Die Rosenheim-Cops (93) Staffel 6 Folge 17 - Ein mörderischer Abgang

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Die Rosenheim-Cops (93) Staffel 6 Folge 17 - Ein mörderischer Abgang

Ein großer Abend für Rosenheim, denn im Restaurant Waldschütz findet die deutsche Endausscheidung der Weinkenner statt. Zwei Sommelier und eine Sommelière treten gegeneinander an, als plötzlich Sebastian Schwarzer nach dem letzten Schluck Wein röchelnd zusammenbricht. Gert Achtziger, der unter den schaulustigen Gästen war, ist ebenso geschockt, wie Michael Schwarzer, der zusammen mit seinem nun verstorbenen Bruder das In-Restaurant Pfauenrad betrieben hat. Pathologin Dr. Kern stellt fest, dass der Tote mit dem Gift des Kugelfisches Fugu ermordet wurde, wobei der Mörder das Gift in das Weißbrot gebacken hatte.
Galt der Mord Sebastian Schwarzer oder gar seinen Konkurrenten Fridolin Zwergl oder Claudia Köhler, die mit ihm um den Einzug ins europäische Finale angetreten waren. Ein Motiv hätte auch der Verlagsmanager Meinhart Tillt, der mit Claudia Köhler eine Weinbuchreihe geplant hatte, wenn sie gegen die Mitbewerber erfolgreich wäre. Hat er den Favoriten des Verkostungs-wettkampfes Sebastian Schwarzer per Gift aus dem Rennen geworfen? Gerüchte machen die Runde, dass im Pfauenrad für die reiche Kundschaft gelegentlich Fugu serviert wurde.
Das bestätigt auch Restaurantchef Ludwig Krammler, dem die Brüder Schwarzer mit ihrem Lokal die Kundschaft streitig machen wollten. Aber auf den lassen weder dessen alter Freund Achtziger noch Korbinian Hofer etwas kommen, denn schließlich ist Hofer zu einem Essen in dessen Restaurant Waldschütz eingeladen. Und da er bei Marie etwas gut zu machen hat, führt er sie nun groß aus. Die elegante Sparvariante einer Einladung, wenn nur gesichert wäre, dass Marie nicht erfährt, dass Korbinian die Zeche gar nicht zahlen muss.

Die Rosenheim-Cops (93) Staffel 6 Folge 17 - Ein mörderischer Abgang
Die Rosenheim-Cops (93) Staffel 6 Folge 17 - Ein mörderischer Abgang
Die Rosenheim-Cops (93) Staffel 6 Folge 17 - Ein mörderischer Abgang
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Transcript
00:00So, Feierabend.
00:09Ja?
00:10Ah, gut, dass ich Sie noch höre.
00:12Frau Stockl, ich hab da ein Riesenproblem.
00:14Ich bin da heute Abend auf einer Weinveranstaltung im Waldschütz.
00:17Meine Tochter hat mir da eine Karte geschenkt.
00:19Gerade jetzt hat das Kindermädchen abgesagt.
00:22Ich sollte auf meine zwei Enkeln aufpassen, wenn meine Tochter auch nicht da ist.
00:25Wissen Sie vielleicht irgendjemand, der da einspringen könnte?
00:28Also, wenn Sie damit kein Problem haben, dann passe ich gerne auf Ihre beiden Hunde auf.
00:35Ah ja, ja, das wäre sehr, sehr nett. Da bin ich Ihnen wirklich sehr dankbar.
00:39Frau Stockl.
00:40Gerne.
00:41Frau Stockl, könnte man die Gießkanne haben? Wo ist denn die?
00:43Da muss ich mal stehen. Da.
00:46Danke.
00:48Seit wann haben Sie Hunde?
00:50Hunde? Ich? Nein, nein, ein Bekannter von mir.
00:53Ich sollte auf die Hunde abpassen, aber ich kann jetzt nicht, weil ich auf eine Weinveranstaltung gehe.
00:57Ach, Herr Hofer, wie schaut's aus? Kommen Sie mit? Lernen Sie was über Wein?
01:01Nein, danke. Ich muss heute leider beim Bier bleiben. Ich hab schon was vor.
01:05Heute ist Finale, da verpassen Sie was.
01:07Ja, das ist schade, aber meine Schwester kocht extra für mich.
01:10Gefüllte Kalbsbrust. Wenn ich da nicht komme, die bringt mich um.
01:13Ja, verstehe. Also dann bis morgen.
01:15Mein Gott, ich komme noch zu spät.
01:27Zu spät?
01:38Und jetzt kommen wir mit unseren Finalisten Claudia Köhler,
01:42Fridolin Zwergel und Berthold Schwarzer in die nächste Runde.
01:46Bitte die Weine.
01:52Entschuldigung, leider viel zu spät.
01:54Kein Problem, ich auch.
01:58Mein Zwillingsbruder.
02:00Ich verstehe.
02:01Michael Schwarzer.
02:02Angenehm, Gerd Achtziger.
02:03Auch Sommelier?
02:04Nein, leider nur dilettierender Weinliebhaber.
02:28Schnell, Notarzt.
02:32Berthold!
02:58Servus.
03:03Servus, Michi.
03:04Ist Trinken schon da?
03:05Ja, da hinten bei der Leiche.
03:07Da hat es einen erwischt, der Wein probiert hat.
03:09Wenn Sie besser bei mir bleiben sollen.
03:11Das wäre nicht gegangen.
03:12Das ist die Deutsche Trophée de Vin Blanc.
03:14Darf ich rein, oder?
03:15Ja, bitte.
03:17Alle paar Jahre findet in Reims die Trophée de Vin Blanc statt.
03:20Solides aus ganz Europa treffen sich da zur Europameisterschaft.
03:24Und das hier ist die Deutsche Meisterschaft.
03:27Und der Gewinner darf dann noch raus?
03:29So ist es.
03:30Der Favorit war Berthold Schwarzer.
03:34Da drüben stehen seine Mitkonkurrenten.
03:37Wer sind die Herrschaften?
03:39Das ist der Friederling Zwergel und sie heißt Claudia Köhler.
03:43Darf ich vorstellen, Ludwig Rammler, der Wirt des Restaurants.
03:47Mein Mitarbeiter, Hauptkommissar Christian Lind.
03:50Tag.
03:51Tag.
03:52Der Herr, der da bei Frau Köhler steht, wer ist das?
03:55Irgendein Verlagsfuzzi.
03:57Ich glaube, Tilt heißt er.
03:59Hat es immer sehr wichtig.
04:01Vielleicht war es doch bloß ein Herzinfarkt.
