Der Ferienarzt - in der Wachau

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00:00:00Untertitel von Stephanie Geiges
00:00:30Untertitel von Stephanie Geiges
00:01:00Ich wünsche Ihnen schöne Stunden im historischen Dürrenstein
00:01:03und versäumen Sie es nicht, der sagenumwobenen Burg von Richard Löwenherz einen Besuch abzustatten.
00:01:08Es lohnt sich auf jeden Fall. Also dann, viel Vergnügen.
00:01:11Wenn Sie einmalig mehr Hoteldirektorin sein möchten, hätten Sie gute Chancen als Reiseleiterin.
00:01:15Oh, vielen Dank, aber ich denke nicht dran, meinen Traumjob hier aufzugeben.
00:01:22Verena!
00:01:24Meine Mutter.
00:01:26Juhu!
00:01:28Und mein Sohn. Was wollen die denn hier?
00:01:31Guckt mal, da ist die Mama. Verena!
00:01:34Juhu!
00:01:36Entschuldigen Sie mich bitte.
00:01:38Mama!
00:01:39Tobi!
00:01:41Verena.
00:01:42Was macht ihr denn da?
00:01:44Ich erzähl's dir.
00:01:45Ja, komm.
00:01:51Mama, wenn Tobi nicht so oft bei dir wäre, könnte ich überhaupt nicht als Hoteldirektorin auf dem Schiff arbeiten.
00:01:56Dann müsste ich mir einen Job an Land suchen.
00:01:58Es tut mir so leid, aber ich habe einfach keine andere Möglichkeit gesehen, als den ersten Mann zu dir zu bringen.
00:02:04Aber es ist doch völlig klar, dass du zu deiner Schwester fährst, wenn sie dich braucht.
00:02:07Mit einem doppelten Oberschenkelhalsbruch ist sie doch komplett bewegungsunfähig.
00:02:12Kann ich runter in die Kabine fernsehen?
00:02:15Geh zum Kapitän, er soll dir mal die Brücke zeigen.
00:02:18Mama und ich reden noch ein bisschen.
00:02:21Tschüss, Mama.
00:02:22Tschüss, mein Kleiner, tschüss.
00:02:23Mach's gut.
00:02:27Na, Gott sei Dank sind jetzt Ferien.
00:02:29Also, diese Woche muss Tobi irgendwie an Bord bleiben.
00:02:31Ich rede mit dem Kapitän, ich kann mir nicht vorstellen, dass er was dagegen hat.
00:02:35Und wie lange, sagst du, hat Margot jetzt den Gips?
00:02:37Also, der Arzt meinte, mindestens vier Wochen.
00:02:39Oh, du meine Güte.
00:02:41Dann muss ich mit Manfred reden.
00:02:43Also, ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist.
00:02:46Immerhin ist er Tobis Vater.
00:02:48Aber hast du nicht gesagt, Manfred ist auf Konzerttournee?
00:02:51Ja, schon, aber soviel ich weiß, ist es seit einer Woche vorbei.
00:02:54Also, wenn du meinst.
00:02:56Möchtest du noch was trinken bevor du vorbeigehst?
00:02:58Nein, danke du, ich möchte los.
00:03:00Okay, tschüss.
00:03:01Tschüss.
00:03:24Hopp.
00:03:34Hopp.
00:03:41Hopp.
00:03:43Hopp.
00:03:47Hopp.
00:03:53Hopp.
00:03:59Hopp.
00:04:06Monika, ruf Dr. Berger in Dürnstein.
00:04:08Er soll sofort kommen.
00:04:09Ja, mach ich.
00:04:24Praxis Dr. Berger, grüß Gott.
00:04:27Nein, der Doktor ist noch nicht da.
00:04:30Mhm.
00:04:31Ich verstehe.
00:04:32Nein, ich ruf ihn sofort auf dem Handy an.
00:04:34Er musste noch schnell bei der Pension Bella Vista vorbeifahren.
00:04:37Ein Gast ist krank.
00:04:54Guten Morgen.
00:04:55Guten Morgen.
00:04:56Wo sind denn die Kleinen?
00:04:57Ich muss zum Arzt.
00:04:58Meine Tochter hat sich den Arm gebrochen.
00:05:00Darf ich mal?
00:05:01Ja, aber...
00:05:02Ganz ruhig.
00:05:05Ja, gebrochen ist er nicht.
00:05:07Ja, entschuldigen Sie, aber ich möchte doch lieber den Arzt fragen.
00:05:09Ich bin der Arzt.
00:05:10Wir haben es ausgekugelt.
00:05:11Gehen Sie bitte rüber auf die andere Seite.
00:05:14Okay, die linke Hand hier durchstecken.
00:05:16Ja.
00:05:17Und die linke Hand hier durchstecken.
00:05:19Ja.
00:05:21Okay, die linke Hand hier durchstecken.
00:05:23Ja.
00:05:24Schön, vorsichtig.
00:05:25Schön in die Achselhülle pressen.
00:05:26Ja.
00:05:27Die andere Hand drückt gegen Ihre Hand.
00:05:28Ja.
00:05:29Keine Sorge, es tut nur ganz wenig weh.
00:05:30Sie halten dagegen?
00:05:31Ich halte dagegen.
00:05:32Schön ruhig.
00:05:34Zieh hier.
00:05:37Au.
00:05:39Hm?
00:05:43Dankeschön.
00:05:44Bitte schön.
00:05:45Das war's?
00:05:46Das war's.
00:05:47Fahren Sie zur Sicherheit nochmal zum Röntgen mit der Kleinen.
00:05:48Machen wir.
00:05:49Danke, Herr Doktor.
00:05:50Danke schön.
00:05:51Weiterhin schöne Ferien.
00:05:52Tschüss.
00:05:53Das sind Sie, der Herr Doktor.
00:05:54Die Rosenburg hat angerufen.
00:05:55Sie möchten bitte sofort kommen.
00:05:57Es hat einen Unfall gegeben.
00:05:59Alles klar.
00:06:00Danke, Anita.
00:06:08Das sah durch das viele Blut schlimmer aus, als es eigentlich war.
00:06:11Die kleine Narbe bleibt bestimmt zurück.
00:06:13Aber das macht Sie für Ihre Freundin sicher noch interessanter.
00:06:16Hm?
00:06:20So.
00:06:21Können Sie es mir verzeihen?
00:06:22Kurz mal machen.
00:06:24Ja, dann verschreibe ich Ihnen jetzt noch ein Antibiotikum.
00:06:27In drei Tagen schauen Sie bei mir in der Sprechstunde zur Nachkontrolle vorbei.
00:06:30Okay?
00:06:33Sie wissen, was den Heilungsprozess extrem beschleunigt?
00:06:36Nein.
00:06:37Ganz viel Liebe.
00:06:50Na?
00:06:51Alles klar?
00:06:52Ja, ja.
00:06:53Danke, dass Sie ihr okay gegeben haben.
00:06:55Und wir werden uns auch bemühen, niemandem auf die Nerven zu fallen.
00:06:58Gell, mein Schatz?
00:07:00Sag mal.
00:07:02Du bist ja ganz heiß.
00:07:04Oh mein Gott.
00:07:05Ich glaube, du hast Fieber.
00:07:07Komm.
00:07:08Komm, wir gehen zum Schiffsarzt.
00:07:13Hier ist die MS Mozart.
00:07:14Der Schiffsarzt befürchtet einen Fall von Scharlach.
00:07:17Wie sind die Symptome?
00:07:19Nun, die Symptome sind die sogenannte Himbeerzunge,
00:07:21der weiße Ring um den Mund, juckende Stellen am Unterbauch.
00:07:2439,8 ist richtig Fieber.
00:07:26Tut ihm sonst irgendwas weh? Hals, Nasen, Ohren?
00:07:29Tobi, tut dir irgendwas weh?
00:07:32Ja, der Hals beim Schlucken.
00:07:33Bei mir in der Klasse vor den Ferien hatten zwei Scharlach.
00:07:40In seiner Klasse gab es Scharlach?
00:07:42Der Schiffsarzt hatte mit seinem Verdacht recht.
00:07:45Gut.
00:07:46Aber ehe wir jetzt die Pferde scheuen machen,
00:07:47komme ich mit dem Streptokokken-Schnelltest an Bord.
00:07:49Wo befindet sich die Mozart gerade?
00:07:51Kurz vor Dürnstein.
00:08:16Herr Dr. Berger?
00:08:17Ja, Sie sind?
00:08:19Tobis Mutter, Verena Kern.
00:08:20Ich bin die Hoteldirektorin hier an Bord.
00:08:26Tja, es sieht so aus, als ob der junge Mann tatsächlich Scharlach hat.
00:08:31Verdammter Mist.
00:08:34Scharlach, ist das nicht ansteckend?
00:08:36Sehr. Wobei der es einmal hatte, dagegen immun ist.
00:08:41Ich habe dir hier ein paar Penicillin-Tabletten mitgebracht.
00:08:43Davon nimmst du jetzt die erste und heute Abend geht es dir schon viel besser.
00:08:46Und die Ansteckungsgefahr, wann ist die vorbei?
00:08:49Tja, das dauert leider erheblich länger.
00:08:52In der Regel 72 Stunden.
00:08:54Und ganz sicher kann man erst nach dem erneuten Abstrich sein.
00:08:58Aber dann kann er unmöglich an Bord bleiben.
00:09:02Verstehe mich bitte nicht falsch, Tobi, aber
00:09:04ich muss natürlich jede Ansteckungsgefahr für meine Passagiere vermeiden.
00:09:08Das Wichtigste ist, dass du jetzt ganz, ganz schnell wieder gesund wirst.
00:09:10Ja.
00:09:12Darum nimmst du jetzt die Tablette.
00:09:14Und den Mund auf.
00:09:16Und ein bisschen Wasser hinterher.
00:09:21Okay?
00:09:32Lukas, wo willst du denn jetzt noch hin?
00:09:35Ins Dorf.
00:09:37Ja, aber du schreibst in einer guten halben Stunde eine Klausur.
00:09:38Bis dahin bin ich zurück.
00:10:02Julia!
00:10:04Lukas!
00:10:08Du bist doch noch gekommen, um Tschüss zu sagen.
00:10:10Wie lieb von dir.
00:10:12Du kannst doch nicht einfach so verschwinden.
00:10:14Ich weiß ja noch nicht mal, wo ich hinziehe.
00:10:16Ich hab doch gesagt, ich schicke dir eine E-Mail.
00:10:18Ich will aber eine Adresse.
00:10:21Ich liebe dich.
00:10:23Lukas, dass du mir in Mathe geholfen hast, war echt super.
00:10:26Aber du weißt ganz genau, dass ich mit Arne zusammen bin.
00:10:29Ach nee? Und was war mit uns letzte Nacht?
00:10:31Verrückt!
00:10:34Das war ein Ausrutscher.
00:10:36Ich liebe Arne.
00:10:38Er ist mein Freund.
00:10:40Und letzte Nacht...
00:10:42Es war einfach...
00:10:44Jetzt weiß ich, was das war.
00:10:46Auf jeden Fall war es mir nicht wichtig.
00:10:48Drum tu mir den Gefallen und vergiss es einfach.
