Die Rosenheim-Cops (79) Staffel 6 Folge 3 - Bei Panne Mord

  • vor 4 Tagen
Die Rosenheim-Cops (79) Staffel 6 Folge 3 - Bei Panne Mord

Der Erfinder Norbert Bittner wird tot aufgefunden. Er wurde von seinem eigenen Wagen begraben, als er einen Reifen wechseln wollte. Aber Dr. Ursula Kern ahnt sofort, dass hier etwas nicht stimmt, denn bei einem Unfall müsste es Abwehr-spuren geben. Dies bestätigt auch die spätere Obduktion, denn es findet sich eine Schädelverletzung, die nicht durch den Wagen zu erklären ist. Am Arbeitsplatz Bittners finden die Cops Hofer und Lind schnell heraus, dass Bittner bei seinen Kollegen nicht besonders beliebt war. Vielmehr war er bekannt für Schikanen und Mobbing, was die ehemalige Mitarbeiterin Lena Frey in ärztliche Behandlung brachte.
Die macht bei der Befragung keinen Hehl aus ihrem Hass gegen Bittner, aber sie weist jede Schuld an seinem Tod von sich. Bei ihren Ermittlungen stoßen die beiden Cops auf einen Vertrag, den Bittner mit seinem Kollegen Hermann Kölbl geschlossen hatte, und dieser Vertrag garantierte Bittner einen Löwenanteil an Kölbls Erfindungen. Nur hat Kölbl ein Alibi, dass ihm allerdings sein Schwieger-sohn Franz Klinger gibt. Und das obwohl die beiden Herren sich wenig mit-einander verstehen, denn Kölbl hält Klinger für einen missratenen Taugenichts, während Klinger seinen Schwiegervater für einen weltfremden Träumer hält, der es nicht versteht, aus seinen Erfindungen Kapital zu schlagen.
Aber während die Cops dem Täter auf die Spur kommen und Korbinian Hofer mit Kölbls letzter Erfindung, einem Bewegungssensor für Traktoren, praktische Erfahrungen sammelt, bahnt sich im Kommissariat eine weitreichende Veränderung an, die Polizeichef Dr. Heppt zunächst nur Frau Stockl anvertraut. Er verlässt die Rosenheimer Polizei, um sich ganz seiner geliebten Kultur zu widmen, und einen Nachfolger gibt es auch schon. Ausnahmsweise kann er sich auf Frau Stockls Diskretion verlassen, was für Korbinian Hofer böse Folgen hat.

Die Rosenheim-Cops (79) Staffel 6 Folge 3 - Bei Panne Mord
Die Rosenheim-Cops (79) Staffel 6 Folge 3 - Bei Panne Mord
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Die Rosenheim-Cops (79) Staffel 6 Folge 3 - Bei Panne Mord
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00:00... Musik ...
00:26Lot
00:30... Musik ...
01:00... Musik ...
01:04Ah!
01:06... Musik ...
01:14... Telefonklingeln ...
01:18Marie!
01:19Ja!
01:20Das Telefon!
01:22Hab ich auch schon gehört.
01:23Magst du nicht hingehen?
01:25Kann nicht.
01:28... Telefonklingeln ...
01:30Uwe, guten Morgen!
01:32Hab ich Sie geweckt?
01:34Nein, nein, halb so schlimm.
01:36Das Telefon hat klingelt, ich war eh wach geworden.
01:38Wir haben hier einen etwas dubiosen Unfall.
01:41Ich dachte, vielleicht wollen Sie sich das mal anschauen.
01:44Ob ich das anschauen will, das weiß ich erst, wenn ich es gesehen habe.
01:47Wo ist denn das?
01:48Wo das ist?
01:50Am Stern in Rosenheim.
01:52Ah ja, schon recht. Bin gleich da.
01:56Schmeckt's?
01:58... Telefonklingeln ...
02:00Grüß dich, Karinian!
02:01Grüß dich, Miriam!
02:03Also, der Tote heißt Bittener Norbert.
02:07Ihm gehört die Firma Talos Technics.
02:09Und gefunden hat ihn ein Mitarbeiter.
02:11Der heißt Sam Hoover. Das ist der dahinten.
02:16Grüß Gott, Frau Dr. Kern!
02:17Hallo!
02:19Und, gibt's schon was?
02:20Ach, das dauert noch.
02:21Das schaut wieder aus.
02:25Ich bin gleich hergekommen, weil ich nämlich Bereitschaft hatte.
02:29Herr Kollege?
02:30Aber ich muss dir schon sagen, das war schon komisch, wie der da gelegen ist.
02:34Direkt unnatürlich.
02:37Unnatürlich?
02:38Ja, also für einen Unfall.
02:40Also, der ist so ganz ordentlich unter seinem Auto drunter gelegen.
02:44Und da war der Kriminalist in mir natürlich sofort hellwach.
02:49Ach ja, die Schlüssel nehme ich gleich. Danke.
02:52Und?
02:54Todeszeitpunkt circa Mitternacht.
02:56Der Wagen hat ihm mit seinem Gewicht den Brustkorb eingedrückt.
02:59Es sind mindestens fünf Rippen gebrochen.
03:01Ich nehme an, eine ist in ein Lungshügel eingedrungen.
03:04Auch.
03:06Das ging ratzfatz. Der hat nicht viel gespürt.
03:09Habt ihr irgendwelche anderen Verletzungen?
03:13Auf den ersten Blick nicht. Seltsamerweise.
03:16Warum seltsam?
03:18Naja, ich meine, wenn so ein Auto auf einen herabfällt, das geht zwar schnell,
03:24aber in den meisten Fällen kommt es zu einer reflexartigen Schutzbewegung.
03:28Um den Aufprall abzuhalten.
03:31Ah ja. Und wo steht die Firma her?
03:34Ja, die entwickeln eigentlich mehr.
03:36So Ideen oder Erneuerungen auf dem Gebiet von Hightech.
03:39Das geht von ganz kleinen Bausteinen bis zu riesigen Anlagen.
03:42Und dafür suchen sie dann Abnehmer?
03:44Nein, andersrum.
03:46Sie kriegen konkrete Aufträge von Firmen, die etwas Bestimmtes brauchen,
03:49aber die nicht das nötige Know-how haben.
03:51Und dann machen die die Pläne und lassen das von Drittunternehmen zusammenbauen.
03:55Also ein Ingenieursbüro?
03:57Ja, genau.
03:58Und wie ist da die Auftragslage?
04:00Gut. Das Unternehmen ernährt fünf feste Mitarbeiter.
