• vor 2 Monaten
Transkript
00:00:0050 Jahre Möbelhaus Martin.
00:00:17Wahrlich ein Grund zum Feiern.
00:00:19Unsere Bonner Leser interessiert natürlich auch immer das Privat.
00:00:22Wir nennen sie Thöle und Frau Martin.
00:00:24Sie sind verheiratet und haben eine Tochter.
00:00:26Richtig.
00:00:27Seit wann sind Sie verheiratet?
00:00:30Verheiratet sind wir seit 25 Jahren.
00:00:33Aber ich glaube, wir schaffen auch die 50 wie unsere Firma.
00:00:36Was meinst du, Liebling?
00:00:37Das ist keine Frage, würde ich sagen.
00:00:40Entschuldigen Sie mich bitte.
00:00:42Verraten Sie uns Ihr Rezept für eine glückliche Ehe, Frau Martin?
00:00:46Ach, das ist eigentlich ganz einfach.
00:00:49Vertrauen und Ehrlichkeit.
00:00:51Und wir sehen uns nur an den Wochenenden.
00:00:53Da genießt man jede freie Minute.
00:00:55Klar.
00:00:56Noch eine Frage.
00:00:57Es gibt Gerüchte, dass das Familienunternehmen Martin
00:01:00in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckt.
00:01:02Ich fürchte, da hat Ihnen jemand einen gewaltigen BN aufgebunden.
00:01:06Nein, nein.
00:01:07Das Interesse an unserer neuen Designer-Linie ist besonders groß.
00:01:12Aber jetzt entschuldigen Sie mich bitte, Frau Heller.
00:01:15Ich möchte einen alten Freund begrüßen.
00:01:17Wiedersehen.
00:01:19Herr Dr. Jessen, schön, dass Sie gekommen sind.
00:01:22Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite, Frau Martin.
00:01:25Das Fest ist ja ein großer Erfolg.
00:01:27Das bringt bestimmt eine Umsatzsteigerung.
00:01:30Oh, das müssen Sie meinem Mann erzählen.
00:01:32Ich würde gerne ein paar Worte mit ihm wechseln,
00:01:34aber man kommt ja kaum an ihn ran.
00:01:36Da geht es Ihnen wie mir, Herr Dr. Jessen.
00:01:39Bist du sicher?
00:01:41Ja, das ist furchtbar.
00:01:43Ich bin gleich bei dir.
00:01:45Okay, ich komme. Tschüss.
00:01:48Wenn du nicht gleich aufhörst, bin ich wieder in Chicago
00:01:51und du hast nichts von mir gehabt.
00:01:53Du fliegst heute schon?
00:01:55Ja, mein Flieger geht um vier.
00:01:57Ach, das kommt überhaupt nicht infrage, Prinzessin.
00:01:59Wir haben nicht ein Wort geredet.
00:02:01Ja, an wem das wohl liegt?
00:02:03Bist du okay?
00:02:05Du siehst geschafft aus.
00:02:07Nur der übliche Stress.
00:02:10Ich vermisse dich, Simonchen.
00:02:13Du hast immer noch nicht genug von Amerika.
00:02:15Komm mich doch mal besuchen.
00:02:17Dann verstehst du mich vielleicht besser.
00:02:19Das wäre eine Idee.
00:02:21Auf dich.
00:02:23Große.
00:02:25Warum hast du deinen Freund nicht mitgebracht?
00:02:27Weil ich keinen habe.
00:02:29Das verstehe ich aber gar nicht.
00:02:31Ich aber schon.
00:02:33Sie sucht immer noch nach der jüngeren Ausgabe
00:02:35ihres Vaters, stimmt's?
00:02:37Vielleicht.
00:02:39Ich bin ehrlich gesagt froh,
00:02:41wenn der ganze Rummel hier vorbei ist.
00:02:43Das kannst du ruhig laut sagen, mein Schatz.
00:02:45Kriege ich auch ein Glas?
00:02:47Können wir noch ein Glas haben?
00:02:51Danke.
00:02:53Auf ...
00:02:55Auf das, was wir lieben.
00:02:57Auf das, was wir lieben.
00:03:01Kinder, seid nicht böse. Ich muss noch mal weg.
00:03:03Nein.
00:03:05Ein Verkaufsgespräch. Ich kann das nicht absagen.
00:03:07Das ist doch nicht dein Ernst, Dieter.
00:03:09Du bist rechtzeitig am Flughafen.
00:03:33Wiederhören.
00:03:35Hier stecken Sie.
00:03:37Was kann ich für Sie tun?
00:03:39Herr Lipinski, mein Mann musste dringend weg.
00:03:41Unten ist eine Kundin.
00:03:43Die Seniorchefin der Bodenstädtwerke
00:03:45will Ihre Villa komplett neu einrichten.
00:03:47Würden Sie sich um sie kümmern?
00:03:49Gut. Ich komme sofort.
00:04:07Der Flug nach Chicago
00:04:09startet vom Flugsteig 6.
00:04:11The flight to Chicago
00:04:13departs from Gate 6.
00:04:15Na, wo bleibt er?
00:04:17Er hat doch versprochen,
00:04:19dass er rechtzeitig kommt.
00:04:21In letzter Zeit
00:04:23kommt er häufig zu spät.
00:04:25Vielleicht hat er eine andere.
00:04:27Wer weiß.
00:04:29Papa? Eine Geliebte?
00:04:31Ist doch Blödsinn.
00:04:33Ich weiß,
00:04:35ist doch Blödsinn.
00:04:37Wieso?
00:04:39Die Ehefrau erfährt es doch immer als Letzte.
00:04:45Das ist deine.
00:04:47Ja.
00:04:49Ich kann nicht länger warten. Tut mir leid.
00:04:51Wahrscheinlich steht er im Stau.
00:04:53Kannst du nicht doch noch einen Tag länger bleiben?
00:04:55Ach, Mama.
00:04:57Du kennst die Arbeitsbedingungen in amerikanischen Hotels nicht.
00:04:59Ja, ich bin für Morgennacht eingeteilt.
00:05:01Und wenn ich nicht erscheine, werfen die mich raus.
00:05:03Machs gut.
00:05:05Und bestell Papa,
00:05:07dass ich erst wieder mit ihm rede,
00:05:09wenn er nach Chicago kommt.
00:05:11Versprochen.
00:05:33Dieter?
00:05:35Mein Gott, hast du mich erschreckt.
00:05:39Wieso bist du schon hier?
00:05:41Es ging schneller, als ich dachte.
00:05:45Dann hättest du doch zum Flughafen kommen können.
00:05:49Simone hat bis zum letzten Moment
00:05:51auf dich gewartet.
00:05:53Ja, ich wollte ja, aber
00:05:55es war so dichter Verkehr.
00:05:57Und ich dachte,
00:05:59es wäre nicht gut,
00:06:01es war so dichter Verkehr.
00:06:03Ach so.
00:06:07Hast du was?
00:06:09Du siehst so bedrückt aus.
00:06:11Nein, nein.
00:06:13Es ist alles klar.
00:06:15Ich danke dir für die Jubiläumsfeier.
00:06:17Du hast das wirklich
00:06:19toll organisiert.
00:06:21Ja, es war gelungen.
00:06:23Auf dich.
00:06:31Sag mal,
00:06:35was hältst du davon,
00:06:37wenn wir beide mal wieder
00:06:39in die Oper gehen?
00:06:41Das schaffst du.
00:06:43Einen Abend ohne Büro, ohne Telefonate.
00:06:45Ohne Büro, ohne Telefonate.
00:06:47Ich muss ausspannen.
00:06:49Ich will ausspannen mit dir.
00:06:51Das wäre wunderbar.
00:07:01Ich habe dich sehr lieb.
00:07:03Ich dich auch.
00:07:11Weißt du was?
00:07:13Ich mache uns jetzt was zu essen
00:07:15und dann gucken wir uns
00:07:17einen alten Film an.
00:07:19Und dann gehen wir früh ins Bett.
00:07:21Das klingt
00:07:23sehr verlockend.
00:07:31Ich gehe inzwischen unter die Dusche.
00:08:01Tut mir leid.
00:08:07Ich weiß auch nicht,
00:08:09was mit mir los ist in letzter Zeit.
00:08:11Ich sag's dir, Liebling.
00:08:13Du arbeitest zu viel.
00:08:15Vielleicht.
00:08:17Vielleicht.
00:08:29Wir haben in letzter Zeit
00:08:31nicht viel voneinander geachtet.
00:08:33Das ändert sich auch wieder.
00:08:37Vielleicht hätte ich nicht nach Berlin gehen sollen.
00:08:39Dir gefällt doch die Verlagsarbeit.
00:08:41Ja, schon, aber
00:08:43sehr sogar.
00:08:45Na ja, hat eben alles sein Für und Wider.
00:08:49Kann ich schlicht ausmachen.
00:08:59Gute Nacht.
00:09:01Gute Nacht.
00:09:13Du wirst noch deinen Flieger verpassen.
00:09:17Ach, Dieter.
00:09:19Du musst den Klempner anrufen.
00:09:21Der Heizkörper im Wohnzimmer wird nur lauwarm.
00:09:23Ja.
00:09:25Und hast du die Zeitschaltung angemacht?
00:09:27Ja, natürlich.
00:09:29Danke.
00:09:43Morgen, Frau Martin.
00:09:45Morgen, Frau Balzer.
00:09:47War schön im Wohnzimmer.
00:09:49Vielleicht gehen Sie zuerst zu Herrn Gerstenberg.
00:09:51Ja, ja, eins nach dem anderen.