04:03Bei der Aufregung, das könnte doch sein, oder?
04:05Das werden wir sicher gleich erfahren.
04:08Grüß Gott, Herr Lanz.
04:09Grüß Gott, Herr Hofer.
04:11Grüß Gott, Frau Doktor.
04:12Hallo.
04:13Na, wie schaut es aus?
04:15Herzstillstand, mehr kann ich im Augenblick noch nicht sagen.
04:18Ist er nicht erstickt?
04:20Im Grunde genommen ist jeder Tod ein Erstickungstod,
04:23weil beim Sterben der Gasaustausch zwischen Blut und Luft ändert.
04:27Ob Chemikalien oder Gifte eine Rolle spielen,
04:29das kann ich erst während der Obduktion feststellen.
04:33Ich mache mich auch gleich heute noch an.
04:35Sehr gut, Frau Doktor.
04:36Danke, Frau Doktor.
04:37Ach, Herr Hofer, haben Sie Ihr Abendessen noch zu sich nehmen können?
04:41Ich bin nicht einmal aus Rosenheim rausgekommen.
04:44Ich bin doch ganz sicher, der Ludwig kann Ihnen noch was machen, oder?
04:47Nein, nein, nein, sicher.
04:48Schweißbraten mit Semmelglödel nehme ich mal an.
04:50Wenn einer das die wenigsten Umstände macht, gerne.
04:53Danke.
04:56Das da ist der Zwillingsbruder des Toten, Michael Schwarzer.
05:03Er ist der Besitzer vom Tandort.
05:05Hat vor einem halben Jahr aufgemacht.
05:07Schicki-Micki.
05:08Wenn sein Bruder war, dann sind wir eh.
05:13Entschuldigen Sie, Herr Schwarzer,
05:15das ist mein Name von der Kripo.
05:17Das ist mein Kollege, Hauptkommissar Lindh,
05:19unser herzliches Beileid.
05:21Hassmord?
05:22Das können wir erst nach der Obduktion sagen.
05:25Wie, Obduktion?
05:27Ja, das ist leider unumgänglich.
05:29Sie sind der Wirt vom Faunrat.
05:33Und Ihr Bruder war der gleichzeitig Mitbesitzer?
05:37War in letzter Zeit irgendwas Ungewöhnliches?
05:41Ungewöhnliches?
05:42Drohungen?
05:43Irgendeine Art von Streit?
05:45Nein.
05:46Hat Ihr Bruder Feinde gehabt?
05:50Nur Bewunderer.
05:51Schwarzer wurde vergiftet.
05:53Also doch.
05:54Ich verstehe eines nicht.
05:56Bei diesen Weinproben,
05:57die schlucken doch den Wein gar nicht richtig runter.
05:59Die spucken den doch gleich wieder aus.
06:01Das Gift war im Weißbrot.
06:02Ah ja, das ändert die Sachlage.
06:04Ja.
06:05Um was für ein Gift handelt es sich?
06:07Tetrodotoxin, ein Nervengift,
06:09das vor allem im Kugelfisch vorkommt.
06:11Ach was, Fugu?
06:12Der Fisch, den die Japaner so gerne essen.
06:14Ja, da braucht man eine spezielle Lizenz für die Zubereitung,
06:17weil immer wieder Menschen am Verzehr von Fugu sterben.
06:20Woran stirbt man da genau?
06:22An den Innereien, Gallenblase, Leber, Darm.
06:26Nur das ungiftige Filet findet Verwendung.
06:29Es wird meist roh in hauchdünnen Scheiben gegessen.
06:32Wenn der Fisch sauber zerlegt ist, kein Problem.
06:35Klappt aber nicht immer.
06:37Wie wirkt das Gift?
06:39Das Nerven- und Muskelsystem wird gelähmt
06:42und dadurch Erstickungstod oder Herzstillstand.
06:45Die tödliche Dosis liegt bei 10 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht.
06:49Ich dachte mal, die Zubereitung von Fugu sei in Deutschland verboten.
06:53Der darf ja nicht mal importiert werden.
06:55Na ja, bloß halten sich die sogenannten Feinschmeckler nicht drum.
06:58Es soll ja regelrechte Fugu-Partys geben,
07:01wo sich reiche Leute für teuer Geld den geschmuggelten Fisch
07:04von einem japanischen Koch servieren lassen.
07:06Geschmuggelten Fisch?
07:08Dabei haben wir hier so gute Forellen.
07:10Und völlig ungiftig.
07:11Genau.
07:19Marie, tut mir leid.
07:22Entschuldige, bitte.
07:25Es tut mir leid.
07:27Warst Hermann und Maisel dabei?
07:29Wieso?
07:30Weil das brauchst du jetzt schon,
07:32nachdem der Braten drei Stunden lang zusammengehört ist.
07:35Es tut mir wirklich leid. Ich war beruflich verhindert.
07:38Da koch ich einmal für dich.
07:40Jetzt musst du euer Butterbrot schmieren.
07:42Ich hab eh keinen Hunger mehr.
07:46Warst du vielleicht schon essen?
07:48Nur beruflich, Marie.
07:50Das darf doch nicht wahr sein.
07:52Da stell ich mich den halben Nachmittag in die Küche,
07:54damit mein feiner Herr Bruder mal was Gescheites zum Essen kriegt,
07:56weil er dauernd an mir hinbrennt.
07:58Er kriegt nix, er kriegt nix, er kriegt nix.
08:00Und dann geht er einfach essen.
08:01Aber Marie, es war doch bloß beruflich.
08:03Du kannst dir deinen beruflich sonst wohin stecken.
08:05Das war das letzte Mal, dass ich was für dich gekocht hab.
08:07Herrschaft ist aber ungerecht.
08:09Du nutzt dich doch bloß als Vorwart,
08:11damit du andauernd in deinen scheiß Stadtrat rennen kannst
08:13und überhaupt nicht mehr kommen musst.
08:15Mürsen, tu ich gar nix.
08:17Aus reiner Geschwisterliebe hab ich das gemacht,
08:19aber damit ist jetzt Schluss.
08:20Marie.
08:21Nix Marie. Dein Marie kannst du an den Hut stecken.
08:24Ich nehm das Mürsen wieder zurück.
08:26Reicht nicht.
08:28Den scheiß Stadtrat nehm ich auch zurück.
08:30Reicht noch nicht.
08:32Ich lad dich zum Essen rein.
08:33Reicht immer noch nicht.
08:35Ins teuerste Restaurant der Stadt, ins Wallschütz.
08:41Und wann? Nächstes Jahr? Bis nie?
08:43Noch in dieser Woche.
