Sommer mit Hausfreund

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00:00:00Kennen Sie die vier P's vor einem Urlaub?
00:00:04Packen, planen, putzen und Pässe suchen.
00:00:09Seit 14 Tagen tue ich nichts anderes.
00:00:12Und jetzt Endspurt.
00:00:14Morgen geht's in die Karibik.
00:00:16Drei Wochen Kreuzfahrt.
00:00:18Und zum Abschluss Captain's Dinner zu unserer Silberhochzeit.
00:00:25Na, Hermann? Was meinst du?
00:00:36Danke, Schatz.
00:00:38Also Pässe, Tickets, Reiseversicherung haben wir ja.
00:00:43So ein Männchen.
00:00:45Wo ist denn meine Brille?
00:00:47Danke, Schatz.
00:00:49Hast du die Medikamente?
00:00:51Hast du die Medikamente?
00:00:56Und deine Sachen?
00:00:58Liegen hier auf dem Stuhl.
00:01:00Ist das alles? Das ist doch nicht dein Ernst.
00:01:03Du hast recht. Den Tacitus werde ich auch mitnehmen.
00:01:16Du kannst auch wählen.
00:01:18Oh, danke.
00:01:33Wow.
00:01:42Elisa, wann genau geht der Flieger morgen früh?
00:01:46Was? Um wie viel Uhr?
00:01:48Um viertel nach neun.
00:01:50Und Jakob kommt um halb acht.
00:01:52Dann könnte ich ja noch mal ins Institut fahren.
00:01:55Und wir treffen uns morgen früh direkt am Flughafen.
00:01:58Wie? Du willst heute Nacht noch arbeiten?
00:02:01Ich muss. Weißt du, wer mir geschrieben hat?
00:02:04Nein. Lydia Pöniken. Sie kommt nach Hamburg.
00:02:07Oh, wann denn? Morgen.
00:02:09Wo ist denn meine Brille?
00:02:11Danke, Schatz.
00:02:13Wir möchten Sie als anerkannten Experten
00:02:16auf dem Gebiet der Wahrausschlacht einladen,
00:02:19sich in unserer Ausschreibung zu beteiligen.
00:02:22Ich muss heute Nacht noch einmal mein Konzept durchgehen.
00:02:26Das fundierteste Konzept wollen wir mit Stiftungsgeldern
00:02:30in Höhe von 500.000 Euro fördern.
00:02:32Das ist ja großartig.
00:02:34Mit dem Geld von der Pöniken
00:02:36finde ich vielleicht Beweise für meine Theorie
00:02:39vom Hergang der Schlacht.
00:02:41Du weißt, was das für mich bedeuten könnte.
00:02:44Wir treffen uns also morgen früh am Flughafen.
00:02:47Pünktlich um neun Uhr.
00:02:49Der Flieger geht viertel nach neun.
00:02:51Also gut um acht. Ich bin spätestens um acht Uhr da.
00:02:54Aber wirklich. Versprochen. Ich beeile mich.
00:02:58Gehen?
00:03:00Du, Elisa, es tut mir schrecklich leid,
00:03:03aber ich schaffe es nicht.
00:03:05Du musst alleine fliegen.
00:03:07Ich wusste es. Ich wusste es.
00:03:09Ich stürze mich hier in die Arbeit,
00:03:11und du machst dir drei schöne Wochen.
00:03:14Ich soll unsere Seebau-Hochschule
00:03:27alleine feiern?
00:03:29Denkst du nicht richtig, Ludwig?
00:03:31Sei nicht böse, Schatz.
00:03:33Ich habe mich genauso auf diese Reise gefreut,
00:03:36aber das hier ist sehr, sehr wichtig für mich.
00:03:39Dir ist schon klar,
00:03:41dass wir da mit 6.000 Euro in den Wind schießen?
00:03:44Ja. Aber so eine Chance kommt nicht wieder.
00:03:47Das verstehst du doch, oder?
00:03:49Na klar. Wie immer.
00:03:51Schatz, kannst du mir einen Gefallen tun?
00:03:54Auf meinem Schreibtisch liegt eine graue Mappe.
00:03:57Die habe ich vergessen.
00:03:59Nein. Wie bitte?
00:04:01Ich habe gerade beschlossen,
00:04:03nicht mehr als Mappenträgerin zur Verfügung zu stehen,
00:04:06sondern Verstärkt Cello zu üben.
00:04:08Im Streichquartett des Konservatoriums ist ein Platz frei.
00:04:11Ich könnte bei Konzerten mitspielen.
00:04:13Das verstehst du doch, oder?
00:04:15Ja, aber...
00:04:17Ich wusste es. Danke.
00:04:19Ludwig?
00:04:21Ja?
00:04:23Hast du was für mich?
00:04:26Was für eine Frage.
00:04:28Selbstverständlich liebe ich dich.
00:04:31Ah ja.
00:04:33Tschüss.
00:04:35Selbstverständlich.
00:04:37Seine Liebe versteht sich also von selbst.
00:04:40Nur, ich verstehe sie gerade nicht.
00:04:43Kathrin?
00:04:45Grüß dich. Hat sich erledigt.
00:04:47Ach, nehmen wir immer dasselbe.
00:04:49Und dafür stehe ich in aller Herrgottsfrühe auf.
00:04:53Dein Vater hat ein wichtiges Angebot bekommen.
00:04:56Darauf kann er unmöglich verzichten.
00:04:58Ihr Vater so nicht.
00:05:00Tja, alter Junge, so viel wohl zu deinem Besuch bei Onkel Jakob.
00:05:04Jakob, könntest du mal eben im Institut vorbei?
00:05:07Du musst dann nachher eh an die Uni.
00:05:09Dein Vater hat mal wieder seine Mappe vergessen.
00:05:12Danke, Schatz.
00:05:15In fast 25 Jahren gewöhnt man sich ja an einiges.
00:05:19Vor allem an die Gewohnheit.
00:05:21Und mit der Zeit wird der Geschmack etwas schal.
00:05:25Vielleicht haben Ehen auch ein Verfallsdatum.
00:05:28Dann sollte man seinem Mann vielleicht mal sagen, probier mal.
00:05:33Meinst du, die ist noch gut?
00:05:36Danke.
00:05:37Ach, und sag der Mama, dass ich heute ein bisschen später komme.
00:05:41Tanja.
00:05:42Jakob.
00:05:43Hey, Jakob. Jakob Gehlen.
00:05:45Gehst du dich auch bewerben?
00:05:47Na klar.
00:05:48Um was?
00:05:49Um den Ferienjob bei diesem italienischen Gastproff.
00:05:52Wir sollen den Teutoburger Wald umgraben.
00:05:54Frag mich nicht, warum.
00:05:56Na, frag mich.
00:05:57Die suchen nach dem Ort der Varusschlacht.
00:06:00Tanja, du bist ja ein guter Mann.
00:06:02Na, frag mich.
00:06:03Die suchen nach dem Ort der Varusschlacht.
00:06:05Tausende Römer verliehen gegen so ein paar oligarmanen.
00:06:08Echt? Woher weißt du das?
00:06:10Na ja, mein Vater buddelte auch.
00:06:13Hauptsache, die Bezahlung stimmt.
00:06:15Ja, prima.
00:06:16Und ich habe gehört, dass wir 2 Hübschen uns ein Zelt teilen.
00:06:223 Wochen.
00:06:23Ich wollte nur 3 lausige Wochen.
00:06:26Aber selbst das war zu viel erwartet.
00:06:29Das sollte mal eine Ehe sein und kein Schicksalsschlag.
00:06:33Aber bitte, dann eben jeder für sich.
00:06:37Die Fedders sind bestimmt schon ein halbes Jahrhundert zusammen.
00:06:41Wie packen die das eigentlich?
00:06:44Was solls, ich will jetzt in dieses Streichquartett.
00:06:52Lass mich bloß in Ruhe, Ludwig.
00:06:59Sehr gut.
00:07:17Ach, hallo.
00:07:18Habe ich Sie erschreckt?
00:07:21Was wollen Sie?
00:07:22Vorsicht.
00:07:24Oh, 2. Jahrhundert, römisches Legionärsschwert.
00:07:27Hier gibt es nichts zu holen. Und jetzt raus!
00:07:29Ich dachte, ich könnte hier wohnen.
00:07:32Puh! Raus jetzt! Hier wohnt schon jemand.
00:07:35Professor Gehlen, ja.
00:07:37Ganz genau. Und wenn Sie nicht sofort verschwinden, dann rufe ich ihn runter.
00:07:43Ludwig, kommst du mal? Er ist oben.
00:07:47Ach, er ist hier.
00:07:48Allerdings. Kommt gleich runter.
00:07:50Komisch, eben war er noch im Institut.
00:07:54Im Institut?
00:07:55Vor einer halben Stunde.
00:07:58Wie sind Sie hier überhaupt reingekommen?
00:08:01Ihr Mann hat mir angeboten, ein paar Tage bei Ihnen zu bleiben,
00:08:04bis die Gästewohnung im Institut frei wird.
00:08:06Mein Mann hat Ihnen ein Zimmer in diesem Haus...
00:08:09Es tut mir leid, dass ich Sie so überfallen habe.
00:08:13Er hat mir kein Wort davon gesagt.
00:08:16Es ist Messe. Die Hotels sind alle ausgebucht.
00:08:20Können Sie mir vielleicht sagen, wo ich ihr Zimmer finde?
00:08:23Moment, Entschuldigung.
00:08:25Gehlen?
00:08:27Ja, er ist hier.
00:08:30Ja, das hast du vergessen. Ich weiß.
00:08:34Bitte, Ludwig, wie stellst du dir das vor?
00:08:38Na schön. Mir soll es sehr egal sein.
00:08:44Ich mache Ihnen das Zimmer unseres Sohnes frei.
00:08:46Das ist sehr freundlich, aber ich will Ihnen keine Umstände machen.
00:08:49Nein, mein Mann besteht darauf, dass Sie bleiben.
00:08:56Lassen Sie mich raten.
00:08:58Ihr Mann will mich hier wohnen lassen,
00:09:00um über den Stand meiner Ausgabungen informiert zu sein.
00:09:04Wie kommen Sie denn darauf?
00:09:05Ja, ich würde es genauso machen.
00:09:09Wissen Sie denn, wann er zurückkommt?
00:09:10Wie immer zu spät.
00:09:13Fühlen Sie sich bei uns wie zu Hause.
00:09:17Ich werde mir Mühe geben.
00:09:22Ach doch, Gäste.
00:09:24Ludwig, ich weiß nicht, wie du das wieder gut machen willst.
00:09:29Frau Gehlen? Ach doch, ich komme jetzt rein.
00:09:32Ha, ha.
00:09:33Nein, nein, das war wirklich eine sehr temperamentvolle Begrüßung.
00:09:36Wie werden Sie denn darauf reagieren,
00:09:38wenn plötzlich ein Wildfremder in Ihrer Wohnung...