00:09:53Ich muss erst mal ein paar wichtige Telefone anrufen.
00:09:55Ja, ja.
00:09:57Ja, ja, ja.
00:09:59Ja, ja, ja.
00:10:01Ja, ja, ja.
00:10:03Ja, ja, ja.
00:10:05Ja, ja, ja.
00:10:07Ja, ja, ja.
00:10:09Ja, ja, ja.
00:10:11Eins nach dem anderen.
00:10:13Ich muss erst mal ein paar wichtige Telefone anrufen.
00:10:15Ja, ja.
00:10:23Was ist denn mit meinem Büro passiert?
00:10:25Das möchte Ihnen Herr Gerstenberg selbst sagen.
00:10:27Das möchte ich Ihnen selbst sagen.
00:10:39Und warum erfahre ich das erst jetzt, Herr Gerstenberg?
00:10:43Ich bin doch nicht irgendein Laufbursche,
00:10:45dem Sie mal so zwischen Tür und Angel eröffnen können,
00:10:47dass seine Stelle leider gestrichen wurde.
00:10:49Wo ist Herr Wagner?
00:10:51Ich möchte unbedingt Herrn Wagner sprechen.
00:10:53Herr Wagner ist seit heute im vorzeitigen Ruhestand.
00:10:57Wie bitte?
00:11:01Ich war gerade mal zwei Wochen weg
00:11:03und inzwischen ist Herr Wagner im Ruhestand
00:11:05und drei Abteilungen des Verlags sind quasi abgeschafft.
00:11:09Tja, liebe Frau Martin,
00:11:11die Zeit ist etwas schnelllebiger geworden seit Sie...
00:11:13Mit der Zeit hat das überhaupt nichts zu tun.
00:11:17Höchstens mit der Arroganz und Rücksichtslosigkeit
00:11:19von Menschen wie Ihnen.
00:11:21Ich kann mich noch gut erinnern,
00:11:23als Herr Wagner sie mir vorgestellt hat.
00:11:25Herr Gerstenberg wird unser Haus ein wenig modernisieren,
00:11:27hat er gesagt.
00:11:29Hatten Sie damals schon vor, ihn auszuboten?
00:11:33Und aus einem renommierten Verlag
00:11:35so eine Art Supermarkt zu machen, ja?
00:11:37Sie nehmen also die Abfindung?
00:11:41Wissen Sie,
00:11:43Sie dürfen meine Freundlichkeit
00:11:45und mein Pflichtbewusstsein,
00:11:47alles natürlich altmodische Begriffe,
00:11:49nicht mit Dummheit verwechseln.
00:11:51Ihr Angebot ist nicht nur unverschämt,
00:11:53sondern auch juristisch nicht haltbar.
00:11:55Und das weiß ich,
00:11:57obwohl ich nur Kunstgeschichte studiert habe.
00:11:59Sie hören von meinem Anwalt.
00:12:01Das würde ich mir noch mal überlegen, Frau Martin.
00:12:03Sie waren nicht fest angestellt,
00:12:05sondern lediglich freie Mitarbeiterin.
00:12:07Tja.
00:12:09Und noch dazu eine, an der die Zeit vorbeigegangen ist.
00:12:11Auf Wiedersehen, Herr Gerstenberg.
00:12:17Gerstenberg?
00:12:23Gerstenberg?
00:12:53Rolf, ich verstehe dich nicht.
00:12:55Warum überlässt du diesem Gerstenberg
00:12:57so kampflos das Feld?
00:12:59Ich habe mich ganz plötzlich entschlossen.
00:13:01In der Sitzung am Freitag.
00:13:03Es ging wieder mal um das künftige Verlagsprogramm.
00:13:05Innovative Angebotsentwicklung
00:13:07nennt Gerstenberg das.
00:13:09Für mich ist das die blanke Kapitulation.
00:13:13Alles, wofür ich mich ein Leben lang
00:13:15eingesetzt habe, ist Asche.
00:13:17Rolf, du hast den Verlag groß gemacht.
00:13:19Dein Wort hat Gewicht
00:13:21bei der Geschäftsleitung.
00:13:23Hast du schon mal versucht, eine Lawine
00:13:25mit bloßen Händen aufzuhalten?
00:13:27Der Karl ist mir zu ehrgeizig.
00:13:29Er ist rücksichtslos.
00:13:31Ich bin müde.
00:13:33Und was wirst du jetzt machen?
00:13:35Golf spielen.
00:13:37Segeln.
00:13:39Wobei würdest du mir Gesellschaft leisten?
00:13:41Beim Fallschirmspringen.
00:13:43Aber nur im Tandem.
00:13:45Mit dir zusammen
00:13:47an einem Schirm zur Erde gleiten.
00:13:49Schöne Vorstellung.
00:14:19Am besten du wählst dich an Friedrich.
00:14:21Alter Schulkamerad.
00:14:23Spezialist für Arbeitsrecht.
00:14:25Der holt eine schöne Abfindung für dich raus.
00:14:27Und ich führe mich bei einigen Verlagen um.
00:14:29Für eine Kunstexpertin wie dich
00:14:31wird sich ja wohl was finden lassen.
00:14:33Das ist lieb von dir, Rolf.
00:14:35Aber ich muss erst mal
00:14:37den heutigen Tag verdauen.
00:14:39Ich weiß noch nicht genau,
00:14:41was ich als nächstes mache.
00:14:43Aber ich weiß es.
00:14:45Du kommst mit mir in die Oper.
00:14:49Auf geht's.
00:15:19Autounfall.
00:15:21Hulitrauma.
00:15:23Patient war nicht mehr ansprechbar.
00:15:25Jetzt zur Mittelfrucht 50.
00:15:27Späherinnere Blutung.
00:15:29Atomen sind massiv gespannt.
00:15:31Wir brauchen lieber Optur.
00:15:33Ich denke, wir müssen sofort operieren.
00:15:35Lassen Sie alles fertig machen.
00:15:37OP2?
00:15:39Ja, wir müssen die Blutung stoppen.
00:15:49Rote Gefäßkleine, bitte.
00:15:514,0 Liquidatur.
00:15:53Lange Präsentation.
00:15:55Jetzt ist sie eingerissen.
00:15:57Sauger.
00:15:59Mehr Sauger auf den Sauger!
00:16:01Mehr!
00:16:19Kammerflimmern.
00:16:21Defibrillator.
00:16:29Zurück von Tisch.
00:16:33Weiter Kammerflimmern.
00:16:35100 Milligramm zurück bei Ihnen.
00:16:37Nochmal.
00:16:49Immer noch Kammerflimmern.
00:17:01Du bist 3.2248.
00:17:03Sind Verwandte da?
00:17:05Nein.
00:17:07Die Polizei konnte bisher niemanden erreichen.
00:17:09Dann bereitet es ein.
00:17:19Das ist wirklich furchtbar.
00:17:21Ich weiß nicht, wie es mit der Firma weitergehen soll.
00:17:23Wiedersehen.
00:17:25Wiedersehen.
00:17:49Ja, guten Tag, Lipinski hier.
00:17:51Es gibt eine neue Entwicklung,
00:17:53die unser Projekt erheblich beschleunigen dürfte.
00:18:05Verzeihen Sie, ich...
00:18:07Ich melde mich später nochmal.
00:18:09Ja.
00:18:15Ich habe gerade Frau Martin ins Haus kommen sehen.
00:18:17Bitten Sie sie gleich zu mir.
00:18:21Guten Morgen.
00:18:27Die Polizei hat die ganze Nacht
00:18:29versucht, Sie zu erreichen.
00:18:33Frau Martin,
00:18:37Ihr Mann ist gestern Nachmittag
00:18:39mit seinem Wagen tödlich verunglückt.
00:18:41Es tut mir so leid.
00:19:11Es tut mir so leid.
00:19:41Es tut mir so leid.
00:20:11Ich habe einen Rückflug für morgen.
00:20:15Aber wenn du willst,
00:20:17rufe ich in Chicago nochmal an.
00:20:19Ein oder zwei Tage kann ich bestimmt noch dranhängen.
00:20:23Warum kommst du nicht zu mir?
00:20:25Nach Chicago?
00:20:27Ja.
00:20:29Ich?
00:20:31Noch was beim Beinat.
00:20:33Ja.
00:20:35Ja.
00:20:37Ja.
00:20:39Noch was beim Beinat.
00:20:41Ein großer Verlust für uns alle.
00:20:45Wegen der Firma, Herr Lipinski.
00:20:49Könnten Sie vorübergehend die Geschäfte führen?
00:20:53Ich brauche noch ein bisschen Ruhe.
00:20:55Machen Sie sich keine Gedanken.
00:20:57Ich kümmere mich um alles.
00:20:59Danke.
00:21:01Ich komme dann, sobald ich kann.
00:21:05Lassen Sie sich Zeit.
00:21:07Wiedersehen.
00:21:09Wiedersehen.
00:21:13Ich wüsste wirklich nicht, was ich jetzt ohne ihn täte.
00:21:21Kennst du den Herrn?
00:21:23Ich dachte.
00:21:25Aber ich habe mich geirrt.
00:21:37Weißt du noch?
00:21:41Ich glaube, das war
00:21:45Ostern, 94.
00:21:49Unser letzter gemeinsamer Urlaub.
00:21:53Bevor du nach Berlin gegangen bist.
00:21:55Da warst du.
00:21:57Ja.
00:21:59Und?
00:22:01Und?
00:22:03Und?
00:22:05Wann bist du nach Berlin gegangen?
00:22:07Tja.
00:22:09Um den Preis einer Wochenend-Ehe.