00:10:51Okay?
00:11:00Dr. Berger schlägt vor, erst mal zu ihm zu fahren.
00:11:02Da kann Tobi sich hinlegen und ich kann in Ruhe ein Hotel für uns suchen.
00:11:06Haben Sie einen Ex-Mann in der Zwischenzeit erreicht?
00:11:08Ich pflege intensiven Kontakt mit seiner Mailbox.
00:11:11Ich bin dann morgen wieder da, bis der Hinne übernimmt meine Vertretung.
00:11:14Und ich hoffe auch, dass ich eine Lösung gefunden habe, wo Tobi bleibt.
00:11:19Vielen Dank für den Blitzstopp.
00:11:21Gerne.
00:11:33Soll ich die Tasche nehmen?
00:11:35Nein, nein, es geht schon.
00:11:37Danke.
00:11:41Na dann, los.
00:12:02So, jetzt zeige ich Ihnen den Melk von oben.
00:12:05In früheren Zeiten ist die Donau bis zu diesem Fels gegangen.
00:12:08Sehen Sie den?
00:12:11Da.
00:12:14Das ist ein Fels.
00:12:16Das ist ein Fels.
00:12:18Das ist ein Fels.
00:12:20Das ist ein Fels.
00:12:22Das ist ein Fels.
00:12:24Das ist ein Fels.
00:12:26Das ist ein Fels.
00:12:28Das ist ein Fels.
00:12:30Das ist ein Fels.
00:12:32Das ist ein Fels.
00:13:02Nein.
00:13:33Ah.
00:13:57Praxis Doktor Berger, grüß Gott.
00:13:59Grüß Gott, hier ist Pater Arndt vom Stift Melk.
00:14:00Es geht um einen Schüler hier bei uns. Vom Internat.
00:14:04Es ist dringend.
00:14:05Er ist leider gerade nicht da, aber ich sag's ihm sofort.
00:14:08Danke, Anita.
00:14:10Ich weiß, dass du schätzt.
00:14:11Hauptsache, Sie lassen das an höchster Stelle persönlich vermerken.
00:14:14Schon notiert.
00:14:27Wann immer du darüber reden möchtest,
00:14:30du weißt, ich bin für dich da.
00:15:00Oh, das tut mir leid für Sie. Leider alles ausgebildet.
00:15:31Guten Tag. Ich suche ein Zimmer für eine Nacht.
00:15:33Haben Sie was frei?
00:15:34Ja, wir hätten gerne noch eine schöne Möglichkeit.
00:15:36Unser Geschäftsführer würde es Ihnen gerne zeigen.
00:15:38Ah ja, danke.
00:15:44Das ist unser Fürstenzimmer.
00:15:45Oh.
00:15:52Und was wollen Sie?
00:15:53Ich würde gerne ein Zimmer für eine Nacht suchen.
00:15:55Ja, das wäre schön.
00:15:57Und was kostet das?
00:15:58300 Euro die Nacht.
00:16:01Tja, das müsste ich mir dann nochmal überlegen.
00:16:03Bitte gerne.
00:16:04Vielen Dank.
00:16:26Ist das Fieber gesunken?
00:16:28Oh, ja.
00:16:32Die Antibiotika wirken schon.
00:16:35Äh, haben Sie jetzt ein Zimmer gefunden?
00:16:38Zum Preis von 300 Euro.
00:16:41Aber nicht für eine Nacht.
00:16:43Im Schlosshotel Dürnstein. Die beste Suite.
00:16:46Alles andere ist belegt.
00:16:48Hm.
00:16:49Also zu dem Preis könnten Sie eigentlich auch mein Zimmer suchen.
00:16:52Hat es auch denselben schönen Blick auf die Donau?
00:16:55Oh, wenn Sie bitte schauen möchten.
00:16:57In beide Richtungen.
00:16:58Und zusätzlich fließend warmes Wasser aus dem Hahn.
00:17:02Nein, im Ernst.
00:17:04Das Angebot steht.
00:17:05Es ist auch nicht übertrieben, wenn ich sage,
00:17:07ich würde mich sehr freuen,
00:17:08Sie und Tobi bei mir als Gäste begrüßen zu können.
00:17:10Das hätte jetzt der Empfangschef im Schlosshotel Dürnstein
00:17:12auch nicht schöner sagen können.
00:17:13Meine Güte.
00:17:14Ich quatsche mich hier fest.
00:17:16Dabei habe ich versprochen, im Stift Melk vorbeizuschauen.
00:17:18Finde ich bitte gut zu Hause.
00:17:20In einer knappen Stunde bin ich wieder da.
00:17:22Meine Güte.
00:17:23Hemd?
00:17:29Das hat da was unglaublich Häusliches, hm?
00:17:32Die gute Hausfrau reicht in diesem Haus nicht mehr.
00:17:35Das ist doch nicht so.
00:17:37Das ist doch nicht so.
00:17:39Das ist doch nicht so.
00:17:40Das hat da was unglaublich Häusliches, hm?
00:17:42Die gute Hausfrau reicht dem Mann das frisch gebügelte Hemd.
00:17:46Frisch gebügelt?
00:17:49Na, daran arbeiten wir noch.
00:17:53Sowas läuft doch nicht mehr frei rum.
00:17:55Da hängen mindestens eine Ehefrau und drei Geliebte dran.
00:18:11Komm, Corinna.
00:18:13Päuschen, ja?
00:18:15Nix da.
00:18:17Wir haben unser Tagspensum überhaupt noch nicht geschafft.
00:18:20Los, los.
00:18:22Ich kann trotzdem nicht mehr.
00:18:36Sag ja, du.
00:18:38Sag ja nie wieder, ich sei unflexibel.
00:18:41Soll heißen?
00:18:44Von mir aus können wir gerne hier ein, zwei Tage Pause machen.
00:18:48Moment mal.
00:18:53Heute Morgen sind wir auf den Wunsch einer einzelnen Dame hin
00:18:57hier losgefahren.
00:18:59Ja.
00:19:01Natürlich, Stiftmeck.
00:19:03Wir sind ganz in der Nähe von Stiftmeck.
00:19:05Wow.
00:19:07Was ja, wie wir alle wissen, zum Weltkulturerbe gehört.
00:19:10Ja, und wie wir auch alle wissen,
00:19:12dein Sohn Lukas wird als Internatsschüler beherbergt.
00:19:15Ist das denn so schlimm,
00:19:17wenn eine Mutter Sehnsucht nach ihrem einzigen Sohn hat?
00:19:20Nein.
00:19:22Natürlich nicht.
00:19:25Danke, dass Sie so schnell kommen konnten.
00:19:28Meine Sprechstimme hat mir gesagt,
00:19:30es geht um einen Ihrer Internatsschüler.
00:19:32Lukas ist seit einem guten Jahr bei uns.
00:19:33Ich konnte ihn heute Nachmittag glücklicherweise daran hindern,
00:19:36sich in die Tiefe zu stürzen.
00:19:38Ein Selbstmordversuch?
00:19:40Wenn ich mir ganz sicher wäre, dass er springen wollte,
00:19:43dann müsste ich natürlich die betreffenden Stellen informieren.
00:19:46Nur weiß ich nicht, ob Lukas wirklich damit geholfen wäre.
00:19:49Nennen wir es für den Moment lieber einen Hilferuf.
00:19:52Kennen Sie den Grund für den Hilferuf?
00:19:55Ich bin zwar nicht völlig weg vom Fenster,
00:19:57wie meine Schüler sagen würden,
00:19:59aber in rein weltlichen Dingen ein bisschen aus der Übung.
00:20:01Deswegen bin ich so froh, dass Sie sich die Zeit nehmen konnten.
00:20:04Ich habe ihm angeboten, darüber zu reden,
00:20:06aber er behauptet, das mache keinen Sinn.
00:20:08Nichts mache mehr Sinn.
00:20:10Vielleicht steckt ja ein Mädchen dahinter wie mir, wie alt ist Lukas?
00:20:13Gerade 18 geworden.
00:20:15Es gibt da ein Mädchen in seiner Klasse.
00:20:17Julia.
00:20:19Und aus dem Dorf.
00:20:21Sehr hübsch.
00:20:23Ein bisschen frech.
00:20:25Aber sehr beliebt.
00:20:27Vor allem bei den Jungs.
00:20:28Da besteht die Möglichkeit, mit Julia zu reden.
00:20:30Natürlich ohne, dass Arzt oder Beichlein es zu verletzen.
00:20:33Daran habe ich auch schon gedacht.
00:20:35Nur habe ich heute erfahren, dass Julia ganz überraschend
00:20:37mit ihren Eltern nach Italien gezogen ist.
00:20:39Ja, und wann?
00:20:41Heute. Heute Nachmittag habe ich gesehen,
00:20:43wie Lukas, wie von allen Teufeln gejagt, zu ihr gerast ist.
00:20:48Und kurz darauf wollte er springen.
00:20:51Das ist immer die unerfüllten Lieben sind, die einem so zusetzen.
00:20:56Wie kann ich Lukas helfen?
00:20:59Vielleicht können wir nur auf die Zeit hoffen,
00:21:01die er bekanntlich alle Wunden heilt.
00:21:03Und darauf, dass irgendwann ein wunderschönes Mädchen
00:21:05in sein Leben tritt, das nur für ihn bestellt ist.
00:21:07Sie glauben an Vorsehung?
00:21:09Natürlich, ja, ja.
00:21:11Und darf ich fragen, ob die Vorsehung
00:21:13sie selber schon ereilt hat?
00:21:15Ja.
00:21:16Ich arbeite dran.
00:21:19Das ist gut.
00:21:31Richard Löwenherz war ein besonders mutiger und beliebter König.
00:21:35Er war der dynamischste, der Antreiber unter den Fürsten.
00:21:39Manchmal hat er sich auch sehr gut gefühlt.
00:21:42Er hat sich auch sehr gut gefühlt.
00:21:43Er war der dynamischste, der Antreiber unter den Fürsten.
00:21:46Manchmal war er allerdings auch ein bisschen jähzornig.
00:21:49So wie ich?
00:21:51Ja, so wie du, wenn du gegen mich beim Mensch Ärger
00:21:53an dich nicht verlierst.
00:21:55Meistens gewinne ich aber.
00:21:57Ja, ja, ja.
00:21:59Ist es okay für dich, wenn du jetzt ein paar Tage bei Papa bleibst?
00:22:02Klar.
00:22:04Mir wäre auch lieber, du könntest bei mir auf dem Schiff sein.
00:22:06Aber wenn ich jemanden anstecke, kriegst du Ärger.
00:22:08Aber wenn irgendwas ist ...
00:22:10Ruf ich sofort an.
00:22:11Ja?
00:22:13Mensch, Mama, ich bin acht Jahre.
00:22:15Wow.
00:22:17Ich würde sagen, das macht das ungebügelte Hemd aber mehr als Wett.
00:22:20Die Hausfrau dankt.
00:22:22Oma sagt immer, aus dir wird nie eine Hausfrau.
00:22:24Tja, und da hat Oma verdammt recht.
00:22:26So.
00:22:28Und jetzt schläfst du ein bisschen, hm?
00:22:32Als er ein Baby war, hatte ich über meinem Bett eine Hängematte.