04:03Passt recht in den Gemmelhuber?
04:06Sem.
04:07Was?
04:08Semhuber.
04:09Hast du den gefragt, wie die Mitarbeiter zum Chef stehen?
04:12Das haben wir sogar aufgeschrieben.
04:14Er hat es gesagt.
04:17So richtig erschüttern wird sein Tod keinen von uns.
04:21Na ja.
04:29Herein.
04:32Alles ausgeflogen?
04:33Ja, die Herren sind im Außendienst.
04:35Sie wissen schon, bei der Firma, wo es den Ingenieur gegräßelt hat,
04:38Unfall oder Mord letzten Endes,
04:40kann man sowas nur vor Ort und Stelle feststellen.
04:42Seien Sie doch bitte so nett und sorgen dafür,
04:44dass sich die Herren bei mir um 15 Uhr im Büro einfinden.
04:46Sie natürlich auch.
04:47Aha.
04:48Und besorgen Sie ein paar Schnittchen und Getränke.
04:50Und da scheren das Ganze ein wenig.
04:52Also hier gibt es was zu feiern.
04:54Zu feiern?
04:56Ja und nein.
04:58Wie soll ich es nennen?
05:00Beim Namen.
05:01Wahrscheinlich haben Sie recht.
05:02Ihnen kann ich es ja sagen.
05:04Wem, wenn nicht mir.
05:06Chef, auch so ein neudeutsches Wort.
05:08Es scheint aber Bitners Verhalten adäquat zu treffen.
05:10Zumindest klingt es neutraler als arrogante Sau.
05:12Wieso wird denn das gesagt?
05:14Dr. Harman, der Elektronik-Experte, hat es gesagt.
05:16Naja, besonders beliebt war der Dr. Bitner bei seinen Mitarbeitern nicht.
05:20Nee, macht doch keinen Hehl draus.
05:22Aber wenn deshalb jemand unter das Auto buxiert ...
05:24Außerdem hätten die alle Alibi gehabt.
05:26Bis auf die Selina Frey, die Frau im Team.
05:30Ihre Kollegen haben erzählt, dass Bitner Sie des Öfteren
05:32vor versammelter Mannschaft vorgeführt hätte.
05:34Natascha hier.
05:35Und jetzt ist sie seit Wochen krankgeschrieben
05:37wegen eines Burn-out-Syndroms.
05:39Vielleicht baut sie ja die Nachricht vom Tod ihres Chefs wieder auf.
05:42Ich fahre jetzt erstmal zur Wohnung des Toten
05:44und fahre mich da ein bisschen um, ja?
05:46Ja, dann schauen Sie für mich mit.
05:48Wir sehen uns dann im Büro.
05:50Sie fahren jetzt aber nicht nochmal auf den Hof?
05:52Ich? Nein. Wie kommen Sie denn da drauf?
05:54Schweinschmarrn.
05:56Mann, Mann, Mann.
06:04Mann, Mann, Mann.
06:06Das wird schon wieder.
06:08Alles wird gut.
06:10Geht das wirklich wieder?
06:12Ja, ja.
06:14Wann ist das Auto dann?
06:16Alles braucht seine Zeit.
06:18Na, ich frage bloß.
06:20Welchen was gibt's?
06:22Er hat jetzt den vorläufigen Bericht von der KTU
06:24Also, der Reifen ist definitiv zerstochen worden.
06:27Und zwar mit einem ordinären Kreuz-Schlitz-Schraubenzieher.
06:31Das ist doch schon mal was, oder?
06:33Das könnte ein Streichgewissen sein.
06:35Freilich hat es vorhin über einen Werkzeugkasten drüber gefahren.
06:39Ein Schmarrn. Nein, für mich ist das die Vorbereitung
06:42für die eigentliche Tat.
06:44Da wollte jemand den Bittner beim Reifenwechseln überraschen
06:48und das Ganze wie einen Unfall ausscheinen lassen.
06:51Das ist natürlich auch möglich.
06:52Wo bist denn du eigentlich?
06:54Wie immer bei der Arbeit am Arbeitsplatz.
06:57Gleich neben dem Präsidium, nur einen Katzensprung entfernt.
07:01Deswegen. Ich hab mich schon gefragt,
07:03was du im Hintergrund so hübsch miaut.
07:06Also, servus, bis später.
07:09So, Frau Doktor.
07:11Oh, das bin ich wohl doch ein bisschen zu früh.
07:14Allerdings, ich hab noch nicht mal richtig angefangen.
07:17Ich hab trotzdem schon was für Sie.
07:20Ich habe Ihren Mann noch mal eingehend
07:22auf äußere Verletzungen hin untersucht.
07:24Und ich bin fündig geworden. Sehen Sie da die Fotos?
07:28Das Hämatom im Nackenbereich.
07:30Das hier?
07:32Mhm.
07:34Das kann weder vom Aufprall auf dem Boden
07:37noch vom Wagenteil stammen.
07:38Sondern? Da hat jemand zugeschlagen.
07:41Mit einem stumpfen Gegenstand,
07:43einem Schraubenschlüssel oder so was Ähnliches.
07:46Und der Schlag war tödlich?
07:47Mit betäubender Wirkung.
07:49Das würde heißen, dass der Täter ihn in aller Ruhe
07:52unter das Auto legen konnte, um es dann auf ihn herabfallen zu lassen.
07:57Was zu der inneren Organverletzung geführt haben dürfte,
08:00von dich ja nach wie vor als Todesursache ausgeht.
08:03Ja.
08:05Und die sich mit Sicherheit auch bestätigen wird.
08:08Wenn Sie mich jetzt in Ruhe zu Ende arbeiten lassen würden.
08:11Ja, sehr speziell. Kein Problem.
08:14Geht schon weg. Kann ich die haben?
08:16Wollen Sie Knacken?
08:18Danke.
08:20Ach so, ja.
08:22Dann können wir doch definitiv von einem Mord ausgehen.
08:26Und nicht nur einmal.
08:28Hast du schon deine Katze für dich gemolken?
08:30Für mich? Ich möchte gleich was.
08:32Und? Haben Sie in der Wohnung von Bit noch was gefunden?
08:36Oh, eine ganze Menge.
08:38Aber das Interessanteste ist wahrscheinlich das hier.
08:41Er hat ein Patent angemeldet.
08:43Hat das was mit der Firma zu tun?
08:45Sieht nicht so aus. Das läuft alles über seine Privatadresse.
08:49Außerdem läuft das Patent auf ihn und einen Herrn Hermann Kölbe.
08:52Was, auf zwei Leute?
