Die Rosenheim-Cops (142) Staffel 8 Folge 16 - Schachmatt und tot

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Die Rosenheim-Cops (142) Staffel 8 Folge 16 - Schachmatt und tot

Bei einer kleinen Betriebsfeier will Arthur Pauling seine Mitarbeiterin Bettina Sandorf verabschieden, die beruflich nach Peking versetzt werden soll. Während Arthur Pauling und das Kollegenehepaar Ella und Hartmut Mosch beieinander sitzen, spielt Paulings Nachfolger Ernst Streidler mit Sandorfs Freund Markus Klammer Schach. Die Feier wird jäh unterbrochen, als Streidler nicht nur das Spiel verliert, sondern nach einer Ohrfeige für Klammer tot zusammenbricht. Offenbar wurde er vergiftet. Wer könnte ein Interesse an Streidlers Tod haben? Pikanterweise war Bettina Sandorf vor Klammer mit Streidler liiert, der ihren Arbeitsbereich übernehmen sollte. Zu diesem gehörte auch das Kultursponsoring, in dessen Rahmen eine biologische Untersuchung fiel, bei der Klammer angestellt war.
Wollte sich Klammer gegen einen möglichen Rauswurf schützen? Oder war es Mosch, der sich nun berechtigte Chancen auf Streidlers Posten macht? Eine Wendung nehmen die Ermittlungen, als herauskommt, dass Streidler vor wenigen Tagen bei der Polizei war. Bei ihm war eingebrochen worden, aber offenbar wurde nichts gestohlen. Haben die beiden Fälle miteinander zu tun? Was hat der Einbrecher in Streidlers Wohnung gesucht? Hat er das Gift dort deponiert, an dem Streidler schließlich gestorben ist? Ein kleiner Blutstropfen bringt die beiden Cops Hofer und Hansen schließlich auf die richtige Spur.

Die Rosenheim-Cops (142) Staffel 8 Folge 16 - Schachmatt und tot
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Transcript
00:00Eins, zwei, drei, vier.
00:17Tina, ich vermisse Sie schon jetzt.
00:20Wenn's nach mir gegangen wäre, dann ...
00:23Ich hätt Sie hier behalten, aber der Vorstand hatte was mit Ihnen vor.
00:27Als kleine Einstimmung.
00:30Nur eine Apfelschorle, Herr Streitler.
00:35Herr Streitler ist in der Figur.
00:39Meine Lippen prickeln so.
00:42Ich bringe Ihnen ein Glas Ostern.
00:45Auf Peking.
00:47Danke schön. Alles Gute. Danke.
00:53Schachmatt.
00:58Danke.
01:09Herr Streitler!
01:21Opa?
01:23Gerade ist der Tod reingekommen.
01:25Heute ist Sonntag.
01:26Wer ist im Ausrichten?
01:28Ich bin auf dem Weg in die Kirche. Ruf den Hansen an.
01:32Wie am Feiertagsdienst? Du und ich?
01:34Ruf den Hansen trotzdem an.
01:36Wenn's nicht reicht, rufst du mich wieder an.
01:39Habt kein Glück mit dem Wetter heute.
01:42So nass, gell?
01:43Leider nicht, aber ich hab eine schöne Blume für Sie.
01:47Und einen Fitnessstudio-Gutschein.
01:49Das ist von Venusfit. Nur für Frauen.
01:52Herr Hansen, wo sind Sie?
01:54Da ist er!
01:55Da ist er!
02:07Servus. Servus.
02:08Macht's gut.
02:11Ja, der Herr Hansen.
02:13Ja, hallo. Grüße Sie.
02:14Hi. Wollen Sie hier rein?
02:16Haben wir's nötig?
02:18Nein, wir schauen bloß ein bisschen.
02:20Das ist die Frau Hofer, die Schwester Ihres Kollegen.
02:24Freut mich, Sie kennenzulernen.
02:26Mein Bruder hat mir schon einiges von Ihnen erzählt.
02:29Ich hoffe, nur Gutes.
02:31Sie wohnen bestimmt zum Herrn Achtziger.
02:34Ich könnte zu ihm reinschauen.
02:36Das ist ja lustig, genau gegenüber.
02:39Ich wohne direkt über dem Studio.
02:41Können Sie auf den Sprung mit hochkommen?
02:44Ich hab noch Champagner im Kühlschrank.
02:47Das ist eh so greislich.
02:48Genau.
02:50Sven?
02:51Hi, ich bin Heike.
02:53Die Evelyn hat gesagt, dass ich bei dir duschen könnte.
02:56Bitte.
02:58Klar, komm mit.
02:59Im Fitnessstudio funktionieren die Duschen nicht.
03:03Da helfe ich ein bisschen raus.
03:07Ah, ups.
03:13Der hat nicht gut ausgeschaut.
03:15Ganz blass war er.
03:16Und geschwitzt hat er auch.
03:18Geredet hat er gar nix.
03:20Er hat ein komisches Zeugster hergebrabbelt,
03:23das ihm prickelt.
03:24Prickelt?
03:26Und wo? Auf die Lippen.
03:28Gut, ich bin bei Ihnen.
03:29Schönen Sonntag.
03:31Schick sie Ihnen die aus.
03:33Also folgendes.
03:34Der Tote heißt Ernst Streitler.
03:37Er hat Schach gespielt.
03:38Er hat sich nicht wohlgefühlt.
03:41Dann hat er das Spiel verloren.
03:43Das hat er scheinbar nicht verkraftet.
03:46Zuerst hat er seinen Gegner am Schellen gegeben.
03:49Herzinfarkt?
03:51Nach einem Anschein.
03:53Prima, Michi.
03:54Warum bist du denn da?
03:56Herr Hofer, ich sagte Anschein.
03:58Frau Rosig hat gesagt, dass es ihn prickelt hat.
04:01Auf den Lippen.
04:03Prickelt? Auf den Lippen.
04:05Ein untypisches Symptom für ein Herz-Kreislauf-Versagen.
04:09Vermuten Sie was?
04:10Bin mir nicht sicher.
04:12Sagen Sie, was Sie denken.
04:14Das Herz-Kreislauf-Versagen
04:16könnte durch eine Vergiftung verursacht sein.
04:19Eine Vergiftung?
04:21Servus.
04:22Servus, Heike.
04:23Glauben Sie, dass die nur zum Duschen da war?
04:27Ich habe einen 80er-Frau gesehen.
04:29Wo?
04:31Am Fenster.
04:32Was haben Sie gemacht?
04:34Wumpen.
04:35Ich will wissen, was die denkt.
04:37Das wäre auch zum Duschen da.
04:39Ich kann es nicht abschätzen.
04:42Ich weiß es nicht.
04:43Du musst am Ball bleiben.
04:45Der Streitler hat ihm eine geschmiert,
04:48bevor er umgekümmert ist.
04:50Wir finden eine Lösung.
04:52Der hat das Spiel gewonnen.
04:54Echt?
