• vor 3 Monaten
Transkript
00:00:00Musik
00:00:23Wo sind denn die Vorbestellungen?
00:00:25Du weißt doch, dass ich die als erstes auf dem Tisch haben will.
00:00:27Tut mir leid, hier die Verkaufszahlen vom letzten Monat.
00:00:30Die zwei neuen Reisen für Singles, beide sofort über 15.000.
00:00:34Das ist nicht schlecht.
00:00:36Die Auflage ist 20, da sollten wir eine zweite andenken.
00:00:39Nee, machen wir doch mal bitte einen Telefontermin mit der, ähm, Judith Brenner.
00:00:44Ich hab da eine neue Idee für im Vormorgen.
00:00:49Dann sind hier die Vorbestellungen für den zweiten Band vom Nebelreich.
00:00:52Scheint funktioniert zu haben, das als deutschen Herrn der Ringe anzukündigen.
00:00:56150.000. Super.
00:00:5820 mehr als wir dachten noch.
00:01:01Sag mal, zickt die Zieglein nicht immer noch so rum wegen der Buchmesse?
00:01:03Ja, sie hat noch nicht zugesagt.
00:01:05Irgendwas ist da komisch. Ich rede selber mit ihr, hm?
00:01:09Es tut mir ja auch leid, Fred, aber ich kam nicht früher weg.
00:01:11Ich steck im Moment in vier Projekten gleichzeitig und ehrlich gesagt,
00:01:14ich hab's mir noch mal überlegt, aber ich glaub, ich geh da jetzt lieber alleine hin, ja?
00:01:18Jetzt mecker mal nicht um, ja?
00:01:20Glaubst du, ich lege gesteigerten Wert darauf, meine Schwester und meinen Vater zu sehen?
00:01:23Weißt du was? Dafür lade ich dich morgen zum Essen ein, ja?
00:01:26Okay? Bis morgen Mittag. Ciao.
00:01:34Ich habe hier also eine Orange.
00:01:36Und aus dieser Orange zaubere ich dir jetzt ein Geburtstagsgeschenk.
00:01:39Da bin ich auch mal gespannt.
00:01:41Na, du musst schon herkommen.
00:01:48Jetzt musst du draufpusten und sagen, Orange verwandelt dich in mein Lieblingsgetränk.
00:01:52Oder vielleicht Liebesgetränk?
00:01:55Orange verwandelt dich in mein Lieblingsgetränk.
00:01:57Und noch pusten.
00:02:03Oh, Whisky zum Pfeifeklopfen.
00:02:05Möchtest du noch was holen? Ich kann's einfach zaubern.
00:02:08Im Moment nicht, aber dahinten, deine Mama vielleicht.
00:02:18Was ist mit dir los?
00:02:20Was ist denn?
00:02:24Mein Bein hat wieder so wehgetan.
00:02:26Was? Aber wir haben doch extra diese Halbe draufgetan.
00:02:29Lass doch mal das Tablett.
00:02:31Sollen wir noch mal reingehen und ich guck's mir an?
00:02:33Nein.
00:02:35Weißt du was?
00:02:37Du rufst mal Tante Julie an und fragst, wo sie bleibt.
00:02:39Die freut sich bestimmt.
00:02:42Wann kommst du denn endlich? Hier sind nur lauter langweilige Erwachsene.
00:02:45Da hab ich leider schlechte Nachrichten. Hier kommt nämlich der Nächste.
00:02:47Aha.
00:02:50Irgendjemand hat einmal gesagt, das Leben fange erst mit 66 an.
00:02:53Demnach hätte ich noch 6 Jahre Zeit.
00:02:55Ich will mich nicht beklagen.
00:02:57Ich habe eine junge Frau,
00:02:59zwei erfolgreiche, hübsche Töchter
00:03:01und einen gesunden Enkel.
00:03:03Und ich bekomme noch jeden Morgen 50 Liegestütze hin.
00:03:05Vormachen!
00:03:07Ich habe mich der zugegebenermaßen wahren Hoffnung hingegeben,
00:03:10auch meine Tochter Julia würde heute hier erscheinen.
00:03:12Doch fürchte ich, sie steckt knietief in der Arbeit.
00:03:15Was ich allerdings schwerlich vorwerfen kann,
00:03:17denn das hat sie schließlich von mir.
00:03:19Tante Julia!
00:03:21Hey, mein Lieblingszauberer.
00:03:25Wow, bist du schräg geworden.
00:03:28Hallo allerseits.
00:03:30Tut mir leid, dass ich jetzt erst komme,
00:03:32aber ich hatte höllisch zu tun im Verlag.
00:03:34Hallo, Herr Papa.
00:03:36Hallo, meine Lieben.
00:03:39Ja, und wo ist Fred?
00:03:41Oh, der konnte leider nicht, aber er lässt dich herzlich grüßen.
00:03:44Ja, mein Dank.
00:03:46Alles Gute zum Geburtstag.
00:03:49Danke dir.
00:03:51Danke.
00:03:53Ja, das Buffet ist eröffnet.
00:04:00Na, Kleene?
00:04:02Wo ist denn das Geschenk?
00:04:04Ich habe im Moment so viel Text zu lernen.
00:04:06Der Regisseur ist wirklich ein Psychopath.
00:04:08Ich habe einen Gutschein fertig gemacht für Papa.
00:04:10Einen Gutschein, na super, das ist ein Klassiker.
00:04:12Wieso ist deine Arbeit eigentlich immer wichtiger als meine?
00:04:15Moment, ja, es hat kein Mensch behauptet.
00:04:17Du wolltest das Geschenk besorgen, okay?
00:04:22Herzlichen Glückwunsch.
00:04:24Was ist das?
00:04:26Das ist ein Gutschein für einen Morgenrock.
00:04:28Damit du auch in Amerika eine gute Figur machst.
00:04:30Ah ja.
00:04:32Von Julia und mir.
00:04:34Danke, danke auch dir.
00:04:36Hey, und?
00:04:38Hast du Lust auf eine kleine Testfahrt?
00:04:40Ist das, du hast ein neues Auto?
00:04:42Es wartet auf einen spitzen Co-Piloten.
00:04:50Hey, was hast du denn da?
00:04:52Super, wie hast du denn das jetzt gemacht?
00:04:54Als Zauberer verraten die seine Tricks. Puste mal.
00:04:58It's magic.
00:05:01Geil.
00:05:03Ich dachte, bei der ersten Tour brauchst du doch deine Lieblingsmusik.
00:05:13Wow.
00:05:17Boah, ist die ja irre.
00:05:19Machen wir mal eine richtige Reise mit dem?
00:05:21Bloß du und ich?
00:05:23Total gerne.
00:05:25Und hat der auch Anti-Blockier-System?
00:05:27Mit dem kannst du auf einer Eisfläche eine Vollbremsung machen.
00:05:29Stefan?
00:05:31Häng dich mal nicht so weit raus.
00:05:33Hey.
00:05:43Trottel am Steuer.
00:05:45Alles okay?
00:05:49Oh mein Gott, Stefan.
00:05:51Stefan.
00:05:53Hey, tut es dir weh?
00:05:55Sag doch mal was.
00:05:57Halt es mal fest.
00:05:59Wir fahren sofort ins Krankenhaus.
00:06:07Ich will nicht ins Krankenhaus.
00:06:09Ich will zu Mama.
00:06:12Das kann doch keine Gehirnerschütterung sein.
00:06:14Ich will zuerst zu Mama.
00:06:29Die eine Tochter fährt an meinem Geburtstag mit dem Auto in der Gegend rum.
00:06:32Die andere macht die Männer verrückt.
00:06:34Ist toll, wenn man Kinder hat.
00:06:36Ach komm.
00:06:39Stefan.
00:06:41Stefan.
00:06:43Was ist denn passiert?
00:06:45Tut mir so leid.
00:06:47Da ist so ein Idiot aus dem Feld weggeschossen.
00:06:49Wir müssen sofort ins Krankenhaus.
00:06:51Er wollte zuerst hierher.
00:06:53Du dachtest, ein Zehnjähriger weiß, was für ihn am besten ist.
00:06:55Ich kann doch nicht.
00:06:57Scheint mir nur eine Platzwunde zu sein.
00:06:59Aber die muss doch geröntgt werden.
00:07:01Ja klar.
00:07:03Stefan, wir fahren jetzt alle zusammen ins Krankenhaus.
00:07:05Nein, du fährst nicht.
00:07:08Isabelle, es ist okay, wenn ich...
00:07:10Er will dich sowieso nicht dabei haben.
00:07:12Ich rufe dich nachher an.
00:07:14Tschüss, mein Tapferer.
00:07:18Erst mal abgesehen von dem blöden Unfall.
00:07:20Wie war denn nun das Fest?
00:07:22Du kennst doch meinen Vater und seine Kumpels.
00:07:24Ehrlich gesagt habe ich dir einen stinklangweiligen Nachmittag erspart.
00:07:26Ja.
00:07:28Wirklich.
00:07:30Danke.
00:07:32Aber was hältst du jetzt davon?
00:07:34Ja, gut.
00:07:37Kann man nur hoffen, dass sie das auch ernst meinen.
00:07:39Also wenn Bill Hochbrück das schreibt,
00:07:41dann meint er das auch so.
00:07:43Haben sich deine New York-Flüge ja gelohnt.
00:07:45Gratuliere.
00:07:47Danke.
00:07:49Ich meine, ihr seid ein mittleres Verlagshaus
00:07:51mit stetig wachsenden Umsätzen.
00:07:53Ihr seid im deutschsprachigen Raum etabliert.
00:07:55Wahrscheinlich seid ihr genau das, was sie suchen.
00:07:57Und was ist dann der nächste Schritt?
00:07:59Die werden sich euch genauer ansehen, euch durchchecken.
00:08:01Due diligence.
00:08:03Und dann wird verhandelt.
00:08:06Dann einigt man sich irgendwo.
00:08:08Allerdings,
00:08:10in Europa favorisiert man eher das Vier-Augen-Prinzip.
00:08:12Die Amerikaner sind da anders.
00:08:14Die wollen meist nur einen Geschäftsführer.
00:08:16Ihr seid aber zwei.
00:08:18Walter ist ein reiner Zahlentyp.
00:08:20Die wollen jemanden, der mit Autoren gut kann.
00:08:22Der das Buchgeschäft aus dem FF kennt.
00:08:24Walter wird das anders sehen.
00:08:26Fred,
00:08:28ich bin der Motor des Verlags.
00:08:30Und der Aufsichtsrat weiß das.
00:08:32Wahrscheinlich hast du recht.
00:08:35Wenn alles gut läuft,
00:08:37leitest du plötzlich einen der drei umsatzstärksten Verlage Deutschlands.
00:08:39Jedenfalls sollten wir dann endlich heiraten.