00:22:35Und wenn er nachts aufgewacht ist,
00:22:37dann habe ich einfach dagegen geschubst
00:22:38und schon ist er wieder eingeschlafen.
00:22:48Mögen Sie Überraschungen?
00:22:51Ich liebe Überraschungen.
00:22:53Hm?
00:22:55Dann los.
00:22:58Es ist nicht weit weg, wir können ihn jederzeit hören.
00:23:09Oh.
00:23:23Ach, ist das schön.
00:23:34Überraschung gelungen.
00:23:39Das ist der Grund,
00:23:41warum ich vor fünf Jahren in die Wachau gezogen bin.
00:23:44Ich kann Sie verstehen, das hier ist wirklich atemberaubend.
00:23:47Ah.
00:23:50Hm?
00:23:58Auf Tobi.
00:24:02Warum lassen Sie Tobi eigentlich nicht bei mir?
00:24:05Wie meinen Sie das?
00:24:06Ja, Sie müssen doch spätestens morgen wieder aufs Schiff, oder?
00:24:09Ja, schon, aber ich hoffe,
00:24:11dass sich bis dahin sein Vater gemeldet hat.
00:24:13Ja, gut, und wenn nicht?
00:24:15Dann habe ich kein Problem.
00:24:17Ja, beziehungsweise mich.
00:24:19Nein, das kommt überhaupt nicht in Frage.
00:24:21Sie tun sowieso schon so viel für uns.
00:24:23Ja, aber ich bin Arzt, bei mir ist er bestens aufgehoben.
00:24:25Er bekommt mein zweites Handy, meine FIBA-Nummer,
00:24:27ich besorge ihm was zum Lesen, ein paar Videos,
00:24:29und ab und zu verpasse ich ihm ein paar Antibiotika
00:24:31und feste Namen.
00:24:33Schon gut, schon gut, ich rede.
00:24:34Danke.
00:24:36Außerdem kann ich dann sicher sein,
00:24:38dass ich Sie wiedersehe.
00:25:05Ach, ist das ein herrlicher Morgen.
00:25:08Noch ein Grund, dir die Füße zu küssen.
00:25:10Dafür, dass wir hier Pause machen.
00:25:12Hör zu.
00:25:14Du lackierst dir die Fußnägel?
00:25:16Na ja, ist der Papst katholisch?
00:25:18Was?
00:25:20Corinna, lackierte Fußnägel sind kein Zeichen von Verruchtheit,
00:25:22sondern ein Zeichen von Verzweiflung.
00:25:24Ja, das stimmt.
00:25:26Und was ist das für ein Zeichen?
00:25:28Ein Zeichen von Verzweiflung.
00:25:30Was?
00:25:32Ein Zeichen von Verzweiflung.
00:25:34Nein, das stimmt nicht,
00:25:36sondern auf Reisen lediglich praktisch.
00:25:38Warum?
00:25:40Weil du den Dreck unter den Zehennägeln nicht so siehst.
00:25:42Ich glaube, ich bin manchmal schon ein bisschen weltfremd, oder?
00:25:45Könnte man auch stur nennen.
00:25:47Ich freue mich so auf Lukas.
00:25:49Sag mal, hast du immer noch vor, deinen Sohn zu überraschen?
00:25:52Na klar.
00:25:54Ich meine, vielleicht ist er ja verabredet oder hat was vor.
00:25:57Mit einer hinreißend süßen 17-Jährigen.
00:25:59Das wüsste ich aber.
00:26:01Na.
00:26:05Hm.
00:26:07Mhm.
00:26:32Hallo.
00:26:34Ich kann dir nicht helfen. Morgen.
00:26:36Morgen. Ich bin furchtbar in Eile.
00:26:38Ist ja nix Neues. Dafür hast du ein Fünf-Gänge-Menü gut.
00:26:41Da sind dann bereits 15, mein Lieber.
00:26:43Übrigens, wenn du jetzt in den Garten kommst, erschreck nicht.
00:26:46Ich hab Besuch. Wer denn?
00:26:49Lass dich überraschen.
00:26:54Papa wird sich bestimmt heute im Laufe des Tages bei mir melden.
00:26:58Wenn ich's schaff, komm ich heute Abend und sag dir Gute Nacht, okay?
00:27:02Da ist jemand.
00:27:05Guten Morgen.
00:27:07Guten Morgen.
00:27:11Ich bin Carla Berger. Verena Kern. Und wer bist du?
00:27:14Ich heiße Tobi.
00:27:16Hallo, Tobi. Ich weiß nicht, ob Ben das erzählt hat.
00:27:19Ich bin Apothekerin und hab zurzeit Bereitschaftsdienst.
00:27:23Normalerweise kümmere ich mich um die Handtücher und das Bettzeug.
00:27:26Es war alles wunderbar. Vielen Dank.
00:27:28Keine Ursache. Frische Brötchen.
00:27:30Oh, gefrühstückt haben Sie auch schon.
00:27:33Wenn Sie mich dann entschuldigen.
00:27:35Ich bin sowieso auch schon weg.
00:27:37Tobi bleibt eventuell bis morgen. Das hängt von seinem Vater ab.
00:27:40Natürlich nur, wenn Sie einverstanden sind.
00:27:43Natürlich.
00:27:45Also dann.
00:27:49Ist das Bens Frau?
00:27:51Ich glaube, ja.
00:27:53Oh-oh.
00:27:56Na?
00:27:58Fühlst du dich besser?
00:28:01Nee.
00:28:03Aber Sie brauchen nicht extra auf mich aufzupassen.
00:28:06So einen Scheiß mach ich bestimmt nicht wieder.
00:28:09Das Leben ist viel zu kostbar, um es einfach wegzuwerfen.
00:28:12Zumal wir nur eins zur Verfügung haben.
00:28:14Das ist überhaupt nicht einfach so.
00:28:16Das ist ... Das ist einfach alles.
00:28:18Das ist ... Das ist alles.
00:28:21Das ist ... Das ist alles.
00:28:23Das ist alles.
00:28:25Das ist einfach alles.
00:28:27Der Rest ist mir egal.
00:28:29Also ein bisschen müsstest du mir schon noch die Sprünge helfen.
00:28:33Damit ich verstehen kann, wer oder was alles ist.
00:28:36Sie ist alles.
00:28:38Wer ist sie?
00:28:40Julia.
00:28:42Ach so.
00:28:47Sie hat gesagt, ich soll mir das abschnitten.
00:28:50Dass das alles Schwachsinn ist.
00:28:53Und ...
00:28:55Dass sie einen anderen liebt.
00:29:00Dann war sie nicht die Richtige.
00:29:02Woher wollen ausgerechnet Sie das wissen?
00:29:07Entschuldigung.
00:29:09Das habe ich natürlich nicht so gemeint.
00:29:11Ich ...
00:29:13Kein Stress.
00:29:15Die Frage ist durchaus berechtigt.
00:29:17Immerhin ist meine erste große Liebe tatsächlich schon eine Weile her.
00:29:22Wir waren eine tolle Clique.
00:29:24Fünf Jungs und drei Mädchen.
00:29:26Vier von denen sind inzwischen verheiratet und haben Kinder.
00:29:29Nur Manfred, mein bester Freund damals, und ich nicht.
00:29:33Und Sie waren in eins der Mädchen verliebt?
00:29:35Ja.
00:29:37Und wie.
00:29:48Sie ist Simone.
00:29:50Sie ist Minzki.
00:29:52Und sie war wunderschön.
00:30:01Aber du schießt den Vogel ab.
00:30:05Danke für das Kompliment.
00:30:07War eigentlich nicht so gemeint, aber ...
00:30:09Jetzt muss ich's sagen.
00:30:12Tja.
00:30:15Guten Appetit.
00:30:17Danke.
00:30:19Ich würde Ihnen ja gern was anbieten, aber das ist mein Mittagessen.
00:30:22Nein, danke. Ich hole uns was Richtiges.
00:30:28Wie wär's mit einem Kaffee dazu?
00:30:30Um den Genuss perfekt zu machen.
00:30:34Danke, aber so viel Luxus würde meinen Magen gar nicht verkraften.
00:30:37Hätten Sie eventuell Lust,
00:30:40heute Abend den Ernährungsrückstand wegzumachen?
00:30:42Das ist zumindest die originalste Einladung,
00:30:44die ich seit Langem bekommen habe.
00:30:46Heißt das, sie wird mit einem Jahr belohnt?
00:30:48Leider nein. Ich habe Bereitschaftsdienst.
00:30:50Und jetzt muss ich auch schon los.
00:30:52Also dann, tschüss.
00:30:54Tschüss.
00:31:12Ja?
00:31:14Hallo, mein Fred. Ich bin's, Verena.
00:31:16Wie lieb von dir, dass du wie immer prompt zurückrufst.
00:31:22Mein geliebtes Ex-Weib.
00:31:24Das liegt wahrscheinlich daran,
00:31:26dass ich deine zarte Stimme gar nicht oft genug auf meiner Mailbox hören kann.
00:31:29Oh, wie charmant.
00:31:31Äh, hör mal. Natürlich springe ich in die Bresche.
00:31:33Schließlich ist Tobi mein Sohn.
00:31:35Außerdem habe ich in letzter Zeit so viel zu wenig von ihm gehört.
00:31:38Wie bitte?
00:31:40Ich bin in letzter Zeit nicht gerade überengagiert als Vater,
00:31:43aber das soll sich jetzt ändern.
00:31:45Du kannst morgen im Laufe des Vormittags mit mir rechnen.
00:31:47Sag einfach Zeit und Ort und ich bin da, ja?
00:31:49Döhnenstein bei Herrn Dr. Berger.
00:31:51Dr. Berger?
00:31:53Hast du neulich ein Faible für Akademiker?
00:31:55Okay, okay.
00:31:57Gibt's zu, es geht mir nichts an.
00:31:59Du sagst es. Nein, aber im Ernst, Manfred.
00:32:02Ich bin froh, dass du kommst.
00:32:04Und Tobi freut sich riesig.
00:32:06Du auch?
00:32:08Ich freu mich auch, aber riesig wäre wohl ein bisschen übertrieben.
00:32:10Also dann bis morgen. Danke, Manfred.
00:32:12Ciao, meine Süße.
00:32:41Ja, grüß Sie Gott, Herr Dr. Steirer.
00:32:43Und der Herr Kröger, unser Musicalstar, ist noch dabei.
00:32:45Schön, Sie zu sehen.
00:32:47Grüß Gott.
00:32:49Hallo. Willkommen.
00:33:04Ach, Matsch.
00:33:06Sag mal, das ...
00:33:08Das glaub ich doch nicht.
00:33:10Wer hat dir denn das beigebracht?
00:33:12Mein Papa.
00:33:14Nee.
00:33:16Sag mal, wie läuft das bei deiner Mama und dir?
00:33:18Erst Zähne putzen und dann vorlesen oder umgekehrt?
00:33:20Hast du denn keine Kinder?
00:33:23Siehst du hier welche?
00:33:25Vielleicht wohnen die bei deiner Frau.
00:33:27Bei meiner Frau? Nee, leider nicht.
00:33:29Fehlanzeige.
