• vor 2 Monaten
Nach wahren Begebenheiten.
Transkript
00:00:00Wenn Sie Profiler sind, wissen Sie, Sie suchen nach einem Luftfahrtmechaniker.
00:00:03So um die 45 Jahre, mit geringer Schulbildung.
00:00:06Er passt überhaupt nicht ins Profil.
00:00:07Das ist nicht das Profil.
00:00:08Und warum sind dann Ihre Bosse so felsenfest davon überzeugt?
00:00:11Sie... Sie liegen falsch.
00:00:12Es ist... Oh, das ganze Profil ist falsch, aber Sie stehen trotzdem dahinter?
00:00:15Und... Und Ihr Boss?
00:00:17Er schließt den Brief meines Bruders aus und liegt auch falsch?
00:00:19Alle liegen falsch, mit Ausnahme von ihm?
00:00:21Ja.
00:00:23Wissen Sie, ich betreue sozial schwache Kinder.
00:00:25Und das Erste, was ich Ihnen sage, ist,
00:00:27wenn Du glaubst, alle anderen auf der Welt seien verrückt, nur Du nicht, Du glaubst, Du seist normal,
00:00:31dann wird's wirklich höchste Zeit, in den Spiegel zu sehen.
00:00:35Sie haben an der falschen Tür geklopft, und das war's.
00:00:37Lassen Sie mich in Ruhe, bitte.
00:00:39Ich... Bitte!
00:00:42Steigen Sie aus.
00:00:44Wollen Sie sich mein Profil nicht anhören?
00:00:46Ich bitte Sie!
00:00:46Warum hören Sie es sich nicht wenigstens an?
00:00:49Und wenn es nicht auf Ihren Bruder passt, dann können Sie guten Gewissens wegfahren und...
00:00:52müssen mich nie wiedersehen.
00:00:53Der große Kotz.
00:00:57Er ist 50 bis 55 Jahre alt.
00:00:59Aufgewachsen in der Nähe von Chicago.
00:01:01Er hat als Kind die Chicago Tribune gelesen.
00:01:04Seinen Doktor machte er zwischen 1967 und 72.
00:01:07Irgendwann danach hat er sich aus der Gesellschaft ausgeklingt.
00:01:11Er hat keinen Fernseher, verweigert Popkultur, hat keine engen Freunde, keine Liebesbeziehung.
00:01:15Nichts, er ist isoliert.
00:01:16Er ist scharfsinnig, besitzt Geduld, ist extrem präzise.
00:01:22Und er ist zornig.
00:01:25Dazu ist er sehr dünnhäutig.
00:01:27Er fühlt sich oft angegriffen und teilt bei denen aus, die er liebt, weil er sonst im Leben niemanden hat.
00:01:32Er fühlt sich nicht wertgeschätzt, sondern als Opfer, das von weniger Qualifizierten beiseite gedrängt wird.
00:01:38Er ist einsam, er sehnt sich nach menschlichem Kontakt, aber er findet ihn nicht und das reißt ihn beinahe in zwei.
00:01:44Das ist... Haben Sie mit Linda geredet?
00:01:46Haben Sie mit Linda über meinen Bruder geredet?
00:01:48Hat... Hat sie sich kontaktiert?
00:01:50Ich kenne keine Linda. Ich kenne sie nicht und auch nicht ihren Bruder.
00:01:53Ich kenne niemanden aus ihrem Leben.
00:01:57Aber ich kenne den Yuna-Bomber.
00:02:03Ich kenne ihn so gut wie mich selbst.
00:02:24Ted.
00:02:28Sein Name ist Ted.
00:02:41Okay.
00:02:43Das ist Ted.
00:02:44Das ist der Yuna-Bomber.
00:02:46Ich erkenne da keinerlei Ähnlichkeit, nicht die geringste, und ich habe mir das Phantombild stundenlang angeschaut.
00:02:51Das ist nicht der Yuna-Bomber.
00:02:53Was... Was meinen Sie? Die Zeichnung ist von einer Augenzeugin, die Frau bei Rantec, sie...
00:02:56Ja, sie ist der einzige Mensch, der den Yuna-Bomber je gesehen hat.
00:03:02Einen Tag nach dem Anschlag beschrieb sie den Yuna-Bomber einem Phantombildzeichner.
00:03:07Die Zeichnung wurde veröffentlicht und sah dem Yuna-Bomber so ähnlich, dass er sechs Jahre lang untertauchte.
00:03:12Aber das ist nicht diese Zeichnung.
00:03:141994, zehn Jahre nach der Rantec-Bombe,
00:03:17wollte der Leiter der Task-Force ein neues Phantombild und schickte einen anderen Phantombildzeichner zu der Augenzeugin.
00:03:21Und dieses Mal entstand nach der Beschreibung der Augenzeugin diese Zeichnung.
00:03:26Und sie ist legendär.
00:03:27Sie ist die berühmteste Phantomzeichnung der Geschichte.
00:03:30Aber es ist nicht der Yuna-Bomber.
00:03:32Denn sehen Sie, das zweite Mal beschrieb die Augenzeugin bloß den ersten Phantombildzeichner.
00:03:37Ihn hier.
00:03:38Eine verrückte Sache.
00:03:40Das menschliche Gedächtnis.
00:03:42Dieses Bild entstand durch eine Erinnerung an eine Erinnerung.
00:03:45Dabei hat sie, stellen Sie sich das vor, den Yuna-Bomber vielleicht drei Sekunden lang gesehen.
00:03:49Aber mit diesem Phantombildzeichner hier hat sie einen ganzen Nachmittag verbracht.
00:03:53Und im Laufe der Zeit verschmolzen die Gesichter zu einem.
00:03:56Was ist mit der ersten Zeichnung? Wie sieht die aus?
00:04:13Oh mein Gott.
00:04:20Ist das der Ort, wo er wohnt?
00:04:24David wohnt ihr Bruder dort.
00:04:28Die Hütte haben wir zusammengebaut.
00:04:32Er ist Mathematiker.
00:04:34Er hat sie in einem perfekten mathematischen Verhältnis entworfen.
00:04:38Es gibt dort weder Strom noch fließend Wasser.
00:04:41Es ist die perfekte Schlichtheit.
00:04:43In West Montana, mitten im Nirgendwo.
00:04:45Es ist wirklich schön dort.
00:04:48Er lebt von dem, was das Land hergibt, geht jagen.
00:04:51Er hat einen kleinen Garten.
00:04:53Ich glaube, er lebt von etwa 400 Dollar im Jahr.
00:04:56Er geht also nicht arbeiten?
00:04:58Er nimmt Gelegenheitsjobs an, aber er lebt so weit außerhalb des Systems,
00:05:02wie es jemand seines Alters nur tun kann.
00:05:05Wissen Sie, viele Menschen, sogar meine Frau, sie...
00:05:09sie sehen das und sie halten ihn für verrückt.
00:05:15Er hat ganz einfach den Mut, nach seinen Idealen zu leben.
00:05:20Das finde ich großartig.