00:08:41Schon aus steuerlichen Gründen.
00:08:43Und dann segeln wir rund um die Welt.
00:08:45Wer doch weiß, oder?
00:08:47Ups.
00:08:49Sorry.
00:08:51Das ist mein Vater.
00:08:53Ich muss da ran.
00:08:55Vincent van Gogh.
00:09:05Guten Tag.
00:09:07Ich möchte zu Stephan Gruber beim Neffen.
00:09:09Der müsste auf der Kinderstation sein.
00:09:11Wann ist er eingeliefert worden?
00:09:13Gestern.
00:09:15Aber sagen Sie mir doch einfach, wo die Kinderstation ist.
00:09:17Er liegt nicht auf der Kinderstation.
00:09:19Er ist auf der 14.
00:09:34Ach, hier ist die Onkologie, bitte.
00:10:05Isabelle?
00:10:07Du kannst ihn hier nicht rauchen.
00:10:14Er ist noch in der Narkose.
00:10:24Stephan.
00:10:26Ich bin's.
00:10:28Hörst du mich?
00:10:30Hey, kleiner Zauberer.
00:10:32Was machst du nur für einen Quatsch?
00:10:34Weiß ich auch nicht.
00:10:38So geht das die ganze Zeit.
00:10:42Nur ja.
00:10:44Kannst du mal kommen?
00:10:48Ich bin gleich wieder da.
00:11:02Sie haben doch gestern seinen Kopf untersucht.
00:11:04Da war doch nichts.
00:11:06Ja.
00:11:13Nein, da war ja auch nichts.
00:11:15Aber dann haben sie sich sein Bein angesehen.
00:11:17Das tut ihm schon länger manchmal weh.
00:11:19Aber Kinder haben ja immer irgendwas.
00:11:21Ja, da war so eine Entzündung und dann war von
00:11:23verändertem Gewebe die Rede.
00:11:25Aber was heißt denn das konkret?
00:11:27Also.
00:11:29Ich habe jetzt das Ergebnis der Biopsie.
00:11:31Es tut mir leid, dass es etwas länger gedauert hat.
00:11:33Aber wir wollten uns absolut sicher sein.
00:11:35Und das sind wir jetzt.
00:11:37Wir haben in Stephans rechten Oberschenkel
00:11:39Knochenwucherungen gefunden.
00:11:41Die sahen zunächst einmal aus wie eine
00:11:43Osteomyelitis, also eine Knochenentzündung.
00:11:45Das wäre weiter kein grosses Problem gewesen.
00:11:47Aber?
00:11:49Die histologischen Untersuchungen haben diese
00:11:51Wucherungen als Krebsgewebe diagnostiziert.
00:11:55Und zwar als bösartiges.
00:11:57Ob der Krebs bereits gestreut hat, wissen wir nicht.
00:11:59Das kann doch nicht stimmen.
00:12:01Leider ist es so.
00:12:05Man nennt diese Art von Knochenkrebs
00:12:07Eulensarkom. Es befällt vornehmlich die langen
00:12:09Röhrenknochen der Beine in Stephans Fall, also
00:12:11seinen rechten Oberschenkel.
00:12:13Wir werden jetzt natürlich alles tun, um
00:12:15Stephans zu helfen.
00:12:17Definieren Sie Hilfe für mich bitte etwas
00:12:19präziser. Julia, bitte.
00:12:21Was?
00:12:23Wir machen zunächst eine Chemotherapie.
00:12:25Und wie lange geht die?
00:12:27Das dauert zunächst drei Tage, dann wird
00:12:29fünf Wochen pausiert, dann folgt der nächste
00:12:31Zyklus.
00:12:33Wenn ihm die Haare ausfallen?
00:12:35Isabel. Was denn?
00:12:37Das gibt's doch, das kann man doch sehen bei Leuten auf der
00:12:39Straße, wenn sie Chemotherapie haben, dass die Haare ausfallen.
00:12:41Sie haben recht.
00:12:43Das kann passieren.
00:12:45Dafür steigen Stephans Überlebenschancen.
00:12:49Und wie hoch sind die Chancen?
00:12:51Papa.
00:12:53Das
00:12:55Jungsjakob ist eine der aggressivsten
00:12:57Formen von Knochenkrebs.
00:12:59Aber bei einem Jungen Stephans Alter gibt es
00:13:01durchaus Heilungschancen.
00:13:03Können Sie das in Zahlen ausdrücken?
00:13:07Das tue ich ungern.
00:13:09Im Idealfall, wenn alles gut geht,
00:13:1160 bis 65 Prozent.
00:13:23Er darf nicht sterben.
00:13:25Stephan, nicht auch noch, bitte nicht.
00:13:27Er stirbt nicht, Isabel.
00:13:2960,
00:13:3165 Prozent.
00:13:33Das ist nicht so schlecht.
00:13:35Das darf er nicht erfahren,
00:13:37das kann er überhaupt nicht einordnen.
00:13:39Es hat auch keiner vor ihm, das zu sagen.
00:13:43Ich glaube,
00:13:45er hat es nicht verstanden.
00:13:47Ich glaube,
00:13:49er hat es nicht verstanden.
00:13:51So leid es mir tut,
00:13:53aber ich muss jetzt in den Verlag.
00:13:55Ist das jetzt so dringend?
00:13:57Mein Gott, was soll ich denn jetzt tun?
00:14:01Ich kann auch nichts machen.
00:14:13Isabel war 20,
00:14:15als sie Peter kennenlernte und schwanger wurde.
00:14:17Ihre große Liebe.
00:14:25Was war denn mit ihm?
00:14:27Du hast mir nie erzählt,
00:14:29wie er gestorben ist.
00:14:33Ein Autounfall.
00:14:37Stephan, er ist vier.
00:14:39Scheiße.
00:14:43Isabel zog dann wieder zu meinen Eltern.
00:14:47Da ging sie noch auf die Schauspielschule.
00:14:51Das war genau zu der Zeit,
00:14:53als meine Mutter krank wurde.
00:14:57Ein Dr. Krämer aus Zürich
00:14:59arbeitet wohl an einer chemiefreien Therapie.
00:15:03Und was ist mit ihm?
00:15:05Ein Dr. Krämer aus Zürich
00:15:07arbeitet wohl an einer chemiefreien Therapie.
00:15:11Aber besonders weit
00:15:13scheint er auch noch nicht zu sein.
00:15:35Sorry.
00:15:41Verga?
00:15:43Regina?
00:15:45Oh je.
00:15:47Die Telefonkonferenz.
00:15:49Das hab ich total vergessen.
00:15:51Nee, nee, nee, stell mal durch.
00:15:53Ja.
00:15:55Möchtest du heute Nacht hier schlafen?
00:15:57Sicher, gerne.
00:15:59Ich dachte nur, du wolltest...
00:16:01Hi Bill, how are you?
00:16:03Great, thanks.
00:16:05Also, ich sag mal so was wie Reiseerzählungen.
00:16:07Also, ich sag mal so was wie Reiseerzählungen.
00:16:09Hausnummer, eine deutsche Ellie McBeal,
00:16:11aber nicht so 90er-Jahre-mäßig.
00:16:13Unterwegs in aller Welt.
00:16:15Anfang 30, nie länger als vier Wochen gebunden.
00:16:17Hat einen Job, sucht aber nach irgendwas,
00:16:19was sie wirklich erfüllt.
00:16:21Vielleicht gerät sie mal in irgendwelche Schwierigkeiten,
00:16:23weil sie sich viel zu gerne einmischt.
00:16:25Und dann passiert immer irgendwas.
00:16:27Also, Chaos pur.
00:16:29Alles anders als im Katalog.
00:16:31Handeln auf orientalischen Bazaaren,
00:16:33jedes Mal eine Affäre,
00:16:35aber alles gut recherchiert,
00:16:37alles voller Insider-Informationen.
00:16:39Greta Struck, Greta Struck in Ceylon,
00:16:41Greta Struck in Tunesien.
00:16:43Klingt ziemlich gut.
00:16:45Würdest du das kaufen?
00:16:47Na ja, kommt drauf an,
00:16:49wenn's flott geschrieben ist.
00:16:51Das liegt ja dann an dir.
00:16:53Ich habe meinen ganzen Charme aufgeboten,
00:16:55hat nichts genutzt, die Ziegler ist ausgebucht.
00:16:57Vor drei Jahren war die noch Lehrerin
00:16:59des Mannes und spielt uns gegen die Konkurrenz aus, das Luder.
00:17:01Wenn die nicht nebelreich von uns weiterschreibt,
00:17:03dann haben wir echt ein kleines Problem.
00:17:05Du wirst sie schon auch bezirbsen.
00:17:09Und, was kostet der Spaß?
00:17:11Das ist kein Spaß,
00:17:13sondern ein Konzept für eine Reihe von Reiseromanen,
00:17:15die ziemlich gut laufen könnten.
00:17:17Inklusive Druck und Vertrieb kommt uns das Ganze auf Runde 200.
00:17:19Ach was, 250.000.
00:17:21Die neuen Reisen für Singles
00:17:23verkaufen sich übrigens optimal.
00:17:25Das sind ja auch klassische Reiseführer,
00:17:27aber was du da vorschlägst,
00:17:29das hat ja noch kein Mensch ausprobiert.
00:17:31Eben, Walter, eben.
00:17:33Deshalb jetzt zur Höchste Zeit.
00:17:35Das ist provokant, innovativ,
00:17:37sexy, schnell.
00:17:41Okay.
00:17:43Wie du meinst.
00:17:45Sag mal, ich höre,
00:17:47dass die Ziegler mit dem Lenhardt-Verlag flirtet.
00:17:49Ja, ja, das lassen wir mal die Sorge sein.
00:17:51Wir sind bereits zum Essen verabredet.
00:17:53Da wünsche ich dir aber dann viel Erfolg.
00:17:55Danke, Walter. Ich weiß.
00:17:57Das kommt von Herzen.
00:17:59Wieso haben wir bei Nebelreich 1
00:18:01eigentlich nicht gleich eine Option auf Sequels erworben?
00:18:03Ja, weil du das damals nicht wolltest.
00:18:05Wie bitte?
00:18:07Du sagtest so etwas wie,
00:18:09wen interessiert denn ein Roman,
00:18:11der ausschließlich im Nebel spielt?
00:18:13Knapp über 400.000 Leser
00:18:15wäre die richtige Antwort gewesen.
00:18:17Das soll ich gesagt haben?
00:18:19Yep.
00:18:21Das ist ja wirklich sehr witzig.
00:18:23Was will er denn?
00:18:25Ob du dich nicht verabschieden möchtest.
00:18:27Wie verabschieden?
00:18:29Das kann nicht dein Ernst sein.
00:18:31Ich glaub das einfach nicht.
00:18:33Das ist doch nicht mehr normal.