04:56Ja.
04:57Hier.
04:58Sagen Sie, warum angreifen Sie die Polizei?
05:01Wer sind Sie?
05:02Arthur Pauling.
05:04Ich bin der Chef von Herrn Streitler.
05:07Von dem Toten.
05:08Hofer.
05:09Mordkommission.
05:10Mordkommission?
05:11Wollen Sie zum Schauspieler?
05:13Nein.
05:15Wir haben eine Mitarbeiterin verabschiedet.
05:18Wer sind Sie?
05:19Wir sind von der Firma ESMR.
05:21Ich leite den Bereich Vertrieb und Marketing.
05:25Könnten Sie mir die Leute vorstellen?
05:27Selbstverständlich.
05:29Frau Sandorff, ehemalige Stellvertreterin.
05:32Herr Mosch, Vertrieb.
05:34Frau Mosch, Personalabteilung.
05:36Das ist der Freund von Frau Sandorff.
05:39Ich untersuche den Fall.
05:41Ist es ein Fall?
05:42Nein.
05:43Wer hat mit Herrn Streitler gespielt?
05:46Das war ich.
05:47Warum hat er sich geurfeigt?
05:49Weil er verloren hat.
05:51Es ging also nur um das Spiel?
05:54Ja.
05:55Okay.
05:56Dann darf ich Sie bitten, sich morgen zur Verfügung zu halten.
06:01Wir warten Sie gegen 10.30 Uhr auf dem Präsidium.
06:05Personalien?
06:06Alles schon fertig.
06:07Dann bedanke ich mich.
06:09Bis morgen.
06:10Auf Wiederschauen.
06:12Wir müssen die Lage besprechen.
06:14Treffen wir uns in meinem Büro?
06:17Ich kann das nicht bis morgen warten.
06:20In einer Stunde?
06:21Ja, natürlich.
06:22Ist das jetzt Aktionismus oder Sadismus?
06:25Ich beeile mich.
06:27Du fährst mit in die Firma.
06:29Wozu das?
06:30Er will was mit ihr besprechen.
06:32Nicht mit mir.
06:34Egal.
06:35Du musst Präsenz zeigen.
06:37Was soll ich da machen?
06:39Mir wurscht.
06:40Tu was.
06:41Word.
06:44Warum?
06:59Das Bleuscrean ergab wesentliche Spuren von Arsenitin.
07:03Arsenitin releert motorische und sensible Nerven,
07:07Ich kann die Einnahme von Acetinum napellus attestieren,
07:11auch genannt blauer Eisenhut, Wirkling oder Ziegentod.
07:15Eisenhut, das warst du neben Garten.
07:18Es wurde in der Antike schon gerne als Mordinstrument verwendet.
07:22Und wie ist das Gift in den Körper gekommen, Frau Doktor?
07:25Dazu kann ich noch nichts sagen. Ich nehme mir jetzt den Markeninhalt vor.
07:28Ach, haben Sie das Trinkglas sicherstellen lassen?
07:30Klar. Wird morgen im Labor untersucht.
07:32Gut.
07:34Na dann, noch einen schönen Sonntag.
07:36Ihnen auch, Frau Doktor. Also dann bis morgen. Auf Wiederhören.
07:40Warst du in der Kirche?
07:42Nein, mir ist ein Mord dazwischen gekommen.
07:44Übrigens, ich habe mit der Stockel den Hansen getroffen.
07:47Wo?
07:48Du, der wohnt direkt gegenüber vom Achtziger.
07:50Aber was?
07:51Wir haben seine Wohnung eingeweiht und Champagner getrunken.
07:53Du, bei dem fliegen die Frauen rein wie die Tauben. Zum Duschen.
07:56Zum Duschen?
07:58Sagt er.
08:02Wo bleibt denn der Chef?
08:04Keine Ahnung. Ich will es auch gar nicht wissen.
08:07Meine Präsenz gestern war peinlich genug.
08:09Zwei Stunden bin ich im Büro gehockt und kein Schwein hat davon Notiz genommen.
08:13Ja, jetzt riech dich ab.
08:18Frau Ortmann, jeden Tag danke ich Gott dafür, dass Ihnen der teure Bio-Kaffee schmeckt.
08:23Wieso?
08:25Weil, wenn nämlich der teure Bio-Kaffee auf Ihrer roten Liste stehen würde,
08:29dann müssten wir hier nur saubilligen Muckefuck trinken.
08:32So schätzen Sie mich ein. Als Sparschwein.
08:36Ja?
08:38Morgen, die Damen.
08:39Morgen.
08:40Frau Stoppe, hat der Hansen eigentlich schon sein Polizeiaufgabengesetzbuch?
08:45Nein, noch nicht.
08:46Dann wird es aber langsam Zeit. Kümmern Sie sich dann.
08:48Oder bringen Sie es ihm vorbei?
08:50Sie wissen ja jetzt, wo er wohnt.
08:57Was hat er denn damit gemeint?
08:59Ich war gestern bei ihm.
09:01Bei Herrn Hansen?
09:03In seiner Wohnung.
09:04Mir ist ja fast die Champagner-Glase aus der Hand gefallen, als ich einen 80er gesehen habe.
09:08Der wohnt direkt gegenüber.
09:09Champagner?
09:10Die Frau Hofer war auch dabei und noch so ein junges Ding.
09:13Die ist aber nur zum Duschen gekommen.
09:15Zum Duschen?
09:18Na, an dem Glas vom Streitler hat sich nichts gefunden.
09:21Keine Spuren von dem Gift.
09:23Vergessen hat er nichts. Im Magen habe ich keine Rückstände gefunden.
09:27Das heißt, die orale Einnahme können wir vergessen.
09:30Wie kann er das Gift sonst noch aufgenommen haben?
09:32Über die Haut.
09:34Das Gift könnte durch Berührung in den Körper eingedrungen sein.
09:38Dass etwas vergiftet war, das angefasst hat?
09:40Möglich.
09:41Die Schachfiebern vielleicht?
09:42Aber das geht doch nicht. Die Figuren werden nach dem Spiel getauscht.
09:45Das heißt, der Gegner hätte sich auch vergiften müssen.
09:47Und wenn die nur einmal gespielt haben?
09:49Die Figuren werden vor dem Spiel ausgelost.
09:52Aber wieder richtig.
09:53Der Täter konnte überhaupt nicht gewusst haben, welche Farbe sein Opfer bekommt.
09:57Na ja, ich werde die Figuren trotzdem untersuchen lassen. Danke, Frau Doktor.
10:00Gerne.
10:02Und was ist mit der Schachuhr?
10:03Wie mit der Schachuhr?
10:04Na ja, da müssen die Spieler doch immer wieder draufschlagen, wenn sie ihre Zeit anhalten wollen.
10:09Aber sind die Knöpfe nicht viel zu klein für so eine Menge?
10:12Und wie viel braucht es denn?
10:14Bei einer letalen Dosis 2 bis 3 Gramm.