00:33:31Also, eigentlich erst Zähne putzen
00:33:33und dann Schlafanzug anziehen.
00:33:35Aber wir können auch zuerst vorlesen.
00:33:37Was hast du denn lieber?
00:33:40Alter Gauner.
00:33:42Kennst du Moby Dick? Ist das spannend?
00:33:44Das will ich meinen.
00:33:46Bin gleich wieder da.
00:33:56So.
00:33:58Stellen Sie die Rückenlehne gerade, schnallen Sie sich an.
00:34:00Jetzt kommt Weltliteratur.
00:34:03Käpt'n Ahab, ich habe von Moby Dick gehört.
00:34:05War es nicht etwa Moby Dick, der euch das Bein wegerissen hat?
00:34:09Wer sagt euch, das rief Ahab und hielt dann inne?
00:34:13Ei, ei, meine Lieben.
00:34:16Es war Moby Dick, der mich entmastet hat.
00:34:18Moby Dick,
00:34:20der mir diesen toten Stumpf eingebracht hat,
00:34:22auf dem ich jetzt stehe.
00:34:24Ei, ei, schrie er mit lautem, schrecklichem Aufschluchzen,
00:34:26wie ein ins Herz getroffener Elch.
00:34:28Ei, ei, und ich werde ihn jagen
00:34:30ums Kap der guten Hoffnung und um Kap Horn herum
00:34:33und durch den norwegischen Mehlstrom
00:34:35und durch die Flammen der Hölle, ehe ich es aufgebe.
00:34:37Und dafür habt ihr euer Genommen, Männer,
00:34:39diesen weißen Wal zu jagen
00:34:41an beiden Küsten des Kontinents.
00:34:45Dein Druck ist richtig toll geworden.
00:34:47Kompliment.
00:34:49Wow.
00:34:51Am besten, dass du fängst mit Nummer 10 an.
00:34:53Suchst du Zigaretten?
00:34:55Nee, ich bin doch Diabetiker.
00:34:58Leider habe ich zu wenig Insulin mitgenommen.
00:35:00Lies mal, ob du damit leben kannst.
00:35:02Ich suche solange eine Apotheke.
00:35:04Wenn irgendwas ist, dann ruf mich an.
00:35:06Ich ruf mich an.
00:35:08Ich hab meinen Wagen geliehen.
00:35:10Ich fahre gleich nach dem Anliegen nach Dünnstein.
00:35:12Geht es Tobi wieder schlechter?
00:35:14Nein, Dr. Berger sagt,
00:35:16wenn er seine Tabletten schön brav zu Ende nimmt,
00:35:19ist er in zwei Wochen wieder ganz gesund.
00:35:21Nett von der Dr. Berger, dass er so in die Bresche springt.
00:35:23Ja, das bin ich auch.
00:35:25Ich fahre Tobi Gute-Nacht-Sagen.
00:35:27Ach, nur Tobi?
00:35:29Ja, nur Tobi.
00:35:31Ich fahre Tobi Gute-Nacht-Sagen.
00:35:33Ach, nur Tobi?
00:35:36Bin ich wirklich so leicht zu durchschauen?
00:35:38Aber keine Sorge, ich werde es für mich behalten.
00:35:40Übrigens, Herr Dr. Berger ist ein sehr netter Mann.
00:35:42Und verheiratet.
00:35:45Ach ja?
00:35:47Ja.
00:35:49Ja.
00:36:19Der Herr Ernährungsminister.
00:36:21Hallo.
00:36:23Hallo.
00:36:25Als Sie sagten, dass Sie Bereitschaftsdienst haben,
00:36:27bedachte ich, Sie sind Krankenschwester.
00:36:29Ich hätte Sie ohne Ihr Motorrad fast gar nicht erkannt.
00:36:31Ich sehe dagegen sofort.
00:36:34Sind Sie zufällig vorbeigekommen?
00:36:36Oder wollten Sie in die Apotheke?
00:36:38Ich bin Diabetiker.
00:36:40Das hier war meine letzte Ampulle.
00:36:42Leider.
00:36:44Ob Sie sich wundern,
00:36:47ob Sie sich wohl einem alten Motorradkumpel zuliebe
00:36:49zu einer Ausnahme durchringen könnten?
00:36:51Ohne Rezept läuft leider bei mir gar nichts.
00:36:53Und wenn ich bei allen Heiligen schwöre,
00:36:55dass ich das Rezept nachreiche?
00:36:57Die Heiligen retten mir meine Approbation nicht,
00:36:59wenn es rauskommt.
00:37:01In welchem Hotel sind Sie denn abgestiegen?
00:37:03Im Schlosshotel in Dörnstein.
00:37:06Ich kann Ihnen morgen einen Termin bei Dr. Berger machen.
00:37:08Der faxt mir dann das Rezept durch
00:37:10und ich schicke Ihnen das Insulin ins Hotel, wenn Sie wollen.
00:37:12Das wird mein Vergnügen sein, es selber abzuholen.
00:37:14Also dann.
00:37:16Danke.
00:37:18Dr. Benjamin Berger.
00:37:20Und Ihr Name?
00:37:23Carla. Carla Berger.
00:37:27Also dann, bis morgen.
00:37:29Ja, bis morgen.
00:37:31Tschüss.
00:37:38Immer sind die Besten schon vergeben.
00:37:47Hallo, mein Schatz.
00:37:49Mami!
00:37:51Hallo.
00:37:54Überraschung gelungen.
00:37:56Ben hat mir eine total spannende Geschichte vorgelesen.
00:37:58Da kennt er ein Boot auf hoher See.
00:38:00Und ein riesiger Wal frisst einem Mann das Bein ab.
00:38:02Und die ganze Zeit wird getötet und geklaut.
00:38:04Wie verrückt!
00:38:06Das halten Sie also für eine pädagogisch wertvolle
00:38:08gute Nachgeschichte, ja, Dr. Berger?
00:38:10Moby Dick ist Weltliteratur.
00:38:13Ja, ja.
00:38:15Moby Dick ist Weltliteratur.
00:38:17Entschuldigung.
00:38:19Hallo Bruderherz, ich bin's, Carla.
00:38:21Du, ich schicke dir morgen einen ziemlich attraktiven Mann vorbei.
00:38:23Nein.
00:38:25Ihm ist dein Insulin ausgegangen.
00:38:27Wie?
00:38:30Ach Quatsch.
00:38:32Außerdem hat er ja keine Kinder.
00:38:34Hier nicht und bei seiner Frau auch nicht.
00:38:36Morgen übernehme ich Papa. Der freut sich schon riesig auf dich.
00:38:38Und weil Ben uns so geholfen hat,
00:38:40würde ich ihn gern zum Essen einladen.
00:38:42Ist es okay, wenn wir dich ein, zwei Stündchen alleine lassen?
00:38:44Ja, und ich hab ja auch das Handy.
00:38:46Ihr habt doch wirklich an alles gedacht.
00:38:48Guten Appetit.
00:38:51Danke. Er hat schon gegessen.
00:38:53Ah, dann weiter.
00:38:55Tschau.
00:38:57Tschüss.
00:39:15Guten Abend, Lukas.
00:39:17Guten Abend, Herr Dahl.
00:39:19Der heilige Benedikt und seine Schwester Scholastika.
00:39:22Eine sehr interessante Beziehung.
00:39:24War es schwer für Sie?
00:39:26Was?
00:39:28Mönch zu werden. Ich meine die Entscheidung.
00:39:30Ich habe es nicht als Entscheidung empfunden,
00:39:32sondern als Berufung.
00:39:34Etwas, was ich nicht nur unbedingt tun wollte,
00:39:36sondern tun musste.
00:39:39Ja, vielen Dank für die Einladung.
00:39:41Ja, vielen Dank für die Einladung.
00:40:06Mich wundert immer noch, dass Tobi so schnell Vertrauen zu Ihnen gefasst hat.
00:40:18Normalerweise dauert das bei ihm viel, viel länger.
00:40:20Er hängt sehr an seinem Vater, ne?
00:40:22Nach dem Motto, was ich nicht haben kann, liebe ich am meisten.
00:40:26Manfred ist Berufsmusiker, Straßenfeste, Background, Shows.
00:40:31Selten zu Hause.
00:40:33Wie haben Sie sich eigentlich kennengelernt?
00:40:35An Bord der MS Mozart.
00:40:37Es war meine erste Saison als Hoteldirektorin.
00:40:40Wie kommt man eigentlich auf die Idee, Hoteldirektorin auf einem Kreuzfahrtschiff zu werden?
00:40:44Man kommt nicht auf die Idee, die Idee kommt zu einem und irgendwann zieht sich so ein roter Faden durch und fängt an Sinn zu machen.
00:40:51Und wie kommt man auf die Idee, Arzt zu werden?
00:40:54Man kommt nicht auf die Idee, die Idee kommt so an.
00:40:57Ach.
00:40:58Nein, mein Vater war einer.
00:41:01Und eines Tages stand Tobis Vater auf der Bühne und er sang nur für sie.
00:41:06Ja, so ungefähr.
00:41:08Mich wundert nur, warum Sie das so genau wissen möchten.
00:41:11Entschuldigen Sie, ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten.
00:41:13Nein, nein, es ist nur, weil Sie sich so dafür interessieren.
00:41:17Sie interessieren mich.
00:41:30Kein Wunder, dass die Leute von diesem Schloss der Ten Dürensteins so begeistert sind.
00:41:34Traumhaft schön.
00:41:36Jetzt habe ich es endlich nach all den Jahren auch mal geschafft, da oben zu essen.
00:41:41Habe ich mich eigentlich schon bei Ihnen bedankt?
00:41:43Nach dem Champagner, äh, ich habe mich bedankt.
00:41:46Ich habe mich bedankt.
00:41:48Ich habe mich bedankt.
00:41:50Ich habe mich bedankt.
00:41:52Ich habe mich bedankt.
00:41:54Ich habe mich bedankt.
00:41:56Ich habe mich bedankt.
00:41:58Nach dem Champagner, äh, der Vorspeise, nach dem Hauptgang und ich glaube sogar noch mal nach dem Cappuccino.
00:42:04Nein, wirklich, wahr?
00:42:05Mhm.
00:42:09Ja, kommen Sie noch auf einen Sprung mit rauf?
00:42:12Lieber nicht.
00:42:13Es ist schon spät.
00:42:14Ja.
00:42:18Es war ein sehr schöner Abend, Verena.
00:42:22Darum möchte ich mich noch mal...
00:42:29Nein, so ein Spiel spiele ich nicht mit.
00:42:35Was für ein Spiel?
00:42:40Was für ein Spiel?
00:42:58Was für ein Spiel?
00:43:29Was für ein Spiel?
00:43:31Hallo?
00:43:34Hallo?
00:43:35Papa!
00:43:36Johnny!
00:43:37Hey, hey, hey!
00:43:39Ja, da ist er.
00:43:42Bist du bereit?
00:43:43Ja.
00:43:45Ich bin bereit.
00:43:46Und du?
00:43:47Ich bin bereit.
00:43:48Komm, wir gehen.
00:43:49Okay.
00:43:50Komm, wir gehen.
00:43:51Komm.
00:43:52Komm, wir gehen.
