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KurzfilmeTranskript
00:00Untertitelung im Auftrag des ZDF für funk, 2017
00:31Guten Morgen Aachen, hier sind wir wieder.
00:35Es ist 6.30 Uhr. Für alle, die jetzt aufstehen müssen,
00:38trennt euch von eurem Liebsten und raus aus den Federn.
00:41Uns erwartet heute ein Tag mit Temperaturen wieder weit über die 37 Grad.
00:45Also kühlen Kopf bewahren.
01:01Hast du geschlafen?
01:05Was machen Sie denn hier?
01:07Na, ich wohne hier.
01:31Wir haben uns auch geküsst.
01:35Stimmt.
01:39Aber Sie haben mich danach nicht angerufen.
01:41Ja und? Ich wohne trotzdem hier.
01:43Die Wohnung ist für eine alleine sowieso viel zu groß.
01:46Das sagen Lissi und Tallulah auch.
01:50Wohnen die auch hier?
01:53Morgen.
01:57Guten Morgen Aachen, hier sind wir wieder.
01:59Es ist 6.30 Uhr. Für alle, die jetzt aufstehen müssen,
02:02trennt euch von eurem Liebsten und raus aus den Federn.
02:15Wie war der Urlaub?
02:17Ja, der war super.
02:20Wie war der Urlaub?
02:22Hm, heißt Urlaub. Ich hab die ganze Zeit Kisten geschleppt.
02:25Im Bikini oder was?
02:27Ja, genau, im Bikini mit Flip-Flops.
02:29Guten Morgen.
02:31Morgen.
02:33Und die Fische schon eingerichtet oder wolltest du nur nicht alleine frühstücken?
02:37Hm, wäre sie mal bei uns wohnen geblieben,
02:39dann müsste sie jetzt nicht alleine frühstücken.
02:41Tallulah, die Wohnung war zu klein.
02:43Ein Salami-Brötchen.
02:45Das ist mir zu klein. Euer Schlafsofa ist doch mega.
02:47Ja, aber meine Beine haben nicht mehr mit reingepasst oder sonst.
02:50Ich sag ja, zu klein.
02:52Aber die neue ist es nicht.
02:54Der hat mal locker zu dritt Platz.
02:56Kannst du ja mal zum Besuch kommen, Tallulah.
02:58Na, das mach ich auch. Du auch, Safi?
03:00Klar.
03:02Mit wem denn in den Kaffee gesprungen?
03:04Du?
03:06Vielleicht doch lieber ohne Gurken und Steak.
03:08Betsy, wenn du mir jetzt nicht sofort erzählst, worüber wir hier sprechen,
03:11dann wirst du dich wieder auf die Urologie versetzen oder was?
03:14Na, wenn ich dich so lange bis, du es mir erzählst,
03:16dann kannst du es auch gleich tun. Also?
03:18Wir haben uns geküsst.
03:20Ja, bitte was?
03:22Wer hat was?
03:24Wir haben nicht mehr so viel Zeit,
03:26weil gleich die andere Trete des neuen Chefarztes anfängt.
03:28Machst du mir noch ein bisschen Öl?
03:30Shit, das hat die Pulli ja gesagt.
03:32Ich trinke hier noch kurz einen Kaffee. Komm gleich nach.
03:34Aber wie springt das?
03:36Betsy, komm! Ja!
03:38Spannend wird der neue Chef ja nicht sein.
03:40Hilfe!
03:43Können Sie mir an der Klinik Bescheid sagen,
03:45dass wir einen Notfallkranken...
03:47Safi, hilfst du mir bitte?
03:49Ihr Vater kriegt zu wenig Luft.
03:51Er ist nicht mein Vater, er ist mein Chef.
03:53Können Sie mir sagen, was passiert ist?
03:55Er hat sich nicht wohlgefühlt und mich gebeten,
03:57ihn ins Krankenhaus zu fahren.
03:59Finden Sie... Psst! Ich höre sonst nichts.
04:01Vermutlich neuer Motorraks.
04:03Melden Sie einen Patienten mit akuter Atemnot.
04:05Sehr gerne. Sagen Sie mir noch, wer Sie sind?
04:07Christian Wehmann, Professor für Kardiologie und Lungenheilkunde.
04:09Sind die Damen auch schon da?
04:11Ja, sie haben mich darum gebeten,
04:13dass heute alle 10 Minuten früher erscheinen.
04:15Ist das der Dank dafür, dass ich ihre Versetzung
04:17doch noch rückgängig gemacht habe?
04:19Und wo ist Schwester Betsy?
04:21Sie sind zusammengebrochen?
04:23Bedachter verpuppt mit neuer Motorraks.
04:25Basal, grob, glasiger. Ergie ist rechts, links.
04:27Apikal ist nichts zu hören.
04:29Also Röntgen und gegebenenfalls ein Motorraks drin.
04:31Und Sie sind?
04:33Ist hier irgendjemand darüber informiert,
04:35dass diese Klinik einen neuen Cheffalls bekommt?
04:37Professor Dr. Wehmann, selbstverständlich
04:39Ich will ja nicht stören.
04:41Das tut mir wahnsinnig leid.
04:43Jetzt seid doch mal ruhig.
04:45Wir nehmen einfach das Gefechtsbehring.
04:47Ja, ja, die Patienten, die hier im Vorhaus sind, bestellt.
04:49Na, schon in Stellung für den neuen Chefarzt?
04:51Der Neue bin ich, Professor Wehmann.
04:53Wer sind Sie?
04:55Freut mich, Helena von Arnstedt,
04:57die neue Chirurgin der Aufnahmestation.
04:59Schön.
05:01Können irgendjemand hier mal helfen?
05:03Er soll eine Wand streichen.
05:05Ach, Frau Puhl.
05:07Danke.
05:19Ja, Helena, Sie haben tatsächlich einen Kneumotorraks.