08:54Was haben die angemeldet?
08:56Einen ... Moment.
08:59Einen akustischen Warnmelder
09:01zur multiaxialen Stabilisierung landwirtschaftlicher Nutzfahrzeuge,
09:05insbesondere Traktoren.
09:07Die kippen wohl sehr leicht um.
09:09Allerdings.
09:11Das ist Gott sei Dank, dass sich da mal jemand drum kümmert.
09:15Traktorexperte.
09:17Ob in so einer Erfindung Geld steckt?
09:19Ob da richtige Erträge rauskommen?
09:21Wenn das funktioniert mit dem Sensor
09:23und eine Firma rüstet ihre Traktoren damit aus,
09:26dann hat sie die Nase vorn, und zwar weltweit.
09:28Weil es gibt hier nämlich einen Passus, der besagt,
09:31dass im Todesfall eines der beiden Erfinder
09:34alle Rechte des Patents auf den anderen übergehen.
09:37Dann wäre also dieser Herr ... Kölbe.
09:39... alleiniger Inhaber des Patents.
09:45Was wird's, hab ich die Ehre mit dem Herrn Kölbel?
09:48Klinger. Herr Kölbel wär mein Schwiegervater.
09:51Hofer, Kripper, Rosenheim, das ist mein Kollege Lindh.
09:54Wir würden gerne Ihren Schwiegervater sprechen.
09:57Der dürfte drüben in der Werkstatt sein.
09:59Ah ja, danke.
10:01Hübscher Wagen.
10:03Ja, wenn man nicht irgendwo Polder-Pankratzer reingefahren hätte.
10:07So wie's ausschaut, haben Sie ein Händchen für so was.
10:10Na ja, werden wir schon wieder hinkriegen.
10:15Klingelton
10:23Herr Kölbel?
10:25Grüß Gott.
10:29Hofer, Kriminalpolizei.
10:31Das ist mein Kollege Lindh.
10:33Wir hätten ein paar Fragen an Sie.
10:35Grüß Gott, ja.
10:37Sie kennen Norbert Bittner?
10:40Sicher, warum?
10:42Weil er heute Morgen tot aufgefunden wurde.
10:44Der Bittner?
10:46Der Bittner, ja.
10:48Aber der war doch gestern noch hier.
10:51Wann war das?
10:53Gegen drei Uhr Nachmittag, wegen unserem Sensor.
10:57Ist das das Patent, was Sie gemeinsam angemeldet haben?
11:00Da gab's ein paar Probleme mit der Mechanik.
11:02Sind diese Probleme gelöst worden?
11:04Klar, wieso nicht?
11:06Na ja, so was führt ja oft zu Differenzen.
11:09Stimmt, war aber nicht der Fall.
11:12Aber jetzt muss ich schon dumm fragen.
11:15Tot aufgefunden, Kriminalpolizei?
11:18Wir haben berechtigten Grund zur Annahme,
11:20dass der Bittner ermordet worden ist.
11:23Ich verstehe.
11:25Und jetzt geht das Patent auf mich über,
11:28und schon hab ich ein Motiv.
11:35Wer von Ihnen beiden hat denn die Idee mit dem Sensor?
11:38Das sagt sich jetzt natürlich jeder.
11:40Das sagt sich jetzt natürlich leicht,
11:42aber im Prinzip war es meine Idee.
11:44Ich hab dem Bittner davon erzählt, er fand sie gut
11:47und hat sich angeboten, sie zu vermarkten.
11:50Er hat auch den ganzen Papierkram fürs Patentamt erledigt.
11:53Sind 50% nicht ein bisschen viel für diese Leistungen?
11:56Die geschäftliche Seite ist genauso wichtig, oder?
11:59Und da gab's nie Streitigkeiten?
12:01Nein, wieso? Vereinbart ist vereinbart.
12:05Herr Klinger, kannten Sie den Herrn Bittner?
12:09Wieso kannten?
12:11Kannten, weil er tot ist.
12:14Na ja, ich hab ihn nur ein paar Mal gesehen.
12:16War nicht gerade mein Fall.
12:18Wieso?
12:20Der war mehr so ein Cheftyp.
12:22Wenn du nicht aufpasst, warst du gleich sein Privatsekretär.
12:26Die Angst hätte man bei dir nicht haben müssen.
12:28Ich hätt mich auch nicht so runterbuttern lassen wie du.
12:31Wenn man sich schon klagt, wer der Chef ist.
12:33Das klingt jetzt aber doch ein bisschen nach Differenz, Herr Gräbel.
12:36Wo waren Sie gestern nach Mitternacht?
12:38Das kann ich bezeugen.
12:40Als er ins Bett gegangen ist, war's schon fast wieder hell.
12:48Meiermeier, ist das peinlich.
12:50Dieser Sensor misst Schief- und Schräglagen des Fahrzeugs
12:53und gibt ein Warnsignal, wenn die bedrohlich werden.
12:57Sprich, wenn beispielsweise ein Traktor umzukippen droht.
13:00Da kommt's ja oft zu Unfällen, auch tödlichen.
13:03Na ja, ich kenn das Problem.
13:05Ich hab selber eine Zugmaschine.
13:07Ja, ich treib ein bisschen Landwirtschaft.
13:09Wollen Sie nicht mal bei mir im Hof vorbeikommen mit dem Gerät?
13:12Doch, kann ich machen, ja.
13:14Hat sich eigentlich schon ein Hersteller für den Sensor interessiert?
13:18Das wär noch zu früh. Das Gerät ist noch nicht serienreif.
13:21Aber wir probieren das aus, gell?
13:23Ja.
13:25Kölbl kommt für sich als Täter in Frage.
13:27Warum nicht?
13:29Ich mein, es schaut ganz so aus,
13:32als hätte der Bittmann den Kölbl über den Tisch gezogen.
13:35Entschuldigung.
13:37Ich hab übrigens die Verträge einem Patentanwalt zur Prüfung gegeben.
13:40Ich würde gerne mal wissen,
13:42ob das alles mit rechten Dingen zugegangen ist.
13:44Ja, da bin ich auch gespannt.
13:46Etwas spricht natürlich gegen die Täterschaft von Kölbl.
13:49Das Alibi?
13:51Ich find, das schaut eh so aus, als hätte der Schwiegersohn
13:54wiedergutmachen wollen, dass er vorher so fordert war.
13:57Ja, verstopfen! Mahlzeit!
13:59Finger weg, das heißt ein Hepzifeier.
14:01Was verirrt der schon wieder?
14:04Ja, der wird sich umschauen.
