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Bei den Studierendenprotesten, die Anfang August zur Flucht von Langzeitregierungschefin Hasina führten, wurden Hunderte Demonstrierende getötet. Rahat war einer von ihnen.

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Transkript
00:01Ein Haus in Trauer.
00:08Diese Mutter hat ihr einziges Kind verloren.
00:12Schottner sagt, ihr Sohn Rahat Hussein sei am 18. Juli von Sicherheitskräften erschossen worden.
00:18Er hatte zusammen mit anderen Studierenden gegen die staatliche Quotenregelung in Bangladesch protestiert.
00:24Dieses Bild wurde kurz vor dem Tod des 18-Jährigen aufgenommen.
00:31Mein Sohn wurde ermordet. Wie kann das jemals wieder gut gemacht werden?
00:36Und er wurde nicht von Zivilisten ermordet. Er wurde nicht durch eine zufällige Kugel oder Munition ermordet.
00:42Der Mord wurde von Beamten der Regierung begangen.
00:45Und mein Sohn wurde durch eine Kugel getötet, die mit meinen Steuergeldern gekauft wurde.
00:50Was kann ich noch sagen? Ich habe keine Worte.
00:55Aus den medizinischen Unterlagen geht hervor, dass Rahat mit einer Schusswaffenverletzung am Kopf ins Krankenhaus gebracht wurde.
01:03Bei der Ankunft wurde er für tot erklärt.
01:06Ich habe seinen toten Körper gesehen. Ich habe ihn nicht lebend gesehen.
01:12Und auf den Videos, die die Leute gemacht haben, konnte ich sehen, dass sie meinen Sohn ins Krankenhaus brachten und ihm Sauerstoff gaben.
01:19Und dass er in den Kopf geschossen wurde. Es war tödlich. Sie drückten auf die Wunde. Und dass er Atemprobleme hatte.
01:32Shobna arbeitet in einer Textilfabrik. Ihr Mann ist Wanderarbeiter in Saudi-Arabien.
01:39Die Familie sparte Geld für Rahats höhere Ausbildung.
01:44Shobna zeigt uns die Zeugnisse ihres Sohns.
01:49Wie tausende andere Studierende glaubt Rahat, dass seine einzige Chance auf ein besseres Leben in einem fairen Beschäftigungssystem liegt
01:57und ging auf die Straße, um gegen die umstrittenen Quoten für die Vergabe der begehrten Regierungsjobs zu protestieren.
02:04Die Quotenregelungen wurden inzwischen teilweise zurückgenommen, aber das tröstet Mütter wie Shobna kaum.
02:10Er hat viele Träume hier gelassen. Auch ich hatte viele Träume, die sich nicht erfüllt haben.
02:16Vielleicht hätte er sie erfüllen können. Das bereitet mir jetzt großen Schmerz.
02:21Diese Erinnerungen, sie bringen uns am meisten zum Weinen.
02:25Sein Körper ist nicht mehr unter uns, aber die Erinnerungen werden für immer bleiben.

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