00:09:40Sie haben ja recht.
00:09:41Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt.
00:09:43Carlo D'Alcura, vom Archäologischen Institut in Florenz.
00:09:46Angenehm, Elisa Gehlen.
00:09:48Und, äh, was führt Sie nach Hamburg?
00:09:51Ich bin der Konkurrent Ihres Mannes.
00:09:54Ah ja.
00:09:55Tja, Glückwunsch.
00:09:58Dann dürfen Sie also mit ihm unsere Silberhochzeit feiern.
00:10:01Sie haben es 25 Jahre mit einem Archäologen ausgehalten?
00:10:05Das war kein Problem.
00:10:07Die Geliebten meines Mannes sind alle älter als ich.
00:10:11Also, wir sind ungefähr 2.000 Jahre alt.
00:10:14Herr, ähm...
00:10:16D'Alcura.
00:10:17Ich müsste jetzt weg.
00:10:19Aha.
00:10:20Das heißt...
00:10:22Ich soll auch.
00:10:24Nein.
00:10:25Ja, ja, schon klar, ich gehe auch.
00:10:29Ist ja wurscht.
00:10:30Hier ist der Schlüssel.
00:10:31Wenn Sie Hunger haben, da ist der Eisschrank, aber er ist leer.
00:10:34Dankeschön.
00:10:38Wiedersehen.
00:10:41Tschüss.
00:10:54Entschuldigen Sie, Herr Schuster, ich will nicht stören.
00:10:56Frau Gehlen, kommen Sie doch herein.
00:10:58Nein, ich will Sie jetzt nicht unterbrechen.
00:11:00Kein Problem, unser Nico freut sich.
00:11:02Er lernt doch nur bei Ihnen etwas.
00:11:04Also, wissen Sie, es geht um die Cellistenstelle in dem Streichquartett.
00:11:10Bitte nehmen Sie doch Platz.
00:11:11Ist die schon besetzt?
00:11:13Wir hatten bisher nur lausige Kandidaten.
00:11:15Ich würde es gern versuchen.
00:11:17Aber Sie sind unsere beste Lehrerin.
00:11:19Und keine schlechte Cellistin.
00:11:21Das stimmt.
00:11:22Nur, seit Jahren haben Sie sich an keinem Vorspiel mehr beteiligt.
00:11:27Ich weiß.
00:11:29Aber irgendwann muss jeder mal über seinen Schatten springen.
00:11:32Grüß dich, Nico.
00:11:33Na schön.
00:11:36Das nächste und letzte Vorspiel findet schon in drei Tagen statt.
00:11:42Ja, gut, mache ich.
00:11:44Also, dann bis Donnerstag um zehn hier im Probensaal.
00:11:50Na, spiel weiter, Nico.
00:11:52Also.
00:11:55Meine Ansicht nach war es ein offener Feldschlag.
00:11:58Das hier ist das Lage der Römer.
00:12:00Drei Legionen.
00:12:01Jetzt ist die Frage, von welcher Seite ist ein Angriff am wirkungsvollsten?
00:12:05Ich glaube, hier von diesem Hügel aus.
00:12:07Das ist völlig unmöglich.
00:12:09Die Cherusker hatten nur eine einzige Chance gegen die überlegenen Römer.
00:12:13Hier, in diesem Wald.
00:12:15Den Varus durchqueren mussten.
00:12:17Und das war es.
00:12:19Das war es.
00:12:22In diesem Wald.
00:12:24Den Varus durchqueren musste auf seinem Weg nach Süden.
00:12:26Also, eine Guerillataktik.
00:12:28Keine offene Feldschlag.
00:12:30Ludwig, ich habe heute im Konservatorium mit Schuster gesprochen.
00:12:33Das ist wunderbar.
00:12:35Nein, das glaube ich nicht.
00:12:37Und auch wenn es ein Hinterhalt war,
00:12:39wie sollen denn ein paar tausend Germanen
00:12:4130.000 Römer besiegen?
00:12:43Ich glaube, Arminius, der hat die Römer überlistet.
00:12:47Die Frage ist nur, wie?
00:12:51Bitte schön.
00:12:53Nein, danke.
00:12:55Sie verstießen einfach gegen den Kodex der damaligen Kriegsführung
00:12:57und griffen an, als die Römer ohne Schlachtordnung durch den Wald vorrückten.
00:13:01Also, hier, pardon.
00:13:03Danke.
00:13:05Es gibt ein Vorspiel.
00:13:07Ein Vorspiel?
00:13:09Das Problem ist doch ein anderes.
00:13:11Die Römer haben sich für unbesiegbar gehalten
00:13:13und haben die Germanen unterschätzt.
00:13:15Wo spielen sie denn?
00:13:17Hoffentlich bald in einem Streichquartett.
00:13:20Ich unterrichte am Konservatorium.
00:13:22Auf jeden Fall fange ich morgen hier
00:13:24auf diesem Hügel zu graben an.
00:13:26Na, das wird den Bauern freuen.
00:13:28Ich sondiere den Wald.
00:13:30Ich werde mich bewerben, Ludwig,
00:13:32dass du es weißt.
00:13:34Kann ich mal die Butter haben?
00:13:36Ja, tu das, Schatz.
00:13:38Und am Donnerstag stelle ich mein Projekt
00:13:40der Stiftungskommission von Lydia Pöniken vor.
00:13:42Hoffen wir, dass ihre Leute bis dahin
00:13:44ein paar Kartoffeln ausgegraben haben.
00:13:46Ihnen wünsche ich auch viel Glück.
00:13:49Darf ich?
00:13:51Danke.
00:13:53Wir reden und reden.
00:13:55Langweilen Sie zu Tode.
00:13:57Ach, daran bin ich gewöhnt.
00:13:59Wann ist denn das Vorspiel?
00:14:01In drei Tagen.
00:14:03Die machen natürlich auch Konzertreisen.
00:14:05So habe ich vielleicht doch noch Gelegenheit,
00:14:07etwas von der Welt zu sehen.
00:14:09Das hört sich nach einer tollen Chance an für Sie.
00:14:11Aber Elisabeth, wir haben doch schon
00:14:13einiges von der Welt gesehen.
00:14:15Ja, der Limes rauf und runter,
00:14:18im Hundsrück, innen und außen
00:14:20und jeden einzelnen Baum im Teutoburger Wald.
00:14:30Und?
00:14:32Wie findest du ihn?
00:14:34Wen?
00:14:36Der Kura.
00:14:38Wie Archäologen halt sie sind.
00:14:40Langweilig und spröde.
00:14:42Ja, ich weiß.
00:14:44Ich hätte dich vorwarnen sollen.
00:14:46Tut mir leid.
00:14:48Aber er ist ganz in Ordnung.
00:14:50Wenn du meinst.
00:14:54Gute Nacht, Schatz.
00:14:58Schlaf gut.
00:15:00Schlaf gut.
00:15:06Er ist ganz in Ordnung.
00:15:08Naja.
00:15:10Er ist vielleicht ganz gut gekleidet.
00:15:12Sieht eigentlich gar nicht aus wie ein typischer Italiener.
00:15:15Papagallomäßig.
00:15:17Sogar nur spurattraktiv.
00:15:19Ich meine, bitte, wer sowas mag.
00:15:37Herr Professor?
00:15:39Ja?
00:15:41Es ist alles vorbereitet, die Grabung kann beginnen.
00:15:44Wir haben es in der Hand.
00:15:46Meine Damen und Herren, lösen wir das Rätsel der Varusschlacht.
00:15:52Per aspera ad astra.
00:15:56Also fangen wir an.
00:16:14Signore, signori.
00:16:16Per favore, kommt mal alle her.
00:16:18Vinite, vinite qui.
00:16:20Also, Freunde.
00:16:22Ich mache es ganz kurz.
00:16:24Wenn Lydia Königin kommt, müssen wir verdammt überzeugend sein.
00:16:26Klar?
00:16:28Also, zeigen wir es der Konkurrenz.
00:16:30Savanti, popolo. Wir brauchen Resultate.
00:16:32Geiles Teil, oder?
00:16:34Können Sie mit einem Theodoliten umgehen?
00:16:36Ja.
00:16:38Ja?
00:16:40Ja.
00:16:43Ja, klar.
00:16:45Gut.
00:16:47Dann sorgen Sie mir dafür,
00:16:49dass das Areal korrekt eingemessen und abgesteckt wird.
00:16:51Und zwar genau hier,
00:16:53hier und hier.
00:16:55Also eins, zwei, drei.
00:16:57Klar?
00:16:59Klasse.
00:17:01Gut. Machen Sie sich gleich an die Arbeit.
00:17:13Hallo.
00:17:35Gehen?
00:17:37Ein Theodolit?
00:17:39Na, ganz einfach.
00:17:42Der Theodolit, der in exakter Horizontlage
00:17:44zu dem Punkt steht, von dem er es mal messen will.
00:17:46Den Fokussierknopf drehen.
00:17:48Das ist das Ziel.
00:17:50Ob ihr klar ist?
00:17:52Warum willst du das wissen?
00:17:54Ach, nur so, Mama.
00:17:56Danke. Ciao.
00:17:58Wie soll noch irgendwelche Fluchtstangen stecken?
00:18:00Ja, ist bitter.
00:18:02Erst mal was essen.
00:18:05Was da wohl alles drin ist?
00:18:07Das ist ein ziemliches Durcheinander.
00:18:09Gewürze und Kräuter vom Mittelmeer.
00:18:11Haben meine Vorfahren über die Alpen geplant.
00:18:13Es wäre ja interessant zu wissen,
00:18:15wie wir heute leben würden,
00:18:17wenn unsere Vorfahren Ihre damals
00:18:19nicht zurückgedrängt hätten.
00:18:21In Dolce Vita natürlich.
00:18:23Oder in der Sklaverei.
00:18:25Doch, wir haben den Römern viel zu verdanken.
00:18:27In der Schule habe ich für meinen Lateinlehrer gespürt,
00:18:29dass die Römer in der Schweiz
00:18:31eine sehr gute Kultur haben.
00:18:34In der Schule habe ich für meinen Lateinlehrer geschwärmt.
00:18:36Habe ich dir das erzählt, Ludwig?
00:18:38Bei Ovid hat er sich besonders lange aufgehalten.
00:18:40Kennen Sie seinen Ars Amandi?
00:18:42Natürlich, die Liebeslehre.
00:18:44In der ausdrücklich auf den Wert der Ehe hingewiesen wird.
00:18:48Er gibt ein paar ganz gute Tipps.
00:18:50Ah ja? Welche denn?
00:18:52Wie man die Liebe findet und pflegt.
00:18:56Und, wie macht man das?
00:19:00Das weiß ich nicht.
00:19:03Ich habe mich nie dran gehalten.
00:19:05Sind Sie eigentlich verheiratet?
00:19:07Entschuldigung, es geht mich ja nichts an.
