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KurzfilmeTranskript
00:00:00Heute ist der 15. Dezember 2014.
00:00:25Ich bin hier seit 54 Tagen.
00:00:39Mein Name ist Paul Westeberg.
00:00:42Mir geht es gut.
00:00:46Ich weiß, dass ich das hier überleben kann.
00:00:56Heute ist der 3. August 2016.
00:01:03Ich bin hier seit 622 Tagen.
00:01:15Mein Name ist Paul Westeberg.
00:01:18Ich bin hier seit 34 Tagen.
00:01:22Mein Name ist Paul Westeberg.
00:01:28Mir geht es...
00:01:31Mir geht es gut.
00:01:34Ich weiß, dass ich das hier überleben kann.
00:01:40Ich verspreche mir, dass ich nicht aufkimme.
00:01:51Ich verspreche mir, dass ich nicht aufkimme.
00:02:22Aufreihung
00:02:38Paul ist eine blöde Schäderei!
00:02:42Polizei, Aufwachen!
00:02:44Verpiss dich!
00:02:46Polizei!
00:02:49Aufwärmen!
00:02:54Scheiße!
00:02:58Stehenbleiben!
00:03:13Stehenbleiben und runter!
00:03:19Komm her! Komm her!
00:03:21Waffe runter!
00:03:22Hau ab!
00:03:24Hau ab! Hau ab!
00:03:25Nehm die Waffe runter!
00:03:26Schnell, ja!
00:03:27Waffe runter!
00:03:39Alles gut. Alles gut.
00:03:48Alles gut.
00:04:18Waffe runter!
00:04:49Papa.
00:04:52Siehst gut aus.
00:04:55Schätzkes.
00:05:00Hast Glück gehabt.
00:05:04Die Kugel hat gerade so eine Ratterie verpasst.
00:05:18Der Passant, der sich dem Täter in den Weg gestellt hat.
00:05:23Herrn Jilmatz.
00:05:24Richtig.
00:05:26Haben Sie irgendwann nach diesem Vorfall zur Familie von Herrn Jilmatz Kontakt aufgenommen?
00:05:35Und wenn?
00:05:37Wenn, würden wir gerne wissen, worüber Sie gesprochen haben und was Sie dazu bewegt haben.
00:05:42Ich habe mit Herrn Jilmatz gesprochen.
00:05:44Wenn, würden wir gerne wissen, worüber Sie gesprochen haben und was Sie dazu bewegt haben.
00:05:49Das geht Sie nichts an.
00:05:50Doch, Frau Dorn.
00:05:52Dennoch, diese Antwort wird Einfluss nehmen auf die Beurteilung Ihrer Dienstfähigkeit.
00:06:01Also.
00:06:03Also was?
00:06:06Willis.
00:06:08Wie sowas eben läuft?
00:06:10Frau Dorn.
00:06:11Denken Sie nicht auch, dass der Tod von Herrn Jilmatz durch ein weniger aggressives Vorgehen Ihrerseits hätte verhindert werden können?
00:06:19Sorry, wie war nochmal Ihr Name?
00:06:21Kriminalrat Detmer.
00:06:23Ein Kollege Dr. Stein vom Psychologischen Dienst.
00:06:25Darf ich vorschlagen?
00:06:27Herr Kollege.
00:06:28Glauben Sie nicht, dass mein sogenanntes aggressives Vorgehen auch Gründe hatte?
00:06:33Sie wollten gar nicht wissen, was passiert ist.
00:06:36Sondern nur, ob ich eine Gefahr bin.
00:06:38Für wen?
00:06:42Alle.
00:06:44Bist du's?
00:06:49Nein.
00:06:51Warum haben Sie nicht auf Verstärkung gewartet?
00:06:53Wenn ich durch eine Wohnungstür einer Informantin des LKA um ihr Leben schreien höre, weil ihr Freund im Koksrausch versucht, ihr mit dem Messer die Kehle aufzuschlitzen, dann warte ich nicht.
00:07:01Sie wissen, dass Sie noch eine Reha machen können.
00:07:04Oder Sie bleiben eine Weile zu Hause.
00:07:08Mir geht's gut, ich hab alle Tests gemacht.
00:07:10Ich hab mir so viel Zeit genommen, wie ich musste.
00:07:12Ich will wieder arbeiten.
00:07:19Frau Dorn.
00:07:20Entschuldigen Sie, Felix Schwarz.
00:07:22Ich konnte mich gerade nicht vorstellen und musste zuhören.
00:07:25Haben Sie sich gut unterhalten?
00:07:27Ich will Ihnen helfen.
00:07:28Von Kollegen, die mir helfen wollen, hab ich die Schnotze voll.
00:07:30Wollen Sie lieber einen Innendienst?
00:07:33Das BKA.
00:07:35Ich höre.
00:07:37Papa, du musst deine Tabletten nehmen.
00:07:38Noch einen Hörnschlag kann keiner gebrauchen.
00:07:42Helen.
00:07:43Bitte, liebste einzige Tochter.
00:07:46Was will das BKA von dir?
00:07:49Es geht um eine Flasche.
00:07:51Eine Flasche?
00:07:52Ja, genauer gesagt, eine Flaschenpost, die ein Fischer kürzlich aus der Elbe gezogen hat.
00:07:56Glücklicherweise hatte der Mann den richtigen Instinkt und den Inhalt direkt an die Polizei übergeben.
00:08:00In der Flasche steckte eine Seite der AH.
00:08:03AH?
00:08:04Ja, die AH ist eine große tschechische Tageszeitung.
00:08:07Aber vielleicht interessiert Sie, wie die Nachricht darin beginnt.
00:08:10Nämlich?
00:08:11Hilfe.
00:08:13Die Botschaft beginnt mit Hilfe und geschrieben wurde sie mit Blut.
00:08:16Menschlichem Blut.
00:08:18DNA-Profil.
00:08:20Leider zerstört durchs Kondenswasser, das vom Papier völlig aufgesogen wurde.
00:08:24Auch der Rest der Nachricht ist sehr lückenhaft.
00:08:27Aber wir ahnen, ich ahne, wer der Absender ist.
00:08:30Und ich ahne, dass Sie nicht zum Punkt kommen.
00:08:32Die LKA hat mir freundlicherweise ein Büro geliehen.
00:08:35Können wir vielleicht dort weiter reden?
00:08:37Warum taucht ihr vom BKA zufällig an dem Tag auf, an dem ich aus dem Verkehr gezogen werden soll?
00:08:46Westerberg.
00:08:48Ach, war das nicht der Millionär, der vor ein paar Jahren entführt worden ist?
00:08:52Ja, 2015.
00:08:55Prag 2014.
00:08:56Prag 2014.
00:08:58Prag 2014. Westerberg 1944, Silicon Valley Investor.
00:09:02Start-up-König und einer der einflussreichsten Digital-Vordenker Europas.
00:09:06Am 20. Oktober hatte den entscheidenden Vortrag bei einem Zukunftskongress in Prag.
00:09:11In der gleichen Nacht verlässt er das Hotel zu Fuß.
00:09:14Wo er hin will, mit wem er sich treffen will, bleibt unbekannt, denn er verschwindet.
00:09:18Spurlos.
00:09:20Das BKA schickt ein Team und eine Woche später...
00:09:22Waren Sie dabei?
00:09:23Nein, da war ich noch nicht bei dem Verein.
00:09:26Jedenfalls bekommt eine Woche später seine Firma die Lösegeldforderung.
00:09:30Und stellt das Geld. Sofort.
00:09:33Die Übergabe scheitert, weil das Paket nicht abgeholt wurde.
00:09:36Ganz genau. Und von da an Funkstille.
00:09:38Keine Zeichen mehr von den Entführern.
00:09:40Nichts, und wir alle wussten, was das bedeutet.
00:09:43Die Entführer waren lausige Amateure mit einem beschissenen Plan,
00:09:46der sie selbst überfordert hat und ein beschissenes Ende hatte.
00:09:49Vielleicht wollte Westerberg fliehen.
00:09:50Vielleicht haben sie auch einfach so die Nerven verloren.
00:09:53Auf jeden Fall stirbt Westerberg.
00:09:56Und irgendwann buddeln die Hunde seine Knochen am schönen Böhmerwald aus.
00:10:00Voll abgeschlossen.
00:10:02Aber stattdessen findet ein Fischer das hier.
00:10:10Ich wurde entführt von Rudi.
00:10:13Rudi kann ein Name oder ein Teil seines Namens sein.