00:18:35Stefan braucht uns jetzt alle.
00:18:37Und Isabelle übrigens auch.
00:18:39Und ich kann nicht verstehen,
00:18:41wie du da einfach zur Tagesordnung übergehst.
00:18:43Julia, wir haben alles versucht,
00:18:45aber es war einfach zu spät zum Umbuchen.
00:18:47Wir waren ja über eine Stunde im Reisebüro.
00:18:49Weißt du, was das gekostet hätte?
00:18:51Ich könnte es ja Stefan in Rechnung stellen.
00:18:53Sandra, entschuldige mich bitte.
00:18:55Wir waren gestern bei ihm, es geht ihm schon besser.
00:18:57Isabelle sagt, es ist in Ordnung, wenn wir fahren.
00:18:59Isabelle hat es gesagt.
00:19:01Dann ist ja alles in bester Ordnung.
00:19:03Deinen Sarkasmus kannst du dir sparen.
00:19:05Was hätte sie denn sagen sollen, deiner Meinung nach?
00:19:07Zum ersten Mal in ihrem Leben?
00:19:09Nein, zu ihrem großartigen Vater.
00:19:11Ihr Sohn kann sterben
00:19:13und du verabschiedest dich in die Sommerfrische.
00:19:15Wir fahren nur für ein paar Wochen,
00:19:17außer würde er nicht gleich sterben.
00:19:19Das ist doch nicht so einfach mit den Ärzten.
00:19:21Tun, was sie können.
00:19:23Du wirst natürlich wieder andere Ansicht sein.
00:19:25Was soll das denn heißen, bitte schön?
00:19:27Du hast dich mit dem Arzt angelegt.
00:19:29Hast ein halbes Semester Medizin studiert.
00:19:31Weißt du was, Papa?
00:19:33Ich wünsche dir eine ganz, ganz tolle Reise.
00:19:35Genieß das Meer und das Popcorn
00:19:37und polier jeden Tag ganz hübsch deine kleinen Golfschläge
00:19:39und wenn irgendwas ist,
00:19:41dann spreche ich es dir auf deine Mailbox.
00:19:43Wir sollen doch nur hierbleiben,
00:19:45damit du deine Karriere...
00:19:49Du musst dir das so vorstellen.
00:19:51Die guten Zellen kämpfen gegen die bösen Zellen
00:19:53und die Medikamente sind wie Pistolen,
00:19:55mit denen die Guten auf die Bösen schießen.
00:19:57Deshalb ist es so wichtig,
00:19:59dass du die Medikamente regelmäßig einnimmst,
00:20:01verstehst du?
00:20:03Damit den Guten die Munition nicht ausgeht?
00:20:05Genau, so ist es.
00:20:07Und was ist mit meinen Haaren?
00:20:09Kann ich auch eine Glatze kriegen?
00:20:11So ein Quatsch, so schlimm wird das nicht.
00:20:13Hättest du gerne Glatze.
00:20:15Das kann passieren.
00:20:17Das kommt daher,
00:20:19dass die Guten manchmal daneben ballern
00:20:21und dann treffen sie eine Haarzelle,
00:20:23aber die wächst wieder nach.
00:20:47Hilfe!
00:20:49Hilfe!
00:20:51Hilfe!
00:21:17Okay, Showtime.
00:21:21Entschuldigung, ich suche einen kleinen Jungen,
00:21:23der heißt Stefan,
00:21:25für den ich das hier abgeben soll.
00:21:27Tante Julia!
00:21:29Entschuldigung, ich wusste nicht, dass...
00:21:31Dr. Robert war sowieso gerade fertig
00:21:33und ich könnte gut eine rauchen.
00:21:35Wir sehen uns gleich.
00:21:37Wiedersehen.
00:21:39Hey.
00:21:41Hier.
00:21:43Ist nicht dein Ernst, oder?
00:21:45Lieber ein Eis.
00:21:47Oh ja.
00:21:49Könntest du...
00:21:51Ich hab Angst,
00:21:53wenn ich mich bewege, dann geht es ab.
00:21:55Okay.
00:21:57Wie geht's denn dir?
00:22:01Irgendwie besser.
00:22:03Na siehste.
00:22:05Die müssen ja auch früher aufstehen,
00:22:07wenn sie einen Zauberer kleinkriegen wollen.
00:22:09Hey, du übst ja schon wieder.
00:22:11Ich hab's versucht,
00:22:13aber ich bin einfach zu langsam.
00:22:15Willst du was aus deinem Zimmer hier haben?
00:22:17Ich kann ja sowieso nichts machen im Moment.
00:22:19Opa hat mir versprochen,
00:22:21er bringt mir was aus Amerika mit.
00:22:23Ah, toll.
00:22:25Du und Mama,
00:22:27ihr geht aber nicht weg, oder?
00:22:33Bist du denn irre?
00:22:35Versprochen?
00:22:37Ja.
00:22:39Deine Mama und ich,
00:22:41wir müssen doch aufpassen,
00:22:43dass die alles richtig machen mit dir.
00:22:45Wenn ich den jetzt loswerfe,
00:22:47glaubst du, ich bin dann noch da,
00:22:49wenn er wieder zurückkommt?
00:22:53Ja, natürlich.
00:22:55Natürlich bist du dann noch da.
00:23:03Ich red mal kurz mit deiner Mama, ja?
00:23:05Okay.
00:23:07Ich bin gleich wieder da.
00:23:09Elisabeth, was ist los?
00:23:13Ich glaub, ich kann das nicht.
00:23:15Was?
00:23:17Was meinst denn du damit?
00:23:21Die haben mir heute Morgen erklärt,
00:23:23was Dichymotherapie bedeutet.
00:23:25Was?
00:23:27Was meinst denn du damit?
00:23:31Die haben mir heute Morgen erklärt,
00:23:33was Dichymotherapie bedeutet.
00:23:35Was?
00:23:37Was Dichymotherapie bedeutet.
00:23:39Ihm werden die Haare ausfallen.
00:23:41Die Nägel vielleicht.
00:23:43Ihm wird schlecht sein.
00:23:45Und er wird Fieber haben.
00:23:47Das ist eine Riesenliste.
00:23:49Ich weiß.
00:23:51Und jetzt...
00:23:55soll ich in seinem Zimmer schlafen?
00:23:57Das zweite Bett dort,
00:23:59die wollen, dass ich hier schlafe.
00:24:01Die ganzen ersten Wochen,
00:24:03vielleicht Monate.
00:24:05Sie sagen,
00:24:09dass seine Chancen besser sind,
00:24:11wenn seine Mutter bei ihm ist.
00:24:13Dann kann ich doch nicht sagen,
00:24:15ich mach das nicht.
00:24:17Wir sind zu zweit.
00:24:19Das schaffen wir schon.
00:24:23Klar, kannst ja meine Rolle auch noch übernehmen.
00:24:25Du schaffst das natürlich alles ganz locker.
00:24:27Wie immer, wie bei Mutter damals.
00:24:29Riech mal.
00:24:31Riech mal, wie es hier riecht.
00:24:33Hörst Du irgendwas?
00:24:37Die Geräusche sind so gedämpft,
00:24:39als ob schon alles vorbei wäre.
00:24:41Und dann geht plötzlich irgendwo eine Klingel los.
00:24:43Da wird man doch irre.
00:24:45Es ist eine Kinderkrebsstation.
00:24:47Ob Du es glaubst oder nicht,
00:24:49das weiß ich.
00:24:51Hör mir mal zu, es geht im Moment um Stefan.
00:24:53Und zwar nur um Stefan.
00:24:55Der spürt doch schon längst was los.
00:24:57Er hat total Angst.
00:24:59Und er braucht Dich.
00:25:01Ich weiß, dass das schwer ist für Dich.
00:25:03Aber Du bist die Große und er ist der Kleine.
00:25:07Ja, und ich bin da.
00:25:09Und wir sind da.
00:25:11Und deshalb weiß ich, dass Du das schaffst.
00:25:31Untertitel der Amara.org-Community
00:26:01Untertitel der Amara.org-Community
00:26:31Wie geht's meinem Engel?
00:26:59Es tut mir leid,
00:27:01dass ich die letzten Tage nicht kommen konnte.
00:27:03Aber es war die Hölle los.
00:27:05Und die haben mich einfach nicht weggelassen.
00:27:07Ist ja nicht so schlimm.
00:27:09Geil.
00:27:11King Blue 4.
00:27:13Hab ich noch nicht.
00:27:29Wow.
00:27:31Das machst Du ja klasse.
00:27:35Es ist eigentlich bösartiger Krebs.
00:27:37Hä?
00:27:39Wie kommst Du jetzt darauf?
00:27:41Niklas hat gesagt,
00:27:43er hat bösartigen Krebs.
00:27:45Und ich kriege genau dieselbe Flüssigkeit wie er.
00:27:47Die ist auch orange.
00:27:49Das heißt ja nicht,
00:27:51dass Du das gleich hast wie er.
00:27:53Nein.
00:27:55Das heißt ja nicht,
00:27:57dass Du das gleich hast wie er.
00:27:59Hör mal,
00:28:01das ist glaube ich keine gute Idee,
00:28:03wenn ihr da unter Euch Hobbymediziner spielt.
00:28:05Aber wir sind ja auch nicht blöd.
00:28:11Sag mal,
00:28:13gibt es denn sonst irgendwas, was Du brauchst?
00:28:15Oder einfach gerne hättest?
00:28:17Die neuen roten Turnschuhe.
00:28:19Aber Mama hat gesagt,
00:28:21kriege ich erst zum Geburtstag.
00:28:23Das ist ja schon ewig lang her.
00:28:25Da wollen wir mal sehen,
00:28:27ob wir das nicht etwas beschleunigen können.
00:28:29Aber ich behalte nur den linken.
00:28:31Den rechten kriegt Benni.
00:28:33Wieso?
00:28:35Benni, haben Sie das Bein abgenommen.
00:28:37Das linke.
00:28:39Und bei mir ist es ja das rechte.
00:28:41Stefan,
00:28:43kein Mensch will Dir Dein Bein abnehmen.
00:28:45Aber was ist,
00:28:47wenn die guten Stellen die bösen nicht besiegen können?
00:28:49Hör mal,
00:28:55im Film
00:28:57gewinnen immer die Guten.
00:28:59Und im Leben ganz oft auch.
00:29:01Aber nicht immer.
00:29:05Aber weißt Du, wann sie gewinnen?
00:29:09Wenn man selber ganz fest dran glaubt,
00:29:11dass sie gewinnen.
00:29:13Okay.
00:29:15Gut gemacht.
00:29:19Wahrscheinlich haben Benni und Du
00:29:21sowieso nicht die gleiche Schuhgröße.
00:29:29Wo ist eigentlich Deine Mama?
00:29:31Ich weiß nicht.
