Nach dem Rohrbruch will sich Paul im Interesse der Allgemeinheit einen Beinbruch seines ehemaligen Kollegen Fritz zunutze machen. Fritz soll behaupten, das Unglück sei an einer schadhaften Treppenstufe im Stadtpark geschehen, um damit die Dringlichkeit einer Reparatur zu unterstreichen. Als er sich weigert, beschafft sich Paul ein falsches Gipsbein und täuscht selbst einen Unfall an der bewussten Stelle vor. Bevor ihm die Behörden auf die Schliche kommen, wird Paul ein Opfer seiner eigenen Notlüge. Er macht eine schmerzhafte Erfahrung. (Text: MDR)
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00:00Verdammt, warum wird sowas nicht repariert?
00:27Da muss sowas erst passieren.
00:34Soweit soll's ja nicht erst kommen.
00:37Ich werde das melden.
00:57Tag allerseits, Tag Gerda.
01:08Fritz, was ist denn los?
01:11Pech, wie?
01:12Ist doch ein Mist.
01:15Und ich wollte dich gerade zur Brotfabrik abholen und mir ein schönes frisches Brot
01:18holen.
01:19Kannst du gleich meine Krankmeldung mitnehmen.
01:22Bröselke wird schön jammern, wohaupt Urlaub hat und Jesse was mit dem Kreuz.
01:27Wie ist denn das passiert?
01:28Na komm, setz' mal sie erst mal hin.
01:30Gebrochen?
01:31Angebrochen.
01:32Gestern auf dem Heimweg von der Spätschicht, gestolpert, einfach so und knacks.
01:42Auf dieser blöden Treppe im Park nicht?
01:44Wie kommst du denn darauf?
01:45Na weil ich da vorhin auch gestolpert bin, aber jetzt sind sie dran.
01:48Wer?
01:49Das Gartenbauamt, jetzt muss er repariert werden.
01:51Na wieso denn jetzt?
01:52Na mit dir als lebenden Beweis, wie gefährlich die ist.
01:56Unsinn, auf der Treppe ist doch das nicht passiert.
01:59Nicht?
02:00Ne, das Luder kenn ich genau, ein Pfirsichkern war schuld.
02:04Ein Pfirsichkern?
02:07Darf's was sein, die Herren?
02:11Nein, danke Gerta, ich will nur noch telefonieren.
02:14Ja, und ich werde, ich werde jetzt gehen.
02:18Ja, und komm bald wieder, Paul.
02:21Was meinst du, wie langweilig das ist, hier mit dem Gipsbein untätig rumsitzen zu müssen.
02:25Und oben in meiner Bude, da ist das noch viel langweiliger.
02:28Weil ich das vier Wochen aushalten muss, du, wie ein Klapse.
02:36Du, da kommt mir eine Idee.
02:39Zieh doch zu uns.
02:40Ach.
02:43Wirklich, wir haben doch das halbe Zimmer von Günter frei, da kannst du wohnen.
02:47Anna sorgt da ein bisschen für dich und wir beide, wir können miteinander reden und Schach
02:51spielen.
02:52Ich hol dich nachher ab.
02:55Kollegen, Bröselkirche bitte.
03:25Ach, auch das noch.
03:42Frau Schmidt, ist der Mann zu Hause?
03:53Mir ist die Sicherung durchgebrannt und ich kenne mich doch mit diesen Dingern im Keller
03:56nicht aus.
03:57Ach, das tut mir aber leid, der ist wieder mal in seine Brotfabrik und wenn er da ist,
04:01wer weiß, wann er da zurückkommt.
04:03Dann werde ich wohl Herrn Locke fragen müssen, so ein Pech.
04:06Ach, übrigens, Frau Schmidt, ich habe ein Stück herrlichen Landschinken geschenkt bekommen
04:11und ein paar Scheiben mitgebracht.
04:12Aber nein, nein, das ist doch nicht nötig, Frau Klein.
04:14Geben Sie es ihrem Paul, Bäcker essen alle gern Wurst und Schinken.
04:19Schönen Dank auch.
04:23Doch, doch, Herr Schulz, das glaube ich Ihnen unbedingt, dass diese Treppe irgendwie beschädigt
04:31und sogar gefährlich ist.
