Bettys Diagnose -071- Unangenehme Wahrheiten
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00:00Untertitel der Amara.org-Community
00:30Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt
01:00Die Sendung wurde vom NDR live untertitelt
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02:01Hier bist du! Ich nehm' dich schon vermisst zu Hause.
02:04Wieso bist du so früh hier?
02:09Äh, ich konnte nicht schlafen.
02:11Wie war der Ball? Ich will jedes schmutzige Detail hören.
02:13Nicht so laut! Ich trinke auf jeden Fall nie wieder Alkohol.
02:17So gut, ja?
02:19Oh Gott, danke Patty, du bist echt der Hammer.
02:22Und ihr habt's ordentlich die Tanzfläche gerockt?
02:25Und ihr habt ordentlich die Tanzfläche gerockt.
02:28Klar. Und wer jetzt mal die Pole sehen soll.
02:31Wann sind wir garaktiert, oder?
02:33Da war ich noch richtig gut dabei.
02:35So schade, dass du nicht mitgekommen bist.
02:38Ja, nach der Aktion mit dem gerissenen Kleid hatte ich irgendwie keine Lust mehr.
02:42Da habe ich Frank aber auch eine richtige Ansage gemacht.
02:45Dass der nicht aufpasst, der Trottel.
02:47Ich war mit Olli noch eine Pizza essen, war schon okay so.
02:51Hey, ja. Ich wollte nur...
02:55Der Kaffeeautomat vorne spinnt wieder.
02:57Da dachte ich, ich könnte vielleicht hier...
03:08Fehlt da nicht was?
03:10Ach so.
03:12Guten Morgen.
03:14Tsarismus-Kleid. Entschuldigung.
03:21Sorry.
03:25Also für gestern, das...
03:28Ich weiß auch nicht, wie das passieren könnte.
03:31Ja, schon vergessen.
03:35Ich muss...
03:38Ja, das war fast charmant.
03:43Ja, ich gehe dann mal in die Arbeit, ne?
03:47Oh, weck mich.
03:59Guten Morgen, die Damen.
04:02Was hängen Sie denn hier so müde rum?
04:04Sie waren doch gestern alle schon so früh zu Hause.
04:06Früh?
04:08Die jungen Leute heutzutage können nichts mehr vertragen.
04:11Wer feiern kann, kann auch arbeiten.
04:15Ja, aber nicht jeder, der arbeiten kann, kann auch feiern.
04:17Was?
04:19Nichts, aber...
04:28Helena.
04:31Helena von Arnstedt.
04:33Corinna.
04:35Corinna, das gibt's ja nicht.
04:37Ich hab letztens erst offenbar gesagt,
04:39das gibt's ja nicht.
04:41Ich hab letztens erst auf der Uni-Homepage
04:43unsere Abschlussfotos angeschaut.
04:45Und jetzt stehe ich direkt vor dir.
04:47Wir haben uns ewig nicht Gedanken gesehen.
04:49Kommt mir gar nicht so lange vor.
04:51Du siehst toll aus. Wirklich.
04:53Bisschen blass, aber toll.
04:55Ja, geht's ein bisschen leiser.
04:57Aber dass ich dich hier treffe...
04:59Ja, ist verwunderlich, ne?
05:01Wo ich doch Medizin studiert habe.
05:03Ich dachte, dass du vielleicht in der Charité arbeitest
05:05oder an irgendeiner anderen renommierten Privatklinik.
05:08Doch nicht in so einer einfachen Klinik.
05:10Du hattest große Pläne im Studium.
05:12Ja, und du hattest viele Flirts mit dem Professor.
05:15Du, ich wollte dich nicht angreifen.
05:17Wirklich, ich bewundere dich.
05:19Und dass du die einfachen Dinge des Lebens so genießen kannst,
05:21das hab ich ja nie geschafft.
05:23Ich muss immer höher und weiter.
05:25Berge und Berge.
05:27Das größte medizinische Forschungsinstitut in NRW
05:30kennst du sicherlich.
05:32Ja, da arbeitest du?
05:34Ich leite das. Mit meinem Mann.
05:36Wie gesagt, Mittelmaß ist nicht mein Ding.
05:38Ja.
05:40Kommen wir mal zu diesem aufdringlichen Schluck auf.
05:42Wie lange hast du den schon?
05:44Drei Tage.
05:46Und morgen früh muss ich eine Eröffnungsrede halten
05:48mit meinem Mann bei einem wirklich wichtigen Kongress.
05:50Das geht so natürlich nicht.
05:52Nee, das geht wirklich nicht.
05:54Schwester.
05:56Schwester!
05:58Behandlungsraum zwei.