14:06Pünktlich, hat er gesagt.
14:08Und jetzt lasst es mich bitte vorbei, weil ich hab zu tun.
14:11Ach, hat der Herr Mobers erreicht?
14:13Ach, wegen der Frau Dings mit dem Burn-out-Syndrom?
14:15Ja, der Frau Frey.
14:17Ja, er hat grad angerufen, er ist hingefahren, er hat geklingelt,
14:21es hat niemand aufgemacht, obwohl er denkt, dass jemand da ist.
14:24Aha, dann fahr ich mal hin.
14:26Ja, aber bitte pünktlich wieder da sein, gell?
14:28Das wird jetzt wieder wichtig.
14:36Herr Moor?
14:38Ja, Moor?
14:40Wo sind Sie denn?
14:43Ich bin da, hinterm Haus.
14:47Ich bin jetzt hier in dem Gang, wo sind Sie denn?
14:50Da, wo die Rollos herum...
14:52Also, die wohnen da drin, wo die Rollos herum sind.
14:55Also, wenn Sie mich fragen, die hat sich dahinter verschanzt.
14:58Wenn sie überhaupt da ist?
15:00Also, mir kommt vor, ich hab einen Schatten gesehen.
15:02Hinter die Lamellen.
15:04Ich hab gleich 20-mal geklingelt, wenn's überhaupt reicht.
15:06Er hat doch was zu verbergen.
15:11Frau Frey?
15:16Hier ist Lind, Kripo Rosenheim.
15:18Machen Sie doch bitte auf, ich würd gern mit Ihnen reden.
15:26Das gibt's nicht, und die klingeln mir die Finger blasig.
15:30Was heißt das?
15:32Und die klingeln mir die Finger blasig.
15:34Das hat Sie bestimmt mörder gemacht.
15:36Danke.
15:40Frau Frey?
15:49Darf ich?
15:54Hauptkommissar Christian Lind.
15:57Sie arbeiten für Norbert Bittners Firma, Thanos Technics?
16:00Ja.
16:02Ich bin dort zuständig für Terminierung, Koordinierung
16:05und solche Dinge.
16:07Klingt ziemlich hochgestochen
16:09für eine ganz normale Sekretärin in Position.
16:11Sie sind aber seit einiger Zeit krankgeschrieben.
16:16Hat das vielleicht irgendetwas zu tun
16:18mit Herrn Bittners Verhalten Ihnen gegenüber?
16:20Kann man so sagen.
16:22Ja.
16:24Er hat Sie verletzt.
16:26Als Frau hattest du bei dem keine Chance.
16:28Nach Bittners sind wir Geschöpfe, die völlig unfähig sind,
16:31geistige Zusammenhänge zu erfassen.
16:33Sein Problem, der Synapse, meinte er.
16:35Die sind bei Frauen falsch übernetzt.
16:38Das war aber nicht sein Ernst.
16:40Wir taugen nur ins Gebärmaschinen, laut dem Herrn Ingenieur.
16:48Kam es auch zu,
16:50Sie haben mich nicht mehr gesehen.
16:52Kam es auch zu sexuellen Übergriffen?
16:55Einmal.
16:57Aber eher zum Spaß.
16:59Zum Spaß?
17:01Ja, um mich vorzuführen.
17:03Er hatte mir vor,
17:05auf versammelter Mannschaft an den Busen gekrapscht
17:08und die Kollegen gefragt, wie man das nennt.
17:10Hm?
17:13Sexuelle Belustigung am Arbeitsplatz, hat er gesagt.
17:16Das ist doch nicht wahr.
17:18Doch.
17:22Ihre Kollegen, wie haben die reagiert?
17:24Gelacht, alles Machos.
17:26Unglaublich.
17:28Ja.
17:30Tun Sie doch nicht so Ehren wert!
17:32Ich kann Sie doch grinsen sehen!
17:35Oder vielleicht ... Hören Sie das doch an, hm?
17:37Es hat doch alle gleich ...
17:39Wir haben Herrn Bittner heute Morgen tot aufgefunden.
17:42Ich weiß.
17:46Der hat mich vom Büro aus angerufen.
17:49Ich weine dem Arsch keine Träne nach.
17:51Frau Frey, es tut mir leid,
17:53aber ich muss Sie fragen, wo Sie gestern gegen Mitternacht waren.
17:56Ich war allein hier.
17:58Zu Hause.
18:00Müssen wir momentan nicht nach Hause gehen?
18:03Hm.
18:05Ihr Hausarzt hat Sie krankgeschrieben.
18:07Ich hab mit ihm telefoniert,
18:09und er sagte mir, dass er Sie zum Psychologen überwiesen hätte.
18:13Würden Sie mir vielleicht den Namen geben?
18:15Bitte.
18:18Bitte.
18:28Wollen Sie die Rollos nicht hochmachen?
18:30Wieso? Haben Sie ein Problem damit?
18:36Nein, mir würde nur die Dunkelheit etwas aufs Gemüt schlagen.
18:40Da sehen Sie mal.
18:42Zu meinem Preis.
18:48Danke.
18:56Sag mal,
18:58findest du, dass deine Kriminalabteilung effizient arbeitet?
19:01Alles in allem, wenn man es unterm Strich betrachtet,
19:04mein Gott, gelöst werden die Fälle doch immer.
19:07Und was ist mit dem aktuellen Fall?
19:10Wie meinst du das?
19:12Ich würde gerne mal den Bericht einsehen.
19:14Hm, es wäre ein bisschen kurzfristig.
19:16Am Sondieren?
19:18Ah, na ja, sehe ich schon.
19:20Da gibt es noch einiges zu tun.
19:22Unterschätzt die oberbayerische Dickschädlichkeit nicht.
19:25Da halte ich schon meine Niederbayerische dagegen.
19:28Viel Glück.
19:31Prost.
19:43Meine Herren, es ist gleich drei Uhr,
19:45und der Herr Dr. Hepp hat gesagt, wir sollen pünktlich sein.
19:48Ja, da geht's schon mal vor. Ich komme nach.
19:55Herr Lindh, ist bei dem Zeug von Bittner dein Adressbuch dabei?
19:59Ja, könnte sein. Schauen Sie einfach mal nach.
20:02Ich gehe schon mal, ja?
20:04Danke, ja.
20:07Das wäre ja nicht das erste Mal, dass wir nicht vollzählig sind.
20:11Trotzdem will ich Sie nicht länger im Umklaren lassen,
20:14warum ich Sie zu mir gebeten habe.
20:16Frau Stockel, Sie kennen ja den Grund bereits.