10:16Herr Pauling lässt sich entschuldigen. Er hat leider noch eine wichtige Besprechung.
10:20Pauling ist?
10:21Mein Chef. Er sollte auch kommen.
10:23Herr Pauling ist die Abteilungsleiter.
10:27Marketing und Vertrieb.
10:29Und Sie sind seine Stellvertreterin. Bitte.
10:32Noch, ja.
10:35Was heißt das?
10:37In einer Woche soll ich eigentlich nach Peking gehen.
10:40Herr Streitler war als mein Nachfolger vorgesehen.
10:43Und jetzt?
10:45Keine Ahnung.
10:47Pauling verhandelt darüber gerade mit dem Vorstand.
10:50Pauling will, dass ich hier bleibe.
10:52Es hat über ein halbes Jahr gedauert, um Streitler einzuarbeiten.
10:55Er musste den ganzen Kundenstamm kennenlernen.
10:57Sonderkonditionen. Eigenheiten.
10:59Die ganzen unterschiedlichen Vertragsregelungen.
11:01Naja und so weiter.
11:03Bei dem Schachspiel ging es nicht bloß um die Ehre.
11:06Um was noch?
11:07Herr Klammer, der neue Freund von der Sandorff, ist Agraringenieur.
11:11Er hat hier ein Projekt und das wird von unserer Firma finanziert.
11:14Wissenschaftsponsoring.
11:16Frau Sandorff betreute das Projekt.
11:18Darüber hat sie ihn erst kennengelernt, den Klammer.
11:21Davor war sie mit dem Streitler zusammen.
11:23Der Streitler war Ihr Ex?
11:24Ja, die Sandorff hat ihm wegen den Klammer den Laufpass gegeben.
11:28Peking wäre für Sie ein großer Karriereschritt.
11:31Durchaus.
11:33Was sollen Sie da machen?
11:35Marketing und Vertrieb aufbauen.
11:37Und jetzt kann es sein, dass Sie hierbleiben müssen.
11:39Oder ich muss einen neuen Mann einladen.
11:41Was aber wieder ein halbes Jahr dauern würde.
11:44Richtig.
11:45Aber für Peking braucht man den neuen Mann oder Frau jetzt.
11:48Ja.
11:49Hat Herr Pauling denn für Peking jemand neuen in Aussicht?
11:51Ich glaube, er denkt an Herrn Mosch.
11:54Der war gestern auch im Rosenbräu.
11:56Mit seiner Frau, ja.
11:58Und der Streitler hätte ja jetzt im Bereich von Frau Sandorff übernehmen sollen.
12:01Inklusive des Wissenschaftsponsorings.
12:03Und er hat, das weiß ich aus sicherer Quelle,
12:06nämlich von ihm das Projekt streichen wollen.
12:08Als Rache oder was?
12:10Ach, natürlich hat er Sachzwänge aufgeführt.
12:12Aber wenn Sie mich fragen, der wollte es im Klammer heimzahlen.
12:15Deshalb auch das Schachspiel.
12:17Das müssen Sie mir jetzt genau erklären.
12:18Also für diesen Herr Mosch käme Herr Streitlers Tod nicht ungelegen.
12:22Das ist hart formuliert, aber...
12:25Ja.
12:27Herr Mosch war damals schon im Gespräch, als es um einen Nachfolger ging.
12:31Herr Pauling entschied sich dann für einen Streitler.
12:34Was ist dieser Herr Pauling eigentlich für ein Chef?
12:37Kompetent.
12:38Autoritär.
12:42Sehr konsequent.
12:44Alle fürchten und achten ihn.
12:45Hart, aber gerecht.
12:47Hohe Anforderungen, wenig Lob.
12:49Kenne ich.
12:51Ihr Herr Hofer.
12:53Mein Herr Vater.
12:55Bitte.
12:57Die Sandorff hat sich beim Chef über Streitlers Vorgehen beschwert.
13:00Doch Pauling wollte sich daraus halten.
13:02Wenn Sie mich fragen, das mit der Streichung war ihm ganz recht.
13:05Der hat den Klammer nicht leiten können.
13:07Und was hat das alles mit dem Schachspiel zu tun?
13:10Streitler hat dem Klammer ein Streicher.
13:12Gewinnt Streitler, ist das Projekt gestorben.
13:15Gewinnt Klammer, wird es fortgeführt.
13:17Klammer hätte eigentlich keine Chance haben dürfen.
13:20Der Streitler war ein hervorragender Spieler.
13:22Er war im Schachklub, stimmt's?
13:24Ja.
13:27Hat er gebohrt?
13:30Bin ich jetzt dran?
13:33Wie lange sind Sie beiden jetzt zusammen?
13:35Ein halbes Jahr.
13:37Und wie lange sind Sie jetzt zusammen?
13:38Wie lange sind Sie beiden jetzt zusammen?
13:40Ein halbes Jahr.
13:42Wenn das jetzt doch bei Peking bleibt, folgen Sie dann Ihrer Freundin?
13:46Das dürfte...
13:48Wir haben uns noch nicht entschieden.
13:51Was machen Sie eigentlich beruflich?
13:53Ich bin Biologe.
13:55Ich untersuche die Ansiedlung ausländischer Pflanzen im Raum Rosenheim.
13:58Aha. Dann sagt Ihnen ja auch sicher der blaue Eisenhut etwas.
14:02Ja, sicher. Er wird auch Ziegentod genannt.
14:05Aber wieso interessiert Sie sowas?
14:06Ach, nur so. Danke.
14:08Wenn wir noch eine weitere Frage haben, rufen wir Sie an.
14:11Das war's schon?
14:13Ja. Tschüss.
14:15Gar nicht wehgetan.
14:17Was macht Sie jetzt für einen Kaffee?
14:19Sogar für zwei.
14:22Harmonisches Freund.
14:24Ja, wie bei uns.
14:26Bitte.
14:28Wir müssen ja nicht gleich dicke Freunde werden.
14:30So mit Champagner in Ihrer Wohnung? Oder gleich unter der Dusche?
14:32Also, irgendwie finde ich bei Ihnen nicht die richtige Wellenlänge. Tut mir leid.
14:36Geben Sie sich keine Mühe. In Ihrem Ultra-Kurz-Bereich halte ich mich sowieso nicht auf.
14:42Bis sofort.
14:44Ja, vielen Dank. Wiedersehen.
14:48War das Hartmut Morsch?
14:50Ja, und seine Frau.
14:52Haben Sie mit Frau Sandor von Herrn Klammer gesprochen?
14:54Habe ich.
14:56Wurde erwähnt, dass die Sandor früher mal mit dem Streichler beieinander war?
14:58Nein.
14:59Oder, dass der Herr Klammer ein Projekt leitet, das die Firma ESMR finanziert und das der Streitler kippen wollte?
15:06Auch nicht.
15:08Schade irgendwie.
15:10Über was reden Sie eigentlich so, wenn Sie Verhör führen?
