• vor 2 Monaten
Die Rosenheim-Cops (153) Staffel 8 Folge 27 - Tod eines Lüftlmalers
Die Rosenheim-Cops (153) Staffel 8 Folge 27 - Tod eines Lüftlmalers
Die Rosenheim-Cops (153) Staffel 8 Folge 27 - Tod eines Lüftlmalers
Die Rosenheim-Cops (153) Staffel 8 Folge 27 - Tod eines Lüftlmalers
Transkript
00:00Servus, Gliederer. Schon so früh halt?
00:10Ja, viel zu früh.
01:13Heute sind wir aber quitsch mit denen, he?
01:22Ja, heute fangen wir später an. Überstunden nach Bayern.
01:26Ja, schau, Monik, der Morgenrat angeboten. Allein schaffst du's.
01:29Okay, hab ich denn da nie so Ruhe.
01:31Deine Ruhe hätt ich sowieso gern, Bruderherz.
01:34Da habt ihr's aufgeschrieben, wo ihr hinkommen müsst.
01:3614.
01:39Vorbei ist mein Frühstück.
01:43Seid so lieb, geht rauf und macht noch ein paar Fotos, gell?
01:47Grüß Gott, Herr Hansen.
01:49Das tut mir so leid, dass ich Ihren Vormittag jetzt versaut hab, gell?
01:53Aber Sie sehen ja selber.
01:54Was ist mit Herrn Hofer?
01:56Der Herr Hofer? Der müsste jeden Augenblick da sein.
02:04Guten Morgen.
02:05Grüß Gott beieinander.
02:07Und, seid ihr schon wieder da?
02:08Jetzt, ja.
02:09Dann gehen wir ja loslegen.
02:10Also folgt jetzt, der Tote heißt Schmeller, Siegfried, 60 Jahre alt ist er geworden und er macht vom Beruf Lüftlmaler.
02:16Lüftl, was?
02:18Lüftlmaler.
02:19Bayerische Fassadenmalerei.
02:21An der frischen Luft dann, oder wie?
02:23Grüß Gott, Frau Doktor.
02:24Hallo.
02:25Nein, eher so von der luftigen Höhe. Also, nicht?
02:29Nein, das kommt von einer Familie namens Lüftl, die sich das Haus bemalen hat lassen.
02:34Das ist der Modi geworden und dann hab ich das Ganze Lüftlmalerei genannt.
02:38Genau.
02:39Und?
02:40Ja, also jedenfalls ist er von oben her runtergestürzt, weil jemand den Splint, der normalerweise für die Sicherung von dem Bretl zuständig ist, gelockert haben muss.
02:49Da ist sich die Spurensicherung sicher.
02:51Und wieso sind die sich da so sicher?
02:54Ja, das weiß ich jetzt auch nicht. Ich geh noch mal rauf.
02:58Gut.
03:05Klopfen
03:10Ja, der Joe. Grüß ihn.
03:12Guten Morgen, Frau Stockl. Sagen Sie, ist die Frau Ortmann heute da?
03:15Wieso?
03:16Ja, weil sie nicht aufmacht.
03:17Ja, kann schon sein. Was hätten Sie denn gebraucht?
03:19Ich wollte ihr was vorbeibringen.
03:21Ah, das da?
03:22Ja.
03:23Das können Sie mir auch da lassen.
03:25Da, meine ich, hätten Sie keine große Freude dran. Das ist nämlich nicht das, wonach es ausschaut.
03:32Sondern?
03:33Ja, was Privats.
03:35Ach so.
03:36Also mehr so halb Privat. Ja, was Persönliches. Ich mag das jetzt nicht an den großen Glocken.
03:42Ja, wie Sie meinen, wollen Sie trotzdem einen Kaffee?
03:46Trotzdem?
03:47Ja, trotzdem Sie mich als Ratschkattl bezichtigt haben.
03:50Nein, Frau Stockl. Nein, ich halte Sie nicht für einen Ratschkattl. Aber den Kaffee nehme ich trotzdem gern.
03:57Dann kommen Sie mit.
04:04Danke.
04:07Und wie war Ihr Verhältnis zu Ihrem Chef?
04:09Austern.
04:11Das hat den Chef also nicht gestört, dass Sie ganz gern mal zu spät gekommen sind, Herr Lederer?
04:16Ich meine, hat Herr Schmeller ja offenbar bereits mit der Arbeit begonnen, bevor Sie überhaupt erschienen sind.
04:23Ja, und?
04:24Oder waren Sie heute schon vor ihm, da oben?
04:29Na, schmarrn.
04:34Binian.
04:35Ja, Michi.
04:37Pass auf.
04:39Der Sepp ja gesagt, dass die Farbe auf dem Gerüst war schon so eingetrocknet,
04:44dass die hätten richtig wegkratzen müssen, damit sie die Splinte lockern.
04:48Sind da entsprechende Kratzsprünge gefunden worden?
04:50Freilich.
04:51Gibt's Hinweise auf ein Werkzeug?
04:54Nein, aber das wird der Täter wieder mitgenommen haben.
04:56Rote? Irgendeine Rote?
04:58Ja, Rote.
05:00Nein, aber das wird der Täter wieder mitgenommen haben.
05:02Oder irgendwo in der Nähe entsorgt haben.
05:30Morgen.
05:32Morgen.
05:43Schau mal.
05:49Sind wunderschön.
05:52Hast du die Nacht durchgemacht?
05:54Ja.
05:56Hast du schon Kaffee?
05:58Ja.
06:07Also der ist wirklich gut, Frau Stoppel.
06:09Wo haben Sie gesagt, kommt der her?
06:11Guatemala.
06:12Und ökologisch ist er auch noch.
06:14Ach, gell?
06:15Ich überlege mir echt, ob das nicht was für's Time Square wär.
06:18Gell?
06:19Ah, wollen Sie noch ein Tass?
