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Die Rosenheim-Cops (73) Staffel 5 Folge 19 - Die Leiche im Moor

Bei den Bauarbeiten einer Großbaustelle finden Arbeiter Skelettteile, an denen sich rasch Spuren einer Gewalttat feststellen lassen. Während Pathologin Dr. Kern noch das Alter der Leiche untersucht, ist für den Rosenheim-Cop Korbinian Hofer der Fall klar. Bei dem Toten kann es sich nur um seinen Jugendfreund Ulrich Amerang handeln. Er war damals beim Bauunternehmer Kreil angestellt, aber von einem auf den anderen Tag verschwunden. Die beiden Cops gehen den Ermittlungen nach, aber obwohl Christian Lind Hofers Verdacht gegenüber anfangs skeptisch ist, erkennt auch er bald, dass ihre Fragen alte Wunden aufreißen. Während Bauunternehmer Alfons Kreil sich zunächst gar nicht erinnern kann, trifft die Nachricht vom Leichenfund dessen Gattin Annette umso mehr.
Kaum zu glauben, dass Ulrich Amerang damals nur ein Angestellter ihres Mannes war. Aber auch der Elektriker Toni Schneider kann einiges zu den Ermittlungen beitragen. Auffällig nur, dass er plötzlich mit Geld um sich wirft, obwohl sein kleines Unternehmen kaum viel abwerfen dürfte. Irgendetwas muss damals geschehen sein, was Kreil, seine Frau und Toni Schneider miteinander verbindet. Aber während die Cops den Mordfall klären, stellt Pathologin Dr. Kern fest, dass es sich bei der Leiche gar nicht um Ulrich Amerang handelt.

Die Rosenheim-Cops (73) Staffel 5 Folge 19 - Die Leiche im Moor
Die Rosenheim-Cops (73) Staffel 5 Folge 19 - Die Leiche im Moor
Die Rosenheim-Cops (73) Staffel 5 Folge 19 - Die Leiche im Moor
Die Rosenheim-Cops (73) Staffel 5 Folge 19 - Die Leiche im Moor
Transkript
00:00Marie, wo bleibt der Kaffee?
00:23Musst du die Bohnen erst importieren?
00:32Ach, Herrschaftszeiten, da ist auch kein Saft drauf.
00:40Karabinian!
00:41Was ist denn los?
00:42Du mit deinem Verhau, da hast du wieder rumgebastelt, ha?
00:44Und der Stadtrat wartet auf mein Memorandum, was er mir nicht losschicken kann, wegen dir!
00:49Aua!
00:50Gibt's jetzt keinen Kaffee?
00:50Nein!
00:51Ich muss jetzt nach München, an Vincent geht's nicht gut.
00:53Ich glaub, der schmeißt die Leerstelle.
00:55Du, und das bringst du mir in Ordnung, geh heut noch!
00:57Ja.
00:57Sofort!
00:58Ja.
01:08Nein!
01:10Weiträumig absperren, hab ich gesagt!
01:11Das ganze Gelände, mit hinten dem Container!
01:14Und wenn das Band zu kurz ist, dann hab ich noch was im Auto, gell?
01:16Wahrscheinlich schon.
01:17Ja.
01:17Hallo, Karabinian!
01:19Und schon wieder die Mailbox.
01:21Ja, ich spreche nach dem Signalton.
01:23Karabinian, hier ist der Michi.
01:24Bei uns ist die Hölle los und von euch zwei ist niemand da!
01:27Also wenn du dich bitte melden könntest, als Schlussende!
01:30Start!
01:33Ihr könnt jetzt nicht weiterfahren, das ist ein Tatort!
01:37Wickerl, nimm die Personalien auf!
01:39Ich warte, bitte.
01:39So.
01:41Was ist mit euch?
01:42Schafft ihr's oder braucht ihr noch etwas?
01:43Nein, wir fahren jetzt rein.
01:45Entschuldigung.
01:46Aber jetzt halt.
01:47Servus, Michi, eben, was gibt's?
01:49Karabinian, pass auf!
01:50Ich bin hier auf dem Baugelände von dem neuen Moorbad.
01:53Also, wenn du mich fragst, so wie diese Leiche ausschaut,
01:57die liegt schon länger da.
01:59Na, dann passiert's ja nicht so.
02:01Also Karabinian, Entschuldige bitte, das ist doch keine Einstellung.
02:04Ich hab hier alles im Griff.
02:05Aber es ist ...
02:06Was ist denn das für ein Ton?
02:08Wickerl, du sperrst nach hinten ab, ich kümmere mich um die Personalien.
02:11Aber es wäre schon sehr schön, wenn du auch noch da wärst, gell?
02:14Ach ja.
02:15Michi, ich bin noch nicht einmal gescheit zum Frühstücken gekommen.
02:17Warum rufst du nicht deinen Lind an?
02:19Er weht den Sohn, der kommt doch erst aus Göttingen.
02:22Stimmt.
02:23Aber ich hab's ihm gleich gesagt.
02:24Wenn er Montag früh erst losfährt, dann wird das eng.
02:27Ich hab auf jeden Fall jetzt keine Zeit.
02:28Ich muss noch auf den Elektriker warten, aber der ist eh gleich da.
02:31Dann sag ihm, er soll sich beeilen, bei uns brennt der Busch.
02:35Auwe.
02:36Was ist?
02:37Das ist direkt kriminell.
02:39Weißt du das?
02:40Kriminell?
02:41Also das ist doch nicht das, was du selber installiert.
02:43Damals, wenn du beim Kreien gearbeitet hast.
02:45Sowieso.
02:46Damals hat das auch alles gepasst.
02:48Aber da hat ja wohl auch einer dran rumgebastelt.
02:52Kein Wunder, dass da ständig der Strom ausfällt.
02:54Also ich wüsste nicht, wer da dran rumgebastelt haben soll.
02:57Also das ganze System muss erneuert werden.
02:59Und am besten verlegen wir gleich frische Kabel.
03:02Toll.
03:03Und was soll das kosten?
03:04Ist das kein Garantiefall?
03:07Ich würde dir ein sauberes Angebot machen.
03:09Und könnte auch gleich anfangen.
03:10Momentan hätte ich nämlich gerade Zeit.
03:12Hast du sonst gerade nichts zu tun?
03:13Passt schon.
03:14Aber ich muss ja nicht immer für den Kreil arbeiten.