00:10:15Dann weiter unleserlich bis zur 89, was eine Hausnummer, vielleicht eine Telefonnummer ist.
00:10:19Bin in Prag, irgendwo am Fluss.
00:10:22Und Achtung, da sind sich unsere Experten sicher,
00:10:24dass wenn man eine Flaschenpost 2016 zum Prager Hochwasser in die Moldau wirft,
00:10:28sie tatsächlich zwei Jahre später in Hamburg ankommen kann.
00:10:30Wieso sind Sie sicher, dass das von Westerberg ist?
00:10:32Vielleicht hat es gar nichts mit ihm zu tun?
00:10:34Das denkt mein Chef auch.
00:10:36Was sagt denn Ihr Chef?
00:10:38Dass das BKA genug zu tun hat.
00:10:40Terrorismus, Cybercrime, Stellenabbau.
00:10:42Und froh sein kann, dass der Fall endlich aus den Köpfen ist,
00:10:44anstatt ihn jetzt völlig neu zu denken.
00:10:45Radikal neu denken und damit die alten Ermittlungen auf den Kopf stellen.
00:10:49Ganz genau.
00:10:52Was ist denn, wenn Westerberg noch lebt?
00:10:56Dann ging es vielleicht nie ums Geld.
00:11:00Das war nur ein Ablenkungsmanöver mit einem persönlichen Motiv.
00:11:05Der oder die Täter haben Westerberg entführt,
00:11:07um ihn einzusperren und leiden zu sehen über Jahre.
00:11:12Vielleicht Rache.
00:11:13Aber wer sollte Westerberg entführen und einsperren?
00:11:16Und warum sollte er das tun?
00:11:19Finden wir das raus, dann finden wir ihn.
00:11:23Ich habe den Fragerkollegen schon Bescheid gesagt.
00:11:25Die freuen sich auf uns und helfen natürlich.
00:11:28Und ich habe Westerbergs Suite für Sie reserviert ab morgen.
00:11:33Der Fall hat Sie und mich gefunden.
00:11:35Nicht wir ihn.
00:11:37Blödsinn, da haben sich zwei ganz andere gefunden.
00:11:39Nämlich vor ein paar Tagen in irgendeiner Kneipe,
00:11:41an irgendeinem Tresen mein Chef,
00:11:43ihren Chef.
00:11:45Die beiden haben sich das Maul zerrissen
00:11:47und dann eine Idee gehabt.
00:11:49Wir geben diesen zum kotzennervigen Kollegen Schwarz
00:11:51einen Pragtrip.
00:11:53Aber nur, wenn er die zum kotzennervige
00:11:55Kollegin Dawn mitschleppt.
00:11:57Dann sind wir sie beide los.
00:11:59War es so?
00:12:01Und dann ist es besser als Innendienst.
00:12:05Und jetzt?
00:12:07Ich hätte nicht mehr sehen wollen,
00:12:09wie du zu dem Angebot Nein sagst.
00:12:11Wann fährst du?
00:12:13Morgen Mittag.
00:12:27Melde dich mal zwischendurch.
00:12:31Ich will wissen, wie es dir geht.
00:12:41Die deutsch-tschechische Soko
00:12:43hat wirklich alles durchermittelt.
00:12:45Alle, mit denen er in Prag Kontakt hatte,
00:12:47wurden befragt.
00:12:49600 Zukunftskongressgäste
00:12:51und jeder, mit dem er beruflich
00:12:53oder privat in Verbindung stand.
00:12:56Er hat keine Familie.
00:12:58Nein.
00:13:00Früher gab es keine Familie.
00:13:02Er hat nur eine Frau.
00:13:04Und eine Frau.
00:13:06Und eine Frau.
00:13:08Und eine Frau.
00:13:10Er ist gestorben bei einem Autounfall,
00:13:12ist in der DDR in einem Kinderheim aufgewachsen,
00:13:14war einer der Ersten,
00:13:16der 1989 dann über die Prager Botschaft
00:13:18in den Westen geflohen ist.
00:13:20Weiter in die Staaten,
00:13:22Arbeitsstipendium, erstes Mega-Investment,
00:13:24erste Firma und so weiter und so weiter.
00:13:28Haben Sie Familie?
00:13:30Steht in meiner Akte.
00:13:32Da steht, dass Sie einen Drogendealer erschossen haben.
00:13:34Mehr weiß ich nicht.
00:13:36Reicht doch.
00:13:38Nur damit Sie nicht auf dumme Ideen kommen.
00:13:40Sie wollen nur zur Selbstverteidigung einsetzen.
00:13:42Sämtliche Zugriffe erfolgen über die Kollegen vor Ort.
00:13:44Vielen Dank, das habe ich nicht gewusst.
00:13:46Bitte.
00:13:48Womit wollen Sie anfangen?
00:13:50Mit allen Kontakten von damals,
00:13:52die immer noch im Prat leben.
00:13:54Glauben Sie, dass der Täter auch da lebt,
00:13:56wo er ihn gefangen hat?
00:13:58Sie setzen auf diesen Fall, oder?
00:14:00So ein Strebertyp wie Sie,
00:14:02der stellt sich vor,
00:14:04dass er mindestens drei Karriere-Schritte überspringt,
00:14:06wenn er diesen Fall nach Hause bringt.
00:14:08Deshalb sind Sie so engagiert.
00:14:10Wollen Sie auch einen Kaffee?
00:14:24Und noch einmal.
00:14:26Die Momente, die das Leben bestimmen werden,
00:14:28sieht man nicht, wenn man sie vor sich sieht.
00:14:31Ihre Bedeutung, ihre Verbindung ergibt sich erst im Nachhinein.
00:14:34Aber vertrauen Sie darauf,
00:14:36dass sich die Punkte zusammenfügen werden.
00:14:38Vertrauen Sie auf sich.
00:14:40Vertrauen Sie Ihren Weg.
00:14:42Bleiben Sie hungrig.
00:15:09Sie waren großartig.
00:15:12Marus hat angerufen.
00:15:14Er meint, direkt erreicht er Sie nicht.
00:15:16Was will er?
00:15:18Das wollte er mit Ihnen klären.
00:15:20Er erwartet Sie in Four Seasons.
00:15:22Marus ist hier?
00:15:24Ja, ist vor einer Stunde hier gelandet.
00:15:26Nein, nicht heute.
00:15:28Und nicht, wann er will.
00:15:30Gehe ich so weiter.
00:15:39Ich habe unterschrieben.
00:15:52Ich möchte noch sagen, dass ich ...
00:16:08Du schaffst das.
00:16:31Wann ist die Abholung morgen?
00:16:33Um neun Uhr. Ihr Fahrer wird typen.
00:16:34Der Fahrer wird klopfen.
00:16:36Sollten Sie jemals daran denken, unsere Vereinbarung zu brechen?
00:16:39Das werde ich nicht.
00:16:53Machen Sie's gut, Silvia.
00:16:57Sie auch.
00:17:34Der Fahrer wird klopfen.
00:18:05Anna Malenkova, angenehm.
00:18:07Don.
00:18:09Schwarz, gutes Kriminalamt.
00:18:11Frau Malenkova, wir haben noch ein paar Fragen zu der Nacht, in der Paul Westerberg verschwunden ist.
00:18:16Das ist eine Weile her, vielleicht erinnern Sie sich. Oktober 2014.
00:18:20Ja, aber warum? Gibt's was Neues?
00:18:22Nein, aber ungelöste Fälle wie diesen überprüfen wir regelmäßig.
00:18:27Okay, dann, wie kann ich helfen?
00:18:30Sie sagten damals, dass Sie ihn in der Nacht gesehen haben, als er nochmal das Hotel verlassen hat.
00:18:34Ja, ich stand da drüben.
00:18:36Herr Westerberg kam die Treppe herunter und ging zum Ausgang.
00:18:41Was machte er für einen Eindruck?
00:18:43Eindruck?
00:18:45Ja, war er gut gelaunt, schlecht gelaunt?
00:18:47Ich hab ihn nie lachen gesehen, wenn Sie das meinen.
00:18:50Mehr weiß ich nicht.
00:18:52Können Sie sich vielleicht erinnern, als er damals aus dem Hotel gelaufen ist?
00:18:56In welche Richtung ist er gegangen?
00:18:58Ich glaube, nach links.
00:19:01Herr Westerberg ging nach links die Straße runter.
00:19:05Alle Taxifahrer, das komplette Bus- und Trampersonal, das die Nacht Schicht hatte, haben wir befragt, aber nichts.