00:05:22Ja, ich auch.
00:05:26Aber es war manchmal auch ein ziemliches Hin und Her,
00:05:30als täte nicht jeder so gut.
00:05:32Es war auch ein ziemliches Hin und Her, als Ted in den Wald gegangen ist.
00:05:36Er wurde von seinen eigenen Idealen dort hingezogen,
00:05:40aber es gab auch Druck von außen, kurz nachdem dieses Foto entstand.
00:05:46Und was war das für ein Druck?
00:05:51Ihm ging dort draußen irgendwann das Geld aus
00:05:54und er kam nach Chicago zurück, um sich einen Job zu suchen.
00:05:58Ich habe ihm Arbeit in der Telefonfabrik besorgt,
00:06:00wo mein Vater gearbeitet hat.
00:06:02Ich war in dem Sommer dort Vorarbeiter.
00:06:05Jedenfalls hat er sich dort in ein Mädchen verliebt, sie hieß Ellen.
00:06:08Sie haben sich ein paar Mal getroffen, sie gingen aus, sie waren Äpfelplücken.
00:06:12Er hat ihr im Ofen meiner Mutter einen Kuchen gebacken,
00:06:15aber Ted kann nicht so gut mit Menschen,
00:06:18also sagte sie ihm, dass sie ihn nicht mehr treffen will.
00:06:21Ich glaube, sie hat ihm das ganz liebevoll erklärt,
00:06:24aber als ich am nächsten Tag zur Arbeit kam, hingen dort diese...
00:06:27Es war eine Frau, die hieß Ellen, ihr Arsch hatte massenhaft Dellen.
00:06:30Was soll das?
00:06:31Alles war übersät mit diesen grässlichen Limericks
00:06:34und in allen ging es um Ellen.
00:06:37Es waren sicher an die 150, sie hingen überall.
00:06:40Anonyme Botschaften als Waffe,
00:06:42der Juna-Bomber in Kleinformat bis hin zur Schreibmaschine.
00:06:45Ted!
00:06:46Ich habe meinen Bruder entlassen
00:06:50und das war der Moment, wo er den Schnitt gemacht hat.
00:06:53Er nahm seinen letzten Gehaltscheck und zog für immer in die Hütte.
00:06:56Sehen Sie ihn manchmal noch?
00:06:58Nein.
00:06:59Rufen Sie ihn an?
00:07:00Nein.
00:07:01Besuchen Sie ihn?
00:07:02Er hat kein Telefon.
00:07:03Wir...
00:07:04Früher haben wir uns geschrieben, aber das ist lange her.
00:07:06Er hat mir so viele Briefe geschrieben.
00:07:08Er hat mir schon den nächsten geschickt,
00:07:10bevor ich auf den alten antworten konnte.
00:07:12Ich habe sicher hunderte davon, hunderte.
00:07:14Ich muss mir diese Briefe ansehen.
00:07:17Ich muss jeden Brief lesen, jeden einzelnen davon.
00:07:21Manche sind in meiner Hütte in Texas.
00:07:25Ich habe damals dort gewohnt, in einer kleinen Hütte.
00:07:29Die anderen sind bei meiner Mutter.
00:07:31Sie wohnt hier in der Nähe, die können wir holen.
00:07:33Gut, gut, wunderbar.
00:07:36Ich muss meiner Mutter sagen, dass...
00:07:39dass ihr Sohn...
00:07:41der...
00:07:43und dass ich der bin, der ihn...
00:07:46ins Messer geliefert hat.
00:07:48Sie haben zwar gesagt, es gäbe noch andere Mütter und Brüder,
00:07:51die sich gemeldet haben, aber...
00:07:54es ist mein Bruder.
00:07:57Mein Bruder ist der Juna-Bomber.
00:08:02Es gibt nicht viele Menschen, die diesen Weg gehen würden.
00:08:0799% hätten nichts getan.
00:08:10Den meisten fehlt der Mut und das Bewusstsein dafür,
00:08:12diesen Schritt gehen zu müssen.
00:08:14Sie lassen sich von ihrer Angst beherrschen und...
00:08:16und vergessen, was gut und richtig ist.
00:08:18Und wir würden niemals erfahren, wer er ist,
00:08:20und es würde uns niemals gelingen, ihn zu stoppen.
00:08:23Die Welt kann von Glück reden, dass Sie anders sind.
00:08:27Und Sie müssen jetzt diese immense Bürde tragen,
00:08:31mit den Schuldgefühlen leben.
00:08:34Damit wir anderen nachts wieder ruhig schlafen können,
00:08:36und das ist ein gewaltiges Geschenk, David.
00:08:40Hallo!
00:08:46Hallo!
00:08:54Was ist los?
00:09:01Wenn er es ist, muss er aufgehalten werden.
00:09:05Seine Opfer hatten eine Mutter, nicht wahr?
00:09:12Er war ein sanftmütiger Junge.
00:09:15Er war so liebevoll zu dir, so freundlich, weißt du noch?
00:09:19Was habe ich falsch gemacht?
00:09:22Was ist passiert?
00:09:26Ist ihm in Harvard etwas zugestoßen?
00:09:28Er hat mir nie was erzählt.
00:09:31Aber ich hatte immer das Gefühl, dass er sich dort irgendwie verändert hat.
00:09:36Oder war es, als er noch ein kleiner Junge war?
00:09:41Wann?
00:09:45Wer kennt die Antwort?
00:10:16Die sind alle von Ted?
00:10:18Ja.
00:10:27Die sind zum Teil 30 Jahre alt.
00:10:31Stimmt die Opfer-Vorsicht!
00:10:34Ja, es ist so.
00:10:36Aber wie ist es mit den anderen Mädels?
00:10:38Die sind alle von Ted.
00:10:40Aber die sind für uns nicht so gut.
00:10:43Sie sind so leidenschaftlich.
00:10:45Die machen das nicht so, als würden wir uns eine Stimmung stören.
00:10:49Die sind nicht so leidenschaftlich.
00:10:51Die sind nur so, als würden wir uns eine Stimmung stören.
00:10:53Die sind nur so, als würden wir eine Stimmung stören.
00:10:56Stimmt die Orthographie überein?
00:11:01Die Wortwahl ist identisch.
00:11:03Er muss es sein.
00:11:05Die, ich muss, die der UTF vorliegen, die müssen die unbedingt lesen.
00:11:13Okay, wir tun folgendes.
00:11:19Wir werden Tets handschriftliche Briefe durchgehen.
00:11:25Nach Wortwahl, nach Ideologien und dann nach Übereinstimmung eine Manifest des Junabombers suchen.
00:11:30Und wir durchforsten sein Leben. Wir arbeiten seine Geschichte heraus.
00:11:33Wer er ist. Passt das zur Zeitschiene? Passt das zum Profil? Einfach alles.
00:11:55Er ist es.
00:12:24Aber war es das?
00:12:26Wir haben ihn. Wir haben ihn.
00:12:40Hey.
00:12:41Wow.
00:12:44Was tust du?