03:16Da bist du als Superunternehmer sowieso immer der Depp.
03:19Dann machst du mir mal dabei einen kurzen Voreinschlag.
03:22Eine große Lösung oder eine kleine?
03:24Solange es keine ganz große ist.
03:26Das entscheiden wir später.
03:27Ich muss jetzt los, ich hab Arbeit.
03:29Draußen, wo der Kreil baut, haben sie eine Leiche gefunden.
03:32Also, bis später.
03:39Alter zwischen 16 und 20.
03:42Größe 1,75.
03:44Männlich.
03:46Ein sehr kräftiges Gebiss.
03:48Biss auf den Schneidezahn, oder?
03:50Den hat sie vielleicht beim Ausgraben rausgehabt.
03:53Die Backerscheibe.
03:54Mensch, Mann.
03:55Sonst wird die nix sein.
03:57Oder?
03:58Das ist keine frische Bruchstelle.
03:59Auch nicht die Schädelfraktur.
04:02Der Rand lässt auf einen stumpfen Gegenstand schließen.
04:06Mhm.
04:07Ja.
04:08Ein Hanger oder vielleicht ein Holzknüppel.
04:11Oder vielleicht eine Flasche?
04:13Ja, eine Flasche wäre möglich.
04:15Ja, wann ist der jetzt eigentlich umgekommen?
04:17Das ist schwer zu sagen.
04:19Weil er nicht skelettiert, sondern mumifiziert ist.
04:21Aufgrund der Bodenbeschaffenheit.
04:23Wir hatten im Studium mal so einen Fall.
04:25Da wurde vermutet, dass der Tote 50 Jahre oder länger im Boden gelegen hat.
04:31Es waren aber nur 25.
04:34Und trotzdem war die Mumifizierung vollständig abgeschlossen.
04:37Tatsache, ja.
04:39Das heißt, dass wir den Moorboden genau zu suchen lassen müssen, Michi.
04:42Der Moor?
04:43Ja.
04:44Verstanden?
04:45Ja, ja.
04:46Alles gut.
04:47Also, es könnte sein, dass der Tote vor ca. 30 Jahren verschieden ist.
04:51Durchaus, das könnte sein, ja.
04:55Das war 1975.
04:58Hast du einen Verdacht?
04:59Nein.
05:00Nein, das war 76.
05:04Sie sollten im Moment von einer genauen Datierung absehen.
05:07Da spielen zu viele Faktoren eine Rolle.
05:09Ja, trotzdem.
05:10Das würde ich nachschauen lassen.
05:14Ja, Frau Stockl.
05:15Ja, seien Sie doch so lieb.
05:17Und schauen Sie das Archiv runter.
05:19Das ist ja 1976.
05:21Und das ist eine Vermissten-Sache.
05:23Der Name ist Ulrich Ammerang.
05:29Na ja, das ist auch nicht schlecht.
05:32Vermissten-Anzeige.
05:35Uli Ammerang.
05:38Und, Frau Stockl, haben Sie die Achte?
05:40Freilich.
05:42Ich habe auch schon ein bisschen drin gelesen.
05:44Da ist aber nichts vermerkt,
05:45was Sie damals in dem Fall ermittelt hätten.
05:47Das wäre auch schwierig gewesen, da war ich in der siebten Klasse.
05:50Wissen Sie, was ich mir denke?
05:52Nein.
05:53Und mit Verlaub, das möchte ich im Augenblick gar nicht wissen.
05:56Ich möchte mir halt ausnahmsweise mal selber das Bild machen.
05:59Okay?
06:04Also.
06:05Ja.
06:31Na?
06:33Wo ist Na?
06:35Was meinen Sie?
06:36Nichts.
06:38Wissen Sie, was mir aufgefallen ist?
06:40Dass nicht die Mama die Vermisstenanzeige aufgegeben hat,
06:44sondern sein Arbeitgeber, ein gewisser Alfons Greil.
06:49Ja, da hast du recht, Frau Stockl.
06:51Die Mutter hat sich herzlich wenig um den Buben gekümmert.
06:54Der Uli war oft zum Essen bei uns.
06:56Dann haben Sie den also gekannt?
06:58Na ja, freilich.
07:00Der Uli war ein sehr, sehr guter Freund für mich.
07:02Auch wenn er um einige Jahre älter war.
07:05Und dann ist der von einem Tag auf dem anderen verschwunden.
07:08Als der so plötzlich weg war, haben einige gemeint,
07:11er wäre vielleicht nach Hamburg aufs Schiff.
07:14Aber die meisten von uns haben gedacht,
07:16er ist mit dieser Rockband weitergezogen.
07:19So eine englische, Chet Chang Chaiwa haben die geheißen.
07:22Aber dass sich der nie wieder gemeldet hat, auch nicht bei mir,
07:25das hab ich nie verstanden.
07:2714 Jahre alt war ich damals.
07:30Herr Hofer.
07:32Jetzt hören Sie mal zu.
07:34Cherchez la femme.
07:37Das ist Französisch,
07:38und das heißt, dass da eine Frau ihre Finger im Spiel gehabt hat.
07:41Das ist bei 90% der Fälle auch so.
07:4319%?
07:45Danke, Frau Stockl.
07:47Nachdem Sie mit Zahlen so gut können,
07:49wären Sie so lieb und suchen mir die Nummer vom Kreis raus.
07:52Und wenn Sie das haben,
07:54dann melden Sie sich bei der Polizeischule in Hiltrup.
07:58Was soll da?
07:59Sich als Lehrkraft bewerben.
08:01Ich würde es unterstützen.
08:02Sie machen doch nur Spaß, oder?
08:22Was heißt denn da Ermittlungen?
08:24Der Tote ist doch längst abtransportiert worden.
08:27Da hätten Sie doch die Baustelle freigeben können
08:29und wir können wieder arbeiten.
08:31Es hat ohnehin lang gedauert, bis wir wieder anfangen haben können.
08:34Ja bloß, weil irgendwelche Spinner sich Sorgen machen
08:37um Schmetterlinge oder Frösche.
08:40Und jetzt geht wieder nix weiter.
08:52Was machst du denn hier?
08:53Nix.
08:54Gewartet hab ich auf dich.
09:02Was ist denn schon wieder?
09:05Wieso?
09:07Du hast einen ganz roten Kopf.
09:11Mit den Tabletten musst du auch vorsichtig sein, das weißt du doch.
09:14Nix wie Ärger.