00:19:11Wen er wollte und wen er traf, niemand weiß es.
00:19:27Und was ist mit seinem Co-Chef, seinem Co-Runder?
00:19:30Jonas Magnus? Sein Co, alles?
00:19:33Der damals im Forsthesen ist eingecheckt und ihn an dem Tag achtmal angerufen.
00:19:36Und Westerberg hat keinen seiner Anrufe entgegengenommen?
00:19:39Ganz genau.
00:19:40Firmeninterne Konflikte, hieß es.
00:19:42Und er musste auch nicht mehr aussagen, weil seine Anwärter durchgesetzt haben, dass es ausreicht, dass er sein Alibi vorweist.
00:19:49Um Maurice zu sprechen, müssen wir nach Berlin.
00:19:52Gut, machen Sie einen Termin. Ich geh was essen, sollten Sie auch tun.
00:19:55Wir treffen die Kollegen morgen um neun, ich schlage achtdreißig in der Lobby vor.
00:19:58Bis morgen.
00:20:23Heute ist der vierte September 2018.
00:20:28Ich bin hier seit 1383 Tagen.
00:20:35Mein Name ist Paul Westerberg.
00:20:38Ich...
00:20:40Ich...
00:20:42Ich...
00:20:44Ich...
00:20:46Ich...
00:20:48Ich...
00:20:50Ich...
00:20:52Ich werde...
00:20:56Ich werde sterben.
00:20:59In drei Tagen.
00:21:03In drei Tagen bin ich tot.
00:21:23Hey.
00:21:28Ich hab uns schon mal zwei Flaschen Wein besorgt.
00:21:30Cool.
00:21:32Na, wie war dein Tag?
00:21:34Du glaubst nicht, wer bei uns heute angezeigt hat.
00:21:36Wieso? Wer denn?
00:21:38Polizei. Aus Deutschland.
00:21:41Zwei Kommissare wegen Westerberg.
00:21:44Ja.
00:21:45Ja, labern rum von wegen Routine.
00:21:47Aber das ist Bullshit.
00:21:49Ich sag dir, die rollen das neu auf.
00:21:51Haben die denn was Neues?
00:21:53Keine Ahnung.
00:21:54Aber stell dir vor, die Chefin von denen,
00:21:56die pennt sogar in der Suite von damals.
00:21:58Ha.
00:22:00Krass.
00:22:02Hm?
00:22:03Sabatini.
00:22:04Ah ja, Sabatini.
00:22:07Ja.
00:22:12Ich komme ja schon.
00:22:14Ja.
00:22:20Ich komme ja schon.
00:22:30Frühstück?
00:22:33Ich bringe Sie nicht ans Bett.
00:22:36Ach, kommen Sie, wir sind spät dran.
00:22:38Ja, ja, ja.
00:22:39Ja, ja, ja.
00:22:40Ja, ja, ja.
00:22:41Ja, ja, ja.
00:22:42Ach, kommen Sie, wir sind spät dran.
00:22:44Außerdem gibt es Neuigkeiten.
00:22:46Fünf Minuten.
00:22:49Xenia Gent.
00:22:50Westerbergs letzte persönliche Assistentin.
00:22:52Ich weiß, was ist mit ihr?
00:22:54Lebt in Prag und hat einen Monat nach seiner Entführung
00:22:56einen neuen Job angefangen.
00:22:57Und das ist nicht alles.
00:22:59Okay, wann treffen wir Sie?
00:23:01Das wollte ich Ihnen überlassen.
00:23:02Machen Sie einen Termin.
00:23:04Was ist mit Maurus?
00:23:06Er ist gerade auf dem Viz-Tour-Gespräch mit den Staaten.
00:23:08Ich bin auf Rückruf.
00:23:10Sind Sie eigentlich immer so?
00:23:12Also ich meine, ist es Ihre Art
00:23:14oder ist es erst, seitdem Sie angeschossen wurden?
00:23:16Wieso, wie bin ich denn?
00:23:18Ich meine, ich habe ja auch schon viel erlebt,
00:23:20aber ich mag Menschen und ich glaube an sie
00:23:22und bei Ihnen ist es scheinbar nicht mehr so.
00:23:24Was ich schade finde, denn Sie sind jemand,
00:23:26den man eigentlich mögen könnte.
00:23:41Ich bin Milan Jerabeck.
00:23:43Mein Name ist Milan Jerabeck.
00:23:45Don.
00:23:46Entschuldigen Sie, dass wir so schrecklich aussehen,
00:23:48aber wir können uns das nicht aufgrund unserer Arbeitsbedingungen beschweren.
00:23:51Er sieht momentan ein bisschen schrecklich aus,
00:23:53weil er alle Hände voll zu tun hat, sagt er.
00:23:55Wir haben unsere Forderungen des Investoren Berger gelesen
00:23:57und wir sind ein bisschen überrascht.
00:23:59Er hat die Anfrage von Herrn Jerabeck
00:24:01und er hat gesagt,
00:24:03dass wir uns ein bisschen überraschen.
00:24:05Er hat die Anfrage von Herrn Jerabeck
00:24:07und er hat gesagt,
00:24:09dass wir uns ein bisschen überraschen.
00:24:11Er hat die Anfrage von Westerberg bekommen,
00:24:13aber er ist ein bisschen überrascht.
00:24:15Gegen eine Flaschenpost macht hier nochmal so einen Aufwand.
00:24:18Wir wissen, das klingt alles nicht sehr vielversprechend,
00:24:21aber wenn wir die Chance haben,
00:24:23den Fall Westerberg aufzuklären,
00:24:25dann müssen wir sie nutzen.
00:24:27Egal mit welchem Ergebnis.
00:24:29Und dafür brauchen wir Ihre Hilfe.
00:24:31Wir halten es für möglich,
00:24:33dass Westerberg das Hochwasser bewusst genutzt hat,
00:24:35um die Flasche ins Wasser zu werfen.
00:24:37Das heißt, dass wir alle Adressen mit der Zahl 89 abklappen sollen?
00:24:40Das heißt, dass wir alle Adressen mit der Zahl 89 abklappen sollen?
00:24:43Ja, genau.
00:24:45Außerdem bitten wir Sie um die Befragung aller Prager Einwohner
00:24:48mit dem Vornamen Rudi oder Rudolf.
00:24:50Das ist eine alte K&K-Name.
00:24:52Wissen Sie, wie viele Rudolfs es hier gibt?
00:24:54Hunderte.
00:24:56Ja, ich weiß, aber es muss sein.
00:24:58Wir müssen an jede Tür klopfen und das diskret,
00:25:00um eine mögliche Kurzschlussreaktion des Täters zu verhindern.
00:25:03Ihre Spesen bekommen Sie natürlich vom BKA erstattet.
00:25:06Nicht nötig, Frau Dorn.
00:25:08Wir wollen auch so den Fall endlich abschließen.
00:25:10Gut. Vielen Dank.
00:25:12Bitte.
00:25:15Die Geseppe Motz.
00:25:17Ich weiß, es ist schon länger her,
00:25:19und Sie wurden auch schon mehrfach befragt,
00:25:21aber Sie waren nur mal seine Assistentin.
00:25:23Und damit kannten Sie Westerberg wahrscheinlich besser als er sich selbst.
00:25:26Es wäre wirklich wichtig, wenn Sie sich dafür Zeit nehmen könnten.
00:25:30Im Café Imperial um 8 Uhr.
00:25:32Gut, vielen Dank. Bis später.
00:25:35Xenia Gent?
00:25:36Mhm.
00:25:37Was sagt sie?
00:25:38Sie sprechen Tschechisch?
00:25:39Ja, Darmitsch-Ausbildung im Bund, slawische Sprache.
00:25:41Steht auf meiner Akte. Haben Sie nicht gelesen?
00:25:43Nee.
00:25:45Wo gehen Sie hin?
00:25:46Ich gehe spazieren.
00:25:47Spazieren?
00:25:48Ich möchte die Stadt kennenlernen, in der wir einen Mann suchen,
00:25:50der am Kerker sitzt.
00:25:52Wir sehen uns im Imperial.
00:26:34Fang an.
00:26:51Gute Nacht.
00:26:53Und Sie sind?
00:26:55Sie sind Xenia Gent.
00:26:57Können wir Sie sehen?
00:26:59Können wir sie sehen?
00:27:01Können wir sie sehen?
00:27:03Ja.
00:27:04Ja.
00:27:06Soll ich euch helfen?