04:32Aber was meinen Sie, wie viele solcher Gefahrenstellen wir in dieser alten Stadt haben?
04:37Na und so schnell, wie wir selber es gerne möchten, lässt sich das gar nicht reparieren.
04:41Ich kann Ihnen nur versprechen, Ihre Treppe kommt mit auf die Liste.
04:44Aber sagen, wann sie gemacht wird, bei unserer Personalsituation, nein, das kann ich Ihnen
04:50bestimmt nicht.
04:51Da kann Ihnen auch der Kollege Blume nichts anderes sagen.
04:54Ganz abgesehen davon, dass er gerade zur Gärtnerei ist und heute nicht mehr zurückkommen wird.
04:58Es wird also kaum Zweck haben, Herr Schulz.
05:00Schmidt.
05:01Entschuldigung, wenn Sie auf den Kollegen Blume warten, ich werde es ihm natürlich
05:06sofort berichten und sobald es möglich ist, wobei ja auf der Treppe zum Glück noch nichts
05:11passiert ist.
05:12Na, nicht, dass ich meine, es muss erst was passieren, nein, verstehen Sie mich da bitte
05:16nicht falsch.
05:17Ich leite es weiter, ja, Herr Schmidt?
05:20Schulz.
05:21Ich denke, Schmidt.
05:22Wie?
05:23Ja, ja, natürlich.
05:26Ich leite es weiter, ja.
05:51Na, bleiben Sie noch frisch.
05:54Ja, danke.
05:55Ach, Paule.
05:56Na herrje.
05:57Du kommst gerade richtig, du.
05:58Wir sind unterbesetzt.
05:59Jetzt hat sich's reingebrochen.
06:00Ja.
06:01Ja.
06:02Ja.
06:03Ja.
06:04Ja.
06:05Ja.
06:06Ja.
06:07Ja.
06:08Ja.
06:09Ja.
06:10Ja.
06:11Ja.
06:12Ja.
06:13Ja.
06:14Ja.
06:15Ja.
06:16Ja.
06:17Ja.
06:18Ja.
06:19Ja.
06:20Ja.
06:21Ja.
06:22Ja.
06:23Ja.
06:24Aber jetzt hat sich's reingebrochen.
06:25Ja, ich weiß.
06:26Ich habe gerade die Tankmeldung angegeben.
06:27Du kannst dich ein bisschen heizen, will ich Ihnen.
06:28Das kann ich ja machen.
06:29Ach, nee, du, das war doch nur ein Witz.
06:30Ich habe schon oft ausgeholfen.
06:31In der Heizung, da kenne ich mich aus.
06:32Na, ja, sicher.
06:33Aber das können wir unserem beretten Kollegen nicht zumuten.
06:34Du Jängling, du.
06:35Merkt er wenigstens, dass ich Nordskores nütze denn.
06:36Und die Mäuse, die kann ich auch gebrauchen.
06:37Wer heizt denn jetzt?
06:38Grüßige.
06:39Wer heizt denn jetzt?
06:40Grüßige.
06:41da wenigstens dann die Nordskopers nütze. Und die Mäuse, die kann ich auch gebrauchen.
06:45Wer heißt denn jetzt?
06:46Brüsinge.
06:59Vergiss nicht den Dampf aufzudrehen, sonst wird die ganze Platte Schuss.
07:02Ja, ja.
07:03Ab morgen springe ich mal ein.
07:04Och, das wäre eine Wucht, Paul.
07:11Ja, ja.
07:12Na, nun.
07:13Frau Klein, hat Ihnen Herr Locke die Sicherung erhoben?
07:44Nein, Frau Schmid.
07:45Herr Locke ist den ganzen Tag zur Sitzung.
07:47Ist Ihr Mann noch nicht zurück?
07:48Nein, und jetzt habe ich auch einen Kurzschluss.
07:50Ist ja nicht möglich.
07:52Na, Ihr Mann wird ja nicht verloren gegangen sein.
07:54Das hoffe ich.
07:55Auf alle Fälle würde man ihn wieder bringen.
07:57Na, davon bin ich nicht überzeugt.
07:59Für manche Dinge ist ein Mann eben unentbehrlich.
08:10Wunderbar so.
08:13Na, dann werde ich mal einen Kaffee kochen.
08:16Ja.