09:22Hörst du deine Mailbox nicht ab?
09:24Warum?
09:26Ein Hauptkommissar Hofer hat mich angerufen.
09:28Dich hat er nicht erreicht.
09:29Was hat er gewollt?
09:30Hat er nicht gesagt.
09:34Hast du was angestellt?
09:36Nicht, dass ich wüsste.
09:40Jedenfalls sollen wir aufs Kommissariat kommen.
09:42Also du.
09:43Aber wenn es dir recht ist, komm ich mit.
09:46Es interessiert mich schon, was da los ist.
09:49Mich auch.
09:53Na, es ist halt so, Frau Stocke.
09:55Wir brauchen noch die DNA-Analyse.
09:57Ach, seien Sie sich denn noch nicht so ganz sicher?
10:00Herr Hofer, Herr Greil hat mich gerade angerufen können,
10:03wenn ich die Baustelle freigebe.
10:05Ja, erst wenn der geologische Sachverständige draußen war.
10:08Das liegt ja auch im Interesse der Stadt, dass das vorwärts geht.
10:11Immerhin ist dieses Moorbad hier auch eine Bereicherung für Rosenheim.
10:16Ich brauch's nicht.
10:17Den Badeingang drüben haben wir 30 Stück.
10:19Haben Sie den Greil schon erreicht?
10:21Der müsste bald da sein.
10:22Sie haben den Herrn Greil als Zeugen vorgeladen.
10:24Jaja, ich hab aber Fragen an den.
10:26Wissen Sie, es könnte sein, dass der Tote ein damals junger Bursche ist,
10:30der für ihn gearbeitet hat.
10:32Bei beiden fehlt der gleiche Teil vom gleichen Schneidezahn.
10:35Und der Greil hat damals auch die Vermissten-Anzeige erstattet.
10:38Könnte, könnte. Haben wir denn keine DNA-Analyse?
10:41Das läuft.
10:43Kommen Sie, ich möchte das genauer haben.
10:45Wer will's genauer haben?
10:48Sie wissen, wer Greil ist?
10:50Freilich.
10:51Ich würde ihn ja auch nicht belästigen,
10:53wenn er nicht damals diese Vermissten-Anzeige gemacht hätte.
10:56Wie ging das aus?
10:57Negativ.
10:58Auch die internationale Suchmeldung ohne Ergebnis.
11:01Jetzt möchte ich persönlich wissen, an was sich der Greil noch erinnert.
11:05Irgendwas muss da ja gewesen sein.
11:07Wieso?
11:08Ja, sonst wär er wohl kaum erschlagen worden, der Uli.
11:10Also, wenn der Tote der Uli ist.
11:12Fremdeinwirkung, das steht fest.
11:15Ich glaub nicht, dass er sich selbst mit einem stumpfen Gegenstand
11:18den Schädel eingeschlagen hat
11:19und sich dann drei Meter tief in die Erde eingeklebt.
11:25Die waren jetzt da.
11:26Wer denn?
11:27Ja, der Greil und seine Frau.
11:29Herr Reimann, die Greils.
11:31Möchten Sie dabei sein?
11:32Nein, nein, das muss nicht sein.
11:33Sie machen das schon mit dem nötigen Fingerspitzengefühl.
11:36So, bitteschön.
11:40Warte mal.
11:41Das kommt mir gar nicht zum Pass.
11:43Reine Routine.
11:44Der Herr Hofer hat nur ein paar Fragen zu den laufenden Ermittlungen.
11:48Wenn was ist ...
11:49Vielen Dank, Herr Doktor Helpt.
11:52Grüß Sie Gott, nehmen Sie doch bitte Platz.
11:57Ja, schön, dass Sie sich noch einrichten konnten.
12:01Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie sich beeilen könnten.
12:04Ich hab noch einen Termin im Bauausschuss.
12:06Ja, Herr Greil.
12:09Erinnern Sie sich noch an den Ulrich Ammerang?
12:15Der junge Ammerang, natürlich.
12:17Ich dachte, aus dem wird noch was.
12:19Aber dann haut er plötzlich ab.
12:21Sie haben ja damals die Vermissten-Anzeige gemacht.
12:23Richtig.
12:24Später dachte ich, er muss sich ein bisschen austoben,
12:27dann kommt er wieder zurück.
12:28Aber das war nicht der Fall.
12:31Ich weiß auch noch, dass ich ihm einen Vorschuss gegeben hab.
12:34300 Mark.
12:35Ich hab ja meine Lehrlinge immer sehr gut bezahlt.
12:37Wissen Sie was über den Uli?
12:39Nicht viel.
12:40Nur, dass ihn einer im Moor vergraben hat.
12:43Und Feuer hat ihm den Schädel eingeschlagen.
12:45Macht.
12:46Ob Mord oder Totschlacht, das wissen wir noch nicht.
12:49Wann haben Sie den Uli zum letzten Mal gesehen?
12:51Ganz genau, wie er bei mir auf der Matte gestanden ist,
12:54wegen dem Vorschuss.
12:55In der Woche war ein Fest, da war eine englische Band,
12:58Jack, äh ...
12:59Jack Junk Driver.
13:01Ja.
13:02Ich weiß es noch wie heut.
13:03Ja, und dann war er plötzlich weg.
13:05Haben Sie irgendwas mitbekommen von dem Streit?
13:08Also, war da irgendwas im Busch?
13:10Vielleicht mit dem Kollegen?
13:12Wir haben immer ein ausgezeichnetes Betriebsklima gehabt.
13:15Haben wir heute noch.
13:16Schön.
13:17Der hat doch keinem was getan, so lustig, wie er immer war.
13:20Sie kennen sich noch recht gut, an den Uli erinnern wir uns.
13:29Na ja, das ist ja auch furchtbar.
13:32Allerdings.
13:34Hey, Uli.
13:37Hoppla.
13:41Bitte.
13:42Danke.
13:43Alles in Ordnung?
13:44Sind Sie auch Polizist?
13:45Ja, ich bin Hauptkommissar Lindh, warum?
13:47Dann schaffen Sie den Mörder herbei.
13:49Es hat der Uli verdient,
13:50dass wenigstens ein Mörder zur Rechenschaft gezogen wird.
13:53Entschuldigung.
13:57Frau Stockl, ich hab ...
13:59Da drinnen sitzt der Mann von der Frau Kreil.
14:02Von der Frau Kreil?
