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Mit Bambusstab und Dorn werden beim Hand Tapping Motive unter die Haut gebracht. Eine jahrtausendealte Tradition, die auch ein Indonesier in Hamburg anbietet.

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Transkript
00:00Holzstäbe und ein Künstler, der mit rund 100 Schlägen pro Minute eine Nadel in die Haut sticht.
00:10Das ist Handtapping. Der Indonesier Arependule nutzt diese tausende Jahre alte Technik.
00:17Wir wollen herausfinden, wie schmerzhaft ist das und warum tut sich seine deutsche Kundschaft das stundenlang an.
00:23Mit einer Maschine wäre das in nur 10 Minuten oder einer halben Stunde fertig.
00:32Aber beim Handtapping arbeitet man mit Werkzeugen, wie mit einem Hammer.
00:39Und da muss man genau wissen, wie man ihn ansetzen muss.
00:46Alissa Samberg will das Handtapping heute in Hamburg ausprobieren.
00:50Obwohl sie schon Tattoos hat, ist diese Erfahrung neu für sie.
00:55Ich bin aufgeregt, auf jeden Fall.
00:58Vor der Session bereitet Pendul sein Arbeitsmaterial vor.
01:05Seine indonesische Kundschaft will oft die Motive sehr genau vorgeben.
01:10Die Deutschen reizt vor allem die Erfahrung und dass diese Tattoos etwas Besonderes sind.
01:16Sie fragen zuerst, wie sehr tut das weh?
01:21Ich sage, das Handtapping ist weniger schmerzhaft als ein Maschinentattoo.
01:26Das Klopfen mit der Hand erzeugt Punkte und die Haut wird nicht eingerissen.
01:32Anders als bei der Maschine. Das Einreißen tut mehr weh als das Punktieren beim Handtapping.
01:40Damit die Stiche regelmäßig gelingen und sich die Farbe gleichmäßig verteilt, arbeitet der Tätowierer mit einer Kollegin.
01:47Die sogenannte Stretcherin hält die Haut durch Ziehen gespannt.
01:51Die Kundin Alissa hat zunächst tatsächlich kaum Schmerzen, bis Pendul den oberen Teil des Motivs sticht.
02:00Das tut weh. Je näher wir zur Knie kommen, desto mehr tut es weh.
02:09Gelernt hat Pendul sein Handwerk in Indonesien auch von indigenen Künstlern.
02:14Handtapping soll seit mehr als 3000 Jahren praktiziert werden, unter anderem auf der Insel Mentewey.
02:20Tattoos wurden während der niederländischen Kolonialherrschaft in Indonesien verboten
02:25und auch später in den 1980er Jahren unter dem Regime von Präsident Suwarto.
02:30Als Pendul mit dem Tätowieren anfing, war sein eigenes Studio auf Bali, das er bis heute betreibt, kaum vorstellbar.
02:39Im Indonesien der Jahre 1995, 1996 wurden Leute, die sich tätowieren ließen, als Kriminelle eingestuft.
02:46Ich habe schon selbst unter einer Brücke tätowiert und wurde von dort vertrieben.
02:52Im norddeutschen Hamburg ist der Tattoo-Künstler der Liebe wegen gelandet.
02:57Seine Frau Jana lernte er 2017 auf Bali kennen.
03:01Heute pendelt das Paar mit der gemeinsamen Tochter zwischen Deutschland und Indonesien und den beiden Tattoo-Studios, die sie führen.
03:13Zurück bei der Session mit Kundin Alissa. Nach knapp drei Stunden fehlen nur noch wenige Stiche.
03:20Das Tattoo ist inspiriert von traditionellen Motiven.
03:23Das Design stammt jedoch von Pendul, der sich die indigene Kultur nicht aneignen will.
03:29Er entwirft jedes Tattoo individuell für eine Person.
03:34Ein Vorteil der traditionellen Methode, die Wunden in der Haut verheilen anschließend schneller.
03:40Aber noch wichtiger, wie gefällt Alissa das Ergebnis?
03:45Ich finde es super schön. Perfekt.
03:51Als Indonesier bin ich stolz, diese Kultur in die Welt zu tragen.
03:55Ich komme zwar von der Insel Java und nicht aus Mentewey oder Borneo,
03:59aber es macht mich sehr stolz, dass Indonesien diese Tattoo-Tradition hat.
04:05Mit jedem seiner Tattoos verewigt Adel Pendul ein Stück indonesischer Kultur auf der Haut eines Menschen.
04:11Kleine Brücken zwischen Kulturen, die ein Leben lang bleiben.
04:17Er hat sich für die Kultur in den Augen gelegt.
04:20Er hat sich für die Kultur in den Augen gelegt.
04:23Er hat sich für die Kultur in den Augen gelegt.
04:26Er hat sich für die Kultur in den Augen gelegt.
04:29Kleine Brücken zwischen Kulturen, die ein Leben lang bleiben.

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