00:19:09Meine letzte Freundin
00:19:11hat mich vor etwa zwei Jahren verlassen.
00:19:21Was ist denn?
00:19:23Eine Muschel.
00:19:25Hast du die verschluckt?
00:19:27Kann ich irgendwie helfen?
00:19:29Entschuldigung, ich muss Tabletten holen.
00:19:32Nein, lassen Sie.
00:19:34Das sollte doch meine Einladung sein.
00:19:36Es tut mir leid, wirklich.
00:20:02Schlaf gut.
00:20:16Geht es dir besser?
00:20:18Na ja.
00:20:20Danke, Schatz.
00:20:22Danke, Schatz.
00:20:25Weißt du was, Ludwig?
00:20:27Ich möchte heute mitkommen.
00:20:29Wohin?
00:20:31In den Teutoburger Wald.
00:20:33Ich muss mal durchatmen.
00:20:35Ich war doch schon ewig nicht mehr da.
00:20:37Das ist doch mal eine gute Idee.
00:20:39Ja.
00:20:41Das heißt, heute ist eigentlich ganz schlecht.
00:20:43Wieso?
00:20:45Na, heute kommt die Königin.
00:20:47Sie möchte unsere Grabung schon vor der Kommission begutachten.
00:20:49Ach, und weil die Königin kommt,
00:20:51passt es dir nicht, dass ich mitfahre?
00:20:53Ja, die ist wichtig, weißt du.
00:20:55Und dann muss ich mich um sie kümmern
00:20:57und dann habe ich wenig Zeit für dich.
00:20:59Außerdem musst du doch üben.
00:21:01Denk an deinen Vorspieltermin.
00:21:03Mhm.
00:21:11Was machen Sie da?
00:21:13Guten Morgen.
00:21:15Alles wieder im Lord mit Ihrem Mann?
00:21:17Bitte?
00:21:19Na ja, die Muschel.
00:21:22Mein Mann hat vor 20 Jahren
00:21:24einmal eine schlechte Muschel gegessen.
00:21:26Und jetzt glaubt er, er stirbt,
00:21:28wenn er auch noch eine sieht.
00:21:30Kein Arzt hat jemals eine Allergie festgestellt.
00:21:32Na ja, mir tut es auch leid,
00:21:34dass es so ausgegangen ist.
00:21:36Ich hätte mich gerne noch weiter mit Ihnen
00:21:38über Ovid unterhalten.
00:21:44Also das müssen Sie nur wirklich nicht machen.
00:21:46Das war doch eine Kleinigkeit.
00:21:48Kann ich noch etwas für Sie tun?
00:21:51Morgen.
00:21:53Ja, nehmen Sie mich mit in Ihr Camp.
00:21:55Ich brauche heute dringend frische Luft,
00:21:57Waldluft.
00:21:59Ja, klar, sehr gerne.
00:22:01Ich bin gleich fertig.
00:22:17Wieso sprechen Sie eigentlich so gut Deutsch?
00:22:21Meine Mama war eine Deutsche.
00:22:23Und Ihr Vater?
00:22:25Ein echter italienischer Macho.
00:22:27Aber er verwertet die deutschen Frauen.
00:22:45Frau Pföneken,
00:22:47was für eine Überraschung.
00:22:50Guten Tag.
00:22:52Und Sie müssen Frau Dalkura sein.
00:22:54Entschuldigen Sie bitte den Überfall.
00:22:56Ich bin viel zu früh.
00:22:58Professor Gehlen ist noch nicht da,
00:23:00aber das Kamerateam bräuchte dringend
00:23:02ein paar Einstellungen für einen kleinen Beitrag.
00:23:04Ist doch überhaupt kein Problem.
00:23:06Bitte, kommen Sie.
00:23:08Danke.
00:23:10Seid ihr bereit?
00:23:12Frau Pföneken, Ihre Stiftung
00:23:14hat die Elite der Römerforschung hier versammelt.
00:23:16Professor Carlo Dalkura
00:23:19Ich rechne schon bald mit den ersten Funden,
00:23:21die meine Theorie vom Kampf
00:23:23in diesem Waldstück hier belegen können.
00:23:25Aha, da gibt es aber auch noch andere Meinungen.
00:23:27Welches ist Ihrer Ansicht nach
00:23:29die glaubwürdigste These?
00:23:31Wer als erster den Beweis bringt, ist unser Mann.
00:23:42Porca miseria.
00:23:44Was ist denn hier los?
00:23:46Kamera aus.
00:23:48Es scheint ein ungünstiger Zeitpunkt zu sein.
00:23:50Frau Pföneken,
00:23:52das tut mir entsetzlich leid.
00:23:54Meine deutschen Grabungshelfer...
00:23:56Ich denke, ich komme ein anderes Mal wieder.
00:23:58Wiedersehen.
00:24:08Jakob!
00:24:10Was machst du denn hier?
00:24:12Scheiße.
00:24:14Können Sie mir mal bitte erklären, was das soll?
00:24:16Das ist doch nur ein Job hier.
00:24:18Wir wollten gestern anfangen zu arbeiten, wirklich.
00:24:20Das hier ist Sabotage. Sie sind gefeuert.
00:24:22Entschuldigen Sie.
00:24:24Ich muss mal kurz mit meinem Sohn reden.
00:24:26Ach, Le Sohn.
00:24:30Professor Gehl.
00:24:32Frau Pföneken.
00:24:34Wie geht es Ihnen?
00:24:36Gut, danke.
00:24:38Seit früher haben wir uns nicht mehr gesehen.
00:24:40Naja, ohne Sie hätte ich damals
00:24:42diese Grabung dort niemals erfolgreich beendet.
00:24:44Meine Assistentin Undine Frieding.
00:24:46Frau Pföneken.
00:24:48Guten Tag.
00:24:50Ich bin gespannt, ob Sie diesmal wieder so erfolgreich sein werden.
00:24:52Wir werden sehen.
00:24:54Professor D'Alcoura.
00:24:56Carlo.
00:24:58Ihr Sohn hilft seinem Vater. Mit allen Mitteln, ist doch klar.
00:25:00Nein, Ludwig hat keine Ahnung,
00:25:02dass Jakob hier arbeitet.
00:25:04Wenn er wüsste, dass ich hier bin, dann würde er mich enterben.
00:25:06Hören Sie, in einer halben Stunde ist hier alles perfekt, ehrlich.
00:25:08Sie haben mich lächerlich gemacht, vor laufender Kamera.
00:25:10Vermutlich haben Sie meine Chancen
00:25:12bei Lydia Pföneken völlig ruiniert.
00:25:14Ich hätte Ihr Angebot,
00:25:16bei Ihnen zu wohnen, nicht annehmen dürfen.
00:25:18Es sind Interessenskonflikte.
00:25:20Ach was, es ist nur...
00:25:22Jakob ist verliebt in dieses Mädchen Tanja.
00:25:24Deshalb hat er den Job abgenommen.
00:25:26Mama, das interessiert ihn doch überhaupt gar nicht.
00:25:28Wir wollten gerade loslegen, als Sie kamen.
00:25:30Und Sie glauben, Liebe ist eine Entschuldigung?
00:25:32Nein, natürlich nicht.
00:25:34Es ist verantwortungslos.
00:25:36Und muss bestraft werden.
00:25:38Liebe?
00:25:40Das ist doch nur ein Schimpferei.
00:25:42Lassen Sie ihn ordentlich schuften.
00:25:44Na gut.
00:25:46Bis zum Umfahren.
00:25:48Also, ich darf hierbleiben?
00:25:50Meinetwegen.
00:25:52Wenn Sie ab sofort mit Volldampf rangehen.
00:25:54Danke, Sie sind echt in Ordnung.
00:25:56Kann man jemandem die Liebe verübeln?
00:25:58Also Mama, sag mal, was machst du überhaupt hier?
00:26:02Das siehst du doch.
00:26:04Ich gehe spazieren, im Wald.
00:26:06Okay, dann mach das.
00:26:08Na?
00:26:14Die Germanen waren ja chancenlos.
00:26:16Sie waren ja zahlenmäßig so unterlegen.
00:26:18Und trotzdem haben sie die Römer haushoch besiegt.
00:26:20Die Frage ist, warum.
00:26:22Genau das werde ich herausfinden.
00:26:24Also, wenn Sie das schaffen,
00:26:26das wäre ja wirklich eine Sensation.
00:26:30Wir müssen unbedingt mal bald zusammen essen gehen.
00:26:32Mit Ihrer Frau.
00:26:34Sehr gerne.
00:26:38Also,
00:26:40machen wir uns nichts vor.
00:26:42Ich habe Herzklopfen.
00:26:44Und ich habe Schmetterlinge am Bauch.
00:26:46Das heißt,
00:26:48ich habe ein Problem.
00:26:52Professor Nakura.
00:26:54Wir waren schon bei Carlo.
00:26:56Carlo, warum sind Sie nicht verheiratet?
00:27:00Ich war mir nie 100% sicher.
00:27:02Wie läuft es mit der Grabung?
00:27:04Für heute sind wir fertig.
00:27:06Wir können nach Hause.
00:27:08Nach Hause?
00:27:10Ich meine, zu Ihnen.
00:27:14Ist Ihnen kalt?
00:27:16Nein, überhaupt nicht.
00:27:18Hier ist es auch im Sommer ziemlich kühl.
00:27:22Danke.
00:27:24Und wann ist man sich 100% sicher?
00:27:28Wenn man der Liebe nicht mehr ausweichen kann.
00:27:30Auch dann nicht, wenn sie zum falschen Zeitpunkt kommt.
00:27:34Sie sind ein Romantiker.
00:27:36Typisch italienisch.
00:27:38So italienisch wie ein italienischer Salat
00:27:40in einem deutschen Restaurant.
00:27:42Gewisse Zweifel gehören nun mal zum Leben.
00:27:46Aber nicht zur Liebe.
00:27:52Es wird spät.
00:27:54Fahren wir nach Hause.
00:28:00Danke.
00:28:14Herr Professor.
00:28:16Ja.
00:28:18Ich denke, wir sollten bei diesem Befund
00:28:20noch eine Schicht mehr abtragen.
00:28:22Ja, ja.
00:28:24Gute Idee.
00:28:26Machen Sie das.
00:28:30Danke.
00:28:42Ich danke dir für diesen Ausflug.
00:28:44Es war mir ein großes Vergnügen.
00:28:46So habe ich den Teutoburger Wald schon lange nicht erlebt.
00:28:50Kommt eben immer ein bisschen auf die Perspektive ab.
00:28:52Gute Nacht.
00:28:54Gute Nacht.
00:29:00Grüß dich.
00:29:02Ah.
00:29:04Hallo.
00:29:08Ist alles in Ordnung mit dir?
00:29:10Sicher.
00:29:12Hast du geübt heute
00:29:14für das Vorspiel?
00:29:16Nein.
00:29:18Sondern?