14:03Aha, und was liegt da?
14:05Ich sag nur so viel.
14:06Für mich kristallisiert sie schon ein ganz spezielles Bild heraus.
14:10Aha.
14:11Noch weitere Fragen?
14:12Ja, ich weiß schon.
14:13Der Bauausschuss wartet auf Sie.
14:16Gibt's Probleme?
14:18Manchmal denk ich, ich verkauf alles und fahr in die Südsee.
14:21Ja, das denk ich mir auch manchmal.
14:23Aber man hat eine Verantwortung.
14:25Auf Wiedersehen.
14:26Wiedersehen.
14:27Morgen.
14:28Wiedersehen.
14:29Ja, der Herr Kollege, den Herrn Präsidenz.
14:31Aha.
14:32Also Sie hatten recht,
14:33die Straßen waren ziemlich voll heute Morgen, tut mir leid.
14:35Kein Problem.
14:37Lesen Sie sich erst mal die Akte durch,
14:39den Rest erzähl ich Ihnen später.
14:40Sind das Tatverdächtige der Herr und die Frau Kreil?
14:43Das wär zu früh.
14:45Vielleicht handelt es sich um eine Beziehungstat.
14:47Ja, das hat Frau Stockl auch eben gesagt.
14:49Tja, die Frau Stockl, die ist Experte in den Beziehungsfragen.
14:53Ja.
14:54Hallo, Herr Korbinian.
14:56Die Pickeltonja, das hätt ich auch nicht gedacht.
14:58Was?
14:59Dass du im Sozialdienst bist.
15:01Das war als Bedienung ja quasi auch schon.
15:03Aber nachdem die Gäste immer weniger werden
15:05und die Alten immer mehr,
15:06bist du noch bei der Polizei?
15:08Jaja, du, ist die Frau Amarant da?
15:10Nein.
15:11Gut.
15:12Das ist die Frau Amarant.
15:13Das ist die Frau Amarant.
15:14Das ist die Frau Amarant.
15:15Das ist die Frau Amarant.
15:16Das ist die Frau Amarant.
15:17Das ist die Frau Amarant.
15:18Das ist die Frau Amarant.
15:19Das ist die Frau Amarant.
15:20Das ist die Frau Amarant.
15:21Du bist die Tante Kutter?
15:22Nein, warum?
15:23Ich wollte wegen Ihrem Sohn zu ihr.
15:25Das ist der Ulli, den Sie ausgeräumt haben.
15:28Ich wollte mit seiner Mutter sprechen,
15:30die ist aber nicht zu erreichen gewesen.
15:32Weißt du, wo die ist?
15:33Die ist auf der Pflegestation.
15:34Gestern ist sie eingeliefert worden.
15:36Ich hab grad noch ein paar Sachen für sie geholt.
15:38Nach dem Ulli brauchst du sie gar nicht erst fragen.
15:40Alzheimer.
15:41Ich glaub, die erinnern sich nicht mehr mehr,
15:43dass sie mal einen Sohn gehabt hat.
15:45Aber du erinnerst dich schon noch an den Ulli, oder?
15:48Freilich.
15:49Den hab ich schon recht gern gehabt, die alten Geschichten.
15:52Und jetzt haben sie ihn ausgeraubt. Wieso den umgekommen? Ermordet?
15:57Wär möglich.
15:58Schöner vermutet, dass den einer umgebracht hat.
16:01Wieso?
16:02Ja, da hätte manch einer einen Grund.
16:04Wer denn zum Beispiel?
16:06Meiner Sache. Niemand Bestimmtes.
16:11Aber der Uli hat ja nix anbrennen lassen.
16:13Egal, ob die ledig waren oder verheiratet oder jung oder alt,
16:17der Uli ist ein richtiger Halodreh.
16:19Du meinst also, es könnte jemand auf Scheife suchen?
16:24Oder aus gekränkter Ehre.
16:26Weißt du, was die auch machen kann?
16:29Die macht dich zum seelischen Krüppel.
16:31Ich krieg das so oft mit bei meinen Patienten.
16:34An wen denkst du da im Besonderen?
16:36An niemanden. Ich verdächtige keinen.
16:47Frau Kreil?
16:49Guten Tag.
16:51Was machen Sie da?
16:55Hier hat er gelegen.
16:57Ich weiß.
16:59Deshalb bin ich ja hier.
17:03Was ist denn los?
17:05Ich hab's nicht verstanden.
17:07Ich hab's nicht verstanden.
17:09Ich hab's nicht verstanden.
17:11Ich hab's nicht verstanden.
17:13Ich hab's nicht verstanden.
17:15Ich hab's nicht verstanden.
17:17Ich hab's nicht verstanden.
17:20Warum ist er da?
17:22Ich weiß es nicht.
17:24Er ist tot.
17:42Sie haben ihn geliebt?
17:45Ich habe ihn gut verstanden.
17:51Ich mochte ihn. Er war für mich wie ein Bruder.
17:57Glauben Sie, dass er Feinde hatte?
18:00Uli? Nein.
18:03Ich dachte mir immer, wenn ihm etwas passiert ist,
18:05dann war das vielleicht ein Ungeschick,
18:08ein Zufall, ein Versehen,
18:12ein Verbrechen.
18:16Er war doch noch so jung,
18:18so unbekümmert, so sorglos,
18:22optimistisch.
18:26Man vermutet ja, dass er in dieser Band weggegangen ist.
18:30Ja, das glaubte ich auch.
18:34Aber dass er sich nicht verabschiedet hat,
18:36das habe ich nie verstanden.
18:40Ihr Mann hat ihn damals suchen lassen, nicht wahr?
18:42Er hat die Vermisstenanzeige gestellt.
18:46Finde ich sehr anständig von ihm.
18:48Das war doch selbstverständlich.
18:53Wann wird die Leiche freigegeben?
18:56Ich will mich um die Beerdigung kümmern.
18:59Also Frau Krall, das ist absolut noch nicht aktuell.
19:02Wir wissen ja nicht mehr genau, ob es wirklich Ulrich Ammerang ist.
19:05Was?
19:07Also natürlich deuten alle Anzeichen darauf hin,
19:09aber wir müssen das schon noch genauer untersuchen.
19:11Wir wissen nicht, wie das ist.
19:13Die Gesellschaft ist da halt sehr penibel und, naja,
19:16wäre auch irgendwie peinlich, wenn sie herausstellt, dass...