00:22:11Ich glaube, das war falsch.
00:22:13Warum?
00:22:17Man wird sich fremd, ohne es zu merken.
00:22:19Das ist das Schlimme.
00:22:21Man verschiebt immer alles auf später.
00:22:27Wie oft haben wir gesagt.
00:22:29Lass uns darüber reden,
00:22:31wenn wir mehr Zeit haben.
00:22:33Jetzt ist es zu spät.
00:22:35Oh, Mama.
00:22:37Nicht.
00:22:39Ihr hattet so viele schöne Jahre.
00:22:41Und ihr habt euch geliebt.
00:22:43Das kann dir keiner nehmen.
00:22:47Ja.
00:22:49Das kann mir keiner nehmen.
00:22:53T-Punkt, V-Punkt.
00:22:55Komisch.
00:22:57Wahrscheinlich von einem Kunden.
00:22:59T-Punkt.
00:23:09Willst du es dir nicht doch noch mal überlegen?
00:23:13Du könntest doch die Firma verkaufen
00:23:15und nach Chicago ziehen.
00:23:17Lass mir noch ein bisschen Zeit.
00:23:23Ich muss ja überhaupt erst begreifen,
00:23:25was passiert ist.
00:23:27Dieser ganze Papierkram.
00:23:33Ein Kaufvertrag für eine Wohnung
00:23:35in Bad Gudesberg.
00:23:37Weißt du was davon?
00:23:41Wahrscheinlich eine Kapitalanlage.
00:23:47Schon halb sechs?
00:23:51Bringst du mich zum Flughafen?
00:23:53Natürlich.
00:23:57Es wäre überhaupt nichts geschehen.
00:24:01Entschuldigung, ich warf.
00:24:03Was haben Sie gesagt?
00:24:05Ich wünschte, ich hätte bessere Nachrichten.
00:24:07Was meinen Sie damit?
00:24:13Die Firma steht vor dem Konkurs.
00:24:15Nein, das glaube ich nicht.
00:24:23Bitte.
00:24:25Bitte.
00:24:27Überzeugen Sie sich selbst.
00:24:29Ab Januar
00:24:31sind wir zahlungsunfähig.
00:24:33Es hat ein Wunder geschehen,
00:24:35wie zum Beispiel ein Großkundenauftrag,
00:24:37womit leider nicht zu rechnen ist.
00:24:39Ich verstehe leider nichts von Zahlen.
00:24:43Wie ist das denn möglich?
00:24:45Das Haus ist doch voller Kunden.
00:24:49Privatkunden.
00:24:51Die Gewinne machen wir mit Großkunden.
00:24:53Aber wir haben die neue Designer-Linie.
00:24:57Das ist kein Interesse.
00:24:59Ihr Mann hat sich leider da etwas schön geredet.
00:25:01Hinzu kommt ...
00:25:03Was?
00:25:05Bitte?
00:25:07Was kommt hinzu?
00:25:09Ihr Mann hat seit einiger Zeit
00:25:11Privatentnahmen vorgenommen,
00:25:13für die es keine eindeutigen Belege gibt.
00:25:17Sie sind Prokurist der Firma.
00:25:19Warum haben Sie nichts unternommen, Herr Lipinski?
00:25:21Bitte glauben Sie mir, Frau Martin.
00:25:23Ich habe alles versucht.
00:25:25Aber Ihr Mann hat schon seit längerer Zeit
00:25:27nicht mehr auf mich gehört.
00:25:29Was wollen Sie damit sagen?
00:25:31Bitte drücken Sie sich etwas deutlicher aus.
00:25:33Nichts, gar nichts.
00:25:35Ich wollte Sie nicht beängstigen.
00:25:37Ich werde in den nächsten Tagen
00:25:39an Sanierungskonzepten arbeiten.
00:25:41Das können Sie dann mit Ihrer Tochter besprechen.
00:25:43Haben Sie Ihrer Tochter gesagt,
00:25:45dass ich eine Vollmach benötige?
00:25:47Ach ja, natürlich.
00:25:49Im Gegenteil, ich bin Ihnen sehr dankbar,
00:25:51dass Sie sich um alles kümmern.
00:25:53Aber das ist doch selbstverständlich.
00:25:55Ich wünschte nur, die Umstände wären angenehmer.
00:25:59Frau Martin,
00:26:01wenn ich irgendetwas für Sie tun kann,
00:26:03lassen Sie es mich wissen.
00:26:05Danke.
00:26:07Es ist gut, in solch einer Situation
00:26:09jemandem vertrauen zu können.
00:26:11Danke.
00:26:19Tschüss.
00:26:49Guten Tag.
00:26:55Guten Tag, Frau Martin.
00:26:57Guten Tag.
00:27:01Bitte.
00:27:03Kommen Sie rein.
00:27:05Danke.
00:27:07Ich habe Sie auf der Beerdigung gesehen.
00:27:09Sie sind ein Geschäftsfreund meines Mannes?
00:27:13Nein.
00:27:15Tasse Tee?
00:27:17Ich dachte,
00:27:19weil er Ihnen diese Wohnung vermietet hat.
00:27:23Wir kannten uns privat.
00:27:25Ach so, privat.
00:27:29Aber dann müssten wir uns doch auch kennen.
00:27:31Das verstehe ich jetzt nicht.
00:27:35Frau Martin...
00:27:37Mein Mann hat das gleiche Sakko.
00:27:39Das ist seins.
00:27:41Das ist seins?
00:27:43Entschuldigung.
00:27:45Seit wann...
00:27:47Ich meine,
00:27:49wie lange kennen Sie schon meinen Mann?
00:27:51Seit sechs Jahren.
00:28:05Ich bin eigentlich gekommen,
00:28:07um Ihnen die Kündigung zu bringen.
00:28:09Bitte.
00:28:11Sie können hier nicht wohnen bleiben.
00:28:13Ich habe meinen Mann verloren.
00:28:17Ich auch.
00:28:23Dieter war hier,
00:28:25bevor...
00:28:27bevor das passiert ist.
00:28:31Es ging mir gesundheitlich nicht gut.
00:28:35Er hat einen Anruf bekommen aus der Firma.
00:28:37Dann musste er überstürzt weg.
00:28:41Das hat mir noch zugewunken,
00:28:43bevor er losgefahren ist.
00:28:45Hören Sie auf.
00:28:47Ich glaube Ihnen kein Wort.
00:28:49Ich kenne meinen Mann.
00:28:51Glauben Sie.
00:28:53Was reden Sie denn da?
00:28:55Die Wahrheit.
00:28:57Das ist doch...
00:28:59Sie wollen doch nicht allen Ernstes behaupten,
00:29:01mein Mann war nicht anders.
00:29:03Das muss ich ja wohl wissen.
00:29:05Ich möchte, dass Sie bis zum Monatsende
00:29:07diese Wohnung verlassen haben.
00:29:09Das verlange ich von Ihnen.
00:29:11Die Wohnung gehört mir.
00:29:15Die hat sie mir zum Geburtstag geschenkt.
00:29:17Nein, das ist nicht wahr.
00:29:19Das ist nicht wahr, das glaube ich nicht.
00:29:21Sie sind ja nicht normal.
00:29:23Sie sind ja vollkommen verrückt.
00:29:35Sie sind ja vollkommen verrückt.
00:30:05In Liebe, dein Tobias.
00:30:35In Liebe, dein Tobias.
00:31:05In Liebe, dein Tobias.
00:31:35Mama, nimm doch mal ab.
00:31:37Mama.
00:31:39Wo bist du denn die ganze Zeit?
00:31:43Also ich rufe jetzt seit drei Tagen an
00:31:45und so langsam mache ich mir Sorgen.
00:31:47Ruf doch gleich zurück, wenn du da bist, ja?
00:31:49Ciao.
00:31:55Apparat Carola und Dieter Martin,
00:31:57bitte hinterlassen Sie eine Nachricht,
00:31:59wir melden uns, danke.
00:32:01Guten Tag, Frau Martin Lipinski hier.
00:32:03Rufen Sie mich doch bitte sobald wie möglich an.
00:32:05Ich benötige dringend Ihre Zustimmung
00:32:07für wichtige Entscheidungen.
00:32:09Wiederhören.
00:32:33Frau Martin?
00:32:45Frau Martin?
00:32:47Frau Martin?
00:32:57Alkohol löst keine Probleme.
00:32:59Alkohol löst keine Probleme.
00:33:07Wie sind Sie hier reingekommen?
00:33:09Mit dem Schlüssel, den Dieter mir gegeben hat.
00:33:17Verschwinden Sie.
00:33:19Sofort.
00:33:21Gehe erst, wenn ich sicher sein kann,
00:33:23dass alles in Ordnung ist.
00:33:25Es ist alles in bester Ordnung.
00:33:27Es kann gar nicht besser sein.
00:33:35Verschwinden Sie.
00:33:39Das ist immer noch mein Haus.
00:33:43Verlassen Sie den Schlüssel.
00:33:45Das ist immer noch mein Haus.
00:33:47Verlassen Sie den Schlüssel da.
00:33:51Sie sollten jetzt nicht allein sein.
00:33:53Wir müssen reden.
00:33:57Ich wüsste nicht, worüber.
00:33:59Gehen Sie.
00:34:01Gehen Sie.
00:34:03Wenn Sie jetzt nicht sofort gehen,
00:34:05rufe ich die Polizei.
00:34:17Gehen Sie.
00:34:37Natürlich ist unser Interesse nach wie vor stark.
00:34:41Die Büromöbelabteilung ist unsere lukrativste Sparte.
00:34:43Im vergangenen Jahr haben wir einen zweistärken Zuwachs erzielt.