00:12:45Wieso, du hast doch gesagt, dass du deine Frau verlassen hast und da dachte ich...
00:12:48Ja, das ist auch so. Aber...
00:12:51Wow.
00:12:58Tut mir leid.
00:13:03Danke.
00:13:07Danke.
00:13:12Warum bist du hier aufgekreuzt?
00:13:15Du verlässt deine Frau, fährst quer durchs ganze Land hierher. Zu mir.
00:13:18Wieso? Wieso bist du überhaupt hier? Meinetwegen oder seinetwegen?
00:13:29Bin ich für dich nur Mittel zum Zweck?
00:13:33Ein Hilfsmittel, um näher an ihn ranzukommen?
00:13:44Ich gehe mit den Hunden, du findest selbst raus.
00:14:10Oh nein, ich glaub's nicht.
00:14:13Hey, wo ist Tabby?
00:14:14Keine Ahnung.
00:14:15Wo ist Tabby?
00:14:16Tabby!
00:14:26Hey!
00:14:27Die Doppeltür.
00:14:28Hey, hey, hey.
00:14:30Was soll das werden?
00:14:32Sie haben gesagt, ich soll einen Namen an die Tafel schreiben. Also schreibe ich einen Namen an die Tafel.
00:14:37Es ist drei Monate her, dass Sie das tun sollten.
00:14:40Das ist er. Das ist der Junabomber. Theodor Kaczynski.
00:14:44Warten Sie, Stan.
00:14:48Sie haben fünf Minuten. Los.
00:14:55Das ist Ted Kaczynski. Geboren 1942 am Rand von Chicago. Er ist jetzt 53.
00:15:00Seine IQ ist 167. Er ist ein erwiesenes Genie. Er bekam schon mit 16 ein Stipendium für Harvard.
00:15:051968 machte er an der Uni in Michigan seinen Doktor in Mathematik. Die Doktorarbeit hat die gleiche Formatierung wie das Manifest.
00:15:12Seine Dissertation war brillant. Sie hat Preise gewonnen und wurde veröffentlicht.
00:15:16Sie war so innovativ, dass weltweit nur eine Handvoll Mathematiker sie verstehen konnte.
00:15:20Aber es passt genau zu seinem Verlangen, gehört und als genialer, fundierter Denker anerkannt zu werden.
00:15:29Er hat in Berkeley zwei Jahre unterrichtet, bevor er sich in den Wald bei Lincoln Montana zurückgezogen hat.
00:15:35Er und sein Bruder haben diese Hütte gebaut.
00:15:38Anfangs pendelte er zwischen Chicago und Lincoln, bis er sich 1980 dauerhaft dort niederließ.
00:15:43Er lebt das Leben, das er im Manifest beschreibt.
00:15:47Frei von Technologie. Völlig allein.
00:15:50Ja, aber viele Menschen leben so und viele haben akademische Abschlüsse und wachsen in Chicago auf.
00:15:54Gut, er passt in ihr Profil, aber das macht ihn noch nicht zum Juna-Bomber.
00:15:58Ja, aber er hat 1971 einen Text verfasst, der sich liest wie ein Versuchslauf des Manifests.
00:16:03Er spiegelt das Manifest Punkt für Punkt wieder.
00:16:06Er hat die gleiche Abfolge von Ideen, die gleichen Gedankengänge und die gleichen linguistischen Eigenheiten.
00:16:11Und woher haben Sie das?
00:16:13Von seinem Bruder. Er hat das Manifest gelesen, als wir es veröffentlicht haben.
00:16:18Er hat den Inhalt wiedererkannt. Aus dem Grund haben wir es ja ursprünglich auch veröffentlicht.
00:16:23Und da ist noch mehr. Sehen Sie.
00:16:26Ich habe hunderte von Ted's Briefen zur Analyse und wir bekommen bald noch mehr aus der Hütte seines Bruders in Texas.
00:16:32Hier.
00:16:37Ich habe seine Briefe mit dem Manifest verglichen und Dutzende von Übereinstimmungen gefunden.
00:16:41Und ich konnte anhand der Briefe Kaczynskis Bewegungen der letzten 20 Jahre nachvollziehen.
00:16:45Sie sind alle eng mit den Juna-Bomber-Ereignissen verknüpft.
00:16:53Er kennt sich in Salt Lake City aus, in Chicago, in der Bay Area, dem gesamten Juna-Bomber-Kerngebiet.
00:17:00In Universitäten fühlt er sich sicher, weshalb er dort seine Bomben persönlich platzieren kann.
00:17:08Er passt ins Profil. Er passt in die Zeitschiene. Es stimmt sprachlich überein.
00:17:15Ich habe ihn.
00:17:18Ted Kaczynski ist der Juna-Bomber.
00:17:22Er ist nicht in Verdachtsstufe 1 und auch nicht in 2.
00:17:25Er ist nicht mal im Pool der ersten 15 Millionen.
00:17:29Rein rechnerisch ist er kein Verdächtiger.
00:17:31Er lebt 1500 Meilen entfernt.
00:17:33Jeder einzelne Juna-Bomber-Brief, jedes Juna-Bomber-Paket kam aus der Bay Area, richtig?
00:17:38Soll er dafür etwa jedes Mal drei Tage mit seinem Auto gefahren sein?
00:17:41Er hat nicht mal ein Auto.
00:17:43Und er ist nicht mal im Pool der ersten 15 Millionen.
00:17:46Rein rechnerisch ist er kein Verdächtiger.
00:17:50Er hat nicht mal ein Auto.
00:17:54Er hat den Bus genommen.
00:17:56Er fuhr Bus.
00:17:58Das würde erklären, wieso seine Sendungen immer in großer Zahl kamen.
00:18:01Das hat mich von Anfang an irritiert.
00:18:05Er schickt einen Haufen Briefe und zwei Briefbomben alles zusammen am selben Tag ab
00:18:09und taucht dann monatelang unter bis zur nächsten Explosion.
00:18:12Wir müssen hier wirklich sehr, sehr vorsichtig vorgehen.
00:18:16Das muss klar sein.
00:18:18Juna-Bomber oder nicht, dieser Kerl hat Waffen und ist ein Überlebenskünstler.
00:18:24Bestenfalls besteht Fluchtgefahr.
00:18:26Schlimmstenfalls sprechen wir hier von einer Neuauflage von Ruby Ridge Montana.
00:18:31Stan, schicken Sie Leute nach Lincoln, Montana und lassen Sie seine Hütte observieren.
00:18:35Überprüfen Sie seine Bankverbindung, überwachen Sie seine Portfolio.
00:18:38Wenn er den Bus nimmt, muss das irgendwo belegt sein.
00:18:41Ja, mache ich.
00:18:42Fitz, wie gehen Sie weiter vor?
00:18:45Ich würde gerne in den Briefen nach weiteren linguistischen Parallelen suchen,
00:18:48um zu beweisen, dass Ted das Manifest geschrieben hat.
00:18:50Gut.
00:18:51Andy, sprechen Sie mit Steve Fitzgerald, unserem Kontakt bei der Justiz.