15:13Darüber, dass Herr Morsch wahrscheinlich nach Peking geht, zum Beispiel.
15:16Er also aufgrund Streitlers Tod einen Karrieresprung macht und solche Sachen.
15:20Hat er das mit Ihnen nicht besprochen?
15:22Nicht wirklich, nein.
15:24Das ist ja ein Ding.
15:26Allerdings. Na ja, gehen wir zum Achtziger.
15:27Wollte ich gerade vorschlagen.
15:29Sie machen Sie ja.
15:31Wir haben also zwei Verdächtige.
15:33Einmal den Herr Morsch, der vielleicht nach Peking kann, wenn Frau Sandor hier bleibt.
15:36Und dann diesen Biologen, der um sein Projekt fürchten musste.
15:39Richtig.
15:41Wobei ich mich allerdings frage, warum sollte Klammer den Streitler umbringen wollen?
15:44Er hat ja das Schachspiel gewonnen.
15:46Na ja, die Frau Morsch hat ausgesagt, dass der Streitler im Schachklub war.
15:50Der war richtig gut, ein exzellenter Spieler.
15:52Der Klammer hätte normalerweise überhaupt keine Chance gegen ihn gehabt.
15:54Ja, und vergessen Sie die Wirkung des Giftes nicht.
15:57Genau. Die Rose hat ausgesagt, dass der Streitler ziemlich schlecht beieinander war.
16:01Der konnte sich überhaupt nicht mehr richtig konzentrieren.
16:04Apropos Gift, sind wir da schon weiter?
16:07Nein, nicht wirklich.
16:09Gegessen hat er nichts.
16:11Der Apfelschorle war ein Apfelschorle.
16:13Am Glas war auch nichts.
16:15Also ich lasse gerade die Schachfiguren und die Schachuhr untersuchen.
16:17Ach, Sie glauben, er hat das Gift durch Berührung aufgenommen?
16:20Na möglich wär's.
16:22Das Gift kann auch durch die Haut eindringen.
16:24Noch besser durch die Schleimhaut.
16:26Das Gift ist auch ein Punkt, der für Klammer spricht.
16:28Als Biologe kennt er sich mit Pflanzen aus und deren Wirkung.
16:31Ja?
16:33Entschuldigung, ich stelle die Ergebnisse vom Labor an.
16:36Gut.
16:38Das Gift befindet sich genau hier.
16:41Also die Uhr.
16:43Folgendes, ich habe noch einmal im Schachklub angerufen,
16:46weil ich wissen wollte, wie der Streitler eigentlich so gespielt hat.
16:49Weil, wenn ich Schafkopf spiele,
16:50dann fummel ich immer mit meinen Fingern so an der Nase rum,
16:53wenn ich was überlegen muss.
16:55Und der Streitler, der hat mit seinen Fingern immer auf die Lippe getrommelt.
16:59Und so ist das Gift wahrscheinlich in seinen Körper reingekommen.
17:02Durch den Mund.
17:04Hey, guter Gedanke.
17:06Nein, die Rosi hat auch erzählt,
17:08dass der Streitler kurz vor seinem Tod gesagt hat,
17:10dass er die Lippen prickelt.
17:12Noch etwas.
17:14Die Uhr war beim Streitler immer rechts.
17:16Wenn jetzt der Täter von diesen angewohnten Fingern
17:20die Gelegenheiten gewusst hat,
17:22dann wusste er auch, auf welchen Druckknopf er das Gift anbringen soll.
17:26Verstehe, verstehe.
17:28Und noch etwas.
17:30Bei der Durchsuchung vom Streitler seine Wohnung.
17:33Da hat die Spuße die letzten Telefonate von seinem Festnetzanschluss gecheckt.
17:37Und?
17:39Vor ein paar Tagen hat er mit jemandem sehr Interessanten telefoniert.
17:42Mit wem?
17:44Mit uns.
17:51Die Polizei hat Sie vermisst?
17:53Ja.
17:56Der Vorstand hat entschieden.
17:58Sie gehen nicht nach Peking.
18:03Ich kann nicht sagen, dass ich darüber besonders traurig wäre.
18:07Ich weiss.
18:09Und Sie?
18:11Die nächste Chance kommt bestimmt.
18:13Ja.
18:15Und Sie?
18:17Ja.
18:18Die nächste Chance kommt bestimmt.
18:21Schön, dass Sie so sportlich sind.
18:26Und, wer geht jetzt für mich?
18:28Mosch.
18:30Was erwarten?
18:32Ja, sagen Sie es ihm aber noch nicht.
18:34Wir wollen erst das Ergebnis der Ermittlungen abwarten.
18:37Am Ende ist er der Mörder.
18:41Danke.
18:43Haben Sie da vielleicht noch die andere Aktivität?
18:45Danke.
18:46Sind Sie nicht der Neue?
18:48Der Neue, ja.
18:50Ferdinand Reischl.
18:52Richtig, der Reischl.
18:54Sven Hansen.
18:56Ach ja, Ihre Yacht liegt am Liegeplatz vom Albin.
18:58Sie sind ja gut informiert.
19:00Manchmal besser als die Polizei.
19:02Segeln Sie auf Tempo?
19:04Auf Tempo?
19:06Ja, ich meine so Allingel-mäßig, Regatta.
19:08Früher, ja.
19:10Früher? Wann? Als Sie Ihr Windel noch als Segel benutzt haben?
19:12Junge Mann, Sie haben doch Ihr ganzes Leben vor sich.
19:14Ich muss weiter.
19:17Herr Achtziger, Sie wollten mit mir sprechen.
19:20Schön, dass Sie Zeit gefunden haben.
19:22Natürlich, für Sie doch immer.
19:24Also, Frau Minister, der Herr Bürgermeister hat mich angerufen.
19:27Er ist sehr beunruhigt,
19:29weil die Sponsoren der Landesgartenschau behauptet haben,
19:32Frau Hofer erwege für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren.
19:36Ah.
19:38Ja, aber ich meine, wer hat denn so einen Spann in der Welt gesetzt?
19:41Die Sponsoren sagen, Sie.
19:46Na ja.
19:48Das war ein Viertag, wie uns der Streitler angehört hat,
19:50dass bei einem Einbrecher geworden ist.
19:52Das war ein Donnerstag.
19:54Und da ist er auf die Nacht zum Schachspielen weg gewesen
19:56und wie er wieder heimgekommen ist, hat er gesehen,
19:58dass die Tür aufgebrochen wurde.
20:00Das heißt also, dass der Einbrecher
20:02bei ihm zwischen 21 Uhr und 1 Uhr nachts eingestiegen sein muss.
20:05Was ist gestohlen worden?
20:07Geld und ein paar Schachpokale.
20:09Viel Geld?
20:11Nein, 200 Euro, die sind auf seinem Schreibtisch gegangen.
20:13Deswegen steigt jemand bei ihm ein?
20:15Ja.
20:17Vielleicht hat er sich ein bisschen mehr erwartet.
