Täter-Opfer-Polizei vom 06.10.2024

  • letzte Woche
+++ Schüsse in Berlin-Reinickendorf +++ Fahndungserfolg +++
Diebstahl aus Berliner Tresoranlage +++ Cartoon +++
Wohnungseinbruch in Berlin-Prenzlauer Berg +++ Illegaler Müll
im Landkreis Ostprignitz-Ruppin +++ Taschendiebstahl in
Schönefeld +++

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00:00mansion
00:16wir kommen an diesem sonntagabend bei täter opfer politzei mal wieder um irr
00:22hilfe bei den aufklärung von für brechen in berlin und brandenburg
00:26los geht's mit einer ziemlich verzwickenden geschichte
00:29Auf den 1. Blick einer Schießerei auf einer Straße,
00:32wie so oft in diesen Wochen,
00:33war es wieder ein Streit unter rivalisierenden Banden.
00:36Doch in diesem Fall lief einiges anders.
00:38Der Schütze selbst hat die Polizei gerufen und sich selbst gestellt.
00:42Eigentlich sei er das Opfer.
00:44Kann das stimmen? Die Polizei hofft auf ihre Hinweise.
00:51Die Schüsse sind nicht zu überhören.
00:54Als der Mann plötzlich abdrückt und trifft.
00:57Drei Männer gehen zu Boden.
01:01Bilder vom Tatort kurz danach.
01:03Rettungskräfte versuchen,
01:05sich in Berlin-Reinickendorf einen Überblick zu verschaffen.
01:09Polizisten in schwerer Montur sichern die Umgebung ab.
01:12Wie bei solchen Einsätzen inzwischen üblich.
01:15Denn keiner weiß zu diesem Zeitpunkt, ob weiterhin Gefahr besteht.
01:20Die Verletzten werden sofort von Notfallmedizinern versorgt
01:23und dann ins Krankenhaus gebracht.
01:26Während die Polizei Spuren sichert, bis spät in die Nacht,
01:30um alles zu finden, was für die Ermittlungen wichtig sein kann.
01:34Zum Stand der Ermittlungen
01:36erklärt uns die Staatsanwaltschaft Berlin.
01:39Wir ermitteln wegen versuchten Totschlags.
01:42Tatsächlich ist noch vieles offen.
01:44Wir haben erst mal die Feststellsituation,
01:46dass es drei verletzte Männer gab und einen vierten Mann.
01:50Doch warum schießt dieser vierte Mann um sich?
01:54Und zwar im Nordwesten Berlins, in Reinickendorf,
01:57in der Scharnweberstraße.
01:59Das passiert am 15. September, einem Sonntag gegen 23.20 Uhr.
02:04Hier vor dieser Shisha-Bar fielen die Schüsse.
02:08Spuren davon sind an der Eingangstür immer noch zu sehen.
02:11Dort, am Tatort, kann der Mann durchsucht werden,
02:15der dafür verantwortlich sein soll.
02:17Der 35-Jährige hatte selbst die Polizei gerufen
02:20und seine Waffe übergeben.
02:22Er wurde festgenommen und freigelassen,
02:25weil er in seiner Vernehmung gesagt hat,
02:27er habe sich letztlich nur zu Wehr gesetzt
02:30gegen einen Angriff auf ihn.
02:32Wenn das so zutreffen würde, hätte er in Notwehr gehandelt.
02:36Doch bei den Verletzten wird keine Waffe gefunden.
02:39Haben sie die verschwinden lassen, wie der Schütze behauptet?
02:43Da wir aus der strafrechtlichen Sicht
02:45immer von der Unschutzvermutung ausgehen,
02:48ist die Perspektive, mit der wir herangehen müssen,
02:51die Frage, haben wir Möglichkeiten, ihm diese Einlassung,
02:54ich habe in Notwehr gehandelt, zu widerlegen.
02:57Bislang haben wir diese Möglichkeit nicht,
03:00was entweder dafür spricht, dass er in Notwehr gehandelt hat,
03:04oder aber, dass uns noch Zeugen fehlen,
03:06die den Tathergang und das Vorgeschehen anders schildern können.
03:10Ausgangspunkt dafür könnte die Shisha-Bar in Reinickendorf sein.