00:18:55Finden Sie heraus, was wir einem Bundesrichter vorlegen müssen, um in diese Hütte reinzukommen.
00:19:00Ab sofort.
00:19:01Ist Ted Kaczynski unser Juna-Bomb-Verdächtiger Nummer eins?
00:19:08Ted Kaczynski.
00:19:10Das war's.
00:19:32Fitz.
00:19:37Also, wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht,
00:19:41war es strengstens untersagt, diesen Brief hier weiterzuleiten.
00:19:45Und als es passiert ist, waren Sie nicht hier.
00:19:49Möchten Sie vielleicht etwas Licht in dieses Dunkel bringen?
00:19:52Ja.
00:19:54Ich würde gerne.
00:19:55Und als es passiert ist, waren Sie nicht hier.
00:19:59Möchten Sie vielleicht etwas Licht in dieses Dunkel bringen?
00:20:26Hast du mich verpfiffen?
00:20:29Also dann, es gibt noch viel zu tun.
00:20:31Kommen Sie, Fitz.
00:20:37Ich wollte doch, dass alles über mich läuft.
00:20:39Ich hab' dich gesucht.
00:20:40Ich hab' für dich den Hals riskiert.
00:20:41Ich bieg' das wieder hin.
00:20:42Tabby, ich bieg' das wieder hin.
00:20:45Ich wollte sein wie du.
00:20:47Ich hab' dich bewundert.
00:20:51Du warst der Erste, der mich hielt.
00:20:53Du warst der Erste, der mich hier wirklich ernst genommen hat.
00:20:56Der mein Potenzial erkannt hat.
00:20:59Ich war nicht irgendwer, der ganz zufällig hier gelandet ist.
00:21:02Ich dachte, ich könnte was werden.
00:21:04Was aus mir machen.
00:21:06Aber du hast mich benutzt und jetzt hast du mich auch noch verarscht.
00:21:12Du hast die Vorschriften missachtet und den Brief weitergeleitet.
00:21:16Und was dachtest du würde passieren, als du mir die Adresse geschickt hast?
00:21:24Du hinterlässt auf deinem Weg eine Menge verbrannter Leichen.
00:21:27Das wird dich irgendwann einholen.
00:21:29Eines schönen Tages hast du niemanden mehr an deiner Seite.
00:21:31Sicher.
00:21:53Danke.
00:22:18Danke.
00:22:24Wir müssen Ted helfen.
00:22:27Was immer dazu nötig ist.
00:22:29Egal was dafür zu tun ist.
00:22:31Oder zu sagen.
00:22:33Wir müssen Teds Leben retten.
00:23:53Da ist sie.
00:24:23Untertitel von Stephanie Geiges
00:24:53Untertitel von Stephanie Geiges
00:25:23Untertitel von Stephanie Geiges
00:25:53Untertitel von Stephanie Geiges
00:26:23Untertitel von Stephanie Geiges
00:26:54Untertitel von Stephanie Geiges
00:27:20Hey.
00:27:21Hey Ted.
00:27:23Hey Ted.
00:27:24Hey!
00:27:25Hey!
00:27:26Hey!
00:27:27Hey!
00:27:28Hey!
00:27:29Hey!
00:27:30Hey!
00:27:31Hey!
00:27:32Hey!
00:27:33Hey!
00:27:34Hey!
00:27:35Hey!
00:27:36Hey!
00:27:37Hey!
00:27:45Hallo Teresa.
00:27:46Oh Gott, Ted!
00:27:47Gut das du kommst.
00:27:49Kannst du mir vielleicht ein kleines bisschen helfen?
00:27:51Der Tag heute wird echt heftig.
00:27:53Morgen, Theresa.
00:27:54Oh, toll, der Stapel Extra-Zeitung. Bringst du die rein, bitte?
00:27:59Was gibt's denn Besonderes?
00:28:15Ich kenn's schon. Ich konnt's nicht mehr abwarten und hab's heute früh auf der Internetseite des FBI gelesen.
00:28:20Offensichtlich ist er sehr gebildet. Ein sehr intelligenter Mann.
00:28:24Viel von dem, was er sagt, klingt für mich plausibel.
00:28:27Gesundheit, wie siehst du mit einem Serienattentäter?
00:28:29Sei vorsichtig. Das FBI könnte kommen und dir Fragen stellen.
00:28:34Wir mussten jede Menge davon bestellen. Es gibt sogar eine Warteliste dafür.
00:28:38Wofür?
00:28:39Für das Manifest. Man muss sich anmelden.
00:28:44In der Times wurde es erläutert. Ich vermute, er sucht sich repräsentative Ziele aus.
00:28:48Zu den Dingen, über die er spricht. Die Umwelt, Computer, das Klonen, all sowas.
00:28:52Er verschickte Bomben an Personen, die für das standen, wogegen er sich einsetzt.
00:28:57Robert Wright. In uns allen steckt ein bisschen Jonah Bomber.
00:29:00Wir mögen zwar nicht, wie er seinen Missmut äußert, aber der Missmut an sich ist uns nicht fremd.
00:29:05Und hier, Robert Wright in der Times.
00:29:07Der erste Satz des Manifestes muss von unserer Gesellschaft unbedingt richtig verstanden werden
00:29:11und gehört auf der nationalpolitischen Agenda auf Platz 1.
00:29:14Ich hab vergessen, wie der erste Satz lautet, aber...
00:29:16Die industrielle Revolution und ihre Konsequenzen waren ein Verhängnis für die menschliche Rasse.
00:29:22Siehst du? Und du tust, als sei ich verrückt. Aber er hat doch auch irgendwie recht, oder?
00:29:36Für die Washington Post gibt's eine Warteliste. Sind Sie eingetragen?
00:29:39Nein, noch nicht.
00:29:47Lieber David.
00:29:51Vorweg möchte ich gleich sagen, dass dieser Brief nicht als Entschuldigung gedacht ist
00:29:55und sich meine Gefühle Linda gegenüber nicht geändert haben.
00:29:59Dennoch.
00:30:01Ich stehe in meinem Leben gerade an einem außergewöhnlichen Scheideweg
00:30:05und benötige einen brüderlichen Rat.
00:30:08Ich will nicht, dass sie mich verletzt.
00:30:10Ich stehe in meinem Leben gerade an einem außergewöhnlichen Scheideweg
00:30:13und benötige einen brüderlichen Rat.
00:30:17Eine gewisse Aktivität, die im Großteil meines Erwachsenenlebens sehr viel Zeit in Anspruch genommen hat,
00:30:22scheint nun nicht mehr länger notwendig zu sein.
00:30:27Verzeih mir, wenn ich nicht genauer darauf eingehe.
00:30:32Hallo, Ted.
00:30:34David, du weißt, dass es mir immer schwer gefallen ist, Kontakt zu Menschen aufzubauen.
00:30:40Ich weiß nicht, was sie fühlen, was sie wirklich denken.
00:30:45Hey, Schatz, komm her. Wie war's an der Schule?