00:29:20Nicht sondern.
00:29:22Und?
00:29:24Was soll die Fragerei?
00:29:26Interessiert mich eben.
00:29:28Ach, auf einmal?
00:29:30Ja, auf einmal.
00:29:32Wie kommt's?
00:29:34Hat die Pöniken dich versetzt?
00:29:36Was soll das?
00:29:38Der Termin mit der Pöniken ist ...
00:29:40Ist wichtig, klar.
00:29:42Deine Arbeit ist wichtig, die Pöniken ist wichtig.
00:29:44Alles ist sehr wichtig.
00:29:46Dann kümmer dich darum und lass mich in Ruhe.
00:29:48Entschuldigung.
00:29:50Hattest du wenigstens eine schöne Zeit mit Carlo?
00:29:52Was soll denn das jetzt?
00:29:54Ach so, du warst doch den ganzen Tag mit ihm im Wald.
00:29:56Da wäre ich doch noch fragen dürfen, wie es war, oder?
00:29:58Schön.
00:30:00Sehr schön.
00:30:02Wenn du es genau wissen willst.
00:30:06Du weißt, dass ich dir vertraue, Elisa.
00:30:08Seit 25 Jahren.
00:30:10Na toll.
00:30:12Aber nach 25 Jahren könntest du dich auch mal fragen,
00:30:14wem du eigentlich vertraust.
00:30:16Dieser blöden Routine, dem Trott,
00:30:18meiner unbedingten, ehrlichen,
00:30:20Vertrauenswürdigkeit.
00:30:22Davon bin ich tatsächlich ausgegangen.
00:30:24Natürlich.
00:30:26Ist ja auch selbstverständlich, bis in alle Ewigkeit.
00:30:28Und was tust du dafür?
00:30:30Was erwartest du von mir?
00:30:32Soll ich ihn aus dem Haus werfen?
00:30:34Soll ich vor Eifersucht rasen?
00:30:36Soll ich mich mit ihm prügeln?
00:30:38Ist das alles, was dir dazu einfällt?
00:30:40Sehr wenig.
00:30:42Aber selbst dafür ist es jetzt zu spät.
00:30:50Ja.
00:31:20Stimmt.
00:31:46Steh nicht nur da, Ludwig.
00:31:48Los, sag doch was!
00:31:53Ich fahre ins Camp zurück.
00:31:59Morgen kommt die Kommission, Herr Kollege.
00:32:01Da sollten Sie ausgeschlafen sein.
00:32:03Mein Gott, was habe ich mir bloß dabei gedacht?
00:32:20Ich bin eine schlechte Ehefrau und eine schlechte Mutter.
00:32:25Und eine schlecht... eine mittelmäßige Cellistin.
00:32:29Ich habe mich zu weit aus dem Fenster gelehnt.
00:32:33Nein, nein, ich kann das nicht. Das hat keinen Sinn.
00:32:36Ich bin nicht wirklich Musikerin.
00:32:38Du bist feige.
00:32:40Ja, nein, ich bin nur Cello-Lehrerin an der jungen Musikschule.
00:32:44Du bist Musikerin, eine sehr gute sogar.
00:32:47Das ist nur Prüfungsangst.
00:32:49Du bist gerade dabei, dir eine große Chance zu vermasseln.
00:32:52Die in 20 Minuten vorbei ist, Gott sei Dank.
00:32:55Wenn du nicht sofort aufmachst, trete ich die Tür ein.
00:32:58Lass mich in Ruhe, Carlo. Fahr zu deinem eigenen Termin.
00:33:01Sonst kommst du noch zu spät.
00:33:04Die Kommission ist da.
00:33:06Was werden die sagen? Ich habe noch nichts gefunden.
00:33:09Machen Sie sich keine Sorgen, D'Alcoura auch nicht.
00:33:12Danke. Sind Sie sicher, dass die Koordinaten hier stimmen?
00:33:15Ich sehe nicht, wo wir uns geirrt haben könnten.
00:33:18Entschuldigung.
00:33:20Ja, guten Morgen, Frau Phönigen hier.
00:33:22Spricht Carlo D'Alcoura.
00:33:24Ja, deshalb rufe ich an.
00:33:26Es ist mir leider etwas dazwischen gekommen.
00:33:29Ich weiß, die Kommission tritt nur einmal zusammen.
00:33:32Ja, natürlich können Sie das jetzt nicht verstehen.
00:33:35Aber es gibt Dinge, die sind einfach wichtiger.
00:33:38Ja, es tut mir leid, wenn ich Sie enttäusche.
00:33:41Wiederhören, Frau Phönigen.
00:33:43So, und jetzt ziehst du dich ganz schnell an.
00:33:46Ich rufe im Konservatorium an, dass es etwas später wird.
00:33:49Wirklich, Elisa.
00:33:51Du spielst so schön.
00:33:53Tagelang übst du bis zum Umfang.
00:33:55Und jetzt willst du kneifen? Das gibt's nicht.
00:33:58Wir können.
00:34:00Professor D'Alcoura hat soeben die Kommission versetzt.
00:34:03Tatsächlich.
00:34:05Er kneift.
00:34:12Willkommen im Club, Elisa.
00:34:14Vielen Dank, Herr Schuster.
00:34:16Und toll, dass ihr gewartet habt.
00:34:18Kein Problem. Tschüss.
00:34:20Eine Autopanne kommt immer zur falschen Zeit.
00:34:22Nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung
00:34:24werden Sie dafür bei jedem Konzert pünktlich sein.
00:34:27Tschüss.
00:34:29Es hat geklappt.
00:34:31Wie kann ich Ihnen jemals danken?
00:34:33Erstens, indem du beim Du bleibst.
00:34:35Gut.
00:34:37Und zweitens, da fällt mir schon noch was ein.
00:34:40Schon gebombt.
00:34:42Entschuldigung.
00:34:46Gehlen?
00:34:48Ah, Ludwig.
00:34:50Dass du daran gedacht hast?
00:34:53Stell dir vor, ich hab's geschafft.
00:34:55Elisa, ich...
00:34:57Das war überflüssig und dumm von mir gestern Abend.
00:35:00Wir sollten über alles reden.
00:35:02Ja, du hast recht.
00:35:04Was sollten wir tun, wenn du mal Zeit hast?
00:35:06Vielleicht heute Abend, nach dem Konzert.
00:35:09Das heißt, wenn du Lust hast,
00:35:11mit mir zu Piero Gardal zu gehen.
00:35:13Piero Gardal?
00:35:16Aber da gibt's doch längst keine Karten mehr.
00:35:20Wirklich?
00:35:22Wann hast du die denn vorbestellt?
00:35:25Ach so, dann bin ich jetzt so verplatt.
00:35:29Und...
00:35:31Wie war dein Termin vor der Kommission?
00:35:34Ach, ich habe mich ganz tapfer geschlagen.
00:35:37Danke.
00:35:39Ja, bis heute Abend.
00:35:41Ach, Elisa, ich gratuliere zu deinem Erfolg.
00:35:45Na, das ist doch wunderbar gelaufen.
00:35:47Jetzt gehen wir erst mal was Schönes essen.
00:35:49Ich lad Sie ein.
00:35:51Nein, hier sind Sie mein Gast.
00:35:53Jetzt weiß ich auch, was mir am Altertum so gut gefällt.
00:35:57Dass es noch keine Telefone gab.
00:35:59Carlo, geh zur Pöniken und rede mit ihr.
00:36:02Du vermasselst dir gerade eine Riesenchance.
00:36:04Ach, das ist nur Geld.
00:36:07Das hier ist für mich.
00:36:14Nein, Carlo, nicht für uns.
00:36:20Eine Sekunde.
00:36:22Das sieht lecker aus.
00:36:24Jetzt.
00:36:29Und, schmeckt es?
00:36:31Sehr gut.
00:36:35Also gut, das war fast ein Kuss und ein leichtes Kribbeln.
00:36:41Kann jedem mal passieren.
00:36:43Ein kleiner hormoneller Ausrutscher.
00:36:46Und jetzt wird es Zeit, wieder normal zu werden.
00:36:50Ludwig und ich sind mindestens genauso zähe Knochen,
00:36:53wie die zwei da unten.
00:36:55Wieso sollten ausgerechnet wir
00:36:57schon zwei Wochen vor der Halbzeit schlapp machen?
00:37:00Wo bleibt der überhaupt?
00:37:02Dann schauen wir die Pläne eben noch mal zusammen durch.
00:37:05Vier Augen sehen mehr als zwei.
00:37:07Und wenn ich einen Fehler entdecke,
00:37:09dann schenken Sie mir Ihren Professorentitel.
00:37:12Oh.
00:37:13Wann wird es Professor?
00:37:15Na ja, es ist beinahe 6 Uhr.
00:37:17Wie wäre es mit einem Sundowner?
00:37:19Das geht jetzt nicht, das tut mir leid.
00:37:21Das weiß ich doch.
00:37:23So anspruchsvoll bin ich gar nicht.
00:37:25Ein Gläschen weint jetzt auch.
00:37:27Vielleicht ein andermal.
00:37:29Ich bin mit meiner Frau verabredet.
00:37:31Sie wollen jetzt gehen, Professor?
00:37:33So kurz vor dem Durchbruch?
00:37:35Das geht nicht.
00:37:37Wir beide haben noch was Wichtiges zu klären.
00:37:39Was denn?
00:37:41Ihr zukünftiger Job.
00:37:43Mein Forschungsinstitut braucht doch einen Direktor.
00:37:46Wer ist denn sonst mit so viel Einsatz bei der Sache?
00:37:48Also.
00:37:50Weshalb meinen Sie,
00:37:52sind die Römer nicht von Osten gekommen?
00:37:55Weil sie sich in diesem unwegsamen Gelände
00:37:57unnötigen Gefahren ausgesetzt hätten.
00:38:01Herr Professor, wir können jetzt los.
00:38:03Keine Sorge, ich nehme Sie nachher mit in die Stadt.
00:38:06Augenblick, ich bin gleich wieder da.
00:38:08Denken Sie an den Wein.
00:38:10Hilft beim Grübeln.
00:38:13Wollen Sie nicht doch mitfahren?
00:38:15Wir können ja auch warten, bis die Frau Königin weg ist.
00:38:18Nein, nein, fahren Sie schon.
00:38:20Ich komme gleich nach.
00:38:26Hallo, Elisa.
00:38:28Ich weiß, das ist jetzt ganz blöd,
00:38:30aber ich schaffe es nicht.
00:38:32Es tut mir wirklich leid.
00:38:34Wir holen das nach, das Konzert, ja?
00:38:36Wann? Nächsten Sommer?
00:38:38Piero Cattal ist heute in Hamburg.
00:38:40Ach, vergiss es.
00:38:46Es reicht, Ludwig.
00:38:48Wer hat das noch mal gesagt?
00:38:50Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass,
00:38:52sondern Gleichgültigkeit.