03:15Wer war am 15. September hier zu Gast?
03:17Klar ist bisher, wir wissen es nicht.
03:19Wir wissen, dass es vorher eine Auseinandersetzung
03:23zwischen dem einen Mann und den drei anderen Männern gegeben haben soll,
03:27auch in der Shisha-Bar selbst.
03:29Diese Auseinandersetzung hat sich dann auf der Straße fortgesetzt.
03:33Der 35-jährige Schütze war mit einer Pistole unterwegs.
03:37Lässt das auf organisierte Kriminalität schließen?
03:40Wir haben natürlich ein Setting, das erst mal den Anschein erweckt,
03:44dass da organisierte Kriminalität und Auseinandersetzungen
03:48vielleicht dahinter stehen können.
03:50Grundsätzlich aber ist das Teil der Ermittlungen.
03:53Aber da wir noch nicht einmal wissen,
03:56worum es genau in dieser vorherigen Auseinandersetzung ging
03:59und in welchem Verhältnis die vier beteiligten Personen
04:02zueinander standen, ist es im Augenblick noch spekulativ.
04:06Deshalb hoffen die Ermittler auf ihre Mithilfe.
04:09Wir haben vor allem ein Interesse daran,
04:11das Gesamtgemenge aufzuklären.
04:13Wie war das erste Zusammentreffen
04:15mit der beteiligten Person?
04:17Und dann, ob jemand Beobachtungen dazu gemacht hat,
04:20wer quasi zuerst angegriffen hat,
04:22von wem die wirklich körperlichen Aggressionen ausgegangen sind.
04:26Und falls sogar zufällig davon Bildaufnahmen oder Videos hatte,
04:30wäre das auch entsprechend sehr hilfreich,
04:32wenn die uns zur Verfügung gestellt werden können.
04:35Wer weiß etwas über die Schüsse hier in der Scharnweberstraße
04:39am 15. September gegen 23.20 Uhr?
04:41Denn die Frage steht,
04:43war es Notwehr oder doch versuchter Totschlag?
04:46Ihre Hinweise dazu nimmt die 8. Mautkommission Berlin
04:50unter der Telefonnummer 030 46 64 911 888 entgegen.
05:03Gute Nachrichten gab es in dieser Woche
05:05von den Intensivverhandlern der Polizei Berlin.
05:08Die konnten einen Mann verhaften,
05:10nachdem wir hier in der Sendung mehrfach gesucht haben,
05:13ein aggressiver, ein gefährlicher Täter.
05:16So soll er zum Beispiel Ende April hier am U-Bahnhof Roseluxenburgplatz
05:20einen 72 Jahre alten Rentner
05:22völlig überraschend ins Gleisbett der U-Bahn gestoßen haben.
05:27Das Opfer wurde schwer verletzt
05:30und hat bis heute an den Folgen zu leiden.
05:32Die Polizei hat dann mit diesem Foto nach dem Verrächtlichen gefahndet.
05:36Mittwoch konnte er in der Köln in einem Wohnhaus festgenommen werden.
05:41Da bereits ein Haftbefehl vorlag,
05:43kam er sofort in die Untersuchungshaft nach Moabit.
05:48Im nächsten Fall sind die Polizei und die Justiz einen Schritt weiter.
05:52Hier wurde ein Großteil der Verdächtigen bereits verurteilt.
05:56Die anderen werden noch immer gesucht.
05:58Es geht um die Millionendiebe aus der Fasanenstraße.
06:01Wir schauen noch mal auf diesen spektakulären Prozess in Berlin.
06:06Hier sind sie zu sehen, die Männer, die angeklagt waren.
06:09Sie müssen jetzt unkenntlich gemacht werden, aus rechtlichen Gründen.
06:14Aber es sind Originalbilder von dem Tag,
06:16als sie in dem Berliner Tresorraum auftauchen,
06:19sich ohne Angst vor den Überwachungskameras zeigen,
06:23bevor dort die Millionenbeute verschwindet.
06:27Hier im Berliner Landgericht
06:29wollten sie sich dann nicht mehr vor Kameras zeigen,
06:32als gegen fünf Angeklagte verhandelt wurde.