06:00Ich komm gleich.
06:02Wirklich schön, dich zu sehen.
06:04Na ja, vielleicht sind die Nerven im Zwerchfell beeinträchtigt.
06:06Hattest du vor kurzem eine Magenspiegelung?
06:08Nein.
06:10Reflux?
06:12Nein.
06:14Irgendwelche anderen Symptome?
06:16Kopfschmerzen? Sehstörungen?
06:18Schwindel? Übelkeit?
06:20Nein.
06:22Okay.
06:24Wir machen das ganze Programm.
06:26CT, Ultraschall.
06:28Großes Puls.
06:30Und?
06:32CT, Ultraschall.
06:34Großes Blutbild.
06:36CRP, Elektrolyte.
06:38Lipase, Transaminase.
06:40Es muss ein bisschen schneller gehen.
06:42Ja, wenn es geht, heute Abend.
06:48Musste ich leider aufnehmen.
06:52Das geht nicht.
06:54Ich kann den Kongress morgen nicht verpassen.
06:56Ja, das Problem ist nur,
06:58dass ein chronischer Syngultus
07:00keine ernsthafte Ursachen haben kann.
07:02Weißt du, wenn man so erfolgreich ist wie ich,
07:04dann ist man es gewohnt,
07:06durch solche Wehwehchen durchzuarbeiten.
07:08Es ist zwar stressig, aber
07:10die ganzen Auszeichnungen und die Preise,
07:12die geben einem auch immer wieder
07:14Energie.
07:18Chefarzt?
07:20Professor Doktor von Arnstelt?
07:22Oh mein Gott!
07:24Ich bin ja so erleichtert,
07:26dass du die Chefärztin bist.
07:28Einfach Ärztin.
07:30Und das nach deinen Ambitionen im Studium.
07:32Das hat mich wohin wirklich betroffen gemacht.
07:34Aber Chefärztin,
07:36das ist ja was.
07:38Auch wenn es nur eine einfache Klinik ist.
07:40Chef ist Chef.
07:42CT geht ganz schnell.
07:58Dominik Valerian, 18 Jahre.
08:00Verdacht auf Schädel-Hirntrauma, Wirbeltrauma,
08:02Unterschenkelfraktur.
08:04Er muss sofort auf Intensiv und an den Monitor.
08:06Fast Sono, so schnell wie möglich ins CT.
08:10Wir haben unsere Trapeznummer geprobt
08:12und dann ist er plötzlich abgerutscht
08:14und über den Rand vom Fangnetz gefallen.
08:16Sie sind die Eltern?
08:18Ja, die drei sind Assisten in dem Zirkus.
08:20Ich hatte seine Hand, aber er ist einfach weggerutscht.
08:22Bitte retten Sie unseren Sohn.
08:24Wir tun unser Bestes.
08:28Blutrat 90 zu 70.
08:30NACL weiterlaufen lassen.
08:32Ich brauche ein ZFK.
08:36Franz,
08:38es ist nicht deine Schuld,
08:40dass er abgestürzt ist.
08:42Propylenreflexe träge.
08:44Gib noch mal Fentanyl im Propofol
08:46und dann ab ins CT.
08:52Ihr habt immer gewusst,
08:54dass der Beruf gefährlich ist.
08:56Dass sowas mal passieren kann.
09:04Wir haben Ihren Sohn vorläufig
09:06in ein künstliches Koma versetzt.
09:08Das ist nichts anderes als eine Langzeit-Narkose.
09:10Dominiks Körper und sein Gehirn
09:12werden dadurch entlastet.
09:14Die gute Nachricht ist,
09:16dass das CT keine intrazerebralen Blutungen zeigt.
09:18Er hat also keine Hirnblutung.
09:20Und seine Halswirbelsäule hat auch keinen Schaden genommen.
09:22Das ist eine sehr gute Nachricht.
09:24Das heißt, er wird wieder gesund?
09:28Der Zustand Ihres Sohnes
09:30ist trotzdem sehr ernst.
09:32Sein Hirn ist stark geschwollen.
09:34Vermutlich durch eine Hirnquetschung.
09:36Aber diese Schwellung wird sich
09:38innerhalb der nächsten Stunden
09:40von alleine zurückbilden.
09:42Dann holen wir ihn aus dem künstlichen Koma zurück
09:44und sehen,
09:46ob er Folgeschäden davongetragen hat.
09:50Entschuldige mich.
09:52Danke.
09:56Franz, bitte.
09:58Auf dir Vorwürfe zu machen.
10:00Du bist der zuverlässigste Fänger,
10:02den ich kenne.