00:29:33Wie?
00:29:35Ich weiß nicht.
00:29:37Vor zwei Tagen hat sie hier geschlafen.
00:29:39Und dann war sie so cool.
00:29:41Und dann hat sie gesagt, sie muss mal kurz weg.
00:29:43Und dann ist sie nicht wiedergekommen?
00:29:45Ich will sie nicht mehr.
00:29:47Wahrscheinlich
00:29:49musste sie einfach noch mal ins Theater.
00:29:51Aber
00:29:53weißt Du was, ich gehe sie jetzt suchen
00:29:55und dann bringe ich sie zu Dir.
00:29:57Sag nicht mehr, dass sie kommt.
00:29:59Isabell, ich bin's.
00:30:01Julia.
00:30:05Isabell, mach bitte auf.
00:30:13Was willst Du denn hier?
00:30:15Mach die Kette weg, ich will rein.
00:30:21Ich bin's.
00:30:23Ich bin's.
00:30:25Ich bin's.
00:30:27Ich mache mir gerade einen Tee. Willst Du auch einen?
00:30:37Was ist denn hier los?
00:30:39Jetzt könnte ich einen guten Wasserkocher gebrauchen.
00:30:41So habe ich keinen Wasserkocher.
00:30:43Isabell?
00:30:45Was ist los?
00:30:47Was soll los sein? Alles in Ordnung.
00:30:49Du bist doch gekommen.
00:30:51Stefan ist in der Klinik.
00:30:57Du solltest bei ihm sein.
00:30:59Ach ja?
00:31:01Ja, ja.
00:31:03Ich wollte bloß ein paar von seinen Sachen holen.
00:31:05Habe ich schon im Koffer gepackt und dann
00:31:07wollte ich los und...
00:31:09Ich kann nicht.
00:31:13Was heißt denn das?
00:31:15Ich kann nicht.
00:31:19Ich habe so ein...
00:31:21so ein Gefühl, als ob...
00:31:27Es ist so ein Gefühl,
00:31:29als ob mir jemand das Herz rausreißt.
00:31:31Ich habe überhaupt nicht geschlafen letzte Nacht.
00:31:33Immer wenn ich die Augen zumache, sehe ich Kinder ohne Haare.
00:31:39Aber Du weißt schon, dass Stefan auf Dich wartet.
00:31:41Ja, ich weiß, dass er auf mich wartet, Mann!
00:31:43Ich weiß, dass er in diesem Bett rumliegt,
00:31:45dass lauter Schläuche aus ihm rauskommen, natürlich weiß ich das!
00:31:47Hast Du mich für bekloppt?
00:31:49Warum stehst Du dann hier rum?
00:31:57Weil ich keine Kraft mehr habe
00:31:59und weil mein Kind vielleicht bald tot ist.
00:32:01Und weil ich ihm erzählen soll, wie schön das Leben ist
00:32:03und der blaue Himmel und die Vögel zwitschern.
00:32:05Bla, bla.
00:32:07Und weil im Nebenzimmer einer liegt, dem schon ein Bein fehlt
00:32:09und weil gestern dort einer gestorben ist.
00:32:11Und da mussten alle hin, weil die Ärzte sagen,
00:32:13es ist gut für die...
00:32:15Wenn sie sehen,
00:32:17dass der Tod auch was Normales sein kann.
00:32:19Für mich ist das nicht normal!
00:32:21Ich kann das nicht!
00:32:27Es tut mir leid, Isabella,
00:32:29aber ich kann das nicht machen.
00:32:31Das ist Dein Job.
00:32:35Ja.
00:32:37Bestimmt.
00:32:45Halt's auf!
00:32:47Lass mich!
00:32:49Lass mich!
00:32:51Sowieso besser so!
00:32:53Hör auf, lass mich in Ruhe!
00:32:55Pst!
00:32:57Pst!
00:33:01Hilf mir!
00:33:03Hilf mir, bitte!
00:33:05Natürlich, ich helfe dir.
00:33:07Pst!
00:33:25Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat.
00:33:27Wie geht's Ihnen?
00:33:29Wieso mir?
00:33:31Wie geht's meiner Schwester?
00:33:33Was hat sie denn?
00:33:35Wie es ihr geht, haben Sie ja selbst mitgekriegt.
00:33:37Und was sie hat,
00:33:39das lässt sich nicht so leicht beantworten.
00:33:41Versuchen Sie es.
00:33:43Ein Nervenzusammenbruch
00:33:45mit einem depressiv-suizidalen Schub.
00:33:47Wir haben ja etwas gelesen.
00:33:49Sie hat gesagt,
00:33:51sie hat einen Schmerz.
00:33:53Ein Schmerz mit einem Schub.
00:33:55Wir haben ihr etwas gegeben,
00:33:57damit sie erst mal 24 Stunden schlafen kann.
00:33:59Ist Ihre Schwester in letzter Zeit
00:34:01besonderem Stress ausgesetzt gewesen?
00:34:03Tja.
00:34:07Ihr Sohn hat Krebs
00:34:09und es kann sein, dass er sterben muss.
00:34:13Der Vater des Kindes, der ist auch tot.
00:34:15Ich schätze,
00:34:17das spielt da alles mit rein.
00:34:19Ich werde den Therapeuten informieren.
00:34:21Aber was Sie da sagen,
00:34:23das klingt nicht nach schnellen Lösungen.
00:34:25Was heißt das?
00:34:29Ich meine,
00:34:31wie lange kann das denn dauern?
00:34:33Wir tun, was wir können,
00:34:35aber das lässt sich nicht genau sagen.
00:34:37Sie wird erst mal hierbleiben müssen.
00:34:45What do you mean, he's not available?
00:34:47Like I said, ma'am, not available.
00:34:49They've rented a car
00:34:51and will be touring the port for a couple of days.
00:34:53Okay, then I would like
00:34:55to leave a message for him, please.
00:34:57Und jetzt?
00:34:59Was willst du machen?
00:35:03Erst mal suche ich eine gute Klinik.
00:35:07Ich will nicht, dass Isabel
00:35:09zwischen Alkoholikern sitzt.
00:35:11Und Stefan?
00:35:15Ich engagiere jemanden.
00:35:17Bei 4,5 Millionen Arbeitslosen.
00:35:21Und ich kann immer nach der Arbeit zu ihm
00:35:23und auch mal zwischendurch.
00:35:27Tja.
00:35:31Was heißt hier,
00:35:33tja?
00:35:35Ich schaff das schon.
00:35:37Dass du das schaffst, glaube ich.
00:35:43Aber du brauchst
00:35:45jetzt einfach all deine Kraft.
00:35:51Und deshalb musst du überlegen,
00:35:53was dir selber gut tut.
00:35:57Meine Arbeit tut mir gut.
00:35:59Und nebenbei für jemanden da zu sein,
00:36:01vielleicht auch.
00:36:09Und was ist mit uns?
00:36:11Ah.
00:36:13Daher weht der Wind.
00:36:15Das war bis jetzt immer klar zwischen uns.
00:36:17Wir sind zusammen,
00:36:19aber wir leben nicht miteinander.
00:36:21Aber in letzter Zeit,
00:36:23und ich meine schon ziemlich lange,
00:36:25verbringen wir kaum noch Zeit miteinander.
00:36:27Und wenn ich dich frage,
00:36:29ob ich bei dir schlafen soll,
00:36:31scheint dir das ziemlich egal zu sein.
00:36:33Und was will der Dichter uns damit sagen?
00:36:35Dass wir auseinander driften.
00:36:37Ja.
00:36:39Dass wir auseinander driften.
00:36:43Und es ist wenig hilfreich,
00:36:45wenn,
00:36:47wenn du dich jetzt noch mehr isolierst
00:36:49von,
00:36:51von uns.
00:36:59Wir könnten ja vielleicht mal zusammen
00:37:01segeln gehen.
00:37:03Oder wir könnten uns ein bisschen mehr Zeit füreinander nehmen
00:37:05und uns irgendwo hinsetzen.
00:37:07Und dann erzählst du mir mal,
00:37:09wie es aussieht in dir.
00:37:15Es sieht so aus wie immer in mir.
00:37:17Nur noch ein bisschen stressiger.
00:37:21Zufrieden?
00:37:23Nein, du willst eine Beziehung auf Abruf,
00:37:25die dir zur Verfügung steht, wenn es dir gerade passt.
00:37:27Ja.
00:37:31Ja, bitte.
00:37:33Du willst keine wirkliche Nähe.
00:37:37Weil es nicht in deinem Plan passt, dass du sagst,
00:37:39ich brauch dich, oder es geht mir nicht gut,
00:37:41oder es ist mir alles zu viel, oder,
00:37:43ja.
00:37:47Weißt du was?
00:37:49Ich hab eine Idee.
00:37:51Ich geh jetzt nach Hause.
00:37:53Und wenn die Lage sich beruhigt hat,
00:37:55können wir mal hübschen Wochenende zusammen verbringen
00:37:57und ein bisschen segeln
00:37:59und uns gegenseitig erzählen,
00:38:01wie es in uns aussieht.
00:38:03Gute Nacht.
00:38:17Also,
00:38:19Julia,
00:38:21die drei psychiatrischen,
00:38:23die psychiatrischen Kliniken,
00:38:25haben Aufnahmen gestoppt,
00:38:27dann hab ich eine psychosomatische Klinik,
00:38:29da steht sie auf der Warteliste.
00:38:31Ich hab Druck gemacht, aber die fanden es komisch,
00:38:33weil ich nicht mal ein Angehöriger bin.
00:38:35Und wie lange kann das dauern, bis sie dahin kann?
00:38:37Zwei bis drei Monate.
00:38:39Das ist unmöglich.
00:38:41Was ist denn mit den Privatkliniken?
00:38:43Hab ich, und zwar eine ganz gute südlich von hier.
00:38:45Nicht billig.
00:38:47Und die Krankenkasse zahlt ja keinen Pfennig zu.
00:38:49Oder was kostet der Spaß?
00:38:51500 Euro.
00:38:53Das geht doch eigentlich.
00:38:55Pro Woche.
00:38:57Wer kann sich denn sowas leisten?
00:38:59Wahrscheinlich nur solche Leutchen wie du.
00:39:05Okay.
00:39:07Gut.
00:39:09Meld sie an.
00:39:11Sag mal, musst du nicht los?
00:39:13Ich hab für 15 Uhr den Zauberer bestellt.
00:39:15Ach, du kommst noch, jetzt kommen wir auch noch zu spät.
00:39:17Und wenn irgendwas ist, dann einfach über Handy, ja?
00:39:19Sag mal.
00:39:21Und was hab ich jetzt, Stefan?
00:39:23Dass sie jetzt krank ist, dass sie bald wieder gesund ist
00:39:25und dass sie gesagt hat, wie lieb sie ihn hat.