06:35Zu sehen sind nur die Richter, Schöffen und Anwälte.
06:39Neun Monate lang lief dann der Prozess.
06:42In dem ging es um Diebstahl im besonders schweren Fall,
06:45so die Staatsanwaltschaft.
06:47Wir haben Erkenntnisse dazu,
06:49dass die jetzt Angeklagten, Tatverdächtigen,
06:52fast alle zumindest, der Clankriminalität zuzuordnen sind.
06:56Fünf Männer, die zwischen 26 und 53 Jahre alt sind
07:00und laut Anklage gemeinsame Sache machten.
07:03Ihr Ziel ist dieses Haus in der Berliner Fasanenstraße.
07:08Dort befindet sich 2022 eine Tresoranlage,
07:11in der die Angeklagten am 19. November auftauchen.
07:17Sie kommen ungestört an die Schließfächer,
07:19brechen dann eines nach dem anderen auf, zwölf Stunden lang.
07:23Sie finden u.a. Bargeld, Edelsteine und auch Gold.
07:27Ein Schaden von über 17 Mio. Euro,
07:29so Lisa Jani vom Berliner Landgericht.
07:32Die Täter haben insgesamt 295 Schließfächer aufgebrochen
07:36und alleine Uhren im Wert von rund 10 Mio. Euro entwendet.
07:41Bilder aus der Tresoranlage zeigen, wie die Räume hinterlassen wurden.
07:46Der Autoreifen sollte wohl angezündet werden,
07:48um Spuren wie DNA zu vernichten.
07:51Erfolglos.
07:53Die Ermittler finden Material, um fahnden zu können,
07:56auch öffentlich bei Täter-Opfer-Polizei.
07:59Schließlich konnten die Männer verhaftet werden,
08:02die jetzt angeklagt waren.
08:04Das Besondere dabei,
08:06unter ihnen ist auch der Geschäftsführer der Tresoranlage.
08:10Sein Anwalt Steffen Schoppe erklärt dazu.
08:12Sagen wir es ganz einfach, mein Mandant gilt als der Türöffner.
08:16Ohne ihn wäre niemand in die Anlage reingekommen.
08:19Die war gesichert, und zwar nicht schlecht.
08:22Zugangsgut, eigentlich ein Sicherheitsniveau.
08:25Das war ein sehr ausgeklügelter Plan nach den Feststellungen der Kammer.
08:30Man hat im Vorfeld einen Wachservice ausgetauscht
08:34in diesen Schließfach- und Tresorräumen.
08:37Der Geschäftsführer hatte das eingefädelt.
08:41Die neuen Sicherheitsleute
08:44sind laut Gericht die Komplizen des Geschäftsführers
08:47und bekommen so die Möglichkeit,
08:49die Tresoranlage zu verhindern.
08:51Die Männer sind auf den Bildern der Überwachungskameras zu sehen,
08:55die auch im Prozess gezeigt wurden.
08:57Hier erklärt der Geschäftsführer, warum er mitmachte.
09:00So, wie er es ausgesagt hat, sind ihm Schulden erlassen worden,
09:04die er hatte in nicht unbeträchtlicher Höhe.
09:07Das war wohl sein Anreiz.
09:09Im Gericht hinter Panzerglas saß der Geschäftsführer.
09:13Er hat die Tresoranlage veröffentlicht.
09:15Er hat die Tresoranlage veröffentlicht.
09:18Im Gericht hinter Panzerglas saß der Geschäftsführer.
09:21Der 53-Jährige ist inzwischen im Zeugenschutzprogramm, denn ...
09:25Er war frühzeitig schon im Ermittlungsverfahren
09:28als Grundzeuge aufgetreten und hatte seine Mittäter belastet.
09:33Ohne die Angaben hätte man die Sache nicht aufklären können.
09:37Ich habe Kontakt zu ihm nur über Dritte.
09:40Mehr darf ich dazu nicht sagen.
09:42Da wird man als Anwalt zur Verschwiegenheit verpflichtet,
09:45weil sonst ist der Schutz nicht zu gewährleisten.
09:48Das Gericht gab einen Strafnachlass
09:50und verurteilte den Geschäftsführer nur zu dreieinhalb Jahren Haft.