06:21Ich weiß nicht, ich hab ja schon drei.
06:23Ganz ehrlich gesagt,
06:24ähm, treib doch schon ein bisschen.
06:27Ach so.
06:31Den Gang runter rechts und die zweite Tür links.
06:33Ich bin gleich wieder da.
06:34Ja, und ich probier's noch mal bei der Ordnung.
06:36Das ist nett.
06:55Hallo?
06:58Jemand zu Hause?
07:01Hallo.
07:06Hallo?
07:09Hallo?
07:12Hallo?
07:14Hallo?
07:16Hallo?
07:19Hallo?
07:22Hallo?
07:24Grüß Gott, was machen Sie denn da?
07:28Grüß Gott, Entschuldigung, die Tür ist offen gestanden.
07:30Seien Sie der Herr Schmeller?
07:31Ja, um was geht's?
07:32Hofergrub Rosenheim, das ist mein Kollege Hansen.
07:35Guten Tag.
07:36Das ist meine Frau Beate.
07:37Wir müssen Ihnen eine traurige Mitteilung machen.
07:40Ihr Vater ist heute Morgen tot aufgefunden worden.
07:44Was?
07:45Er ist vom Gerüst gestürzt.
07:47Oh Gott.
07:48Da ist eine Halterung gelockert worden.
07:51Und zwar absichtlich, so wie es aussieht.
07:53Wollen Sie damit sagen, das war ein Anschlag?
07:57Jetzt schau ganz danach aus.
08:00Wissen Sie, wer das getan hat?
08:02Leider nein.
08:06Hat Ihr Vater Feinde gehabt?
08:09Feinde?
08:13Nein.
08:15Wann haben Sie ihn zum letzten Erleben gesehen?
08:17Gestern Abend.
08:21Hat er dir irgendwas gesagt,
08:22was mit dem Fall im Zusammenhang stehen könnte?
08:28Nichts.
08:31Die vergangene Nacht, haben Sie die gemeinsam verbracht?
08:35Was soll das denn für eine Frage sein?
08:37Eine ermittlungstechnische, Frau Schmeller.
08:39So ist es.
08:42Das ist schon wirklich ein Hammer.
08:45Sie kommen hier rein mit Ihrer traurigen Mitteilung
08:48und dann fragen Sie mehr oder weniger im gleichen Atemzug,
08:50ob Franz an Alibi hat?
08:52Komm, Beate, jetzt.
08:53Was für ein echt trauriger Weg.
08:54Jetzt reg dich nicht auf, Beate.
08:56Die machen doch bloße Arbeit.
08:58Genau.
08:59Also, haben Sie letzte Nacht gemeinsam verbracht?
09:03Nein, wir haben letzte Nacht nicht gemeinsam verbracht.
09:06Ich habe bis in der Früh an den Würfen gearbeitet.
09:11Und Sie?
09:12Was haben Sie gemacht?
09:16Ich bin nicht alleine geschlafen.
09:21Und zwar allein.
09:30Frau Ortmann, grüße Sie.
09:33Ja, der Herr Kasper, wenn Sie sprechen.
09:35Genau, ich schicke ihn rüber. Wiederhören.
09:37Bitte.
09:39Nochmal Dankeschön für den Kaffee.
09:41Servus.
09:47Grüß Gott, Herr Kasper.
09:49Grüß Gott, Herr Hochziger.
09:50Wohin deswegs?
09:51Zur Frau Ortmann.
09:53Mit so einem edlen Tropf?
09:54Ja, was hat denn die Frau Ortmann zu feiern?
09:56Zu feiern?
09:57Ehrlich gesagt, ich weiß es gar nicht.
09:59Ach, geht mich ja auch gar nichts an.
10:01Herr Kasper, einen schönen Tag.
10:03Vielleicht mal wieder im Times Square.
10:06So, die Werkstatt ist gleich nebenan.
10:21Tut mir leid wegen vorhin.
10:23Aber ich muss solche Fragen stellen.
10:29Sie lügen.
10:32Ich lüge Ihnen nicht leid.
10:36Stimmt.
10:42Die Lüftenmalerei ist das aber nicht gut.
10:45Schauen Sie, die Globalisierung, die macht der Frau Rosenheim nicht heut.
10:49Die Leute kommen herum, reisen in ferne Länder,
10:51kommen mit fremden Kulturen in Berührung.
10:53Und das schlägt sie dann auch bei uns in der Architektur darunter.
10:56Sie fängt Schule, will in dem Toskana-Stil.
10:59Exotik, Weltoffenheit.
11:02Da ist eine bayerische Lüftenmalerei eher geplatziert.
11:05Da muss man sich gut anpassen.
11:07Und wie ist Ihr Vater zu dieser Entwicklung gestanden?
11:11Eher konservativ.
11:16Also dem hast du dann diese Zeichnungen nicht von dem Vater?
11:19Nein, die sind von mir.
11:22Gab es da einmal Streit über das Thema?
11:26Nein.
11:28Na ja, da sind schon Weltanschauungen aufeinander gekracht.
11:32Tradition und Innovation vertragen sich selten gut.
11:35Aha, wie kann ich mir das konkret vorstellen?
11:38Ja, nicht so, dass die beiden mit Gegenständen aufeinander losgegangen wären.
11:42Es gab also eher gepflichte Diskussionen zwischen Herrn Schmeller und seinem Sohn.
11:46Das nun auch wieder nicht.
11:49Ja, oder bringen Sie Ihren Vater gleich um,
11:51weil er eine andere Sicht auf die Dinge hat.
11:54Nein, aber ich habe schon darüber nachgedacht.
12:00Arbeiten Sie im Familienbetrieb mit?
12:03Nein, nein, ich bin stellvertretende Kuratorin im Heimatmuseum Rosenheim.
12:08Dann gehören Sie also eher dem traditionellen Lagearm.
12:15Eine Umsatzsteuerprüfung im Times Square.
