
49:27War es eine schwere Geburt?
49:30Das kann ich eigentlich nicht sagen.
49:33Es ging ruckzuck.
49:36Richtig planmäßig?
49:39Nein, es kamen zwei Tage zu früh.
49:42Wir wollten sie Sonntag erst haben.
49:45Und es ist ein Freitagskind geworden, oder wie?
49:48Ja.
49:51Und wieder ein Mädchen.
49:54Ja.
49:57Fertig machen.
50:00Knieweich und mit der Ahnung,
50:03das hier geht nicht ruckzuck.
50:13Nicht mal zum Anfang.
50:16Den 1. Gang macht es sich besser.
50:19Den Rückwärtsgang.
50:21Wir hätten ihn selber überlassen.
50:27Wartburg vorwärts, das geht ja schon.
50:30Aber Wartburg rückwärts?
50:33Heute also erstmals und für die Kamera.
50:36Da hat die mehr von dem Gesicht.
50:39Wir schaffen das.
50:52Immer drehen.
50:55Immer drehen.
50:58Immer drehen.
51:01Immer drehen.
51:04Immer drehen.
51:07Immer drehen.
51:10Richtig die Tür aufmachen,
51:13dass sie die Linie sehen.
51:16Tatsächlich.
51:19Ich wollte gar nicht so recht.
51:22Ich wäre schon viel früher dran gewesen.
51:25Würde dich der Wolfgang fahren lassen?
51:28Bis jetzt sagt er noch ja.
51:31Und wenn er es erlebt, wie du fährst?
51:34Dann wird er wohl Angstzustände kriegen.
51:39Bahn frei für Elke auf Frankfurts Hauptstraße.
51:44Der mit dem kleineren Schild
51:46kommt am selben Tag auch noch ins Bild.
51:49Du wolltest ja jetzt auf der Datsche weitermachen.
51:52Ja.
51:55Und noch eigentlicher ist ja Hochzeitstag gewesen.
51:58Und wieder Rückblende
52:01auf jene uns unvergessliche Hochzeit.
52:05Elke hat schon mal die Ringe rausgesucht,
52:08damit wir es auch glauben.
52:11Beinahe wäre es heute passiert.
52:13Siegne du, oh Herr, diese Ringe,
52:16die wir in deinem Namen siegnen.
52:19Dann habt ihr hier eine Wertanlage, nicht?
52:22In einer Schachtel.
52:25Mehr ist es nicht mehr, oder?
52:28Auch wenn man sie sich so betrachtet.
52:31Nee, nur erklärt er den Leuten mal,
52:34warum das alles ja nicht mehr sein muss.
52:37Na ja, warum eigentlich?
52:40Wenn wir jetzt eine gemeinsame Wohnung
52:43und Elke zu Hause bleiben,
52:46und wie das so ist,
52:49geht die Kleine nachher in den Kindergarten,
52:52wird sie krank,
52:55haben wir die Möglichkeit, dass Elke zu Hause bleibt
52:58und kriegt die Freistellung noch bezahlt.
53:01Und meine, so dicke haben wir es wohl wieder nicht
53:04oder keiner wohl, um auf sowas zu verzichten.
53:07Und außerdem sage ich mir,
53:10diese sozialen Errungenschaften habe ich selbst mit erarbeitet,
53:13und heiraten werden wir schon mal.
53:16Meinst du wirklich?
53:19Aber bestimmt.
53:22Für die Bildqualität bittet die TV um Entschuldigung.
53:44Wir bauen unsere Genossenschaften.
53:47Wir haben zusammen viel Lehrkraft
53:50und ernten mehr.
53:53Das ist doch fein.
54:13In der Fibel hatte es sich gereimt.
54:16In Goldshoes Wirklichkeit war diesem
54:19Zusammenhaben-Wir-viel-mehr-Kraft
54:22Elkes Elternhaus im Wege gewesen.
54:24Suchst du dein Gehöft vergeblich,
54:27wo du aufgewachsen bist, Elke?
54:30Ja, hier ist leider nichts mehr von zu sehen.
54:33Überhaupt nichts mehr?
54:36Gar nichts.
54:39Kannst du es dir noch erklären, der Doreen,
54:42wo es dann in etwa war?
54:45Ja, wo war es?
54:48Da war es.
54:51Da war es.
54:54So mittig vom Acker.
54:57Welche Erinnerungen hast du noch an die Zeit damals,
55:00als Kind hier draußen, fernab vom Ort?
55:03Obwohl es so weit vom Ort weg war,
55:06aber wir hatten doch eine schöne Kindheit hier draußen.