10:04Es reicht eine Millisekunde,
10:06dass das Timing nicht stimmt.
10:08Da kann keiner was dafür.
10:10Hören Sie auf, Ihre Frau.
10:12Wir führen diesen Zirkus seit sechs Generationen.
10:14Da ist nie was passiert.
10:16Nie.
10:18Und jetzt?
10:20Vater, wir werden das gemeinsam durchstehen.
10:22Als Familie.
10:24Egal, was kommt.
10:32Entschuldigung.
10:34Alles in Ordnung?
10:36Ja, natürlich.
10:38Ich bin nur ein bisschen nervös.
10:40Weil ich so eine Angst um Dominic habe.
10:44Das ist das Zimmer.
10:46Ha!
10:48Das ist ein Doppelzimmer.
10:50Ja.
10:52Aber das zweite Bett ist ja nicht belegt.
10:54Noch nicht.
10:56Aber ich weiß, wie das läuft.
10:58Zack, legen Sie mir jemanden rein.
11:00Aber nicht mit mir.
11:02Ich bin Privatpatientin.
11:04Mir steht ein Einzelzimmer zu.
11:06Und außerdem muss ich noch Änderungen
11:08an meiner Rede für morgen vornehmen.
11:10Dafür brauche ich Ruhe.
11:12Ja, aber es ist doch gar kein anderer hier.
11:14Ich muss mich ein bisschen beeilen.
11:16Ich brauche...
11:20Eine Zahnbluse und einen Seidenpyjama.
11:22Ha!
11:24Da steht nicht jemand im Arbeitsvertrag.
11:26Aber das kann doch bestimmt
11:28Ihr Mann für Sie erledigen, oder?
11:32Ha!
11:34Mein Mann ist auf einem wichtigen Spendenbrunch.
11:36Das Institut geht immer vor.
11:38Gut, dann bringen Sie mir
11:40wenigstens Frühstück.
11:42Und einen Latte mit laktosefreier Milch.
11:44Es gibt zwei Scheiben Graubrot.
11:46Aber Sie können zwischen Wurst und Käse wählen.
11:48In so einer kleinen,
11:50einfachen Klinik wie unserer
11:52ist leider nicht mehr drin.
11:54Okay, dann sorgen Sie wenigstens dafür,
11:56dass es mit meiner Untersuchung zackig vorangeht.
11:58Beim CT ist gerade eine Warteschlange.
12:00Wir haben einen Notfall und der geht vor.
12:02Ich bin auch im Notfall.
12:04Sorry, Sie müssen warten.
12:06Wie alle anderen auch.
12:08Das glaube ich kaum.
12:10Ha!
12:34Ha!
12:36Wir sind davon überzeugt,
12:38dass es ein frühere Retreat gibt.
12:40Wir sind dazu.
12:42So, auf geht's. CT ist frei.
12:44Ah, na endlich.
12:46Es wurde aber auch Zeit.
12:48Wir sind noch schneller raufgegangen.
12:50Guten Tag.
12:52Der Schwester Aber sagte,
12:54sie wollte mich sprechen.
12:56Und Sie sind?
12:58Professor von Anstett,
13:00Chefärztin.
13:02Ha!
13:04Moment.
13:06Corinna Berger.
13:08Vom Berger und Berger Forschungsinstitut
13:10kennen Sie sicherlich.
13:12Natürlich. Also was Sie und Ihr Mann...
13:14Das ist doch Ihr Mann, oder?
13:16Was Sie da machen, das ist wirklich beeindruckend.
13:18Danke.
13:20Also wirklich, ich beneide Dich.
13:22Ich hätte auch gern einen großen Bruder gehabt,
13:24der mir die Jobs besorgt.
13:26Nein, nein.
13:28Meine Schwesterchen war vor mir hier.
13:30Also ich muss weiter, aber ich versichere Ihnen,
13:32bei Helena sind Sie in den allerbesten Händen.
13:34Vielen Dank, Frau Frau Berger.
13:38Er wurde Dir einfach vor die Nase gesetzt.
13:40Ich weiß ja nicht,
13:42ob ich das verkraftet hätte,
13:44so übergangen zu werden.
13:46Aber Du bist einfach
13:48so viel stärker als ich.
13:58Geht's?
14:00Haben Sie sich wehgetan?
14:02Franz, was ist denn passiert?
14:04Ich bin ausgerutscht.
14:06Bist Du sicher, dass Du Dir nichts getan hast?
14:08Ja, das gibt nicht mal Blaufleck, Maria.
14:12Ähm, Frau Valerian,
14:14es gibt noch ein paar offene Fragen auf dem Anmeldebogen von Dominic.