00:39:27Danke.
00:39:31Ja, von vielen Zaubern hab ich einen Riesenhunger bekommen.
00:39:33Ihr auch?
00:39:35Ja!
00:39:37Wollen wir denn einen leckeren Kuchen zusammen herbeizaubern?
00:39:39Ja!
00:39:41Was denn für ein?
00:39:43Erdbeerkuchen.
00:39:45Schokoladenkuchen hört sich gut an.
00:39:47Dann bitte die Zutaten.
00:39:49Etwas Mehl.
00:39:51Etwas Schokopulver.
00:39:55Und was fehlt uns noch zu einem Schokokuchen?
00:39:57Ein...
00:39:59Ei!
00:40:07Etwas rühren.
00:40:13Etwas Zaubersalz hinzu.
00:40:17Und das Ganze fängt an zu brennen.
00:40:21Wow!
00:40:25So, und jetzt kommt ihr mit eurem Zauberspruch.
00:40:27Abracadabra!
00:40:29Abracadabra!
00:40:31Was? Arme Tante Barbara?
00:40:33Abracadabra!
00:40:35Ach so, Abracadabra!
00:40:37Jetzt mal alle zusammen.
00:40:39Abracadabra!
00:40:41Okay.
00:40:51Das hast du echt klasse gemacht.
00:40:53Spitzenmäßig.
00:40:55Aber das mit dem Papierschlang hast du nicht mitgekriegt.
00:40:57Und Mama auch nicht.
00:40:59Naja, aber immerhin hat sie den Zauberer vorbeigeschickt.
00:41:01Beim nächsten Mal will er mir verraten,
00:41:03wie es mit dem Kuchen geht.
00:41:05Ich hab's nicht rausgekriegt.
00:41:07Ich dachte, Zauberer dürfen keine Geheimnisse verraten.
00:41:09Das ging schon.
00:41:11Ach so.
00:41:15Gute Reise, mein Kleiner.
00:41:27Wenn Sie sich nach hinten stellen, können Sie seine Hand halten.
00:41:33Möchten Sie auch Kopfhörer? Das wird nämlich gleich ein bisschen laut.
00:41:35Wieso das denn?
00:41:37So.
00:41:41Hey, hallo.
00:41:43Ich bin da.
00:41:55Ich bin da, mein Kleiner.
00:42:07Entschuldigung, aber das geht dir wirklich nicht.
00:42:09Was denn?
00:42:11Oh, das tut mir leid.
00:42:13Stefan?
00:42:15Ich bin gleich wieder da, ja?
00:42:33Wann genau sagst du?
00:42:3520 Uhr Labster, wunderbar.
00:42:37Hat sich die Ziegler also doch herabgelassen, ja?
00:42:39Mal schauen, ob sich deine Hartnäckigkeit gelohnt hat, Regina.
00:42:41Super.
00:42:43Was?
00:42:55Hey, natürlich bin ich da, wenn Bill Holbrook kommt.
00:42:57Spinnst du? Das ist ein Beton-Termin.
00:42:59Ja, ja.
00:43:01Naja, dann muss ich jetzt erst mal die Ziegler abholen.
00:43:03Und dann wird alles wunderbar.
00:43:05Okay.
00:43:07Nee, Regina, jetzt nicht. Ich muss rein, okay?
00:43:09Ja, ja, bis später. Tschüss.
00:43:15Wo ist denn Stefan?
00:43:17Eine Schwester hat ihn zurück auf sein Zimmer gebracht.
00:43:19Das wollte ich doch machen.
00:43:21Entschuldigen Sie bitte, dass ich nicht über Ihren Terminplan informiert war.
00:43:23Ich kann Ihnen nur versichern, Ihre Ironie ist total unangebracht.
00:43:25Sagen Sie das dem Jungen, der Ihre Hand gebraucht hätte.
00:43:33Hey.
00:43:35Ich kann das.
00:43:37Was ist denn?
00:43:39Lass mich. Du bist weggegangen. Genauso wie Mama und Opa.
00:43:41Ich weiß, es war total blöd, aber da war jemand am Telefon mit.
00:43:43Und dass ich allein war, war dir egal?
00:43:45Es war mir nicht egal. Ich bin ja auch gleich wiedergekommen.
00:43:47Das war doch erst nach einer halben Stunde.
00:43:49Und du hast mich angelogen.
00:43:51Du hast gesagt, es mir nichts passiert.
00:43:53Und jetzt gehen schon die ganzen Haare weh.
00:43:55Jetzt mach das doch nicht noch extra.
00:43:57Und plötzlich soll Mama krank sein und du sagst, bin ich mal, was sie hat?
00:43:59Und du hast gesagt, die tun mir nicht weh.
00:44:01Und du hast gesagt, du bist immer für mich da.
00:44:03Stefan, das bin ich doch auch.
00:44:05Schau mal, ich rede mit den Ärzten.
00:44:07Ich gehe mit zu den Untersuchungen.
00:44:09Was soll ich denn sonst noch machen?
00:44:11Nicht mehr lügen. Geh weg.
00:44:31Das ist völlig normal.
00:44:33Können Sie bitte mal stillhalten.
00:44:35Die Angst der Kinder wandelt sich um in Aggression.
00:44:37Und diese Aggression meldet sich gegen diejenigen,
00:44:39die den Kindern am nächsten stehen.
00:44:41Das ist doch nachvollziehbar, oder?
00:44:43Aua.
00:44:45Was gibt es denn da jetzt zu lachen?
00:44:47Drehen Sie sich bitte mal um.
00:44:55Ich habe keine Angst.
00:44:57Ich habe keine Angst.
00:44:59Ich würde Ihnen gerne mal was zu lesen geben.
00:45:01Ja.
00:45:03Ich brauche jetzt echt kein Buch über Kinderpsychologie.
00:45:07Das Tibetische Buch vom Leben und Sterben.
00:45:09Okay.
00:45:11Soll ich jetzt Buddhist werden, oder was?
00:45:13Das ist eine Einführung in Sterbeprozesse.
00:45:15Aus buddhistischer Sicht, das stimmt.
00:45:17Man könnte genauso gut sagen, aus menschlicher Sicht.
00:45:19Doch, das reicht mir.
00:45:21Aber Sie haben gesagt, Sie wollen ihm helfen.
00:45:23Hiermit geben Sie ja praktisch zu,
00:45:25dass Sie selbst nicht dran glauben.
00:45:27Lesen Sie doch mal genau, was da steht.
00:45:29Da steht vom Leben und Sterben.
00:45:31Schauen Sie mal rein.
00:45:41Très bon, mes compliments à Jacques.
00:45:43Merci, Madame Sikler.
00:45:45Cela vous a plu, à vous aussi?
00:45:47Ja, sehr gut. Vielen Dank.
00:45:49Yvette.
00:45:51Ich gestehe, ich bin zurzeit fast täglich hier.
00:45:53Irgendwo habe ich gelesen,
00:45:55dass die allgemeine wirtschaftliche Krise
00:45:57jetzt auf die Qualität der Restaurants übergreift.
00:45:59Und ich weiß, wovon die Rede ist.
00:46:01Wo kann man denn überhaupt noch essen?
00:46:05Yvette, wie lange kennen wir uns jetzt?
00:46:07Drei Jahre?
00:46:11Meinst du nicht,
00:46:13wir sollten über etwas anderes reden,
00:46:15als übers Essen?
00:46:17Das ist mir einfach peinlich.
00:46:19Ja, es wäre korrekter gewesen,
00:46:21wenn deine Agentin sich zuerst an uns gewandt hätte,
00:46:23bevor sie zu Lenhardt geht.
00:46:25Du bist unsere Top-Autorin.
00:46:27Über Bedingungen kann man reden.
00:46:29Muss man reden.
00:46:31Das ist das Geschäft, ja?
00:46:33Es geht ja wohl um die Höhe der Vorschüsse.
00:46:35Und da liegt Lenhardt weit über euch.
00:46:37Ja, gut.
00:46:39Vorschüsse.
00:46:41Bei Lenhardt bist du eine
00:46:43von zehn oder 15 Fantasy-Autoren.
00:46:45Glaubst du, da bist du noch ein Star?
00:46:47Wie bei uns?
00:46:49Dafür verstehe ich zu wenig vom Verlagswesen.
00:46:51Dafür hast du ja mich.
00:46:55Der Vertrag für Nebelreich 3
00:46:57liegt unterschriftsreif auf dem Tisch.
00:46:59Ich will dir nichts vormachen,
00:47:01aber bei uns bist du die Nummer eins.
00:47:05Und Newman Bay Publishing
00:47:07in New York
00:47:09sieht das übrigens sehr ähnlich.
00:47:13Newman Bay?
00:47:15Ja, Newman Bay.
00:47:17Es besteht die Idee
00:47:19einer Kooperation.
00:47:21Das wäre dann auch deine Entree
00:47:23auf dem US-Markt.
00:47:25Aber ich will dich nicht drängen.
00:47:27Denk einfach mal drüber nach.
00:48:17Untertitel von Stephanie Geiges
00:48:47Tante Julia?
00:49:13Du bist ja wach.
00:49:15Kannst du mal kurz kommen?
00:49:17Du bist ja wach.
00:49:19Kannst du mal kurz kommen?
00:49:47Du bist ja wach.
00:49:55Stefan.
00:49:57Hm?
00:49:59Warum machen wir das?
00:50:01Ich will wissen,
00:50:03wie das ist, wenn man begraben ist?
00:50:05Dafür neckt man doch
00:50:07dann gar nichts mehr.
00:50:09Aber wenn man weiß, wie das ist,
00:50:11dann hat man vielleicht vorher auch keine Angst.
00:50:13Hast du Angst?
00:50:17Es ist ja auch so schön auf der Welt, hier will man ja nicht weg.
00:50:22Tut sterben eigentlich weh?
00:50:28Es gibt Menschen, die sagen, dass es dir weh tut, wenn du sterben musst.
00:50:34Aber es ist nicht so, dass es dir weh tut, wenn du sterben musst.
00:50:38Es ist nicht so, dass es dir weh tut, wenn du sterben musst.
00:50:43Es gibt Menschen, die sagen, dass es ziemlich schön ist.
00:50:49Sterben?
00:50:52Naja, also dort zu sein, wo man dann ist.
00:50:57Im Himmel?
00:51:02Nicht unbedingt. Da kommt man nämlich nur hin, wenn man nicht schläft.
00:51:07Wer von uns als zweiter stirbt, muss den anderen immer im Herzen behalten.
00:51:11Dann bleiben wir immer zusammen.
00:51:16Okay.
00:51:18Versprochen?
00:51:21Versprochen.
00:51:37Ich hole mal was zum Aufwischen. Kann ich selber.
00:51:58Die erste Woche mussten wir sie erst einmal stabilisieren.