08:45Und du kannst essen, was du möchtest.
08:47Ich zahl alles. Und wenn mein Monatslohn drauf liegt.
08:51Und du machst ein freundliches Gesicht dabei?
08:54Ich lächle, als wenn's mein Geburtstag wär.
08:57Hast noch mal Glück gehabt.
09:03Das Bauernrat hat voll eingeschlagen.
09:06Jeder, der was auf sich hält, will da essen.
09:09Und das mit den Zwillingen ist natürlich eine wenig gute Idee.
09:13Aber wenn du mich fragst, das ganze Sommelier-Getue
09:16wird meiner Meinung nach völlig überschätzt.
09:19Wieso? Wie meinst du das?
09:21Vor 20 Jahren hießen die noch Kämmer.
09:23Und kein Hahn hat nach denen gekriegt.
09:25Und jetzt kannst du jeder Tuss in der Disco
09:27am Mund wässrig machen, wenn du dich Sommelier nennst.
09:30Hör ich da ein bisschen neid?
09:31Aber eins solltest du natürlich schon beachten.
09:33Wenn dir der Kellner einen Probierschluck einschält,
09:36nicht trinken.
09:38Nur riechen.
09:39Der dient nämlich ausschließlich dazu,
09:41damit du feststellen kannst, ob der Wein korkt.
09:43So mehr nicht.
09:44Verstehe.
09:45Schnüffle, dann zeigst du, dass du's drauf hast.
09:47Das find ich gut.
09:48Schnüffeln gehört zu meinem Beruf, das kann ich.
10:02Morgen.
10:04Schrecklich, was gestern passiert ist.
10:06Ganz schrecklich.
10:08Herr Schwarzer war einer unserer Besten.
10:11Ich bin immer noch ganz geschockt.
10:14War es Mord? Oder warum sind wir sonst hier?
10:17Ja, es war Mord.
10:19Deswegen müssen wir uns nicht so schocken lassen.
10:21Ja, das stimmt.
10:22Aber es war Mord.
10:23Ja, es war Mord.
10:24Deswegen müssen wir uns nicht so schocken lassen.
10:26Ja, es war Mord.
10:27Aber es war Mord.
10:28Ja, es war Mord.
10:29Ja, es war Mord.
10:30Deswegen müssen wir sie auch vernehmen.
10:32Ja, ist ja selbstverständlich.
10:34Das hätte jeden von uns treffen können.
10:36Da bin ich mir nicht so sicher.
10:38Zwei Brüder, ein gemeinsamer Traum.
10:41Sein Wissen ist enzyklopädisch
10:43und sein Gaumen absolut geschmackssicher.
10:45Keiner zweifelt daran,
10:47dass er auch die Trophée de Vin Blanc
10:49in Reims für sich entscheiden wird.
10:51Mit seinem Zwillingsbruder Michael
10:53betreibt er das Pfauenrat in Rosenheim.
10:55Pfauenrat wird das Lokal deswegen gen...
10:58Aha.
10:59Du.
11:00Mit dem Berthold.
11:01Ich hab gehört, dass die Endausscheidung
11:03heute Abend stattfindet.
11:04Trotz dieses schrecklichen Vorfalls.
11:06Ja, der Tatort wurde freigegeben.
11:08Muss ja weitergehen.
11:09Außerdem brauchen wir uns einen ersten Mann,
11:11den wir nach Reims schicken können.
11:12Oder Frau.
11:13Oder Frau.
11:14Natürlich.
11:15Viel Glück.
11:16Ja, du weißt ja, heute ist einfach so, Elphi.
11:19Vielen Dank, Herr Dr. Wiesinger.
11:21Wiederhören.
11:23Was will er denn, der Herr Wiesinger?
11:25Oh.
11:26Fakten zum Fall.
11:27Na dann.
11:28Beißt er doch bei Ihnen auf Granit, Frau Stockl.
11:31Ich weiß nicht, wie Sie das gemacht haben.
11:33Aber die Zwillinge haben die ganze Nacht durchgeschlafen.
11:36Und in der Früh waren sie aufgeräumt wie schon lange nicht mehr.
11:39Wie haben Sie denn das fertig gebracht?
11:41Ich hab Ihnen vorgelesen.
11:42Vorgelesen?
11:43Was mach ich da rein?
11:44Was haben Sie denn vorgelesen?
11:50Ah.
11:51Und das hat Ihnen gefallen?
11:53Ja.
11:54Sie sind auf alle Fälle gleich eingeschlafen.
11:56Ich hatte einen besonders ruhigen Abend.
11:58Schön.
11:59Was macht der Fall?
12:00Wollen Sie einen Kaffee?
12:01Immer.
12:05Ja, der Herr Schwarzer wurde vergiftet.
12:09Oh, tragisch.
12:11Apropos Schwarzer.
12:13Wissen Sie, warum das Pfauenrad Pfauenrad heißt?
12:15Nein.
12:17Ich hab gelesen, dass ein besonders guter Wein einen kräftigen Abgang hat.
12:21Und dieser Abgang, Nachgeschmack, Bouquet, kommt bei einem besonders guten Wein wieder hoch.
12:26Und das nennt man dann Pfauenrad.
12:28Ach, man lernt ja nie aus.
12:30Sagen Sie, trinken Sie auch gerne einen Wein?
12:32Ach, ab und an.
12:34Ja, dann kommen Sie doch heute mit ins Wald, Schütz.
12:36Da ist die Endausscheidung.
12:37Na, Leute beim Trinken zuzuschauen, das ist nicht mein Fall.
12:40Dann lade ich Sie heute Mittag zum Essen ein, als Dankeschön, dass Sie auf meine Enkel aufpassen.
12:45Ich brauch keinen Dank.
12:46Ich hab das gern gemacht.
12:48Das ist eine dienstliche Anordnung, Frau Stockl.
12:52Bevor ich mich schlagen lasse.
12:55Sie, die Frau Köhler und der Herr Schwarzer haben um den Titel gekämpft.
12:59Da kann man sich schon die Frage stellen,
13:01ob da nicht einer von Ihnen beiden das Wort Ausscheidungswettkampf allzu wörtlich genommen hat.
13:06Die Frage ist durchaus berechtigt.
13:09Nur lautet meine Antwort, dass ich für diese Frage nicht infrage komme.
13:13Nicht?
13:14Nein.
13:15Sie waren gestern früh in der Bäckerei Holzhimmer.
13:18Ja, war ich.
13:19Sie haben dort Weißbrot gekauft.
13:22Ja, hab ich.
13:23Das Gift war im Weißbrot.
13:25Ah ja?