12:19Genau.
12:20Bitte.
12:21Danke.
12:22Und was kann ich da für Sie tun?
12:24Ich habe halt Schiss, dass irgendwas nicht stimmt.
12:27Und dass es mir die dann die Hölle heiß macht.
12:29Und dann habe ich mir gedacht, Sie als Kontrollerin kennen sich doch sicher mit sowas aus.
12:34Und dann habe ich mir gedacht, vielleicht könnten Sie mir meine Unterlagen ein bisschen durchschauen.
12:41Sie haben doch sicher einen Steuerberater.
12:43Ja, einen entfernten Väter.
12:45Aber der ist...
12:47Also wir sind uns im Moment...
12:50Wir reden schon seit einer Zeit nichts mehr miteinander.
12:53Verstehe.
12:54Väter und Wirtschaft.
12:57Wann soll denn die Prüfung sein?
12:59Morgen in der Früh.
13:01Morgen früh?
13:03Ja.
13:05Und seit wann wissen Sie das?
13:07Seit zwei Wochen.
13:10Und da kommen Sie erst jetzt daher?
13:12Ich habe das total vergessen.
13:14Also Sie sind mir echt einer.
13:17Und damit wollen Sie mich jetzt motivieren oder was?
13:22Nein.
13:24Darf ich?
13:26Da sind die Unterlagen drin.
13:29Also das war jetzt das Schreiben vom Finanzamt Rosenheim.
13:36Mhm.
13:39Gut.
13:40Ich schaue es mir an.
13:41Super.
13:42Danke, Frau Ortmann.
13:43Oh, bitte.
13:44Danke sehr.
13:45Gerne.
13:48Moin, moin.
13:49Herr Hansen, grüß Sie.
13:51Frau Stockel, das sind die Geschäftsunterlagen der Lüftlmaler Werkstatt Schmeller.
13:56Fragen Sie doch mal Frau Ortmann, ob sie sich das Ganze mal ansehen kann, ja?
13:59Es wäre von Interesse für uns, ob es sich finanziell rentiert, wenn man die Führung der Firma übernimmt.
14:03Danke.
14:04Ich glaube nicht, dass die Frau Ortmann für sowas Zeit hat momentan.
14:08Nichts.
14:12Der Joe war vorhin da.
14:13In seinem Lokal findet morgen eine Umsatzsteuerprüfung statt.
14:17Und deswegen hat er die Frau Ortmann aufgesucht.
14:19Hat er Ihnen das erzählt?
14:21Nein.
14:22Das habe ich rausgefunden.
14:24Vielleicht hat er was auf dem Kerbholz und die Frau Ortmann muss ihn rausboxen.
14:28Der Joe?
14:29Das glaube ich nicht.
14:30Möglicherweise müssen Sie sie in Zukunft ein neues Stammlokal öffnen, Herr Hansen.
14:35Das hätten Sie wohl gern.
14:37Fragen Sie Frau Ortmann bitte trotzdem, ja?
14:39Wegen dem Joe?
14:41Wegen der Unterlagen, Frau Stockl.
14:44Erkundigen Sie sich doch bitte nochmal beim Nachlassgericht, wie der Herr Schmeller seine Abfragen geregelt hat, ja?
14:50Danke.
14:51Mache ich, danke.
14:54Die Frau Ortmann, das mache ich ihm schneller.
14:58Herr Schmeller.
15:03Also, ich habe jetzt einmal nachgefasst, bei den umliegenden Häusern,
15:07irgendwer irgendwen gesehen hat in der Nacht am Gerüst.
15:10Und, hat jemand?
15:11Nein.
15:12Aber ich habe noch nicht alle angetroffen.
15:14Aber wiederum von denen, die ich angetroffen habe,
15:16haben einige etwas sehr interessantes gehört.
15:19Dass jemand das Gerüst hochgeklettert ist?
15:21Nein, nein, nein.
15:22Schon gestern Nachmittag.
15:23Da hat nämlich der Schmeller seinen Angestellten, den Lederer, richtig gescheit zusammengeschissen.
15:28Um was ging es?
15:29Es ging um die Arbeitsauffassung von dem Lederer.
15:32Die hat dem Schmeller scheinbar nicht gepasst.
15:34Und da hat er ihm gesagt, das war unter aller Sau.
15:36Und er braucht sich nicht einbilden, dass er mit dieser Sache durchkommt.
15:40Mit was für einer Sache?
15:41Das hat er nicht gesagt.
15:42Auf jeden Fall hat er dem Lederer mit Konsequenzen gedroht.
15:45Und daraufhin hat er seinen Pinsel in den Topf reingekaut und ist gegangen wie ein Gestirn.
15:50Wie ein was?
15:51Also, er war angefressen.
15:54Jetzt werden Sie sein zu wissen, welche Konsequenzen der da gemeint hat.
15:58Streit.
15:59Ja, also Streit tät ich das jetzt nicht direkt nennen.
16:04Wie denn dann?
16:05Ja, wir sollen annähern.
16:11Ja, wenn keiner dem anderen sagt, was ihn stört, dann weiß er der andere auch nie Bescheid.
16:16Ja, genau.
16:17Und was hat dem Herrn Schmeller nicht gepasst?
16:20Ja, mein Gott, wissen Sie, ich kann auch nicht mehr so, wie ich gern möchte, gell?
16:24Also, arbeiten.
16:26Ach so.
16:27Das ewige auf die Knie umeinander rutschen, das mach ich seit 30 Jahren.
16:31Und das geht natürlich schon aufs Gelenke, gell?
16:33Das ist ja ganz logisch.
16:34Das ist der Verschleiß.
16:38Ja, da meldet man sich dann halt schon mal krank.
16:40Wie oft waren Sie krank?
16:43Hin und wieder.
16:44Waren das Tage, Wochen oder Monate?
16:46Ja, unterschiedlich.
16:47Und es waren ja auch nicht nur die Knie.