00:27:07Ja, sicher.
00:27:09Danke.
00:27:34Anschluss, Richard Dorn.
00:27:36Sie wissen ja, wie es geht.
00:27:38Papa, ruf mich mal an.
00:27:40Danke.
00:27:47Paul Westerberg war kein sehr angenehmer Mensch.
00:27:51Das heißt?
00:27:54Der war smart, sehr smart, wenn es um Zahlen ging,
00:27:57aber er war auch nicht so ein guter Mensch.
00:28:00Der war smart, sehr smart, wenn es um Zahlen ging, aber...
00:28:03Sie mochten ihn nicht.
00:28:05Er war nicht wirklich zugänglich.
00:28:08Ist vielleicht aber auch kein Wunder mit der Kindheit.
00:28:10Sie meinen, weil er ohne Familie aufgewachsen ist?
00:28:12Ja, es hat ihn sicher geprägt.
00:28:15Aber es ist alles nur meine Küchenpsychologie.
00:28:18In Wahrheit kannte ich den kaum.
00:28:20Sie lügen. Entweder, weil Sie ihn entführt haben,
00:28:22oder weil Sie den Entführern geholfen haben.
00:28:24Oder wegen einer dritten Sache, die Sie uns nicht sagen wollen.
00:28:29Also was für eine Unverschämtheit leisten Sie sich hier eigentlich?
00:28:32Frau Gent, Ihr Name steht auf einem Datensatz,
00:28:34den unsere Steuerfahnder vor kurzem ankaufen konnten.
00:28:37Sie haben einen Konto in Lichtenstein.
00:28:40Die Ersteinzahlung erfolgte von einer Offshore-Firma aus Panama.
00:28:44Können Sie sich noch an das Datum erinnern?
00:28:49Wer hat Ihnen einen Tag vor Westerbergs Entführung
00:28:51100.000 Euro gezahlt und wofür?
00:29:00Wahrheit oder Gefängnis, Ihre Entscheidung.
00:29:08Er hat mich selbst bezahlt.
00:29:11Und wofür?
00:29:13Mein Schweigen.
00:29:16Ein paar Wochen vor seiner Entführung waren wir hier in Prag.
00:29:20Er war Ehrengast auf dem Empfang.
00:29:2225 Jahre Prager Botschaft,
00:29:24weil er damals unter den Flüchtlingen war.
00:29:27Ja, weiter.
00:29:30Er ging allein, ich hatte frei und traf mich mit einem Headhunter.
00:29:35Wollten Sie knicken?
00:29:37Hauptsache weg von diesem Arsch.
00:29:39Als ich ihm gesagt habe, dass ich gehe, ist er ausgerastet.
00:29:43Für ihn war das Verrat.
00:29:45Der wollte mir seine Anwälte auf den Hals setzen,
00:29:48weil ich mich in meiner Arbeitszeit wegbeworben hatte.
00:29:50Und als es mir zu bunt wurde, da...
00:29:53da habe ich ihn erpresst.
00:29:56Womit?
00:29:57Seinem Schwanz.
00:30:02Beziehungen hatte er keine.
00:30:04Sex schon, mit High-End-Escorts.
00:30:07Bezahlt mit dem Spesenkonto seiner Firma.
00:30:10Wen wollten Sie informieren?
00:30:12Maurus, den Aufsichtsrat, die Presse?
00:30:14Alle?
00:30:16Moment, das kann nicht sein.
00:30:18Die Ermittler haben damals keine Informationen über Escorts gefunden.
00:30:20Er nutzte ein extra Handy.
00:30:23Er hatte ein zweites Handy.
00:30:25Damit kommen Sie hierher?
00:30:27Ich hatte eine Schweigeverpflichtung unterschrieben.
00:30:30An die habe ich mich gehalten, auf seinen Wunsch, ja.
00:30:33Sie wollten gar nicht, dass man ihn damals findet?
00:30:35Der Typ ging über Leichen, wenn es um seine Geschäfte ging.
00:30:38Und Menschen waren ihm scheißegal.
00:30:40Aber nein, ich habe den nicht entführt
00:30:42und ich weiß auch nicht, wer es getan hat.
00:30:44Danke, sein Handy, die Nummer bitte.
00:30:47Aber es tut mir auch nicht leid.
00:30:51Geben Sie uns seine Handynummer.
00:30:57Danke.
00:32:27Scheint ein ziemliches Arschloch zu sein.
00:32:29Ja, vielleicht.
00:32:31Aber hat er deswegen weniger Rettung verdient?
00:32:34Keine Ahnung.
00:32:36Worum geht es dir eigentlich, um Westerberg oder um dich?
00:32:41Helen, ich habe in meinem Leben genug Leute,
00:32:43die sagen, dass es das nicht wert ist, ja.
00:32:45Meine Kollegen, mein Chef, meine Frau.
00:32:47Aber ich habe in meinem Leben
00:32:49genug Leute, die sagen, dass es das nicht wert ist, ja.
00:32:52Meine Kollegen, mein Chef, meine Frau.
00:32:54Aber ich habe in meinem Leben
00:32:55genug Leute, die sagen, dass es das nicht wert ist, ja.
00:32:57Meine Kollegen, mein Chef, meine Ex-Freundin.
00:33:00Aber solange es den auch eine Chance gibt,
00:33:02dass er noch am Leben ist, müssen wir ihn suchen.
00:33:04Egal, ob er ein Arschloch ist oder nicht.
00:33:11Glaubst du, das ist richtig?
00:33:15Das muss ich.
00:33:26Hey, Papa. Na?
00:33:28Na, wie geht es dir?
00:33:30Jetzt besser. Entschuldige, ich konnte vorhin nicht rangehen.
00:33:33Wieso? Was war denn?
00:33:35Ach, nicht so wichtig. Wie geht es dir?
00:33:37Hier, ich mache mir gerade eine Bratwurst.
00:33:39Gut.
00:33:41Ist wirklich alles in Ordnung?
00:33:43Ja.
00:33:46Ich melde mich gleich wieder.
00:33:48Okay.
00:33:50Ja.
00:33:52Okay.
00:33:53Ich melde mich gleich wieder.
00:34:24Jemand war hier.
00:34:26Jemand war hier, ist eingebrochen und hat die Verlagte gelesen.
00:34:28Aber die lässt man doch nicht rumliegen,
00:34:30die packt man doch im Tresor.
00:34:32Kein Mensch benutzt diese Scheißdinger.
00:34:34Ja, ich schon.
00:34:36Okay, ich nicht. Weißt du, was dieser Einbruch heißt?
00:34:38Dass jemand die Füße nicht stillhalten kann.
00:34:40Und dass Westerberg noch lebt.
00:34:54Eine Flaschenwurst.
00:35:00Das sind doch nur deine Vornamen.
00:35:03Ich habe dir von Anfang an gesagt, mach das Fenster dicht.
00:35:05Aber nein.
00:35:07Du wolltest doch, dass alles so ist wie bei dir damals.
00:35:09Hör auf.
00:35:11Es war dein Fehler.
00:35:24Willst du noch was?
00:35:31Vielleicht,
00:35:33vielleicht reicht es, wenn wir einfach ruhig bleiben.
00:35:35Es sind ja nur noch drei Tage.
00:35:37Ich hoffe, du hast recht.
00:35:41Enttäusch mich nur nicht.
00:35:49Seine Eimer.
00:35:50Du musst sie sauber machen.
00:35:52Ja.
00:36:18Wer weiß,
00:36:20dass wir hier sind und ihn suchen.
00:36:23Anna Marlenkova.
00:36:25Senioragent.
00:36:27Und die halbe Prager Kripo.
00:36:29Was ist mit den Handydaten von Westerberg?
00:36:31Ist in Arbeit.
00:36:33Unsere Kollegen damals haben gedacht,
00:36:35logisch,
00:36:37wenn sie in dem Umfeld des Zukunftskongresses
00:36:39jede Begegnung, jedes Telefonat,
00:36:41jeden Schritt von Westerberg auf links drehen,
00:36:43dann finden sie heraus,
00:36:45wer ihn aus dem Hotel gelockt hat, richtig?
00:36:47Richtig.
00:36:48Und dann hat Westerberg uns mit der Zahl,
00:36:50mit der 89 seinen Aufenthaltsort mitgeteilt.
00:36:52Richtig?
00:36:54Richtig.
00:36:56Falsch.
00:36:58Es ist alles falsch.
00:37:00Senioragent hat es uns gesteckt, ohne es zu wollen.