05:21Das bedeutet, dass Ihre Lunge
05:23auf der linken Seite zusammengefallen ist.
05:25Und außerdem ist hier Flüssigkeit in der Lunge.
05:29Wir würden jetzt eine Torraksdrainage legen,
05:31die die Flüssigkeit abfließen lässt
05:33und dafür sorgt, dass der Lungenflügel
05:35auf der linken Seite zusammengefallen ist.
05:37Und außerdem würde ich gerne noch ein CT machen.
05:39Für eine genauere Diagnose.
05:41Gibt es denn irgendwelche Angehörigen,
05:43die wir vielleicht verständigen können,
05:45dass Sie hier sind?
05:47Nein, im Moment nicht, danke.
05:49Gut, dann sehen wir uns nach einem CT.
05:51Und wenn Sie irgendwas brauchen,
05:53wenden Sie sich bitte an Schwester Betty.
05:57Bin gleich wieder bei Ihnen, ja?
06:01Dr. Behring?
06:03Ich wollte fragen, ob nach dem,
06:05was da gerade auf dem Röntgenbild zu sehen war,
06:07wir vielleicht nicht doch versuchen sollten,
06:09eine Hella davon zu überzeugen,
06:11seine Angehörigen zu informieren.
06:13Tatsächlich bin ich davon ausgegangen,
06:15dass Sie das sowieso versuchen werden.
06:17Egal, was ich davon halte.
06:19Und sonst noch was?
06:27Nee.
06:29Ist nix.
06:33Ja, wunderbar.
06:35Bis später.
06:39Idiot.
06:41Was?
06:43Ich hab nichts gemacht.
06:45So, dann sind wir schon.
06:47Ich hol Sie dann wieder ab, wenn Sie fertig sind.
06:49Hallo.
06:53Und Sie sind sicher,
06:55dass ich niemandem Bescheid sagen soll?
06:57Ist kein Problem, es gehört zu meinem Job.
06:59Nein, ist nicht nötig.
07:01Danke.
07:03Bis gleich.
07:09Guten Morgen, Frau Dr. von Arnstein.
07:11Guten Morgen.
07:13Entschuldigung.
07:15Gehen Sie auch gleich zur Begrüßung von Prof. Wehmann?
07:17Prof. Domsky, ich bin abgemeldet.
07:19Ich hab zu tun.
07:21Ach so.
07:23Wenn ich jetzt da hingehe,
07:25dann sieht das aus, als ob ich nichts zu tun hätte.
07:27Glauben Sie, es ist besser, wenn man jetzt nicht hingeht,
07:29damit der Professor denkt, dass man...
07:31Ich mach mir darüber keine Gedanken.
07:33Ich auch nicht.
07:35Aber Sie kennen Prof. Wehmann, oder?
07:37Nein.
07:39Aber ich hab schon viel von ihm gehört.
07:41Er soll es sehr genau nehmen
07:43und ich bin mir sicher, dass er es registrieren wird.
07:45Ob sie nun da sind oder nicht.
07:47Ja.
07:53Gut.
08:19So.
08:21Das sind jede schmutzige Detail.
08:23Wo, wie und vor allem wann?
08:25Vorletzten Freitag.
08:27An dem Tag, als ich die Zusage für die neue Wohnung bekommen hab.
08:29Vorletzten Freitag.
08:31Bei dir?
08:33Vor zehn Tagen? Was erzählst du mir erst jetzt?
08:35Ja, an dem Tag selbst konnte ich es dir schlecht sagen.
08:37Du hast nicht mit mir geredet.
08:39Naja, hätte ich gewusst, dass du Dr. Beringküss,
08:41dann hätte ich vielleicht auch ein bisschen früher angerufen,
08:43damit wir uns wieder vertragen.
08:45Außerdem hattest du noch den Montag, den Dienstag, den Mittwoch,
08:47den Donnerstag, den Freitag, den Sonntag
08:49und den Dienstag.
08:51Ja.
08:53Hätte ich bestimmt, auch wenn es irgendwas zu bedeuten hat,
08:55helfen können.
08:57Genau, weil es dir überhaupt nichts zu bedeuten hat,
08:59wenn du mal eben Dr. Beringküss.
09:01Ich muss jetzt.
09:03Rita hat schon heimgefahren.
09:05Für alle, die sich gefragt haben, wer dieser unbekannte Mann ist,
09:07der sich heute früh hier auf dem Klinikgelände herumtreibt.
09:09Nicht wahr, Frau Pohl?
09:11Mein Name ist Christian Wehmann.
09:13Ich war bisher Leitender Kardiologe
09:15des Herzzentrums Ostwestfalen
09:17und ich trete hier in der Kahls Klinik
09:19die Nachfolge von Prof. Weyrich an.
09:21Ich muss gestehen,
09:23ich habe von der Klinik bis jetzt,
09:25außer der Aufnahmestation, überhaupt nichts gesehen.
09:27Und ich werde Ihnen wahrscheinlich die nächsten Wochen
09:29gehörig auf die Nerven gehen,
09:31wenn ich Ihnen ein bisschen über die Schulter schaue.
09:33Und nachher wahrscheinlich auch.
09:35Aber das liegt in der Natur der Sache.
09:37Ein Chef nervt immer.
09:39Also von Ihnen weiß ich ja,
09:41ja, ja, von Ihnen weiß ich doch zumindest,
09:43dass Sie für Ihren Chef nicht auf Ihren morgendlichen Kaffee verzichten würden.
09:45Für die Patienten
09:47allerdings zum Glück schon.
09:49Ehrlich gesagt ist mir das lieber als Handelsraum.
09:51Also ich freue mich hier zu sein.
09:53Ich freue mich auf meine neue Aufgabe.
09:55In dem Sinne, auf eine gute Zusammenarbeit.
09:57Applaus
09:59Applaus
10:01Applaus
10:03Applaus
10:05Ich würde mich ganz schnell verabschieden auf Station.