09:54Im Gegensatz zu den anderen Angeklagten.
09:57Der Haupttäter als Organisator im Hintergrund
10:03wurde zu einer Freiheitsstrafe von acht Jahren verurteilt.
10:07Zwei Männer erhielten ebenfalls langjährige Haftstrafen.
10:11Der fünfte Mann wurde aus Mangel an Beweisen freigesprochen.
10:15Doch die Ermittlungen laufen weiter, denn ...
10:18Wo die Tatbeute verblieben ist,
10:21konnte auch in der Gerichtsverhandlung
10:24nicht aufgeklärt werden.
10:26Gesucht werden z.B. die Uhren, die in solchen Boxen lagen.
10:30996 Uhren wurden gestohlen, im Wert von rund 10 Mio. Euro.
10:36Sind jemandem solche Behälter irgendwo aufgefallen? Und ...
10:40Das Gericht hat festgestellt,
10:42dass weitere Personen an diesem Diebstahl,
10:45an diesem Coup beteiligt gewesen sein müssen.
10:48Auch dieser Mann auf den Überwachungsbildern.
10:51Er ist einer der falschen Sicherheitsmänner
10:54und konnte bis heute nicht gefasst werden.
10:57Er kennt ihn jemand und weiß, wo die Person sich aufhält.
11:00Wenn Sie zum millionenschweren Diebstahl
11:03in der Fasanenstraße etwas wissen,
11:05wenden Sie sich bitte an die Polizei unter dieser Internetadresse
11:09oder an jede andere Polizeidienststelle.
11:18Mit Anfang 30 noch zu Hause wohnen im Hotel Mama.
11:21Viele machen das, weil es bequem ist,
11:23aber auch preiswerter, als selbst eine Wohnung zu mieten.
11:26Noch dazu, wenn nur wenig Geld da ist.
11:29Das gilt auch für unseren Cartoon heute,
11:31für unseren kuriosen Fall der Woche,
11:33wo Mutter und Sohn in liebevoller Symbiose leben.
11:36Und der Junge jobbt zu Hause.
11:38Liebe ohne Grenzen, oder wenn Mutti früh zur Arbeit geht.
11:44Sabine sorgt sich um ihren Felix.
11:46Der Sohnemann hat keine Arbeit,
11:48wohnt mit 31 immer noch bei Mutti und hat keinen Bock auf nichts.
11:54Sabine gefällt das zwar nicht,
11:56aber sie brutzelt ihm trotzdem seine Lieblingsgerichte.
11:59Das hilft vielleicht doch, denkt sie Sabine.
12:02Denn plötzlich ist Felix wie ausgewechselt.
12:04Ihr Junge ist jetzt ganz aktiv,
12:06geht raus und kommt mit richtig guter Laune wieder.
12:09Und es kommen sogar Freunde zu ihm, glaubt sie zumindest am Anfang.
12:13Bis zu jenem Tag, als ihr klar wird,
12:15dass Felix ins Drogengeschäft eingestiegen ist.
12:18Sabine findet das zwar unheimlich, weil ihr Sohn aber so auflebt,
12:23macht sie aus der Sache nun ein Familiengeschäft.
12:26Ihre gute Stube wird nun zum Verkaufsraum.
12:30Hier kann Felix ganz in Ruhe seine Tütchen, Päckchen
12:33und was sonst noch an die Kundschaft verticken.
12:36Und wenn er mal nicht kann, springt sie auch gern ein
12:39und führt seine Drogengeschäfte ganz so, wie es sich gehört.
12:43Doch es kann der Beste nicht in Frieden dealen,
12:46wenn es dem Nachbarn nicht gefällt.
12:48Der rege Besucherverkehr bei Sabine und Felix sorgt erst für arg Wuhn
12:52und dann für einen Tipp bei der Polizei.
12:55Die schaut sich auch gern mal genauer um
12:57und findet kiloweise Drogen unterm Kanapé und in der Wohnung verteilt,
13:02in Tupperdosen, im Kühlschrank und ein paar Tausend Euro Bargeld.
13:08Vereint sitzen Mutter und Sohn auf der Anklagebank.
13:11Sabine erklärt, sie wolle ihn nicht verlieren.