00:37:02Wir lesen das alles falsch,
00:37:04solange wir ausblenden,
00:37:06dass Westerberg ein paar Wochen vorher
00:37:08schon einmal eine Nacht in Prag war.
00:37:10Aus einem ganz besonderen Anlass.
00:37:1289 ist eine Jahreszahl.
00:37:14Hilflich wurde entführt von Rudi und so weiter und so weiter.
00:37:16Getroffen auf dem Empfang.
00:37:1825 Jahre 1989.
00:37:27Wir müssen herausfinden,
00:37:29wer alles auf dem Empfang war.
00:37:31In meinem Team sitzt kein Spitzel.
00:37:33Das habe ich auch nicht behauptet.
00:37:35So? Und was behaupten Sie dann?
00:37:37Dass wir jetzt vorsichtiger sein müssen
00:37:39und einen Plan haben.
00:37:41Ihre...
00:37:44Ihre Kollegen führen jetzt
00:37:46die Befragungen weiter wie bisher
00:37:48und tun so, als ob es die einzige Spur ist,
00:37:50die wir verfolgen.
00:37:52Wenn Sie damit fertig sind, ohne Erfolg,
00:37:54dann pissen Sie uns an,
00:37:56sagen, dass wir Ihre Zeit verschwenden
00:37:58und schicken uns nach Hause.
00:38:00Abgemacht.
00:38:02Ihr habt eine neue Spur.
00:38:04Sie erreichen mich, Herr Mende.
00:38:17Frau Dorn?
00:38:19Guten Tag.
00:38:21Franke Speth.
00:38:23Guten Tag.
00:38:25Entschuldigen Sie den Lärm,
00:38:27aber wir hatten hier gestern ein Event.
00:38:29Ich hoffe, es ist in Ordnung,
00:38:31dass mein Chef Sie an mich verwiesen hat.
00:38:33Es ist einfacher so mit der Sprache.
00:38:35Hat sich die deutsche Botschaft
00:38:37mit der deutschen Botschaft befasst?
00:38:39Ja.
00:38:41Sie haben gesagt,
00:38:43dass Sie die deutsche Botschaft
00:38:44mit dem 25-jährigen Jubiläum
00:38:46von Genschers Rede auf dem Balkon
00:38:48beantworten wollen.
00:38:50Genau.
00:38:52Und Sie brauchen ein Verzeichnis
00:38:54aller Personen, die anwesend waren,
00:38:56also die Gäste.
00:38:58Ich brauche eine Liste
00:39:00mit allen Personen,
00:39:02die an dem Tag die Botschaft betreten haben.
00:39:04Bekommen Sie.
00:39:06Unsere Leute telefonieren auch schon,
00:39:08aber es wird ein bisschen dauern.
00:39:10Gut, dann warte ich hier.
00:39:12Wollen Sie vielleicht was trinken?
00:39:14Wissen Sie gar nicht, worum es geht?
00:39:17Neugier ist nicht von Vorteil, wenn eine Agentur für Diplomaten arbeitet.
00:39:20Und in Ihrem Fall wurden wir um besondere Diskretion gebeten, da halten wir uns natürlich dran.
00:39:26Wir beeilen uns.
00:39:27Waren Sie damals dabei?
00:39:32Also hier gearbeitet habe ich schon, aber auf dem Empfang war ich nicht.
00:39:40Das hatte private Gründe.
00:39:42Entschuldigen Sie.
00:39:44Bitte.
00:40:03Alles in Ordnung, Vadim?
00:40:06Ja, alles gut.
00:40:08War eine Minute.
00:40:15Danke schön.
00:40:36Der Grund warum mein Vater ist, ging ihm nicht gut in dem Herbst.
00:40:42Gesundheitlich.
00:40:45War eine schwere Zeit.
00:40:50Haben Sie Ihre Eltern noch?
00:40:53Mein Vater.
00:40:57Vor ein paar Jahren da war er auch sehr krank.
00:41:00Keine gute Zeit.
00:41:03Aber jetzt geht es ihm wieder besser?
00:41:07Meistens.
00:41:12Das freut mich.
00:41:14Danke.
00:41:18Franka?
00:41:20Hallo?
00:41:23Ah, hier die Liste von damals.
00:41:27Ja, sieht gut aus.
00:41:28Bitte schön.
00:41:30Kann ich sonst noch was für Sie tun?
00:41:31Momentan nicht, danke.
00:41:33Dann melden Sie sich doch einfach, wenn ich irgendwie helfen kann.
00:41:35Mach ich.
00:41:36Auf Wiedersehen.
00:41:37Auf Wiedersehen.
00:41:44Auf Wiedersehen.
00:42:15Ja?
00:42:17Westerbergs zweites Handy.
00:42:18Die Daten sind da.
00:42:19Was ist los?
00:42:20Es gab zwei Anrufe am Tag der Entführung,
00:42:22bevor er das Hotel verlassen hatte.
00:42:24Beide kurz.
00:42:25Der erste dauerte ungefähr eine Minute.
00:42:27Er wurde angerufen.
00:42:28Von?
00:42:29Wissen wir leider nicht.
00:42:30War eine Prepaid-Karte.
00:42:31Die Nummer wurde auch nur einmal benutzt.
00:42:33Das war der Lockruf der Entführer.
00:42:35Ja, kann sein.
00:42:36Und der zweite Anruf?
00:42:38Der kam von ihm.
00:42:39Die Gegenstelle war registriert auf eine Frau.
00:42:41Adresse habe ich dir geschickt.
00:42:42Bis gleich.
00:43:13Frau Radenkovic, wir sind von der deutschen Polizei.
00:43:23Sprechen Sie Deutsch?
00:43:26Ja, was wollen Sie?
00:43:27Sie kennen Paul Westerberg.
00:43:30Wer soll das sein?
00:43:31Der Mann, der Ihnen am Tag seiner Entführung,
00:43:33am 20. Oktober 2014,
00:43:35kurzfristig absagte, weil er Sie als Eskort buchte.
00:43:40Ich weiß nicht, wovon Sie reden.
00:43:42Sie lügen.
00:43:43Frau Radenkovic, mittlerweile sind Sie Anwältin.
00:43:46Wenn Sie uns nicht sagen, was Sie wissen,
00:43:48wird jeder erfahren, wie Sie Ihr Studium finanziert haben.
00:43:50Ihre Kollegen, Ihre Freunde, Ihre Familie,
00:43:51Ihr Ehemann, von dem man weiß,
00:43:52dass er tschechischer Premier werden möchte,
00:43:54und Ihre kleine Tochter.
00:43:58Glaubst du denn wirklich,
00:43:59dass sich die Eskort-Lady nicht meldet und wissen will,
00:44:01wieso, weshalb, warum ihr das Data einfach so abgesagt hat?
00:44:04Na klar, es war doch nicht das erste Mal.
00:44:06Ich verstehe auch, dass sie sich nicht outet
00:44:08und die Klappe hält.
00:44:09Ist doch logisch.
00:44:10Okay.
00:44:12Gut, dann machen wir es einfach noch mal von vorn, ja?
00:44:16Also, Westerberg kommt in sein Hotelzimmer,
00:44:20kriegt um 22.38 Uhr von einem prepaid-Handy den Anruf.
00:44:25Ob das jetzt den Führer waren oder die Glockvögel,
00:44:27wissen wir nicht. Wir wissen nur...
00:44:28Du läufst raus aus dem Hotel und rein an Rudis Falle.
00:44:31Gut.
00:44:32Und Rudi muss ja auch einen Botschaftsempfang getroffen haben.
00:44:35Wir wissen aber,
00:44:36dass auf den Listen der Name Rudi nicht auftaucht.
00:44:38Das heißt, es war kein Rudi auf dem Botschaftsempfang.
00:44:40Und wenn der Name falsch ist, sind wir sowieso am Arsch.
00:44:43Vielleicht ist es einfach der falsche Ansatz.
00:44:47Dieser Lockruf, was war das für ein Lockruf?
00:44:51Was bringt Westerberg dazu,
00:44:53nach einem Anruf von noch nicht mal einer Minute
00:44:55alles stehen und liegen zu lassen?
00:44:57Irgendwas, was interessanter für ihn ist als ein Eskort-Service.
00:45:01Eine Frau.
00:45:03Eine Frau, die er nicht bezahlen muss.
00:45:05Ein weiblicher Lockvogel,
00:45:07den er vielleicht auf dem Empfang der Botschaft kennengelernt hat.