10:07Entschuldigung, kommen Sie nicht auf.
10:09Freut mich, Sie kennenzulernen.
10:11Freut mich, ja.
10:13Ja, nachdem wir ja schon
10:15unseren ersten gemeinsamen
10:17Patienten gerettet haben
10:19und ich es tatsächlich geschafft habe,
10:21Sie hier vor der ganzen Belegschaft in Verlegenheit zu bringen,
10:23wollte ich mal Hallo sagen.
10:25Hallo.
10:27Hallo Schwester.
10:29Bettina Dewald.
10:31Bettina Dewald.
10:33Genau, so heiße ich.
10:35Das freut mich jetzt aber wirklich.
10:39Entschuldigung, Entschuldigung.
10:41Wissen wir mal?
10:43Tobias Lewandowski, Assistenzarzt hier auf der Aufnahmestation
10:45und ein großer Verehrer Ihrer Forschungsarbeiten.
10:47Ich habe all Ihre Publikationen gelesen.
10:49Tatsächlich? Ja.
10:51Alle beide?
10:53Genau, die beiden.
10:55Schön.
10:57Ihre Tochter leidet an
10:59wiederkehrenden Bronchialinfekten und Lungenentzündungen?
11:01Ja, wie ich ihrer
11:03Schülerin bereits gesagt habe, ja.
11:05Hat sie aktuell einen Infekt?
11:07Also im Moment nicht.
11:09Aber das kann ja so nicht weitergehen.
11:11Also allein, was sie an Unterricht versäumt,
11:13deswegen von allem anderen mal ganz abgesehen.
11:15Entschuldigung, ich mache es bestimmt nicht extra.
11:17Ist denn schon mal ein Allergietest
11:19gemacht worden?
11:21Ja, das habe ich ihr ebenfalls bereits gesagt.
11:23Der war negativ.
11:25Wir haben auch keinen Heuschnupfen, wir haben keine Haustiere,
11:27wir haben ein Häuschen im Grünen.
11:29Die Abgase können es also auch nicht sein.
11:31Einmal Lungenfunktion und Röntgen bitte.
11:33Charlotte?
11:35Wir machen dann gleich noch ein paar Untersuchungen mit dir, okay?
11:37Okay.
11:39Ich würde sie dann kurz noch mal nach draußen bringen.
11:41Es dauert noch einen kleinen Moment.
11:45Ähm, Frau Bobe?
11:47Ja, natürlich.
11:49Ach, da seid ihr.
11:53Was war das denn bitte?
11:55Lewandowski's Vertrag läuft demnächst aus
11:57und soweit ich weiß hat er noch kein Anschlussangebot.
11:59Da wird sich der gute Professor Wehmann
12:01aber auf was gefasst machen können.
12:03Ich sag nur, akute Schleimspurgefahr.
12:05Lewandowski ist mein neuer Professor.
12:07Wie der dich angeschaut hat, ne?
12:09Erst Behring, dann der neue Chefarzt.
12:11Wo bleibe ich eigentlich?
12:13Du kannst sie gerne bei der Haare.
12:15Ja nee, ich hab ja kein Vaterkomplex.
12:17Also Behring und du, erzähl.
12:19Also wenn du es genau wissen willst.
12:21Erst haben wir uns gestritten, dann haben wir uns geküsst
12:23und dann hat er sich nicht mehr gemeldet.
12:25Und jetzt?
12:27Ja nix jetzt.
12:29Wenn er dazu nichts zu sagen hat,
12:31ich renne ihm ganz bestimmt nicht hinterher.
12:33Missy?
12:35Missy, es war ein Kuss.
12:37Keine 8-jährige Beziehung, die damit geendet hat,
12:39dass mein Verlobter ein anderes Kind gemacht hat.
12:41Ich werde es also überleben.
12:43Was meine Frage ja jetzt nicht beantwortet.
12:47Das geht leider nur noch bis zum Ende des Jahres.
12:49Dann läuft nämlich mein Vertrag aus.
12:51Das ist ja echt wie ne Kletter.
12:53Tatsächlich?
12:55Wer bist du denn?
12:57Metzi.
13:03Missy.
13:09Die Patientin kam ja mit nem zentrikalen Bandscheibenprolaps
13:11im Bereich C3 bis C4.
13:13Und wegen dem anderen sollten wir nochmal mit dem Labor...
13:15Check.
13:17Aber dann haben wir es eigentlich, oder?
13:19Dann haben wir es.
13:21Vielen Dank.
13:25Hi.
13:27Die CT-Aufnahmen von Herrn Heller.
13:29Mhm.
13:31Okay.
13:35Haben Sie jetzt eigentlich wegen Angehörigen schon was erreicht?
13:37M-m.
13:39In welchem Zimmer liegt er?
13:41Intensiv 2.
13:43Herr Heller, ich habe keine guten Nachrichten für Sie.
13:45Wenn Sie mir sagen wollen,
13:47dass meine Lunge voller Metastasen sitzt,
13:49das weiß ich bereits.
13:51Das wissen Sie?
13:53Ja.
13:55Das weiß ich.
13:57Das weiß ich bereits.
13:59Das wissen Sie?
14:01Ich habe Knochenkelbs.
14:03Zum vierten Mal.
14:05Vor drei Monaten ist er zurückgekommen.
14:07Und dieses Mal hat er gestreut.
14:11Und warum haben Sie uns das nicht erzählt?
14:13Ich habe immer gehofft, es könnte noch was anderes sein.
14:15Dass die Atemnot hervorruft.
14:17Mhm.
14:19Hoffnung stimmt immer zuletzt, wissen Sie ja.
14:21Wie viel Zeit habe ich noch?
14:27Das ist...
14:31Was ich Ihnen sagen kann, ist, Sie haben einen großen Tumor in der Lunge.
14:33Und der drückt auf den linken Lungenflügel.