00:34:47Sagen Sie, Herr Lipinski,
00:34:49wer ist nach dem Tod von Herrn Martin
00:34:51der Eigentümer der Firma?
00:34:53Die Witwe und die Tochter.
00:34:55Die Tochter lebt in Amerika
00:34:57und hat mir eine Vollmacht erteilt
00:34:59und Frau Martin hat mir freie Hand gegeben.
00:35:01Dann liegt die Entscheidungskompetenz ausschließlich bei Ihnen.
00:35:05Richtig.
00:35:07Ich hoffe, wir sehen uns bald
00:35:09in unserem schönen Holland, Herr Lipinski.
00:35:11Bis bald, Herr Lipinski.
00:35:35Wenn du da bist, geh doch bitte ran.
00:35:37Ich mache mir Sorgen um dich.
00:35:41Hast du dir mein Angebot überlegt?
00:35:45Wenn ich nichts von dir höre,
00:35:47fahre ich auf dem Weg in die Toskana bei dir in Bonn vorbei.
00:35:49Ich hole dich ab.
00:35:51Ich vermisse dich.
00:35:55Ich hatte natürlich gehofft,
00:35:57ich könnte dir dein Geburtstagsgeschenk persönlich überreichen,
00:35:59aber ich verstehe, wenn du allein sein willst.
00:36:11Herr Vulperius.
00:36:15Was schauen Sie denn so?
00:36:17Tja.
00:36:19Das sind doch nicht Ihre Untersuchungsergebnisse.
00:36:21Darf ich?
00:36:23Sie hätten die Virusgrippe
00:36:25nicht auf die leichte Schulter nehmen sollen.
00:36:29Was wollen Sie mir damit erzählen?
00:36:31Sie haben doch gesagt,
00:36:33Sie würden mir die Untersuchungsergebnisse
00:36:35nicht auf die leichte Schulter nehmen.
00:36:37Was wollen Sie mir damit sagen?
00:36:39Sie sollten einige Zeit bei uns bleiben.
00:36:43Mit ein paar Pillen ist es nicht mehr getan.
00:36:51Tschüss.
00:37:07Frau Martin!
00:37:11Frau Martin!
00:37:23Frau Martin!
00:37:25Frau Martin!
00:37:37Frau Martin!
00:37:41Scheiße!
00:37:43Hören Sie mich!
00:37:45Aufwachen!
00:37:47Carola, wachen Sie auf!
00:37:49Frau Martin!
00:37:55Nein! Kommen Sie!
00:38:07Jetzt trinken!
00:38:09Wir müssen das Zeug aus Ihrem Magen kriegen.
00:38:37Guten Morgen.
00:38:47Wie fühlen Sie sich?
00:38:49Ich will nichts essen.
00:38:51Nehmen Sie das Zeug weg.
00:38:53Sie sollten wenigstens den Kaffee trinken.
00:38:57Lassen Sie mich allein.
00:38:59Ich will jetzt aufstehen.
00:39:01Ich will jetzt aufstehen.
00:39:04Ich will jetzt aufstehen.
00:39:09Wenn Sie was brauchen.
00:39:11Ich bin in der Küche.
00:39:15Ich brauche nichts.
00:39:17Ich brauche nichts.
00:39:33Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.
00:39:37Danke.
00:39:39Auf bessere Zeiten.
00:39:47Vorher wissen Sie, dass ich Geburtstag habe.
00:39:49Das weiß ich eben.
00:39:51Das ist für Sie.
00:40:01Schön.
00:40:03Aber das kann ich nicht annehmen.
00:40:05Der Schmuck ist nicht von mir.
00:40:07Der ist von Dieter.
00:40:09Ich war nur dabei, als er ihn gekauft hat.
00:40:11Ach.
00:40:13Hat er Sie mitgenommen?
00:40:15Ach.
00:40:17Hat er Sie mitgenommen, wenn er für mich Geschenke ausgesucht hat?
00:40:19Ja.
00:40:21Manchmal.
00:40:23Habt ihr euch gut amüsiert?
00:40:25War es lustig, über mich herzuziehen?
00:40:27Über meine Naivität?
00:40:29Über meine Unmissenheit?
00:40:31Es tut mir leid.
00:40:43Nein.
00:40:49Er hat immer sehr liebevoll von Ihnen gesprochen.
00:40:55Und er hat furchtbar unter der Situation gelitten.
00:40:57Er hat gelitten?
00:40:59Ich habe mich in etwa dazu gezwungen,
00:41:01ein Doppelleben zu führen.
00:41:03Jahrelang.
00:41:05Es ist so demütig.
00:41:15Bitte gehen Sie.
00:41:23Mein Kurier hat das Päckchen und die Rosen für Sie abgegeben.
00:41:26Tschüss.
00:41:49Hallo?
00:41:51Simone.
00:41:53Wie schön, Deine Stimme zu hören.
00:41:57Ja, es ging mir nicht gut.
00:42:01Ich habe herausgefunden,
00:42:03dass Dein Vater ein Doppelleben geführt hat.
00:42:05Aber bist Du ganz sicher?
00:42:07Ich meine, wie kommst Du darauf?
00:42:11Es war ein Mann.
00:42:13Ich habe ihn kennengelernt.
00:42:15Das ist der vom Friedhof.
00:42:19Ihm gehört die Wohnung in Bad Godesberg.
00:42:23Er hat doch einen Schlüssel für unser Haus.
00:42:25Ja, er war hier.
00:42:31Simone,
00:42:35Sie hatten seit sechs Jahren eine Beziehung.
00:42:41Was soll ich dazu sagen?
00:42:45Wie findest Du ihn denn?
00:42:47Na, diesen Tobias.
00:42:49Hast Du nicht gesagt, er heißt Tobias?
00:42:53Ja, gut.
00:42:55Irgendwann kriegst Du es ja doch raus.
00:42:59Mama, ich habe das gewusst.
00:43:03Du wusstest es?
00:43:07Seit wann?
00:43:09Na ja, schon länger.
00:43:13Du hast gewusst, dass Dein Vater ein Verhältnis mit einem Schwulen hat?
00:43:15Und hast mir nichts davon gesagt?
00:43:19Ich habe es Papa doch versprochen.
00:43:21Achso, Du hast es ihm versprochen.
00:43:25Ja, das erklärt natürlich alles.
00:43:27Mama!
00:43:29Mama, jetzt reg Dich bitte nicht auf, ja?
00:43:51Ja.
00:44:51Neben der Verkaufssumme haben sich die Holländer bereit erklärt,
00:44:53einem Teil des Personals eine Abfindung zu zahlen.
00:44:57Alles in allem würde Ihnen nach Ablösung der laufenden Kredite
00:44:59ein ganz ordentlicher Betrag übrig bleiben.
00:45:03Aber gibt es denn keine andere Möglichkeit, Herr Lipinski?
00:45:05Wir sind ein altes Familienunternehmen.
00:45:09Ich sehe keine Möglichkeit, Frau Martin.
00:45:11Es tut mir leid.
00:45:15Die Kosten laufen uns davon.
00:45:17Und die Zeit drängt.
00:45:19Die Übernahmeangebote sind nicht gerade üppig.
00:45:21Und wenn bekannt wird, dass wir zahlungsunfähig sind.
00:45:25Bei einem Konkurs teilen sich die Gläubiger den Kuchen.
00:45:27Tja, Sie können wahrscheinlich nicht mal Ihre Wille behalten.
00:45:31Ich kenne mich da nicht aus, aber wenn Sie sagen,
00:45:33die Kosten laufen uns davon,
00:45:35warum versuchen Sie nicht, sie zu senken?
00:45:39Ich habe das alles schon durchgerechnet.
00:45:41Glauben Sie mir.
00:45:43Wenn Sie mit einem blauen Auge davon kommen wollen,
00:45:45gibt es nur eine Lösung.
00:45:47Verkaufen.
00:45:49Wahrscheinlich haben Sie recht.
00:45:53Wann soll der Termin sein beim Notar?
00:45:55Nächste Woche Montag.
00:46:11Hm.
00:46:13Tja.
00:46:15Na ja.
00:46:17Ich dachte, ich könnte vielleicht wieder
00:46:19für die Lokalredaktion arbeiten.
00:46:21Ach so.
00:46:23Eine junge Kollegin macht das.
00:46:25Verstehe.
00:46:27Und sonst?
00:46:29Na ja.
00:46:31Kann man jetzt machen.
00:46:33Also, ich danke dir, Luther.
00:46:35Alles Gute.
00:46:37Wiedersehen.
00:46:45Tschüss.
00:47:15Haben Sie schon einen Stein bestellt?
00:47:19Nein.
00:47:21Ich habe mich noch nicht entschieden.
00:47:27Dieter fand rohen Fels am schönsten.
00:47:31Gehen Sie.
00:47:33Hauen Sie ab.
00:47:37Können Sie mich nicht mal am Grab meines Mannes allein lassen?
00:47:45Nein.
00:48:15Was denn noch?
00:48:19Ich wäre heute sowieso noch zu Ihnen gekommen.
00:48:21Diese Unterlagen hat Dieter am Tag...
00:48:25am Tag vor seinem Unfall
00:48:27mit nach Hause gebracht.
00:48:31Das sind Kopien der letzten Bilanzen.
00:48:33Und der Auftragsbücher.
00:48:37Dieter wollte sie einem Wirtschaftsprüfer übergeben.
00:48:39Und warum?
00:48:41Keine Ahnung.
00:48:45Er hat immer gesagt,
00:48:47er will sein Privatleben davon freihalten.