00:52:01Seit ein paar Tagen nimmt sie an der Einzel- und seit gestern auch an der Gruppensitzung teil.
00:52:07Und was meinen Sie, wenn sie wieder in Ordnung ist?
00:52:14Das kann man jetzt noch nicht sagen.
00:52:16Zumal in Ordnung für jeden von uns was sehr verschiedenes bedeutet.
00:52:27Und wie geht's dir denn jetzt?
00:52:29Besser.
00:52:30Schön.
00:52:31Also ein bisschen schlapp noch.
00:52:35Die ersten Tage habe ich Medikamente bekommen. Aber langsam geht's besser.
00:52:43Danke.
00:52:48Kannst du das Stefan geben? Das habe ich für ihn gemacht.
00:52:51Sie haben ja so eine Werkstatt.
00:52:56Das ist ja toll.
00:52:59Wie geht's ihm denn?
00:53:02Ja, also, ich sag mal, mit den Umständen entsprechend gut.
00:53:10Sagst du ihm, dass ich die ganze Zeit an ihn denke?
00:53:14Sicher.
00:53:16Was soll das heißen, sicher?
00:53:20Das heißt?
00:53:23Ich sag's ihm natürlich.
00:53:24Ja, aber du meinst, ich mach's mir hier gemütlich und du musst wieder zu ihm, ja?
00:53:28Nein.
00:53:30Ich meine, ich sag's ihm.
00:53:33Ich wusste auch nicht, dass ich ihn im Stich lassen würde.
00:53:35Das sagt ja auch kein Mensch.
00:53:44Sagen Sie ihrer Schwester, was Sie fühlen, Isabel.
00:53:49Seit Stefan in der Klinik ist, kommt alles wieder hoch.
00:53:55Das ist doch okay.
00:53:57Was ist denn daran bitte okay?
00:54:02Ich meine, du musst dir jetzt keine Sorgen um Stefan machen.
00:54:08Ich krieg das hin.
00:54:11Klar, du kriegst das wieder hin.
00:54:15Oh Gott, es ist doch vollkommen egal, was ich jetzt sage.
00:54:19Ist doch sowieso falsch, oder?
00:54:21Du machst doch eh, was du willst.
00:54:23Das war schon immer so.
00:54:26Und ich bin die kleine Dove.
00:54:28Aber als Mama krank wurde, da durfte ich die Pflegerin spielen.
00:54:31Und du hast fröhlich dein Studium durchgezogen.
00:54:35Drei-, viermal hat sie in der Nacht mit ihrem Stock an die Wand geklopft.
00:54:40Und dann bin ich rüber und hab ihr geholfen.
00:54:42So, und das stimmt jetzt wirklich nicht.
00:54:44Erstens, mein Vater war da.
00:54:45Zweitens, hab ich da.
00:54:46Der hat sich doch extra Nachtdienst geben lassen.
00:54:48Und hat noch gesagt, Isa, das machst du ganz prima.
00:54:51Ich werd heute noch wach und denke, sie braucht mich.
00:54:54Und jetzt Stefan.
00:54:56Und dann kommst du vorbei und sagst, du kriegst das hin.
00:55:02Wie? Und dafür zahl ich 1.600 Euro die Woche?
00:55:06Dass sie mir erklärt, dass ich schuld bin an ihrem schrecklichen Schicksal?
00:55:10Auf die Gefahr hin, dass ihnen das nicht gefällt.
00:55:12Ja.
00:55:14Sie sieht sich ihr Leben an.
00:55:16Sie lernt, Gefühle zuzulassen und sie auszudrücken.
00:55:19Ja, servus.
00:55:20Sie ist auf dem Weg.
00:55:21Gut, ich auch. Wiedersehen.
00:55:27Weil jede Übernahme und jede Fusion eine verdammt delikate Sache ist.
00:55:30Und jedenfalls keine, die man in den Anfängen in die Welt hinaus posaunt.
00:55:32Und du erzählst einer Autorin davon?
00:55:34Ich habe es erwähnt.
00:55:35Dürfte ich vielleicht den Grund deiner Erwähnung erfahren?
00:55:37Ja, das darfst du.
00:55:38Weil Lena dir einen doppelt so hohen Vorschluss bietet
00:55:39und sie drauf und dran ist, bei denen zu unterschreiben.
00:55:41Und weil ich ein Argument brauchte?
00:55:42Was soll ich ihr denn sagen?
00:55:43Dass du ihre Bücher für naives, weibisches Geschreibsle hältst, oder was?
00:55:48Julia, ihre Agentin ruft morgens um sieben bei mir zu Hause an
00:55:52und fragt mich, ob das stimmt,
00:55:53dass Newman Bale ihrer Klientin eine US-Ausgabe garantiert.
00:55:57Mir ist fast meine Kaffeetasse aus der Hand gerutscht.
00:56:00Heute kommen die Amis und der Taxifahrer wird sagen,
00:56:02ach, sie sind die, die den Kontrastverlag kaufen wollen.
00:56:04Ich schreibe übrigens selber.
00:56:05Weißt du was, Walter?
00:56:06Jetzt beruhigen wir uns erstmal ein ganz klein wenig.
00:56:08Wenn ich nämlich recht habe,
00:56:09dann wird die Ziegler den Köder schnappen, bei uns unterschreiben
00:56:12und dann sieht die Welt doch schon wieder ganz anders aus.
00:56:17Ich habe keine gute Nachricht.
00:56:18Die Ziegler ist abgesprungen.
00:56:26Also, sie kommen um zwei.
00:56:28Es ist jetzt halb zwölf.
00:56:29Haben wir irgendeine Strategie?
00:56:32Ich meine, die Frage ist doch,
00:56:33wie wir uns in der Sache Ziegler verhalten.
00:56:36Da können wir nur mit offenen Karten spielen.
00:56:39Die Ziegler hat das Pferd gewechselt.
00:56:41Tja, jubeln werden die nicht.
00:56:42Naja, das sind Verlagsprofis,
00:56:43die werden ja nicht gleich in Ohnmacht fallen.
00:56:45Was haben wir ihnen denn sonst zu bieten?
00:56:46Ich meine, außer deine Ellie McBeal-Auf-Reisen-Geschichte.
00:56:48Also, in den nächsten neun Monaten haben wir 24 Romane,
00:56:52zwölf Kinderbücher, vier Sachbücher.
00:56:54Das macht 40 Neuerscheinungen.
00:56:57Ist nicht so schlecht.
00:56:58Tja, nur leider nichts weltbewegendes dabei.
00:57:00Ich weiß nicht, ob uns das hilft, Walter.
00:57:02Wenn du hier dauernd diese Stimmung verbreitest,
00:57:04als wären wir kurz vorm Untergang.
00:57:06Ich weise nur auf Tatsachen hin.
00:57:07Hast du denn nicht sonst noch irgendwas in der Pipeline?
00:57:10Wenn ich was in der Pipeline hätte,
00:57:12dann leg sie auf den Tisch, verdammt!
00:57:14Was hast du denn weltbewegendes auf deinem Zettel?
00:57:16Dein Ton gefällt mir nicht, der gefällt mir ganz und gar nicht.
00:57:18Es ist bestimmt nicht der richtige Moment,
00:57:20jetzt die Nerven zu verlieren.
00:57:21Ich verliere nicht die Nerven, weiß Gott nicht.
00:57:22Ich versuche doch nur, uns allen hier klarzumachen,
00:57:24dass wir in...
00:57:27Entschuldigung.
00:57:29Werner?
00:57:32Dr. Pabat?
00:57:34Ja?
00:57:36Oh nein.
00:57:38Ja, selbstverständlich, ich...
00:57:41Julia!
00:57:42Die Amerikaner kommen in zwei Stunden,
00:57:44das kannst du jetzt nicht machen!
00:57:46Warte nur ganz kurz, dann bin ich gleich wieder da.
00:57:48Einer muss bei ihm sein, ich schaffe das.
00:57:50Das schaffst du nicht!
00:57:51Ich meine, ich finde das total bewundernswert,
00:57:53wenn du dich um Stefan kümmerst,
00:57:55aber das hier ist kein Halbtagsjob.
00:57:56Das weiß ich doch nicht.
00:57:57Das ist ein Acht-Stunden-Job,
00:57:58und wenn du Pech hast, ein 18-Stunden-Job.
00:57:59Und jetzt haust du da aus der Sitzung ab,
00:58:01ist doch unmöglich.
00:58:02So, lieferst du weiter.
00:58:03Ein Argument nach dem anderen.
00:58:04Jetzt mach dir keine Sorgen, ich schaffe das, okay?
00:58:07Es ist gleich vorbei.
00:58:08Versuch auszuatmen, ganz ruhig.
00:58:10Ein und aus.
00:58:11Schau mich an, es ist gleich vorbei.
00:58:12Ich verspreche es dir.
00:58:13Zuerst ist die Haare.
00:58:15Jetzt gibst du ein bisschen Sauerstoff,
00:58:16und dann bist du gleich da.
00:58:17Komm her.
00:58:19So, und jetzt schön durchatmen.
00:58:21Und ein, und aus.
00:58:24Und ein, und aus.
00:58:26Sehr gut.
00:58:27Und ein, und aus.
00:58:28Jetzt leg dich hin.
00:58:29Schön raus.
00:58:30Und weiteratmen.
00:58:31Ein, und aus.
00:58:33Sehr gut.
00:58:34Und ein, und aus.
00:58:37Siehst du?
00:58:38Schon wieder vorbei.
00:58:40Fühlst du dich besser?
00:58:42Sehr gut.
00:58:52Wie konnte das jetzt passieren?
00:58:55Ich habe ihm ein neues Medikament gegeben.
00:58:56Es kann sein, dass es nicht verträgt.
00:59:00Es kann aber auch sein,
00:59:01dass der Anfang ein Zeichen ist von Lungenmetastasen.
00:59:05Das muss ich untersuchen, sobald es sich erholt hat.
00:59:08Vermutlich ist es nur eine Alarmstörung.
00:59:10Gut, dann muss man das neue Medikament eben sofort absetzen.
00:59:14Auf die Idee wäre ich gar nicht gekommen, danke.
00:59:17Entschuldigen Sie, aber ich...
00:59:19Ich renne doch nur noch hin und her
00:59:20zwischen dem Verlag und dem Krankenhaus,
00:59:22und ich kann einfach nicht mehr.
00:59:25Ist doch gut, dass Sie das mal sagen.
00:59:27Habe ich Ihnen eigentlich irgendwas getan, oder was ist los?
00:59:31Im Gegenteil.
00:59:33Ich bin nur froh, dass auch eine Frau wie Sie mal sagt,
00:59:35ich kann nicht mehr.
00:59:37Eine Frau wie ich?
00:59:39Was heißt das?
00:59:43Entschuldigung.