00:43:53Komm, wir gehen.
00:43:55Komm, wir gehen.
00:43:56Komm, wir gehen.
00:43:57Komm, wir gehen.
00:43:58Komm.
00:43:59Ich komme.
00:44:00Tobi! Hey, Tobi!
00:44:02Hallo, mein Kleiner.
00:44:04Alles gut. Wie ist es dir?
00:44:06Wie geht es dir? Gut.
00:44:10Schönen guten Morgen. Guten Morgen.
00:44:12Das ist mein Papa. Danke.
00:44:14Manfred Kern. Wie ich und wie Mama.
00:44:17Ich konnte mich nicht eher freimachen.
00:44:19Es ist nett, was Sie für meine Frau und meinen Sohn getan haben.
00:44:22Kein Problem. Das bleibt mir meinerseits.
00:44:25Tobi ist ein feiner Kerl.
00:44:27Ich war gestern ganz allein, als Mama mich zum Essen eingeladen hat.
00:44:30So schrecklich krank siehst du ja gar nicht aus.
00:44:32Das liegt an den Antibiotika.
00:44:34Wenn er die nicht nehmen würde, sieht die Sache bedrohlicher aus.
00:44:37Ich habe schon alles eingepackt.
00:44:40Ach, die Kräfte.
00:44:42Hoppsa.
00:44:44Alles klar?
00:44:46Na dann, Kumpel.
00:44:48Es war mir ein echtes Vergnügen.
00:44:50Tschüss.
00:44:53Tja.
00:44:55Na dann.
00:44:57Besuchst du mich mal, wenn ihr hier in der Gegend seid?
00:45:00Hast du alles? Ja.
00:45:02Geschnippt nichts vergessen? Nein.
00:45:04Dann ab die Post. Burg Ackstein wartet.
00:45:07Berger?
00:45:09Ja, Anita. Ich bin schon unterwegs.
00:45:11Tschüss.
00:45:13Tschüss.
00:45:15Tschau.
00:45:27Zum Grillen empfehle ich Lammlachs in Kräutermarinade.
00:45:30Oder hier, leckere Putenspieße.
00:45:32Mama, ist da wirklich jemand drin?
00:45:34Ja, bald bekommst du ein Geschwisterchen.
00:45:36Guten Tag. Hallo.
00:45:38Und was bekommt er?
00:45:43Zehn Holzfällersteaks,
00:45:45drei Kilo Spare Ribs
00:45:47und 20 Bratwürste.
00:45:49Wir lieben Lebensmittel.
00:45:52Deshalb bekommen Sie bei uns
00:45:54eine besonders große Auswahl frischer Grillspezialitäten.
00:45:57Eben typisch Edeka.
00:46:00Ich habe lange nach der perfekten Pflege gesucht,
00:46:03bis mir mein Apotheker die Olivenöl-Intensivcreme empfohlen hat.
00:46:06Jetzt ist die meistverkaufte Gesichtspflege aus der Apotheke
00:46:09auch meine Nummer eins.
00:46:12Die Olivenöl-Intensivcreme rückt gegen Falken,
00:46:14unterstützt die Zellerneuerung
00:46:16und spendet der Haut intensive Feuchtigkeit.
00:46:18Fragen Sie Ihren Apotheker nach der Olivenöl-Intensivcreme.
00:46:21Bei Muskelschmerzen hilft die Tiefenwärme von Thermacare.
00:46:24Und das kühlende Thermacare-Schmerzgel
00:46:27hilft jetzt bei Gelenkschmerzen.
00:46:29Mit dem 3-Phasen-Effekt.
00:46:31Es kühlt, lindert den Schmerz
00:46:33und bekämpft die Entzündung mit dem einzigartigen Wirkstoff Felbinac.
00:46:36Und das ohne Silikone, Parabene und Duftstoffe.
00:46:39Das neue Thermacare-Schmerzgel mit dem 3-Phasen-Effekt.
00:46:42Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage
00:46:46und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
00:46:59Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
00:47:29Eine, die schnell gegen Schmerzen wirkt.
00:47:31Wir wollen weiter.
00:47:33Die muss lange gut verträglich sein.
00:47:35Ich hab das immer wieder. Am besten, ich nehme Kütter.
00:47:38Kütter, die gute Wahl gegen Schmerzen.
00:47:40Können wir? Klar. Ich hab aber jetzt Kütter dabei.
00:47:44Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage
00:47:47und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
00:47:52Ja, guten Morgen. Guten Morgen.
00:47:54Haben Sie denn hier im Urlaub bei dem herrlichen Wetter
00:47:57die Möglichkeit, krank zu werden?
00:48:00Herr Doktor, ich war gestern Abend noch in der Apotheke.
00:48:03Sie sind der Arzt mit dem Insulin. Kommen Sie bitte gleich.
00:48:06Keine Angst, das ist kein Privatpatient,
00:48:08aber wir brauchen nur zwei Minuten.
00:48:10Kommen Sie. Carla hat es angekündigt.
00:48:12Bitte gleich. Danke.
00:48:15Das perfekte Paar. Sie sind Verarzt.
00:48:17Sie liefert die Heilmittel. Benaltenswert.
00:48:19Was machen Sie beruflich? Ich produziere Musik.
00:48:22Verstehe. Tatsächlich. Dann haben Sie mir was voraus.
00:48:25Carla hat mir von Ihrem Missgeschick erzählt.
00:48:27Wohin handelt es sich? Kombi? Rapid?
00:48:29Kombi. Ich spritze morgens und abends.
00:48:31Hier ist der Name des Medikaments
00:48:34und die Telefonnummer von meinem Hausarzt.
00:48:36Seit wann spritzen Sie Insulin?
00:48:38Seit drei Monaten. Bis dahin bin ich mit Tabletten ausgekommen.
00:48:41Dann brauche ich Ihnen zum Thema Ernährung, Sport, Alkohol
00:48:44nichts sagen. Das ist alles bekannt.
00:48:46Nur bei diesen vielen Geschäftsessen verdammt schwer durchzuhalten.
00:48:50Verstehe. Bitte schön. Vielen Dank, Herr Doktor Berger.
00:48:53Das perfekte Paar.
00:48:58Wiedersehen.
00:49:06Der Name Wachau, mittlerweile als Weltkulturerbe anerkannt,
00:49:10bezeichnet den Landstrich zwischen den Stiften Melk und Göttreich.
00:49:14Das Tal der Donau ist zwischen den Höhen des auslaufenden Waldviertels
00:49:18und des Dunkelsteiner Waldes eingebettet.
00:49:21Aufgrund dieser abgeschirmten Lage
00:49:23finden Sie hier eine einzigartige Pflanzen- und Tierwelt.
00:49:26Außerdem sind hier die Bedingungen für den Weinbau geradezu ideal.
00:49:31Und da vorne sehen wir jetzt die Burg Ruine Dürnstein.
00:49:37Tja, was würdest du denn sagen, wenn ich dir sagen würde,
00:49:40dass ich mich verliebt habe?
00:49:42Ich würde sagen, dass es höchste Zeit wird.
00:49:45Du alterst mir nur unter der Hand weg.
00:49:47Darauf sage ich jetzt mal nichts.
00:49:49Und ich würde dich fragen, ob du eine Frau mit Kind willst.
00:49:52Tobi, ich habe nicht gewusst,
00:49:54dass du eine Frau mit Kind willst.
00:49:56Oh Gott, du willst eine Frau mit Kind.
00:49:58Es gibt mal ein Problem.
00:50:01Und?
00:50:03Ich glaube, sie ist verheiratet.
00:50:05Und wo ist der Mann?
00:50:07Hat gerade Tobi abgeholt.
00:50:09Benimmt sie sich dann verheiratet?
00:50:11Eigentlich nicht.
00:50:14Weißt du, ich glaube, ab einem gewissen Alter
00:50:16bekommst du keine Frau mehr ohne Vergangenheit.
00:50:18Es fragt sich nur, inwieweit die dann in die Gegenwart hineinspielt.
00:50:21Wie habe ich denn den Satz zu deuten,
00:50:23vor oder nach dem Kuss?
00:50:25Na, aber vor meiner Haustür.
00:50:27Wenn es dir ernst ist, dann frag sie doch.
00:50:30Ich muss los.
00:50:32Was ist, sehen wir uns auf der Hochzeit?
00:50:34Ich kann doch nicht, ich habe doch Dienst,
00:50:36obwohl ich so gerne das Kleid sehen würde.
00:50:38War es mit deinem Mittag?
00:50:40Isst du mal. Du brauchst im Moment mehr Energie als ich.
00:50:43Das nächste Mal kümmere ich mich aber wieder um dich.
00:50:45Da komme ich aber drauf zurück.
00:50:54So, und da drüben, guck mal, da drüben,
00:50:56das ist die Burg Dürrenstein.
00:50:58Siehst du?
00:51:01Die Burg Dürrenstein wurde zwischen 1140 und 1145 erbaut.
00:51:04Und der berühmte englische Kreuzritter Richard Löwenherz
00:51:07in der Nähe von Wien trieb ihn der Hunger in eine Herberge.
00:51:10Und dort zog er seine Fähigkeit auf.
00:51:12Und dann wurde die Burg Dürrenstein erbaut.
00:51:14Und dann wurde die Burg Dürrenstein erbaut.
00:51:16Und dann wurde die Burg Dürrenstein erbaut.
00:51:19Und dann wurde die Burg Dürrenstein erbaut.
00:51:21Und dann wurde die Burg Dürrenstein erbaut.
00:51:23Und dort wurde er erkannt, weil er vergessen hatte,
00:51:25einen feinen Traum von seiner Mutter zu haben.
00:51:27Das habe ich Lukas auch immer mal gewünscht.
00:51:29Einen Ausflug ganz allein mit seinem Vater.
00:51:31Wobei, er hat sich hier nicht vermisst.
00:51:34Meinst du wirklich?
00:51:36Du, was du nicht hattest, kann sie nicht vermissen.
00:51:39Und Lukas kannte seinen Vater,
00:51:41mehr als so kann er ihn auch nicht vermissen.
00:51:43Du Praximatikerin, ha ha!
00:51:45Ich wünschte, du hättest recht.
00:51:47So verantwortete er, dann wäre er nicht
00:51:50mit einem ordentlichen Batzen Lüsegeld freigekauft worden.
00:51:52in seinem Verlies verrottet. Blondl, erlebe ho, ho, ho!
00:52:00Na, ist dein Papa der weltbeste Vorleser oder nicht?
00:52:03Aber Sven kann auch gut vorlesen. Aus Moby Dick, der ist so in Wahl.
00:52:08Ja, ich kenn Moby Dick. Kann ich dir auch vorlesen, wenn du willst.
00:52:11Komm, jetzt gehen wir weiter.
00:52:12Ins Hotel?
00:52:14Nein, wir besuchen meinen alten Freund Arndt.
00:52:16Das ist ein richtiger Mönch in einem großen Kloster.
00:52:19Und da gibt's ganz bestimmt ein Bett für uns.
00:52:21In Klostern gibt's doch Gespenster, oder Papa?
00:52:25Worauf du einen lassen kannst.
00:52:34So, das macht 14,50.