00:48:49Das hat er zu mir auch immer gesagt.
00:48:51Mit dem Erfolg,
00:48:53das ich jetzt von nichts an der Ahnung habe.
00:48:55Nein, ich brauche das nicht.
00:48:57Es ist bereits zu spät.
00:48:59Die Firma wird verkauft.
00:49:01Montag ist der Notartermin.
00:49:03Aber warum lassen Sie sie denn nicht
00:49:05am Wochenende von dem Prüfer durchsehen?
00:49:07Seine Adresse steht auf der letzten Seite.
00:49:09Bitte prüfen Sie.
00:49:11Tun Sie sich keinen Zwang an.
00:49:15Sie sind der einzige Mensch,
00:49:17mit dem ich über Dieter sprechen kann.
00:49:21Er hat das Gleiche empfindet wie ich.
00:49:23Hören Sie doch mit Ihrem Getue auf.
00:49:25Sie haben keine Ahnung,
00:49:27was ich empfinde.
00:49:29Ich war eine glücklich verheiratete Frau,
00:49:31bis Sie aufgetaucht sind.
00:49:33Mein Mann hatte nie,
00:49:35nie auch nur
00:49:37die geringste Neigung zu Männern gehabt.
00:49:39Durch Sie hat das angefangen.
00:49:41Sie haben meine Ehe zerstört.
00:49:45Eine Ehe wird nicht durch Dritte zerstört,
00:49:47Frau Martin.
00:49:49Ich habe ihn Dieter nicht weggenommen.
00:49:51Natürlich haben Sie ihn mir weggenommen.
00:49:53Und zwar in einem Welt,
00:49:55von der ich jedenfalls nichts verstehe.
00:49:57Dann lernen Sie diese Welt kennen.
00:49:59Sie glauben doch nicht im Ernst,
00:50:01dass ich mir das antue.
00:50:03Es war auch Dieters Welt.
00:50:15Und wie geht's dir?
00:50:17Gut.
00:50:19Tobi, wirklich.
00:50:21Meine T-Zeiten sind stabil.
00:50:23Alles wunderbar.
00:50:25Timo, du musst mir nichts vormachen.
00:50:27Tobi.
00:50:29Tobi.
00:50:31Tobi.
00:50:33Tobi.
00:50:35Tobi.
00:50:37Tobi.
00:50:39Tobi.
00:50:41Tobi.
00:50:43Tobi.
00:50:45Nein, es geht mir scheiße.
00:50:53Ich laufe nachts sinnlos durch die Gegend,
00:50:55wie so ein Bekloppter.
00:50:57Ich finde keine Ruhe.
00:50:59Ich kann einfach nicht abschalten.
00:51:01Ich habe so eine scheiße Angst.
00:51:03Ich weiß.
00:51:07Ich bin da.
00:51:09Ich bin auch für dich da.
00:51:11Das damals mit uns...
00:51:15Schon gut, schon gut.
00:51:17Vorbei.
00:51:19Ich weiß, was Dieter dir bedeutet hat.
00:51:23Ich verspreche dir, wir schaffen das, okay?
00:51:27Okay.
00:51:31Hallo.
00:51:41Karola?
00:51:45Karola?
00:51:49Schön, dass Sie gekommen sind.
00:51:51Wollen Sie was trinken?
00:51:55War Dieter oft mit Ihnen hier?
00:51:59Nein, er ist nicht hier.
00:52:01Er ist nicht hier.
00:52:03Er ist nicht hier.
00:52:05Er ist nicht hier.
00:52:07Er ist nicht hier.
00:52:09Nein, eher selten.
00:52:11Ich bin dann weg, Tobi.
00:52:13Tschüss.
00:52:15Das ist Timo, ein Freund von mir.
00:52:17Das ist Frau Martin.
00:52:19Guten Abend.
00:52:21Es tut mir sehr leid, Frau Martin.
00:52:23Das mit Ihrem Mann.
00:52:25Wir alle sind noch ziemlich durcheinander.
00:52:27Noch einen Tag vor dem Unfall war er hier.
00:52:29Ich habe mich mit ihm unterhalten.
00:52:31Er war wirklich ein wunderbarer Mensch.
00:52:33Die Besten holen die Götter immer zuerst.
00:52:36Was hat sie denn?
00:52:41Karola!
00:52:43Karola, so warten Sie doch!
00:52:45Mein Gott!
00:52:49Was wollten Sie mir eigentlich vorführen?
00:52:51Dass meine Ehe eine einzige Lüge war?
00:52:55Dass Dieter nur in meiner Fantasie mit mir glücklich war?
00:52:57Ja, ging es Ihnen darum?
00:52:59Aber das stimmt doch nicht.
00:53:01Glauben Sie mir, Dieter hat Sie geliebt.
00:53:03Das hat er nicht.
00:53:05Sonst hätte er mir das nie angetan, mich mit einem ...
00:53:09Mit einem Schwulen zu betrügen?
00:53:11Aber was wissen Sie denn über uns, Frau Martin?
00:53:13Über unsere Beziehung? Nichts!
00:53:15Davon will ich auch gar nichts wissen.
00:53:17Sehen Sie?
00:53:19Und das hat er gespürt, diese Verachtung.
00:53:21Diese Abscheu, wenn Sie es rausgefunden hätten.
00:53:23Er wusste, dass Sie sich trennen würden.
00:53:27Und da hatte er Angst, mehr als vor allem anderen.
00:53:29Was hätten Sie denn erwartet?
00:53:31Ein Leben zu dritt?
00:53:37Gegen eine Frau hätte ich vielleicht antreten können.
00:53:41Aber gegen einen Mann?
00:53:43Das ist doch absurd.
00:53:45Ich habe Dieter geliebt.
00:53:49Ich leide genauso unter seinem Tod wie Sie.
00:53:51Vielleicht denken Sie darüber mal nach,
00:53:53wenn Ihr Selbstmitleid aufgebraucht ist.
00:53:55Gute Nacht.
00:53:59Tobias!
00:54:03Ja?
00:54:09Schon gut.
00:54:11Gehen Sie.
00:54:25Danke.
00:54:55Ja.
00:55:07Hallo.
00:55:09Guten Morgen.
00:55:13Es ist heute Nacht per E-Mail gekommen.
00:55:15Von dem Wirtschaftsberater,
00:55:17dem ich die Firmenunterlagen von Dieter zur Prüfung übergeben habe.
00:55:19Sie sollten das unbedingt lesen,
00:55:21bevor Sie zum Notar gehen.
00:55:25Danke.
00:55:45Nichts für ungut, Frau Martin.
00:55:49Aber dieser Wirtschaftsprüfer
00:55:51dürfte wohl kaum die aktuellen Daten gehabt haben.
00:55:53Die Bilanzen der letzten beiden Jahre
00:55:55und die Auftragszahlen für dieses Jahr.
00:55:57Woher haben Sie die Unterlagen, wenn ich fragen darf?
00:56:01Ich habe sie.
00:56:03Woher spielt doch wohl keine Rolle.
00:56:09Ich muss dringend davor warnen,
00:56:11sich in einer so brisanten Angelegenheit
00:56:13auf die Meinung eines
00:56:15Schwulen zu verlassen.
00:56:17Ja und?
00:56:19Keine Angst.
00:56:23Ich habe niemandem von der kleinen Schwäche
00:56:25ihres Mannes erzählt.
00:56:27Bisher.
00:56:31Ein Skandal dieser Art würde der Firma
00:56:33enormen Schaden zufügen.
00:56:39Wir sehen uns dann heute Nachmittag
00:56:41beim Notar.
00:56:47Danke.
00:57:05Ich vertraue dir, das weißt du.
00:57:07Ja, ich weiß.
00:57:09Tobi, du musst alles versuchen.
00:57:11Wir müssen gewinnen.
00:57:13Ich brauche die Arbeit, verstehst du?
00:57:15Wir schaffen das.
00:57:17Ich habe dir das versprochen und dabei bleibst du, okay?
00:57:19Okay, tschüss.
00:57:31Warum haben Sie mir nicht gesagt,
00:57:33dass Sie Anwalt sind?
00:57:35Haben Sie mich denn gefragt?
00:57:39Lipinski behauptet, die Firma ist in Schwierigkeiten,
00:57:41weil Sie einen negativen Einfluss
00:57:43hatten.
00:57:47Lipinski
00:57:49ist ein Totengräber.
00:57:51Ein Totengräber, was heißt das?
00:57:57Ein Berater,
00:57:59der eine Firma so lange saniert,
00:58:01bis er sie billig verkaufen kann.
00:58:05Dieter hat es zu spät
00:58:07bemerkt.
00:58:09Sie sehen ganz schlecht aus.
00:58:11Sind Sie krank?
00:58:13Es geht schon.
00:58:15Soll ich Sie zu einem Arzt fahren?
00:58:17Herr Vopirius,
00:58:19kann mir mal jemand helfen?
00:58:23Herr Vopirius,
00:58:25halten Sie.
00:58:41Haben Sie noch mal versucht,
00:58:43Frau Martin zu erreichen?
00:58:45Mehrmals, Herr Lipinski.
00:58:47Es geht niemand ans Telefon.
00:58:49Soll ich den Termin beim Notar absagen?
00:58:53Ja.
00:58:57Frau Vopirius,
00:58:59Schröder mein Name.
00:59:01Wir werden Ihren Sohn
00:59:03noch einige Zeit hier warten.
00:59:05Wir müssen das Virus betreffen,
00:59:07noch einige Untersuchungen durchführen.
00:59:09Um festzustellen,
00:59:11ob es den Zustand verschlechtert hat.