14:35Daher kommt die Atemnot.
14:37Aber bei der richtigen Behandlung
14:39könnten wir gucken, dass wir den Tumor...
14:41Nein.
14:45Ich werde mich nicht mehr behandeln lassen.
14:49Chemo, Strahlung, Tabletten.
14:51Ich kann das nicht mehr.
14:53Sind Sie dann sicher,
14:55dass wir niemanden anrufen sollen?
14:57Sorgen Sie einfach
14:59dafür, dass ich wieder Luft bekomme.
15:03Und dann gehe ich heute wieder nach Hause.
15:05Heute wieder nach Hause, Herr Herrler?
15:07Das...
15:09Das wird nix.
15:11Klar.
15:13Herr Dr. Bering.
15:15Ich möchte die Entscheidung,
15:17also meine Entscheidung,
15:19mich nicht behandeln zu lassen.
15:21Von meiner Familie verbergen.
15:23Sie werden es nicht verstehen.
15:29Clemens, was ist denn passiert?
15:31Hallo?
15:33Tim hat mich angerufen.
15:35Warum hast du denn nicht Bescheid gesagt?
15:39So, dann mache ich jetzt den Lungenfunktionstest mit dir.
15:41Ich muss nur noch mal kurz gucken,
15:43welcher Raum frei ist.
15:45Ah ja, die drei.
15:47Und danach bringe ich dich dann zum Röntgen, okay?
15:49Und diesen Lungenfunktionstest, den machen aber nicht Sie, oder?
15:51Doch.
15:53Das kommt überhaupt nicht infrage.
15:55Sie sind ja nicht mal eine richtige Schwester.
15:57Mama, kann ich helfen?
15:59Ja, wenn Sie sich bereit erklären würden,
16:01mit Ihrer Schülerin zu tauschen
16:03und diesen Lungenfunktionstest bei meiner Tochter durchzuführen.
16:05Sehr gerne.
16:07Wieso tauschen?
16:09Ich will jemanden haben, der das kann.
16:11Also ich kann Ihnen versichern,
16:13dass Schwester Tallulah ausreichend ausgebildet
16:15und absolut in der Lage ist, diesen Test durchzuführen.
16:17Das ist nicht Ihr Problem, sondern unseres.
16:19Oh, Mama, jetzt hör bitte auf. Das ist total peinlich.
16:21Entschuldigung, dass ich dich liebe, dass ich mir Sorgen mache,
16:23dass ich nur das Beste für dich bin.
16:25Sie können auch gerne in ein anderes Krankenhaus gehen
16:27und den Test dort machen.
16:29Wieso denn ein anderes Krankenhaus?
16:31Na ja, wenn Sie uns nicht vertrauen.
16:33Doch, doch, wir vertrauen Ihnen ja.
16:35Ja? Okay.
16:37Tallulah, gehst du dann mit der Patientin los, ja?
16:39Ja, dann komm mal mit mir mit.
16:41Und Sie können gerne hier Platz nehmen.
16:43Nee, mir ist so heiß. Ich muss mal rausgehen.
16:45Ich ruf Ihnen dann Bescheid, ja?
16:49Du weißt es seit drei Monaten?
16:51Warum sagst du denn nichts?
16:53Die Tatsache,
16:55dass Sie das nicht wahrhaben wollen,
16:57ist mir keine Hilfe.
16:59Ich wusste,
17:01dass Sie das nicht verstehen würden.
17:03Natürlich verstehen wir das nicht.
17:05Wir müssen Ihnen sofort an die Onkologie verlegen
17:07und mit der Behandlung beginnen.
17:09Sind Sie schon im Gespräch gekommen?
17:11Geh fest nach Hause und holst die alten Unterlagen der Behandlung.
17:13Ich will mich nicht mehr behandeln lassen.
17:15Ich schaffe das nicht noch mal.
17:17Natürlich schaffst du das.
17:19Wir schaffen das gemeinsam.
17:21Nein, wir schaffen gar nichts gemeinsam.
17:23Wir haben mich schon beim letzten Mal
17:25nur noch dir zur Liebe da durchgequält.
17:27Jetzt ist Schluss.
17:29Lass uns auch die Zeiten genießen,
17:31die uns noch bleibt.
17:33Das kann ich nicht. Ich gebe dich nicht auf.
17:35Mama,
17:37es ist vielleicht besser, wenn wir im Moment rausgehen.
17:39Jetzt.
17:43Ja.
17:55Herr Dr. Biering,
17:57ich,
17:59ich möchte Ihnen
18:01in Frieden sterben.
18:05Bitte.
18:07Sie müssen meinen Mann davon überzeugen,
18:09sich behandeln zu lassen, bevor es zu spät ist.
18:11Haben Sie irgendetwas?
18:13Nein, danke, für mich nichts.
18:15Setzen Sie sich doch.
18:17Ja, danke.
18:19Ich kann verstehen,
18:21dass das ein furchtbarer Schock für Sie sein muss.
18:23Aber es ist leider so, wie Ihr Mann gesagt hat.
18:25Es gibt keine Behandlung mehr,
18:27die sein Leben retten könnte.
18:29Aber es muss doch noch irgendwas geben.
18:31Das können Sie mir doch nicht erzählen.
18:33Sie als Arzt haben doch bestimmt irgendeine Idee.
18:35Meine Aufgabe als Arzt ist es,
18:37vor allem den Patienten so zu behandeln,
18:39dass es meines, meines Bedürfnissen entspricht.
18:41Sie sind doch noch nicht mal Onkologe.
18:43Das stimmt.
18:45Ich bin Internist, aber ich habe mich natürlich
18:47mit der Onkologie abgestimmt.
18:49Wie lange hat mein Vater noch?
18:53Das ist immer sehr schwer zu sagen.
18:57Ich denke, es wird nicht mehr lange dauern.
18:59Eher Wochen als Monate.