20:21Mein lieber Herr Lindh, mein lieber Herr Mohr,
20:26ich habe mich entschlossen, aus dem Polizeidienst zu scheiden,
20:30um mich in Zukunft ganz und gar der Kulturarbeit zu widmen,
20:34worum ich von den verschiedensten Seiten gebeten wurde.
20:38Eine Aufgabe, die ich mit Freude angehe,
20:42eine Freude allerdings,
20:44in die sich auch eine gewisse Bitternis mischen wird,
20:47da das ja auch Trennung bedeutet,
20:49Trennung von Menschen, die mir sehr lieb geworden sind,
20:53auch wenn das im Augenblick nicht all denen zu Ohren kommt,
20:57wie es angeht.
21:00Wie dem auch sei,
21:02es sind zwiespältige Gefühle, die meinen Abschied begleiten.
21:05Und so ist es mir ein Trost,
21:07Sie in Zukunft in der Obhut eines Mannes zu wissen,
21:10den ich als Freund und Kollegen außerordentlich schätze.
21:13Das muss warten.
21:16Gerd Achtziger, Gerd mit HTMT, wirkte bisher in Straubing
21:21und wird meine Nachfolge antreten.
21:23Danke, Maximilian.
21:25So, nachdem wir jetzt so viel über Emotionen gehört haben,
21:28erlauben Sie mir auch ein paar Worte dazu.
21:30Positive Gefühle zwischen Kollegen, wie sie hier offensichtlich bestehen,
21:34sind ganz bestimmt etwas Wunderbares,
21:37aber auch etwas Wandelbares
21:40und sollten daher keineswegs Grundlage
21:43für professionelles Zusammenarbeiten sein.
21:46Dafür braucht es vielmehr Maßstäbe, die unverrückbar sind
21:50und auf die sich jeder einstellen kann.
21:53Um Ihnen jetzt nicht durch eine lange Aufzählung
21:56Ihre wertvolle Ermittlungszeit zu stillen,
21:59hier die drei wichtigsten, die da sind.
22:01Erstens Ordnung, zweitens Zuverlässigkeit,
22:04und last but not least ...
22:06... last but not least Pünktlichkeit.
22:09Und wenn wir uns alle daran halten, dann bin ich ganz sicher,
22:12werden sich auch zwischen uns positive Gefühle einstellen.
22:15Danke.
22:17So, und was gibt's hier?
22:19Das ist der Neue.
22:22Der neue Boss.
22:24Unser neuer Chef.
22:26Na, prima.
22:32Da hat der Korbinian aber einen Sinn.
22:35Da hat der Korbinian aber einen super Einstand hingelegt.
22:38Ja, wie der Achtziger geschaut hat, als der Schwede gekommen ist.
22:41Und last but not least ...
22:43... Pünktlichkeit.
22:45Mit dem möchte ich keine Kirschen essen.
22:47Der wird den Hofer noch ganz schön einheizen.
22:49Da schwitzt er schon.
22:52Ah ja.
22:54Dass man einen immer erst schätzt, wenn er geht.
22:57Trauern Sie jetzt um Herrn Hepp oder fürchten Sie um Ihre Freiheit?
23:00Sie meinen wegen dem Neuen und seiner Pünktlichkeit?
23:03Wir merken, dass Zeit relativ ist.
23:05Ja, und das schon relativ bald, was?
23:07Gut, ich treffe mich jetzt noch mit dem Therapeuten von Lina frei.
23:10Und je nachdem, wie lange es dauert, komme ich noch mal rein.
23:13Oder wir sehen uns im Times Square?
23:15Nein, heute ist der Rosenbrot dran.
23:17Nein, heute ist Mittwoch.
23:19Ruhetag. Also doch, Times Square.
23:22Bis später.
23:24Jetzt haben wir es sogar amtlich.
23:26Dass die eigentliche Tat, vorbereitende Tat,
23:28Werkzeug mit dem Bittner mittels eines Nackenschlages betäubt wurde,
23:32hat der Spußl aus seinem Wangen.
23:34Der Spußl hat sogar entsprechende Hautpartikel sichergestellt.
23:37Fingerabdrücke? Nein, nur vom Opfer.
23:39D.h., der Täter hat Handschuhe getragen.
23:41Das ist eiskalt geplant unten.
23:43Entschuldigung.
23:45Frau Dr. Kern?
23:47Es hat sich bestätigt, was ich vermutet hatte.
23:49Bittner ist an einem Knäuel Motorax gestorben.
23:51Die Einzelheiten finden Sie im Bericht.
23:53Super, herzlichen Dank.
23:56Und? Wie macht sich der Neue?
23:58Das haben Sie auch schon mitbekommen.
24:00Nur nicht bei denen, die es anbieten.
24:02Also, Herr Hofer!
24:04Entschuldigung, Frau Dr.
24:06Zu Ihrer Frage zurückkommend, wie er ist ...
24:08Mei, so wie alles, was Neues, es passt halt nicht so richtig.
24:11Naja, maßgeschneidert bekommt man ja selten was.
24:14Da sagen Sie was Wahres, Frau Dr.
24:16Also, vielen Dank noch mal. Bis bald.
24:18Tschüss.
24:20Du, Michi? Ja?
24:22Auf meinem Schreibtisch liegen ein paar Seiten,
24:24auf denen die führenden Traktorhersteller aufgelistet sind.
24:27Und das Ganze mit den Sachen von Bittner.
24:30Ob es da irgendwelche Hinweise auf Kontakte zu einer dieser Firmen gibt.
24:33Bitte schauen wir auf die Uhr.
24:35Herr Achtziger.
24:39Ja, ja, das richte ich Ihnen aus.
24:41Äh, bitte hören.
24:43Das war der Herr Achtziger.
24:45Er möchte morgen um Punkt 8 Uhr einen genauen Bericht
24:48über den Stand der Ermittlungen im Falle Bittner bei sich haben.
24:51So. Ja, dann schreiben Sie halt einen ...
24:53Ja, und was soll ich da schreiben?
24:55Ja, alles das, was wir haben.
24:57Einen Mord und zwei der Tat dringenden Verdächtige.
25:05So.
25:07Glauben Sie mir, das ist ein Wahnsinns-Typ.
25:10Ja?
25:12Ah, da sind wir ja gerade noch rechtzeitig zur HPA.
25:14Ich darf Ihnen vorstellen, Christine Herbst, Hauptkriminal-Oberkommissar.
25:18Kriminal-Hauptkommissar.
25:20Entschuldigung. Kriminal-Hauptkommissarin.
25:22Das Übliche.