14:16Wollen Sie das kurz machen?
14:18Ja, klar.
14:20Einfach Bescheid sagen.
14:24Gibt's was Neues von Dominic?
14:26Wir überwachen weiter seinen Zustand.
14:28Im Moment können wir nur warten,
14:30bis er wieder gesund wird.
14:34Was sagen Sie, das Zittern haben Sie doch schon länger.
14:40Ihre Frau weiß nichts davon, oder?
14:42Ich hatte es ein-, zweimal.
14:44Nach ein paar Minuten ist sie immer wieder weggegangen.
14:48Ich wollte Maria nicht unruhigen.
14:50Und Sie waren damit nie beim Arzt?
14:52Das kam vom Atemtraining.
14:54Wann haben Sie denn die Symptome beobachtet?
14:56Heute Morgen nach dem Aufstehen
14:58konnte ich nur verschwommen sehen.
15:00Nach dem Frühstück war das wieder gut.
15:02Entschuldigung,
15:04sonst hätte ich das Training doch nie gemacht.
15:06Ich würde gerne Dr. Stern bitten,
15:08sich das mal anzusehen.
15:10Okay?
15:18Fühlen Sie sich öfter kraftlos oder müde?
15:22Ja, schon.
15:24Aber das ist normal bei meinem Beruf.
15:26Jeden Tag zwei Vorstellungen, Training,
15:28nachts noch das Zelt auf- und abbauen.
15:30Fällt Ihnen häufiger was aus der Hand?
15:32Teller, Tassen?
15:34Letztens habe ich ein Marmeladenglas fallen lassen.
15:36Das war eine Riesensauerei.
15:38Ja, aber das passiert doch jedem mal.
15:42Geben Sie mir mal die Hände, bitte.
15:46Und jetzt feste zudrücken, bitte.
15:48Okay.
15:50Das rechte Bein freimachen, die Jacke ausziehen
15:52und die Hand legen.
16:08Spinnen Sie das?
16:14Und das?
16:16Ein bisschen, glaube ich.
16:18Ein bisschen.
16:20Ich nehme auf.
16:22MRT von Kopf- und Wirbelsäule.
16:24Und ich würde gerne eine Lumbarpunktion durchführen.
16:26Was heißt das?
16:28Dr. Stern nimmt Nervenwasser aus Ihrem Rückenmarkskanal.
16:30Ist das nötig?
16:32Meine Frau fragt sich bestimmt schon, wo ich bin.
16:34Herr Valerian, wenn wir rausfinden wollen,
16:36was der Auslöser für Ihre Symptome ist,
16:38dann kommen wir um die Untersuchung nicht herum.
16:40Muss das sein?
16:42Das ist doch nur eine Frage der Zeit,
16:44bis Ihre Frau das Tittern mitbekommt.
16:46Es ist nicht besser, ihr das selber zu sagen.
16:50Sie sollten mit ihr sprechen.
17:14Hey.
17:20Hallo.
17:30Ich habe ein bisschen mit ihm geredet.
17:32Damit er weiß, dass er nicht alleine ist,
17:34dass wir da sind.
17:36Ich habe so Angst,
17:38dass er nicht mehr gesund wird.
17:46Beim Training heute?
17:48Ja.
17:52Meine Hand hat gezittert.
17:54Ich habe den nicht richtig gespürt.
17:58Deswegen ist Dominic abgestürzt,
18:00weil ich ihn fein gelassen habe,
18:02wegen der Hand.
18:04Was?
18:06Das sind feine Zittern?
18:10In den letzten Monaten
18:12habe ich immer mal wieder
18:14so ein kleines Kribbeln in der Hand gehabt.
18:16In den letzten Monaten?
18:18Das ist immer wieder weggegangen.
18:22Ich dachte, es ist nichts.
18:24Heute Morgen konnte ich ...
18:28Heute Morgen konnte ich am Aufstehen
18:30kurz nicht richtig sehen.
18:32Nach dem Frühstück war das wieder gut, aber ...
18:34Franz, du hast seit Monaten Probleme
18:36und hast uns nichts gesagt.
18:38Maria, ich weiß, dass es voll schwer war.
18:40Wir haben uns auf dich verlassen.
18:42Dominic hat dir vertraut.
18:44Wir hätten noch diese Trapez-Nummer nicht gemacht,
18:46wenn wir gewusst hätten,
18:48dass du Probleme hast.
18:50Franz, du bist schuld,
18:52dass Dominic hier liegt.
18:54Du bist schuld, wenn er ...
19:00Das werde ich dir nicht verzeihen.
19:08Maria?
19:10Maria, bitte.
19:12Bitte.