13:26Ja.
13:27Wozu haben Sie das Weißbrot gebraucht?
13:30Zum Essen.
13:31Wofür brauchen Sie es denn?
13:34Wie Ihnen vielleicht bekannt sein dürfte,
13:35nehmen wir zwischen den Verkostungen Brot zu uns,
13:37um damit den Geschmack des vorhergehenden Weins zu neutralisieren.
13:42Was mir auch bekannt ist, ist,
13:44dass das Weißbrot von Veranstaltern gestellt wird.
13:47Wozu also diese Extrawurst?
13:50Die Extrawurst hat ihren Grund in meinem Reizdarm.
13:54Da, schau her.
13:56Was heißt das?
13:57Die Bäckerei Holzhimmer backt biologisch dynamisch auf Dinkelbasis.
14:00Deshalb kaufe ich mir das Brot dort.
14:02Ich kann Ihnen gerne ein Adress meines Arztes bringen.
14:06Danke.
14:07Und Herr Zwergel?
14:09Herr Zwergel?
14:11Dem traue ich alles zu.
14:13Der ist ein Fanatiker hoch vier.
14:16Wenn der den Titel nicht kriegt,
14:17macht er doch glatt Harakiri mit seinem Korkenzieher.
14:20Da, bitte.
14:22Wie äußert sich denn sein Fanatismus?
14:26Er isst nur vegetarisch,
14:27trinkt außer Wein nur mineralarmes Wasser,
14:29damit seine Geschmacksknospen reingehalten werden.
14:32Und von Frauen...
14:34Naja.
14:35Das alles im Dienste seines Berufs.
14:37Kurz, er spinnt.
14:40Das wird ihm alles nichts helfen.
14:43Weil Sie gewinnen.
14:46Ja.
14:48War Ihr Selbstvertrauen auch so groß,
14:49als Herr Schwarzer noch im Rennen war?
14:52Jeder hat mal einen schlechten Tag.
14:54Sie haben also auf ein Favoritensterben gehofft.
14:56Ja, klar.
14:58Aber nicht im wörtlichen Sinne.
15:00Letztendlich ist der zweite Platz ja auch nicht zu verachten.
15:02Nein, nein, überhaupt nicht.
15:04Aber mit dem ersten Platz fährt man immerhin zur Trophäe nach Rams.
15:07Und dann gibt's ja noch weitere Geldwerte-Vorteile.
15:10Beraterverträge, Event-Honorare, Werbung.
15:14Wer war eigentlich der Mann,
15:15der gestern Abend die ganze Zeit um Sie herum war?
15:19Meinen Sie jetzt den Herrn Tilt?
15:21Ja, genau. Tilt.
15:23Er ist Produktmanager eines Buchverlages
15:25und möchte demnächst eine Weinsammler-Edition herausbringen.
15:28Ich soll dafür schreiben.
15:30Dann hat er ja großes Interesse daran, dass Sie gewinnen.
15:33Dem Mann kann geholfen werden.
15:34Moment, das Weißbrot vom Zwergel war von der Bäckerei Holzinger.
15:40Frau Köhler benutzte das Weißbrot,
15:42das ihr von den Veranstaltern zur Verfügung gestellt wurde.
15:45Ja, genau. Und das war von der Bäckerei Mayer.
15:48Ja, aber das vergiftete Weißbrot vom Schwarzer war wieder ein anderes.
15:52Ja, das haben ja alle Bäcker von Rosenheim ausgesagt,
15:55dass sie dem Schwarzer überhaupt kein Brot gegeben haben.
15:58Das heißt, dass der Mayer das Brot selbst gebacken hat.
16:01Und dabei hat er das Gift ins Wasser für den Teig gemischt
16:04und dann das fertige Brot dem Schwarzer untergejubelt.
16:07Dieses Tetrodotoxin, das wirkt nach ungefähr 30 Minuten.
16:10So, und da die Teilnehmer an jeder Verkostung Entmissen zu sich nehmen,
16:14hat er das Gift natürlich ausreichend Zeit, sich zu entfalten.
16:17Gibt es noch einen Tatverdächtigen außer den beiden Sommeliers?
16:20Ja, diesen Meinhard Tilt, den haben Sie gesehen, der stand bei Frau Köhler.
16:23Er ist Produktmanager von dem Buchverlag, für den die Frau Köhler auch schreibt.
16:27Ich werde mir den Mann mal vornehmen.
16:29Machen Sie das. Meine Herren!
16:35Herr Achtziger, Sie haben doch gesagt,
16:38einen guten Draht zum Waldschützwirt Kramler.
16:41Ja, warum?
16:43Vielleicht weiß der was drüber,
16:45wie man an Hudelfische rankommt, an giftige.
16:47Und ich kann ihn nur offiziell fragen.
16:49Und da sagt er nichts. Sie kriegen das doch gleich da raus.
16:52Ja, ich war ohnehin bei ihm zum Mittagessen.
16:54Da kommen Sie gleich mit, weil er hat sich eingeladen.
16:56Weil er meint nämlich, dass die Kruste von seinem Schweinsbraten
16:59gestern ihm nicht so ganz gewöhnlich sei.
17:01Und er möchte auf keinen Fall,
17:02dass Sie einen falschen Eindruck von ihm gewinnen.
17:04Das ist super. Können wir meine Schwester mitbringen?
17:06Ich bin verabredet mit ihr.
17:08Ja, freilich. Herr Kramler ist bekannt für seine Großzügigkeit.
17:18Ja? Schlecht, ich bin gerade beim Walken, Herr Lent.
17:22Wo?
17:24Ja, irgendwo hinter Rosenheim.
17:33So.
17:36Guten Tag.
17:38Was geht?
17:40Sie haben doch da so ein gespritztes Getränk,
17:42ähnlich der Berliner Weiße, nur ohne Schuss.
17:44Ihr wisst nicht, was das sein soll.
17:4650 Prozent Weizenbier, 50 Prozent Limonade.
17:48Gib bei uns einen hundertprozentigen Russ.
17:50Russe, genau.
17:53Also, Herr Achtziger, ich muss sagen,
17:55das sind ganz schön gesalzene Preise.
17:57Achten Sie nicht darauf, genießen Sie es.
17:59Also, ich nehme die Dorade,
18:02und so trinke ich,
18:04vielleicht wieder mit Nutell,
18:06wenn die Wetterverluste ...
18:08Da wollte ich schon immer her.
18:10Ja, und jetzt bist du da und kannst essen, was du magst.
18:12Ah, Herr Hofer.
18:14Herr Achtziger.
18:16Hofer.
18:18Herr Stockel.