25:25Freut mich. Darf ich? Ja, bitte gern.
25:28Die habe ich mir ja ganz anders vorgestellt.
25:32Äh, wie anders?
25:35Einfach anders.
25:39Ciao. Ciao.
25:42Was erzählen Sie den Leuten über mich?
25:44Nichts. Aber gleich.
25:46Gar nichts.
25:48Das wird mir dann störlich.
25:50Äh, nein. Wieso?
25:53Ich bin von draußen so ausgeschattet, als wären Sie nicht allein hier.
25:56Das sieht jetzt von draußen wahrscheinlich immer noch so aus.
25:59Stimmt. Aber es geht. Jawohl.
26:01Was werden Sie für eine Art der Bastler?
26:03Tja, ist schon ein komisches Paar, dieser Erfinder und sein Schwiegersohn.
26:07Allerdings, und diese Lena Frey, gibt's was Neues?
26:10Mhm.
26:12Lena Frey ist in therapeutischer Behandlung,
26:14weil sie Selbstmordgedanken hat.
26:16Der Bittner hat sie massiv gemobbt.
26:18Ja.
26:21Wo kommt die alles Täterin in Frage?
26:23Na ja, zumindest kann sie ziemlich aggressiv werden.
26:25Ich rede morgen an meiner Gäste.
26:27Ziemlich aggressiv?
26:29Wenn sie die Täterin ist,
26:32dann hat sie mit einem Schraubenzieher einen Autoreifen durchstochen.
26:35Das erfordert eine Menge Kraft. Vorsicht.
26:37Passen Sie mal auf, dass der Traktor nicht umfällt.
26:40Herrschaftszeiten!
26:44Das darf doch nicht wahr sein!
26:48Was orgelst du denn in aller Frühe herum?
26:50Hast du schon mal auf die Uhr geschaut?
26:52Nein.
26:54Klingt ja nicht an.
26:56Könnte man fast meinen.
26:58Das werden die Zündkerzen sein.
27:00Und, wo sind die Zündkerzen?
27:02Da, wo sie immer sind. In dem Fall hinten.
27:14Die da?
27:16Genau.
27:18Schaust du, ob sie recht verschmutzt sind?
27:20Ja, sonst. Dazu brauch ich sie gar nicht rausschrauben.
27:23Außerdem werd ich mir deswegen nicht das ganze Gewand versauen.
27:29Danke, Pfüat di.
27:31Servus.
27:33Mach's gut.
27:40Grüß Gott, Herr Lind.
27:42Morgen, Herr Hofer.
27:45Ich wollte nur mal nachfragen, ob man heute mit Ihnen rechnen kann.
27:48Heute allerdings erst eine Stunde später.
27:50Ich hab nämlich noch den Kölbel hergestellt.
27:52Wegen Ihres Traktors?
27:55Nein, wegen einer zwanglosen Vernehmung in angstfreier Umgebung.
27:58So tät' ich das nennen.
28:00Gut, dann nutze ich die Zeit und hake noch mal bei seinem Schwiegersohn nach.
28:03Also bis später. Wir sehen uns im Büro. Servus.
28:11Morgen, Herr Klinger.
28:14Morgen.
28:16Boah, das ist doch mal ein Motorblock.
28:18Alles verkromt, was?
28:20Ja.
28:22Vorsicht, da liegt noch was.
28:24Was ist denn das für ein Material? Karbon?
28:27Ja, ja.
28:29Auch nicht ganz billig, was?
28:31Second-Hand. Und einbauend ist sowieso selber.
28:33Mhm.
28:35Was machen Sie grad beruflich?
28:37Grad nichts Festes.
28:39Na ja, vor zwei Jahren ist meine Frau gestorben.
28:41Sie hat mich ziemlich aus der Bank geworfen.
28:43Tut mir leid.
28:45Ja.
28:53Helfen Sie auch manchmal Ihrem Schwiegervater?
28:55Wenn's was zum Schrauben gibt, bringt's eher einen Mann.
28:58Und ich krieg 30 Prozent.
29:00Wenn nicht, dann auch.
29:02Das Geschäft läuft wohl grad nicht so gut.
29:04Na ja, Ihr seid kein Geschäftsmann.
29:06Den interessiert mehr das Tüfteln als das Vermarkten.
29:10Ein Bier?
29:12Nein, danke.
29:15Na, dann seid nett.
29:21Um noch mal auf vorgestern Abend zurückzukommen,
29:23Sie haben gesagt, dass Ihr Schwiegervater
29:25die halbe Nacht gearbeitet hätte.
29:27So ist es.
29:29Waren Sie bei ihm in der Werkstatt?
29:31Nein, ich bin dahinten gesessen. War eine laue Nacht.
29:33Dann haben Sie ihn gar nicht gesehen?
29:35Sehen direkt nicht.
29:37Aber im Container hat die ganze Nacht Licht gebrannt.
29:40Ja.
29:58Ja, super.
30:11Super, ein Wahnsinn.
30:17Das gibt einem schon eine Sicherheit.
30:19Aber hallo. Das ist ein Wahnsinnskastl.
30:21Mit dem machen Sie noch Furore.
30:23Entschuldigung.
30:25Ja, Herr Lind?
30:27Aha.
30:31Ja, danke.
30:33Genau. Servus.
30:35Mein Kollege hat mit Ihrem Schwiegersohn gesprochen.
30:39Er hat gesagt, dass Ali das Ihnen gegeben hat.
30:42Ich würde mal sagen, das wackelt.
30:44Was der anpackt, ist alles wackelig.
30:46Sind Sie nicht gut, auf den zu sprechen?
30:48Den habe ich von meiner Tochter übernommen.
30:50Wenn er nicht so gut schrauben könnte,
30:52wäre er schon längst weg.
30:54Wie auch immer.
30:56Er kann auf jeden Fall nicht betragen,
30:58dass Sie zur Tatzeit in der Werkstatt waren.
31:00So.
31:02Aber stimmen tut es trotzdem.
31:04Ich habe die ganze Nacht gearbeitet, bis früh um fünf.
31:07Wenn Sie das sagen ...
31:10Ja?
31:12Ach.
31:14Herr Achtziger.
31:16Möchten Sie vielleicht auch einen Kaffee?
31:18Danke, danke. Danke auch für Ihren Bericht, Frau Stockland,
31:20die mich zweierlei auszusetzen habe.
31:22Erstens ist er mir zu knapp, und zweitens hätte ich es doch gern,
31:24wenn die ermittelnden Beamten ihn selber unterzeichnen.