00:45:12Wovon wir bisher nicht ausgegangen sind,
00:45:14weil Senioragent ausgesagt hat, dass er den ganzen Abend allein war.
00:45:20Was ist mit Maurus?
00:45:22Der hat sich immer noch nicht gemeldet.
00:45:23Ich ruf den jetzt mal an.
00:45:28Don?
00:45:31Du hast dir was gesagt.
00:45:33Entschuldige, ich...
00:45:34Du bist komplett wahnsinnig geworden,
00:45:35dir was von mir, von deinem Vater zu erzählen.
00:45:37Warum?
00:45:39Wieso bringst du die auf Ideen?
00:45:42Ich war einfach so geschockt,
00:45:43dass der Weimard bei mir auftaucht und dann auch noch...
00:45:46und im Empfang erzählt, ich...
00:45:51Die ist so auf den Fersen.
00:45:54Die weiss gar nicht, wie nah dran sie ist,
00:45:56uns alles zu verderben.
00:46:00Du musst sie aufhalten.
00:46:04Du musst dafür sorgen, dass sie aufhört
00:46:06und dich nicht mehr an den Prag denkt.
00:46:08Was?
00:46:13Nein, das kann ich nicht.
00:46:16Doch.
00:46:18Du musst.
00:46:20Unser Plan, Franka.
00:46:25Du weisst, was du zu tun hast.
00:46:28Es muss aussehen.
00:46:30Du bist friedlich eingeschlafen.
00:46:33Das kann ich nicht.
00:46:36Das kannst du auch nicht von mir verlangen.
00:46:38Du hättest nicht nachgesehen, wenn du es nicht kannst.
00:46:40Und jetzt reiß dich zusammen.
00:46:47Schick genug Essen nach unten.
00:46:50Es muss reichen, bis du wieder zurück bist.
00:46:54Es ist kein Tag, zu früh sterben.
00:47:24Untertitelung aufgrund der Audioqualität nicht möglich
00:47:54Untertitelung aufgrund der Audioqualität nicht möglich
00:48:24Hätten Sie Feuer?
00:48:47Danke.
00:48:56Kann ich Sie irgendwo hin mitnehmen?
00:48:59Heute nicht.
00:49:07Verraten Sie mir Ihre Telefonnummer.
00:49:36Verraten Sie mir Ihren Namen.
00:49:39Marie.
00:49:49Verraten Sie mir Ihre Telefonnummer.
00:50:18Ich bin da.
00:50:20Kommst du auf?
00:50:22Nein, ich will dir was zeigen.
00:50:24Was denn?
00:50:28Ich warte vor dem Hotel.
00:50:29Links die Straße runter.
00:50:31Für fünf Minuten.
00:51:01Und?
00:51:16Und noch eine.
00:51:18So.
00:51:20Gleich sind wir da.
00:51:22So, jetzt kommen die letzten zwei.
00:51:25Ja.
00:51:27Sehr gut.
00:51:29Gut.
00:51:31So.
00:51:41Jetzt müssen wir weg.
00:52:03Erkennst du es wieder, Paul?
00:52:26Du hast alles zerstört.
00:52:28Ohne dich wäre ich nicht im Gefängnis gelandet.
00:52:32Für genau 1386 Tage.
00:52:36Die gleiche Strafe wirst du verbüßen und dann...
00:52:39dann wirst du sterben.
00:52:52Hier sind zwei Ämmer.
00:52:55Der eine ist das Klo.
00:52:57Der andere für dein Essen.
00:52:59Du wirst sie...
00:53:01für diese Luke hier wechseln.
00:53:04Du wirst niemanden sehen.
00:53:06Du wirst mit niemandem sprechen.
00:53:09Und spar dir jeden Fluchtversuch, du kommst hier nicht mehr raus.
00:53:13Nie mehr.
00:53:15Fangen wir an zu zählen, Paul.
00:53:26Was gibt's?
00:53:27Maurus ist gerade aus L.A. gelandet.
00:53:29Was sagt er?
00:53:31Nichts. Über Westerberg will er nicht am Telefon reden.
00:53:33Das ist ihm zu unsicher.
00:53:35Okay, wo treffe ich ihn?
00:53:36Am Prager Flughafen, heute Nacht.
00:53:38Aha.
00:53:39Ja, er macht einen Zwischenstopp, muss morgen früh weiter nach Shanghai.
00:53:42Irgendwelche Investorengespräche. Tut mir leid, ich konnte ihn leider nicht einschüchtern.
00:53:45Alles klar, danke.
00:53:56Wen interessiert das noch?
00:54:11Ich meine, Paul kann das nicht überlebt haben.
00:54:14Mich interessiert das.
00:54:17Sie wissen, dass ich das Lösegeld gestellt habe?
00:54:20Dass es mein größtes Interesse war, dass Paul wieder auftaucht, und zwar lebend.
00:54:23Trotzdem wollten sie ihn für tot erklären lassen.
00:54:25Das musste ich tun.
00:54:28Unser Unternehmen war nach seiner Entführung juristisch handlungsunfähig.
00:54:31So gut wie gelähmt.
00:54:32Also wäre es Ihnen doch recht gewesen, wenn seine Leiche aufgetaucht wäre.
00:54:36Okay, Frau Dorn.
00:54:38Ich sag's Ihnen, wie es ist.
00:54:40Ganz einfach, weil...
00:54:45Weil wirklich alles vorbei ist.
00:54:48Die letzten vier Jahre dachte ich, ich könnte irgendwas retten, aber...
00:54:54Ich hatte eine Technik entwickelt.
00:54:57Ein System zur Datenübertragung per Funk, gegen das Bluetooth oder WLAN alte Hüte wären.
00:55:03Ein System mit größerer Reichweite und weit geringerem Energiebedarf als jede alternative Marke.
00:55:09Hab ich noch nie von gehört.
00:55:11Werden Sie demnächst.
00:55:14Mein Chip steckt bald in jedem Pipifax-Gadget, das auf den Markt kommt.
00:55:19Stellen Sie sich vor, in Ihrer Dienstwaffe wäre ein Chip so tief integriert,
00:55:22dass man die Waffe erst zerstören musste, bevor sie nicht mehr mithalt, wo sie ist.
00:55:26Wobei der Akku, der diesen Chip betreibt, seine Ladung aus Umgebungswärme bezieht.
00:55:31Stellen Sie sich vor, jede Waffe, Militärwaffen eingeschlossen, werden so ausgestattet.
00:55:35Aber nein.
00:55:38Dafür gibt's demnächst den verletzten Fußball.
00:55:43Was ist jetzt mit diesem Chip?
00:55:47Am Tag, nachdem er entführt wurde, hab ich's gecheckt.
00:55:51Paul hat immer behauptet, er hätte hier oben alles drin.
00:55:54Aber sein Businessplan war scheiße und Controlling hatten wir keins.
00:55:59Ein paar Wochen später musste ich den Prototypen verkaufen, um die Pleite abzuwenden, die uns jetzt doch noch einholt.
00:56:05Ja, Sie haben richtig gehört.
00:56:08Ich fliege um die Welt, um unseren Investoren mitzuteilen, dass wir pleite sind.
00:56:12Fuck!
00:56:14Dabei hätte ich's wissen müssen.
00:56:16Nein.
00:56:17Ich wusste, was für ein Arschloch er ist.
00:56:19Er hat's mir selbst erzählt, ganz am Anfang.
00:56:21Ich hab nicht drauf gehört.
00:56:23Was hat er erzählt?
00:56:25Vor einem Party im Suv hat er mir gesteckt, wie er sein erstes Geld gemacht hat.
00:56:29Er hat jemanden beklaut.
00:56:31Der war schon immer ein Dieb.
00:56:33Der war kriminell.
00:56:34Wen hat er beklaut und was hat er geklaut?
00:56:36Irgendeinen Typen, der BR 89 rübergemacht hat.
00:56:39Kurz vor der Wende.
00:56:49Hup!
00:57:19Hup!
00:57:49Hup!
00:57:50Hup!
00:58:20Hup!
00:58:22Hup!
00:58:24Hup!
00:58:50Hup!
00:58:52Hup!
00:59:04Hup!
00:59:06Hup!
00:59:19Hup!
00:59:50Hup!
00:59:52Hup!
00:59:54Hup!
00:59:56Hup!
00:59:58Hup!
01:00:00Hup!
01:00:02Hup!
01:00:04Hup!
01:00:06Hup!
01:00:08Hup!
01:00:10Hup!