18:20Herr Stockel.
18:22Was? Der Kommissar hat angerufen?
18:24Was hat er gesagt?
18:27Den Chef?
18:29Hat er schon was gesagt?
18:31Hat der Chef natürlich.
18:33Aha.
18:35Wenn der Lindh wieder anruft,
18:37geben Sie mir sofort Bescheid, ja?
18:39Ich kann nicht.
18:41Ich kann nicht.
18:43Ich kann nicht.
18:45Ich kann nicht.
18:47Ich kann nicht.
18:49Ich kann nicht.
18:51Ich kann Ihnen gerne erzählen, was der Chef mir gesagt hat.
18:53Oh, Herr Lindh.
18:55Er meinte nämlich,
18:57dass diese Weinedition nur dann zustande kommt,
19:00wenn Frau Köhler den Titel holt.
19:02Sie pokern hoch, Herr Tilt.
19:04Sonst kommt man zu nichts.
19:06Hätte Schwarzer den Titel gewonnen,
19:08dann stünden Sie jetzt mit leeren Händen da.
19:10Die Köhler hätte auch den Schwarzer gepackt.
19:12Sie war sich da nicht so sicher.
19:14Ah, die übliche Bescheidenheit.
19:16Ist ja auch müßig, jetzt drüber zu reden.
19:18Für Sie vielleicht, für mich nicht.
19:19Ihre berufliche Zukunft ist mit der von Frau Köhler verknüpft.
19:22Sie stehen ganz schön unter Druck.
19:24Das ist mein Job.
19:26Ja.
19:28Und mein Job ist es, unter anderem Spuren zu finden.
19:31Und deshalb habe ich die Durchsuchung
19:33Ihres Hotelzimmers veranlasst.
19:35Nur damit Sie es wissen.
19:37Also, walken Sie nicht so weit weg.
19:39Vielleicht will ich Sie bald wiedersehen.
19:41Schönen Tag noch.
19:43Schauen wir mal.
19:45Und, was nehmt ihr zur Nachspeise?
19:47Also, ich kann nicht mehr.
19:49Aber ich schau gerne ein.
19:51Bitte.
19:53Ich schon.
19:55Bitte.
19:57Dankeschön.
19:59Und, Herr Hofer, bitte.
20:01Schauen wir mal.
20:03Ludwig, sei doch so gut und setz dich zu uns.
20:06Ja, gern.
20:10Herr Hofer, Sie hören einmal weg.
20:13Ja, ich vertiefe mich in die Dessertkarten.
20:15So, Ludwig, was ich dir fragen soll.
20:18Hast du schon mal Fugu serviert?
20:21Fugu?
20:23Nein, nie.
20:25Das ist verboten.
20:27Geil.
20:29Mehr heimliche Fugu-Party-Gym?
20:31Nie, ich schwöre es.
20:33Du musst schon andere fragen.
20:35Ja, wen zum Beispiel?
20:37Jetzt vom Fauna zum Beispiel.
20:39Den Michael Schwarzer?
20:41Ja.
20:42Der hat sich veranstaltet als Publicity für seinen neuen Laden.
20:46Wieso, fragst du?
20:48Na ja, der Berthold Schwarzer wurde vergiftet.
20:51Mit dem Gift von einem Fugu?
20:53Genau, es war ein Weißbrot drin.
20:55Nein.
20:57Obwohl, die Brüder sollen sich verstritten haben.
21:01Darüber spricht sich natürlich rum in der Szene.
21:03Weiß die Szene auch, worüber gestritten wurde?
21:06Der Berthold wollte aussteigen und nach Frankreich gehen,
21:09wenn er den Wettbewerb gewinnt.
21:10Damit er sich für die Veranstaltung vorbereitet, in Reims.
21:13Na ja, dann wäre das Pfarrenrat ohne seinen Star gewesen.
21:16Allerdings.
21:18So, was nehme ich jetzt Schönes?
21:20Haben Sie schon was gefunden?
21:22Die Waldschütz-Surprise mit dem geistigen Kaiserschmarrn
21:26würde mich interessieren.
21:28Aber ich wollte dem Korbiner nicht das letzte Hemd ausziehen.
21:30Ach du.
21:32So, wir hoffen, Sie sind eingeladen.
21:34Hast du das nicht gesagt?
21:36Ja, aber natürlich.
21:38Ach du Scheiße.
21:42Hat die Durchsuchung was ergeben?
21:44Teilweise. Also Hotelzimmer war nix.
21:46Und dann haben wir das Auto untersuchen lassen.
21:48Und die wichtigsten Sachen liegen bei Ihnen am Tisch.
21:50Ja, schön.
21:52Was schleppen Sie da eigentlich mit sich rum die ganze Zeit?
21:54Fugo, die Delikatesse mit Nervenkitzel.
21:56Herr Lind, ein Schocker.
21:58Ich denke, das heißt Fugu.
22:00War eine günstige Ausgabe.
22:03So, Herr Lind.
22:05Schauen Sie mal her.
22:07Das da, das sind die Dossiers,
22:09die der Tilt angelegt hat über die Teilnehmer.
22:12Also Vorleben und Schwächen und Lebenslauf und so weiter.
22:15Und das, das sind die Dossiers,
22:17die er angelegt hat über die Jurymitglieder.
22:20Schauen Sie mal her.
22:22Da hat er sogar herausgefunden, wie viel Schulden einer gehabt hat.
22:25Sie meinen, er wollte Sie erpressen?
22:27Je nachdem.
22:29Und oder bestechen.
22:31Mit zwei von der Jury habe ich schon telefoniert.
22:33Und einem davon hat er ein konkretes Angebot gemacht.
22:35So, durch die Blume.
22:37Wie viel?
22:39So weit ist es nicht mehr gekommen.
22:41Er hat sich nicht mehr gemeldet.
22:44Vielleicht, weil er die finale Lösung bevorzugt hat.
22:50Sind Sie befördert worden?
22:52Ich? Nein, wieso?
22:54Ach so.
22:59Gut gemacht.
23:05Hallo?
23:28Hallo?
23:33Hallo?
23:35Herr Schwarzer?
23:39Ist es Tild gewesen?
23:42Wie kommen Sie darauf?
23:44Ihr habt doch sein Hotelzimmer durchsucht.
23:47Das hat sich ja schnell herumgesprochen.
23:49Vor der Veranstaltung kursierten Gerüchte.
23:53Was für Gerüchte?
23:54Er soll versucht haben, Jury-Mitglieder zu bestechen.
23:57Ist da was dran?
23:58Das kann ich Ihnen nicht beantworten.
