Als Sparmaßnahme hat eine Provinzstadt in Ungarn Krippenkinder und Senioren einer Tagespflegeeinrichtung unter einem Dach vereint. Eine Win-win-Situation für alle.
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00:00Es ist Montagmorgen, 9 Uhr, diese Krippenkinder im Alter von zwei bis drei Jahren besuchen
00:12ältere Menschen in einem ländlichen, ungarischen Pflegezentrum.
00:20Hier werden ältere Menschen mit leichter bis mittlerer Demenz tagsüber betreut.
00:25Einmal pro Woche kommen die Kinder zu einer gemeinsamen Gruppenstunde.
00:35Tante Rosi arbeitete früher als Köchin, nun ist sie Rentnerin.
00:39Seit zwei Jahren kommt sie jeden Tag in die Tagespflege.
00:43Der Montag ist ihr Lieblingstag, denn an diesem Tag kommen die Kinder.
00:55Tante Rosi leidet an Alzheimer.
01:03Ihre Tochter sagt, dass die Ärzte keine Besserung des Zustands ihrer Mutter mehr erwarteten.
01:08Doch seit sie hier ist, geht es ihr besser.
01:11Die Idee der gemeinsamen Aktivitäten entstand aus einer Notwendigkeit heraus.
01:29Sowohl die Krippe als auch das Seniorenzentrum gehören zur reformierten Kirchengemeinde
01:34der Kleinstadt Ketschkemet im Zentrum des Landes.
01:38Bis vor drei Jahren waren die Kinder und die Senioren in zwei getrennten Gebäuden untergebracht.
01:44Dann wurden sie aus Kostengründen zusammengelegt.
02:08Die Leiterinnen beider Institutionen sehen in der Regelung eine Win-Win-Situation.
02:38Auch die Eltern der Kleinkinder finden es gut und wichtig,
02:58dass ihre Kinder den Umgang mit älteren Menschen so früh lernen.
03:02Und manchmal stellen die Kleinen lustige Fragen.
03:08In der Altenpflege hat man bereits erkannt, wie viel die verschiedenen Generationen einander geben können,
03:25wenn sie sich regelmäßig begegnen.
03:28Man kennt auch gute Beispiele aus Westeuropa.
03:31Dennoch gibt es in Ungarn wenige solche Initiativen,
03:35die regelmäßige gemeinsame Programme für ältere und jüngere Menschen
03:39im institutionellen Rahmen organisieren.