08:18Bis gleich, Fritz.
08:19Gut, gut.
08:44Wieder in Ordnung.
08:53Du hättest mich wenigstens fragen können, Paul,
08:55ehe du den Fritz hier anschleppst.
08:59Na, das war doch nur eine Moment-Sache.
09:01Freundespflicht.
09:02Das bestrahlt man ja nicht.
09:04Ja, ja, ja.
09:05Ja, ja.
09:06Ja, ja, ja.
09:07Ja, ja, ja.
09:08Ja, ja, ja.
09:09Ja, ja, ja.
09:10Ja, ja, ja.
09:11Ja, ja, ja.
09:12Freundespflicht.
09:13Das bestreitet ja keiner, aber...
09:16Manches kann man nur impulsiv erledigen.
09:19Ja, ja.
09:20Und ich muss dann sehen,
09:21wie ich mit deinen impulsiven Einfällen fertig werde.
09:23Wieso?
09:24Wieso?
09:25Erst lässt du mich den ganzen Tag alleine,
09:28weil es dir einfällt zu heizen.
09:30Das war auch eine Freundespflicht, sozusagen.
09:32Ach, ach, ach.
09:33Einwickeln hast du dich lassen von diesem Brösel, gell?
09:36Boah, Anna, nein.
09:38Und dann stehst du mit dem Quartiergast vor der Tür,
09:40ohne dass ich das kleine Zimmer nochmal gründlich sauber machen konnte.
09:43Was soll denn der von mir denken?
09:45Als wenn es bei uns nicht sauber wäre.
09:47Ja, aber nicht sauber genug für einen Gast.
09:50Fütz ist froh, der Einsamkeit entronnen zu sein.
09:54Und wer vertreibt denn die Einsamkeit?
09:56Ich.
09:57Du gehst ja heizen, hast du mir erklärt.
10:06Nein, Paul.
10:07Mich lasst er schön draußen.
10:11Aber mit deinen Gipsbeinen könnte man das Gartenamt veranlassen.
10:14Ich mach da nicht mit.
10:17Warum nicht?
10:18Warum?
10:19Weil es nicht wahr wäre.
10:21Es war doch nicht auf der Treppe, ne?
10:23Es war ein Pfirsichkern.
10:25Aber es diente doch einem guten Zweck.
10:28Trotzdem.
10:30Logen wird nicht, die Treppe wird auch so repariert.
10:34Aber wann?
10:37Ist mir nicht übel, aber ich bin nun mal so.
10:39Na ja, schon gut.
10:41Schach?
10:43Matt.
10:49Donnerstock.
10:51Ja, Anna, wegen den Fritz komme ich nicht an.
10:55Willst du nicht ein bisschen reinkommen?
10:56Na, wenn ich in der Küche fertig bin, vielleicht.
10:59Kommen Sie nur bald.
11:04Machen wir mal eine, ja?
11:05Ja.
11:07Ja.
11:11Tach, Paul.
11:12Hast du's?
11:15Ich möchte bloß wissen, Fliegervater, was du damit anfangen willst.
11:18Ein kleiner Trick.
11:20Vorhin hab ich noch ein Geheimnis.
11:22Nicht, dass ich Schererei kriege, bloß weil ich dir das rausgeschmuggelt hab.
11:25Was du denkst, Karl Heinz.
11:27Na ja, du hast manchmal so schrullige Einfälle.
11:29Ich will dir mal was sagen.
11:30Manchmal braucht man die auch.
11:38Oh, Entschuldigung.
11:41Ich geh gleich wieder.
11:42Nein, nein.
11:43Bleiben Sie doch ein bisschen, Frau Schmidt.
11:45Allein ist das schrecklich langweilig, wenn man nichts zu tun hat.
11:48Ich vertrag das nicht.
11:50Ein Moment, Herr Göhler.
11:58Hier.
12:00Vielleicht hilft Kartoffelschälen gegen Langeweile.
12:05Na ja.
12:08Vielleicht.
12:13Vorsicht.
12:20Das muss repariert werden.
12:24Ja, passt genau.
12:26Karl Heinz hat ein gutes Augenmaß.
12:28Zieh mal ein bisschen fester.
12:30Ja, wenn er nicht drückt.
12:31Ja, bin ich jetzt noch gar nicht.