20:19Das glaube ich nicht.
20:21Was wäre, wenn der Einbrecher der Mörder ist?
20:23Er steigt ein, präpariert die Schachuhr mit Gift.
20:25Klingt plausibel.
20:27Ich fahre mal mit der Spusi hin.
20:29Sie kommen bitte mit.
20:31Ich?
20:33Na ja, bist du jetzt beim Einbruchsdezernat oder nicht?
20:35Ja, schon.
20:37Na also.
20:39Das ist auch Ihr Fall.
20:41Und Sie?
20:42Ich gehe jetzt zur Klinik und verhöre den Dr.
20:44und den Herrn Mosch auch gleich noch.
20:46Gut. Fertig.
20:48Bis später.
20:50Sehen Sie es einfach als taktischen Winkelzug,
20:52um das Ansinnen der Frau Hofer zu erhöhen.
20:54Wenn ich Sie jetzt als neuen Innenminister vorstellen würde,
20:56dann gehen die Leute ja auch ganz anders auf Sie zu.
20:58Ist doch logisch.
21:00Dann ist das alles also nur ein Amen-Märchen.
21:02Das will ich nicht hoffen.
21:04Nicht?
21:06Nein, weil jetzt dieser Floh in Frau Hofers Kopf sitzt.
21:08Dann erwägt es sich also doch.
21:10Ja, Sie nicht, aber die anderen reden drüber.
21:12Der Bürgermeister, die Sponsoren, die Frau Stockel und dann bald das ganze Präsidium.
21:17Was hat die Frau Hofer dazu?
21:19Die braucht nichts sagen. Die muss sich nur setzen.
21:22Setzen? Wohin?
21:24Ins gemachte Nest.
21:27Ah ja.
21:35Ich hab hier fei schon alles durchsucht.
21:37Ja, dann machen wir's eben noch mal.
21:39Sie hier, ich dort.
21:42Ja.
21:57Was machst du denn hier?
21:58Hi.
22:00Kommissar Hofer hat mich hierher bestellt.
22:02Wieso?
22:03Keine Ahnung.
22:06Übrigens.
22:08Der Vorstand hat entschieden.
22:10Und?
22:11Nicht nach Peking.
22:17Schlimm?
22:19Ehrlich gesagt, ich bleib doch lieber bei dir.
22:23Schön zu hören.
22:25Ich hoffe, du bereust es nicht.
22:26Nein, das Schicksal hat nun mal entschieden.
22:36Herr Mosch.
22:38Ich hätte es Ihnen noch gar nicht gesagt,
22:39aber von Herrn Hofer erfahren Sie es sowieso.
22:42Sie sind unser Mann für Peking.
22:43Ich gratuliere.
22:44Danke.
22:47Ich hab noch einen Termin außer Haus.
22:48Bitte. Ich bräuchte Ihr Büro noch kürzer.
22:50Ja, ja. Machen Sie mal.
22:51Danke.
22:53Tja.
22:54Im Schaf nehmen wir sowas her. Schade.
22:56Bitte.
22:59Ja, Thürmann König will Positionen wechseln.
23:03Frau Sandhoff bleibt hier und Sie gehen nach Peking.
23:05Und das alles, weil der Herr Streitler tot ist?
23:08So.
23:13Und Ihr Vater, sagen Sie, ist ein Räder?
23:16Ja.
23:19Und warum sind Sie dann Polizist?
23:22Gute Frage. Nächste Frage.
23:24Also, wenn mein Vater Räder wäre, dann wäre ich auch Räder geworden.
23:28Tja, sind nicht alle so wie Sie.
23:30Mein Vater ist ein Bauer.
23:31Und Bauer, das heißt, voll Arbeit und wenig Lohn.
23:34Malzathin, Hydrochlorothiazid,
23:38Methoprololsukinat, aha.
23:41Lerkanidipinhydrochlorid.
23:44Jetzt sagen Sie bitte nicht, dass Sie auch noch Arzt sind.
23:47Nein, aber mein Vater nimmt genau die gleichen Medikamente.
23:49Aha. Für was sind die?
23:51Die sind gegen Bluthochdruck und Herzinsuffizienz.
23:53Streitler war herzkrank.
23:55Sauber.
23:57Und wo waren Sie letzten Donnerstagabend zwischen 9 und 10 Uhr?
23:59In meinem Büro. Warum?
24:01Kann ich Sie mal bestätigen?
24:04Meine Frau.
24:08Da wäre ich.
24:10Schön. Nehmen Sie bitte Platz.
24:14Was war an dem Donnerstagabend?
24:16Da wurde in Streitlers Wohnung eingebrochen.
24:19Wir vermuten, dass es der Mörder war.
24:23Und was soll der da gewollt haben?
24:25Vermutlich hat der Streitler Schachlern geholfen.
24:27Die Schachuhr war vergiftet?
24:29Mhm.
24:31Ich muss nur kurz.
24:33Ist recht.
24:35Herr Klanger, wo waren Sie letzten Donnerstagabend zwischen 9 und 1 Uhr?
24:38Zwischen 9 Uhr? Ich glaube, da war ich zu Hause.
24:41Allein?
24:43Ja.
24:45Oh, das ist Alibi.
24:47Hofer?
24:49Wir haben bei Streitler Tabletten gefunden.
24:51Er war wohl herzkrank.
24:53Können Sie mal nachfragen, ob das in der Firma bekannt war?
24:55Für ehrlich kann ich das. Erzählen Sie mehr.
24:57Das Gift verursacht Herz-Kreislauf-Versagen.
24:59Das heißt, für jemanden mit schwachem Herz genügt auch eine schwächere Dosis.
25:02Oder andersrum gedacht, der Täter konnte sich ziemlich sicher sein,
25:05dass sein Anschlag Erfolg hat.
25:07Ich werde mal nachfragen.
25:09Herr Hansen, schicken Sie die Tabletten-Schachteln ins Labor.
25:11Vielleicht hat der Täter sie in der Hand gehabt.
25:13Hab ich schon erledigt. Tschüss.
25:15Schauen Sie mal her, was die Spusi im Müll gefunden hat.
25:18Da, das sind die Schachtpokale.
25:20Das ist ja interessant.
25:21Ja, wer klaut nur Pokale und dann schmeißt das Geil wieder weg, ha?
25:24Ich soll sagen, dass wir zusammen waren?
25:26Ja, waren wir doch auch.
25:28Aber du warst in deinem Büro und ich in meinem.
25:31Aber wir sind zusammen nach Hause gefahren.
25:33Schon aber vorher.
25:35Vorher waren wir nicht zusammen.
25:37Vielleicht glauben die aber, dass du es warst.
25:39Und deshalb soll ich leben?
25:41Du bist so knapp vorm Ziel, so knapp.
25:43Du sollst nicht eingeholt werden.
25:45Wie es mit Streitler in Sanddorf passiert ist,
25:47das weiß ich nicht.