00:38:55Liebe ist Aufmerksamkeit.
00:38:59Ach, es ist ja wurscht, wer es gesagt hat.
00:39:01Es stimmt.
00:39:04Auf den zukünftigen Leiter
00:39:06des Römisch-Germanischen Forschungsinstituts.
00:39:10Ich kann es kaum erwarten, Sie der Fachpresse zu präsentieren.
00:39:14Warum interessieren Sie sich eigentlich so für Archäologie?
00:39:18Tja, ich wollte schon als kleines Mädchen
00:39:21lieber die Tempelanlage von Angkor Watt ausgraben
00:39:24als mit Puppen spielen.
00:39:26Und später jemanden wie Schliemann heiraten.
00:39:29Oder Indiana Jones.
00:39:32Tja, und jetzt sitze ich immer noch hier
00:39:34und warte auf den Richtigen.
00:39:39Danke.
00:39:41Wenn ich noch einen Schluck Wein trinke,
00:40:08musst du mir dein Bett anbieten.
00:40:10Hier gibt es nur ein Feldbett und einen Schlafsack
00:40:13und das kann ich dir unmöglich zumuten.
00:40:15Einen Schluck und ich überlege es mir.
00:40:19Gute Nacht, mein Lieber.
00:40:23Es war ein schöner Abend.
00:40:26Komm gut heim.
00:40:29Schlaf gut.
00:40:41Dies ist der Anrufbeantworter der Familie Gehl.
00:40:44Bin ich bei dir, Ben, Papa?
00:40:46Ja.
00:40:48Sag mal, wo kommst du denn her?
00:40:50Was soll das heißen?
00:40:52Du hast bei Dalkura gegraben?
00:40:54Frag mich nicht.
00:40:56Ich hab mir echt den Rücken krumm gebuddelt.
00:40:59Aber wieso arbeitest du nicht für mich?
00:41:01Naja, weil Tanja da drüben gearbeitet hat.
00:41:04Tanja, wer ist denn ...
00:41:06Also, was war los?
00:41:08Keine Ahnung.
00:41:10Dalkura ist irgendwie abgetaucht
00:41:12und Tanja fängt an, mich rumzukommandieren,
00:41:14als wäre sie verheiratet.
00:41:17Hast du eine Ahnung, wo Mama ist?
00:41:39In zwei Wochen haben wir Silber eine Hochzeit
00:41:41und ich hab immer noch kein Geschenk.
00:41:44Ich muss mir dringend etwas überlegen.
00:41:46Na, schieß los.
00:41:48Eine Musikanlage.
00:41:51Na, unsere ist 25 Jahre alt.
00:41:55Ein Cello.
00:41:59Und eine Musikanlage.
00:42:01Und eine Musikanlage.
00:42:03Und eine Musikanlage.
00:42:05Und ein Cello.
00:42:09Warum schenkst du dir nicht einen Stern?
00:42:11Im Internet kann man Sterne kaufen mit Namen und Zertifikat.
00:42:14Stella Elisa.
00:42:16Was sollst du denn damit anfangen?
00:42:20Dann mach was, was du schon die letzten 25 Jahre machen wolltest.
00:42:23Die Türklänke zum Beispiel.
00:42:26Guter Vorschlag, mein Junge.
00:42:28Aber leider zu spät.
00:42:30Dies ist der Anrufbeantworter der Familie G.
00:42:33nicht zu Hause. Was willst du ihr gar nichts schenken?
00:42:42Vielleicht haben auch Ehen ein Verfallsdatum.
00:42:55Dieser Mann spielt absolut genial, hinreißend, einmalig.
00:43:00Er ist ein Ausnahmetalent. Da ist der Lebensweg natürlich vorbestimmt.
00:43:08Carlo, was ist los? Hat's dir die Sprache verschlagen?
00:43:12Nein, du.
00:43:14Was?
00:43:16Du machst mich sprachlos.
00:43:19Jetzt red nicht so.
00:43:21Wirklich. Ich hab mich noch nie in eine verheiratete Frau verliebt.
00:43:26Ich bin gar nicht in die Frau eines Kollegen. Mein Gott.
00:43:33Und ich hab mir 25 Jahre lang verboten, an einen anderen Mann noch da zu denken.
00:43:40Und zehn Tage vor der Silberhochzeit fang ich damit an.
00:43:45Ich hab mich entschieden. Für dich.
00:43:49Gleich morgen früh geh ich hin und sag die Grabung ab.
00:43:54Du bist mir wichtiger. Viel wichtiger.
00:43:59Carlo, das ist nicht dein Ernst. Das hat keinen Sinn mit uns. Und noch weniger Zukunft.
00:44:16Guck mich nicht so an. Ich will das nicht wollen.
00:44:24Ich liebe dich.
00:44:26Bist du dir da ganz sicher?
00:44:29Hm. So sicher, wie ich immer sein wollte.
00:44:35Und wie soll es weitergehen mit uns?
00:44:41Du musst es ihm sagen.
00:44:44Was soll ich ihm sagen?
00:44:48Du musst es ihm sagen.
00:44:51Es sind 25 Jahre. Die kann ich nicht so einfach...
00:44:55Einfach ist es bestimmt nicht.
00:44:58Und Jakob?
00:45:01Als Erwachsener brauchte ich nicht mehr, sondern ich...
00:45:06Ich brauch dich.
00:45:17Ich brauch dich.
00:45:48Guten Morgen.
00:45:51Guten Morgen, Elisa.
00:45:54Ich habe gestern bis halb drei versucht, dich anzurufen, aber du hast nicht abgehoben.
00:45:59Ja, deswegen bin ich hier.
00:46:02Das mit dem Konzert gestern, das tut mir wirklich leid. Weißt du, ich habe mit der Papö...
00:46:06Na ja, schon gut, schon gut. Lass es.
00:46:08Keine Entschuldigungen mehr. Wir müssen uns auch nicht recht haben.
00:46:11Vorsicht, nicht da rein.
00:46:15Entschuldigung.
00:46:17Du tust, was du tun musst, und ich tue es auch.
00:46:20Wie meinst du das?
00:46:24Es geht so nicht weiter mit uns.
00:46:27Unsere Vorstellungen vom gemeinsamen Leben sind einfach zu verschieden.
00:46:31Was soll das heißen, es geht so nicht weiter mit uns?
00:46:35Du willst immer nur forschen und graben.
00:46:38Und ich will einen Mann, der mich wahrnimmt.
00:46:41Was soll das heißen, es geht nicht weiter mit uns?
00:46:48Wir müssen uns trennen.
00:46:52Du willst gehen?
00:46:59Wegen dem da?
00:47:01Wir führen doch keine Ehe mehr. Wir sind nur noch aus Gewohnheit zusammen.
00:47:06Ehe, er bietet dir ein aufregenderes Leben, voller Abwechslung und Abenteuer.
00:47:10Ist es das?
00:47:12Das weiß ich nicht. Ich muss es ausprobieren.
00:47:14Das ist doch Unsinn, Elisa. Das kannst du nicht machen.
00:47:18Morgen, Papa.
00:47:20Morgen, Mama.
00:47:22Deine Mutter hat etwas Wichtiges zu sagen.
00:47:24Was denn?
00:47:26Mein Schatz, ich möchte nach Italien fahren.
00:47:30Ich dachte, du wolltest in die Karibik.
00:47:32Meine Mutter zieht nach Florenz.
00:47:36War es nicht wirklich?
00:47:38Erstmal für eine Weile, dann sehen wir weiter.
00:47:41Wegen dem da?
00:47:43Ja, ich weiß, es kommt ein bisschen plötzlich.
00:47:46Es ist unverantwortlich und es ist völlig übertrieben. Hysterisch.
00:47:50Bitte, Ludwig, lass uns ruhig und vernünftig bleiben.
00:47:52Ich bin ruhig und ich bin vernünftig.
00:48:03Schere und Fehlklinke, Sterne, zarte Figuren.
00:48:06Zu wann geht es mit dir und dem Tiger?
00:48:13Ich habe sie als Kollegen empfangen, in mein Haus aufgenommen.
00:48:16Ich habe gedacht, es geht um Forschung.
00:48:18Das ging es ja auch. Das war ja nicht geplant.
00:48:21Also, ich muss das nehmen wie ein Unglück, ja?
00:48:24Jemand hat mir meine Frau weggenommen, so ein Pech.
00:48:27Es ist einfach passiert.
00:48:29Ach so?
00:48:32Ludwig, bist du verrückt?
00:48:35Ludwig!
00:48:41Carlo, lass ihn sofort los! Sofort!
00:48:45Hör auf!
00:48:47Versuch es um Himmels Willen!
00:48:52Ich hätte nie gedacht, dass Ludwig so primitiv sein kann.
00:48:56Tut es weh?
00:48:59Wiedersehen.
00:49:02Tschüss.
00:49:33Ludwig!
00:49:47Ludwig!
00:49:59Ludwig!
00:50:03Ludwig!
00:50:09Ludwig!
00:50:15Lisa!
00:50:32Ludwig!
00:50:47Ich kann nichts erkennen. Wo sind meine Brille?
00:50:50Warte mal, ich lese dir vor.
00:50:52Also, wir könnten nehmen ein Brunello di Montalcino,
00:50:55aber das ist nicht so gut.
00:50:57Dann ein Madonna del Piano Riserva, 95, nicht schlecht.
00:51:00Ich nehme Tee.
00:51:06Ludwig!
00:51:09Hier.
00:51:11Fertig?
00:51:13Das ist aber lieb, danke.
00:51:22Was kosten die Handschuhe dort?
00:51:24Quanto costano...
00:51:26Das habe ich doch gestern schon gekonnt.
00:51:28Quanto costano quei guanti?
00:51:30Quanto costano quei guanti?
00:51:43Ah, scusi, signora.
00:51:45Dove è Via Luppi?
00:51:47Signora, dove volete andare?
00:51:49Via Luppi?
00:51:51Ma cosa?
00:51:53Va bene, Maria, scusi.
00:51:55Signora, vuoi andare fuori di Firenze?
00:51:58No, è qui sulla prima, sulla destra.
00:52:01Ma lei, scusi, è di Firenze, no?
00:52:04Maria Celes.
00:52:06Maria Celes.
00:52:08Maria Celes.
00:52:10Maria Celes.
00:52:12Maria Celes.
00:52:23Das hier könnten Spuren einer Verteidigungslinie sein.
00:52:26Ja, wirklich.
00:52:28Vielleicht finden wir die gleichen Spuren auf der anderen Seite.
00:52:31Darf ich?
00:52:32Ja.
00:52:33Kommst du mal? Ich brauche deinen Rat.
00:52:35Wir haben einen Termin bei der Deutschen Forschungsgesellschaft.
00:52:37Oh, das müssen wir gut vorbereiten.
00:52:51Elisa!
00:52:53Grüß dich.
00:52:54Ach, Carlo, es hat keinen Sinn.