19:18Allerdings.
19:20Aber wie gesagt, ist eigentlich mehr eine Formsache.
19:24Und wenn er doch noch lebt?
19:44Da kann ich ja lange klopfen.
19:46Ah, servus.
19:48Hey, Maik.
19:50Die Marie ist nach München gefahren, den Vincent holen.
19:53Und an mir bleibt Prima angesehen.
19:55Also zu was hast du dich jetzt entschieden?
19:57Elektrotechnisch.
19:59Die große Lösung oder die kleine?
20:01Maik, fangst du doch mal mit dem Nötigsten an.
20:04Sowieso.
20:06Sag mal, den Ulli, den hast du doch auch gekannt.
20:10Was für einen Ulli?
20:12Der Ammerang-Ulli.
20:14Der war zusammen beim Kreuel.
20:16Weiß ich nicht mehr. Warum?
20:18Und der Toter.
20:20Das könnte der Ulli sein.
20:22Der draußen vom Moor?
20:24Den mein ich.
20:28Wie kommt ihr da drauf?
20:30Machen wir halt so halt.
20:32Weil alles passt. Nimm Platz.
20:36Wieso fragst du?
20:38Weil es doch immer geheißen hat,
20:40der ist auf und davon und macht auch Frodi, der Ulli.
20:43Das erinnerst du dich jetzt schon wieder.
20:46Ja, kommt mir langsam.
20:49Hast du jetzt ein Bier?
20:51Nein, freilich. Entschuldige.
20:53Warte schnell.
21:01Willkommen.
21:03Sag mal, ist dir damals irgendwas aufgefallen?
21:06Mit dem Ulli und der Frau Kreuel?
21:09Du meinst ...
21:12So kann man es auch ausdrücken.
21:14Auf gut Deutsch haben die Verhältnisse gehabt.
21:17Keine Ahnung.
21:19Wie kommt's denn da drauf?
21:21Da hat's Andeutungen gegeben.
21:23Die Dunja hat was gesagt.
21:25Die Pickel-Dunja, die kennst du auch?
21:28Sowieso.
21:30Die sieht ja überall eine Sauerei.
21:32Aber so war sie schon immer.
21:34Bist denn gut, auf sie zu sprechen?
21:36Du sollst dich um den Algen kümmern
21:38und nicht die Leute schlecht machen.
21:40Vor allem nicht, nachdem sie tot sind.
21:42Ich fand die immer recht nett, die Dunja.
21:44Nichts für Ungut, Korbinian.
21:46Aber mir geht die am Arsch vorbei.
21:48Hat die dich nie interessiert?
21:50Nein, damals nicht und heute noch weniger.
21:56Du hast alles dabei, oder?
21:58Sowieso.
22:00Und ausgerechnet wusste ich noch.
22:07Wo stecken Sie denn?
22:09Bei der Arbeit.
22:11Einer muss sie ja machen, die Marie ist in München.
22:14Ich hab auch ein Problem.
22:16Was für eins?
22:18Was den Fall Ammerang angeht,
22:20ist nicht bewiesen, dass der Tote von Moser-Ulrich ist.
22:23Lässt sich nur mit einer Gen-Analyse feststellen.
22:26Die ist auch längst in Auftrag.
22:28Und Vergleichsmaterial haben Sie auch?
22:30Von der Mutter z.B.?
22:32Nein, das haben wir nicht, die war nicht anzutreffen.
22:35Gut, dann werde ich es veranlassen.
22:37Dann ruf ich noch im Labor an,
22:39mach ein bisschen Druck, dass das Priorität bekommt.
22:42Prima Idee.
22:44Ich hab die Frau Kreil getroffen.
22:46Und?
22:48Laut Frau Kreil war ihr Verhältnis zu dem Ulrich
22:51eher freundschaftlicher Natur.
22:53Ja, freilich.
22:55Die Dunja sieht das aber ganz anders.
22:57Das könnte auch ein Eifersuchtsthema gewesen sein.
23:00Der Kreil ist einfach ausgerastet.
23:02Sie hat gemeint, dass der Ulli für Sie
23:04so was wie ein Bruder gewesen sei.
23:06Und das hat Sie ihr geglaubt?
23:08Ja, das hab ich ihr geglaubt.
23:10Deshalb denke ich auch, dass das Ganze anders gelaufen ist.
23:13Herr Lindh, keine voreiligen Schlüsse.
23:16Wir müssen gewappnet sein.
23:18Dieser Alfons Kreil, der hat Freunde.
23:21Einfluss.
23:23Das wissen Sie genauso gut wie ich.
23:25Und diesen Einfluss wird er geltend machen.
23:28Er sieht in unseren Ermittlungen eine Kampagne gegen seine Person.
23:31Moment mal.
23:33So ein Schmarrn. Ich hab ihn nur nach dem Ulli gefragt.
23:35Und was er geantwortet hat, stimmt genau mit dem überein,
23:37was er damals schon ausgesagt hat.
23:39Ja und? Weil es so war?
23:41Nein, gerade weil die Aussagen so identisch sind.
23:43Nach 30 Jahren.
23:45Ihr prächtiges Bauchgefühl.
23:47Mein nüchterner Verstand.
23:49Also Sie halten ihn für verdächtig.
23:51Was wäre dann das Motiv?
23:53Eifersucht. Da können Sie sagen, was Sie wollen.
23:55Die Frau Kreil hatte eine Beziehung zu Ulli?
23:58Schaut ganz so aus.
24:00Ja, nur über den Charakter der Beziehung sind wir uns noch nicht ganz einig.
24:02Schaut ganz so aus.
24:04Nicht ganz einig.
24:06Könnte es nicht einfach sein, dass dieser junge Mann überfallen und ausgeraubt wurde?
24:08Ja, natürlich kann das sein.
24:10Er hatte ja Geld bei sich, diesen Vorschuss.
24:12Ja, schon.
24:14Ich halte das Ganze für eine Beziehungstat, wie man so schön sagt.
24:16Da hat es eine ganze Reihe von Beziehungen gegeben.
24:18Auch noch andere Gspusis, sagt die Dunja.
24:21Bitteschön, wer ist jetzt diese Dunja?
24:23Die Dunja ist die Frau Bittl.
24:25Die war früher Bedienung, die Bedienung.
24:27Da hat sie einiges mitbekommen.
24:29Schön, dann bringen wir mal Ordnung in die ganzen Verhältnisse.