12:33Gut.
12:35Wackel doch mal mit den Zehen.
12:40Ja.
12:42Das wirkt total echt.
12:45So.
12:47Jetzt stell dich mal hin.
12:52Irgendwie brauchst du einen Stock, was?
12:54Eine Kinnbring mir mal einen Stock.
12:56Lass mich bloß mit deinem Schwindel in Ruhe.
12:58Lass ich ja.
12:59Du wolltest mir ja bloß einen Stock bringen.
13:01Ach, ach, ach.
13:03Ja, das ist echt.
13:05Mit dem Klumpen am Bein, da wirkt das immer echt.
13:07Langsam, langsam, junger Mann.
13:09Schließlich kein Tanzbein.
13:11Ja, das merke ich.
13:12Also ich gebe euch bloß den guten Rat,
13:14lasst den Schwindel sein.
13:15Wieso Schwindel?
13:16Dann hat sie nicht ganz unrecht.
13:17Und Schwindel ist nicht gleich Schwindel.
13:20Weißt du, wie du mir vorkommst?
13:22Wie der alte Fritz nach der Schlaf bei Hochheim.
13:25Bei Hochkirch.
13:26Ist ja egal.
13:27Jedenfalls mitgenommen.
13:29Wenn ich mir vorstelle,
13:30wie du erst hinterher mitgenommen aussehen wirst.
13:33Wieso denn hinterher?
13:34Wenn der ganze Schwindel aufliegt.
13:37Nun will ich euch mal was sagen.
13:40Vorsicht.
13:46Also das hier,
13:48das ist stellvertretend für Fritzens Seins,
13:51das er nicht vorweisen kann,
13:53aus verständlichen Gründen.
13:55Aber das hier,
13:56das ist wichtig
13:58zur Vermeidung
13:59weiterer möglicher Gipsbeine.
14:02Also zum gesellschaftlichen Nutzen.
14:05Und wie kann gesellschaftlicher Nutzen Schwindel sein?
14:09Ja, da bin ich mal wieder aufgeregt.
14:11Und Warten ist eine gesellschaftliche Tugend.
14:13Und die übe ich jeden Tag aus, Paul.
14:15Aber nicht nur beim Einkaufen.
14:17Ja, Warten, nicht auf den Samstag.
14:19Wenn es registriert ist,
14:21dann wird die Treppe auch repariert.
14:23Ja, aber wann,
14:24wenn ich Fritzens Unfall nicht ins Spiel bringen kann?
14:28Also tritt dieses Morgen in Aktion.
14:32Nach der Schicht.
14:33Dann pass mal auf,
14:34dass du nicht auf deine impulsive Nase fällst.
14:43Also wenn erst die Frauen das allgemeine Bestimmen haben,
14:47dann gibt es keine Vorwärtsentwicklung mehr.
14:51Na du,
14:52von dir möchte ich mich aber auch nicht regieren lassen.
14:58Paul!
15:00Elsbeth will heute ihr 25. feiern und einen ausgeben.
15:04Und du bist auch eingeladen.
15:06Heute?
15:07Das geht nicht.
15:08Da muss ich gleich aufs Rathaus.
15:10Na, das hat doch noch Zeit.
15:12Nee, nee, nee.
15:13Und ich dachte schon,
15:14du hättest dir einen Gartenzwerg mitgebracht.
15:16Wie kommt es denn darauf?
15:20Sieht doch so aus.
15:21Vorsicht!
15:23Oder willst du dem den Bürgermeister schenken?
15:26Na?
15:27Vielleicht.
15:28Wenn ich gewusst hätte,
15:29dass das ihr Mann war, Frau Schmidt,
15:31hätte ich Ihnen doch einen Gruß mitgeschickt.
15:33Eine so zuverlässige und unermüdliche Briefzustellerin
15:35wie Sie haben wir seitdem nicht wieder gehabt.
15:37Meine Kollegen geben sich doch auch alle Mühe.
15:40Und Sie genießen jetzt das Rentner-Dasein?
15:42Genießen?
15:43Jetzt habe ich weniger Zeit als früher.
15:46Na, Ihr Mann ist ja auch ganz aktiv.
15:49Zu aktiv.
15:50Jedenfalls was die Treppe betrifft.