00:52:36Auf Wiederschauen.
00:52:37Wiederschauen, Herr Alphalte. 14,50.
00:52:41Grüßen Sie Ihre Frau.
00:52:44Wie kann ich Ihnen helfen?
00:52:47Nehmen Sie's mir bitte nicht übel, aber ich bin mit Ihrer charmanten Chefin verabredet.
00:52:51Gerne.
00:52:52Hallo. Ich glaube, das ist nicht der richtige Ort und die richtige Zeit für eine Runde.
00:52:57Wiedersehen.
00:52:58Wiederschauen, Herr Flemming.
00:53:00War eine gute Empfehlung, Ihr Dr. Berger.
00:53:02Ja, Sven ist eine Chorifäe auf dem Gebiet.
00:53:05Er hat über Diabetes promoviert.
00:53:07Wie immer, Frau Stadler?
00:53:08Ja, wie immer.
00:53:10Möchten Sie sich einen Moment setzen?
00:53:13Nee.
00:53:22Ich bin heute Abend auf die Sonnenwindfeier vom Landeshauptmann eingeladen.
00:53:25Oh, wie schön.
00:53:27Auf ein Schiff?
00:53:28Mhm.
00:53:29Mit viel Prominenz?
00:53:31Das ist jedes Jahr das Highlight der Saison.
00:53:33Ihr Rezept?
00:53:35Da kommen Tausende hin.
00:53:42Ich wünschte...
00:53:43Ja?
00:53:46Ich wünschte, dass alles anders wäre.
00:53:48Wie?
00:53:49Dass ich nicht immer und ewig zu spät kommen würde.
00:53:52Bitte?
00:53:53Herr Gott, noch mal.
00:53:54Jetzt bringen Sie mich bitte nicht dazu, etwas zu sagen, dass ich späte bereue.
00:54:07Frau Stadler, Ihr Insolven.
00:54:20Guten Tag.
00:54:33Manfred!
00:54:34Wo kommst du denn her?
00:54:36Hallo.
00:54:37Hans.
00:54:38Hallo.
00:54:39Hi.
00:54:40Das ist mein Sohn Tobi.
00:54:42So einen großen Sohn hast du?
00:54:46Du musst keine Angst haben.
00:54:47Grüß Gott, Tobi.
00:54:49Ich bin Arndt.
00:54:50Ein ganz alter Freund von deinem Vater.
00:54:53Es freut mich wahnsinnig, dass ihr hier seid.
00:54:55Mir auch.
00:54:56Komm mit.
00:54:59Der Überfall ist ziemlich dreist, aber offensichtlich gibt es in der ganzen Wachau kein einziges bezahlbares Hotelzimmer.
00:55:04Und Verena, also meine Frau, nein, eigentlich Tobis Mutter...
00:55:08Also die genauen Zusammenhänge erzählst du mir in aller Ruhe bei einem Glas Wein.
00:55:11Gut.
00:55:12Ich heiße euch herzlich willkommen.
00:55:15Schön, du hast dich überhaupt nicht verändert.
00:55:19Hallo Manfred.
00:55:20Schade, ich hatte gehofft, ich erwische euch live.
00:55:22Naja, wahrscheinlich seid ihr gerade beim Essen und habt das Handy ausgemacht.
00:55:25Ich wollte eigentlich auch nur Tobi Gute Nacht sagen.
00:55:28Vielleicht lässt ihr ihn das kurz abhören.
00:55:31Hallo Tobi, mein Schatz.
00:55:32Ich wünsche dir eine ganz, ganz schöne Gute Nacht.
00:55:34Ich hab dich lieb.
00:55:35Gute Nacht.
00:55:37Sie alle darf ich recht herzlich begrüßen zu dieser Feierstunde,
00:55:42in der unser Brautpaar im Sinn einer christlichen Eheschließung einander das Ja-Wort
00:55:48geben wird.
00:55:50Ich frage sie nun, sind sie gekommen, um nach reiflicher Überlegung
00:55:55und aus freiem Entschluss mit ihrer Braut den Bund der Ehe zu schließen?
00:56:01Ja.
00:56:02Sie sind also beide zu christlicher Ehe bereit.
00:56:07Bevor sie nun den Bund der Ehe schließen, werden die Ringe gesegnet,
00:56:13die sie einander dann anstecken werden.
00:56:19Ja, Berger.
00:56:21Benny, es ist Carla.
00:56:22Es ist was ganz, was Schreckliches passiert.
00:56:24Der Thomas Steirer, der hat die falsche Tüte genommen.
00:56:26Also genauer gesagt ist in der Tüte von Frau Stadler das falsche Insulin.
00:56:30Da ist Kombi drin.
00:56:32Hast du schon bei ihm im Schlosshotel angerufen?
00:56:34Ja, das ist ja das Problem.
00:56:35Der ist doch auf das Schiff eingeladen vom Landeshauptmann zur Sonnenwendfeier.
00:56:38Deshalb da das ganze Theater mit dem Rezept.
00:56:40Er kann sich nur entweder das falsche oder, falls er es merkt, gar nichts gespritzt haben.
00:56:44Das wäre zwar das geringere Übel, aber auch nicht ungefährlich.
00:56:48Gut, Carla.
00:56:50Dann stell ihm das Kombi-Insulin zusammen, das er braucht,
00:56:52und dann treffen wir uns am Hafen, ja?
00:56:53Okay, mach ich. Bis dann.
00:57:07Wer sind Sie?
00:57:12Ja, Dr. Berger.
00:57:13Wir sind jetzt direkt hinter euch.
00:57:15Wir sind in 5 Minuten da und kommen dann an Bord.
00:57:17Ja, bis gleich.
00:57:35Ja, tausend Dank, Jungs.
00:57:37Wann wollen Sie wieder zurück?
00:57:38Habt ihr nur 10 Minuten?
00:57:39Ja, natürlich.
00:57:40Okay, danke.
00:57:41Entschuldigung, der Thomas Steirer?
00:57:43Sonnenentdeckung.
00:57:44Hier oben?
00:57:45Entschuldigung.
00:57:47Können wir bitte ein Autogram von dir haben?
00:57:48Ja, bitte.
00:58:02Carla!
00:58:03Ich meine natürlich Frau Berger.
00:58:05Was ist denn passiert?
00:58:06Sie haben aus Versehen die falsche Tüte genommen.
00:58:09Sie haben die falsche Tüte mit dem falschen Insulin mitgenommen.
00:58:11Was wäre denn passiert, wenn ich es genommen hätte?
00:58:13Sie hätten ein Hypo bekommen.
00:58:14Das heißt, Sie hätten wegen Unterzuckerung das Bewusstsein verloren.
00:58:16Wie kann es zu so einer Verwechslung kommen?
00:58:19Wie sagt man?
00:58:20Eine Verkettung unglücklicher Umstände?
00:58:21Dass zwei Insulinpräparate nebeneinander liegen,
00:58:23das kommt so gut wie nie vor.
00:58:24Wenn Sie in der anderen Tüte Brausetabletten gefunden hätten,
00:58:27dann hätten Sie die Verwechslung wahrscheinlich gleich bemerkt.
00:58:29Ja, danke.
00:58:32Ja, das hat mir ordentlich den Appetit verschlagen.
00:58:34Aber wie steht es mit Ihnen?
00:58:36Oh, also, ich würde am liebsten gleich wieder von Bord gehen.
00:58:39Aber was ist denn mit dir?
00:58:40Ich meine, so wie ich dich kenne, hast du bestimmt nichts gegessen, oder?
00:58:42Außer einen Müsli-Riegel.
00:58:44Also, mit oder ohne Essen, ich würde gerne noch einen Moment bleiben.
00:58:46Bis später. Tschüss.
00:58:48Tschüss.
00:58:50Puh, Gott sei Dank, noch mal gut gegangen.
00:58:52Ja, Gott sei Dank.
00:58:56Gleich werde ich uns den besten Platz besorgen,
00:58:58damit wir unseren Star gemeinsam aus nächster Nähe betrachten können.
00:59:06Als Kapitän der MS Austria
00:59:08begrüße ich unseren Herrn Landau
00:59:10und begrüße ich unseren Herrn Landeshauptmann
00:59:13Dr. Erwin Fröll.
00:59:22Meine sehr geehrten Damen und Herren,
00:59:24liebe Gäste,
00:59:26ich möchte Sie auf der MS Austria in der Wachau
00:59:29sehr herzlich begrüßen zu unserer Sonnenwende.
00:59:31Ich wünsche Ihnen,
00:59:33dass Sie dieses wunderschöne, harmonische Ambiente
00:59:35zwischen Natur und Kultur
00:59:37an diesem heutigen Abend
00:59:40auch besonders genießen.
00:59:42Herzlichen Dank und einen schönen Abend.
00:59:55So, meine Damen und Herren,
00:59:57jetzt wird es noch mal spannend.
00:59:59Begrüßen Sie mit mir bitte den Musicalstar Nummer 1
01:00:02aus Deutschland, Uwe Kröger.
01:00:04Verena, ich bin's, Ben.
01:00:06Hallo, Ben. Ist was?
01:00:08Ja, Uwe, ist alles in Ordnung.
01:00:10Da ist nur was, was mir keine Ruhe lässt.
01:00:12Ja, was denn?
01:00:15Das möchte ich Ihnen persönlich sagen, also nicht am Telefon.
01:00:17Ich möchte Sie gern wiedersehen, Verena.
01:00:19Das halte ich für keine gute Idee.
01:00:21Ich schon.
01:00:23Wo kommen Sie denn her?
01:00:28Wo in Wille ist es, bekanntlich auf einem Weg.
01:00:30Wie sind Sie aufs Schiff gekommen?
01:00:32Ich mache Ihnen einen Vorschlag.
01:00:34Sie verraten mir, was ich angeblich für ein Spiel mit Ihnen spiele,
01:00:37dann sage ich Ihnen, wie ich hierher gekommen bin.
01:00:39Das ist es, was Ihnen keine Ruhe lässt?
01:00:41Ja.
01:00:44Sie sind verheiratet.
01:00:46Bin ich nicht?
01:00:48Natürlich sind Sie das.
01:00:50Mit wem denn, bitteschön?
01:00:52Mit Carla.
01:00:55Mit Carla?
01:00:57Nein.
01:00:59Nein.
01:01:01Mit Carla?
01:01:03Nein.
01:01:05Nein.
01:01:35Das muss ich meiner Frau erzählen.
01:01:38Was?
01:01:40Carla.
01:01:42Wer?
01:01:44Wenn ich mir überlege,
01:01:46wie viel Zeit wir schon verloren haben,
01:01:49wie viele Küsse nicht geküsst,
01:01:51wie oft ich deine Haut schon hätte spüren können.
01:01:53Wie viele Jahre weniger es dich gekostet hätte?
01:01:55Nicht nur mich, würde ich hoffen.
01:01:57Keine Ahnung.
01:02:00Das ist doch nicht so einfach.
01:02:02Nein.
01:02:04Keine Ahnung.
01:02:07Aber ein Meer von Tränen.
01:02:09Soll ich das glauben?
01:02:11Ja.
01:02:13Ich glaube es.
01:02:25Ja?
01:02:28Oh, Entschuldigung.