00:30:48Oh, hast du Miss Nobelregen Samstag gefragt?
00:30:50Ja, sie meinte, das geht in Ordnung.
00:30:52Mein ganzes Leben lang habe ich das Gefühl, die Welt von der anderen Seite des Fensters auszubetrachten.
00:30:58Aber ich weiß einfach nicht, wie ich auf die andere Seite gelangen kann,
00:31:02auf der alles so mühelos ist.
00:31:06David, ich muss es wissen.
00:31:09Woher weiß man, ob es zu spät ist, sich zu ändern?
00:31:13Woher weiß man, ob es noch möglich ist, von vorn anzufangen?
00:31:22Ich war von Anfang an so,
00:31:24Ich war von Anfang an dazu verdammt, an Außenseiter zu sein.
00:31:32Ich gebe Mom und Dad noch immer die Schuld daran.
00:31:36Ich war einfach noch nicht so weit,
00:31:39zwei Klassen zu überspringen.
00:31:55Hallo, Fyodor Kosinski. Dein Platz ist dort hinten.
00:32:03Aber das Schlimmste daran war, ich war trotzdem noch klüger als alle anderen.
00:32:15Ich hab dir nie von Dark erzählt,
00:32:18aber ich glaube, das war der Moment, an dem alles begann.
00:32:21Nein, ich weiß, dass damit alles begann.
00:32:24Denn er war mein erstes, mein allererstes Experiment.
00:32:51Selbst 40 Jahre später kann ich wohl behaupten,
00:32:54dass Dark der einzige richtige Freund war, den ich je hatte.
00:33:04Von 10 abwärts, 10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1, Abflug!
00:33:22Spessi!
00:33:30Wie viele?
00:33:31Drei Tropfen.
00:33:51Spessi!
00:34:22Er soll gehen! Jag ihn weg! Verschwinde von hier!
00:34:27Verschwinde! Los, geh!
00:34:29Verschwinde! Verschwinde endlich!
00:34:52Spessi!
00:35:11Gut, dann sehen wir uns dann.
00:35:18Ja.
00:35:22Spessi!
00:35:24Spessi!
00:35:26Spessi!
00:35:28Spessi!
00:35:30Spessi!
00:35:32Spessi!
00:35:34Spessi!
00:35:36Spessi!
00:35:38Spessi!
00:35:40Spessi!
00:35:42Spessi!
00:35:44Spessi!
00:35:46Spessi!
00:35:48Spessi!
00:35:49Spessi!
00:35:51Spessi!
00:35:56Spessi!
00:36:02Nein.
00:36:04Ich darf nicht.
00:36:07Spessi!
00:36:38Mama!
00:36:39Mama!
00:36:40Mama!
00:36:41Mama!
00:36:42Mama!
00:36:43Mama!
00:37:09Hey, Timmy.
00:37:11Hi, Ted.
00:37:16Was hast du denn heute in Mathe gelernt?
00:37:19Heute? Miss Chapman nervt und diese quadratischen Gleichungen machen mich fertig.
00:37:24Und sie kann uns nicht mal erklären, wofür man sowas überhaupt braucht.
00:37:30Kann sie nicht?
00:37:31Nein.
00:37:33Die sind doch überall.
00:37:36Wenn du einen Ball wirfst, eine Waffe abfeuerst, dann greifen quadratische Gleichungen.
00:37:42David, ich stelle mir immer wieder die Frage, wie konnte aus diesem kleinen, unschuldigen Kind jemand werden wie ich?
00:37:50Ich glaube, es lag an Harvard.
00:37:53Aber davon weißt du auch nichts. Das mit Murray. Und all das.
00:38:00Mom und Dad waren begeistert. Unser Sohn geht nach Harvard.
00:38:05Aber kannst du dir vorstellen, wie einsam es war, schon mit 16 auf dem College zu sein?
00:38:36Keine Ahnung.
00:38:40Ist das dein Liebling?
00:38:44Mama!
00:38:45Mama!
00:38:46Mama!
00:38:50Ich weiß es nicht.
00:38:51Ich weiß es auch nicht.
00:38:52Ich weiß es auch nicht.
00:38:58Ich weiß es auch nicht.
00:39:00Ich weiß es auch nicht.
00:39:02Ich weiß es auch nicht.
00:39:05Ich weiß es auch nicht.
00:39:07Die Studenten erwarten natürlich Antworten auf diese Fragen.
00:39:11Professor Henry Murray. Er war das, was ich immer sein wollte. Ein strahlender griechischer Gott der Harvard-Haftigkeit.
00:39:21Verteilen Sie das hier so schnell und effizient wie möglich. Wir schaffen das. Gut, dann mal los.
00:39:29Kaum hatten wir den Raum betreten, versuchten wir alle verzweifelt ihn dazu zu bringen, uns auszuwählen, uns in den inneren Kreis aufzunehmen.
00:39:39Seine Hand war die Hand Gottes, die die Schafe von den Siegen trennte.
00:39:51Meine Herren, wenn ich Ihre Nummer aufrufe, stehen Sie bitte auf und bleiben stehen.
00:39:56Nummer 1, 5, 21, 24, 47 und 89. Bei denen, die stehen, bedanke ich mich für die Teilnahme und bitte Sie zu gehen.
00:40:09Nummer 1, 5, 21, 24, 47 und 89. Bei denen, die stehen, bedanke ich mich für die Teilnahme und bitte Sie zu gehen.
00:40:21Bitte lassen Sie die Blätter umgedreht liegen, bis ich sage, dass Sie anfangen können.
00:40:25Fangen Sie an. Nummer 4, 7, 8, 15, 23, 37, 42, 61, 80, 91, 96.
00:40:48Ich gratuliere. Wenn Sie noch hier sind, haben Sie es geschafft. Die Einzelsitzungen beginnen nächste Woche.
00:41:04Nie in meinem Leben hatte mich jemand gefragt, wie es läuft, wie es mir geht. Nicht mal, ob ich wüsste, wie spät es ist.
00:41:11Theodor, schön, dass Sie da sind.
00:41:14Und er, ein Harvard-Professor, fragte mich nach meinen Ansichten über die Welt, hörte mir zu,
00:41:21machte sich sogar Notizen, während ich sprach. Stell dir das mal vor.
00:41:25Es war, als wäre Jesus Christus persönlich herabgestiegen, um mich nach meinem Leben zu fragen.
00:41:30Wir tun so viel dafür, emotionale Verhaltensweisen mit Moral zu rechtfertigen, dass der Moralkodex bis zur Bedeutungslosigkeit aufgeweicht wird.
00:41:39Und Sie halten das für eine Zwangsläufigkeit?
00:41:42Ich glaube, das ist spezifisch für jedes Individuum.
00:41:45Das Ganze lief fast ein Jahr. Die wöchentlichen Ausflüge ins Nebengebäude waren der Himmel für mich.
00:41:50Ich meine, die Wissenschaft glaubt, sie habe perfekte, empirische Beweise für alles im Universum. Aber sie weiß so gut wie nichts über den Menschen.