15:52Ich habe bereits alles in die Wege geleitet.
15:54Der Kollege Blumer hat den Auftrag
15:56bereits auf dem Tisch zum Unterschreiben.
15:58Das wird meinen Mann nicht hindern,
16:00Ihnen seine Komödie mit dem falschen Gipsbein vorzuspielen.
16:03Und welche Rolle soll ich spielen?
16:05Na ja, einen Denkzettel hätte er schon verdient.
16:08Aber ich möchte ihm doch Unannehmlichkeiten ersparen.
16:11Wegen Ihrer Führung.
16:13Aber ich bitte Sie.
16:14Ich finde das doch ganz putzig,
16:16wie er mich sozusagen moralisch unter Druck setzen wollte.
16:20Der soll nur kommen.
16:22Aber sagen Sie nichts, dass ich schon da war.
16:24Nein.
16:25Wiedersehen.
16:26Wiedersehen.
16:28Na, also los.
16:29Ja, ja.
16:32Vorsicht.
16:40Da, Hübschen.
16:47Das wird streng bestraft.
16:48Hast du dir den Knöchel gebrochen, ja oder nein?
16:51Ja.
16:52Also, bittet Ihnen die Stärkerkeit in den Haufen.
16:56Aber das ist Ihre Führung.
16:57Nein, das ist meine majestätische Tat.
17:22Das kann er doch nicht mit mir machen.
17:24Also sage ich ihm, lieber Mann, das ist Schwindel.
17:27Nichts als Schwindel.
17:28Und damit kommen Sie bei mir nicht durch.
17:30Na, was soll ich dir sagen?
17:31Will der sich doch aufpusten?
17:33Das sei allenfalls eine kleine Notlüge und so.
17:36Aber da bin ich ihm massiv gekommen.
17:38Hören Sie, ich vertrete hier die Staatsmacht.
17:41Und wenn Sie denken...
17:42Moment, da ist jemand.
17:43Bis nachher, ja?
17:45Herr Schmidt?
17:46Ja, guten Tag.
17:47Auf Wiedersehen.
17:48Ja, was haben Sie denn gemacht?
17:50Oh, ja.
17:53Sie wollen sagen, die Treppe?
17:55Nein.
17:57Ja, ich wollte nur...
18:01Ich habe Ihnen noch gesagt, wie gefährlich die Treppe ist.
18:05Schließlich, das zumindest ist Tatsache.
18:09Nein.
18:10Doch.
18:11Setzen Sie sich bitte.
18:12Nein.
18:13Doch.
18:15Ich muss das alles erst zu Protokoll nehmen.
18:17Zu Protokoll?
18:18Tut mir leid.
18:21Das mit Ihrem Bein, Herr Schmidt.
18:23Och, was?
18:24Ich habe schon Schlimmeres gehabt.
18:26Noch Schlimmeres?
18:28Vergessen wir es.
18:30Einen angebrochenen Knöchel vergessen ist unmöglich, Herr Schmidt.
18:34Allerdings frage ich mich, wenn Sie wussten, wie gefährlich die Treppe ist,
18:38konnten Sie sie nicht meiden?
18:40Das ist eine öffentliche Treppe, Kollegin.
18:42Da laufen hunderte, laufen da.
18:45Bin ich sozusagen nur stellvertretend?
18:47Zu mir gehumpelt, um Ihr Insgewissen zu reden.
18:50Herr Schmidt, Sie sind ein ganz Hartnäckiger.
18:54Oder ein ganz Schlimmer, das weiß ich noch nicht so genau.
18:58Auf alle Fälle kann ich Sie trösten.
19:00Ihr Auftrag ist draus, die Treppe wird sofort repariert.
19:03Zufrieden?
19:05Wird repariert?
19:06Na dann ist ja alles in Ordnung.
19:09Vorsicht, mit einem Gipsbein ist nicht zu scherzen.
19:13Sie würden uns die Sache allerdings erleichtern,
19:15wenn ich Ihre Unfallmeldung vorlegen könnte.
19:18Unfallmeldung?
19:19Sie werden Ihren Unfall doch gemeldet haben.
19:22Ja sicher, habe ich gemeldet.
19:23Na schon, wegen der Entschädigung.
19:25Mir liegt nichts an Entschädigung, nur an der Reparatur.