19:36Ich komme, Herr Kollege.
19:39Ich ...
19:42Ja?
19:44Ja.
19:48Ja.
19:54Na, was ist da?
19:56Du wirst sehr süß,
19:58wenn du ein schlechtes Gewissen hast.
20:00Wieso ein schlechtes Gewissen?
20:02Ich habe doch kein schlechtes Gewissen.
20:04Was war denn das gerade mit Betty?
20:06Nix.
20:08Das mit dem Kleid war scheiße.
20:10Da wäre ich auch echt sauer an Bettys Stelle.
20:12So halbnackt vor der versammelten Mannschaft.
20:14Das ist doch mega peinlich.
20:16Aber wenn du dich richtig entschuldigst ...
20:18Hab ich doch.
20:20Du meinst nicht das Gestammel
20:22da von heute Morgen, oder?
20:26Hey.
20:28Du bist mein Freund,
20:30und Betty ist meine beste Freundin.
20:32Ihr sollt euch nicht lieben,
20:34aber wir müssen mit Maria reden.
20:36Okay, okay. Ich kläre das.
20:38Okay?
20:40Ich muss arbeiten.
20:42Ich auch.
21:04So, da sind sie, die Ergebnisse.
21:30Ich habe deinen Bruder
21:32zugezogen.
21:34Ja, also, wie gesagt,
21:36ich stimme mit der Vorgehensweise meiner Schwester
21:38in ihrem Fall vollkommen überein.
21:40Sie ist eine der kompetentesten Ärztinnen,
21:42die ich kenne. Darf ich?
21:44Ich kann es mir aber nicht leisten, hier weiterhin meine Zeit zu vertrödeln.
21:46Man erwartet morgen auf dem Kongress
21:48einen perfekten Auftritt von mir.
21:50Außerdem habe ich Anspruch auf
21:52Chefarztbehandlung.
21:54Ja, wenn Sie darauf gestehen, selbstverständlich.
21:56CT, Ultraschall,
21:58großes Blutbild, alles in Ordnung.
22:00Dein Schluckauf hat keine organische Ursache.
22:02Ja, das sehe ich genauso.
22:04Was heißt das jetzt?
22:06Psychosomatisch.
22:08Emotionale Probleme.
22:10Immer wenn Ärzte nichts finden,
22:12dann kommen sie mit diesem
22:14Psychomist.
22:16Herr Professor, sehe ich aus wie jemand,
22:18der emotionale Probleme hat?
22:20Bei mir ist alles wunderbar.
22:22Und bei mir läuft auch alles wunderbar.
22:24Gibt es denn nicht irgendeine
22:26irgendeine Untersuchung,
22:28irgendwas, was wir noch tun können?
22:30Also, die Befunde sind eindeutig.
22:34Man könnte
22:36eventuell noch ein EEG ansetzen.
22:38Das machen wir.
22:40Ganz sicher zu gehen.
22:42Gut, dann machen wir das.
22:44Dann machen wir das.
22:52Komm mal mit.
22:54Nein, nein, was ist los?
22:56Hast du vor dieser Kur den Schefferts raushängen lassen?
22:58Ich habe überhaupt nichts raushängen lassen.
23:00Frau Berger ist Privatpatient
23:02mit Schefferts Behandlung und wenn sie danach verlangt,
23:04dann muss ich ihr die auch geben.
23:06Genau, und deshalb musst du auch meine Diagnosen infrage stellen.
23:08Nein, nein, was soll das?
23:10Ich habe deine Diagnose nicht infrage gestellt.
23:12Ich habe nur gesagt, dass es noch die Möglichkeit eines EEGs gibt.
23:14Ja, und du hast über meinen Kopf hinweg entschieden.
23:16Jetzt lass dich doch von der Berger
23:18nicht so fertig machen.
23:20Wir machen ein EEG und gut ist.
23:22Boah, die Berger ist aber auch eine Bitch, ne?
23:24Ich finde es richtig gut,
23:26dass sie sich von der nicht essen lassen.
23:28Also mich hat die gerade auch voll genervt
23:30von wegen unser Frühstück sei irgendwie nicht gut.
23:36Alles klar.
23:40Ja, ich weiß, das ist etwas unangenehm.
23:42Versuchen Sie sich zu entspannen.
23:44Ist gleich geschafft.
23:48So, und das war es auch schon.
23:50Bitte bleiben Sie jetzt noch etwas liegen,
23:52damit kein Nervenwasser nachfließen kann.
23:56Sollten Sie Kopfschmerzen bekommen oder Schwindel,
23:58das ist ganz normal nach einer Normalposition.