00:42:00Zwei Pudel, die sich ansehen.
00:42:02Glauben Sie nicht, dass Freiheit eine Frage der Definition ist? Wieso nennen wir ein Gefängnis Gefängnis und nicht, sagen wir, Kloster?
00:42:09Ein Kloster unterscheidet sich dahingehend von einem Gefängnis, dass die Mönche es jederzeit verlassen können.
00:42:14Sie sind selbstbestimmt, sie haben die Wahl. Im Real Science stand ein Artikel darüber, dass Stress Mäuse beeinflusst.
00:42:20Man setzt zwei Mäuse in einen Käfig und sie leben lange und zufrieden.
00:42:23Aber was, wenn man 20 Mäuse in denselben Käfig setzt? Das macht sie zu psychischen Wracks.
00:42:33Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass die technologische Gesellschaft nicht mit individueller Freiheit vereinbar ist.
00:42:39Wir sollten sie vernichten und durch eine primitivere Gesellschaft ersetzen. Nur so können die Menschen wieder frei sein.
00:42:45Zwischen uns gab es keine Tabus. Wir sprachen über alles, über jede Kerbe in meinem Leben, meine Träume, meine Ängste.
00:42:51Ich hab's mir selbst beigebracht. Mein Vater hat Schach nie wirklich verstanden.
00:42:56Er hat mich geschätzt für das, was ich wirklich war.
00:42:59Ehrlich gesagt konnte ich dem Hinterteil einer Frau nie besonders viel abgewinnen.
00:43:03Naja, vielleicht im Hinterteil einer Negerin.
00:43:12Vielen Dank für Ihr Kommen, meine Herren.
00:43:14Sehr gern.
00:43:16Morgen, Mr. Kaczynski, wir sind gleich soweit.
00:43:18Oh, vielleicht gönne ich mir auch eine. Wenn noch etwas Zeit ist.
00:43:25Balkan Sobranis, ha?
00:43:28Nicht übel.
00:43:30Das sind Freunde von mir, Ted. Von der Regierung.
00:43:34Theodor ist einer meiner wichtigsten Teilnehmer.
00:43:37Er hat mir einige wirklich interessante Ideen erläutert.
00:43:42Gehen wir da lang.
00:43:45Wir gehen heute ein wenig anders vor.
00:43:48Diese Männer sind hier, weil es in dieser Studie nicht nur darum geht, die Grenzen der psychologischen Wissenschaft zu erweitern.
00:43:53Sie sind Teil von etwas viel größerem, Ted.
00:43:55Das hier ist wichtig für die Zukunft der freien Welt.
00:44:26Ich kann mich kaum bewegen.
00:44:29Nun, Sie können natürlich jederzeit wieder gehen.
00:44:33Das wissen Sie doch, oder, Theodor?
00:44:36Ja, nein, schon gut, Professor.
00:44:38Guter Mann.
00:44:40Im Laufe des letzten Jahres haben Sie uns hunderte von Seiten an Material geliefert.
00:44:45Sie haben uns Ihre Lebensphilosophie dargelegt, Ihre Träume für Ihre eigene Zukunft und die Zukunft der Welt.
00:44:51Es war fantastisch, Sie kennenzulernen und in die tiefsten Windungen Ihres Geistes vordringen zu dürfen.
00:44:56Ich hoffe, dass Sie immer aufrichtig waren und das Gefühl haben,
00:44:59dass Ihre Arbeit das widerspiegelt, wer Sie sind und woran Sie glauben.
00:45:03Selbstverständlich. Ich habe unsere Unterhaltung sehr genossen.
00:45:07Und ebenso die Aufgaben. Ich würde Ihnen nie etwas verheimlichen.
00:45:10Gut. Fangen wir an.
00:45:21Ich habe mir erlaubt, diese Seiten einer Gruppe von Wissenschaftlern vorzulegen.
00:45:25Sie gehören zu Harvards ausgezeichnetsten Denkern.
00:45:28Ich fühle mich geschmeichelt. Guten Morgen.
00:45:31Leider waren Ihre Schlussfolgerungen einhellig.
00:45:35Sie fanden die meisten Ihrer Ansichten nicht originär, klischeehaft und infantil.
00:45:41Und den Rest empfanden Sie als ganz offenkundig absurd.
00:45:45Nun, Professor, wenn Sie so wollen,
00:45:47sehen wir uns einfach den Film unserer letzten Sitzung an.
00:45:50Ich werde die Ergebnisse erläutern.
00:46:01Ich bin zutiefst davon überzeugt,
00:46:04dass die technologische Gesellschaft nicht mit individueller Freiheit vereinbar ist.
00:46:08Wir sollten sie vernichten und durch eine primitivere Gesellschaft ersetzen.
00:46:12Nur so können die Menschen wieder frei sein.
00:46:14Unsere Begutachter empfanden dies als intellektuell unreif
00:46:17und nannten es wiedergekreute Ideen von Jacques Ellul.
00:46:20Sie sprechen so viel von Autonomie, aber all Ihre Ansichten
00:46:24stammen von einem drittklassigen massentauglichen Taschenbuchautor.
00:46:28Ja, ich habe nie behauptet, dass ich meine Ideen...
00:46:31Oh, warte. Jetzt kommt das Beste.
00:46:34...Strukturen, die sie hervorgebracht hat,
00:46:37machen das Individuum passiv und machtlos...
00:46:40Wahnhafte Selbstrechtfertigung. Wäre ich doch recht.
00:46:43Wäre ich doch nur unter Höhlenmenschen geboren, dann wäre ich der Größte.
00:46:47Oder ist womöglich nur Ihr eigenes Unvermögen schuld?
00:46:51Könnte es nicht auch nur ein unterdurchschnittlicher Mathematiker sein,
00:46:55der Rechtfertigung für sein Scheitern sucht?
00:46:58Nein, es muss sein, dass das ganze System komplett falsch ist,
00:47:01weil Sie natürlich viel scharfsinniger sind als der Rest der Welt.
00:47:05Richtig, Ted?
00:47:07...all den unnatürlichen Dingen entsagen und wieder zurück zur Natur finden.
00:47:10Bei einem Zusammenbruch der Gesellschaft hätten Sie keine Chance.
00:47:13Ein armseliger, betermännlicher Wicht wie Sie!
00:47:19Und es würde Ihnen vermutlich sogar gefallen?
00:47:22Nein, nein, wir hatten vereinbart kein Wort über Theodors sadomasochistischen Neigungen.
00:47:26Das ist nicht fair.
00:47:28Die Menschen werden mich respektieren.
00:47:30Sie werden sich meine Ideen anhören und wissen, dass ich recht habe.
00:47:33Und sie werden mich zum Herrscher der Welt ernennen.
00:47:36Als ich Ihrer Mutter schrieb, um die Erlaubnis für diese Studie einzuholen,
00:47:39schickte sie mir nicht nur die Genehmigung unterschrieben zurück,
00:47:42sondern auch einen Brief.