16:49Wissen Sie, in letzter Zeit kommen dann auch noch so Schwindelanfälle dazu.
16:54Also so richtige Attacken.
16:56Und das natürlich jetzt in meinem Beruf, wo ich ja sowieso meinen Schwindel und der Höde aneinandertürme.
17:01Ja, noch ein Grund mehr, um sich krank zu machen, gell?
17:03Und dann noch ein ewiges zu spät kommen.
17:05Und das Ganze wollte sich der Herr Schmeller nicht mehr bieten lassen.
17:10Was war das eigentlich für eine Konsequenz, die Ihnen da gestern Nachmittag angedroht hat?
17:14Wollte er Sie kündigen?
17:15Das wäre ganz schlecht für Sie in Ihrem Alter.
17:18Sie nimmt doch keiner mehr.
17:20Und dann noch die Situation mit Ihren Knien und mit Ihrem Hang zum Schwindeln.
17:26Ja, dass da die Chancen nicht so gut sind, das ist schon klar.
17:29Und das hat er mir wahrscheinlich mitteilen wollen, der Chef.
17:31Also praktisch, wenn ich mich nicht zusammenreiße, dass das dann die Konsequenz davon wäre.
17:36Darum ist es gegangen bei unserer Annäherung.
17:44Und über diese Annäherung haben Sie sich so geärgert, dass Sie den Pinsel in den Eimer pfeffern und abbauen?
17:50Haben Sie den Herrn Schmeller eigentlich noch mal gesehen oder gesprochen?
17:56Nein.
17:58Waren Sie noch mal an der Baustelle? Bis zum Abend oder heute Nacht?
18:01Nein, was hätte ich denn da gemacht?
18:06Ach so, nein, nein, wirklich nicht.
18:08Was?
18:10Nein.
18:11Der Joe muss es deines Gerichts erspüren.
18:13Möglicherweise. Morgen findet in seinem Lokal eine Umsatzsteuerprüfung statt.
18:18Deswegen ist er zur Ortmann. Wahrscheinlich hat er Dreck am Stecken.
18:23Ja, Steuer hinterziehen.
18:26Wenn es reicht.
18:29Wieso weißt du das?
18:32Spürnase.
18:37Ja, Hans.
18:38Haben Sie ihn gescheit in den Magen geschlommen, der Lederer?
18:40Ja, haben wir, Herr Mohr. Da hat es offenbar ganz schön gebrodelt zwischen ihm und seinem Chef.
18:44Das ist, was ich gesagt habe.
18:45Ich weiß.
18:46Ich weiß.
18:48Frau Stockl, könnten Sie bitte diese Ärzte hier anrufen?
18:50Wir bräuchten die Krankenakten von Herrn Lederer und hier ist seine Vollmacht.
18:54Danke.
18:55Bitte.
18:57Ach, nicht so schnell.
18:59Ich habe doch hier die Akten von den Geschäftsunterlagen der Firma Schmeller & Sohn.
19:04Also das Ganze schaut fein nicht so rosig aus.
19:06Es wäre aber aufwärts gegangen mit dem neuen Angebot von der Stadt.
19:10Was ist denn damit los?
19:12Das Schulgelände. Hier ist das Bewilligungsschreiben.
19:14Ihr Geschwister hat übrigens auch aufgeschrieben.
19:16Für die künstliche Ausgestaltung der gesamten Schule beauftragen wir die Firma Schmeller & Sohn.
19:20Die wird sich der Junior wieder hingereiben.
19:22Und er hat ein bisschen Ahnung.
19:23Das Geschäft.
19:24Ja, und ein Bauernhaus.
19:26Sagt das Nachlassgericht.
19:29In der Nähe von Bichl.
19:32Das Ganze ist zwar nicht viel wert, aber vielleicht doch.
19:38Wir haben nämlich Leuten hören, dass eine Solvente-Firma aus München dem Herrn Schmeller ein Angebot gemacht hat.
19:45Haben die auch Leuten hören, wie die Firma heißt?
19:47Ja, das ist so eine Eventfirma.
19:52Spaß im Park.
19:54Gesellschaft mit beschränkter Haftung.
19:56Die wollen das ganze Gelände drumherum kaufen und einen Freizeitpark draufstellen.
20:01Ja, mit Erlebnisbad, Amphitheater, Märchenpfad, allem drum und dran.
20:06Na super.
20:08Dann sagen sie doch der Frau Ortmann recht herzlichen Dank für ihre Mühen, ja?
20:12Äh, ja.
20:14Mach ich.
20:36Der Bima hier, wo ist der?
20:38Der, der Bima?
20:40Also den Bima, den hab ich mir ausgeliehen.
20:44Also der ist jetzt gratis bei mir daheim.
20:47Privat.
20:49Aber hier ist er als Ausgabe für die Einrichtung des Lokals verzeichnet.
20:53Geht nicht, oder?
20:55Der muss her.
20:56Und hier diese Bewirtung, Gabi, Susi, Lissi und wie sie alle heißen.
21:01Also ohne Nachnamen und Anlass können wir die alle vergessen.
21:04Ich hab mir gedacht, das waren Werbungskosten.
21:07Also praktisch, schön die Frauen locken, die Kundschaft.
21:11Geht auch nicht, oder?
21:18Verstehe.
21:20Ja.
21:22Ja.
21:24Verstehe.
21:26Nein, das wär's im Moment.
21:28Danke für die Auskünfte.
21:31Also, die Spaß im Park GmbH, die hat dem alten Schmeller sage und schreibe 3,5 Millionen Euro für das Bauernhaus geboten.
21:39Mit Tasche, ja.
21:41Ist da viel Land dabei?
21:43Nein, es geht nur um das Haus, das dem Vorhaben zentral im Weg steht.
21:47Der Hof sollte also zugunsten des Vergnügungsparks abgerissen werden.