00:59:45Ich muss leider los.
00:59:46Können Sie noch ein bisschen bei ihm bleiben?
00:59:48Das ist heute vollkommen unmöglich.
00:59:51Es wäre wirklich gut, wenn Sie da mehr Männer aufwachten.
00:59:53Das weiß ich, aber ich kann heute definitiv nicht mehr.
00:59:55Ich setze hier gerade meine berufliche Existenz aufs Spiel.
00:59:58Sie müssen wissen, was wichtiger ist.
01:00:26Hey, kleiner Zauberer.
01:00:29Hey.
01:00:31Was machst du denn für einen Quatsch?
01:00:33Ich weiß auch nicht.
01:00:41Ich muss noch ein paar Stunden weg.
01:00:43Kannst du nicht bleiben?
01:00:45Ich würde so gerne, aber ich kann nicht.
01:00:48Hör auf zu weinen.
01:00:50Ich kann nicht mehr.
01:00:51Kannst du nicht bleiben?
01:00:53Ich würde so gerne, aber ich kann nicht.
01:00:56Heute ist es richtig wichtig.
01:00:58Aber ich doch auch.
01:01:00Deshalb bin ich auch da.
01:01:02Aber ich sterbe doch bloß einmal.
01:01:07Jetzt sag doch sowas nicht.
01:01:21Jetzt sag doch sowas nicht.
01:01:52Stefan.
01:01:54Stefan, alles wird gut.
01:01:56Ich bin da.
01:01:58Ich bin bei dir.
01:02:21Ich bin bei dir.
01:02:52Es tut mir leid, Ihre Reservierung wurde storniert.
01:02:55Ja, aber vielleicht hat jemand eine Nachricht hinterlassen
01:02:58für Frau Dr. Julia Berger.
01:03:00Frau Dr. Berger, bei aller Liebe, aber wir sind kein Infostand.
01:03:03Wir sind der Savoy.
01:03:10Hallo?
01:03:12Papa, endlich.
01:03:14Julia, was ist denn los?
01:03:16Du hast dreimal hier angerufen.
01:03:18Gibt es was mit Stefan?
01:03:19Wie, Isabelle?
01:03:21Krank?
01:03:24Verstehe ich nicht.
01:03:26Was hat sie denn?
01:03:29Isabelle hat eine Art Nervenzusammenbruch.
01:03:32Nein, nein, sicher ist es richtig, dass du uns benachrichtigt hast.
01:03:35Ich bitte dich.
01:03:37Aber sie ist doch jetzt in dieser Klinik.
01:03:41Julia, da ist etwas, was ich nicht ganz verstehe.
01:03:44Das heisst doch, dass beide ...
01:03:45professionell betreut werden.
01:03:47Ja?
01:03:49Weisst du, was ich nicht verstehe?
01:03:51Warum du überhaupt zurückgerufen hast?
01:04:03Darf ich Ihnen zunächst danken, dass Sie es möglich gemacht haben,
01:04:06zu dieser außerordentlichen Versammlung des Aufsichtsrats
01:04:09des Kontrastverlags zu erscheinen.
01:04:11Herr Rupp, bitte.
01:04:13Danke.
01:04:15Julia, ich will mich kurz fassen.
01:04:17Eigentlich habe ich nur eine ganz einfache Frage.
01:04:21Bist du noch als Geschäftsführerin tätig oder nicht?
01:04:25Das ist mit Verlaub eine ziemlich dämliche Frage.
01:04:28Sie stellt sich aber, weil du nicht mehr mitziehst.
01:04:30Oder sollte ich dir an der Stelle noch einmal erklären,
01:04:32wie brüskiert die Herren aus New York waren,
01:04:34dass du nicht zum Meeting erschienen bist?
01:04:36Ich hatte familiäre Angelegenheiten zu regeln, wie du ja weißt.
01:04:39Frau Berger, Sie sind Herz und Seele des Kontrastverlags.
01:04:43Und jeder von uns respektiert,
01:04:45dass es noch andere Dinge gibt im Leben als Arbeit.
01:04:48Aber die Frage scheint doch zu sein,
01:04:50sind diese familiären Angelegenheiten nun geregelt?
01:04:55Mein Neffe hat bösartigen Knochenkrebs
01:04:58und meine Schwester, also seine Mutter,
01:05:01hatte daraufhin einen Nervenzusammenbruch
01:05:04und ich kümmere mich zurzeit allein um den Jungen.
01:05:06Ich verstehe.
01:05:08Wobei das allerdings keine wirklich konkrete Antwort
01:05:10auf meine Frage ist.
01:05:12Frau Berger, wir würden gerne wissen, woran wir sind.
01:05:19Julia, niemand hier will dich weghaben.
01:05:22Mit dir steht und fällt der Verlag, das ist keine Frage.
01:05:25Aber so, wie es im Moment läuft, wird es nicht funktionieren.
01:05:28Okay.
01:05:30Was schlägst du vor?
01:05:32Nun, es bestünde die Möglichkeit,
01:05:35dass für einen gewissen Zeitraum
01:05:37ich die alleinige Geschäftsführung des Verlags übernehme.
01:05:40Zumindest so lange,
01:05:42bis deine privaten Angelegenheiten geregelt sind.
01:05:44Das würde alle Entscheidungsprozesse vereinfachen
01:05:46und natürlich auch nach außen ein besseres Bild abgeben.
01:05:49Womit faktisch du den Verlag dann alleine in der Hand hättest?
01:05:52Ich glaube nicht, dass Irrationalität hier eine Hilfe ist, Julia.
01:05:55Herr Gott, nochmal ja, aber das ist doch der klare Versuch,
01:05:57die persönliche Lage eines anderen zum eigenen Vorteil zu nutzen.
01:06:00Ach komm schon, Julia, ich bitte dich.
01:06:02Frau Berger, wir sollten die Stimmung nicht noch verschärfen.
01:06:06Die Aufgabe des Aufsichtsrates ist es,
01:06:09Entscheidungen für das Wohl des Unternehmens zu treffen.
01:06:12Tatsache scheint zu sein, dass diese als Gefährde dazusehen ist.
01:06:18Deshalb schlage ich vor,
01:06:20dass wir Ende des Monats noch einmal zusammenkommen
01:06:24und die Zeit bis dahin sollten Sie nutzen,
01:06:27um eine Entscheidung zu treffen.
01:06:30Überlegen Sie sich, wie Sie das machen.
01:06:33Überlegen Sie sich, wo Ihr Platz ist, Frau Berger.
01:06:50Ja, und der Fred ist auch schon vorbeigekommen.
01:06:52Er hat mir ein schönes Bogen über Segeln vorbeigebracht.
01:06:56Ach, schon viel besser, Mama.
01:06:58Dir?
01:07:00Ja, Tante Julia ist auch schon da.
01:07:03Sie kommt gerade zu mir.
01:07:14Ich wollte wenigstens das Tuten hören.
01:07:21Ich fahre gleich zu ihr.
01:07:23Soll ich ihr was ausrichten?
01:07:26Gib ihr den dicksten Kuss der Welt.
01:07:30Stehe ich?
01:07:32Nein.
01:07:36Danke.
01:07:38Ich habe gerade die Auswertung der neuen MRT bekommen.
01:07:41Das sieht gar nicht schlecht aus.
01:07:44Erstens ist sein Tumor nicht weitergewachsen.
01:07:47Zweitens haben wir keine neuen Metastasen gefunden.
01:07:50Auch nicht in der Lunge, was ich ja befürchtet hatte.
01:07:53Was das heißt?
01:07:55Das heißt, wenn er so weitermacht,
01:07:56können wir bald über seine Entlassung nachdenken.
01:07:59Aber das ist ja wunderbar.
01:08:01Langsam, das ist keine Entwarnung.
01:08:03Operieren müssen wir trotzdem.
01:08:05Aber bis zur OP ist natürlich alles gut, was seiner Erholung dient.
01:08:08Er war jetzt lange genug hier drin.
01:08:10Hätten Sie denn Platz und Zeit für ihn?
01:08:12Ich meine, könnte er bei Ihnen wohnen?
01:08:14Natürlich, ich habe viel Platz.
01:08:16Wenig Zeit, aber viel Platz.
01:08:18Mein Verlag steht im Moment auch noch mitten vor einer Übernahme.
01:08:22Und das kommt alles dazu.
01:08:23Dass Sie trotzdem so viel hier sind, finde ich großartig.
01:08:26Ehrlich.
01:08:28Und es tut ihm gut, das sehen Sie hier.
01:08:30Danke für die Blumen.
01:08:34Glauben Sie, er schafft es?
01:08:37Keine Ahnung.
01:08:40Ich weiß nur, je fester wir dran glauben,
01:08:43desto größer sind seine Chancen.
01:08:45Das ist keine richtige Antwort.
01:08:49Ich habe so oft geglaubt, ein Kind kommt durch.
01:08:51Und mich dann doch geirrt.
01:08:54Manchmal dachte ich, das ist ein aussichtsloser Fall.
01:08:57Und das Kind hat überlebt.
01:09:09Weißt du noch unser Baumhaus?
01:09:11Na klar.
01:09:13Da wollten wir ja mal drinnen beinachten.
01:09:15Mein Papa hat gleich eine Anfahrt bekommen, der Idiot.
01:09:18Damals war Mama auch noch da.
01:09:20Ich bin mir sicher,
01:09:22dass du dich hier sehr viel mit deiner Kindheit beschäftigst.
01:09:27Aber jetzt ist jetzt, Isabell.
01:09:30Ja? Warum sagst du das?
01:09:34Weil du schon wieder mit Mamas Tod anfängst.
01:09:38Wenn es eins gibt, das ich hier gelernt habe,
01:09:41dann wie ich die geworden bin, die ich heute bin.
01:09:44Und das ist das, was ich hier gelernt habe.
01:09:46Wie ich die geworden bin, die ich heute bin.
01:09:49Und wie bist du die geworden, die du heute bist?
01:09:53Du hast immer dein Leben gelebt
01:09:55und ich musste mich um alle anderen kümmern.
01:09:59Hat dir das deine Therapeutin so erklärt?
01:10:02Nein. Es ist mir einfach wieder eingefallen.
01:10:05Aber der Sinn von so einer Therapie
01:10:08kann doch nicht darin bestehen,
01:10:10dass du mir ständig die Schuld für dein Leben zuschannst
01:10:13und dich permanent entschuldigst.
01:10:15Das mache ich nicht. Es geht dabei überhaupt nicht um Schuld.
01:10:19Wir beide haben aus verschiedenen Gründen
01:10:22unterschiedliche Rollen einstudiert.
01:10:24Und die spielen wir heute immer noch.
01:10:26Ich muss dir leider sagen,
01:10:28dass ich diesen Satz schon einmal gelesen habe.