00:47:44Ich befürchte, Theodor benötigt dringend psychologische Hilfe.
00:47:48Viele Menschen nannten ihn wieder und wieder ein Monster.
00:47:53Mom würde das nie sagen. Sie würde sowas niemals sagen.
00:47:57Er ist ein Bettnässer.
00:47:59Und er masturbiert so exzessiv,
00:48:02dass ich mir Sorgen um seinen geistigen und körperlichen Zustand mache.
00:48:06Seine absolut größenwahnsinnigen Vorstellungen
00:48:09sprengen seine mentalen und physischen Fähigkeiten.
00:48:13Zu allem, was sie tun können, um meinen Jungen zu heilen,
00:48:16gebe ich meine Zustimmung.
00:48:19Wanda Kaczynski.
00:48:36Hat das wirklich seine Mutter geschrieben?
00:48:39Natürlich nicht. Wir verwenden diesen Brief bei allen.
00:48:42Bei einem maßgeschneiderten Wortlaut würden wir sicher noch bessere Ergebnisse erzielen,
00:48:46aber ich möchte diesen Abschnitt standardisiert haben.
00:48:49Der moderne Mensch hat die Zügel unserer Gesellschaft aus der Hand gegeben.
00:48:52Ich habe das erst Jahre später erfahren, aber es ist alles dokumentiert.
00:48:56Murray war Teil von MK-ULTRA, einem Projekt der CIA zur Bewusstseinskontrolle.
00:49:01Gehirnwäsche sollte beobachtet werden.
00:49:03Gehirnwäsche sollte perfektioniert werden, um sie gegen russische Spione einzusetzen.
00:49:08Um sie dauerhaft zu brechen und ihre festen Überzeugungen zu ändern.
00:49:13Und wir waren die Versuchskaninchen.
00:49:16Er wählte die Verletzlichsten aus und wollte sehen, ob er uns brechen kann.
00:49:21Die anderen Studenten waren wenigstens 18 oder 19.
00:49:25Ich war 16 Jahre alt.
00:49:34Befreien wir sie von den Elektroden.
00:49:57Theodor.
00:49:59Sehr gut.
00:50:00Sie haben das wunderbar gemacht.
00:50:03Sie haben meine Erwartungen bei weitem übertroffen.
00:50:06Sie waren wirklich, wirklich hervorragend.
00:50:09Ich könnte mir keinen besseren wünschen als Probanden und als Freund.
00:50:16Ich bin schon sehr gespannt auf unser nächstes Mal.
00:50:20Nächstes Mal?
00:50:22Diese Phase dauert etwa 18 Monate.
00:50:25Ich rechne bei Ihnen mit einem großen Erfolg,
00:50:27Ted.
00:50:29Oh.
00:50:32Eigentlich habe ich dieses Zeug ohnehin nie geglaubt, wissen Sie?
00:50:36Ach ja? Ich dachte, Sie glauben ganz fest daran.
00:50:40Ich habe nie wirklich daran geglaubt.
00:50:42Diese Ansichten waren einfach dumm und infantil.
00:50:50Mag sein.
00:50:52Vielleicht.
00:50:54Ich sehe Sie dann nächste Woche.
00:51:01Ted.
00:51:06Ihre Zigaretten.
00:51:07Ted.
00:51:12Ihre Zigaretten.
00:51:37Ted.
00:51:39Ja.
00:51:41Ted. Hey, Ted.
00:51:43Ich bin fertig und ich habe gesehen, wo du mich reinlegen wolltest.
00:51:47Da, versuch.
00:51:50Weißt du, Timmy, du hast ein gutes Gespür für Mathematik.
00:51:57Das ist was Besonderes. Das hat nichts mit Mathematik zu tun.
00:52:01Ich weiß.
00:52:02Ein gutes Gespür für Mathematik.
00:52:05Das ist was Besonderes. Das hat nicht jeder.
00:52:09Sehr gut.
00:52:10Darf ich dich was fragen, Ted?
00:52:12Sicher.
00:52:13Was Privates ist nichts für meine Mom.
00:52:20Theresa.
00:52:22Dürfen wir einen Spaziergang machen?
00:52:24Ja, ja, klar. Geht ruhig.
00:52:28Sie hänseln mich.
00:52:29Sie hänseln mich. Sie hänseln mich jeden Tag.
00:52:32Sie nennen mich Taube Nuss.
00:52:34Sie biegen meine Finger um.
00:52:36Und meine Mom sagt immer nur, sei du selbst.
00:52:39Aber das ist eben Mams Ding.
00:52:41Ich brauche jetzt mal einen Rat von Mann zu Mann.
00:52:43Diese Art von Menschen machen Jagd auf Angst und Schwäche und sie respektieren nur Stärke.
00:52:48Machen jeden Tag Liegestütze und Sit-Ups.
00:52:50Und bald werden sie deine Stärke spüren und dich in Ruhe lassen.
00:52:53Du musst nicht mal mit ihnen kämpfen.
00:52:55Das ist ein guter Ratschlag.
00:52:57Ich fange gleich heute Abend an.
00:52:59Und wenn sie sich mit mir anlegen wollen?
00:53:01Boom!
00:53:03Dann zahl ich sie in Heim.
00:53:05Das musst du dann gar nicht mehr. Das ist das Tolle daran.
00:53:07Das will ich aber.
00:53:09Ich will gleichziehen.
00:53:14Du musst nicht gleichziehen, Tim.
00:53:17Lass es.
00:53:24Was die Welt von dir denkt oder diese Rüpel über dich sagen,
00:53:27das spielt alles keine Rolle.
00:53:30Du bist anders als diese Kinder und das ist gut so.
00:53:33Du siehst die Welt mit anderen Augen und das ist gut und das ist nicht Mams Ding.
00:53:41Es ist viel Mut nötig und Stärke, um anders als die anderen zu sein.
00:53:47Aber es ist gut.
00:53:49Glaub mir.
00:53:51Hey.
00:53:53Ich weiß es.
00:53:55Okay.
00:53:59Oh, da fällt mir was ein.
00:54:04Hier, es gibt eine Party an meinem Geburtstag.
00:54:07Denkst du, du kannst kommen?
00:54:09Oh, wow.
00:54:11Ich will auch kein Geschenk oder sowas.
00:54:13Du kriegst ein Stück Kuchen.
00:54:15Das ist wirklich...
00:54:17Ich weiß noch nicht, ob ich es schaffe.
00:54:20Es wird nur eine kleine Party.
00:54:22Ja.
00:54:24Ich habe nicht sehr viele Freunde.
00:54:26Aber du musst nicht kommen.
00:54:28Nein, ich würde gern kommen.
00:54:30Ich habe nur viel zu tun.
00:54:34Du musst nicht, wenn du nicht willst.
00:54:37Ich versuch's, okay?
00:54:40Okay?
00:54:42Ja.
00:54:44Du gehst jetzt besser wieder zurück.
00:54:47Okay.
00:54:49Na gut.
00:54:52Mary verbrachte ein Jahr, damit mich zu verführen.