21:50Genau, aber das wollte der alte Schmeller nicht.
21:53Die Lüftlmalerei, die stammt nur von seinem Großvater und er wollte auf keinen Fall, dass die zerstört wird.
21:58Das ist verständlich, aber das ist ja nicht eisern, wenn einer wegen der Tradition auf so viel Geld verzichtet.
22:03Ist die Frage, ob sein Sohn das auch so eisern sieht.
22:06Das Angebot der Firma gilt übrigens bloß noch bis Ende dieser Woche.
22:09Tasche, dann ist der Papa ja genau zum richtigen Zeitpunkt gestorben.
22:13Ich würde sagen, wir fahren mal raus zum jungen Schmeller.
22:24Feierabend, Herr Lederer.
22:26Na.
22:29Eistockschüssen.
22:32Asphaltstockschüssen.
22:34Na ja, das ist ja im Prinzip dasselbe.
22:38Und beides ist schlecht für die Knie.
22:41Ja.
22:43Und was ist das?
22:45Das ist ein Schmuckstück.
22:47Ein Schmuckstück?
22:49Ein Schmuckstück.
22:50Und beides ist schlecht für die Knie.
22:55Achim.
22:57Grüß Sie.
22:59Du musst den Auftrag fertig machen.
23:01Ja, das ist doch klar.
23:03Du kannst dich doch auf mich verlassen, Franz.
23:07Alles gut.
23:09Grüß Sie.
23:11Der Herr Lederer hat gestern Streit mit Ihrem Vater gehabt.
23:14Wissen Sie da was drüber?
23:16Streit?
23:18Konkret nein, aber ...
23:21Na ja, der Lederer hat es ziemlich bunt getrieben in letzter Zeit.
23:25Oft krank geschrieben, so gut wie nie da waren.
23:28Mein Vater hat ihm viel durchgelassen.
23:31Aber in letzter Zeit, glaube ich, hat der Lederer den Wunsch,
23:34dass er sich nicht mehr so schmerzt wie früher.
23:36Und hat Ihr Vater erwogen, ihn zu entlassen?
23:42Ja, er hat ein paar Mal davon geredet, ja.
23:46Wir haben noch eine ganze Menge mehr Fragen.
23:49Gehen wir rein?
23:51Ja, bitte.
23:58Was sagen Sie jetzt?
24:00Ich weiß nicht, was Sie da sagen.
24:03Was sagen Sie hierzu?
24:07Ach, der Vertrag mit der Schule.
24:10Ein Projekt mit der Stadt Rosenheim.
24:13Das ist für nächsten Herbst geplant.
24:16Also geht's Ihrer Firma gar nicht so schlecht.
24:19Ja.
24:21Gut, dass sie uns das überleben sich hat.
24:24Seltsamerweise war dieser Vertrag nicht bei den Sachen,
24:27die sie mir heute Morgen gezeigt hat.
24:29Ehrlich?
24:30Muss ja irgendwie rausgerutscht sein.
24:33Also was wir nicht ganz verstehen, ist,
24:35dass Ihr Vater mit diesem Auftrag einverstanden war.
24:38Weil das Schulgelände hätte ja sehr modern gestaltet werden sollen.
24:42Ja, klar.
24:47Fragen Sie nicht, was das für ein Kampf war.
24:51Ich habe vorhin mit der Sparsen Parking-BA telefoniert.
24:54Also das Kaufangebot für das alte Bauernhaus in Bichl,
24:57das besteht noch.
24:58Werden Sie es annehmen?
25:00Wahrscheinlich schon.
25:02Das wäre Ihrem Vater aber bestimmt nicht recht gewesen, oder?
25:05Bestimmt nicht.
25:07Aber was soll ich denn machen?
25:09Die zahlen für den Hof das X-Fache von seinem realen Wert.
25:11Und der emotionale Werte sind weniger richtig.
25:14Immerhin ist an dem Haus ein historisches Fresko
25:17von Ihrem Urgroßvater.
25:19Ach, das Fresko, das bleibt doch erhalten.
25:22Wie das?
25:24Ich dachte, das Haus soll abgerissen werden.
25:25Ja, wird es ja auch.
25:27Aber zuvor wird das Fresko abgetragen und woanders wieder aufgebaut.
25:30Das ist im Übrigen eine Maßgabe vom Deckmaschutz.
25:32Ist das nicht recht aufwendig und teuer?
25:35Schon, aber die Kosten dafür würde die Gesellschaft auch übernehmen.
25:40Und das haben Sie mit der Sparsen Park schon alles geregelt?
25:44Geredet?
25:46Geregelt ist gar nichts.
25:48Die sind früher schon mal auf mich zugekommen,
25:50mit der Bitte, dass ich meinem Vater überrede,
25:52ob er den Hof nicht noch verkaufen kann.
25:53Ja, und da haben sie halt den Vorschlag gemacht.
25:56Aber Sie konnten mit dem Vater nichts ausrichten?
25:59Nein.
26:06Ja, was?
26:09Und deswegen soll ich dafür sorgen,
26:11dass mein eigener Vater vom Gerüst fällt, oder was?
26:14Mei, Schmeller, wir müssen jede neue denkliche Möglichkeit in Betracht ziehen.
26:18Das ist leider so.
26:24So ein historisches Fresko, wie das im alten Bauernhaus,
26:27wir können für sowas ein Abnehmer sein.
26:29Im Museum vielleicht.
26:31Das Heimatmuseum beispielsweise?
26:33Gut möglich.
26:35Da arbeitet Schmellers Frau.
26:37Sie meinen, die beiden Arbeiten haben die in der Hand
26:40und sie hat das Fresko sozusagen schon unter den Arm gebracht gebracht.
26:43Genau, das würde ich Sie gerne fragen.
26:45Ja, dann machen Sie das doch.
26:47Ich werde dabei diesen Vertrag hier grafologisch untersuchen,
26:49Meinen Sie, die Unterschrift ist gefälscht?