00:52:56Was?
00:52:57Ja, das Konservatorium ist fantastisch,
00:52:59aber ohne Italienisch kann ich niemandem was beibringen.
00:53:01Ah, Lehrerin.
00:53:04Das ist sowieso nichts für dich.
00:53:06Du bist Künstlerin, ne?
00:53:08Was hältst du vom Orchestre de la Tascane?
00:53:10Ja, viel.
00:53:12Aber das ist eine ganz andere Liga.
00:53:14Da spielen Stars.
00:53:16Danke.
00:53:17Da käme ich nicht mal als Triangel rein.
00:53:20Da ist nächsten Mittwoch ein Vorspieltermin.
00:53:24Was?
00:53:25Der Schwager meiner Nichte Claudia kennt Marco Pan.
00:53:28Das ist der Direktor des Orchestres.
00:53:30Er sammelt römische Mosaiksteine.
00:53:32Und die haben wir sackweise am Institut.
00:53:35Kapisci?
00:53:36Aber ich kann doch nicht kein weißes...
00:53:38Sie wollen Rossini's Tancredi wieder aufnehmen.
00:53:43Eventuell ist das vierte Cello neu zu besetzen.
00:53:53Die Römer haben sich ja erst sechs Jahre später wieder hierher zurückgebraucht.
00:53:57Es sind ja immerhin drei Legionen aufgerieben worden.
00:53:59Die 16., die 17. und die 18.
00:54:01Wir haben schon auf Sie gewartet.
00:54:02Wir wissen nämlich nicht, wo wir den Pantographen einsetzen sollen.
00:54:04Das war meine Schuld.
00:54:05Ich habe Ihnen heute Morgen ein bisschen aufgehalten.
00:54:08Ich sag gleich Bescheid.
00:54:10Schon klar.
00:54:17Ludwig!
00:54:18Hey.
00:54:19Nee, ich bin's.
00:54:20Mein Handy ist leer.
00:54:21Jakob, mein Schatz.
00:54:22Wie geht's euch?
00:54:23Ich hab dauernd versucht, dich zu erreichen.
00:54:25Ja, ich war busy.
00:54:26Sag mal, wie heißt Hermanns Tierarzt?
00:54:28Papa weiß das natürlich wieder nicht.
00:54:30Was ist mit Hermann?
00:54:31Ist er krank?
00:54:32Flöhe, glaube ich.
00:54:33Sonst alles bestens.
00:54:34Bei dir?
00:54:35Ja, du.
00:54:36Auch ganz toll.
00:54:37Wirklich.
00:54:38Bestens.
00:54:39Na dann, also wie heißt der Doc?
00:54:51Komm, jetzt gehst du da rein.
00:54:53Natürlich.
00:54:54Nein!
00:54:55Elisa!
00:55:04Klar war das feige.
00:55:06Aber ich bin eben kein Piero Cardale.
00:55:09Ich bin nur Zweite Liga.
00:55:10Höchstens.
00:55:12Was nützt mir Carlos Vitamin B, wenn ich einen Narren aus mir mache?
00:55:16Was rede ich?
00:55:17Das habe ich ja eh schon gemacht.
00:55:25Komm.
00:55:39Heute vor 25 Jahren.
00:55:43Haben wir ja gesagt.
00:55:46Prost, Ludwig.
00:55:48Auf unseren Hochzeitstag.
00:55:50Auf 25 Jahre mit dir.
00:55:52Minus 10 Tage.
00:56:23Elisa.
00:56:25Komm.
00:56:27Komm her.
00:56:29Carlos, hör mir zu.
00:56:33Ich fahre nach Hause.
00:56:35Was?
00:56:39Ich versuche dir das zu erklären.
00:56:42Ich kann nicht so sein, wie du mich gerne hättest.
00:56:47Ich kann nicht so sein, wie du mich gerne hättest.
00:56:50Oder ich mich.
00:56:51Ach so.
00:56:53Vergiss das, Augusto.
00:56:55Wir sagen einfach ab.
00:56:57Und Marco berät seine Mosaiksterne.
00:56:59Für dich ist alles so einfach.
00:57:02Aber für mich, verstehst du, es sind die Gewohnheiten.
00:57:06Es sind all die Kleinigkeiten, aus denen mein Leben seit 25 Jahren besteht.
00:57:12Ich habe immer gedacht, die wären nur langweilig.
00:57:15Sind sie gar nicht.
00:57:17Sie sind auch vertraut.
00:57:18Und schön.
00:57:21Entschuldige, Carlo.
00:57:25Ich kann nicht mal schlafen ohne Ludwigs Schnarchen neben mir.
00:57:30Und Jakob braucht mich auch noch.
00:57:33Aber ich denke dabei an erster Linie an mich.
00:57:37Ich kann nicht mein halbes Leben einfach wegwerfen.
00:57:41Aber ich, ich habe die größte Chance meines Lebens für dich weggeworfen.
00:57:45Ja, ich weiß.
00:57:47Ich hasse mich dafür, ich tue es auch.
00:57:50Aber ich hoffe, irgendwann müssen wir mich nicht mehr hassen.
00:57:56Elisa.
00:58:15Elisa.
00:58:46Ja, Hermann, ja komm doch.
00:58:49Ich habe dich so vermisst, ja komm.
00:58:52Guten Morgen, Frau Friehling.
00:58:54Hallo, Frau Gehl.
00:58:56Ihr Mann ist überhaupt nicht hier.
00:58:58Die Pönigin hat ihn abgeholt, das war aber schon gestern.
00:59:01Stellen Sie sich das mal vor,
00:59:03der hat sich den ganzen Nachmittag freigenommen.
00:59:05Und den Hund hat er mir auch noch dagelassen.
00:59:07Gestern schon?
00:59:09Ja, seitdem ist er auch nicht mehr aufgetaucht.
00:59:11Nicht mehr?
00:59:12Na gut, ich nehme den Hund wieder mit nach Hause,
00:59:14nur damit Sie Bescheid wissen.
00:59:16Okay.
00:59:18Und gut, dass Sie wieder da sind.
00:59:21Glauben Sie?
00:59:24Hoffentlich haben Sie recht.
00:59:27Er hat sich den ganzen Nachmittag freigenommen?
00:59:30Ah!
00:59:32Oh Gott.
00:59:35Keine Sorge, mir ist nichts passiert.
00:59:38Das ist ja Wahnsinn.
00:59:42Puh, es war nicht ohne.
00:59:44Das war genial.
00:59:50Was ist denn das?
00:59:52Das ist ein Beweis.
00:59:54Sie sind genau an der richtigen Stelle gestürzt,
00:59:57das muss ich sofort Ihrem Mann sagen.
00:59:59Wo ist er überhaupt?
01:00:01In der Stadt, so viel ich weiß.
01:00:03Dann kann ich das Ding doch gleich mitnehmen
01:00:05und ihm geben, wenn Sie möchten.
01:00:07Das ist die Mailbox von Professor Gehlen.
01:00:10Nachrichten bitte nach dem Flüchtung.
01:00:12Danke.
01:00:14Ludwig, ich ähm ...
01:00:17Ach.
01:00:21So.
01:00:24Unser wertvollster Fund.
01:00:26Danke.
01:00:28Ist eigentlich ein bisschen schade.
01:00:30Ja, ich weiß.
01:00:32Aber es ist ja gut,
01:00:33dass Sie das Ding mitnehmen.
01:00:35Danke.
01:00:37Ist eigentlich ein bisschen schade.
01:00:39Wieso?
01:00:41Na ja, jetzt wird die Pünktin
01:00:43Ihrem Mann doch erst recht nicht mehr aus dem Klauen lassen.
01:01:03Danke.
01:01:24Ludwig,
01:01:26ich habe einen großen Fehler gemacht.
01:01:30Ich komme, um mich zu entschuldigen.
01:01:33Danke.
01:01:42Die Pönecken.
01:01:44Aha.
01:01:53Auf uns.
01:02:04Carlo!
01:02:07Kannst du mich nicht einfach sitzen lassen und weggehen,
01:02:10als wäre nichts geschehen?
01:02:12Ähm, ich habe das vor Kurzem schon mal geübt.
01:02:15Es geht.
01:02:17Sag mir die Wahrheit, Elisa.
01:02:19Habt ihr mich einfach von der Grabung weghaben wollen?
01:02:22War es das?
01:02:24Ich glaube, es war ein Fehler.
01:02:26Es war ein Fehler.
01:02:28Es war ein Fehler.
01:02:30Es war ein Fehler.
01:02:31Habt ihr mich einfach von der Grabung weghaben wollen?
01:02:34War es das?
01:02:36Das glaubst du doch wohl selber nicht.
01:02:38Carlo,
01:02:40ich war in dich verliebt.
01:02:42Es war,
01:02:44ja, wie eine Art Rausch.
01:02:46Ein Ausnahmezustand.
01:02:49Ich habe Dinge erlebt, plötzlich.
01:02:52Aber jetzt weiß ich,
01:02:54ich kann das nicht.
01:02:56Seinetwegen?
01:02:58Nein, eher meinetwegen.
01:03:01Ich bin ein Gewohnheitstier, auch in der Liebe.
01:03:04Elisa.
01:03:06Ich weiß, was ich dir angetan habe.
01:03:10Und ich fühle mich ziemlich mies dabei.
01:03:14Entschuldige.
01:03:17Was soll ich jetzt machen?
01:03:19Arbeite wieder.
01:03:21Geh zur Pöniken und rede mit ihr.
01:03:23Schieb alles auf mich.
01:03:25Auf eine zeitweilig verwirrte Frau.
01:03:28Leb wohl, Carlo.
01:03:30Wenn ich mit einem anderen Mann leben wollte,
01:03:33dann wirst du es.
01:03:58Ja, Gehlen.
01:04:00Herr Professor, stellen Sie sich vor,
01:04:02wir haben nicht nur den Schädel, den Ihre Frau gefunden hat,
01:04:05sondern auch das Schlüsselbein und einen Teil der Schulter.
01:04:08Was?
01:04:11Ja, das ist ja,
01:04:13das ist ja großartig.
01:04:15Und wo ist sie damit hingefahren?
01:04:18Ah.
01:04:20Gut, ja, ich melde mich.
01:04:23Es gibt gute Nachrichten.
01:04:25Was denn?
01:04:28Erzähle ich dir später.
01:04:42Hast du mich erschreckt?
01:04:44Hier ist zehn Tage lang nichts gemacht worden.
01:04:47Wenn du mich angerufen hättest, hätte ich aufgeräumt.
01:04:50Es hat sich überhaupt einiges angesammelt.
01:04:53Ich weiß nicht, wie ich das sagen soll.
01:04:55Es war buchstäblich in der letzten Sekunde.
01:04:58Ich war kurz davor, aufzugeben.
01:05:00Ich hatte auch Angst, es wäre zu spät.
01:05:02Es war ein unglaubliches Glück.