31:27Ein Formfehler, den ich einfach nicht dulden kann.
31:29Ah, ja.
31:31Und dann sagen Sie den Herren,
31:33dass ich Sie um 15 Uhr zu einer Teamsitzung erwarte.
31:35Dann möchte ich mehr erfahren, als was da drin steht.
31:37Selbstverständlich. Alles klar.
31:39Wird gemacht.
31:41Frau Stockland, wenn Sie so nett ... Geht es Ihnen nicht gut?
31:43Doch, doch.
31:45Dann rufen Sie doch bitte mal bei dieser Auto-Tuning-Firma an.
31:47Auto was?
31:49Tuning, Auto-Tuning.
31:51Ja, Sie wissen schon. Tieferlegen, Spoiler, Breitreifen.
31:53Ja, ist egal.
31:56Fragen Sie einfach nach, ob ein gewisser Herr Klinger der Kunde ist,
31:58und wenn ja, was er erworben hat.
32:00I will do my best, Herr Lindh.
32:02Schön. Gut, ich fahre noch mal zu Lena Frey.
32:04Ach, Herr Lindh, der Herr Achtziger
32:06bittet um 15 Uhr zu einer Teamsitzung.
32:08Was sag ich? Bitten. Ihr sollt pünktlich sein.
32:19Wie kann er sowas sagen?
32:21Mein eigener Therapeut?
32:24Er hat Sie als junge Frau
32:26mit äußerst aggressiver Persönlichkeitsstruktur beschrieben.
32:28Toll. Ganz toll.
32:30Mir hat er gesagt, dass ich mich meinen Aggressionen stellen soll,
32:32dass ich sie zulassen soll.
32:34Ich soll sie nur nicht gegen mich selbst richten.
32:36Und jetzt dreht er das Ganze einfach um!
32:38Ich bin in Therapie, weil ich Angst habe,
32:40dass ich mich umbringe, nicht Bittner.
32:42Nur, Frau Frey, Sie haben ein Motiv
32:44und leider für die Tatzeit kein Alibi.
32:46Frau Siegert, verschwinden Sie!
32:49Frau Frey, jetzt hören Sie mir doch mal zu.
32:51Hauen Sie ab!
33:07Lena Frey führt das Tagebuch, seit sie wieder Therapie begonnen hat.
33:09Es steckt voller Mordfantasien
33:11und alle betreffen Norbert Bittner.
33:13Nicht gerade zimperlich, die Dame.
33:15Nein, sehr vielseitig.
33:17Ergleicht keine Mordart der anderen.
33:19Was ist mit unserer Variante? Ist die auch da drin?
33:21Ist sie nicht, aber muss ja nichts heißen.
33:23Hat der Therapeut gewusst, dass sie dieses Tagebuch führt?
33:25Nein.
33:28Sie hat es nicht gewusst?
33:30Nein.
33:32Sie hat es nicht gewusst?
33:34Nein.
33:37Er hätte keine Ahnung.
33:39Er hält doch diese Form der Selbsttherapie für gefährlich.
33:41Aber dass die Frey mit einem Schraubenzieher
33:43so ohne Weiteres an den Reifen durchsticht?
33:45Krafttechnisch.
33:47Leider hast du hinten mit einem Hammer drauf und Peng!
33:49Ja, so machst du das.
33:51Wo ist die Frau Frey jetzt?
33:53Die ist hier im Versiedelung. Wir können gleich eine Vernehmung sagen.
33:55Der Richter schadet eigentlich,
33:58dass das so eine eindeutige Geschichte geworden ist.
34:00Wieso?
34:02Sie haben doch die Patentverträge von einem Anwalt überprüfen lassen.
34:04Die Patentverträge wären soweit alles in Ordnung, sagt er.
34:06Allerdings ist da eine Klausel drin,
34:08die Bittner das Vorrecht einräumt,
34:10eine Firma seiner Wahl zu bestimmen,
34:12sollte das Patent einmal veräußert werden.
34:14Das ist interessant.
34:16Das hätte sich Bittner ja extra vergüten lassen können.
34:18Das hat er doch schon gemacht.
34:20Du hast ihn durch die ganzen Traktorenfirmen reingedruckt.
34:22Aha.
34:25Es findet sich im Adressbuch von dem Bittner
34:27tatsächlich eine von diesen Telefonnummern.
34:29Und zwar von der Firma Geilke.
34:31Und? Hast du angerufen?
34:33Logisch, sonst wäre ich jetzt nicht so gescheit.
34:35Die haben tatsächlich schon einen Optionsvertrag unterschrieben
34:37und wollten das Patent erwerben.
34:39Haben die eine Summe genannt?
34:42500.000 Euro haben sie ihm schon überwiesen.
34:44Und weitere 500.000, wenn der Handel perfekt ist.
34:46Und das alles ist wahrscheinlich an Herrn Kölbl vorbeigelaufen.
34:48Fragt sich jetzt bloß, ob der Kölbl trotzdem davon gewusst hat.
34:50Na gut.
34:52Ich würde vorschlagen,
34:54Sie übernehmen das Verhör von der Frau Frey.
34:56Ja.
34:58Und ich kümmere mich um die Kölbl.
35:00Wie, Herr Kölbl?
35:02Wie, ich hab's gut gemacht.
35:04Bist du doch ein patenter Kerl.
35:06Hey, hey, hey, hallo, hallo!
35:09Warum steht's denn jetzt alle auf?
35:11Es kommt doch gleich der Achtziger.
35:13Geheimsitzung.
35:15Achtziger?
35:17Jatter, Franzi.
35:19Wo bist du?
35:21Was hast du denn?
35:23Nein, nicht mein ...
35:25Gib mir mal der Schwester.
35:27Ja, was hat er denn, der Bua?
35:29Mein Daumen.
35:31Du sag ihm, er braucht keine Angst mehr.
35:33Der Ufer ist schon gerissen.
35:36So bleibt er jetzt, der Achtziger.
35:38Was fragst denn der mich?
35:40Dann hat er ja Pech gehabt.
35:42Ja, und was ist, wenn er jetzt doch nur auftaucht?
35:44Dann sagen Sie ihm halt,
35:46wir haben in Memoriam Dr. Hebt eine akademische Vorstunde gewartet.
35:48Dann müssen wir arbeiten.
35:50Sie wissen ja wo.
35:52Gehen wir.
36:02Frau Frey.
36:04Sie haben Herrn Bittner in diesem Tagebuch
36:06sage und schreibe 22-mal zu Tode kommen lassen.
36:13Und Sie haben sich das jedes Mal sehr plastisch ausgemalt.