26:51Ja, das ist möglich.
26:53Es ist doch irgendwie seltsam,
26:55dass ein so wichtiger Vertrag einfach so aus den Orten rutscht.
26:58Da haben Sie allerdings recht.
27:08Frau Schmeller!
27:10Schön, dass Sie da sind.
27:12Danke.
27:14Darf ich Ihnen was anbieten?
27:16Gerne, Kaffee wäre toll.
27:17Sofort.
27:23Ich habe gerade mit Ihrer Chefin, der Kuratorin, telefoniert.
27:26Die hat mir gesagt,
27:28sie hätten Ihnen vor einigen Tagen
27:30die Ausstellung eines historischen Freskos
27:33im Heimatmuseum vorgeschlagen.
27:35Ja.
27:38Handelt es sich dabei um die Lüftlmalerei
27:41in dem alten Gehöfte,
27:43das dem Schwiegervater Dietrich Schmeller gehörte?
27:45Genau, warum?
27:47Das wundert mich jetzt ein wenig.
27:49Wie konnten Sie die Ausstellung vorschlagen,
27:52obwohl Sie gar nicht wissen konnten,
27:54ob Ihr Schwiegervater den Hof verkauft?
27:56Eigentlich wäre doch eher das Gegenteil wahrscheinlich gewesen.
27:59Bis jetzt.
28:01Das war auch weniger ein Vorschlag als eine Anfrage.
28:04Mir ging es darum, meinem Schwiegervater
28:06Argumente für den Verkauf des Hofes zu liefern.
28:09Und das Fresko wäre der Nachwelt ohnehin
28:11im Museum besser halten geblieben
28:13als an der bröckelnden Fassade da draußen.
28:15Es hat ihn offenbar nicht überzeugt.
28:19Nein.
28:21Das Fresko bleibt Russist.
28:23In seiner natürlichen Umgebung.
28:25Das war sein Standpunkt.
28:28Felsenfest.
28:30Sie haben sich aber deswegen nicht mit ihm überworfen?
28:33Nein.
28:35Warum sollte ich?
28:37Na ja, es ging ja auch um eine Menge Geld.
28:40Dass Ihnen Ihr Mann mal als Erbe zugestanden hätte.
28:42Sicher.
28:44Aber gegen manche Dinge ist man eben machtlos.
28:48Da hätten Sie ja an sich wunderbare Rahmenbedingungen geschaffen.
28:51Schade, dass Ihr Schwiegervater nicht drauf eingegangen ist.
28:55Aber wer weiß,
28:57vielleicht wird es ja jetzt doch noch was mit der Ausstellung.
29:07Sturz, die Roller sind los.
29:09Die auch.
29:10Hallo, Herr Stockel.
29:12Grüß dich, Max.
29:14Weißt du, wo wir gerade vorbeigefahren sind?
29:17Beim Times Square.
29:19Und weißt du, wer da bedient hat?
29:21Der Joe.
29:23Eigenhändig, ohne Handschellen.
29:25Tja, wer weiß, wie lange noch.
29:27Stockel, wenn der wirklich Dreck am Stecken hätte,
29:29wieso geht der ausgerechnet zur Altmann?
29:31Ja, wieso nicht?
29:33Weil der mitten im Polizeipräsidium sitzt.
29:35Michi, hast du schon mal was von der Höde gehört?
29:37Na dann rufen Sie mich an.
29:39Ja, mach ich.
29:41Tschüss.
29:42Auf Wiedersehen.
29:51Herr Hofer,
29:53das sind die Krankenakten vom Lederrat.
29:55Das ist von seinem Hausarzt
29:57und das ist die von seinem Innungsarzt.
29:59Da hat der Schmeller seinen Chef hingeschickt.
30:01Mhm, schön, was steht drin?
30:03Ja, das sind die Krankenakten vom Lederrat.
30:05Da hat der Schmeller seinen Chef hingeschickt.
30:07Ja, schön, was steht drin?
30:09Ja, beide sind sich einig,
30:11dass das mit der Arthrose gar nicht so schlimm ist.
30:13Der Verschleiß wird sich in Grenzen halten können,
30:15also die Schmerzen.
30:17Also kaum Grund, krank zu feiern.
30:19Na ja, zumindest nicht wochenlang.
30:21Die Ärzte schließen also nicht aus,
30:23dass der dann nur schwindelt, also simuliert.
30:25Ja, so hab ich das verstanden.
30:27Na dann ist klar, dass Schmeller sauer auf ihn war.
30:29Ja, allerdings.
30:31Danke, Frau Stockel.
30:33Bitte.
30:35Der Lederrat war anscheinend trotz seiner Gebrechen
30:37ziemlich sportlich.
30:39Asphaltstock schießen.
30:41Da ist am Innen unten eine Bahn.
30:43Da schaust du mal hin und hörst ein bisschen um.
30:45Der kann halt diese Sportart schlecht alleine ausgeliebt haben.
30:47Ja, aber jetzt wird's gleich finster, gell?
30:50Also da wirst du dich freuen, die haben ein Flutlicht.
30:53Ah, Irgendwas ist da.
30:55Da, vom Labor.
30:57Diese Rohrzange ist im Gully gefunden worden.
31:00Es handelt sich eindeutig um das Tatwerkzeug.
31:03Nein, ich korrigiere mich,
31:05es handelt sich eindeutig um das Werkzeug,
31:08mit dem die Tat vorbereitet worden ist.
31:10Es finden sich darauf die gleichen Farbspuren wie auf dem Gerüst.
31:13Na super, was mit Fingerabdrücken?
31:15Also keine drauf, aber die Zange ist nagelneu.
31:18Hinten drauf ist ein Name eingraviert.
31:21Schöttl.
31:23Das ist ein Eigenprodukt von der Baufirma Schöttl.
31:25Das gibt's nur dort.