19:09Sag mal, hast du Lewandowski gesehen?
19:11Natürlich sehe ich meinen Vater lieber.
19:13Ich würde mir eher Neurologie als Wachen finden.
19:15Aber ich deliere dann doch eher in Richtung Kardiologie.
19:17Also Ihr Fach.
19:19Ich störe ja wirklich nur ungern,
19:21aber Natsweis ist eine ältere Patientin
19:23mit starken Herz-Kreislauf-Beschwerden.
19:25Und ich brauche dringend einen Arzt.
19:27Entschuldigung, dass ich das Gespräch dann hier abbrechen muss,
19:29aber die Arbeit ruft.
19:31Herz-Kreislauf-Probleme ist eigentlich mein Gebet.
19:33Da komme ich auch einfach mal mit.
19:35Können Sie mir zeigen, was Sie in den letzten Monaten gelernt haben?
19:37Ja.
19:39Der?
19:47Also momentan kann ich nichts Ungewöhnliches hören.
19:49Sie sagten, Ihnen sei schwindelig gewesen
19:51und Sie hatten Herzstiche?
19:53Ja, schlimme Herzstiche.
19:55Hier und hier.
19:57Herr Doktor Lewandowski.
19:59Oh.
20:01Sind Sie der Bruder von diesem tollen Fußballer,
20:03diesem Lewandowski?
20:05Nein, nein, nein.
20:07So, jetzt würde ich vorschlagen,
20:09machen wir erst mal ein Echo.
20:11Ein Echo?
20:13Das ist ein Ultraschall Ihres Herzens, Frau Rettler.
20:17Wollen Sie noch andere Organe untersuchen?
20:19Genau, genau.
20:21Ich untersuche meistens immer noch den Magen-Darm-Trakt
20:23und die Leber, nur um nichts zu übersehen.
20:25Oh ja, das ist doch gut.
20:27Dann machen Sie einen Gesamt-Body-Check.
20:29Ganz genau.
20:31Also den ganzen Körper.
20:33Wenn Sie sich dann bitte einmal freimachen würden.
20:35Ja, Frau Rettler, dann verabschiede ich mich an dieser Stelle.
20:37Sie fühlen sich offensichtlich sehr wohl bei uns.
20:39Sie sind doch in besten Händen.
20:41Oh, das tut mir jetzt aber sehr leid.
20:43Wenn ich es schaffe, dann komme ich doch mal vorbei,
20:45wenn die Untersuchungserlebnisse vorliegen, ja?
20:47Das freut mich, Herr Professor.
20:49Herr Lewandowski, Schwester Lizzi,
20:51hat mich sehr gefreut.
20:53Herr Sowemann.
20:55Dürfte ich kurz steuern?
20:57Na klar.
20:59Ich wollte mich für das Verhalten meiner Mutter entschuldigen.
21:01Sie hat echt total übertrieben.
21:03Na ja, wahrscheinlich macht sie sich einfach nur Sorgen um dich.
21:05Ja, früher war sie nie so.
21:07Erst seit einem halben Jahr oder so.
21:09Seit dieser Kack-Renovierung.
21:11Ich glaube, das hat sie ganz schön gestresst.
21:13Und sie muss immer mit mir zum Arzt.
21:15Hast du vielleicht was zu trinken?
21:17Ja klar, da vorne.
21:19Danke.
21:21Wo geht es denn hier zur Radiologie?
21:23Ja, geradeaus durch.
21:25Dann sind sie direkt da.
21:31Du, sag mal Charlotte,
21:33was war denn das eigentlich für eine Renovierung?
21:35Ach so, Frau Rettler,
21:37bitte nehmen Sie noch einen Moment hier Platz.
21:39Ich müsste Ihnen nämlich noch ein Bett besorgen.
21:41Gar kein Problem.
21:43Ich komme gleich.
21:45Ja, ich komme gleich.
21:47Ich komme gleich.
21:49Gar kein Problem.
21:51Liegen kann ich noch lang genug, wenn ich tot bin.
21:53Aber damit lassen wir uns noch Zeit.
21:55Und genießen das Leben, nicht wahr?
21:57Richtig so.
21:59Das ist die richtige Einstellung.
22:01Sag ich doch.
22:03Bis gleich.
22:09Hildegard Rettler.
22:11Helmut Müller.
22:13Ja, das freut mich sehr.
22:15Mich auch.
22:17Kann ich Sie vielleicht kurz mal was fragen?
22:19Kennen Sie sich mit der Dämmung
22:21von Fassaden aus?
22:23Kann man da eigentlich auch was falsch machen?
22:31Dr. Blanchett.
22:33Sie haben wirklich zu 100%
22:35recht, wie Professor Wehmann so ist.
22:37Also der ist so aufmerksam und interessiert daran,
22:39wie man arbeitet, wo man hin will.
22:41Toll.
22:43Nee, weil Sie die Einzige waren, die nicht da war.
22:45Wir hatten danach einfach
22:49super schöne Einzelgespräche.
22:51Das war wirklich echt richtig toll.
22:53Herr Lewandowski,
22:55was holen Sie denn jetzt von mir?
22:57Nee.
22:59Gar nichts.
23:01Ich will überhaupt nichts von Ihnen.
23:03Ich denke nur, Professor Wehmann sieht halt,
23:05wer da ist, wer nicht da ist,
23:07wo man hin will,
23:09vielleicht wo man nicht hin will.
23:15So, Frau Rettler,
23:17Ihr Bett wäre dann...
23:19Frau Rettler?
23:27Ja, bitte?
23:29Ja, bitte.
23:31Ja, bitte.
23:33Ja, bitte.
23:35Ja, bitte.
23:37Ja, bitte.
23:39Ja, bitte.
23:41Ja, bitte.
23:43Vielen Dank.
23:49Frau Rettler,
23:51was machen Sie denn hier?