13:14Und Felix bittet darum,
13:15dass Mama nicht für seine Fehler einstehen muss.
13:18Das hört sich das Gericht zwar an, trifft aber klare Entscheidungen.
13:26Die erste Entscheidung einer Gefängnisstrafe für Felix,
13:28er muss für drei Jahre und drei Monate hinter Gitter
13:31wegen bewaffneten Drogenhandels.
13:32Denn in der Wohnung wurde auch eine geladene Schreckschusswaffe entdeckt.
13:36Und zweitens, für Mama gab es eine Währungsstrafe
13:39wegen Beihilfe zum Drogenhandel.
13:45In der fahrenden Kompakt-Heute sucht die Polizei Berlin
13:48nach einem Wohnungseinbrecher mit einer sehr besonderen Masche.
13:51Er hat sich ein Mehrfamilienhaus ausgesucht,
13:53in dem es kurz zuvor gebrannt hatte.
13:55Deshalb waren einige Wohnungen zur Tatzeit unbewohnt.
13:58Wir schauen zuerst mal, wann und wo das passiert ist.
14:03Wir sind hier im Norden von Berlin, in Pankow,
14:06in der Nähe der sogenannten Weißenseerspitze.
14:08Das Wohnhaus steht an der Prenzlauer Promenade.
14:11Hier tauchte der Mann am 20. Mai auf, das war ein Montag,
14:15und zwar am frühen Vormittag, so gegen 9.30 Uhr.
14:19Er brach insgesamt drei Wohnungen ein,
14:21die von den Mietern zuvor aufgrund des Brandes verlassen werden mussten.
14:25Seine Beute war Bargeld und mehrere Paar Sneaker der Marke Nike.
14:32Das ist der Verdächtige,
14:33der von Nachbarn beim Verlassen des Tatortes beobachtet wurde.
14:36Er trägt eine Brille und soll mit einem Auge stark schielen.
14:40Auffällig auch eine dicke Silberkette,
14:43die er um den Hals trug.
14:45Wem kommt dieser Mann bekannt vor?
14:48Die Beute verstaute er in dieser großen Sporttasche.
14:51Er hatte weitgestückene Jeans an, ein weinrotes T-Shirt
14:55und ein verkehrt herum aufgesetztes schwarzes Basecap.
14:58Wo ist der Mann mit dem offenbar heftigen Silberblick
15:01noch gesehen worden?
15:03Die Fotos entstanden, wie gesagt, am 20. Mai.
15:07Ihre Hinweise dazu bitte an die Polizei Berlin unter Vorwahl 030
15:12und an die 46 64 172 130
15:17oder gern auch an jede andere Polizeigestelle.
15:22Die illegale Entsorgung von Müll ist ein gut laufendes Geschäftsmodell.
15:26Verbrecherprofis verdienen damit viel Geld,
15:29v.a. wenn es um gefährliche Stoffe geht.
15:31Privatleute sparen Geld,
15:32wenn sie ihren Müll irgendwo in den Wald kippen.
15:35Natürlich ist das eine Straftat,
15:37aber auch viel Arbeit für die Brandenburger Forstleute,
15:40so wie in Ostbrignitz-Ruppin.
15:44Er stinkt, er ist giftig und wurde illegal entsorgt.
15:48Tonnenweise liegt im Landkreis Ostbrignitz-Ruppin Müll im Wald.
15:52Darunter Haushaltsabfälle, ganze Wohnungseinrichtungen
15:57und sogar Giftfässer.
16:00Wer hat das hier abgeladen? Das ist kein Einzelfall.
16:05Nicht weit davon entfernt ist Annett Engelmann
16:07vom zuständigen Forstamt, wie so oft, auf Kontrollgang.
16:11Trotz ihrer Knieverletzung.
16:13Weil wir eine Meldung bekommen haben,
16:15es soll sich um Asbestplatte handeln.
16:17Das haben wir häufiger hier in der Ecke.
16:19Da wollte ich gucken, wie viele Asbestplatten
16:22abgelagert worden sind und ob es Spuren gibt,
16:25die auf einen möglichen Verursacher hindeuten könnten.
16:28Es sind gut 20 Asbestplatten,
16:30die mal als Dacheindeckung gedient haben und nun hier abgelegt wurden.