31:27Wenn wir mal nachfragen könnten,
31:29ob das in der letzten Zeit jemand gekauft hat.
31:31Ja prima, da fahren Sie gleich mal hin.
31:32Heinz, von der Firma Schöttl gibt's im Landkreis vier, fünf Filialen.
31:36Die schaffe ich halt nicht mehr alle.
31:38Na, du machst halt nur die, die du noch schaffst.
31:40Was ist mit der Asphaltbahn?
31:42Machst auch einen Rückweg.
31:44Ja, ich lobs das.
31:46Herr Mohr, die Bahn übernehme ich.
31:48Echt wahr?
31:50Ja.
31:52Das ist halt der Kollege, gell?
32:03Ja!
32:05Grüß dich, Fünfer.
32:07Was hast du so gut?
32:09Schießen gelernt.
32:11Purer Ziffer, dass ich mich treffe.
32:13Ja, zweimal hintereinander.
32:15Jetzt kriegst du eine Hälfte.
32:17Auf euch preisen.
32:19Wenn sie alle so waren wie du,
32:21dann kennst du die Leder von der Arbeit her.
32:23Ja, genau.
32:25Aber was du von der Arbeit hättest, weißt du schon.
32:28Aber so ein fauler Hund wie der bist du nicht, oder?
32:30Na, ich lerne gerade eine ganze Menge von ihm dazu.
32:32Im Stockschießen hast du ihn schon mal getroffen?
32:34Schwer war's nicht.
32:36Da kommt er ja, der Spezi.
32:43Ich bin gleich wieder da.
32:45Alles recht.
32:51Grüß dich.
32:53Da bist du.
32:55Na ja, hab ich schon gesehen.
32:57Was wollt denn der?
32:58Ich will nur ein bisschen ratschen.
33:00Ist ja ein netter Kerl, warum?
33:02Netter Kerl, das ist ein Polizist.
33:04Was habt ihr ihm erzählt?
33:06Nix, was man jetzt so redet.
33:08Herr Lederer, das Linien im Stockschießen
33:10wird er heute Abend nicht mehr.
33:12Ach so, was wollen Sie denn von mir?
33:14Das besprechen wir auf dem Präsidium.
33:16Kommen Sie bitte mit.
33:19Grüß Sie.
33:21Ja, Herr Lederer.
33:23Ihre Asphaltstockkameraden
33:25haben mir erzählt,
33:26dass Sie nicht besonders gut
33:28auf Ihren Chef zu sprechen waren.
33:30Erst kürzlich,
33:32vor drei Tagen um genau zu sein,
33:34haben Sie sogar eine Drohung gegen ihn ausgesprochen.
33:36Hä? Was denn für eine Drohung?
33:38Oder wie haben Sie das gemeint,
33:40als Sie gesagt haben, er soll verdammt aufpassen,
33:42dass kein Unglück passiert?
33:44Ach, das war doch nicht so dagegen geredet.
33:46Mir hat einfach gestunken,
33:48dass der plötzlich auf der Bahn auftaucht
33:50und mich vor mir in Spätsommern darunter putzt.
33:52Also dazu hat der auch einen Grund.
33:54Sie waren krank gemeldet
33:56und haben den Chef verletzt.
33:58Ja.
34:00Laut drei übereinstimmenden Aussagen
34:02von Ihren Spätzeln
34:04hat Ihr Chef Ihnen gesagt,
34:06er würde Sie fristlos kündigen
34:08und Ihnen ein Zeugnis ausstellen,
34:10mit dem Sie garantiert
34:12nirgendwo mehr Arbeit finden würden.
34:14Ja, natürlich war ja auch eine blöde Sache.
34:16Aber deswegen bin ich dafür
34:18auch am nächsten Tag gleich in die Arbeit gegangen,
34:20obwohl ich krank geschrieben war.
34:22Das kam dem Herrn Schmeller vermutlich zu spät.
34:24Darum ging Ihr Streit am Tag vor seinem Tod.
34:27Fristlose Kündigung,
34:29schlechtes Zeugnis vom Arbeitgeber
34:31und ganz schlechte Papiere,
34:33was die Arbeitsunfähigkeit betrifft,
34:35die Sie offenbar anstreben.
34:37Eine ausweglose Situation, Herr Lederer.
34:39Und was hat das Auto am Tatort zu suchen gehabt?
34:42Ich dachte, Sie wären zu Fuß gekommen.
34:45Ja, pff, ich hab halt am Vortag
34:48bei der Arbeit ein bisschen was getrunken
34:50und dann hab ich mir gedacht,
34:52es ist besser, du gehst zu sein.
34:54Ich weiß schon, dass das jetzt alles saudumm ausschaut,
34:57das geb ich ja zu.
34:59Aber deswegen bring ich doch meinen Chef nicht um.
35:02Nein, niemals!
35:17Uwe?
35:19Mhm.
35:21Und?
35:23Ja, schon her.
35:25Da in meinem Büro.
35:27Ist gut, Dankeschön, gell?
35:29Servus.
35:31Das war halt unser Grafologe.
35:33Ich hab den Vertrag, den ihr mit dem Schmeller gemacht habt,
35:35zur Prüfung gegeben.
35:37Und?
35:39Die Unterschrift von Herrn Schmeller ist gefälscht.
35:41Gegruzinesen.
35:43Da hat der Junior anscheinend stellvertretend unterschrieben.
35:46Damit ist ja der Vertrag hinfällig.
35:48Nein.
35:50Du könntest dir einen neuen Maler suchen.
35:52Aber wir sind doch kein Streichhörster.
36:03Ist der Typ vom Finanzamt?
36:05Ja, ja, ja.
36:11Und? Angst?
36:22Machst du mal einen Kaffee?
36:24Geht aufs Haus.
36:26Gerne.
36:35Moin, moin, Herr Hofer.
36:37Schon da?
36:39Ich frühstücke nicht so lange wie Sie.