24:31Das machen wir.
24:35Amarang.
24:37Ja, die Leiche im Moor.
24:39Ich habe mir das angeschaut.
24:41Moorboden ist wirklich tückisch.
24:43Deswegen schlage ich vor, dass wir eine C14-Analyse zur Altersbestimmung machen lassen.
24:47Aber gut, hier geht es ja erst einmal um diese Beziehungskisten.
24:49Genau.
24:51Amarang.
24:53Krei.
24:57Annette.
24:59Wer ist diese ...?
25:01Dunja.
25:03Genau, die ist auch ein Faktor.
25:07Und der Toni Schneider.
25:09Wer ist das?
25:11Mein Elektriker.
25:13Der war früher beim Krei und arbeitet jetzt als Subunternehmer für ihn.
25:15Toni Schneider.
25:17Und der hat sich auffallend schlecht an den Ulli erinnert.
25:19Obwohl die Arbeitskollegen waren.
25:21Und an der Dunja war er angeblich nicht interessiert.
25:23Und das nehme ich ihm nicht ab.
25:25Weil an der Dunja war damals jeder interessiert.
25:27Sie auch?
25:29Nein, die Dunja war Schulschiff für eine ganze Reihe von jungen Männern meiner Generation.
25:35Hofer.
25:37Wie Hofer?
25:39Das ist ein Punkt, Herr Kollege, der mir zu denken gibt.
25:41Sie sind in diesem Fall persönlich involviert.
25:43Das wird einem leicht als Befangenheit ausgelegt.
25:47Herr Dr. Hepp, das lassen Sie durch im Dorf.
25:49Da wäre ich in jedem dritten Fall befangen.
25:51Ich kenne ja fast jeden.
25:55Ja wie jetzt? Kein Verhör, kein Protokoll, keine Festnahme.
25:57Was machen denn die den ganzen Tag?
25:59In Nebel stochen.
26:03Das ist ganz einfach.
26:05Also, der Alfons ist drauf gekommen, dass die Annette was mit dem Ulli hat.
26:09Daraufhin hat er dem Ulli Geld geboten, dass er verschwindet.
26:13Das hat der Ulli aber eh vorgehabt, weil es ihm in Rosenheim viel zu langweilig war.
26:17Und dann...
26:23hat ihn die Annette zur Rede gestellt.
26:25Und aus Liebe wurde Hass.
26:29Leidenschaft hat sich je in Gewalt verwandelt.
26:31Und dann hat es ihn eingegraben.
26:33Ja, aber vorher hat es ihn ausgezogen.
26:35Er war nämlich nackert.
26:37Ui.
26:47Mein Mann.
26:49Ist das schön hier.
26:51Jaja, weil du glaubst, dass du hier von hinten bis vorn bedient wirst.
26:53Da hast du dir aber geschnitten.
26:55Kümmer dich um dein Gepäck.
27:09So.
27:11Mama!
27:13Mama!
27:19Mama, der Fernseher geht nicht.
27:25Hat's wieder die Sicherung rausgehauen.
27:27Dass er das nicht endlich hat richten lassen.
27:29Ich hab's ihm doch extra gesagt. Glaubst du das?
27:31Nix. Nimm Platz, liebe Donia.
27:33Danke.
27:35Machst du einen Kaffee?
27:37Einen Tee? Oder vielleicht ein Espresso?
27:39Oder Wasser?
27:41Oder ein Likör? Ich weiß, wo die Stocke entstehen hat.
27:43Lass gut sein, Korbinian.
27:45Dein Kollege, das ist ein ganz ein Akkurater.
27:47Der Michi? Der Mann?
27:49Von der Frau Ammering hat er nicht eine Speichelprobe genommen,
27:51sondern eine kleine Haarsträhne.
27:53Dass halt kein Fehler passiert bei der Genanalyse.
27:55Jetzt sag.
27:57Was willst du eigentlich von mir?
27:59Donia.
28:01Korbinian?
28:03Informationen.
28:05Du hast da so Andeutungen gemacht.
28:07Und jetzt wüsste ich halt gern genaueres
28:09über das Umfeld von Uli.
28:11Speziell über seine Beziehung mit der Frau Kreil.
28:13Korbinian, ich hab dir schon mal gesagt,
28:15dass ich nix sag, weil ich nix weiß.
28:17Und nicht in die Leute drinsteck.
28:19Außerdem ist das alles schon so lange her,
28:21dass es fast nicht mehr wahr ist.
28:23Auch das?
28:25Donia.
28:27Über 25 Jahre.
28:31Entschuldige.
28:33Marie, was soll's denn?
28:35Marie, was soll's denn?
28:37Sag mal, bist du noch ganz sauber?
28:39Was hast denn da wieder angestellt?
28:41Wie angestellt?
28:43Mama, da haben wir den Toni gelangst.
28:45Finger weg, Herrschaft!
28:47Du, das ist lebensgefährlich!
28:49Was ist lebensgefährlich?
28:51Ja, mit deinem Graffe, mit dem Sicherungskasten.
28:53Ach so. Mei.
28:55Was ist mit dem Toni? War der nicht mehr da?
28:57Von deinem Toni weiß ich nix.
28:59Aber du kommst jetzt sofort her und bringst das in Ordnung.
29:01Nein, das geht jetzt nicht, Marie.
29:03Kann ich mich da drauf verlassen?
29:05Klar, du kannst dich drauf verlassen.
29:07Und seid vorsichtig mit den offenen Leitungen, gell?
29:09Also, servus.
29:11Was glaubst du jetzt?
29:13Stress?
29:15Mei, bei uns doch am Spinter Strom.
29:19Mailbox, prima.
29:23Jetzt hör einmal zu, du Meister der Elektrik.
29:25Lass einfach alles liegen und steh.
29:27Bei uns liegen die Drähte blank, die Nerven blank,
29:29und mir steht im Dunkeln der Armleuchter.
29:31Meld dich sofort bei mir.
29:33Bin auf dem Handy erreichbar.
29:35Servus, das war der Kabinian.
29:37Glaubst du, das ...
29:39Was sagst denn du zum Toni Schneider?
29:41Nix.
29:43Wieso das?
29:45Ich mag ihn halt nicht.
29:47Und wenn wir ihn nicht magen, werden wir ungerecht,
29:49und das will ich nicht.
29:51Nobel.
29:53Aber als Handwerker kannst du ihn jedenfalls vergessen.