25:48Ich habe keine Lust, dass du schon wieder den Kürzeren ziehst.
25:50Schon.
25:52Du willst doch auch nach Peking, oder nicht?
25:54Ja, aber...
25:56Mal angenommen, Klammer hat ein Alibi für die Nacht.
25:58Dann hacken die ewig lange auf dir herum.
26:00Das kannst du dir nicht leisten, nicht jetzt.
26:02Du musst sauber bleiben.
26:04Ich weiß nicht, Ella.
26:08Du verdreist mir doch.
26:10Herr Klammer, das Schachspiel war kein Spiel.
26:12Das war ein Schachspiel.
26:14Das war ein Schachspiel.
26:16Das war ein Schachspiel.
26:18Es ging um Ihre Existenz.
26:20Jetzt hängen Sie das mal nicht so hoch, Herr Hofer.
26:23Dann hätte ich mir eben andere Geldgeber suchen müssen.
26:25Jetzt spielen Sie das mal nicht so runter, Herr Klammer.
26:27Die Firma ESMR hat Sie nicht nur bezuschusst,
26:30die hat Ihr ganzes Projekt finanziert.
26:32Schwer dafür Ersatz zu finden.
26:34Warum haben Sie sich eigentlich auf diesen Schachwettbewerb eingelassen?
26:37Sie haben doch überhaupt keine Chance gekämpft.
26:39Wieso? Ich habe doch gewonnen.
26:41Ja, aber nur, weil der Streiter durch das Gift angeschlagen war.
26:43Das sagen Sie.
26:45Das sage ich.
26:47Ja, ich glaube, das wäre es dann für das Erste.
26:49Wenn Sie bitte in den Vorzimmer warten und Sie auch, Herr Mosch.
26:54Herr Pauling, das Wissenschaftsprojekt von Herrn Klammer
26:57hat ursprünglich die Frau Sandorf bezahlt.
27:00Ja, und dann hat das Streiter übernommen.
27:02Und wollte es beenden.
27:04Ja.
27:06Warum?
27:08Warum? Wir müssen sparen.
27:10Sparen? Ja, Herr Pauling, Sie haben doch gewusst,
27:12dass die Frau Sandorf mit dem Streiter zusammen gewesen ist
27:13und dass sie sich wegen dem Herrn Klammer von ihm getrennt hat.
27:16Da haben Sie sich doch denken können,
27:18wieso der Streiter das Projekt beenden hat wollen.
27:20Es mag schon sein,
27:22dass da persönliche Animositäten eine Rolle gespielt haben,
27:24aber das ist schließlich nicht mein Bier, oder?
27:26Sie sind der Chef. Der Streiter war Ihr Angestellter.
27:28Also gut.
27:30Nachdem Frau Sandorf sich über Herrn Streiters Vorgehen beschwert hat,
27:33habe ich ihn darum gebeten, diese Angelegenheit sauber zu regeln.
27:35Indem er den Herrn Klammer zu dem Schachwettbewerb herausfordert?
27:39Das war seine Idee. Ich fand sie gut.
27:41Ein fairer Wettkampf.
27:43Können Sie das verstehen?
27:45Entschuldigung.
27:47Hofer?
27:49Ja, Hansen am Apparat.
27:51Wir haben im Müll die gestohlenen Pokale gefunden.
27:54Die der Täter weggeworfen hat.
27:56Jetzt wissen wir mit Sicherheit, dass der Einbruch vorgetestet war.
27:59Ja, und die Spurensicherung hat an einem Pokal Blutspuren gefunden.
28:02Der Täter muss sich daran geschnitten haben.
28:04Wir sind jetzt alle im Labor.
28:06Ach, und ich habe mich bei Streiters Hausarzt vergewissert.
28:09Streiter war Herzkrank.
28:11Haben Sie sich schon bei der Firma erkundigt?
28:13Nein, da bin ich bisher noch nicht dazu gekommen im Anblick.
28:16Herr Pauling, haben Sie gewusst, dass der Herr Streiter herzkrank war?
28:20Ja, das wusste ich. Aber er hat mir versichert, dass er die Sache voll im Griff hat.
28:23Ich habe ihm geglaubt.
28:25Danke. Ja, das war bekannt.
28:28Können Sie veranlassen, dass alle zu einem Gentest erscheinen?
28:30Jawohl, mache ich.
28:32Sind Sie noch in der Wohnung?
28:34Glauben Sie, ich übernachte hier? Es ist Feierabend.
28:36Ich bin im Times Square.
28:38Ja, ist auch schon spät genug, gell?
28:39Sie machen ja Überstunden.
28:41Frau Ortmann wird stolz auf Sie sein.
28:43Da kann jemand froh sein, gell?
28:45Also, schönen Feierabend.
28:48Kommen Sie bitte.
28:51Meine Ehren, ich darf Sie alle morgen früh aufs Präsidium bitten.
28:54Wozu?
28:56Um Fingerabdrücke zu nehmen und einen Gentest durchzuführen.
28:59Tja, und warum ich?
29:01Ich meine, ich komme als Letzter infrage für den Einbruch oder sogar den Mord.
29:04Ja, würden Sie das sagen?
29:06Zum Essen habt ihr da was anderes, außer einen Toast und einen Salat, auch da.
29:10Ja, aber da wird doch mit Sicherheit was dabei sein für Sie.
29:13Ja, La Luna, das ist ein brasilianisches Bier.
29:17Und ein thailändisches und ein chinesisches auch noch.
29:20Und ein stinkenholles Helles habt ihr auch.
29:22Stinkenholle gibt's woanders.
29:24So, ja, dann nehme ich ein Wasser.
29:29Und den Kiwi ...
29:30Kiweidi-Toast.
29:32Das sind Yeti-Krapfen mit Käsemarmel.
29:35Äh, Yeti was sind das?
29:37Eigentlich sind es gar keine Krapfen, sondern Krebse.
29:40Die leben so auf Hydro-Thermalfeldern in der Tiefsee.
29:43Ja, und wie fangen wir die?
29:45Gar nicht. Ja, die tauchen tot auf.
29:49Dann nehme ich bloß ein Wasser.
29:51Ein Stillis.
29:53Das ist aus Bayern, oder?
29:55Badeiglück.
29:57Ja, dann ist es recht.
29:59Und Sie sind öfter backer?
30:02Jeden Tag.
30:04Ich bin mehr so der traditionelle Typ.
30:06Großenbräu, ein Helles und ein Schweinsbräu.
30:09Ist auch Todesfleisch.
30:14Sie waren also den ganzen Abend mit Ihrem Mann zusammen im Büro?
30:18Ja.
30:20In welchem?
30:22Wie bitte?
30:24In welchem Büro waren Sie? In Ihrem oder in seinem?
30:26In seinem.
30:28Sie haben gezögert.
30:30Ich musste überlegen.
30:32Überlegen was?
30:34Sie bringen einen ganz durcheinander mit Ihren Fragen.