19:28Ich verstehe.
19:29Aber Ihre Unfallmeldung, die schicken Sie mir noch, ja?
19:33Ja.
19:44Na Stellvertreter, Erfolg gehabt?
19:47Jetzt wollen Sie eine Unfallmeldung von mir.
19:49Ach, he he.
19:51Wenn ich Ihnen das Gipsbein in die Akten knallen könnte,
19:54aber woher kriege ich eine Unfallmeldung?
19:56Paul!
19:58Komm.
20:00Au, mein Fuß.
20:02Der Gipsfuß.
20:03Quatsch, der andere.
20:06Ach je, da hast du ja deine Unfallmeldung.
20:09Ja.
20:14Ist denn das die Möglichkeit?
20:18Ach, du hast mir gerade noch gefehlt.
20:21Ja, ja, das glaube ich.
20:23Ist das,
20:25jetzt konnte ich mir denken, dass du was anstellst damit.
20:28Der Fuß ist heil, der andere ist kaputt.
20:32Au.
20:34Da ist lieber der Arzt dran.
20:38Ja.
20:39Hättest du mir mal zwei Gipsbeine besorgt?
20:42Oh, oh, jetzt kriegst du deinen zweiten.
20:53Und Sie?
20:54Nee, nee, danke.
20:58Ich sag Anna Bescheid, Paul.
21:01Die wird sich freuen.
21:03Ja, ja.
21:05Ich sag Anna Bescheid, Paul.
21:08Die wird sich freuen.
21:10Junge, Junge, Junge, Junge, Junge.
21:14Ein Glück, dass du bei uns wohnst.
21:17Zu zweit lässt es sich besser ertragen.
21:21Schach.
21:25Du bist zu impulsiv, Paul.
21:29Der Springer ist ungedeckt.
21:32Wollen wir noch ein Bier trinken?
21:33Nee, lieber nicht.
21:34Deine Frau ist schon sauer genug auf dich.
21:36Du hast recht.
21:38Lassen wir sich die Boden noch mal glätten.
21:41Besuch für dich, Paul.
21:45Der Wackmeister.
21:46Persönlich?
21:47Ich will gebröselt.
21:48Ist ja eine Überraschung.
21:49Bleib doch sitzen, Kollegen, bleib doch sitzen.
21:52Ich wollte doch mal unseren Invaliden sehen.
21:55Tja, die Treppe.
21:57Setzen Sie sich doch.
21:58Danke.
21:59Tja, wir haben sofort eine Eingabe gemacht
22:01und es wurde uns versichert,
22:02dass die Treppe schnellstens repariert wird.
22:05Ach, da es auf dem Heimweg war,
22:07ist es übrigens ein Arbeitsunfall, Kollege Schmidt.
22:10Ich habe alles Nötige in die Wege geleitet,
22:12damit Sie wenigstens einen finanziellen Trost haben.
22:15Denn wenn der Kollege Jasse jetzt auch wiederkommt
22:18und auch heizen kann,
22:20so schmälert das keineswegs Ihr Verdienst,
22:22lieber Kollege Schmidt,
22:23dass Sie uns in einer Notsituation
22:26impulsiv und selbstlos geholfen haben.
22:29Ja, dann holen wir gleich ein paar Gläser.
22:32Darauf muss man ja einen trinken, nicht?
22:35Kollege Bröselke,
22:37damit machen Sie uns wirklich eine ganz, ganz große Freude.
22:41Nicht wahr, Fritz?
22:42Ja, ja. Und wie.
22:44Ja, den mache ich mal auf.
22:46Jetzt könnt Ihr trinken, Ihr zwei armen Helden.
22:50Was ist denn das?
22:51Kamillentee.
22:52Für wen?
22:53Na für Euch, schließlich seid Ihr ja krank.
22:56Ja, aber am Fuß.
22:57Ach, das macht nichts.
22:58Kamillentee, der ist für alles gut.
23:01Und wir zwei, Herr Bröselke, wir genehmigen uns jetzt.
23:05Ein Schnips.
23:06Ja, Frau Schwedt.
23:09Na.
23:10Prost.
23:11Zum Wohl.
23:27Untertitel der Amara.org-Community
23:57Untertitel der Amara.org-Community
24:27Untertitel der Amara.org-Community