29:55Allerdings, das Gefühl hab ich schon langsam auch.
29:57Was ich nicht versteh, der ist in der Kreilalle,
29:59und die zwei kennen sich halt schon so lang.
30:03Ja, ist mir ja auch wurscht.
30:05Jedenfalls bei uns wird er nicht mehr beschäftigt.
30:07Wenn du mich fragst, der gehört ja aus dem Verkehrsraum.
30:09Aber vorher stell ich ihm noch die Rechnung für den Notdienst.
30:13Den ruf ich jetzt an.
30:15Ist ja nicht bloß die Lehrstelle.
30:17Auch der Staat München ist nix für ihn, der gehört hierher.
30:19Meine Rede.
30:21Wenn wir hier bloß eine Lehrstelle finden würden ...
30:23Ich find's eh besser, wenn die wieder aufs Gymnasium geht.
30:25Vincent, mach den Fernseher aus!
30:27Lies lieber mal ein gutes Buch!
30:37Michi, endlich.
30:39Du, pass auf, du kriegst einen Spezialauftrag von mir.
30:55Wieso?
30:57Aber ...
30:59Ja, ich nehme das zur Kenntnis.
31:01Wir bringen das in Ordnung.
31:03Umgehend.
31:05Selbstverständlich.
31:07Wir hören.
31:09Sag mal, bist du da?
31:11Ja.
31:13Ja.
31:15Ja.
31:17Ja.
31:19Ja.
31:21Ja.
31:23Ja.
31:25Sag mal, bist du noch ganz gescheit?
31:29Die können nicht arbeiten, weil ihnen der Starkstrom ständig ausfällt.
31:31Und du sitzt in der Kantine und trinkst Bier?
31:33Also Schluss jetzt.
31:35Jetzt schau, dass du weiterkommst.
31:37Von mir kriegst du keinen einzigen Auftrag mehr.
31:39Was willst du hier?
31:41Ich schlage vor, wir inspizieren die Baustelle.
31:45Nachdem es da draußen endlich wieder weitergehen kann.
31:47Und ich schlage vor,
31:49dass du schaust, dass du weiterkommst.
31:51Sonst kannst du was erleben.
31:53Und du erlebst ein blaues Wunder.
31:55Du kriegst kein Bein mehr auf den Boden,
31:57wenn ich nicht mehr das Maul halte.
31:59Verstehst mich?
32:05Auf deine Aufträge leg ich sowieso keinen Wert mehr.
32:09Aber wir finden bestimmt eine Lösung.
32:11Bei der Erfahrung und dem Wissen, was ich habe.
32:15Ja, ist noch immer drin.
32:17Sonst hätte ich mich doch schon gemeldet.
32:19Pflegefragerei dauernd.
32:21Also zum Hintertüllen ist er nicht raus?
32:23Nein, jetzt passt er nicht raus.
32:25Der ist beim Keil.
32:27So schön.
32:35Moment mal.
32:37Sie, ich bin ja ...
32:39Hallo? Jetzt kommt es.
32:41Da kommen sie.
32:43Da anbleiben.
32:45Michi, da anbleiben.
32:47Jetzt fahren sie weg.
32:49Was sagst du?
32:51Jetzt fahren sie weg.
32:53Sie haben ein Geländewagen mit Rosenheimer Kindzeichen.
32:57Jetzt packen wir es.
33:03So, jetzt bin ich wieder dran.
33:05Drei, sieben, acht.
33:09Sie fahren auf der Münchner Straße
33:11Richtung Baugelände von Moorbad.
33:17Richtung Baugelände von Moorbad.
33:41Richtig grotesk wäre es jetzt.
33:43Richtig.
33:47Jetzt sagt ihm der Schneider, er soll es mei halten und sich schleichen.
33:49Was?
33:51Hast du das genau gehört?
33:53Nein, das sieht man doch.
33:55Der Keil lässt sich das gefallen.
33:57Weil ihn der Toni in der Hand hat.
33:59Jetzt weiß ich, wie der an seine Aufträge gekommen ist.
34:01Der erpresst ihn.
34:03Auf geht's, Frau Stockel.
34:05Sie halten die Stellung hier.
34:11Halt durch, Michi. Du kriegst Verstärkung.
34:13Schon wieder Tempo.
34:15Ich glaube, es wird ernst.
34:17Was soll ich jetzt machen?
34:19Ich bitte dich, riskiere nichts.
34:21Sei vorsichtig, Michi, bitte.
34:23Ich kann mir gar nichts riskieren.
34:25Ja, und komm, wohlbehalten wieder.
34:27Bis später. Für dich.
34:37Einmal, wenn man jemanden braucht.
34:39Wenn du meinst, ich backe den Job als Bauleiter nicht,
34:41dann schickst du mich halt in Urlaub.
34:43Wäre mir auch recht.
34:45Aber zahlen tust.
34:47Und du weißt auch, warum.
34:49Verschwind.
34:51So machen wir das.
34:53Gell, Alphons?
34:55Du kannst es dir jetzt ein bisschen ruhiger angehen lassen.
34:57Dich ausruhen und pflegen.
34:59Und hast keine Arbeit.
35:01Weil du jetzt alles machst.
35:03Sowieso.
35:05Aber du kannst es mir auch sagen.
35:07Weil du jetzt alles machst.
35:09Sowieso.
35:11Jetzt bin ich mal der Chef.
35:31Ich habe nichts gemacht.
35:33Ich weiß gar nicht, was ihr wollt.
35:35Herr Kreil, hören Sie mich.
35:37Das werden wir schon noch sehen, Toni.
35:39Schnell.
35:41Und rufen Sie Frau Kreil an.
35:43Ja, ist recht.
35:49Verzeih mir.
35:51Und du packst das.
35:53Du schaffst es.
35:55Ich habe den Ulrich nicht umbringen wollen.
35:57Aber wie ich ihn gesehen habe,
35:59habe ich Rot gesehen.
36:01Und wie er gestanden hat,
36:03im Bad,
36:05unter der Dusche.
36:07Er hat noch gelacht.
36:15Sag jetzt nichts.
36:17Denk jetzt nur an dich.
36:23Dann hat er gesagt,
36:25als er wieder wach geworden ist,
36:27hat er gesagt,
36:29dass der Toni den Toten weggeschafft hat.
36:31Toni Schneider.
36:33Ihr Elektriker.