01:02:30Guten Abend.
01:02:32Lukas.
01:02:34Das ist mein alter Freund Manfred.
01:02:36Hallo.
01:02:39Hallo.
01:02:41Du weißt schon, einer aus der Clique.
01:02:43Was kann ich für dich tun?
01:02:45Ich wollte Sie fragen, ob Sie die Unterlagen
01:02:47für den Eintritt ins Kloster hier haben
01:02:50oder wo ich die kriege.
01:02:52Für dich?
01:02:54Ja.
01:02:56Ich habe sie jetzt nicht hier.
01:02:58Ich gebe sie dir morgen, wenn du möchtest.
01:03:01Gut.
01:03:03Dann will ich auch nicht länger stören.
01:03:06Gute Nacht.
01:03:08Gute Nacht.
01:03:10Der will Mönch werden?
01:03:12Ja.
01:03:14Sieht so aus.
01:03:17Bei dem steckt doch bestimmt was ganz anderes dahinter
01:03:19als Berufung.
01:03:31Sag mal,
01:03:33du bist ja total heiß.
01:03:54So.
01:03:57Trink mal was.
01:04:00Trink mal ordentlich.
01:04:02Das ist die beste Medizin gegen Fieber.
01:04:04Wir haben die Tabletten vergessen.
01:04:06Das macht nichts.
01:04:08Das ist bestimmt nur eine kleine Sommergrippe.
01:04:11Geht's?
01:04:13Okay.
01:04:15Okay.
01:04:17So.
01:04:19Jetzt versuch ein bisschen zu schlafen, ja?
01:04:22Okay?
01:04:29So.
01:05:00Wer wird vielleicht Augen machen?
01:05:02Die Buslast grüßen.
01:05:04Guten Tag.
01:05:06Als Mutter von einem Internatvögling
01:05:08muss ich doch eigentlich keinen Antrag zahlen, oder?
01:05:11Aber ich will mir den Stift anschauen.
01:05:13Ich nehme eine Karte.
01:05:15Also dann bis zwölf.
01:05:17Ja.
01:05:19Wie viel?
01:05:22Acht Euro.
01:05:24Danke.
01:05:29Carla, ich bin's, Ben.
01:05:31Ich wollte nur schnell sagen,
01:05:33ich habe mit Verena gesprochen, es ist alles gut.
01:05:35Ja, und sie ist übrigens nicht verheiratet.
01:05:38Melde dich bitte, ja? Ciao.
01:05:59Hallo, Verena Kerr.
01:06:01Verena, ich bin's, Ben.
01:06:03Hallo.
01:06:05Ich vermisse dich jetzt schon.
01:06:07Ich frage mich ernsthaft, ob ich die Zeit überstehe,
01:06:10bevor ich dich wiedersehe.
01:06:12Ich dich auch.
01:06:14Sag mal, hast du zufällig was von Tobi oder deinem Ex-Mann gehört?
01:06:16Nein.
01:06:18Wieso?
01:06:21Sie haben die Antibiotika verpackt.
01:06:23Und?
01:06:25Und?
01:06:28Sie haben die Antibiotika vergessen,
01:06:30und ich habe es gerade erst gemerkt.
01:06:32Oh mein Gott, dann kann Tobi einen Rückfall bekommen?
01:06:34Dann weißt du auch nicht zufällig,
01:06:36ob sich dein Ex-Mann irgendwie an einen anderen Arzt gewandt hat?
01:06:39Nein, aber das kann ich mir nicht vorstellen.
01:06:41Er misstraut allen Ersten.
01:06:43Seit seine Mutter durch eine Fehldiagnose gestorben ist,
01:06:45war er nie wieder bei einem.
01:06:47Ich gehe in Dünnstein von Bord.
01:06:50Alles in Ordnung? Ist schon okay.
01:06:52Komm, wir gehen ein Stückchen, und dann erzählst du mir alles, ja?
01:06:54Ich möchte nicht, Mama.
01:06:56Ich will nicht erzählen, was war.
01:06:58Es ist ...
01:07:00Irgendwie ist es mir peinlich.
01:07:03Oh mein Gott, ich bin doch deine Mutter.
01:07:05Egal.
01:07:07Aber du hast doch nichts mit Drogen zu tun, oder?
01:07:09Das ist seit Jahren das Erste, was dir einfällt.
01:07:11Aber es ist auch seit Jahren das, was mir am meisten Angst macht.
01:07:14Aber es gibt auch andere Dinge,
01:07:16an denen man kaputt gehen kann, Mama.
01:07:18Was soll das heißen, Schatz?
01:07:20Genau das. Ich bin fast daran kaputt gegangen.
01:07:22Woran?
01:07:24Ich möchte jetzt wissen, was passiert ist.
01:07:27Ich bin nicht mehr fünf,
01:07:29und bestimmte Dinge gehen dich einfach nichts mehr an.
01:07:31Aber ich sorge mich.
01:07:33Lukas! Lukas!
01:07:38Ich habe doch gesagt, es ist okay.
01:07:40Es geht mir wieder gut.
01:07:42Komm, ich muss dir was erzählen.
01:07:51Bitte sitz.
01:07:54Das ist aber spannend.
01:08:00Mama?
01:08:03Ich werde Mönch.
01:08:05Was?
01:08:07Ich werde Mönch.
01:08:09Nein.
01:08:11Mama! Nein! Nein!
01:08:14Das verbiete ich.
01:08:16Ich bin voll jetzt.
01:08:18Das ist mir vollkommen egal. Dann nehme ich dich von der Schule.
01:08:20Wenn du das machst ... Was?
01:08:22Lukas! Lukas!
01:08:46Wir bitten die Passagiere
01:08:49bei diesem kurzen und außerplanmäßigen Halt
01:08:51nicht, von Bord zu gehen.
01:09:07Ich habe gedacht, du kannst vielleicht Hilfe gebrauchen.
01:09:10Ach, wie lieb.
01:09:12Ich habe keine Ahnung, wo ich anfangen soll zu suchen.
01:09:14Die Notärzte und die Krankenhäuser in der Umgebung habe ich angerufen.
01:09:16Da sind sie bislang nicht aufgetaucht.
01:09:18Hast du ein Foto von Tobi dabei? Ja, klar.
01:09:21Sie sollen eine Suchmeldung herausgeben.
01:09:23Was machen die?
01:09:25Dass es um so eine ernste Sache geht.
01:09:27Ich verstehe nicht, warum Manfred nicht an sein Handy geht.
01:09:29Das war immer schon so.
01:09:32Immer wenn Tobi krank war, hat er es komplett ignoriert
01:09:34und so getan, als wäre nichts.
01:09:36Ich mache mir schreckliche Vorwürfe,
01:09:38dass ich Tobi überhaupt bei ihm gelassen habe.
01:09:51Ich bin gespannt.
01:10:13Jetzt komm, ein bisschen frische Luft wird dir guttun.
01:10:15Hallo, dich habe ich doch schon mal gesehen.
01:10:17Auf Burg Ackstein.
01:10:19Ich habe von Papa die spannende Geschichte von Richard Löwenherzburg gelesen.
01:10:21Geht es dir nicht gut?
01:10:24Hier, was zu trinken.
01:10:26Keinen Schluck.
01:10:28Die kommen schon alleine klar.
01:10:30Entschuldigung, war ja nur gut gemeint.
01:10:32Okay, tschüss.
01:10:35Tschüss.
01:10:50Korinna?
01:11:14Was ist denn los?
01:11:19Willst du es mir nicht erzählen?
01:11:35Meine Mutter hat mir gedroht, mich vom Internat zu nehmen.
01:11:37Dazu hat sie einfach kein Recht.
01:11:39Mein ganzes Leben lang habe ich immer nur das gemacht, was sie wollte.
01:11:42Immer versucht, es ihr Recht zu machen.
01:11:44Und jetzt, wo ich einmal was eigenes will?
01:11:47Vermutlich wollte deine Mutter auch immer nur das Beste für dich.
01:11:49Aber jetzt bin ich erwachsen und ich muss meine eigenen Entscheidungen treffen.
01:11:53Lass ihr Zeit, Lukas.
01:11:57Es ist ein Schock für sie, dass du Mönch werden willst.
01:12:01Hopp.
01:12:03Für mich übrigens auch.
01:12:04Wieso denn für sie auch?
01:12:06Na ja.
01:12:07Du hast in diesem ganzen Jahr nicht die geringste Andeutung gemacht.
01:12:11Dass Gott dir wichtig ist.
01:12:13Dass du überhaupt an ihn glaubst.
01:12:14Tja, manchmal passiert eben was, das öffnet einem die Augen.
01:12:18Glauben ist ein Prozess.
01:12:19Und ich hege großes Misstrauen allen Saulusen gegenüber, die über Nacht zu Paulusen werden.
01:12:24Steht aber in der Bibel.
01:12:25In der Bibel steht einiges, mit dem ich nicht konform gehe.
01:12:27Aber sie sind glücklich.
01:12:29Lukas, das Kloster ist kein Fluchtpunkt.
01:12:34Es schützt dich nicht vor deinen Erinnerungen.
01:12:36Oder vor dir selbst.
01:12:39Aber sie sind doch auch als unglücklicher, lieber Mönch geworden.
01:12:44Wie kommst du denn darauf?
01:12:45Simone oder wie sie hieß.
01:12:47Sie haben mir doch selber gesagt, dass sie sie geliebt haben.
01:12:49Und ich weiß, ich werde auch nie wieder eine Frau lieben.
01:12:51Und deshalb will ich Mönch werden.
01:12:52Genau wie sie.
01:12:54Ich habe mich nicht gegen Simone, sondern für Gott entschieden.
01:12:57Das Salibat beruht nicht auf enttäuschter Liebe.
01:13:00Sondern auf der Überzeugung, mit ganzem Herzen Gott dienen zu wollen.
01:13:04Simone war sehr unglücklich darüber.
01:13:07Aber am Ende hat sie mich verstanden.
01:13:10Und wir sind heute noch befreundet.
01:13:15Das ist doch der Wahnsinn.
01:13:17Jetzt beruhig dich erst mal, Corrie.
01:13:19Mann, ich erkenne mein eigenes Kind nicht mehr.
01:13:21Vielleicht hast du ihn nur missverstanden.
01:13:23Was gibt es denn da misszuverstehen, wenn einer sagt, er wird Mönch?
01:13:26Da haben dieses ganze Gerede vorher.
01:13:28Völlig wirres und unzusammenhängendes Zeug.
01:13:30Irgendwas ist ihm peinlich, aber jetzt auch wieder nicht.
01:13:33Mann, was haben sie nur mit dem Jungen angestellt,
01:13:35dass der auf so ein Zeug kommt?
01:13:37Das ist doch der Wahnsinn.
01:13:38Jetzt beruhig dich erst mal, Corrie.
01:13:40Mann, ich erkenne mein eigenes Kind nicht mehr.
01:13:42Vielleicht hast du ihn nur missverstanden.
01:13:44Vielleicht hast du ihn nur missverstanden,
01:13:46weil er nicht mehr in den Betrieb gekommen ist.
01:13:48Ich glaube, wenn du wirklich verhindern willst,
01:13:50dass Lukas etwas Unüberlegtes tut,
01:13:52dann musst du allererst du dich ändern.