36:17Mein Therapeut hat mir gesagt,
36:19dass ich mir meinen Feind nicht übermächtig vorstellen darf.
36:21Ich muss mir klarmachen, dass er Fehler hat,
36:23dass er menschlich ist.
36:25Verletzlich.
36:27Genau, verletzlich.
36:29Und die größte Verletzung, die Sie ihm zufügen konnten,
36:32war der Tod?
36:34Ja.
36:36In meiner Fantasie.
36:44Warum haben Sie Ihrem Therapeuten
36:47nichts von diesen Fantasien erzählt?
36:49Weil ich Angst hatte, er hält mich für verrückt.
36:51Nein, weil Sie Ihre Absicht vor ihm verbergen wollten.
36:53Ich hatte keine Absicht, Bittner zu töten.
36:57Dass er das...
36:59Das war zum Abreagieren.
37:03Mir ging es hinterher dann einfach besser.
37:05Und irgendwann hat es nicht mehr gereicht
37:07und dann haben Sie Ihre Vorstellung in die Tat umgesetzt?
37:09Nein, nein!
37:11Frau Frey, Sie können es drehen und wenden, wie Sie wollen,
37:13aber dieses Tagebuch belastet Sie schwer.
37:15Das ist doch Unsinn.
37:17Mhm.
37:20Unsinn, sagen Sie?
37:22Warum wollten Sie sich dann vernichten?
37:25Weil ich Angst hatte, dass mir genau das passiert.
37:29Dass ich hier sitze
37:32und dass ich nicht mehr weiterweiß.
37:41Ich habe Bittner gehasst.
37:44Aber da bin ich wirklich nicht die Einzige.
37:47Was meinen Sie damit?
37:51Frau Frey.
37:53Frau Frey.
37:59Ich glaube,
38:02ich bin indirekt an Bittners Tod schuld.
38:10Herr Klöbel.
38:12Ah, Herr Hofer.
38:14Wollen Sie noch etwas über den Sensor wissen?
38:17Nein, ich bin wegen etwas anderem hier.
38:19In Ihrem Vertrag mit dem Bittner
38:21steht eine Klausel,
38:23die ihm das Entscheidungsrecht
38:25über den Weiterverkauf Ihres Patents einräumt.
38:28Ja.
38:30Das hat ihm doch völlige Freiheit gelassen.
38:32Ich meine,
38:34er hat die ganzen Kontakte, er kennt die Leute.
38:36Ja, und streicht die ganzen Optionsgelder hin.
38:38Während Sie wahrscheinlich nur prozentual
38:40am Weiterverkauf Ihres Sensors beteiligt gewesen wären.
38:42Da wäre schon noch was hängen geblieben unterm Strich.
38:47Herr Klöbel,
38:49ich habe den Eindruck,
38:51dass Sie gewusst haben,
38:53dass der Verkauf Ihrer Erfindung nahezu perfekt war
38:55und dass der Bittner bereits 500.000 Euro eingestiegen hat.
38:57Stimmt das?
38:59Ja.
39:01Was hätte ich denn machen sollen?
39:03Das war ein Fehler, das mit der Klausel.
39:05Jetzt ist mir das auch klar.
39:07Damit Sie diese Fehler nicht noch mehr 500.000 Euro kosten,
39:09haben Sie den Bittner ermordet.
39:12Jetzt liegen alle Rechte wieder bei Ihnen.
39:14Das schaut im Nachhinein wirklich blöd aus.
39:16Das sehe ich schon selber.
39:18Ein klareres Motiv gibt es schon fast nicht.
39:20Herr Klöbel,
39:22von wem haben Sie gewusst,
39:24dass der Bittner sich für Geld kassiert hat?
39:26Das habe ich Ihnen doch nicht selber erzählt.
39:28Von seiner Sekretärin.
39:30Die war mal hier und hat es mir erzählt.
39:32Die hat einen Fax abgefangen.
39:34Sie meinte, ich sollte doch was unternehmen gegen den Bittner.
39:37Entschuldigung.
39:39Herr Lindh?
39:41Aha, da sind wir auch gerade.
39:43Das Gespräch hat noch jemand mitbekommen,
39:45die mir Lena Frey erzählt hat, nämlich Klöbels Schwiegersohn.
39:48Der Herr Klöbel?
39:50Ja, und er hat auch von ihr verlangt,
39:52noch mehr über Bittners Optionsgeschäfte
39:54in Erfahrung zu bringen, was sie auch getan hat.
39:56Auch interessant. Und was ist sein Motiv?
39:58Schulden.
40:00Er hat bei einer Tuningfirma Karosserie-Teile bestellt,
40:02für, ich glaube, 27.000 Euro.
40:04Hat sie aber nicht bezahlt.
40:07Dafür hätte er den Anteil
40:09am Geschäft seines Schwiegervaters gebraucht.
40:11Was der Bittner sowohl mit der Option
40:13als auch mit der Klausel da gerätst hat.
40:15Mit Bittners Tod ist natürlich auch diese Klausel hinfällig geworden.
40:17Wir sind wieder bei Klöbel.
40:19Und er ist der Nutzen dieser Erfindung.
40:21Und der Klinger partizipiert daran.
40:23Was ist mit der Frau Frey? Haben wir da Beihilfe?
40:25Das sehe ich eher nicht so.
40:27Sie wollte zwar Bittner materiell schaden,
40:29aber dass Klinger so weit gehen würde,
40:31das konnte sie nicht wissen.
40:33Trotz ihrer Fantasien?
40:36Trotz ihrer Fantasien.
40:38Herr Lindh, warten Sie mal kurz.
40:40Herr Klöbel, wo ist denn der Schwiegersohn?
40:42Glauben Sie, dass er der Mörder ist?
40:44Schaut ganz so aus.
40:46Und ich glaube auch,
40:48dass er mit dem Alibi, das er Ihnen gegeben hat,
40:50sich selber eins geben wollte.
40:52Ich weiß nicht, wo er ist.
40:57Herr Lindh?
40:59Wo sitzt denn grad?
41:01Ich bin auf dem Weg zu Ihnen, bin gleich da. Warum?
41:03Passen Sie auf, da kommt Ihnen der Klinger entgegen.
41:05In einem wohlbekannten Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit.
41:07Gut, ich kümmere mich drum.
41:16Untertitel im Auftrag des ZDF, 2021
41:46Steigen Sie aus.
41:53Ich hätte Sie über'n Haufen fangen können.
41:55Ja.
41:56Haben Sie aber nicht.
42:16Das ist eine Lärm.

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