30:37Frau Mosch, ich glaube nicht, dass es die Fragen sind,
30:39die Sie durcheinander bringen.
30:41Ich glaube eher, das sind Ihre Antworten.
30:43Sie hätten sich besser mit Ihrem Mann absprechen sollen.
30:45Sie waren nicht zusammen.
30:49Ich war in meinem Büro.
30:51Wir sind dann zusammen nach Hause gefahren.
30:53Wann?
30:55Kurz nach Mitternacht.
30:57Also.
30:59Warum einfach, wenn es umständlich auch geht.
31:12Soll ich die Münze werfen, ob Sie heute arbeiten wollen oder nicht?
31:16Ach, das Bedauerliche an Ihnen ist,
31:18Sie sehen immer nur das Vordergründige.
31:20Vielleicht, weil kein Hintergrund besteht.
31:22Übrigens gibt es einen tieferen Grund,
31:23warum Sie immer wieder auf meinem Parkplatz stehen.
31:26Ich wollte nur mit Ihnen ins Gespräch kommen.
31:44Na, das wird Hofer freuen.
31:46Ich habe noch keinen eigenen Parkplatz.
31:48Kümmern Sie sich nicht auch um so was?
31:50Ja, tue ich.
31:52Und Sie haben die Sache natürlich im Griff.
31:55Das habe ich tatsächlich.
32:00Herr Pauling?
32:02Ja.
32:04Kriminalkommissar Sven Hansen.
32:06Ich untersuche mit Herrn Hofer den Fall.
32:08Ja.
32:10Herr Hofer sagte mir,
32:12dass Sie Herrn Klammer nicht sonderlich gut leiden können.
32:14Müssen wir das hier erklären?
32:16Ja.
32:18Es liegt weniger daran,
32:19was für eine Art Mensch der Herr Klammer ist,
32:21als vielmehr daran, was er bewirkt.
32:23Das verstehe ich nicht.
32:25Was bewirkt er denn?
32:27Seit Bettina Sandorf den Klammer kennt,
32:29gibt sie nur noch 99 Prozent.
32:31Und das eine Prozent störte Sie?
32:34Ja.
32:36Aber das ist nun mal so, wenn Hormone im Spiel sind.
32:38Schickten Sie sie deshalb ins ferne Peking?
32:40Das ist ja jetzt Unsinn.
32:43Erstens schickte nicht ich sie dorthin,
32:45sondern der Vorstand.
32:47Und das zweitens,
32:49was der Vorstand nicht gemacht hätte.
32:51Da haben wir das eine Prozentchen ja wieder.
32:53Danke.
33:02Und, hat der Achtziger Sie schon angesprochen,
33:04dass er mich beim Hansen gesehen hat?
33:06Ja, hat er.
33:08Ich habe ihm aber nicht verzeiht,
33:10dass Sie mit von der Partie wären.
33:12Das wäre ja rufschädigend für Sie.
33:14Äh, wieso nur für mich?
33:16Ich bewirke mich nicht fürs Bürgermeisteramt.
33:17Frau Hofer, schön, dass Sie da sind.
33:19Gehen wir doch gleich in mein Büro.
33:21Wiederschauen.
33:23So, Frau Musch,
33:25den Zeigefinger müssen wir noch einmal machen.
33:27Gleich da.
33:29Nein, hier.
33:31Jawohl.
33:33Und jetzt den Daumen.
33:35Bitte den Mund öffnen.
33:37Danke.
33:39So, was ist denn jetzt?
33:41Bitte nicht drängeln, jeder kommt dran.
33:43Kein Finger kommt zu kurz.
33:45Draußen, danke.
33:47Danke.
33:49Herr Klammer, Ihre Freundin ist noch nicht da.
33:52Ah ja?
33:54Herr Pauling mag Sie nicht besonders, hm?
33:57Kann sein.
33:59Und Sie? Mögen ihn auch nicht?
34:01Ehrlich? Nein.
34:04Aber Sie lieben Ihre Arbeit.
34:06Ja.
34:08Und Sie lieben Ihre Freundin.
34:10Auch.
34:12Aber wenn Sie nach Peking gezogen wäre,
34:14wären Sie ihr nicht gefolgt, oder?
34:15Nein.
34:18Danke.
34:20Bitte.
34:22Komm, Susi.
34:24Wenn die Ortmann fragt, dann sagen Sie,
34:26dass ich mir die Überstunden von gestern abfeile.
34:28Das glaubt dir einer sofort.
34:30Der Hansel ist mein Zeuge,
34:32Sie können ihn ja fragen, wenn Sie mag.
34:34Guten Morgen.
34:36Guten Morgen. Ich muss sowieso auflegen.
34:38Wiederhören.
34:40Ja, komm, Susi, du warst so brav im Theater.
34:42Herr Stockel, Sie müssen nicht immer auflegen,
34:43wenn Sie privat telefonieren und ich reinkomme.
34:46Das war nicht privat, das war der Herr Hofer.
34:48Was hat der heute wieder für eine Ausrede?
34:50Überstunden.
34:52Überstunden? Ganz was Neues.
34:54Der Hansen ist sein Zeuge.
34:56Was er dem wohl dafür geboten hat.
34:58Sagen Sie mal, was macht der Hansen eigentlich
35:00da draußen auf dem Parkplatz?
35:02Er hat zu mir gesagt, er will die Sanddorfer passen.
35:04Und warum da?
35:06Weil er vielleicht gerne an der frischen Luft ist.
35:08Segler und so.
35:10Nein, Taktik. Der Mann ist sehr gewieft.
35:11Jetzt kommen Sie mir bloß nicht wieder
35:13mit dieser Kopfkissenschnüffelnummer.
35:15Doch, er will die Sanddorfer by the way erwischen,
35:17wenn es noch ganz entspannt ist.
35:19Ach, der will einfach nur seine Extrawurst.
35:21Der Mann hält sich für was Besonderes.
35:23Das ist er auch, Frau Ortmann, das ist er.
35:25Frau Stockel, ich kann in einem noch riechen,
35:27auf den Sie Hansen gegangen sind.
35:32Mein Gott, wie soll ich dem Herrn Bürgermeister
35:34jetzt unter die Augen treten?
35:36Der glaubt doch glatt, ich treibe ein linkes Spiel.
35:38Ich beneide Sie nicht, Frau Hofer.
35:39Was der Herr Reischl Ihnen da eingebracht hat,
35:41da hat er doch überhaupt kein Unrechtsbewusstsein.
35:43Ja, ich frage mich, ob der überhaupt so ein Bewusstsein hat.
35:50Wissen Sie was, das machen wir jetzt so.
35:52Ich rufe den Herrn Bürgermeister an
35:54und sage ihm ganz einfach,
35:56dass sich der Herr Reischl da einen dummen Scherz erlaubt hat,
35:58den die Sponsoren leider für paar Münze genommen haben.
36:01Oh, mein Herr Achtziger, wenn Sie das täten,
36:03ich wäre Ihnen sowieso dankbar.