36:41Sie arbeiten auch nicht so lange wie ich.
36:43Blödsinn.
36:45Allein schon durch die Hofarbeit hab ich das Gefühl,
36:47dass ich nicht so lange wie Sie arbeite.
36:48Ich arbeite auch nicht so lange wie Sie.
36:50Blödsinn.
36:52Allein schon durch die Hofarbeit hab ich immer einen Vorsprung.
36:54Die kriminaltechnische Arbeit ist alles, was zählt.
36:56Mein Vernehmungsprotokoll mit Herrn Lederer.
36:59Ah, ja.
37:01Ihr Ausflug zur Asphaltstoppbahn gestern Abend.
37:03Was ist dabei rausgekommen?
37:05Genug, dass Lederer in Urhaft sitzt.
37:07Hat Herr Mo sich schon gemeldet?
37:09Der ist noch in den Baumärkten unterwegs.
37:11Apropos kriminaltechnische Arbeit.
37:13Der Herr Schmeller Junior hat die Unterschrift von seinem Vater
37:16gefälscht auf dem Vertrag mit der Stadt.
37:18Wenn der alte Schmeller das mitbekommen hat,
37:20dann hat er das sicher nicht einfach so hingenommen.
37:22Eben.
37:34Ja, ich hab die Unterschrift gefälscht.
37:36Mein Vater hätte nie eingewilligt in das Projekt.
37:39Und wie hat Ihr Vater reagiert,
37:41als er gemerkt hat, dass Sie die Unterschrift gefälscht haben?
37:44Ja, er hat mich gefragt,
37:45als er gemerkt hat, dass Sie die Unterschrift gefälscht haben.
37:48Er reagiert hat gar nicht, er hat ja nichts gewusst davon.
37:51Das verkaufen Sie uns doch nicht für dumm, Herr Schmeller.
37:53Entweder hat Ihr Vater den Vertrag entdeckt,
37:55oder jemand aus dem Rathaus hat ihn darauf angesprochen,
37:57oder Sie haben es ihm selber gesagt.
37:59Nein, er hat nichts davon gewusst.
38:01Ach, das glaube ich Ihnen nicht.
38:03Und selbst wenn es stimmt,
38:05irgendwann hätten Sie es ihm sagen müssen,
38:07und spätestens dann wäre der Eklat perfekt gewesen.
38:11Ja.
38:13Schauen Sie, Schmeller,
38:15haben Sie so oder so ein Motiv?
38:17Ja.
38:19Ich habe ihn aber nicht umgebracht.
38:23Ja, sagen Sie mal, Herr Kasper,
38:25die ist aber jetzt hoffentlich für mich.
38:27Leider nein, Herr Achtziger.
38:29Aber wenn Sie wollen,
38:31dann besorge ich Ihnen ganz was Edles zum Vorzugspreis.
38:34Lieferung, frei, Präsidium.
38:36Das ist jetzt vor Ort, nicht von Ihnen, Herr Kasper,
38:38aber wissen Sie,
38:40ich mag der Herrin nicht verhaltensauffällig werden.
38:42Schade.
38:46Ja?
38:49Ah, Herr Kasper.
38:51Servus, Frau Oertmann.
38:53Kommen Sie rein.
38:55Wie ist es gelaufen?
38:57Ein voller Erfolg.
38:59Gar nichts hat er zum Beanstanden gehabt,
39:01der Herr Finanzbeamte.
39:03Und er war total begeistert von meiner Ordnung.
39:06Freut mich.
39:08Das sind jetzt aber nicht schon die Unterlagen
39:10für die nächste Umsatzsteuer, oder?
39:12Nein.
39:13Da ist jetzt wirklich ein Wein drin.
39:15Für Sie.
39:18Wow.
39:20Danke.
39:22Und?
39:24Glauben Sie, dass er es war?
39:26Ja, mein.
39:28Hallo, ihr zwei.
39:30Passt mal auf.
39:32Das ist der Herr Bankhofer.
39:34Der Herr Bankhofer arbeitet bei der Firma Schöckl
39:36bei dem Baumarkt in Ebling.
39:38Grüß Gott.
39:40Vor drei Tagen hat er eine Rohrzange verkauft.
39:43Von der Firma Schöckl.
39:52Und?
39:54Wie ist es, die Dame?
39:56Genau die war's.
40:01Frau Schmeller,
40:03Sie wurden eindeutig als Käuferin dieser Rohrzange identifiziert.
40:08Die Farbspuren an der Zange
40:10stimmen mit denen am Gerüst überein.
40:14Das heißt, Sie haben damit die Halterung am Gerüst manipuliert.
40:31Und warum?
40:33Warum?
40:37Es war einfach nicht mit anzusehen,
40:39mit welcher Sturheit mein Schwiegervater sich träumte,
40:41das blöde Haus zu verkaufen.
40:44Eine so einmalige Gelegenheit,
40:46sich und sein Geschäft zu sanieren,
40:48hätte er gleich verstreichen lassen.
40:51Und das wollten Sie nicht so tatenlos hinnehmen.
40:56Das Angebot der Gesellschaft galt doch nur noch bis Ende der Woche.
41:01Dann wollten die Leute sich anderweitig engagieren.
41:05Und die Chance wäre vertan gewesen.
41:09Und Ihr Mann?
41:10War er in der Tat beteiligt?
41:12Aktiv oder durch Anstiftung?
41:15Nein.
41:20Der hätte sich lieber bis ans Ende aller Tage
41:23mit seinem Vater weiter gestritten.
41:26Sie machen euren Harz so krumm.
41:30Das kann ich aber nachvollziehen, Frau Schmeller.
41:34Ja.
41:36Frau Schmeller, Sie sind vorläufig festgenommen
41:37wegen des dringenden Tatsachens,
41:39Siehfried Schmeller ermordet zu haben.
41:46Tja, die hätten ja sauber in die Zange genommen.

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