Der verstorbene russische Oppositionsführer Alexej Nawalny ist laut Auszügen aus seinen posthum zusammengestellten Memoiren davon ausgegangen, dass er das Gefängnis nicht lebend verlassen werde.
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NewsTranskript
00:00Der im Februar verstorbene russische Oppositionführer Alexej Nawalny hatte offenbar mit seinem Tod in Haft gerechnet.
00:08Schon im März 2022 schrieb er in sein Tagebuch,
00:12»Ich werde den Rest meines Lebens im Gefängnis verbringen und hier sterben.«
00:17Das geht aus seinen posthum zusammengestellten Memoiren hervor, aus denen Medien jetzt Auszüge veröffentlichten.
00:24Nawalny war der prominenteste Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
00:30Er starb Mitte Februar in einem russischen Straflager in der Arktis.
00:34Nawalnys Anhänger und zahlreiche westliche Politiker machen die russische Führung für seinen Tod verantwortlich.
00:41In Kürze sollen seine Memoiren mit dem Titel »Patriot« veröffentlicht werden.
00:46Das Buch stützt sich auf Tagebucheinträge Nawalnys aus der Haft und der Zeit davor.
00:51Mit dem Schreiben seiner Memoiren hatte der Kreml-Kritiker nach einem Giftanschlag im Jahr 2020 begonnen,
00:58in dessen Folge er mehrere Monate lang in einem Krankenhaus in Berlin behandelt wurde.
01:03Im Jahr darauf kehrte Nawalny nach Russland zurück.
01:06Dort wurde er umgehend festgenommen und zu 19 Jahren Haft verurteilt.
01:11In einem Tagebucheintrag kurz vor seinem Tod beantwortet Nawalny die Frage von Mitinsassen und Gefängniswärtern,
01:18warum er nach Russland zurückgekehrt sei.
01:21»Ich wollte mein Land nicht aufgeben oder es verraten.
01:24Wenn unsere Überzeugungen etwas bedeuten sollen,
01:27muss man bereit sein, für sie einzustehen und, wenn nötig, Opfer zu bringen«, schrieb er.