01:10:30Und zwar in der Psycho-Ecke einer Frauenseitschrift.
01:10:33Nur war die wesentlich billiger als dein Aufenthalt hier.
01:10:38Oh nee, bitte. Was rede ich denn vom Zeug?
01:10:41Entschuldige. Es tut mir leid.
01:10:43Ich weiß.
01:10:46Ich wäre auch lieber draußen als hier.
01:10:48Weißt du was?
01:10:50Ich wäre mal ganz gern einen Tag hier drin.
01:10:54Vielleicht können wir ja bald mal tauschen.
01:11:03Hör auf, Stefan.
01:11:05Ich soll dir den dicksten Kuss der Welt geben.
01:11:07Ich soll dir den dicksten Kuss der Welt geben.
01:11:30Gut, sehr gut.
01:11:32Ich glaub's nicht.
01:11:34Du wirst doch heute nicht zum ersten Mal segeln.
01:11:37Ich bin eben ein in vielen Dingen begabtes Mädchen.
01:11:47Und?
01:11:49Ist Segeln jetzt so schrecklich, wie du es dir vorgestellt hast?
01:11:54Man denkt immer, man muss so wahnsinnig viel tun,
01:11:57um glücklich zu sein.
01:11:59Und in Wahrheit muss man gar nichts tun.
01:12:08Hier drin war es nicht so schlimm, aber draußen...
01:12:12Ich weiß, mein Schatz.
01:12:14Ich will ja nicht eingebildet klingen,
01:12:16aber es ist schon gut, wenn man eine Tante hat, die mitdenkt, oder?
01:12:19So.
01:12:21Cool.
01:12:23Jetzt siehst du aus wie ein Zauberer.
01:12:25Selbst David Copperfield wäre eifersüchtig auf dich.
01:12:28Na?
01:12:30Hallo.
01:12:32Hallo.
01:12:34Hallo.
01:12:35Hallo.
01:12:37Abmarsch bereit?
01:12:40In drei Wochen seh ich dich wieder. Versprochen?
01:12:44Versprochen.
01:12:46Wir sind richtig stolz auf dich, Steffen.
01:12:48Die ganze Station hier.
01:12:50Du warst großartig.
01:12:52Dankeschön.
01:12:54Ich hoffe, ich seh sie nie wieder.
01:12:56Ganz meinerseits.
01:12:58Es war schrecklich, sie kennenzulernen.
01:13:01Geht doch schon ganz gut.
01:13:02Ich komm mal bei euch vor, wir haben noch die zu sehen, okay?
01:13:06Mama, Mama!
01:13:11Hey.
01:13:14Komm her.
01:13:18Du hast hier kurze Haare.
01:13:21Ja, bloß nicht so ein schönes Tuch wie du.
01:13:27Schön, dass du da bist.
01:13:33Komm.
01:13:42Für mich?
01:13:44So richtig dein Geburtstag ist es ja nicht,
01:13:47aber herzlich willkommen gab es nicht.
01:13:49Ich hatte nicht so viel Zeit, alles vorzubereiten,
01:13:52aber jetzt bin ich da.
01:13:54Stopp mal.
01:13:56Kannst du mit den Dingern auch rückwärts gehen?
01:13:58Wieso?
01:14:00Will ich mal sehen.
01:14:03Bisschen seitlich.
01:14:05Bisschen seitlich.
01:14:07Und jetzt umdrehen.
01:14:12Es ist ja toll, dass ihr gekommen seid.
01:14:14Mensch, Stefan.
01:14:16Die haben uns ja gar nicht gesagt, dass du so cool aussiehst.
01:14:18Wie ein echter Magier.
01:14:20Hat euch das denn gar keiner gesagt?
01:14:22Ich war gar nicht im Krankenhaus.
01:14:24Ich war in Hogwarts bei Harry.
01:14:26Sorry.
01:14:28Hast du überhaupt schon den Film gesehen?
01:14:29Nein.
01:14:39Ich will gleich zur Sache kommen.
01:14:41Frau Berger, Sie kennen die Fakten
01:14:43und auch die Vorwürfe, die man Ihnen macht.
01:14:46Wir hatten Sie gebeten, eine Entscheidung zu treffen.
01:14:49Und ich habe sie getroffen.
01:14:51Und in der Zwischenzeit versucht ein Teil der Probleme,
01:14:55die ich vermutlich verursacht habe,
01:14:57wieder gut zu machen.
01:15:00Es ist mir gelungen, in der letzten Nacht
01:15:03ein persönliches Gespräch mit Bill Holbrook,
01:15:05dem Chef von Newman Bay New York, zu führen.
01:15:08Und ich habe ihm die Lage geschildert,
01:15:11mich entschuldigt.
01:15:14Und er ist bereit, neu in die Verhandlungen einzutreten.
01:15:18Aber die Amerikaner haben sich doch schon alles genau angeschaut.
01:15:21Was soll denn das bringen,
01:15:23wenn sie sich das Gleiche noch mal ansehen?
01:15:25Nein, nein, nein, nein, nein.
01:15:26Die Frage, die hier im Raum stand und steht,
01:15:29ist doch die, ob Frau Julia Berger auch in Zukunft
01:15:32ihrer Arbeitskraft und vor allem ihrer Arbeitszeit
01:15:34dem Verlag zur Gänze zur Verfügung stellt.
01:15:37Zur Gänze?
01:15:39Auf gar keinen Fall.
01:15:41Wie bitte?
01:15:43Ich habe immer meine Arbeitszeit
01:15:45dem Verlag zur Gänze zur Verfügung gestellt.
01:15:48Immer.
01:15:50So wie du, Walter.
01:15:52Und bei dir wird sich da auch sicher nichts ändern in Zukunft.
01:15:54Aber...
01:15:58mir sind die Augen geöffnet worden.
01:16:01Wir sind alle nur Menschen.
01:16:03Lebendige Wesen.
01:16:05Die nicht immer so funktionieren, wie wir es gerne hätten.
01:16:12Ich bin bereit, mit meiner Erfahrung
01:16:15und mit meinem Herzen
01:16:17für den Verlag da zu sein.
01:16:19Aber in Zukunft wird es eine klare Grenze geben.
01:16:21Und ich möchte, dass Sie das wissen,
01:16:23wenn Sie eine Entscheidung treffen.
01:16:25Julia, kommst du mal bitte?
01:16:29Entschuldigung.
01:16:34Berger?
01:16:36Dr. Poppert?
01:16:40Was?
01:16:45Sagen Sie, dass das nicht wahr ist.
01:16:52Julia?
01:16:57Gott sei Dank.
01:16:59Was ist passiert?
01:17:02Wir wollten Eis essen bei Fredo
01:17:05und dann ist Stefan zusammengebrochen.
01:17:08Wir haben Metastasen in seiner Lunge gefunden.
01:17:11Professor Heise macht gerade einen Knochenmark-Punkt zu,
01:17:14um herauszufinden, wie weit der Krebs schon gestreut hat.
01:17:16Um herauszufinden, wie weit der Krebs schon gestreut hat.
01:17:42Stefan wird bald aus der Narkose erwachen.
01:17:47Sie können dann zu ihm.
01:17:49Er ist ein starker Junge, Herr Stefan.
01:17:52Leider ist bei ihm ein massives Rezidiv
01:17:55mit Knochenmarkbefall aufgetreten.
01:17:57Das heißt, der Krebs hat sich
01:17:59in weiten Teilen des Skeletts ausgebreitet.
01:18:02Operativ lässt sich daran nichts machen.
01:18:06Und auch eine weitere Chemotherapie.
01:18:09Er hat wenig Erfolgschancen.
01:18:11Das ist das Tückische an dieser Krankheit.
01:18:13Sie lässt sich nicht vorausbrechen.
01:18:16Es tut mir unendlich leid.
01:18:35Aber das kann doch nicht wahr sein.
01:18:38Ihr habt doch gesagt, das ging ihm besser.
01:18:41Er stirbt. Sie sagen, er stirbt.
01:18:43Du bist zu spät!
01:19:13Du bist zu spät!
01:19:15Du bist zu spät!
01:19:17Du bist zu spät!
01:19:19Du bist zu spät!
01:19:21Du bist zu spät!
01:19:23Du bist zu spät!
01:19:25Du bist zu spät!
01:19:27Du bist zu spät!
01:19:29Du bist zu spät!
01:19:31Du bist zu spät!
01:19:33Du bist zu spät!
01:19:35Du bist zu spät!
01:19:37Du bist zu spät!
01:19:39Du bist zu spät!
01:19:41Ich denke, dass ich sie noch hören kann.
01:19:43Wenn sie mir etwas sagen möchten, wäre jetzt ein guter Moment.
01:20:41Danke, mein kleiner Zauberhain.
01:21:41Ich bin so glücklich, dass du hier bist.
01:21:43Ich bin so glücklich, dass du hier bist.
01:21:45Ich bin so glücklich, dass du hier bist.
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01:23:03Ich bin so glücklich, dass du hier bist.
01:23:06Der ist für dich.
01:23:08Den habe ich in Stefans Schreibtisch gefunden.
01:23:35Ich bin so glücklich, dass du hier bist.
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01:24:01Ich bin so glücklich, dass du hier bist.
01:24:03Ich bin so glücklich, dass du hier bist.
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01:24:19Ich bin so glücklich, dass du hier bist.
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01:25:35Ich bin so glücklich, dass du hier bist.
01:25:41Du bist bestimmt auch froh, wieder zu Hause sein zu konnten.
01:25:43Wer hat schon Lust andauernd im Krankenhaus zu sein?
01:25:45Trotzdem bist du immer da gewesen.
01:25:47Und das war echt toll.
01:25:49Als ich ins Krankenhaus gekommen bin,
01:25:51da hatte ich solche Angst.
01:25:53Natürlich davor, dass ich sterben könnte,
01:25:55Aber jetzt habe ich keine Angst mehr, weil ich weiß, dass du da bist und Mama auch wieder
01:26:03und Dr.
01:26:04Bobbart.
01:26:05Wir sind unheimlich viele wie Menschen und ich glaube, der Sinn davon ist vielleicht,
01:26:22dass man dadurch eben gar nicht wirklich alleine sein kann und deshalb muss man überhaupt
01:26:30keine Angst haben, denn es wird immer jemanden geben, der sich um einen kümmert.
01:26:34Eben hat Opa aus Amerika angerufen.
01:26:41Er hat gesagt, er bringt mir ein großes Geschenk mit und er hat gesagt, dass er mich vermisst.
01:26:46Ich habe dich unheimlich lieb und jedes Mal, wenn du gehst, freue ich mich schon darauf,
01:27:03wenn wir uns wiedersehen.
01:27:04Und das Tollste ist, dass wir immer zusammen sein werden, so wie wir es uns versprochen
01:27:09haben.
01:27:10Für immer im Herzen.