01:13:54Was soll das denn heißen?
01:13:56Das soll heißen,
01:13:58dass du endlich aufhören musst,
01:14:00in Permanenz zu bevormunden und zu kontrollieren.
01:14:02Ja.
01:14:04Soll ich etwa Ja und Am sagen zu seiner Entscheidung?
01:14:06Das heißt Nein zu Frauen, Nein zu Kindern, Nein zum Leben.
01:14:08Er ist doch mein Kind.
01:14:10Nein, er ist erwachsen.
01:14:12Corinna, seit Lukas auf der Welt ist,
01:14:14ist Lukas da von morgens bis abends.
01:14:16Kein anderes Thema.
01:14:18Als er klein war, da war das ja noch okay.
01:14:20Aber jetzt musst du ihn loslassen, Corrie.
01:14:22Sonst geht ihr beide weit rauf.
01:14:24Loslassen.
01:14:26Es ist wirklich toll,
01:14:28dass man die besten Erziehungstipps
01:14:30immer von den Leuten kriegt, die keine Kinder haben.
01:14:32Das war jetzt nicht fair.
01:14:34Heul doch.
01:14:36Scheiße.
01:14:38Na, Tobi?
01:14:41Was malst du denn Schönes?
01:14:45Du bist dir immer noch ganz heiß.
01:14:49Sag mal, Tobi,
01:14:51bist du vielleicht schon länger krank?
01:14:54Hab ich's mir doch gedacht.
01:14:56Und ihr wart nicht beim Arzt?
01:14:58Doch, mit Mama und bei Ben.
01:15:00Die haben sogar Tabletten bekommen.
01:15:02Aber die hab ich bei Ben liegen lassen.
01:15:04Und du?
01:15:05Aber die hab ich bei Ben liegen lassen.
01:15:07Und weißt du vielleicht noch, was das für Tabletten waren?
01:15:09Eigentlich darf ich ja nichts sagen.
01:15:11Aber ich hab Schalen, auch nicht besser als meine Mami.
01:15:14Ja, sehr gut.
01:15:16Jetzt komm mal mit.
01:15:18Komm mal mit.
01:15:21Praxis Dr. Berger, grüß Gott.
01:15:23Wir sind im Augenblick nicht zu erreichen.
01:15:25Bitte sprechen Sie Ihre Nachricht auf Band.
01:15:27Wir rufen Sie umgehend zurück.
01:15:29Vielen Dank.
01:15:31Guten Tag, Dr. Berger.
01:15:33Hier ist Pater Arndt.
01:15:35Hört mich doch jemand.
01:15:37Wir haben vermutlich einen Scharlachfall im Stift Melk.
01:15:40Es wäre nett, wenn Sie vorbeischauen könnten.
01:15:43Dem armen Jungen geht's gar nicht gut.
01:15:45Danke.
01:16:06Der Fährmann sitzt den ganzen Tag Urlauber über.
01:16:09Vielleicht hat er sie gesehen.
01:16:14Wenn wir Tobi nicht finden
01:16:16und er nicht rechtzeitig seine Medizin bekommt,
01:16:18was kann denn dann im schlimmsten Fall passieren?
01:16:20Das Fieber kann in lebensbedrohliche Höhen schnellen
01:16:22und eine unmanöverte Schalabverkrankung
01:16:24kann zu irreparablen Schäden führen.
01:16:26Oh nein.
01:16:28Aber wir finden ihn.
01:16:30Wir finden ihn.
01:16:32Wir finden ihn.
01:16:33Oh nein.
01:16:35Aber wir finden ihn.
01:16:37Rechtzeitig.
01:16:39Den kenne ich.
01:16:42Wirklich?
01:16:44Ja.
01:16:46Ich habe auf Melk einen Jungen gesehen,
01:16:48auf den die Beschreibung passt.
01:16:50Der Junge hatte eindeutig Fieber und starke Schluckbeschwerden.
01:16:52Sein Vater war überhaupt nicht erfreut über meine Einmischung.
01:16:54Melk, Melk, Melk.
01:16:56Manfred hat mal von einem ehemaligen Schulkollegen erzählt,
01:16:58der Mönch geworden ist.
01:17:00Der hieß irgendwie Arndt Fried oder...
01:17:01Arndt?
01:17:03Ja, Arndt.
01:17:05Du bist doch richtig auf Stift Melk.
01:17:07Wir fahren gleich hin.
01:17:09Vielen Dank, Sie haben uns sehr geholfen.
01:17:11Bitte.
01:17:13Berger, ich brauche sofort eine Verbindung mit Stift Melk.
01:17:32Wir sind befreit, Arndt.
01:17:34Ich gehe schon rein.
01:17:54Tobi!
01:17:56Tobi!
01:17:58Tobi!
01:18:00Tobi!
01:18:02Tobi!
01:18:06Tobi, wo bist du?
01:18:15Tobi, wo bist du?
01:18:19Mama!
01:18:22Hier bin ich!
01:18:24Mama!
01:18:26Tobi!
01:18:29Tobi!
01:18:39Wo ist Tobi?
01:18:41Was hast du mit ihm gemacht?
01:18:43Wo ist er?
01:18:48Tobi!
01:18:50Mama!
01:18:52Tobi, mein Lieber!
01:18:54Wie geht es dir?
01:18:56Du blühst ja wie ein Backofen.
01:18:58Es war absolut unverantwortlich,
01:19:00die Antibiotika-Warnung abzusetzen.
01:19:02Stellt es mal die Zunge raus.
01:19:04Er hat ein bisschen Fieber,
01:19:06da muss man nicht gleich die Chemiekeule rausholen.
01:19:08Das ist eine Scharlachsepsis.
01:19:10Dadurch, dass der Junge seine Tabletten nicht genommen hat,
01:19:12hat er einen schweren Rückfall erlitten.
01:19:14Sehen Sie sich den Jungen doch an!
01:19:16Das wusste Papa nicht!
01:19:24Es tut mir leid.
01:19:28Du bekommst jetzt Infusionen.
01:19:30Danach geht es dir gut.
01:19:32Es wird nicht weh, versprochen.
01:19:34Machst du den Ärmel hoch?
01:19:36Ja.
01:19:53Jene, ich ...
01:19:56Hi.
01:19:58Oh, hi.
01:20:00Lukas, hallo.
01:20:02Ich glaube, ich gehe dann mal.
01:20:04Nein, nein, bleib, bleib, bleib, bleib.
01:20:06Bitte.
01:20:08Tschüss.
01:20:10Tschüss.
01:20:12Tschüss.
01:20:14Tschüss.
01:20:16Tschüss.
01:20:18Tschüss.
01:20:20Tschüss.
01:20:21Oh, ich gehe dann.
01:20:23Nein, nein, bleib, bleib, bleib.
01:20:24Hi Mama.
01:20:26Hallo Schatz.
01:20:28Hi Marlene.
01:20:30Hi Lukas.
01:20:34Tja, also, ich wollte dir doch sagen, was wirklich los ist.
01:20:41Ich ... hatte mich zum ersten Mal verliebt.
01:20:46Ach ...
01:20:48Die wollte gar nichts von mir.
01:20:49Okay, Pater Arndt hat gesagt, wir müssen uns so akzeptieren, wie wir sind, mit unseren
01:20:55Entscheidungen, weil wir nämlich irgendwann das Resultat unserer Entscheidungen sind.
01:20:59Ein kluger Mann.
01:21:01Ich weiß nicht, ob ich wirklich Mönch werden will, aber ich möchte die Zeit haben,
01:21:07um es rauszufinden und deshalb bitte ich dich, mich nicht vom Internat zu nehmen.
01:21:13Und ich möchte mich bei dir entschuldigen.
01:21:19Das war nicht in Ordnung, dass ich dir vorhin gedroht habe, dich vom Internat zu nehmen.
01:21:24Und Marlene hat natürlich recht.
01:21:28Du bist mittlerweile alt genug, um Entscheidungen selbst für dich zu treffen.
01:21:33Es ist nur so, du warst so lange der absolute Mittelpunkt in meinem Leben und ich habe
01:21:38das so sehr genossen.
01:21:39Es tut mir leid.
01:21:44Und wenn du dann immer noch Mönch werden willst, dann werde ich dir eben die Kutte bügeln.
01:22:14Ben?
01:22:20Ben?
01:22:26Ben!
01:22:32Karl-Heinz, nicht so laut!
01:22:44Entschuldigung, wir hatten einen anstrengenden Tag.
01:22:46Ihr kommt echt ungelegen.
01:22:47Tobi geht es auch gar nicht gut.
01:22:50Da hörst du es.
01:22:51Er ist nicht allein.
01:22:52Er hat eine Frau und ein Kind bei sich.
01:22:55Ben, sag ihm bitte, wer ich bin.
01:23:06Herren, darf ich vorstellen, das ist Carla Berger.
01:23:12Bitte, Ben.
01:23:17Ja, das ist Carla Berger, meine über alles geliebte Schwester.
01:23:26Die Schwester?
01:23:29Carla Berger?
01:23:30Natürlich!
01:23:31Du bist ja gar nicht seine Frau.
01:23:33Das sagt dir auch gar keiner.
01:23:35Du bist seine Schwester.
01:23:37Und ich muss zum Dienst, aber ganz schnell.
01:23:40Komm mit, komm!
01:23:41Tschüss, Ben!
01:23:42Tschüss!
01:23:43Komm!
01:23:58Er schläft.
01:24:15Meinst du, er wird etwas zurückbehalten?
01:24:17Oh nein.
01:24:18Er wird sicher etwas brauchen, um wieder auf die Beine zu kommen,
01:24:20aber er wird wieder ganz gesund.
01:24:24Ich weiss nicht, wie ich dir denken soll.
01:24:31Ich schon.
01:24:42Ich weiss, dass es etwas früh ist, um über die Zukunft zu reden.
01:24:46Ich weiss auch, dass dir deine Arbeit viel bedeutet
01:24:48und dass es dir viel Spaß macht.
01:24:50Ich weiss auch, dass ein sehr hartes Leben ist, besonders für Tobi.
01:24:55Allerdings weiss ich nicht, wann ich das letzte Mal so glücklich war.
01:25:00Und ich weiss auch nicht, ob ich jemals so gerne nach Hause gekommen bin,
01:25:03zu den ungebügelten Händen.
01:25:08Ich möchte einfach nicht,
01:25:10dass ihr so schnell wieder aus meinem Leben verschwindet.
01:25:13Das hatten wir auch gar nicht vor, zumindest nicht so schnell.
01:25:15Vorhin ist ein Fax von meinem Kapitän gekommen.
01:25:18Er hat einen Ersatz für mich gefunden und das bedeutet im Klartext,
01:25:20dass ich eine Woche Urlaub habe.
01:25:24Das heißt, ihr verbringt eine Woche hier, hier, hier bei mir?
01:25:27Ja, natürlich, nur wenn du das auch willst.
01:25:29Wenn ich das möchte, natürlich möchte ich.
01:25:31Heute, morgen, eine Woche, jederzeit, immer.
01:25:38Ich liebe dich.
01:25:40Ich liebe dich auch.