23:53Ich hab Sie schon überall gesucht.
23:55Das tut mir leid.
23:57Aber ich dachte,
23:59ob ich nun oben warte oder
24:01mit Herrn Müller einen Kaffee trinke...
24:03Nee, aber Sie sind Herzpatientin.
24:05Sie dürfen die Station überhaupt nicht verlassen,
24:07solange die Untersuchung nicht abgeschlossen ist.
24:09Ach was, mir passiert doch nichts.
24:11Herr Müller, also das tut mir jetzt wirklich leid, aber ich glaube, aus unserem Kaffee wird leider gar nichts.
24:17Das ist aber schade.
24:18Ja, ist schade.
24:20Es sei denn, Sie kommen mich später auf meinem Zimmer besuchen.
24:23Gerne.
24:24Wie lange werden denn meine Untersuchungen dauern?
24:26Bis heute Nachmittag und dann bekommen Sie noch einen Langzeit-EKG und dann können Sie gerne wieder einen Kaffee trinken.
24:31Also einen koffeinfreien.
24:32Oh nee, der schmeckt mir nicht.
24:34Frau Rettler?
24:37Also dann, bis nachmittags, ja?
24:39Tschüss.
24:39Tschüssi.
24:42Netter Mann, gell?
24:43Ja.
24:44Ja.
24:44Kennen Sie ihn schon länger?
24:45Och nee, eigentlich nicht.
25:03Hey.
25:07Und?
25:09Was denn?
25:10Habt ihr geredet?
25:12Nee, haben wir nicht.
25:14Werden wir vermutlich auch nicht.
25:17Okay.
25:18Wie lange kennen wir uns jetzt schon?
25:2114 Jahre.
25:22Und in diesen 14 Jahren, wie viele Beziehungen hattest du da?
25:26Zwei, wieso?
25:28Und wie viele One-Night-Stands?
25:30Keinen.
25:31Und wie viele Männer hast du geküsst, obwohl du nicht mit ihnen zusammen warst?
25:36Keinen.
25:38Und dann willst du mir allen Ernstes erzählen, dass der Kuss mit Bering dir nichts bedeutet?
25:43Ja, der ist dir nicht egal.
25:44Das weißt du, das weiß ich.
25:46Vielleicht ist es auch mal an der Zeit, dass Bering das erfährt.
25:48Ist sie.
25:49Der Typ hat sich mitten im Kuss losgerissen und gesagt, es wäre vielleicht besser, wenn sie jetzt gehen.
25:54Und jetzt guckt er mich beim Arsch nicht mehr an.
25:56Ja, das ist feige.
25:58Aber nur weil er ein Feigling ist, heißt das ja nicht, dass du auch einer sein musst, oder?
26:01Wirklich, Betty.
26:04Geht mit ihm, dann weißt du Bescheid.
26:08Und du glaubst wirklich, das könnte der Grund sein?
26:11Wie liegen die Ergebnisse der Röntgenaufnahme und der Lungenfunktion dieses Mädchens schon vor?
26:14Ich bin Charlotte. Wir sind gerade reingekommen.
26:19Schimmelbildung durch unsachgemäße Fassadendämmung. Was hat das hier zu suchen?
26:23Das Haus, in dem Charlotte und ihre Mutter wohnen, wurde vor einem halben Jahr gedämmt.
26:26Genau in der Zeit fingen Charlottes Lungenentzündungen an.
26:30Wird so eine Dämmung, die wir jetzt haben, nicht mehr so gut sein?
26:33Genau in der Zeit fingen Charlottes Lungenentzündungen an.
26:36Wird so eine Dämmung nicht richtig gemacht, kann es sein, dass sie Feuchtigkeit nicht verhindert, sondern sogar fördert.
26:42Wir haben Schimmel drauf.
26:43Und der kann in unseren Fällen sogar zu Stimmungsschwankungen und latentaler Aggressivität führen.
26:53Ich hab keine Stimmungsschwankungen. Bin auch nicht aggressiv.
26:57Na dann, bereiten Sie mal zwei Allergietests vor.
27:03Ja.
27:23Herr Behring?
27:24Sie wollen zu mir?
27:27Wie will ich?
27:29Also?
27:34Ich dachte, es wäre vielleicht gut, wenn wir uns mal kurz unterhalten.
27:39Tatsächlich?
27:44Ja, tatsächlich. Aber wenn Sie das anders sehen, dann können wir natürlich auch Ihre Art weitermachen und uns anschweigen.
27:52Ja, das ist meine Art.
27:54Das wäre mal interessant.
27:55Das ist so unfair!
27:57Nein.
27:59Das ist mir egal, was die Ärzte sagen. Wir wissen doch auch nicht alles.
28:01Clemens, bitte, versuch es doch wenigstens. Versuch es doch wenigstens.
28:05Hör mal auf jetzt.
28:06Erika!
28:09Ich liebe dich und Martin wirklich über alles. Ich kann nicht mehr.
28:16Aber das kannst du mir doch nicht abgeben. Du kannst mich doch nicht allein verzeihen.
28:19Ich will auch nicht mehr.
28:21Was soll ich denn ohne dich machen?
28:23Sie kommen bitte mit mir. Sie kommen jetzt mal mit mir.
28:35Ich will sofort zurück.
28:36Nein, nein, nein. Nicht so lange, bis Sie sich so aufhören.
28:38Aufhören?
28:39Ja. Bei allem Respekt und bei allem Verständnis für Ihren Schmerz.
28:41Es geht hier nicht um Sie.
28:43Merken Sie eigentlich, was Sie Ihrem Mann da zumuten?
28:45Zumuten?
28:46Ja.
28:47Ich versuche, ihn da zuzumuten.
28:50Ich kann ihn doch nicht sterben lassen! Ich liebe ihn doch.
28:54Dann sollten Sie vielleicht mal Ihre Vorstellung von Liebe überdenken.