24:00Kann sein, dass Sie sich übergeben müssen.
24:02Auf jeden Fall liegen bleiben, okay?
24:04Sollten Sie irgendwas brauchen,
24:06bitte wenden Sie sich an die Schwester
24:08oder fragen Sie Ihre Frau nach Hilfe.
24:10Meine Frau wird nicht kommen.
24:12Ich werde mich um Sie kümmern.
24:14Ich bin gleich wieder bei Ihnen, okay?
24:20Okay.
24:32Du hast mir versprochen,
24:34dass es nie wieder passiert.
24:38Aber du musst es beenden.
24:42Ich rufe noch mal an.
24:46Meine Putzfrau,
24:48das ist nicht normal zu finden.
24:58Dein EEG-Befund, alles unauffällig.
25:00Wer hätte das gedacht?
25:02Und jetzt?
25:04Hattest du in letzter Zeit
25:06besonderen Stress, Probleme?
25:08Ist irgendetwas passiert?
25:10Ich verstehe, dass du neidisch auf mich bist, ja?
25:12Und dass du krampfhaft Probleme suchst, aber...
25:14Da ist nichts.
25:16Ich habe alles, was ich immer wollte.
25:18Erfolg, Geld, einen Mann, der mich liebt.
25:20Ja, und chronischen Schluckauf.
25:22Wenn du den loswerden willst,
25:24dann musst du dich deinen emotionalen Problemen stellen.
25:26Es reicht.
25:28Ich lasse mir von dir keine Psychomarke einreden.
25:30Nur weil du dein Versagen als Ärztin
25:32kaschieren willst.
25:34Ab jetzt rede ich nur noch mit dem Chefarzt.
25:36Du bist raus.
25:38Na gut.
25:40Sehr gute Entscheidung.
25:42Ah!
25:58Die Untersuchungsergebnisse Ihres Mannes sind da.
26:02Dr. Stern wird gleich mit ihm sprechen.
26:06Möchten Sie dabei sein?
26:12Nein.
26:16Ich muss mich jetzt um meinen Sohn kümmern.
26:18Frau Valeria.
26:20Wie geht es Dominik?
26:22Wir werden weiter abwarten müssen.
26:26Kommt Ihre Frau noch?
26:30Nein.
26:32Sie ist nicht da?
26:34Nein.
26:36Sie ist nicht da?
26:38Nein.
26:40Sie ist nicht da?
26:42Nein.
26:44Sie ist nicht da?
26:46Nein.
26:48Nein.
26:50Wir können anfangen.
26:52Okay.
26:54Also.
26:56Die Ergebnisse der Liquoruntersuchung
26:58und des MRT sind leider eindeutig.
27:02Sie haben MS.
27:04Multiple Sklerose.
27:06Dass Ihre Hand gezittert hat,
27:08dass Sie verschwommen gesehen haben,
27:10das waren typische erste Anzeichen.
27:12Das Gute ist,
27:14dass sich die Krankheit noch im Anfangsstadium befindet.
27:16Das Gute?
27:18Was bedeutet das?
27:20Es gibt Medikamente,
27:22mit denen wir den weiteren Verlauf der Krankheit abmildern können.
27:26Wenn Sie Ihre Lebensweise ändern,
27:28sich gesund ernähren,
27:30Stress minimieren,
27:32das kann helfen.
27:34Ich werde nicht wieder als Arzt am Trapez arbeiten.
27:38Nein.
27:40Es tut mir leid.
27:42Sie haben noch viele Jahre,
27:44in denen Sie ein ziemlich normales Leben führen können.
27:46Ja? Und was soll ich damit?
27:50Mein Sohn liegt da im Koma.
27:52Meine Frau spricht nicht mehr mit mir.
27:56Ich habe doch alles verloren.
28:12Ich habe alles verloren.
28:14Ich habe alles verloren.
28:16Ich habe alles verloren.
28:18Ich habe alles verloren.
28:20Ich habe alles verloren.
28:22Ich habe alles verloren.
28:24Ich habe alles verloren.
28:26Ich habe alles verloren.
28:28Ich habe alles verloren.
28:30Ich habe alles verloren.
28:32Ich habe alles verloren.
28:34Ich habe alles verloren.
28:36Ich habe alles verloren.
28:38Ich habe alles verloren.
28:40Ich habe alles verloren.
28:42Ich habe alles verloren.
28:44Ich habe alles verloren.
28:46Ich habe alles verloren.
28:48Ich habe alles verloren.
28:50Ich habe alles verloren.
28:52Ich habe alles verloren.
28:54Ich habe alles verloren.
28:56Ich habe alles verloren.