24:00Herr Schwarzer, wann haben Sie Ihre letzte Fuge-Party veranstaltet?
24:04Ist er etwa damit vergiftet worden?
24:05Ja.
24:06Wir wissen, dass Sie solche Partys veranstalten.
24:09Also, wann war die letzte?
24:12Vor drei Tagen.
24:14Sie hatten Streit mit Ihrem Bruder.
24:16Der wollte weg von hier.
24:18Das wäre Ihr Ende gewesen.
24:19Wäre es nicht.
24:21Ich hätte es auch ohne ihn geschafft.
24:23Das sagen Sie?
24:24Ja, ich war wütend.
24:26Aber nicht wegen dem Lokal.
24:28Ihn wollte ich nicht verlieren.
24:30Dann bringe ich ihn doch nicht um.
24:32Herr Schwarzer, können Sie mir eine Liste der Leute machen,
24:35die beim Fuge-Essen dabei waren?
24:37Das geht nicht.
24:41Ich verstehe, Sie wollen die Leute hinlegen,
24:43aber nicht das Essen ist verboten,
24:44nur das Importieren und Zubereiten.
24:46Ich habe versprochen, den Mund zu halten.
24:48Da könnte der Mörder darunter sein unter den Leuten.
24:51Interessiert Sie das nicht?
24:53Der Mörder war nicht darunter.
24:55Wie wissen Sie das so genau?
24:56Einen Tag vor dem Fuge-Essen wurde hier eingebrochen.
24:59Ein Fisch wurde gestohlen, sonst fehlte nichts.
25:02Ich dachte, das war so ein Drogen-Freak.
25:05Weil die gifthaltige Leber halt gern als Rauschmittel konsumiert wird.
25:10Verdammt.
25:12Wäre ich doch nur zu Ihnen gekommen.
25:16Ich höre.
25:18Ja.
25:20Ich wollte die Sache ein bisschen manipulieren.
25:22Wollte, verstehen Sie?
25:23Aber ich habe es nicht getan.
25:25Weil ein Mord für Sie das privatere Mittel war?
25:27Weil...
25:30Weil ich die Hosen gestrichen voll hatte.
25:32Ich denke nur, wer hoch pokert, kommt zu was, Herr Tilt.
25:35Ich lasse mir von Ihnen kein Mord anhängen.
25:40War Frau Köhler eingeweiht?
25:42Ich wusste von gar nichts.
25:43Sie lügen.
25:44Nein.
25:46Wann haben Sie das letzte Mal Fugu gegessen?
25:49Ich hasse Fisch.
25:51Oh, mei.
25:52Wenn man da noch was findet.
25:54Ich meine, da hat er sicherlich Handschuhe getragen.
25:56Und dann hat der Schwarze noch gekocht.
25:59Besser kannst du Spuren nicht vernichten.
26:01Da hast du recht.
26:02Herr Schwarze.
26:04Sagen Sie mir, wo bewahren Sie und Fugu auf?
26:08Hinten in der Kühlkammer.
26:09Bitte.
26:25Was ist denn das?
26:27Marzipan.
26:31Und das Eck, waren Sie das?
26:33Nein.
26:34Ihr Bruder?
26:35Das kann ich mir nicht vorstellen.
26:37Jemand anderes in der Küche vielleicht?
26:39Nein, wieso?
26:40Weil er da vielleicht erzählt hat, dass er eine Visitenkarte hinterlassen hat.
26:44Mir sagst du die Sponsorung Bescheid.
26:46Marzipan sicher. Alles klar.
26:49Marzipan?
26:51Ja, aber wer sagt denn, dass es der Heimbrecher war?
26:54Der Schwarze war es nicht, sein Bruder auch nicht.
26:56Niemand sonst war in der Küche.
26:58Wer kommt da noch in Frage?
27:00Die Putzfrau vielleicht, haben Sie da mal nachgefragt.
27:02Die darf gar nicht rein in den Kühlraum.
27:04Der wird ausschließlich vom Küchenpersonal geputzt.
27:06Ist doch ganz einfach.
27:07Wir nehmen von allen die Fingerabdrücke und dann sehen wir schon.
27:10Also, wenn die Abdrücke wirklich vom Täter stammen,
27:13dann passen Sie zu Till, da bin ich sicher.
27:15Das ist doch sonst gerade Ihre Art, sich so früh aus dem Fenster zu lehnen.
27:18Das Motiv stimmt, dazu die Dossiers, der Bestechungsversuch.
27:22Es ist nur die Frage, ob Frau Köhler mit von der Partie war.
27:24Wollen Sie Herrn Till in Haft nehmen?
27:26Nein, noch nicht.
27:27Ich denke mal, er trifft sich noch heimlich mit Frau Köhler
27:29und da würde ich gerne dabei sein.
27:31Also beschatten Sie ihn.
27:32Ja, dann sehen wir uns ja heute Abend zum Finale.
27:35Herr Till wird sicherlich da sein.
27:37Kommen Sie auch?
27:38Später. Ich muss erst nach Hause zu meiner Schwester.
27:42Servus, Marie.
27:43Grüß dich, Korbi.
27:46Setz dich doch.
27:47Gerne.
27:48Wo hast du den Reifen gekauft?
27:51So.
27:54Und ab die Post.
27:56Ich hab mir gerade ein paar Flaschen Wein gekauft.
27:58Ja, ja, ja, ja.
27:59Ja, ja, ja, ja.
28:00Ja, ja, ja, ja.
28:01Ja, ja, ja, ja.
28:02Ja, ja, ja, ja.
28:03Ja, ja, ja, ja.
28:04Ja, ja, ja.
28:05Ja, ja, ja.
28:06Ja, ja, ja.
28:07Ja, ja, ja.
28:08Ja, ja, ja.
28:09Ja, ja, ja.
28:10Ich hab mir gerade ein paar Flaschen Wein bestellt.
28:12Ich mach doch ein Essen für die Lori und die Agnes.
28:14So, so.
28:15Weißt du schon, die sind Frauenhausleuten.
28:16Ach so.
28:19Und wenn man denkt, nimmst du die gleichen Weine,
28:21die die bei der Trophée des Vauban hergenommen haben.
28:24Ist das keine gute Idee?
28:25Das wäre eine fantastische Idee.
28:27Das schlägt sich ja granatenmäßig ein.
28:29Schau, was ich ausbestellt hab.
28:35Ah, schön, ja.
28:36Mhm.
28:38Schön.
28:39Prima.
28:41Aber da musst du vertippt haben.
28:43Wieso?
28:44Da steht mein Name.
28:46Ja, und?
28:49Nix.