28:56Es geht hier nur um Ihre Bedürfnisse. Und nur um Ihre Nöte.
29:01Das, was Sie hier abziehen, das ist keine Liebe. Das ist Egoismus.
29:05Sagen Sie mal, wie reden Sie denn eigentlich mit ihr?
29:07Ich habe mit ihr gesprochen.
29:08Sie hat das gesagt.
29:09Sie hat mit ihr gesprochen.
29:10Ich habe mit ihr gesprochen.
29:11Das ist doch der Fall.
29:12Das ist der Fall.
29:13Das ist der Fall.
29:14Das ist der Fall.
29:15Das ist der Fall.
29:16Das ist der Fall.
29:17Das ist der Fall.
29:18Das ist der Fall.
29:19Lass uns rausgehen, Mama.
29:22Komm.
29:34Sagen Sie mal, was stimmt denn mit Ihnen nicht?
29:44Diese Frau hat gerade erst erfahren, dass sie einen Mann hat.
29:47Diese Frau hat gerade erst erfahren, dass sie ihren Mann verliert.
29:50Und Ihnen fällt nichts Besseres ein, als sie anzubrüllen.
29:53Haben Sie eigentlich irgendwo ein bisschen Mitgefühl?
29:56Das hab ich. Das hab ich allerdings.
29:58Und genau deswegen kann ich nicht zulassen, dass diese Frau ihrem Mann den letzten Wunsch verwehrt, den der noch hat.
30:03Der will einfach in Ruhe sterben.
30:05Ja, es fragt sich nur, ob Sie diesem Ziel näher kommen, indem Sie die Frau fertig machen und beleidigen.
30:10Wenn die Wahrheit eine Beleidigung ist, dann kann ich nichts dafür.
30:13Sie kennen natürlich die Wahrheit.
30:15Sie wissen, wie sich das anfühlt, mit so einer Entscheidung konfrontiert zu werden.
30:19Tatsächlich weiß ich das sehr genau.
30:22Ich musste die Entscheidung vor zwei Jahren für meine Tochter treffen.
30:33So, Frau Rettler, ich lege Ihnen jetzt das Langzeitecker an und dann können Sie auch gerne einen Kaffee trinken.
30:38Oh, das freut mich.
30:39Das war schon ein bisschen kurz mit dem netten Herrn Müller vorhin.
30:42Ja, Müller ist wirklich sehr nett.
30:44Ja, finden Sie auch.
30:46Ja, ein charmanter Mann.
30:48Frau Rettler, schön, Sie zu sehen. Das sieht aber blendend aus.
30:50Darf ich mal?
30:52Oh ja, bitte.
30:54Das sieht alles sehr, sehr gut aus.
30:56Aber Sie schicken mich jetzt nicht gleich wieder nach Hause.
30:58Aber nein, nicht ohne Langzeitecker gehen.
31:00Herr Professor Wehmann.
31:02Sie entschuldigen mich, ich...
31:04Professor Wehmann!
31:06So ein Zufall.
31:07Ja, müssen Sie rauf oder runter?
31:09Äh, runter.
31:11Ich dachte, Sie müssten immer rauf.
31:13Na, kleine Scherz.
31:15Wenn ich ein paar Jahre jünger wäre, den würde ich auch nicht von der Bettkante schmeißen.
31:18Den Professor natürlich, nicht den Assistenzarzt.
31:22Den überlasse ich Ihnen.
31:24Sagen Sie, Frau Rettler, kann es sein, dass Sie nicht nur wegen medizinischer Herzangelegenheiten hier sind?
31:31Mein Mann ist vor ein paar Jahren gestorben.
31:33Und ich habe das Single-Dasein so satt.
31:36Sie können sich das gar nicht vorstellen.
31:41Aber Sie verraten mich nicht.
31:43Niemals.
31:48Mina war nie richtig gesund.
31:51Sie hatte schon als Baby immer diese vermeintlichen Infekte.
31:56Bis dann irgendwann klar wurde, dass es keine Infekte waren, sondern das IPEX-Syndrom.
32:01Sie bekam dann eine Knochenmarkstransplantation.
32:04Die schlug nicht an.
32:06Und ab da war sie eigentlich nur noch im Krankenhaus.
32:09Wurde immer schwächer.
32:11Bis sie irgendwann nichts mehr konnte.
32:13Sie konnte nicht mehr aufstehen, nicht mehr essen, nicht mehr alleine atmen.
32:18Und dann wollte sie auch nicht mehr.
32:24Ich habe das Gefühl,
32:25dann wollte sie auch nicht mehr.
32:31Dann hat sie uns gebeten, sie sterben zu lassen.
32:39Ich musste dann auch noch vor Gericht gehen, um ihr den Wunsch erfüllen zu können.
32:44Weil ihre Mutter sie nicht gehen lassen wollte.
32:49So ist mir meine Ex-Frau bis heute vor,
32:51dass ich unser Kind umgebracht habe.
32:57Aber das Leben meines Kindes,
33:01das war einfach nur noch Schmerz.
33:11Ich habe sie gehen lassen, weil ich sie geliebt habe.
33:15Und um nichts anderes geht es gerade hier, Betty.
33:18Es tut mir so leid.
33:22Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.
33:27Das kommt in der Tat eher selten vor.
33:37Soll ich Kollegen von Ihnen schicken?
33:41Soll ich Kollegen von Ihnen fragen, ob er den Patienten übernehmen kann?
33:46Nein.
33:48Nein, und Sie müssen mich jetzt auch nicht behandeln wie ein rohes Ei.
33:57Was ich für meine Tochter gemacht habe,
34:01das war richtig.
34:05Und ich würde es wieder tun.
34:10Ich würde es wieder tun.
34:24So, und jetzt sprechen wir mal drüber im Freilau.
34:41Ich weiß, dass es weh tut.
34:46Aber der größte Liebesbeweis ist jetzt, ihn loszulassen.