16:35Obwohl die darin enthaltenen Asbestfasern
16:37gesundheitsgefährdend sind.
16:39Die Forsterin ist fassungslos.
16:41Unverständlich ist das banal ausgedrückte,
16:44aber eigentlich dieses Wut und Zorn, weil ich schon denke,
16:48dass wir damit die Umwelt für unsere Kinder und Nachfahren
16:51doch erheblich mitschädigen.
16:53Bisher ist über die Täter kaum etwas bekannt.
16:56Klar ist nur, sie müssen mit einem Fahrzeug gekommen sein.
17:00Da es sich bei dem Müll wie bei den Asbestplatten
17:03überwiegend um sperrige Teile handelt,
17:05wird es ein Transporter oder Auto mit Anhänger gewesen sein.
17:09Daraus zieht Annett Engelmann
17:11Bei solchen Bauabfällen denke ich manchmal,
17:13dass es eher auch Handwerksbetriebe sein können,
17:16weil es eben auch öfter solche Ablagerungen jetzt gibt,
17:20wenn womöglich Dächer saniert werden
17:22oder auf Stallanlagen da jetzt Photovoltaikanlagen gebaut werden,
17:26damit eben solche Dächer saniert werden.
17:28Insgesamt kaum für illegale Müllablagerungen im Wald,
17:31aber wirklich wahrscheinlich alle Bevölkerungsgruppen in Frage.
17:35Die beiden Müllfunde sind in der Stadt
17:38Die beiden Müllfunde im Nordwesten Brandenburgs haben etwas gemeinsam.
17:42Die Tatorte sind nicht weit von einer Landstrasse entfernt,
17:46sind also mit Fahrzeugen einfach zu erreichen.
17:49Die Asbestplatten wurden in der Nähe der B 167 entdeckt, bei Vulko.
17:53Nicht weit davon entfernt befindet sich der Müllberg
17:56mit den Möbeln und den Giftfässern, an der L 18, in der Nähe von Rossow.
18:00Beide Fundorte sind im Landkreis,
18:02wo die Müllabläger in der Nähe von Brandenburg sind.
18:06Doch das Müllproblem findet sich überall in Brandenburg.
18:09In den letzten Wochen finden sich rings um Berlin
18:12immer wieder Unmengen von Abfällen.
18:14Jörg Ecker vom Landesbetrieb Forst kann beziffern,
18:17was das allein für Brandenburg bedeutet.
18:20Wir sammeln jedes Jahr über 7500 Kubikmeter Müll ein.
18:24Das ist praktisch ein Müllberg, 7,5 km lang, einmal abgebaut.
18:29Das ist ein Müllwerk, das ist ein Müllwerk,
18:337,5 km lang, einmal einen Meter groß.
18:37Das ist eine beträchtliche Menge.
18:40Dafür müssen wir 35.000 Arbeitsstunden
18:42bei den Waldarbeitern aufwenden.
18:44Das kostet über 2 Mio. und die Zeche zahlt der Bürger.
18:48Mit Steuergeld muss also die Entsorgung
18:51solch illegaler Müllberge bezahlt werden.
18:53Das gilt auch für Giftfunde wie diese,
18:56die mit großem Aufwand geborgen werden müssen.
18:59Böden sind danach immer wieder verseucht.
19:03Es geht um Straftaten.
19:05Bis zu fünf Jahre Gefängnis drohen in besonders schweren Fällen,
19:09wie z.B. der Giftmüllentsorgung.
19:11Auch diejenigen,
19:13die im Landkreis Ostpregnitz-Ruppin illegal Müll abgeladen haben,
19:17müssen mit Konsequenzen rechnen.
19:19Um die Täter zu überführen, werden weitere Hinweise gesucht.
19:23Dabei wird um ihre Mithilfe gebeten.
19:27Wer hat an der L18 etwas beobachtet,
19:29das mit dem illegalen Müllberg zu tun haben könnte?
19:32Und wer kann etwas zu den Asbestplatten im Wald bei Vulko sagen?
19:36Bitte melden Sie sich bei der Polizei Brandenburg
19:39unter der Telefonnummer 0331 28 35 03 31.