00:59:13Ich wollte ihn schon das letzte Mal hier warten.
00:59:15Leider hat er nicht auf mich gehört.
00:59:21Entschuldigung,
00:59:23Sie sind doch über die Krankheit
00:59:25Ihres Sohnes informiert.
00:59:27Er ist nicht mein Sohn.
00:59:29Wir sind nur befreundet.
00:59:31Hat er...
00:59:33Ist er...
00:59:35Tut mir leid,
00:59:37aber ich darf nur die nächsten Angehörigen
00:59:39Auskunft erteilen.
00:59:41Wo liegt er? Darf ich mit ihm sprechen?
00:59:43Ja, aber nur kurz bitte.
00:59:59Warum haben Sie mir nicht gesagt, was Sie haben?
01:00:03War mein Mann auch infiziert?
01:00:07Wir müssen wissen, ob Dieter auch Aids hatte.
01:00:11War es vielleicht gar kein Unfall?
01:00:13Hat er sich umgebracht?
01:00:17Reden Sie doch. Sagen Sie doch was.
01:00:19Reden Sie!
01:00:37Ich komme gleich.
01:00:39Bringen Sie die Koffer schon mal in den Wagen.
01:00:41Rolf?
01:00:43Carola.
01:00:45Willst du verreisen?
01:00:47Ja, in die Toskana, das habe ich dir doch gesagt.
01:00:49Ist was passiert?
01:00:53Hast du irgendwann den Verdacht gehabt,
01:00:55dass es Selbstmord war?
01:00:57Und wenn, dann habe ich ihn sofort vertrennt.
01:00:59Ja.
01:01:01Und jetzt?
01:01:03Ja.
01:01:05Und wenn, dann habe ich ihn sofort verdrängt.
01:01:07Was sagt die Polizei?
01:01:11Die haben gesagt, dass es ein riskantes Überholmanöver war
01:01:13und dass er mindestens 90 gefahren ist.
01:01:17Rolf.
01:01:19Ich habe solche Angst.
01:01:21Ja.
01:01:23Aber mach dich nicht verrückt.
01:01:25Ich bin sicher, du hast dich nicht angesteckt.
01:01:27Aber einen Test solltest du machen.
01:01:35Ja.
01:01:57Und?
01:01:59In zwei Tagen soll ich anrufen.
01:02:01Zwei Tage, wie soll ich denn die überstehen?
01:02:03Du musst nicht allein sein.
01:02:05Ich habe in meinem Leben noch nie solche Angst gehabt, Rolf.
01:02:07Ich habe meinen Flug umgebucht, ich bin noch zwei Tage in der Stadt.
01:02:09Komm mit zu mir.
01:02:11Danke.
01:02:13Ja.
01:02:29Ich habe dich schon eine ganze Weile herumlaufen hören.
01:02:31Tut mir leid.
01:02:33Ich kriege kein Auge zu.
01:02:35Versuchst du mal damit.
01:02:37Spezialtee aus Japan.
01:02:39Hilft gegen Schlaflosigkeit.
01:02:43Ach Rolf, wenn ich dich nicht hätte.
01:03:01Schlaf gut.
01:03:13Gute Nacht.
01:03:17Gute Nacht.
01:03:31Sie wollen schon gehen?
01:03:33Ja.
01:03:35Aber das geht nicht.
01:03:37Ich muss zu einem wichtigen Prozess.
01:03:39Wichtiger als Ihre Gesundheit?
01:03:43Ich vertrete einen HIV-positiven Mediziner,
01:03:45dem Sie die AIP-Stelle gekündigt haben.
01:03:47Der verlässt sich auf mich.
01:03:49Und außerdem,
01:03:51Herr Doktor, früher oder später lande ich doch sowieso wieder bei Ihnen.
01:03:55Auf Wiedersehen.
01:04:02Warum kommst du nicht mit mir in die Toskana?
01:04:07Auch wenn der Test positiv ausfällt?
01:04:09Der wird nicht positiv ausfallen.
01:04:13Ich kann nicht alles stehen und liegen lassen
01:04:15und schon wieder flüchten.
01:04:17Nicht flüchten, von vorn anfangen.
01:04:21Ist das nicht dasselbe?
01:04:27Irgendwie
01:04:29waren meine Neuanfänge immer Fluchten.
01:04:33Vor den Eltern bin ich in die Ehe geflüchtet.
01:04:37Vor dem Examen in die Schwangerschaft.
01:04:41Vor meinen nächsten Schwierigkeiten mit Simone in dem Beruf.
01:04:47Und wenn ich ganz ehrlich bin,
01:04:49war mir die Wochenende-Ehe mit Dieter ganz angenehm.
01:04:55Nein, ich muss einmal da bleiben
01:04:57und was durchstehen.
01:05:01Danke, dass Sie so schnell gekommen sind.
01:05:05Ihre Mutter ist nicht zum Notartermin erschienen.
01:05:07Ohne Erklärung.
01:05:09Wissen Sie, wo sie ist?
01:05:11Nein.
01:05:13Ja, gibt es einen neuen Termin
01:05:15oder sind die Käufer jetzt ganz abgesprungen?
01:05:17Noch nicht.
01:05:19Aber lange kann ich Sie nicht mehr bei der Stange halten.
01:05:21Aha.
01:05:23Ich möchte Sie nicht beunruhigen, Frau Martin,
01:05:25aber ich fürchte, Ihre Mutter ist nicht mehr in der Lage,
01:05:27die Folgen ihrer Handlungen zu begreifen.
01:05:31Der Kläger hat drei medizinische Staatsexamen abgelegt
01:05:35und er war in jedem der drei der Beste seines Jahrgangs.
01:05:39Er hat seine Doktorarbeit mit Summakum Laude abgeschlossen
01:05:43und den Chefarzt der Klinik so sehr beeindruckt,
01:05:45dass dieser ihn für mehrere Operationen
01:05:49als Assistent hinzugezogen hat.
01:05:51Und nun begründet die Klinik also
01:05:53ihre überraschende Ablehnung folgendermaßen.
01:05:55Ich darf zitieren.
01:06:01Nach Prüfung Ihrer Bewerbungsunterlagen bedauern wir Ihnen mitteilen zu müssen,
01:06:05dass wir die Stelle mit einem höher qualifizierten Mitarbeiter besetzen mussten.
01:06:13Nach eingehender Befragung hat der Vertreter der Beklagten
01:06:17eingeräumt, dass diese Stelle nach wie vor nicht besetzt ist.
01:06:19Das macht offensichtlich,
01:06:23dass man meinen Mandanten ausschließlich aufgrund seiner
01:06:27durch eine Indiskretion bekannt gewordenen Krankheit abgelehnt hat.
01:06:31Und das, meine Herren, ist nicht nur berufsschädigend.
01:06:35Das ist eine Demütigung.
01:06:39Timo Ahrens ist krank.
01:06:43Ja, sehr krank.
01:06:45Die Menschen in seiner Umgebung geraten in Panik.
01:06:51Sie versuchen, diese Krankheit so weit als möglich wegzuschieben.
01:06:55Es macht womöglich heute wenig Sinn, von wirklichem Mitgefühl zu reden.
01:07:01Reden wir also über den immateriellen Schaden,
01:07:05der meinem Mandanten zugefügt worden ist.
01:07:09Reden wir über sein Recht auf Arbeit.
01:07:15Über sein Recht auf Leben.
01:07:21Auf unseren Sieg.
01:07:25Ich habe es dir versprochen.
01:07:29Du hast es ihnen richtig gezeigt. Du warst einfach klasse.
01:07:33Stehst du das denn durch?
01:07:35Das ist ein harter Job.
01:07:37Zwölf-Stunden-Schichten, Nachtdienste.
01:07:39Egal. Ich will arbeiten, solange es geht.
01:07:41Zu Hause werde ich verrückt.
01:07:43Ich liebe dich.
01:08:01Negativ.
01:08:03Der Test war negativ, Rolf.
01:08:05Ich bin nicht infiziert.
01:08:07Das siehst du.
01:08:09Entschuldige.
01:08:11Entschuldige.
01:08:13Wagner?
01:08:17Ja, die ist hier.
01:08:19Deine Tochter.
01:08:23Simone?
01:08:25Ja, tut mir leid.
01:08:27Ich musste ganz dringend nach Berlin.
01:08:29Wo ist das Telefon?
01:08:31Ach so, das hatte ich abgestellt.
01:08:33Wie, du bist in Bonn?
01:08:35Ja, dann komme ich morgen Mittag.
01:08:37Wo warst du denn?
01:08:39Ich habe mir Sorgen gemacht.
01:08:41Du warst nirgends zu erreichen.
01:08:43Und Lipinski glaubt, du hättest den Verstand verloren.
01:08:45Hat er dich hergeholt?
01:08:47Ja.
01:08:49Warum hast du den Notartermin platzen lassen?
01:08:51Wir waren uns doch einig,
01:08:53dass wir die Firma verkaufen.
01:08:55Simone, die Bilanzen sind eindeutig manipuliert worden.
01:08:57Herr Vaperius hat sich das
01:08:59von einem Wirtschaftsprüfer bestätigen lassen.
01:09:01Ich mache uns was zu essen, ja?
01:09:03Tobias, was hat der denn damit zu tun?
01:09:05Er ist Anwalt.
01:09:07Und er hat in seiner Wohnung
01:09:09Unterlagen von deinem Vater gefunden,
01:09:11die ganz andere Zahlen aufweisen
01:09:13als die Bilanzunterlagen von Lipinski.
01:09:15Du hast mit ihm gesprochen?
01:09:17Ja.