01:05:04Ja.
01:05:06Also, wenn es nicht irgendwie unpassend wäre,
01:05:08ich würde dich küssen dafür.
01:05:10Also, dann gib ihn mir jetzt.
01:05:13Wen?
01:05:15Na, den Schädel.
01:05:17Dass ausgerechnet du so einen Fund machst.
01:05:19Ach so, den Schädel.
01:05:21Natürlich.
01:05:23Moment.
01:05:26Er ist weg.
01:05:28Weg? Wie weg?
01:05:34Warte hier.
01:05:36Lies was.
01:05:38Denk nichts.
01:05:40Ich bin gleich zurück.
01:05:42Schönen guten Tag. Herzlich willkommen.
01:05:45Guten Morgen. Ich muss zur Frau Königin, die Brut hier.
01:05:47Ich bin gleich zurück.
01:05:49Das geht nicht.
01:05:51Sie ist weg.
01:05:53Sie ist weg.
01:05:55Sie ist weg.
01:05:57Sie ist weg.
01:05:59Sie ist weg.
01:06:01Sie ist weg.
01:06:03Sie ist weg.
01:06:05Sie ist weg.
01:06:07Sie ist weg.
01:06:09Sie ist weg.
01:06:11Sie ist weg.
01:06:13Sie ist weg.
01:06:33Also, das ist eindeutig ein römischer Kampffeld.
01:06:36Das ist eine Sensation der Fund.
01:06:38Sie sind ein richtiger Glückspilz.
01:06:39Gerne.
01:07:09Was machen Sie hier?
01:07:26Frau Dalkura?
01:07:29Ihr Mann hat mir den Schädel anvertraut.
01:07:31Ich bin nicht Frau Dalkura.
01:07:33Sondern?
01:07:34Ich bin Elisabeth.
01:07:36Wie bitte?
01:07:38Ich weiß, das klingt vielleicht seltsam.
01:07:40Na ja, haben wir schon verrückt.
01:07:42Allerdings.
01:07:43Wissen Sie, ich war verliebt.
01:07:45Eine Zeit lang.
01:07:47Ich habe einfach nicht mehr gewusst, wohin ich gehöre.
01:07:49Ach, und da haben Sie so getan, als seien Sie Dalkuras Frau.
01:07:52Nein.
01:07:53Und als ich es wieder wusste, immerhin nach zehn Tagen,
01:07:57bin ich zurückgekommen und habe diesen Schädel gefunden.
01:07:59Was ist denn das jetzt schon wieder für eine Geschichte?
01:08:01Und dann hat Carlo, also Dalkura, ihn geklaut.
01:08:04Aber er ist aus Ludwigs Grabung.
01:08:07Jetzt diffamieren Sie auch noch Professor Dalkura.
01:08:10Nein.
01:08:11Nein, der ist zutiefst verletzt, weil...
01:08:15Ich habe einen Riesenfehler begangen.
01:08:17Frau Dalku...
01:08:18Frau Pöniken.
01:08:20Was kann ich tun, damit Sie mir glauben?
01:08:22Wieso sollte ich Ihnen glauben?
01:08:25Weil...
01:08:27Ich bin hier, obwohl Sie mit meinem Mann schlafen.
01:08:31Trotzdem stehe ich vor Ihnen und bitte Sie, mir zu helfen.
01:08:36Können Sie sich etwas Demütigenderes vorstellen?
01:08:39Ich soll Ihnen also helfen?
01:08:41Wenn ich Ludwig den Schädel nicht zurückbringe,
01:08:43wird er nie wieder ein Wort mit mir wechseln.
01:08:46Egal, was er sonst mit Ihnen vorhat.
01:08:48Das hätten Sie sich früher überlegen müssen.
01:08:50Haben Sie noch nie einen Fehler gemacht?
01:08:54Gehen Sie, Frau Gehlen.
01:08:56Der Schädel bleibt hier.
01:09:05Gehlen?
01:09:06Ludwig, ich komme dich gleich abholen.
01:09:08Mach dir keine Sorgen, ich habe den Schädel.
01:09:10Gott sei Dank.
01:09:12Aber, Lydia, wie...
01:09:13Wieso...
01:09:14Wieso hast du ihn?
01:09:15Ich habe ihn von Dalkura bekommen.
01:09:17Von Dalkura?
01:09:19Frag einfach deine Frau.
01:09:25Ludwig.
01:09:26Warum hast du Dalkura den Schädel gegeben?
01:09:28Ich habe Carlo den Schädel nicht gegeben.
01:09:31Erst unsere Ehe, dann meine berufliche Zukunft.
01:09:33Wenn ich geahnt hätte, wie sehr du mich hasst.
01:09:35Aber das stimmt doch gar nicht.
01:09:36Wie kann das sein?
01:09:37Jetzt hör mir mal zu.
01:09:38Das Haus wird verkauft.
01:09:39Jeder von uns bekommt eine Hälfte von allem.
01:09:41Hermann bleibt bei mir.
01:09:42Italien ist zu heiß für ihn.
01:09:43Komm, Hermann.
01:09:45Hermann.
01:09:48Ludwig, lass es mich dir erklären.
01:09:50Pass mich nicht an.
01:09:54Ludwig, lass es mich dir erklären.
01:09:56Pass mich nicht an.
01:10:24Ach, Hermann.
01:10:35Die keltischen Fürstengräber im Hunsrück.
01:10:38Ludwig hatte seine erste Grabbeigabe gefunden
01:10:41und war euphorisch.
01:10:43Er war so begeistert.
01:10:46Er war so begeistert.
01:10:49Er war so begeistert.
01:10:52Er war so euphorisch.
01:10:55An diesem Abend hat er mir einen Heiratsantrag gemacht.
01:10:59Und bald waren wir mit Jakob eine komplette Familie.
01:11:10Sie haben 13 neue Nachrichten.
01:11:13Elisa, hier ist Annabelle vom Streichquartett.
01:11:16Wir haben dich bei der Probe vermisst.
01:11:18Die nächste ist am Donnerstag um 11.
01:11:20Annabelle.
01:11:22Elisa, Annabelle hier.
01:11:24Lebst du noch?
01:11:26Nächste Probe, Montag, 10 Uhr.
01:11:28Tschüss.
01:11:41Das ist die Mailbox von Prof. Gehlen.
01:11:44Nachrichten bitte nach dem Fünftum.
01:11:46Danke.
01:11:51Das ist eindeutig ein römischer Helm.
01:11:54Das könnte der Beweis dafür sein,
01:11:56dass wir an der richtigen Stelle waren.
01:11:58Das ist doch fantastisch.
01:12:00Können wir endlich an die Öffentlichkeit.
01:12:02Naja, wir müssen schon noch die Feinanalysen abwarten.
01:12:05Ludwig, die Fachpresse wartet.
01:12:07Wir müssen ihnen irgendwas liefern.
01:12:09Am besten wir geben gleich eine Expressekonferenz.
01:12:12Wir brauchen ja noch die C14-Datierungen.
01:12:14Sei doch nicht immer so zögerlich.
01:12:16Du bist viel zu bescheiden.
01:12:18Wo ist denn das gefunden worden?
01:12:20Direkt beim Schädel.
01:12:31Das ist es.
01:12:33Das ist die wahre Sensation.
01:12:35Vielleicht hast du recht.
01:12:37Vielleicht können wir tatsächlich schon an die Öffentlichkeit gehen.
01:12:48Was ist denn passiert?
01:12:50Ein Schlaganfall.
01:12:52Wir sind gerade noch rechtzeitig gekommen.
01:13:03Auf einmal wird einem bewusst,
01:13:05wie schnell alles vorbei sein kann
01:13:07und nichts mehr rückgängig zu machen ist.
01:13:10Und dann kommt der Schlaganfall.
01:13:12Der Schlaganfall.
01:13:14Der Schlaganfall.
01:13:16Der Schlaganfall.
01:13:18Und das wird nicht rückgängig zu machen ist.
01:13:21Und wenn es endgültig aus ist, man hat nicht alles getan,
01:13:24das ist das Schlimmste.
01:13:26Also, wer den Kampf scheut, hat den Krieg schon verloren.
01:13:29Auf in den Teutoburger Wald.
01:13:35Hi.
01:13:37Ich bin stundenlang beim Architekten gesessen,
01:13:39aber ich glaube, der kapiert einfach nicht, was wir wollen.
01:13:42Nicht so ein muffiges Büro wie das hier,
01:13:44Mit der aktiven Show rum.
01:13:46Weißt du?
01:13:48Die Varoschlacht in 3D.
01:13:50Beleuchtete Stälen mit den spektakulärsten Fundstücken.
01:13:54Lydia, warte mal.
01:13:55Schau da mal rein.
01:13:57Heute Abend ist eine Soiree in der kambodschanischen Botschaft.
01:14:00Ich denke, da sollten wir hinfahren.
01:14:02Ich muss zur Ausgrabung. Die haben Sturmwarnung.
01:14:05Wir sind doch morgen wieder da.
01:14:07Und als Nächstes denke ich an die Bronzen von Riace.
01:14:11Wir fahren nach Kalabrien und du mit deinem Näschen wirst herausfinden,
01:14:15was es mit denen wirklich auf sich hat.
01:14:17Oder vielleicht die Phoenizier in Amerika.
01:14:20Weißt du, es gibt da neue Hinweise.
01:14:24Okay, okay.
01:14:25Wir fahren zur Ausgrabungsstätte.
01:14:42Und, ihr Mann?
01:14:43Ich dachte, der ist hier.
01:14:45Nein.
01:14:46Wir brauchen ganz starke Plastikplanen.
01:14:49Dann müssen wir die Wände absichern.
01:14:51Hol dir alles an Lacken, was da ist.
01:14:54Ja.
01:14:55Haben Sie noch mehr von den kurzen Wollen?
01:14:58Wir brauchen eine Plane.
01:14:59Die schwere Plastikplane aus den großen Zelten.
01:15:02Das kann nicht erholt werden.
01:15:04Elisa.
01:15:06Wir brauchen noch mehr Plastikplanen.
01:15:09Elisa.
01:15:10Wir brauchen noch mehr Bretter.
01:15:12Was machst du denn hier?
01:15:14Wie du siehst, ich nehme ein Schlappbad.
01:15:16Zu Hause hättest du es bequemer gehabt.
01:15:18Vielleicht.
01:15:19Hier werde ich mehr gebrauchen.
01:15:22Habt ihr überhaupt einen Schlauch, wenn wir nachher abpumpen müssen?
01:15:26Ich habe einen mitgebracht.
01:15:28Lydia!
01:15:29Im Kofferraum.
01:15:30Ich hole ihn.
01:15:38Habt ihr eigentlich keine Riesenschlösser?
01:15:41Machen Sie den Kofferraum auf.
01:15:44Wir brauchen den Schlauch.
01:15:46Komm.
01:16:08Hier.
01:16:09Danke.