34:51Das ist das, was er will, Mama.
34:54Er hat lange genug gelebt,
34:56und das ist das Letzte, was wir noch für ihn tun können.
34:59Das ist das, was er will, Mama.
35:02Er hat lange genug gelebt,
35:04und das ist das Letzte, was wir noch für ihn tun können.
35:07Er hat lange genug gelebt,
35:09und das ist das Letzte, was wir noch für ihn tun können.
35:15Ja.
35:19Danke.
35:22Komm.
35:24Wir gehen zu Papa.
35:37Könnten Sie kurz mal gucken?
35:46Perfekt.
35:48Schimmelsporn.
35:50Und Sie glauben, dass meine gelegentliche Unausgeglichenheit davon kommt?
35:54Sicher.
35:56Gibt es dagegen irgendwelche Medikamente?
35:58Ihre Tochter bekommt bis auf Weiteres ein Antihistaminikum
36:01und für die Lunge ein Kortisonspray.
36:03Ihnen verschreibe ich nur das Antihistaminikum.
36:04Und ich rate Ihnen, die Dämmung zu überprüfen oder auszuziehen.
36:08Scheiße.
36:10Alles Gute.
36:12Die ganze Arbeit nochmal.
36:14Das ist doch gerade gemacht worden.
36:22Herr Behring?
36:24Ja.
36:26Entschuldigung, ich wollte mich noch mal entschuldigen.
36:29Sie wollen sich entschuldigen?
36:31Ja.
36:32Doch.
36:34Echt?
36:36Können wir mal den roten Marker hier ausleihen?
36:38Das würde ich mir wahnsinnig gerne im Kalender anstreichen.
36:40Sie sind echt witzig.
36:42Sie fangen jetzt aber nicht an, ärztliche Anweisungen einfach so auszuführen, oder?
36:44Mal gucken.
36:46Oder hören Sie etwa auf, alles besser zu wissen?
36:48Nein.
36:50Nee.
36:52Dass ich alles besser weiß, das ist ja ein Fakt.
36:54Nichts, was man so einfach abstellen kann.
36:56Natürlich.
36:58Wie konnte ich da das Gegenteil vermuten?
37:00Nein, im Ernst.
37:02Ich weiß.
37:08Ganz ehrlich, Sie würden mir den größten Gefallen tun,
37:10wenn Sie mich einfach weiter so behandeln wie immer.
37:27So, das sind Ihre Rezepte.
37:29Für die Besserung.
37:30Vielen Dank, auch für alles andere.
37:32Und Entschuldigung noch mal.
37:34Kein Problem.
37:36Ich hoffe, die Tabletten helfen.
37:38Ja, das hoffe ich auch.
37:40Tschüss.
37:42Schwester Tabula.
37:44Brauchst du die nicht rein?
37:54So schlimm.
37:56Schlimmer.
37:58Willst du drüber reden?
38:00Nein.
38:04Vielleicht können wir irgendwas zusammen machen.
38:07Kino oder so.
38:09Weißt du, das Problem ist,
38:11Talula und ich müssen heute die Wohnung umräumen.
38:13Jetzt, wo du ausgezogen bist, ist ...
38:17Aber ich kann es natürlich auch verschieben.
38:19Nee, nee.
38:21Macht mal.
38:23Aber wenn du nicht allein sein willst, dann ...
38:25Nee, Quatsch.
38:27Ist schon okay.
38:30Vielleicht können wir morgen irgendwas drüber machen.
38:32Morgen ist doch super.
39:00Es geht, es geht.
39:31If I left this room behind
39:35And I'd step outside to find
39:40Some other place
39:43Entschuldigung.
39:47Sorry.
40:01Goodbye.
40:20Maybe I did it
40:23But I think that it's too late
40:25Hallo, Tallulah. Lissi?
40:27Ja?
40:28Wir haben Schimmel in der Wohnung.
40:31Was?
40:32Ja. Ich dachte, ich fang schon mal an mit Umräumen.
40:35Und was find ich? Das hier.
40:37Wir müssen sofort ausziehen.
40:39Schwarzer Schimmel ist am schlimmsten.
40:41Da kann man total krank von werden.
40:44Vielleicht können wir ja ...
40:46Wir können ja auch mal ...
40:49Wir können ja auch mal ...
40:51Wir können ja auch mal ...
40:53Vielleicht können wir ja so lange bei Betty unterkommen.
40:56♪ Ruhige Gitarrenmusik ♪
41:15Das ist ja ein Zufall, oder?
41:17An dem Tag, an dem du eine Patientin mit Schimmelallergie hattest.
41:20Tja.
41:24Warum riecht das so komisch?
41:26Keine Ahnung, wie Schimmel riecht.
41:28♪ Ruhige Gitarrenmusik ♪
41:30Das glaub ich dir.
41:32Das ist das angebrannte Zeug von gestern, ne?
41:35♪ Ruhige Gitarrenmusik ♪
41:38Ja, Mist.
41:40Da ist Gott auch schon mal eine bessere Idee.
41:43♪ Ruhige Gitarrenmusik ♪
41:46Du willst unbedingt wieder mit Betty zusammen wohnen, oder?
41:49♪ Ruhige Gitarrenmusik ♪
41:52Weißt du was?
41:55Ich auch.
41:57Komm.
42:00♪ Ruhige Gitarrenmusik ♪
42:03Ich wollte euch nur kurz fragen, ähm ...
42:07Habt ihr nicht Bock, wieder zusammenzuziehen?
42:10Nee, ne?
42:12Wir wollten nicht grad das Gleiche fragen.
42:14Nee, ne?
42:16Doch, wir vermissen dich nämlich auch so.
42:18Pff, boah, sind wir kitschig.
42:20Sind wir kitschig.
42:23Voll kitschig.
42:25♪ Ruhige Gitarrenmusik ♪
42:50SWR 2021