01:09:29Ich habe sie einmal getroffen.
01:09:31In Köln.
01:09:33In einer Szenebar.
01:09:35Papa hat mich
01:09:37angefläht,
01:09:39dir nichts zu sagen.
01:09:41Bist du mir noch böse?
01:09:45Böse ist nicht das richtige Wort.
01:09:51Weißt du, wie ich mich fühle?
01:09:53Hintergang.
01:09:57Wie ein dummes, unreifes Kind,
01:09:59das die Wahrheit nicht verträgt.
01:10:01Na ja.
01:10:03So war es ja auch.
01:10:05Bin ich jetzt auch noch selber schuld,
01:10:07dass dein Vater mich betrogen hat?
01:10:09Nein.
01:10:11Zum Teil schon.
01:10:13Du hast doch immer so getan,
01:10:15als wären wir eine glückliche Familie.
01:10:17Die einzige weit und breit,
01:10:19die keine Probleme hat.
01:10:21Papa wusste, dass du es nicht erträgst,
01:10:23wenn deine schöne, heile Welt zusammenbricht.
01:10:25Bist halt manchmal ein bisschen
01:10:27realitätsfremd.
01:10:31Ihr habt es euch ganz schön einfach gemacht.
01:10:35Ist doch wahr.
01:10:37Ich konnte nie offen und ehrlich mit dir reden.
01:10:39Meine Probleme habe ich immer woanders besprochen.
01:10:41Mit Freunden.
01:10:43Oder mit Papa.
01:10:47Wo willst du hin?
01:10:49Tag, Frau Martin.
01:10:51Sie sich überhaupt noch hierher trauen?
01:10:53Ich muss mit Ihnen reden.
01:10:55Ich glaube, Sie haben neulich in der Klinik was missverstanden.
01:10:57Lassen Sie mich in Ruhe.
01:11:01Warten Sie doch, Frau Martin.
01:11:05Bleiben Sie doch stehen.
01:11:07Sind Sie taub?
01:11:09Sie sollen mich in Ruhe lassen.
01:11:15Frau Martin.
01:11:17Frau Martin.
01:11:23Carola.
01:11:27Reicht's nicht, dass Sie meinen Mann auf dem Gewissen haben.
01:11:29Er hat sich umgebracht.
01:11:31Ja.
01:11:33Weil er HIV-positiv war.
01:11:35Und falls es Sie interessiert,
01:11:37mich haben Sie nicht angesteckt.
01:11:39Aus welchem Provinznest kommen Sie eigentlich?
01:11:41Gibt's die Vorurteile da gratis dazu
01:11:43oder muss man sich die Härte erarbeiten?
01:11:45Ja wohl, ja.
01:11:47Aber ich bin nicht HIV-positiv.
01:11:49Genauso wenig, wie die das war.
01:11:51Geht das in Ihren Kopf?
01:11:59Tobias, warten Sie.
01:12:01Es tut mir leid.
01:12:03Ich dachte...
01:12:05Ich weiß gar nicht, was ich dachte.
01:12:07Ich hatte einfach panische Angst.
01:12:15Ich glaube nicht, dass Dieter sich umgebracht hat.
01:12:21Er war nur in letzter Zeit ein bisschen beunruhigt.
01:12:25Weswegen?
01:12:27Ich habe einen Geburtsfehler am Herzen.
01:12:29Vor ein paar Wochen bekam ich eine Virusinfektion.
01:12:31Die habe ich nicht ernst genommen.
01:12:33Plötzlich hatte ich Rhythmusstörungen.
01:12:35Übrigens genau an dem Tag ihres Firmenjubiläums.
01:12:37Das war bei einer Freundin.
01:12:39Die hat sich umgebracht.
01:12:41Das war bei einer Freundin.
01:12:43Plötzlich hatte ich Rhythmusstörungen.
01:12:45Übrigens genau an dem Tag ihres Firmenjubiläums.
01:12:47Das war beängstigend.
01:12:49Auch deswegen war Dieter an dem Abend
01:12:51so merkwürdig abwesend.
01:12:53Die Ärzte wollten mich gleich dabeihalten.
01:12:55Haben erzählt, es könnte ein Lungenödem draus werden,
01:12:57wenn ich nicht strikte Ruhe halte.
01:12:59Das hatte ich ja auch vor.
01:13:01Aber dann ist Dieter verunglückt.
01:13:03Und ich wollte nicht mehr.
01:13:05Und was passiert jetzt?
01:13:07Sie wollen mir eine künstliche Herzklappe einsetzen.
01:13:09Aber ich will nicht.
01:13:11Ich will keinen Fremdkörper in meinem Herzen.
01:13:13Wenn es vorbei ist, ist es vorbei.
01:13:19Was wollen Sie, Herr Lipinski?
01:13:21Meine Mutter ist nicht da.
01:13:23Verzeihen Sie, dass ich Sie so überfalle,
01:13:25aber ich muss dringend mit Ihnen sprechen.
01:13:27Ja gut, kommen Sie rein.
01:13:29Bitte.
01:13:39Hat der ...
01:13:45Ich meine ...
01:13:47Gab es vor dir schon andere?
01:13:51Ja.
01:13:53Viele?
01:13:57Glaube ich nicht.
01:13:59Jedenfalls nichts von Belang für ihn.
01:14:03Heute ist mein Glückstag.
01:14:07Wieso?
01:14:09Du hast das erste Mal Du zu mir gesagt.
01:14:13Es ist mir nur so ausgerutscht.
01:14:23Auf das, was wir lieben.
01:14:37Entschuldigung.
01:14:39Hallo?
01:14:41Ah, Simone.
01:14:45Wo bist du denn?
01:14:49Verstehe.
01:14:51Ah, Herr Lipinski ist hier.
01:14:55Okay.
01:14:57Gute Nacht.
01:15:01Meine Mutter.
01:15:03Es kann spät werden.
01:15:05Ich schlage vor,
01:15:07wir kommen morgen in Ihr Büro und reden dann weiter.
01:15:09Gut.
01:15:11Wir haben nicht mehr viel Zeit.
01:15:13Wenn Sie noch was retten wollen, dann müssen Sie handeln.
01:15:17Ich wollte, dass er sich von dir scheiden lässt.
01:15:21Damit wir uns endlich nicht mehr verstecken müssen.
01:15:25Wie?
01:15:27Dieter wollte sich zu seiner Homosexualität bekennen?
01:15:31Nein.
01:15:33Eben nicht.
01:15:35Deswegen habe ich ihn ja vor die Tür gesetzt.
01:15:39Aber dann musste ich erkennen, dass ich zu viel von ihm verlange.
01:15:43Er war eben kein Held.
01:15:47Nein, ein Held war er nicht.
01:15:49Aber ich habe ihn geliebt.
01:15:53Er war manchmal so ernst,
01:15:55dann wieder völlig verrückt.
01:15:57Er konnte so wunderbar über sich lachen.
01:16:05Und wenn wir uns mal gestritten haben,
01:16:07dann hat er den Streit jedes Mal
01:16:09mit einem Witz oder einer Albernheit beendet.
01:16:11Man konnte ihm nicht lange böse sein.
01:16:13Nein, wirklich nicht.
01:16:19Ein Glas Wein?
01:16:21Ja, gern.
01:16:35Tobias!
01:16:37Tobias!
01:16:39Was ist los?
01:16:43Die weißen Kapseln in der Schublade.
01:16:49Hier, Wasser.
01:16:53Bitte.
01:16:55Soll ich einen Arzt rufen?
01:16:59Nein, nur hierbleiben.
01:17:09Morgen.
01:17:11Morgen, Tobias.
01:17:13Geht's dir besser?
01:17:15Viel besser.
01:17:17Du bist ja seit Wochen durchgeschlafen.
01:17:19Du bleibst nicht zum Frühstück.
01:17:21Nein, ich muss nach Hause, mich umziehen.
01:17:23Ich muss unbedingt noch mit Lipinski sprechen.
01:17:25Schmeiß ihn raus
01:17:27und übernimm du die Geschäftsführung.
01:17:29Einfach so, ja?
01:17:31Ich habe keine Ahnung von Bilanzen,
01:17:33Buchhaltung, Management.
01:17:35Dann hol doch euren alten Geschäftsführer.
01:17:37Dr. Jessen?
01:17:39Ja, der ist spitze.
01:17:41Der kennt jeden Nagel in der Firma.
01:17:43Es geht doch nur darum,
01:17:45dass du ihn rausschmeißt und den Konkurs verhinderst.
01:17:47Der lässt sich gerade von mir vor die Tür setzen.
01:17:51Du unterschätzt dich, Carola.
01:17:55Dieter war auch immer der Meinung,
01:17:57dass du deine Talente verschenkst.
01:17:59Und deine Abfindung
01:18:01klagen wir auch noch ein.
01:18:03Wär doch gelacht, wenn die so billig davonkommen.
01:18:05Meinst du?
01:18:07Ich weiß es.
01:18:09Also, ich muss.
01:18:11Tschüss.
01:18:19So, Frau Martin,
01:18:21wenn Sie bitte diese Geschäftsbriefe mal eben unterschreiben würden.
01:18:25Ich unterschreibe gar nichts mehr, Herr Lipinski.
01:18:27Wie soll ich das auffassen?
01:18:29Als Kündigung.
01:18:31Ich kündige Ihnen fristlos.
01:18:37Ihre Mutter, was habe ich gesagt?
01:18:39Ich denke, es ist höchste Zeit,
01:18:41dass Sie klare Verhältnisse schaffen.
01:18:43Er meint, ich soll dir mitteilen,
01:18:45dass ich deine Entmündigung beantragt habe.