01:00:12Hup!
01:00:14Hup!
01:00:16Hup!
01:00:18Hup!
01:00:49Wieso gehst du nicht an dein Telefon?
01:00:52Ist egal, komm, ich muss dir was zeigen.
01:00:55Helen.
01:00:56Komm!
01:00:57Helen.
01:00:59Helen.
01:01:00Rudis Name taucht auf der Liste des Empfangs nicht auf,
01:01:02weil Rudi gar nicht da war.
01:01:04Helen.
01:01:05Westerberg hat damals nicht geschrieben getroffen auf dem Empfang,
01:01:07er hat geschrieben getroffen auf der Flucht 1989.
01:01:10Da hat er Rudi getroffen und da hat er Rudi beklaut.
01:01:13Weißt du, was das heißt?
01:01:16Dein Vater ist überfallen worden.
01:01:18Er liegt im Krankenhaus, ist in Lebensgefahr.
01:01:24Hat mein Vater die Einbrecher erkannt?
01:01:26Das wissen sie nicht, er ist nicht bei Bewusstsein.
01:01:29Warum rufen die dich an und ich mich?
01:01:32Sie fanden es besser, dass ich es dir sage.
01:01:40Haltet durch, Helen, ja?
01:01:42Mach ich.
01:01:47Ich suche meinen Vater, Richard Dorn.
01:01:49Frau Dorn?
01:01:51Mein Name ist Keins, ich bin im Dezernat 5.
01:01:54Ich nehme an, Felix wird Ihnen erzählen.
01:01:56Was ist mit meinem Vater?
01:01:58Tun Sie mir einen Gefallen, gucken Sie mal nach,
01:02:00ob die OP schon durch ist.
01:02:02Und wenn ja, schicken Sie uns bitte die Ärztin raus.
01:02:04Sie können da jetzt nicht rein, Frau Dorn.
01:02:06Was ist mit meinem Vater?
01:02:08Tun Sie mir einen Gefallen, gucken Sie mal nach,
01:02:10ob die OP schon durch ist.
01:02:12Und wenn ja, schicken Sie uns bitte die Ärztin raus.
01:02:14Sie können da jetzt nicht rein, Frau Dorn.
01:02:16Die Ärztin kann Ihnen gleich alles erklären, okay?
01:02:29Hat Ihr Vater eine Partnerin oder eine Freundin?
01:02:32Nein.
01:02:34Hat er Kontakte zu Prostituierten?
01:02:36Nein.
01:02:38Ihr Vater wurde die Treppe zu seinem Schlafzimmer heruntergestoßen.
01:02:41Am Treppengelände haben wir Fingerabdrücke festgestellt
01:02:44und DNA-Spuren von einer Frau.
01:02:46Der Einbrecher war eine Frau.
01:02:48Na ja, Einbruch.
01:02:50Ich hatte ehrlich gesagt nicht den Eindruck, dass was fehlt.
01:02:52Es war alles da, Bargeld, Kreditkarten, Laptop.
01:02:55Ihr Vater war Polizist.
01:02:58Wurde er bedroht in letzter Zeit?
01:03:01Mein Vater ist schon seit Jahren pensioniert.
01:03:04Kann es dann vielleicht sein, dass jemand Sie treffen will?
01:03:11Sind Sie die Tochter?
01:03:13Ich habe Ihren Vater operiert.
01:03:15Kommen Sie mit.
01:03:24Ihr Vater hat ein schweres Schädel-Hirn-Trauma
01:03:26von einem Sturz oder einem Schlag.
01:03:29Das Traum hat eine Hirnblutung verursacht.
01:03:31Das Blut kann aus dem Schädel nicht austreten.
01:03:33Drückt auf das Gehirn.
01:03:35Und das kann schwere Folgen haben.
01:03:37Welche?
01:03:39Logische Ausfälle, eine beeinträchtigte Motorik.
01:03:42Aber auch das Sprachvermögen kann in Mitleidenschaft gezogen sein.
01:03:46Sind es bleibende Schäden?
01:03:48Das kann ich so nicht ausschließen.
01:03:50Es muss aber nicht sein.
01:03:52Und was denken Sie?
01:03:54Das Risiko für bleibende Schäden ist sehr hoch.
01:03:59Konnte mein Vater vor der Operation noch was sagen?
01:04:02Er lag im Koma, als er hier eingeliefert wurde.
01:04:05Frau Dorn, wenn wir jetzt da reingehen,
01:04:07kann das schwierig für Sie werden.
01:04:09Wir haben seinen Schädel aufbohren müssen,
01:04:11damit das Blut entweichen kann und der Hirndruck sinkt.
01:04:14Er liegt immer noch im Koma?
01:04:16Wir haben ihn in ein künstliches Koma versetzt.
01:04:33Sie können sich ruhig zu ihm setzen
01:04:36und reden Sie mit ihm, es hilft.
01:04:44Gibt es sonst noch Angehörige, die wir benachrichtigen können?
01:04:49Nein.
01:04:55Lassen Sie uns bitte allein.
01:05:06Herrmann.
01:05:30Wenn du aufwachst und machst dir in die Hose,
01:05:34sitzt du im Rollstuhl und sabberst
01:05:36oder weisst nicht, wo du bist oder wer ich bin,
01:05:40das läuft so nicht.
01:05:44Dann musst du uns heim.
01:05:47Deine Entscheidung.
01:05:51Hörst du?
01:05:54Wenn du denkst, ich kriege das alles hier nicht ohne dich hin,
01:05:59dann hast du dich geschnitten.
01:06:03Ich habe dich geschnitten.
01:06:34Wenn wir schnell verkaufen müssen, was meinst du,
01:06:37kriegen wir für das Haus?
01:06:39400.000?
01:06:43Wir brauchen eine Wohnung im Erdgeschoss.
01:06:46Vier Zimmer.
01:06:481.000, 1.200 Euro.
01:06:52Pflegekraft.
01:06:54Wenn die bei uns wohnt, vielleicht 1.000 Euro im Monat.
01:06:5824.000 im Jahr.
01:07:01240 auf 10 Jahre.
01:07:03Ich arbeite.
01:07:0520 Jahre, das kriegen wir hin.
01:07:10Papa, wenn du mich hörst, kannst du bitte meine Hand drücken?
01:07:14Papa, wenn du mich hörst, kannst du bitte meine Hand drücken?
01:07:45Ich muss noch mal zurück nach Prag.
01:07:48Ich weiß, dass du das verstehst.
01:07:53Niemand versteht das so gut wie du.
01:07:57Du hast mir das beigebracht.
01:07:59Man muss für seine Rechnungen bezahlen.
01:08:03Und Papa, wenn ich wieder zurück bin?
01:08:07Wenn ich wieder zurück bin,
01:08:09dann ist es scheißegal, wie du wieder da bist.
01:08:12Hauptsache, du kommst wieder.
01:08:14Dann ist es scheißegal, wie du wieder da bist.
01:08:17Hauptsache, du kommst wieder.
01:08:31Ich verstehe Ihre Hoffnung, aber bitte machen Sie sich keine.
01:08:35Warum?
01:08:37In unserer Revolution sind die meisten Acken verloren gegangen.
01:08:41Vielleicht haben wir Glück.
01:08:43Vielleicht.
01:08:57Wir wissen, in welchen Zeitraum es geht.
01:08:59Westerberg wurde am 20. August in der Prager Botschaft registriert.
01:09:04Er hat den ersten Zug genommen.
01:09:06Also 15. August bis 1. Oktober 1989.
01:09:12Ich verstehe.
01:09:21Er sagt, wir sind hier richtig.
01:09:34Danke.
01:09:42Das ist August.
01:09:46Das ist September.
01:09:50Oktober.
01:09:54Warum gibt es in Tschechien keine Mörder?
01:09:58Was ist das?
01:10:03Wenn Sie keine Ahnung haben, müssen Sie alles überprüfen.
01:10:10Von Anfang bis Ende.
01:10:21Danke.
01:10:34Hier.
01:10:38Die Anzeige eines DDR-Bürgers vom 19. August 1989.
01:10:47Rudolf Speth.
01:10:49Er gibt den Diebstahl seines Beutels an.
01:10:52Was war drin?
01:10:54Die Anzeige.
01:10:57Rudolf Speth.
01:10:59Er gibt den Diebstahl seines Beutels an.
01:11:02Was war drin?
01:11:09War er allein unterwegs?
01:11:13Nein, er war mit seiner Tochter unterwegs.