00:54:56Und weitere zwei Jahre, damit mich zu brechen.
00:54:59Zwei Jahre.
00:55:01Warum ich immer wieder hingegangen bin?
00:55:04Um ihnen zu beweisen, dass sie mich auf einen elektrischen Stuhl binden können.
00:55:10Ich aber niemals aufgeben werde.
00:55:12Dass sie mich niemals brechen können.
00:55:15Und sie schafften das auch nicht.
00:55:17Ich bin nicht zerbrochen.
00:55:19Sie haben mich nicht gebrochen.
00:55:49Ich bin nicht zerbrochen.
00:56:19Ich bin nicht zerbrochen.
00:56:50Ich bin nicht zerbrochen.
00:56:52Ich bin nicht zerbrochen.
00:56:54Ich bin nicht zerbrochen.
00:56:56Ich bin nicht zerbrochen.
00:56:58Ich bin nicht zerbrochen.
00:57:00Ich bin nicht zerbrochen.
00:57:02Ich bin nicht zerbrochen.
00:57:04Ich bin nicht zerbrochen.
00:57:06Ich bin nicht zerbrochen.
00:57:08Ich bin nicht zerbrochen.
00:57:10Ich bin nicht zerbrochen.
00:57:12Ich bin nicht zerbrochen.
00:57:14Ich bin nicht zerbrochen.
00:57:16Ich bin nicht zerbrochen.
00:57:17Ich bin nicht zerbrochen.
00:57:26Ich kann jetzt aufhören.
00:57:28Ich kann aufhören.
00:57:32Aber jedes Mal, wenn meine Gedanken dahin treiben,
00:57:36bin ich wieder in diesem Raum in Harvard.
00:57:39Wenn immer ich meine Augen schließe, bin ich dort.
00:57:42Angebunden an diesen Stuhl.
00:57:44Hilflos, zornig.
00:57:45Schluss, zornig, ohnmächtig, all meiner Würde beraubt und ich spüre so viel Wut in mir.
00:58:15Ich lebe schon mein ganzes Leben mit dieser Wut.
00:58:26Jeder, den ich je geliebt habe, jeder, den ich je bewundert habe, hat mich verraten.
00:58:33Marm.
00:58:34Warum, Marm?
00:58:35Du hast mich von dem Professor bloßgestellt.
00:58:36Warum hast du diesen Brief geschrieben?
00:58:37Welchen Brief?
00:58:38Ich habe die Genehmigung unterschrieben auf deinen Wunschhild.
00:58:41Doug.
00:58:43Mary.
00:58:46Und auch du, David.
00:58:50Sogar du.
00:58:53Patrick, krieg dich!
00:58:55Gleich hab ich dich!
00:58:59Was ergibt das?
00:59:01Zwei.
00:59:02Zwei?
00:59:11Zurückziehen.
00:59:12Zwei, dreimal.
00:59:13Hey, wie wär's mit nem Lächeln?
00:59:15No.
00:59:16No.
00:59:17No.
00:59:18No.
00:59:19No.
00:59:20No.
00:59:21No.
00:59:22No.
00:59:23Dammit.
00:59:24Was soll hier los?
00:59:25Laughs des Moe's.
00:59:26Die Lächeln.
00:59:27Lachs.
00:59:28Wir haben's gesagt, lass uns alles anderen tun.
00:59:29Lachs.
00:59:30Lachs.
00:59:31Wir haben's gesagt, lass uns alles anderen tun.
00:59:32Lachs.
00:59:33Lachs.
00:59:34Lachs.
00:59:35Lachs.
00:59:36Lachs.
00:59:37Lachs.
00:59:38Lachs.
00:59:39Lachs.
00:59:40Lachs.
00:59:41Lachs.
00:59:42Lachs.
00:59:43Wir müssen die runternehmen, bevor irgendjemand das sieht.
00:59:46Ted? Ted, hör auf!
00:59:49Komm schon, hör auf! Ted!
00:59:54Hallo?
00:59:56Hey! Hey! Okay, wie du willst! Geh! Du bist gefeuert!
01:00:14Verrat um Verrat um Verrat.
01:00:24Dass ich niemandem mehr vertrauen konnte.
01:00:28Ich will, dass sie mir zuhören.
01:00:32Ich will, dass sie büßen für das, was sie mir angetan haben.
01:00:44Nein!
01:01:06Gut.
01:01:08Sollen sie mich hassen, diese Schafe.
01:01:10Ignorieren werden sie mich nicht.
01:01:34Das alles hat für mich irgendwann mal einen Sinn ergeben.
01:01:37Ich empfand es als gerechtfertigt.
01:01:40Aber jetzt, wenn ich auf all das zurückblicke,
01:01:43wie viele Jahre ich an diesem Tisch verbracht habe,
01:01:47jedes Mal denke ich, das ist die Letzte,
01:01:50die, die mir ein gutes Gefühl gibt und mich glücklich macht.
01:01:54Aber das ist nie passiert.
01:01:57Manchmal glaube ich, ich will diese Menschen nur dafür bestrafen,
01:02:01dass sie haben, was mir so schmerzlich fehlt.
01:02:04Ein Zuhause.
01:02:05Eine Familie.
01:02:08Die Fähigkeit, normal zu sein.
01:02:13Ich bin 53 Jahre alt und noch Jungfrau.
01:02:19Und erst jetzt ist mir klar geworden,
01:02:22dass die Zeit, die ich mit all der Zerstörung verbracht habe,
01:02:25die Zeit für eine eigene Familie gewesen wäre.
01:02:28Mit einem Sohn.
01:02:30Jemandem, der zu mir aufsieht.
01:02:32Den ich einfach nur lieben kann.
01:03:03Ich habe alles aufgegeben, um respektiert zu werden.
01:03:11Aber was ich wirklich will,
01:03:14ist, dass ich mich für die Menschen, die ich liebe,
01:03:18für die Menschen, die ich liebe.
01:03:21Aber was ich wirklich will,
01:03:24ist, dass ich mich für die Menschen, die ich liebe,
01:03:28für die Menschen, die ich liebe,
01:03:32esse.
01:04:03Meine Vergangenheit muss nicht meine Zukunft bestimmen, oder?
01:04:08Ich kann mich immer noch weiterentwickeln.
01:04:11Ich kann mich immer noch ändern.
01:04:13Hör ich dich?
01:04:32Happy Birthday to you!
01:04:47Oh Mann, du hast gut!
01:04:50Eine ganze Dose, voll auf Südfahnen.
01:04:52Das hätte ich auch gern.
01:05:02Wow!
01:05:04Oh mein Gott, wow!
01:05:06Das scheint ihm zu gefallen.
01:05:32Oh mein Gott!
01:06:02Mein Leben hätte nicht so verlaufen sollen.
01:06:32Mein Gott, David.
01:06:36Es hätte nicht so verlaufen sollen.
01:07:32Es hätte nicht so verlaufen sollen.
01:08:02Copyright Untertitel im Auftrag des ZDF, 2021

Empfohlen