01:18:49Ja, ich bin ganz Ihrer Meinung, Herr Lipinski.
01:18:51Wir müssen klare Verhältnisse schaffen.
01:18:53Sie sind entlassen.
01:18:57Sind Sie es auch übergeschnappt?
01:18:59Glauben Sie mir,
01:19:01dem Prokuristen der Firma,
01:19:03nicht dem schwulen Berater Ihrer Frau Mutter,
01:19:05der wahrscheinlich sogar ihren Vater auf dem Gewissen hat?
01:19:07Sie können gehen, Herr Lipinski.
01:19:09Ich habe mit unserem Anwalt gesprochen.
01:19:11Sie haben 24 Stunden Zeit,
01:19:13Ihren Schreibtisch zu räumen.
01:19:15Und sollten Sie dieser freundlichen Aufforderung
01:19:17nicht nachkommen,
01:19:19so liegt morgen um 13 Uhr eine Anzeige
01:19:21wegen Betrugs und Unterschlagung
01:19:23bei der Staatsanwaltschaft vor.
01:19:25Das werden Sie noch bereuen.
01:19:27Ohne mich kriegen Sie nicht mal das Geld zusammen,
01:19:29um Ihre Villa zu renten.
01:19:31Das sollte nicht Ihr Problem sein.
01:19:37Das hat sich Lipinski nicht träumen lassen, was?
01:19:41Vielleicht tauge ich ja doch noch zur Geschäftsfrau.
01:19:43Herr Dieter hat es ja immer gesagt.
01:19:45Was?
01:19:47Dass du etwas ganz Besonderes bist.
01:19:53Du auch.
01:20:07Ich rufe zurück.
01:20:11Lipinski hat ganz bewusst
01:20:13alle anderen Produktionsbereiche in die roten Zahlen getrieben,
01:20:15weil er wusste,
01:20:17Ihr Hauptinteresse galt der Büromöbel-Sparte.
01:20:21Außerdem haben wir den begründeten Verdacht,
01:20:23dass er erhebliche Summen unterschlagen hat.
01:20:27Das hier ist die Korrespondenz,
01:20:29die Herr Martin kurz vor seinem Tod
01:20:31mit zwei großen Hotels geführt hat.
01:20:33Daraus geht hervor,
01:20:35dass es eine hohe Vermehrlinie gab.
01:20:37Nach Dieter Martins Tod
01:20:39hat Herr Lipinski alle Verhandlungen abgebrochen.
01:20:43Er hatte kein Interesse an einem Verkaufsabschluss.
01:20:45Und warum, glauben Sie,
01:20:47ist Herr Lipinski so daran interessiert,
01:20:49uns einen Übernahmevertrag schmackhaft zu machen?
01:20:53Nun, ich nehme an, um seine Unterschlagung zu vertuschen.
01:20:57Und außerdem, um einen satten Gewinn zu machen.
01:20:59Wie viel Prozent des Übernahmepreises
01:21:01haben Sie ihm denn geboten?
01:21:0310 Prozent der Übernahmekosten
01:21:05und eine 5-prozentige Beteiligung
01:21:07an den zukünftigen Jahresumsätzen.
01:21:11Ja, es tut mir leid,
01:21:13aber Herr Lipinski hat uns einen ganz anderen Eindruck
01:21:15der Firma vermittelt, als Sie es jetzt nun, Frau Martin.
01:21:19Was schlagen Sie nun vor?
01:21:23Ich schlage Ihnen vor,
01:21:25also ich würde Sie bitten,
01:21:27den Übernahmevertrag zurückzuziehen
01:21:29und uns eine Kooperation anzubieten.
01:21:33Das ist aber bei weitem nicht so ein gutes Geschäft,
01:21:35wie die Übernahme, die uns der Herr Lipinski angeboten hat,
01:21:37gnädige Frau.
01:21:39In naher Zukunft vielleicht noch nicht,
01:21:41aber langfristig gesehen
01:21:43wird es ein gutes Geschäft für Sie werden,
01:21:45da bin ich ganz sicher.
01:21:47Tobias, ich habe mein erstes Geschäft abgeschlossen.
01:21:51Keine Sekunde daran gezweifelt.
01:21:53Ich danke dir für deine Hilfe.
01:21:55Ach, du weißt ganz genau,
01:21:57dass...
01:21:59Hast du was?
01:22:01Tobias,
01:22:03lass dich operieren.
01:22:05Wenn die Operation daneben geht,
01:22:09dann bin ich ein hilfloser, sabbernder Krüppel.
01:22:11Nein, danke.
01:22:13Ach was, solche Eingriffe sind doch heute schon fast Routine.
01:22:15Nein.
01:22:17Wer kämpft, kann verlieren,
01:22:19aber wer nicht kämpft, hat schon verloren.
01:22:21Ach, Sprüche.
01:22:23Mich wirst du jedenfalls nicht los.
01:22:31Tobi, Besuch für dich.
01:22:35Was ist denn hier los?
01:22:37Ziehst du aus?
01:22:43Timo und ich wollen in die Sonne.
01:22:45Ach.
01:22:49Es geht ihm nicht gut.
01:22:51Ach.
01:22:53Er braucht mich jetzt.
01:22:55Und wann kommst du zurück?
01:22:57Ich...
01:23:01Ich hab die Wohnung verkauft.
01:23:03Was?
01:23:09Von dem Geld können wir in Griechenland weiterleben.
01:23:11Jedenfalls solange bis...
01:23:17Ich werd dich vermissen, Tobias.
01:23:21Versprich mir, dass du Dieter
01:23:23manchmal ein paar Lilien aufs Grab legst.
01:23:25Die mocht er immer am liebsten.
01:23:27Die mocht er überhaupt nicht gern.
01:23:29Die mocht er doch.
01:23:31Nein.
01:23:33Doch.
01:23:35Also gut, ich versprech's dir.
01:23:39Pass auf dich auf.
01:23:41Du auch auf dich.
01:23:45Aber wenn's dir schlecht geht, kommst du zurück, versprochen?
01:23:51Versprochen.
01:23:53Versprochen.
01:24:17Ich weiß, dass in den letzten Wochen
01:24:19viele von Ihnen beunruhigt waren,
01:24:21weil es Gerüchte gab, dass die Firma verkauft wird
01:24:23und möglicherweise Entlassungen bevorstehen.
01:24:27Also, die Firma wird nicht verkauft.
01:24:29Ihre Arbeitsplätze bleiben erhalten.
01:24:35Die zweite Nachricht ist,
01:24:37Herr Lipinski, der bisherige Prokurist der Firma,
01:24:39ist auf eigenen Wunsch ausgeschieden.
01:24:41An seiner Stelle wird wieder
01:24:43Herr Dr. Jessen die Leitung übernehmen,
01:24:45gemeinsam mit mir.
01:24:47Bitte, Herr Dr. Jessen.
01:24:49Als Frau Martin mich bat,
01:24:51die Geschäftsführung der Firma wieder zu übernehmen,
01:24:53habe ich spontan zugesagt,
01:24:55weil ich weiß, dass diese Firma gesund ist,
01:24:57weil ich weiß, dass ich auf die Leistung
01:24:59der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
01:25:01bauen kann.
01:25:05Du, ich war mit Rolf Wagener ein paar Tage in Mailand.
01:25:07Nein, nicht privat.
01:25:09Naja,
01:25:11nicht nur privat.
01:25:13Ich musste Stoffe aussuchen
01:25:15für den neuen Hotelauftrag.
01:25:17Du hättest mich als Fachfrau wunderbar beraten können.
01:25:21Wann kommst du denn endlich, Simonchen?
01:25:23Ich habe schon richtig Sehnsucht nach dir.
01:25:27Aber Ostern bekommst du doch bestimmt ein paar Tage frei.
01:25:31Du, das hat gerade geklingelt.
01:25:33Dr. Jessen wollte mal kurz vorbeischauen.
01:25:35Was Angenehmes in Sachen Geld, mein Dämmler, hoffentlich.
01:25:37Ich rufe dich gleich wieder zurück, ja?
01:25:43Hallo.
01:25:45Hallo.
01:25:47Tobias!
01:25:49Ich glaub's nicht.
01:25:51Seit wann bist du zurück?
01:25:53Seit gestern.
01:25:55Ich hab dir doch versprochen, dass ich zurückkomme,
01:25:57wenn's mir schlecht geht.
01:25:59Was ist denn los?
01:26:01Komm erst mal rein.
01:26:05Tut mir leid, Tobias.
01:26:09Das ging so schnell.
01:26:11Ich wollte an dem Morgen noch mit ihm zum Hafen fahren.
01:26:13Da war er gerne.
01:26:17Timo fühlte sich so gut wie schon lange nicht mehr.
01:26:21Und dann ist er im Bad zusammengebrochen.
01:26:23Lungenembolie, sagen die Ärzte.
01:26:27Ich konnte mich noch nicht mal von ihm verabschieden.
01:26:31Er hat sehr gekämpft.
01:26:33Er wollte nicht gehen.
01:26:35Er war stark, viel stärker als ich.
01:26:37Jetzt ruhst du dich erst mal aus.
01:26:39Du wohnst natürlich hier.
01:26:43Aber nur bis morgen.
01:26:45Was heißt das?
01:26:49Ich geh ins Krankenhaus.
01:26:51Übermorgen werd ich operiert.
01:26:53Gott sei Dank.
01:27:07Wer kämpft, kann verlieren.
01:27:09Wer nicht kämpft, hat schon verloren.
01:27:13Jetzt zieh erst mal deine Jacke aus.
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