01:11:16Es steht kein Name.
01:11:19Franca.
01:11:21Rudolfs Tochter ist Franca.
01:11:27Ich habe ihn dort erwischt.
01:11:29Hallo.
01:11:32Fragt Zscherebek, ob er ihre Fingerabdrücke im Archiv hat?
01:11:37... nicht nur die Deutsche Demokratische Republik,
01:11:40sondern ihre Heimat zu verlassen.
01:11:42Die Versorgung in der Zufluchtstätte näherte sich einer Katastrophe.
01:11:49Die Angst, die erste Station ihres Fluchtweges nicht zu erreichen,
01:11:53trieb am frühen Nachmittag einige hundert junge Menschen dazu,
01:11:57die Absperrung der Prager Polizei zu überwinden.
01:12:00Die Aussichtslosigkeit machte die Flüchtlinge nahezu in Panik.
01:12:04Bilder, die für sich sprechen.
01:12:23... dass der Glaubte erreicht zu haben, etwas aufgeben.
01:12:53... dass der Glaubte erreicht zu haben, etwas aufgeben.
01:13:23Papa?
01:13:30Mein Auto ist kaputt.
01:13:32Fahren Sie nach Tschechien?
01:13:35Ja.
01:13:36Kann ich mitfahren?
01:13:42Also gut.
01:13:44Ich fahre mit.
01:13:46Ich fahre mit.
01:13:48Ich fahre mit.
01:13:51Also gut.
01:13:55Hallo.
01:13:56Hallo.
01:13:57Ich bin Paul.
01:14:21Ich fahre mit.
01:14:23Ich fahre mit.
01:14:47Vielen Dank.
01:14:49Tschüss.
01:14:50Tschüss.
01:14:51Tschüss.
01:15:22Schnell, ihr Haube! Los damit!
01:15:36... um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise...
01:15:45Ich bin Pau.
01:15:47Ich bin Paul.
01:15:48Ausreisen!
01:16:19Du bist schuld. An allem.
01:16:27Warum hast du das gemacht?
01:16:31Du hättest uns nicht beklauen dürfen.
01:16:37Lass mich bitte endlich sterben.
01:16:49Nimm nicht zu viel.
01:16:52Er muss den Tod spüren können.
01:17:18Ja.
01:17:19Ja?
01:17:20Helen, die Fingerabdrückung aus deines Fahrzeugs
01:17:49Wir sind auf dem Weg zu dir, ja? Du gehst da nicht alleine rein.
01:17:52Helm, wir sind gleich da.
01:17:54Helm!
01:17:57♪ Ruhige Musik ♪
01:18:19♪ Spannungsgeladene Musik ♪
01:18:37Schuss
01:18:49♪ Spannungsgeladene Musik ♪
01:19:19♪ Spannungsgeladene Musik ♪
01:19:49♪ Spannungsgeladene Musik ♪
01:20:20Was machen Sie denn hier?
01:20:26Ich sollte mich melden, wenn ich Ihre Hilfe brauche.
01:20:29Deshalb brauchen Sie doch nicht so rumzuschleichen.
01:20:32Wo ist Paul Westerberg?
01:20:35Wo ist wer?
01:20:45Paul Westerberg.
01:20:47Sie beide waren damals so freundlich
01:20:49und haben ihn als Anhalter mit nach Prag genommen.
01:20:52In die Freiheit.
01:20:55Letztendlich hat er Sie bestohlen.
01:20:57Ich weiß wirklich nicht, wovon Sie reden.
01:21:00♪ Spannungsgeladene Musik ♪
01:21:0312.800 Westmark hat er ihrem Vater gestohlen.
01:21:06Das war das Stadtkapital für ein neues Leben.
01:21:09Eine Zukunft im goldenen Westen, mit Ihnen.
01:21:12Die hatte dann er, der Dieb.
01:21:14Dessen Namen hat er immer noch nicht gehört.
01:21:17Er hat immer noch nicht gehört.
01:21:19Er hat immer noch nicht gehört.
01:21:22Er hat immer noch nicht gehört.
01:21:24Er hat immer noch nicht gehört.
01:21:26Er hat immer noch nicht gehört.
01:21:28Er hat immer noch nicht gehört.
01:21:30Die hatte er, der Dieb.
01:21:32Dessen Namen sie nicht kannten.
01:21:34Der dann in den Zug stieg,
01:21:36während die Polizei ihren Vater mehrere Tage festhielt.
01:21:39Und als man sie dann endlich gehen ließ,
01:21:43da gab es die DDR gar nicht mehr.
01:21:45♪ Spannungsgeladene Musik ♪
01:21:55Mein Vater ist ...
01:21:58... ein guter Mensch.
01:22:01Wirklich.
01:22:03Ihr Vater war ein Zucker.
01:22:05Ein Dealer.
01:22:08Der sein Leben immer weiter in den Abgrund tritt.
01:22:11Ihr Vater hat im Suff einen Mann erschlagen.
01:22:14Und ging dafür ins Gefängnis, wo er 2008 an Lungenkrebs starb.
01:22:18Was? Nein, nein, nein.
01:22:22Mein Vater ist nicht tot.
01:22:25Ich kann ihn doch sehen.
01:22:30Da.
01:22:33Da sitzt er doch.
01:22:40Wo ist Paul Westerberg?
01:22:46Papa hat ihn erkannt.
01:22:51Vom Fernsehen.
01:22:54Und seiner Zelle.
01:23:00Herr Westerberg,
01:23:02Sie sind der frischgebackene Unternehmer des Jahres 2007.
01:23:05Wie fühlt sich das an?
01:23:07Ja, von nichts kommt nichts. Das ist meine Lebensphilosophie.
01:23:10Ich musste hart arbeiten, um dort anzukommen, wo ich heute bin.
01:23:14Umso mehr freue ich mich über die Anerkennung,
01:23:17die für mich zugleich ein Ansporn für die Zukunft sein wird.
01:23:20Danke.
01:23:22Paul Westerberg.
01:23:24Der Mann, der reich wurde,
01:23:26nachdem er unser Geld, unsere Träume gestohlen hat.
01:23:33Der einen Preis für seine Leistungen bekam.
01:23:36Einen Preis dafür,
01:23:39dass er meinem Vater das Leben genommen hat.
01:23:42Das ist doch nicht gerecht, oder?
01:23:48Sie wollten meinen Vater töten.
01:23:55Sie wollten es nicht.
01:23:59Es war ein Unfall.
01:24:21Na gut, auf Gangwagen.
01:24:23Ich geh hoch.
01:24:25Dirko, sammel die Sammelung!
01:24:27Er lebt.
01:24:54Kannst du ihn mitnehmen?
01:24:57Ja.
01:25:27Bis morgen, Papa. Ich muss los.
01:25:58Du rauchst doch nicht wieder.
01:26:10Hast du Angst davor, allein zu sein?
01:26:19Ja.
01:26:21Ich weiß, wie es dir geht.
01:26:24Ja.
01:26:28Ja, wir sterben nun mal.
01:26:33Irgendwann aber nicht jetzt.
01:26:35Ich hab noch ein paar Fragen an dich.
01:26:37Über deine Mutter?
01:26:40Kannst du vergessen.
01:26:43Du und deine scheiß Tabus.
01:26:45Nein, ich hab keine Tabus.
01:26:47Wo ist ihr Grab?
01:26:49Im Meer, du wirst dich wundern.
01:26:54Auf dem Friedhof.
01:26:56Welcher Friedhof? Wir waren noch nie da.
01:26:58Ich liege da.
01:27:00Und du fragst mich nach deiner Mutter?
01:27:07Hast du mich angelogen?
01:27:09Nein.
01:27:11Lebt sie noch?
01:27:13Nein.
01:27:20Ich hab noch nicht mal ein Foto von ihr.
01:27:23Sie sah aus wie du.
01:27:26Nur brünnert.
01:27:28Sehr schön eben.
01:27:31Papa.
01:27:36Ich schlag dir ein Deal vor.
01:27:39Was für ein Deal?
01:27:41Wenn ich hier rauskomme, erzähl ich dir von ihr.
01:27:45Und wenn ich nicht wieder fit werde,
01:27:48dann musst du trotzdem mit deinem Leben fertig werden.
01:27:52Natürlich wirst du wieder fit.
01:27:55Ja, sabbernd.
01:27:57Und im Rollstuhl.
01:28:00Das hast du gehört?
01:28:13Ich brauch dich noch, Papa.
01:28:15Bis morgen.
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