01:16:12Das hatten wir schon mal.
01:16:14Das ist schon lange her.
01:16:15Im Hunsrück.
01:16:17Ich habe auch gerade dran gedacht.
01:16:39Das ist gut.
01:16:40Wunderbar.
01:16:41Danke.
01:16:46Na?
01:16:47Na?
01:16:49Na?
01:16:50Na?
01:16:51Na?
01:16:52Na?
01:16:53Na?
01:16:55Na?
01:16:56Na?
01:16:57Na?
01:16:58Na?
01:16:59Na?
01:17:01Na?
01:17:02Na?
01:17:03Na?
01:17:04Na?
01:17:05Na?
01:17:07Ohne dich hätten wir das nie geschafft.
01:17:10Ach, Ludwig.
01:17:12Danke.
01:17:13Wieso bist du eigentlich gekommen?
01:17:16Ich wollte mit dir reden.
01:17:18Ach so.
01:17:19Und ich dachte, du ...
01:17:23Ein anderes Mal.
01:17:24Ich muss jetzt zurück.
01:17:26Noch ein bisschen schlafen.
01:17:28Ich habe doch heute Nachmittag mein Konzert.
01:17:34Puh, was für eine Nacht.
01:17:36Ich habe panische Angst vor Gewitter.
01:17:39In Ordnung.
01:17:40Willst du auch einen Kaffee?
01:17:42Ludwig, wir gehören doch zusammen.
01:17:45Wir sind doch ein geniales Paar.
01:17:48Du mit deinem Instinkt und ich mit meinem Geld.
01:17:51Wir könnten der Geschichte alle Geheimnisse entlocken.
01:17:55Deine Frau hat den Schädel nicht Alcora gegeben.
01:17:59Er hat ihn wahrscheinlich gestohlen.
01:18:07Das ist deine Chance, Elisa.
01:18:09Denk nur an das Konzert.
01:18:11Ob Ludwig wohl kommt?
01:18:17Komm, wir sind spät.
01:18:37Meine Damen und Herren, herzlich willkommen
01:18:40zum diesjährigen Sommerkonzert unseres Konservatoriums.
01:18:44Sie hören heute das Dissonanzenquartett in C-Dur
01:18:48von Wolfgang Amadeus Mozart.
01:18:50Köchel Verzeichnis 465.
01:19:07Musik
01:19:31Elisa, du kannst dich doch nicht für alle Zeiten weigern,
01:19:35oder?
01:19:36Ich find's auch kindisch.
01:19:38Aber ich kann dir immer nur dasselbe sagen.
01:19:41Ich weiß, das mit dem Schädel hätte ich nicht tun sollen.
01:19:45Das musst du nicht mir sagen, sag's Ludwig.
01:19:48Wie denn?
01:19:49Soll ich auf seine Pressekonferenz rennen und sagen,
01:19:53tut mir leid, Herr Kollege, Ihre Frau hab ich nicht gekriegt?
01:19:57Zum Beispiel.
01:19:58Wieso Pressekonferenz?
01:20:00Unser Ausgangspunkt war,
01:20:02dass er es niemals geschafft hätte, mit reiner Strategie
01:20:06die damals stärkste Militärmacht zu besiegen.
01:20:10Er muss sich eine ganz besondere List ausgedacht haben.
01:20:16Diese germanische Gewandnadel wurde unmittelbar neben dem Schädel
01:20:20mit einem römischen Helm gefunden.
01:20:23Kein Römer hätte jemals freiwillig ...
01:20:26... hätte jemals freiwillig eine germanische Fibel angelegt.
01:20:30Das könnte bedeuten,
01:20:32dass Arminius seine Männer verkleidet hat.
01:20:35Und zwar mit römischen Uniformen.
01:20:37Und damit eine heillose Verwirrung angestiftet hat,
01:20:41die er sehr geschickt ausnutzen konnte.
01:20:44Das ist das Ergebnis unserer Forschung.
01:20:47Wie Sie sehen, hat Professor Gehr
01:20:49in sensationelle Beweise geliefert.
01:20:51Wir wissen jetzt, wo die Varusschlacht stattfand
01:20:54und wie die Germanen gegen die römische Übermacht gewinnen konnten.
01:20:58Sieger der Ausschreibung und damit zukünftiger Leiter
01:21:02des römisch-germanischen Forschungsinstitutes
01:21:05ist Prof. Dr. Ludwig Gehlen
01:21:07mit seinem Team von der Universität Hamburg.
01:21:15In Kürze können Sie die Einzelheiten der Varusschlacht
01:21:19in unserer Publikation nachlesen.
01:21:22Erst mal müssen die Feinanalysen fertig sein.
01:21:25Entschuldigung, was soll das heißen?
01:21:28Na ja, ohne C14-Datierung.
01:21:32Prof. Gehlen, können Sie uns alle antanzen lassen,
01:21:35ohne einen wissenschaftlich fundierten Beweis zu haben?
01:21:39Ja, also, wir bewegen uns im Prinzip noch im spekulativen Bereich, aber ...
01:21:44Die Befunde liegen auf der Hand.
01:21:47Haben Sie stichhaltige Beweise,
01:21:49dass es sich bei diesen Funden um germanische Krieger
01:21:52mit römischen Helmen handelt?
01:21:55Also, Sie können sich sicher vorstellen,
01:21:57dass wir noch sehr viel Auswertungsarbeiten vor uns haben.
01:22:01Also im Klartext, was Sie uns hier erzählen, sind schlichte Vermutungen.
01:22:06Aber ich bitte Sie, bis zu einem gewissen Punkt
01:22:09bewegen wir uns doch auf diesem Gebiet immer im Bereich der Spekulation.
01:22:13Die Theorie von Prof. Gehlen ist überhaupt nicht haltbar.
01:22:18Ja.
01:22:22Sie haben recht.
01:22:27Entschuldigen Sie.
01:22:31Wir sehen uns zu Hause.
01:22:42Ludwig.
01:22:45Ludwig. Ludwig.
01:22:48Komm nach Hause.
01:22:50Ich will nicht länger ohne dich sein.
01:22:53Ich brauche dich.
01:22:55Mir fehlt dein Schnarchen und Schniefen.
01:22:58Außerdem bist du der Einzige, der immer weiß, wo meine Brille ist.
01:23:03Und Alcura?
01:23:05Es ist vorbei.
01:23:09Ich hab so viel falsch gemacht.
01:23:11Ich hab mich als Wissenschaftler blamiert.
01:23:15Ich bin unzuverlässig.
01:23:17Vergesslich.
01:23:19Ich bin ein fantasieloser Ehemann.
01:23:22Ich bin ein schlechter Handwerker.
01:23:24Ja. Und dafür liebe ich dich.
01:23:28Ludwig.
01:23:44Aber die Klinke reparierst du noch, oder?
01:24:14Ludwig.
01:24:44Hör mal, Ludwig, was die Allgemeine schreibt.
01:24:47Selten wurde Mozart mit weniger Gefühl gespielt.
01:24:51Naja.
01:24:53Wenigstens hat mich das Quartett nicht leicht gefeuert.
01:24:57Ich weiß.
01:24:59Ich weiß.
01:25:01Ich weiß.
01:25:03Ich weiß.
01:25:05Ich weiß.
01:25:08Ich weiß.
01:25:10Ich weiß.
01:25:12Das Quartett nicht leicht gefeuert.
01:25:14Ich glaube an dich.
01:25:17Und an die Karrusche.
01:25:19Aber jetzt geht's erst mal auf große Reise.
01:25:22Diesmal kann nichts mehr schiefgehen.
01:25:25Wann?
01:25:27Übermorgen.
01:25:29Ludwig! Oh, Lud!
01:25:31Da muss ich ja jetzt packen.
01:25:34Ja.
01:25:36Guten Morgen.
01:25:38Frau Gehlen? Ja.
01:25:40Guten Morgen.
01:25:56Frau Gehlen, ich ...
01:25:58Schon gut.
01:26:01Wir können uns das schlechte Gewissen teilen.
01:26:04Kann ich Ludwig sprechen?
01:26:06Nur in meinem Beisein.
01:26:08Sie können sich gar nicht vorstellen, was ich gerade entdeckt habe.
01:26:12Es geht um den Schädelknochen.
01:26:15Hallo, Ludwig.
01:26:17Hallo, Lydia.
01:26:19Es geht um das Stück Schädel, das absprang, als deine Frau ...
01:26:23Naja, ist ja auch egal.
01:26:25Auf jeden Fall habe ich dieses Stück sofort einer Chromosomen-Untersuchung unterziehen lassen.
01:26:31Und?
01:26:33Du hast dich geirrt.
01:26:35Es waren nicht die Cherusker, die sich als Römer verkleidet haben.
01:26:39XX, mein Lieber.
01:26:41Dieser Knochen ist eindeutig weiblich.
01:26:43Es waren ihre Frauen.
01:26:46Frauen? Ohne Zweifel.
01:26:48Das heißt, dass sich die Frauen mit ihren Männern ...
01:26:51in die Schlacht gestürzt haben.
01:26:53Aus der Forschung ist bekannt, dass den Cheruskern die Ehe heilig war.
01:26:57Die ganze Geschichte muss umgeschrieben werden.
01:27:01Alle Quellen müssen neu interpretiert werden.
01:27:04Halt. Später.
01:27:06Varus kann warten.
01:27:09Übermorgen stechen wir in See.
01:27:11Ludwig, das finde ich großartig.
01:27:13Aber weißt du, denk doch mal an die Sommerstürme.
01:27:17Den Seegang, die Sonne.
01:27:19Du kriegst doch sofort einen Sonnenbrand.
01:27:23Ja, und dann ständig Muscheln auf dem Tisch.
01:27:26Nein, nein, Elisa.
01:27:28Diesmal nicht. Versprochen ist versprochen.
01:27:32Also gut.
01:27:34Um ehrlich zu sein, ich kann eine Konzerttournee machen.
01:27:38Mit dem Streichquartett.
01:27:41Hier, quer durch die deutsche Provinz.
01:27:44Und du willst doch nicht alles den Römern überlassen.
01:27:54Wir haben in Halle gespielt,
01:27:56in Peiner, in Simmern und in Aschaffenburg.
01:27:59Aber jetzt habe ich wenigstens die mütige Konzerterfahrung.
01:28:03In der Zwischenzeit hat Ludwig den Schauplatz der Varusschlacht
01:28:07fast komplett umgegraben.
01:28:09Das war viel Arbeit.
01:28:12Und dafür brauchte er Hilfe.
01:28:14Ich verstehe es nicht.
01:28:16Wie kann sich ein so bedeutender und erfahrener Feldherr wie Varus ...
01:28:20Sieht das nicht wie der Beginn
01:28:22einer wunderbaren deutsch-italienischen Zusammenarbeit aus?
01:28:27Das ist ja ein bisschen nervig.
01:28:29Aber ja.
01:28:56Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017