19:48Wenn wir eine Art Hitliste machen würden,
19:51nach welcher Tätegruppe haben wir am häufigsten gefahndet,
19:54gäbe es einen klaren Spitzenreiter, Taschendiebe in Supermärkten.
19:58Die sind derzeit aktiv wie nie
20:00und leider aus ihrer Sicht immer wieder erfolgreich.
20:03Wir Kunden helfen oft dabei,
20:06indem wir Taschen oder Rucksäcke unbeobachtet im Einkaufswagen lassen.
20:10Das nutzen die Täter natürlich aus, auch diese hier.
20:14Wie ein ganz normales Pärchen wirken die beiden,
20:18die am Automaten nur schnell Geld abheben wollen.
20:21Doch die beiden werden gesucht.
20:23Womöglich geht es hier sogar um Serientäter.
20:26Ein Fall, in dem die Polizei Brandenburg ermittelt.
20:29Wir haben es hier mit einem klassischen Taschendiebstahl zu tun.
20:33Man denkt, die Handtasche wäre gehaupt worden oder Ähnliches.
20:37Aber in dem Fall ist es eine Art von Trickdiebstahl sogar.
20:40Alles fängt hier in Schönefeld an.
20:42Eine Brandenburgerin ist auf dem Weg zum Einkaufen
20:45und fährt dafür diesen Discounter an.
20:51Sie hängt ihre Tasche an den Wagen, wie viele andere auch.
20:55Was sie zu diesem Zeitpunkt nicht bemerkt, sie wird beobachtet.
20:59Das gesuchte Paar verfolgt die Frau regelrecht.
21:04D.h., sie waren in der gleichen Reihe unterwegs
21:07und haben dann offensichtlich einen Moment ausgenutzt,
21:10in dem der Einkaufswagen unbeobachtet war.
21:12Die Frau geht kurz zu einem Regal und wird abgelenkt.
21:17In dem vorliegenden Fall aus Schönefeld
21:20war es ein Mann und eine Frau, die hier arbeitsteilig agiert haben.
21:23Sie haben dann in die Tasche der Frau gegriffen,
21:26haben aus der Tasche die Geldbörse entwendet.
21:29In dem Portemonnaie der Frau befindet sich auch ihre Geldkarte,
21:33die kurz danach benutzt wird.
21:35Von dem Konto des Opfers ist ein Bargeldbetrag
21:37in nicht unerheblicher Höhe entwendet worden.
21:40Zur genauen Höhe können wir aber aus ermittlungstaktischen Gründen
21:44aktuell nichts sagen, denn das ist Täterwissen.
21:46Der Fall aus Schönefeld ist einer von vielen.
21:49Denn die Zahl der Täter, die hier vertreten sind,
21:52Denn die Zahl der Taschendiebstähle
21:55nimmt von Jahr zu Jahr in der Region zu.
21:58Dabei suchen Täter ihre Opfer immer wieder gern in Supermärkten,
22:02wie dieses Originalvideo eines anderen Falls zeigt.
22:05Es macht deutlich, mit welcher Masche vorgegangen wird.
22:09Auch hier ist es ein Paar, das ein potenzielles Opfer verfolgt.
22:14Eine Frau im roten Pullover.
22:17Die beiden sprechen kurz miteinander, wohl über die Arbeitsteilung.
22:20Dann geht die Frau Richtung Opfer,
22:22schaut in den Wagen, um zu prüfen, ob es etwas zu holen gibt.
22:28Beide checken die Lage noch einmal,
22:30bevor sich der Mann schließlich auf den Weg macht.
22:34Er spricht die Kundin an und verwickelt sie in ein Gespräch.
22:38Seine Komplizin hat jetzt die Zeit, in den Wagen zu greifen,
22:41in dem die Tasche liegt.
22:43Die wird durchsucht, um Bargeld, Bankkarten oder Handys zu finden.
22:48Dann stoppt die Diebin kurz, wartet ab, ob das Opfer etwas merkt,
22:53kann dann aber weitermachen
22:55und verschwindet schließlich mit einem Portemonnaie.
23:01Wie gesagt, kein Einzelfall. Wie kann man sich schützen?