28:58Ich habe alles verloren.
29:00Ich habe alles verloren.
29:02Ich habe alles verloren.
29:04Ich habe alles verloren.
29:06Ich habe alles verloren.
29:08Ich habe alles verloren.
29:10Ich habe alles verloren.
29:12Ich habe alles verloren.
29:14Ich habe alles verloren.
29:16Ich habe alles verloren.
29:18Ich habe alles verloren.
29:20Ich habe alles verloren.
29:22Ich habe alles verloren.
29:24Ich habe alles verloren.
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29:32Ich habe alles verloren.
29:34Ich habe alles verloren.
29:36Ich habe alles verloren.
29:42Ich habe alles verloren.
29:52Ich habe alles verloren.
29:54I'm caught off guard
30:13Von einer Spendengala vor drei Monaten.
30:15Meinen Sie jetzt Geld von mir?
30:18Bildunterschrift.
30:19Professor Berger in charmanter Begleitung.
30:23Sie müssen mal ein bisschen Zahn zulegen.
30:25Ich hab gleich Visite.
30:26Das ist der Mann von der Higgs, die Berger.
30:29Die behauptet doch die ganze Zeit, wie supi alles ist, oder?
30:31Aber gestern hab ich sie erwischt,
30:33wie sie ihr total verheult am Telefon gesagt hat,
30:35du musst das beenden.
30:38Und?
30:39Ja, und hab ich mir gedacht, Moment mal.
30:43Die Berger erzählt doch die ganze Zeit,
30:44wie toll ihr Mann ist, oder?
30:45Aber war der schon mal hier?
30:47Nicht einmal.
30:48Und da hat es klick bei mir gemacht.
30:50Die Berger verheimlicht was.
30:56Ja, darum hab ich im Internet gesucht.
30:58Und das gefunden.
31:01Und das.
31:02Medizinerimpfung vor vier Wochen.
31:05Und hier.
31:06Messeeröffnung vor fünf Tagen.
31:09Respekt.
31:12Also, sie hat denn die ganze Zeit recht?
31:14Die hat voll Emo-Stress.
31:16Umziehen.
31:20Respekt.
31:25Da.
31:26Hach!
31:30Ja.
31:32Ja.
31:33Ja.
31:34Ja.
31:35Ja.
31:36Ja.
31:38Guten Morgen.
31:46Ich weiß jetzt, woher der Schluckauf kommt.
31:48Ja?
31:50Dein Mann betrübt dich.
31:52Und als du es vor drei Tagen erfahren hast,
31:55da ging der Schluckauf los.
32:08Ich hab ihn mit unserer Sekretärin erwischt.
32:13Aber hat er gesagt, es ist nicht nochmal passiert.
32:18Das macht er öfter.
32:22Aber jetzt sogar im Institut.
32:26Du könntest dich trennen?
32:29Das kann ich nicht.
32:32Das kann ich nicht.
32:40Das Institut.
32:46Es hängt alles nur an ihm.
32:49Er ist der geniale Forscher von uns beiden.
32:53Die lukrativen Aufträge, der Presserummel.
32:59Alles.
33:02Es ist alles nur wegen ihm.
33:07Ich bin nicht so begabt wie er.
33:12Ich mach die Orga und die Steuer.
33:19Tja, in der Öffentlichkeit stehen wir als Berger und Berger.
33:25Aber eigentlich braucht er mich nicht.
33:33Äh, fällt dir was auf?
33:38Der verdammte Schluckauf ist weg?
33:43Weil du endlich ehrlich bist.
33:47Also, es gibt dir zwei Wochen.
33:51Also, es gibt dir zwei Möglichkeiten.
33:55Entweder du schluckst es weiter oder aber du veränderst dein Leben.
34:09Die Schwellung ist zurückgegangen.
34:12Dr. Stern wird Dominic gleich aus dem künstlichen Koma holen.
34:20Soll ich den Mann dazu holen?
34:23Nein.
34:27Aber Dominic ist doch auch sein Sohn.
34:31Am Trapez der Vertrau mir Franz unser Leben an.
34:35Wir verlassen uns blind darauf, dass er uns fängt.
34:39Ich versteh's nicht.
34:41Wie kann er uns so anlügen?
34:44Wie kann er uns einfach nicht erzählen, dass was nicht stimmt?
34:47Haben Sie nicht gesagt, dass Sie als Familie alles gemeinsam durchstehen?
34:53Das haben wir auch. Immer. Bis jetzt.
35:01Ja, ich weiß. Hast gleich gesagt.
35:12Ihr Mann braucht Sie jetzt.
35:13Ich weiß aber nicht, wie ich das kann.