36:05Ach, das ist ja, das ist ja,
36:06wenn Sie das täten, ich wäre Ihnen sowieso dankbar.
36:08Ach, endlich kann ich mich mal erkenntlich zeigen.
36:10Was haben Sie schon alles für mich gemacht?
36:13Seit Sie meine Reden schreiben, hört man mir zu.
36:18Ja, wo wir schon gerade dabei sind,
36:20die Musikakademie hat wieder mal Aufnahmeprüfungen
36:22und ich soll da eine Rede halten.
36:26Meinen Sie, Sie hätten da ein paar Ideen?
36:31Mir würden sicher welche einfallen.
36:33Sehr gut, Frau Hofer.
36:34Jetzt rufe ich gleich den Bürgermeister an.
36:41Guten Morgen, Frau Sandorff.
36:43Guten Morgen. Warten Sie auf jemand?
36:45Ja, ich warte lieber draußen, da kann ich besser nachdenken.
36:47Die besten Ideen sind mir immer beim Segeln gekommen.
36:49Geht's Ihnen gut?
36:51Ja, wieso?
36:53Na ja, man hört sie bleiben jetzt hier.
36:55Der erhoffte Karrieresprung bleibt also aus.
36:57Ist doch ein Rückschlag.
36:59Chancen kommen wieder.
37:01Zumindest wurde damit Ihre Liebe erinnert.
37:03Meine Freundin damals ging nach Köln ins Studium.
37:05Wir waren der festen Überzeugung,
37:07dass unsere Liebe jede Entfernung überbrückt.
37:09Zwei Monate später hatte ich eine andere.
37:12Dann war Ihre Liebe nicht groß genug.
37:14Peking-Rosenheim, das muss ja wirklich die große Liebe sein.
37:19Wollten Sie nicht auf irgendjemand warten?
37:21Ja.
37:33Der Nächste, bitte.
37:35Wo wollen Sie hin?
37:37Gehen wir, sind fertig.
37:39Sie können erst gehen,
37:41wenn wir ein sicheres Alibi von Ihnen haben, also bitte.
37:43Aber ich kann ja wohl gehen, nicht wahr?
37:45Ja, mit mir.
37:54Ich hätte da noch eine letzte Frage.
37:56Sind Sie da sicher?
37:58Ja.
37:59Es ist zugleich die Wichtigste.
38:01Sie müssen mir ehrlich antworten.
38:03Heben Sie sich doch den Spannungsaufbau
38:05für Ihre Verhörer auf, ja?
38:07Was hätten Sie, beziehungsweise der Vorstand gemacht,
38:10wenn Frau Sandorff sich geweigert hätte, nach Peking zu gehen?
38:13Geweigert?
38:15Ja.
38:17Ist es mir nie in den Sinn gekommen,
38:19dass sie sich weigern könnte?
38:21So sicher waren Sie sicher?
38:23Bettina, sie hatte immer die Karriere im Auge.
38:25Aber wenn, was dann?
38:27Der Vorstand wäre sicherlich maßlos enttäuscht gewesen.
38:31Und diese Enttäuschung hätte auch Konsequenzen
38:34auf Sandorffs weiteren Karriereweg gehabt, nehme ich mal an.
38:37Das nehme ich auch mal an, ja.
38:39Negative natürlich.
38:41Natürlich.
38:43Und dass Frau Sandorff solch eine Reaktion erwarten dürfte,
38:45davon kann man ausgehen.
38:48Sie kennt die Regeln.
38:51Ja, dann.
38:52Danke Ihnen für Ihre Kooperation, Herr Pauling.
38:54Kann ich jetzt gehen?
38:56Natürlich.
39:15Guten Abend.
39:17Guten Abend, Frau Dienerlse.
39:19Guten Abend, Frau Dienerlse.
39:20Guten Abend, Frau Dienerlse.
39:22Guten Abend, Frau Dienerlse.
39:24Der Laborbericht vom Gen-Test, ein Volltreffer.
39:28Ach.
39:30Hätten Sie das erwartet?
39:32Ja, ich schon.
39:34Ja, ich auch.
39:36Ja, wir müssen im Verhörraum. Wartet jemand auf uns?
39:46Sie lieben Ihren Freund?
39:48Ja.
39:50Und Sie lieben Ihre Arbeit?
39:52Ja, natürlich.
39:54Aber Sie wollten keins dem anderen opfern.
39:56Wie meinen Sie das?
40:00Darf ich mal?
40:06Sie haben sich da geschnitten.
40:08An einem Pokal vielleicht?
40:11Die Dinger haben oft scharfe Kanten.
40:13Wir haben Blut an einem Pokal gefunden.
40:15Keine Fingerabdrücke,
40:17aber laut DNS-Analyse eindeutig Ihr Blut.
40:19Der Pokal muss doch glatt Ihren Handschuh aufgeritzt haben.
40:22Verstehe.
40:24Garde.
40:26Wie bitte?
40:28Garde hingefahren.
40:30Das sagt man beim Schock.
40:32Ach so.
40:34Liebe und Ehrgeiz, das waren Ihre Motive.
40:36Sie waren im Dilemma.
40:38Aber ich konnte einfach nicht nach Peking gehen und ...
40:40Als Sie dann Ihren Freund über kurz oder lang verloren hätten.
40:42Und hätten Sie dem Vorstand eine Absage erteilt,
40:45wäre das einem beruflichen Selbstmord gleichgekommen.
40:47Die Tür zu den höheren Etagen wäre für immer geschlossen.
40:50Karriere oder Liebe?
40:52Sie wollten beides.
40:54Zudem hatte das Ganze noch einen hübschen Nebeneffekt.
40:57Indirekt haben Sie damit auch Ihrem Freund aus der Patsche geholfen.
41:01Streitler tot, das Pflanzenprojekt am Leben.
41:04Ich wollte Streitler nicht töten.
41:06Ich habe eine ganz schwache Dosis gewählt.
41:08Ich wollte nur ...
41:09dass er zusammenbricht.
41:11Durch die Herzattacke wollten Sie Streitler schachmatt setzen.
41:14Er wäre nicht mehr tragfähig gewesen
41:16und Sie hätten hierbleiben können.
41:18Ganz ohne negative Konsequenzen.
41:20Weil Sie auf nichts verzichten wollten,
41:22haben Sie Ihren Menschenleben aufs Spiel gesetzt.
41:24Leichtfertig.
41:26Die Dosis war leider nicht schwach genug.
41:29Ja.
41:32Das tut mir auch richtig leid.
41:34Das tut auch nichts mehr.
41:36Maria für die Dame.
41:37Maria für die Dame.
41:39Und schachmatt.
41:45Sollen wir die Frau jetzt verachten oder bedauern?
41:48Bedauern muss man die Leute eigentlich alle.
41:51Auf der anderen Seite habe ich kein Mitleid mit jemandem,
41:54der alles will und den Hals nicht vollkriegen kann.
42:00Bauer schlägt Dame.

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