23:06Der wichtigste Ratschlag ist,
23:08dass die Wertsachen immer bei einem getragen werden.
23:11D.h., man hat das Portemonnaie immer selbst einstecken,
23:14man führt es bei sich, man hat die Handtasche bei sich.
23:17Es ist kein Augenblick, in dem man nur von Regal A nach Regal B geht.
23:20Nein, man hat es immer bei sich und lässt nichts im Wagen zurück.
23:24Das Opfer in dem Überwachungsvideo hat den Diebstahl erst danach bemerkt.
23:28In dem Fall konnten die Täter aber gefasst werden.
23:32Darauf hoffen die Ermittler jetzt auch bei diesen beiden,
23:35die in Schönefeld offenbar zugegriffen haben
23:38und dann beim Geldabheben gesichtet wurden.
23:41Wir haben die Aufnahmen aus einer Überwachungskamera
23:44des Bankinstitutes.
23:46Aufgrund dieser Aufnahmen konnten wir beim Staatsanwalt bzw. Gericht
23:50die Veröffentlichung der Bilder erwirken
23:52und fahnden mit diesen Aufnahmen nach den beiden.
23:55Das Paar war südöstlich von Berlin unterwegs,
23:57in einer großen Einkaufszone in Schönefeld,
24:00mit vielen Supermärkten und Geschäften.
24:04Vielleicht kommen der Mann und die Frau aus der Umgebung oder aus Berlin.
24:08Sehr wahrscheinlich hat es das Duo inzwischen wieder versucht
24:12mit der Masche, Kunden verfolgen, ablenken
24:15und dann zugreifen.
24:20Bleibt die Frage, wer weiß etwas über dieses Paar.
24:23Wo sind die beiden noch gesehen worden?
24:25Die blonde Frau und der Mann mit dem auffälligen Poloshirt.
24:28Ihre Hinweise dazu bitte an die Polizeiinspektion Flughafen
24:31unter Vorwahl 030, 63 48 0 12 21
24:38oder an jede andere Polizeidienststelle.
24:41Übrigens ist der Taschendiebstahl in Supermärkten
24:43in der nächsten Woche auch Präventionsschwerpunkt der Polizei
24:46in Berlin und Brandenburg.
24:48Es gibt eine ganze Reihe von Tipps und Veranstaltungen.
24:51Alles Wichtige dazu finden Sie auf unserer Online-Seite.
24:54Jetzt noch der Blick zurück auf die anderen Fahndungsfälle
24:57an diesem Sonntag.
24:59Hier kommt unsere Zusammenfassung.
25:03Kurz vor Mitternacht fallen die Schüsse.
25:05Drei Männer werden verletzt und müssen ins Krankenhaus gebracht werden.
25:09Der Schütze stellt sich. Doch warum hat er geschossen?
25:12Was ist hier vor der Shisha-Bar in Berlin-Rheineckendorf passiert?
25:17Dieser Mann war in Berlin-Pankow aktiv,
25:19als dort gleich in mehrere Wohnungen eingebrochen wurde,
25:23die nach einem Brand nicht genutzt werden konnten.
25:25Dort konnte der Mann fotografiert werden,
25:28der offenbar einen Augenfehler hat.
25:30Weiß jemand, wer das ist?
25:32Und diese Müllberge und Asbestplatten in Brandenburg
25:35sind illegal entsorgt worden.
25:37Die Täter müssen mit Transportern gekommen sein
25:40und haben den gesundheitsgefährlichen Abfall
25:42einfach im Wald zurückgelassen.
25:44Wer ist dafür verantwortlich?
25:48Wer kann helfen, wer kann Hinweise geben?
25:50Das gibt es jederzeit auch per E-Mail
25:52oder über die Online-Wache der Polizei.
25:54Alles Wichtige dazu und zur gesamten Sendung
25:57finden Sie noch einmal auf unserer Täter-Opfer-Polizei-Seite.
26:00Danke fürs Zuschauen.
26:02Heute folgen gleich das Wetter und die Nachrichten.
26:05Wir sehen uns dann am nächsten Sonntag wieder
26:07mit neuen Fahndungsfällen.
26:09Alles Gute und achten Sie auf Ihr Handgepäck.
26:12Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017

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