35:17Wie ich das schaffen soll.
35:20Wie soll ich ihm das verzeihen?
35:44Wie geht's dir?
35:51Was haben denn die Ärzte gesagt?
35:59Ja, ich hab Multiple Sklerose.
36:06Scheiße.
36:14So, wenn du ein Taxi brauchst, dann...
36:17Mein Mann holt mich ab.
36:19Hm, okay. Du bleibst bei ihm?
36:22Was ist die Alternative? Das Institut ist mein Leben. Das kann ich nicht verlieren.
36:27Na ja, also...
36:29Ich geb doch nicht alles auf, um dann was zu sagen.
36:32Ich weiß.
36:34Ich weiß.
36:36Ich weiß.
36:38Ich weiß.
36:40Na ja, also...
36:42Ich geb doch nicht alles auf, um dann was zu machen.
36:44Einen Job in einer Klinik? Als angestellte Ärztin? Das kann ich nicht.
36:48Ich hab dir gesagt, ich kann kein Mittelmaß.
36:50Ja, nee, ist klar. Du brauchst die volle Ladung mit immer weiter betrügen und so.
36:54Es ist ein Kompromiss.
36:56Komisch, dass ausgerechnet du das nicht verstehst.
36:58Hä?
37:00Bitte?
37:02Du wolltest immer Chefärztin werden, mindestens.
37:05Und? Was bist du jetzt?
37:07Die Angestellte deines Bruders.
37:09Kompromisses.
37:21Hey!
37:32Mama.
37:34Papa.
37:36Ihr Sohn atmet wieder selbstständig und seine Vitalwerte sind soweit stabil.
37:41Dominik, weißt du, warum du hier bist?
37:44Ich... ich hab mit meinem Vater trainiert.
37:48Und dann bin ich abgestürzt.
37:54Danke.
37:59Was... was ist denn passiert?
38:02Mein Schatz...
38:06Ich... ich muss dir da was sagen.
38:15Du hast die Frau Berger gerade entlassen?
38:18Ja.
38:22Du hattest natürlich vollkommen recht mit deiner Diagnose.
38:26Ich hab nur gesagt, ich hab keine Ahnung.
38:29Ich hab nur gesagt, ich hab keine Ahnung.
38:32Ich hab nur gesagt, ich hab keine Ahnung.
38:36Nicht, dass mich das wundert.
38:39Ich weiß ja, dass ich eine schlaue Schwester hab.
38:45Es ging mir gestern nicht darum, den Chef raushängen zu lassen.
38:49Aber ich bin nun mal der Chefarzt und das heißt eben auch,
38:54dass ich manchmal Entscheidungen treffen muss, die...
38:57die dir vielleicht nicht so gefallen.
39:00Ja.
39:02Das hat nichts damit zu tun,
39:04dass ich dich nicht für eine großartige Ärztin halte.
39:08Ja.
39:10Ja.
39:14Alles okay mit uns?
39:16Ja.
39:19Ja.
39:32Ja, hier ist Dr. Helena von Arnstedt.
39:35Ich interessiere mich für die Chefarztstelle,
39:38die Sie ausgeschrieben haben.
39:40Ist die noch verkannt?
39:43Und kurz vorm Satz,
39:45ist die noch verkannt?
39:47Ja.
39:49Und kurz vorm Satz,
39:51ist die noch verkannt?
39:53Ja.
39:55Und kurz vorm Satz,
39:57ist die noch verkannt?
39:59Ja.
40:01Aber du weißt doch,
40:03die war gestorben vom Wald, oder?
40:07Da hab ich die Hand nicht mehr gespürt.
40:11Dann hatte ich dich
40:13und konnte dich nicht mehr halten und du bist abgestürzt.
40:20Und mir ist es tut mir so leid.
40:23Das weiß ich doch, Papa.
40:29Du kannst ja nichts dafür.
40:31Wir kümmern uns um dich. Wir sind doch eine Familie.
40:50Hi.
41:02Hey.
41:09Wir sollten reden. Über vorgestern.
41:12Okay. Können wir machen. Geht auch ganz schnell.
41:16Es war völlig bescheuert von dir, mich einfach so zu küssen.
41:20Ein dummer Fehler, Gesprächende.
41:23Hey, Moment mal. Du hast mich zurückgeküsst.
41:26Das wüsste ich aber.
41:28Ich war dabei, Betty.
41:30Ja, war ein Reflex.
41:33Ach so.
41:35Das heißt, der Kuss, der hatte nichts zu bedeuten.
41:43Nicht das Geringste.
41:48Dann wäre das ja geklärt.
41:53Gut.
41:59Ja.
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