55:09Im Sommer war es schöner als im Winter.
55:12Im Winter hatten wir ganz schöne Strapazen auf uns zu nehmen.
55:15Gerade mit Wind und Wetter.
55:18Wir hatten viel Platz.
55:21Im Dorf ist es beengter geworden.
55:24Wir hatten ein eigenes Karussell, eine Wippe, eine Schaukel.
55:27Das war doch schön gewesen als Kind.
55:30Was Besseres kann man sich gar nicht vorstellen.
55:33Hast du das der Doreen mal so erzählt,
55:36wie du als Kind hier hast spielen können?
55:39Na ja, von Fotos hat sie mal gesehen.
55:42Das Haus war zwar nicht so schön gewesen,
55:45weil ja die halbe Ruine da noch mit dran war.
55:48Aber so, bis auf unsere Küche hatten wir es schon schön gehabt.
55:51Die Küche im Keller ist ja auch nicht gerade das Ideale.
55:55Das Haus und der Hof waren so, wie wir gewohnt haben.
55:58Wir haben hier ungefähr 13 bis 15 Jahre gewohnt.
56:03An was erinnerst du dich noch so?
56:06Der Garten war immer ganz gut und der Hof.
56:09Was hast du dir immer so gedacht, wenn du hier gesehen hast,
56:12das zerschlossene Haus?
56:15Dass das von früher von Kriegen ist.
56:18Da ist wohl eine Bombe runtergefallen und da war das ganze Haus kaputt.
56:21Da haben sie nur die Hälfte aufgebaut,
56:24die restliche Hälfte ist weg.
56:27Kannst du dir vorstellen, dass es noch einmal so geht?
56:30Nein, das könnte ich mir gar nicht mehr vorstellen.
56:33Hast du ein bisschen Heimweh?
56:36Immer öfter fahr ich schon mal raus und gucke.
56:39Und wie wohnt ihr jetzt?
56:42Jetzt haben wir ein schönes Haus im Dorf.
56:45Einen schönen großen Garten.
56:54Absender Klaus, Elke und die Mädels.
57:12Ulrike dreieinhalb.
57:15Doreen, Elkes Große, ist gerade anderswo zur Kur.
57:25Elke, stell uns doch ihn mal vor.
57:28Das ist Klaus.
57:31Wir haben uns im Sommer vergangenen Jahres kennengelernt.
57:34Wir wurden verkuppelt.
57:37Ein Kumpel hat uns verkuppelt.
57:40Auf dem Tanz haben wir uns verabredet.
57:43Da haben wir uns kennengelernt.
57:46Das war ein ganz komischer Zufall.
57:50Eigentlich seid ihr beide ganz schön niedlich.
57:53Auf alle Fälle.
57:57Du fängst noch einmal an.
58:00Das ist schön.
58:03Wir versuchen.
58:06Was magst du denn an Elke, Klaus?
58:09Eigentlich dutzen wir uns schon, zugegeben.
58:13Elke gefällt mir sehr gut.
58:16Ich finde es gut,
58:19dass sie immer noch einmal versucht,
58:22jemanden fürs Leben zu finden.
58:27Du hast aber gleich zwei Kinder auf Anhieb.
58:30Ja.
58:33Es hat eine ganze Weile gedauert,
58:36nachdem wir uns kennengelernt haben.
58:39Ich habe mir überlegt, was ich mache.
58:42Ob ich es mache.
58:45Ich habe mir aber dann gesagt,
58:48ich mache es.
58:51Ich habe es nicht bereut.
58:54Die Kinder sind sehr nett.
58:57Ich bin auch schon der Papa.
59:00Was war deine Ausschlaggebung?
59:03Zu sagen, ich mache es.
59:06Die Liebe zu Elke.
59:09Dass ich der Meinung war,
59:12ich müsste langsam versuchen,
59:15eine Familie zu gründen.
59:18Dass es gleich so eine große Familie wurde.
59:22Aber ich habe es nicht bereut.
59:27Vor allen Dingen Ulrike.
59:30Sehr schön.
59:33Das ist ein ganz schöner Wagnis von Klaus,
59:36sich in so eine Abenteuerfamilie zu stürzen.
59:39Wenn ich an der Stelle wäre,
59:42würde mich das nicht so schnell erfüllen.
59:45Mit Ulrike geht das noch.
59:48Aber Doreen,
59:51die hat einen anderen Vater kennengelernt.
59:54Die kam schneller mit Klaus zurecht als Ulrike.
59:57Eigenartigerweise.

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