28:51Wenn du da ein paar Mal zurückklickst,
28:53kannst du auch sehen, was ich alles an Delikatesse bestellt hab.
28:56Ich glaub, das will ich auch nicht wissen.
28:58Ich mach mich bloß schnell zurecht, dann können wir los.
29:00Ja.
29:01Ich bin noch eingeladen, oder?
29:03Selbstverständlich.
29:09Untertitelung im Auftrag des ZDF, 2021
29:40Ja.
29:42Wollen Sie Herrn Zwergel das Brot aufschneiden?
29:46Geben Sie mir das Messer.
29:49Ihr Bruder wird davon nicht mehr lebendig.
29:52Und Sie zerstören Ihre Zukunft.
29:54Wenn Sie jetzt das Brot aufschneiden,
29:56werden Sie nicht mehr lebendig.
29:58Wenn Sie jetzt das Brot aufschneiden,
30:00werden Sie nicht mehr lebendig.
30:02Wenn Sie jetzt das Brot aufschneiden,
30:04werden Sie nicht mehr lebendig.
30:06Und Sie zerstören Ihre Zukunft.
30:08Wenn Sie jetzt ausruhen, sind Sie wegen versuchten Mordes dran.
30:11Also geben Sie es her.
30:37Ja.
30:40Ah!
30:41Entschuldigung.
30:42Entschuldigung.
30:43Ist das Ergebnis schon raus?
30:46Was hat er denn?
30:47Keine Ahnung.
30:48Seltsam.
30:49Es stand ja im wahrsten Sinne des Wortes auf Messerschneide.
30:52Ja, was machen wir jetzt? Nehmen wir ihn fest?
30:54Wegen Tragen eines Küchenmessers.
30:56Mein Gott.
30:57Grüß Gott.
30:58Frau Hofer, es ist mir wie immer eine Freude.
31:01Hat sie was gewonnen?
31:02Na, bis jetzt noch nicht, aber gleich ist es so weit.
31:04Ach, schau ich nicht.
31:05Ich geh mit rein.
31:06Ah.
31:07Schauen Sie mal, 80er, das habe ich heute Mittag schon bemerkt.
31:09Träume aus Marzipan.
31:11Marzipan-Parfüm mit Rhabarberkompott,
31:13Krammler's Marzipankuchen,
31:15Flambierte Marzipan-Sabayon.
31:17Ja, und?
31:18Ja, ich würde gern die Fingerabdrücke von Herrn Krammler nehmen.
31:20Bloß, weil er Marzipan-Desserts macht.
31:23Also, Herr Hofer, ich glaube, da schießen Sie ein bisschen übers Ziel hinaus.
31:26Man muss durch jede Spur nachgehen.
31:29Meine Damen und Herren,
31:31ich bitte um Ihre Aufmerksamkeit.
31:33Der Gewinner wird jetzt bekannt gegeben.
31:36Bitte.
31:37Und der Gewinner heißt
31:41Claudia Köhler.
31:46Gratuliere.
31:47Kopf hoch beim nächsten Mal.
31:49Herr Zwergel, wenn ich Sie kurz bitten kann.
31:57Gratuliere, Frau Köhler.
31:58Danke.
31:59Dann steht Ihre Sammler-Edition ja nichts mehr im Wege.
32:02Sie sagen das in einem Ton.
32:04Ich sehe Sie beide morgen früh um neun im Präsidium.
32:07Wieso?
32:08Um Ihre Fingerabdrücke zu nehmen.
32:10Einen schönen Abend noch. Feiern Sie schön.
32:16Gratuliere, Ludwig, zu der gelungenen Veranstaltung.
32:19Trotz der Laich ein voller Erfolg.
32:21Danke, Joe.
32:22Aber kannst du mir noch zu was ganz anderem gratulieren?
32:24Zu was?
32:25Ich habe den Zwergel unter Vertrag genommen.
32:28Leistest du dir jetzt auch so was?
32:30Ja, und noch viel mehr.
32:32Ich werde das ganze Lokal komplett renovieren.
32:36Und das Ganze zu einem Gourmet-Tempel ausbauen.
32:38Mit allem Pipapo.
32:40Da wirst du schon sehen.
32:42Respekt.
32:44Was hat er gesagt?
32:47Das würde mich interessieren.
32:49Für ein Glas Rotwein würde sich meine Zunge lösen.
32:53Danke.
32:59Ja, dann werden wir den Herrn Kramler vorwerfen.
33:02Herr Hofer, einen Augenblick.
33:06Herr Hofer, ich stecke da in einem Dilemma.
33:09Weil der Ludwig Kramler ist einer meiner besten Freunde.
33:12Und wenn Sie ihn jetzt...
33:13Ich meine, ich bin Ihr Chef, da weiß er, woher der Wind weht.
33:17Ich fürchte einfach, es könnte unserer Freundschaft schaden,
33:20wenn er denkt, dass ich ihn für einen Mörder halte.
33:22Verstehen Sie?
33:23Ich habe die Frage, ob wir da drauf rücksichtigen können.
33:25Vielleicht können wir es ja so machen.
33:27Sie nehmen erst mal die Fingerabdrücke von Köhler, Tild und Zwergl.
33:32Und falls die nichts ergeben sollten, na ja, dann wäre halt der Ludwig dran.
33:37Nein, Sie Armer.
33:38Das ist doch bloß der zweite Platz geworden.
33:49Weißt, ich habe den Trend so was von verpennt.
33:54Aber ich habe auch so nichts mehr losgehabt,
33:58seit die Agnes von mir gegangen ist.
34:03Na ja, Mitte der 90er ist das losgegangen.
34:07Und jetzt machst du mit dem Wein das Geschäft.
34:12Der Wahnsinn, aber so ist das halt.
34:14Bist nicht auf Zack, bist schon Zack.
34:20Und jetzt willst du deinen Laden auch noch komplett renovieren?
34:24Ja, ich will noch mal voll durchstarten.
34:27Die Vorstellung war ja nur so am Beginn.
34:29Hat dich jetzt das Pfauenrad zu dem Sinneswandel veranlasst?
34:34Wie meinst du jetzt das?
34:36Geh, du verstehst mich schon.
34:40Mir ist nicht entgangen, dass es bei dir in letzter Zeit,
34:43sagen wir mal, etwas ruhig war.
34:46Finst.
34:48Na ja, also das Pfauenrad war schon ein Dämpfer.
34:51Bis dahin war ich ja die erste Adresse.
34:54Na ja, und der gute Ruf von Berthold Schwarzer,
34:58das hat sicher auch sein Übriges.
35:01Dann der Hype mit den Zwillingen, hast schon recht.