36:39Wahrscheinlich hat er ihm auch gesteckt,
36:41dass der Uli bei mir war.
36:43Ich vermute, dass er uns beobachtet hat.
36:45Wir waren schwimmen.
36:47Sind dann heim.
36:49Haben was getrunken.
36:51Champagner.
36:53Und sind dann zusammen
36:55im Bett gelandet.
36:57Wo war er diesen Abend?
36:59In Frankfurt.
37:01Das dachte ich.
37:03Am Sonntag wollte er zurückkommen.
37:05Aber er kam früher.
37:07Das habe ich aber nicht gewusst.
37:09Ich habe auch nichts gemerkt von allem.
37:11Weil ich so fest geschlafen habe.
37:15Bitte schön.
37:17Sie möchten mit dem Krankenhaus anrufen.
37:19Ihr Mann geht es besser.
37:21Er schläft tief.
37:23Das ist ein gutes Zeichen.
37:25Ich komme gleich wieder.
37:29Und?
37:31Im Labor.
37:33Was steht drin?
37:35Lesen Sie selber.
37:37So klein lese ich gar nicht.
37:41Der lacht uns aus.
37:43Mit Recht.
37:45Mein Fehler war es nicht.
37:47Ich habe Sie darauf hingewiesen.
37:49Ich weiß, das war mein Fehler.
37:51Ich habe mich zu schnell auf den Uli eingeschossen.
37:53Wenn es Ulrich Ammerer nicht sein kann,
37:55wer ist es dann?
37:57Ich würde sagen, die Leiche muss nach München.
37:59Radio-Carbone-Analyse schnellstens.
38:01Bin gespannt, was da rauskommt.
38:03Herr Doktor, wenn Sie kurz Zeit hätten, bitte.
38:05Einen kleinen Moment.
38:07Und nichts anfassen.
38:13Was für eine Blamage.
38:15Ich sehe schon Dr. Hepp vor mir.
38:17Mit dem sagen wir erst einmal nichts.
38:19Das kann man doch nicht verheimlichen.
38:21Wir müssen uns nicht beeilen.
38:23Ich habe eine Idee.
38:25Wir lassen uns erst einmal die Toni Schneider vorführen.
38:29Der Toni weiß, dass es nicht der Uli ist.
38:31Wir haben doch die Aussage von Alfons Kreide, respektive Annette.
38:33Aber der Toni weiß nicht, was die ausgesprochen haben.
38:39Ihr habt einen Toten.
38:41Schön und gut. Was habe ich damit zu tun?
38:43Das werden wir gleich sehen, Toni.
38:47Wir wissen, dass der Tote nicht der Uli ist.
38:49Warum bin ich dann hier?
38:51Weil wir eine Aussage haben von Annette Kreil.
38:53Und von Alfons Kreil.
38:55Da kann der Tote sein, wer will.
38:57Da kommt es gar nicht drauf an.
38:59Es geht um den 15. September 1976.
39:03Das war ein Samstag.
39:05Wo waren Sie da?
39:07Das weiß ich doch nicht.
39:09Die Annette hat gemeint,
39:11dass es ein wunderschöner Spätsommertag war.
39:13Warst du denn nicht beim Baden?
39:15Nein, das war mir zu kalt.
39:17Mir ist es immer zu kalt beim Baden.
39:19Auch im Juli.
39:21Da wird es im September noch schlimmer gewesen sein.
39:23Na deshalb.
39:25Und da bist du ja dann lieber
39:27so am Ufer.
39:29So im Gebüsch.
39:31Und später hat Alfons Kreid
39:33dich dann mit der Leiche erwischt.
39:35Der lügt doch.
39:37Er hat sie nur nicht verraten,
39:39weil er seine Frau nicht kompromittieren wollte.
39:41Deswegen hat er auch zugelassen,
39:43dass sie die Leiche wegschaffen.
39:45Die ganzen Jahre über
39:47hat er geschwiegen.
39:49Hat dir sogar geholfen.
39:51Hat dir Arbeit gegeben.
39:53Aber jetzt, wo du so unverschämt geworden bist,
39:55jetzt ist er mit der Wahrheit rausgekommen.
39:57Stunken und erlogen. Alles.
39:59Er hat ja nichts mehr zu befürchten.
40:01Mitwisserschaft,
40:03das verliert.
40:05Mord aber nicht.
40:07Ich habe keinen umgebracht.
40:09Dann sag, wie es war.
40:11Damit wir es verstehen, Toni.
40:13Ich bin der Insolvent.
40:15Rennen runter, so wie du dich aufgeführt hast.
40:17Herr Schneider, Ihnen hilft jetzt nur noch die Wahrheit.
40:19Wir können sowas ja auch als
40:21Kooperation werten.
40:23Durchaus, Toni.
40:25Also, Toni,
40:27wie war es?
40:29Also,
40:31ich habe den Alfons angerufen
40:33und ihm gesagt,
40:35dass er auf seine Frau mal besser aufpassen soll.
40:37Daraufhin ist er wie ein Verrückter
40:39von Frankfurt hergebrettert.
40:41Später in der Nacht hat er mich dann angerufen
40:43und hat gesagt,
40:45dass ihm da was passiert ist
40:47und ich soll ihm helfen,
40:49den Uli beiseite schaffen.
40:51Weil er das nicht kann mit seinen Beinen.
40:53Das
40:55habe ich auch getan.
40:57Und wo hast du ihn hingebracht?
41:07Dort unten liegt er.
41:11Wir haben damals das Fundament gelegt.
41:15Und der Kreil war damit einverstanden?
41:17Dem habe ich ja nie was gesagt.
41:19Der Kreil hat nichts gewusst.
41:21Ich habe ihm nachher nur gesagt,
41:23den findest du nicht mehr.
41:25Tja,
41:27so kann man sich ehren.
41:37Wo sind die?
41:39Und jetzt brauche ich ein Weißbier.
41:41Das haben Sie sich auch verdient.
41:43Allerdings.
41:53Ergebnis der Isotopenanalyse
41:55hat C14 das aufschließen,
41:57dass der Fund 1200 Jahre alt ist.
41:59So etwas schwant ich mir schon die ganze Zeit.
42:01Bei diesen Moorleichen
42:03ist oft nicht zu unterscheiden, wie alt die sind.
42:05Ob 30 oder 3000 Jahre,
42:07das sieht doch gleich aus.
42:09Irgendwie ist es schon wieder ziemlich alt.

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