35:04Die wollte natürlich ja jeder sehen.
35:06Aber jetzt habe ich den Zwerg.
35:11Wollen wir noch eine Flasche Lauf machen?
35:14Sag ich nicht nein.
35:16Erdbeeren, Krebse, Eier.
35:19Primeln, Metallstaub, Katzen sowieso.
35:22Wie eine Tomate laufe ich an.
35:24Überall Blasen, im ganzen Gesicht.
35:27Haben solche Schnupfen auch?
35:29Ich sage nur DNCG.
35:32Was ist das?
35:34Die Natrium Chromoglycikum, mein Nasenspray.
35:37Das, wenn ich nicht hätte, da könnte ich jedem Wein im Frühjahr
35:39gleich den Hasen geben, der wäre essig mit Schmuck.
35:41Sie Armer, das sind schon gestreift.
35:43Das ist noch gar nichts gegen meine Laktoseunverträglichkeit.
35:45Die hat mich richtig getroffen.
35:48Oh nein, das habe ich als Kind gerne Milch getrunken.
35:53Und dann der Käse.
35:55Kein Käse mehr zum Wein, können Sie sich das vorstellen?
35:58Schluss, aus, vorbei.
36:00Nein, Sie Armer.
36:03Da, ein 99er Riesling, Spätlese.
36:09Feines Tröpfchen.
36:11Ah, Ludwig.
36:13Herr Kramler hat mir das Geheimnis für die Schweinsbratengröße verraten.
36:16Damit der Kobiner auch von mir so eine saftige Kruste kriegt.
36:19Danke, ist das nicht nett?
36:21Und total einfach.
36:23Bloß die Schwartenseite in Gemüsebrühe legen
36:25und im Ofen bei 130 Grad eine gute Stunde erhitzen.
36:27Und dann, hören Sie mir überhaupt zu?
36:30Oh, Entschuldigung, das war jetzt ganz in Gedanken.
36:36Sie beschäftigt was, hm?
36:38Nein, nein, ich bin bloß müde.
36:40Da kommt ja mein Taxi.
36:43Passen Sie beim Einsteigen auf Ihr Glasl auf.
36:47So, ja, mach ich. Guten Abend.
36:50Machen Sie es öfters? Ein Souvenir mitnehmen?
36:53Nein, nein, kommen Sie gut nach Hause.
36:57Guten Abend.
36:58Herr Achtziger, ich hoffe für Sie, dass es nicht wahr.
37:05Ja, danke.
37:16So, jetzt tauchen Sie mal da rein.
37:21So, Daumen eintauchen.
37:24Ist da Formaldehyd drin?
37:26Was?
37:27Formaldehyd.
37:28Nein, tauchen Sie ein, bitte.
37:30Den kleinen Daumen.
37:32Sehr gut. Locker lassen, ganz locker lassen.
37:35Und jetzt Daumen rüber.
37:38So, sehr gut.
37:40So, Zeigefinger.
37:43Linke Hand.
37:45Meinen Sie nicht, dass der Schwarze den Tilt noch mal mit dem Messer angeht?
37:50In einer Stunde ist der Tilt sowieso hinter Schloss und Regeln.
37:53Da sind Sie sich so sicher.
37:56Entschuldigung, das ist gerade vom Labor reingekommen.
37:59Danke.
38:00Da bin ich mir ganz sicher. Wie das Amen in der Kirche.
38:04Das habe ich schon mal gesagt. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
38:08Das habe ich doch gesagt.
38:09Nein, Sie haben gesagt, ich bin mir sicher wie das Amen in der Kirche.
38:12Ja.
38:13Was ist los jetzt?
38:24Kommen Sie mit.
38:29Was hat er denn?
38:31Sagen Sie mal.
38:33Hier kann die Plätze wieder einstellen.
38:45Herr Mohr?
38:47Ja, Mohr, hört.
38:49Sie können Schluss machen.
38:51Ja, was soll ich jetzt?
39:00Was macht Sie denn hier?
39:03Ich hätte gern den Marzipankuchen.
39:06Das ist doch eine von Ihren Marzipanspezialitäten.
39:10Ja, an mir ist ein Konditor verloren gegangen.
39:14Was nicht umhinkönnen, das Marzipan vom Faunrau zu probieren, hm?
39:19Wollen Sie wissen, ob er noch so gut ist?
39:22Ja.
39:24Nicht bloß davon, Ludwig.
39:26Warum?
39:30Angst.
39:35Die Zwillinge haben mir die Luft genommen.
39:41Als ich auf der Bank war, zweckte einem der Marzipan,
39:45dass ich den Marzipan ausprobieren kann.
39:50Als ich auf der Bank war, zweckte es einem Kredit wegen der Renovierung.
39:56Weißt du, was die zu mir gesagt haben?
39:59Sie können mir keinen Kredit gewähren, weil ...
40:03Jetzt kommt's.
40:05Sie lichten an die Zukunft des Waldschutzclans.
40:10Seit das Faunrat aufgemacht hat.
40:13Sie haben den Wettbewerb nur organisiert,
40:16damit Sie Ihr Ding durchziehen können.
40:19Sie wussten von den Fugopartys.
40:22Sind ins Faunrat eingebrochen, haben die Fugos gestohlen
40:26und dann das Gift ins Brot eingepackt.
40:29Das ist dann dem Schwarzer serviert.
40:35Das war eiskalter Mord.
40:39Das war eiskalter Mord?
40:42Ich oder Sie?
40:48Ja.
40:51Soll ich dann noch einen Marzipankuchen heimpacken?
40:55Na, bitte schön.
41:00Gimme.
41:09Tja, meine Damen und Herren.
41:12Der Fall ist aufgeklärt.
41:15Nein, nein, keiner von Ihnen.
41:18Und wer dann?
41:20Ludwig Krammler.
41:22Nein!
41:24Sie können einem aber auch wirklich leid tun.
41:28Krammler war's?
41:30Ja.
41:32Warum denn?
41:34Können Sie sich das nicht denken?
41:37Er hat unsere Konkurrenz gefürchtet.
41:40Bitte schön.
41:42Mein Gott, und ich hätte fast ...
41:45Ja, ist ja noch mal gut gegangen.
41:48Danke.
41:50Und, wenn Sie mal ins Faunrat kommen,
41:53für Sie ist immer ein Tisch reserviert.
41:56Danke schön.
41:58Bitte schön.
42:00Trinken Sie da alle Flaschen allein?
42:04Im Allgemeinen schon, aber so ab und an.
42:07Ein schönes Glas Rotwein, wenn's gut ist.

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