Kategorie
🗞
NewsTranskript
00:00Ja, es ist ein Jahr vorbei, wir sind schon von der Mietnacht gekommen, von der Mietnacht übertrieben,
00:13aber am Anfang des neuen Jahres, Zeit wieder für ein Neujahrsgespräch und ich freue mich,
00:17dass ich heute bei dir sein darf. Ein sehr turbulentes und ereignisreiches Jahr hinter
00:24uns, würde ich mal sagen. Das Jahr 2024 war ereignisreich, turbulent, von Malen geprägt
00:32und der Start des neuen Jahres war jetzt auch alles andere als geplant, leicht oder sonstiges.
00:39Für uns waren es große Herausforderungen, Nationalratswahlen voll, Richtungsverhandlungen
00:45Ende des Jahres, dann das Nichtzustandekommen der Regierung und natürlich das Allerwichtigste
00:50für uns in der Region, die Gemeinderatswahlen, die am 26. Januar über die Bühne gegangen sind,
00:55wo wir wirklich sehr froh sind, dass wir nicht nur gut abgeschnitten haben, sondern ein ganz
01:02respektables Bezirksergebnis eingefahren haben, auf das können wir ganz stolz sein. Es hilft
01:08aber natürlich nichts, dass es bundespolitisch mit Turbulenten natürlich solche Sachen dann
01:13ein bisschen überschritten. Man fängt an der Zeit, wenn ein bisschen Ruhe eingehört,
01:17weil ich glaube, das wäre ja ganz wichtig, sowohl für die Bundesländer, wie auch für
01:23Österreich selbst. Also ich glaube, die Leute sind angespeist genug, die wollen jetzt einmal
01:28Taten sehen und nicht immer nur Floskeln und leere Versprechungen. Im Wald haben wir
01:33bis jetzt nichts anderes gehabt. Wir haben die längste Regierungsbildungsdauer der Zweiten
01:38Republik, das sagt eh schon viel in Zeiten wie diesen, wo es ja rund um uns, rund um
01:44Österreich und Europa, wenn es nicht ganz ruhig ist, eine kriegliche Auseinandersetzung. Der
01:49andere folgt Amerika nicht. Der verlässliche Partner, der es in den letzten Jahrzehnten
01:58eigentlich für Europa war und dann in einem, nicht jetzt Großland, aber kleinen Land wie
02:04mir sind, ist halt auch nicht ganz förderlich, wenn man zum einen in Krisenzeiten wie jetzt,
02:10wo man vor Herausforderungen bei der Teuerung zum Beispiel stehen kann, dann wirklich so lange
02:17braucht, bis man sich vor Regierung einlegt, wenn man weiß, dass man mit den Füßen vor dem
02:22Abgrund steht, wenn man es so salopp sagen kann. Es war, glaube ich, so ziemlich, was ich weiß,
02:28also ich habe gesehen, dass mit der Psoltausche war es eines der besten Bezirksergebnisse in
02:32Niederösterreich für die Sozialdemokraten. Also wir haben bis die meisten Mandate zurückgearbeitet
02:38und die zweitmeisten Gemeinderatssitze in Niederösterreich, also es sind die zweitschwächsten Bezirke
02:44an Mandaten. Das ist natürlich sehr erfreulich, wir haben auch Bürgermeister dazugewonnen, leider
02:49einen haben auch verloren. Das tut natürlich schmerzend, natürlich immer jeder Verlust schmerzt,
02:53vor allem eine Gemeinde, die an der Nordbahn liegt und doch in den letzten Jahren sehr prosperierend war.
02:59Tut schon ein bisschen weh, aber natürlich freut man sich über jede gewonnene Gemeinde, das ist
03:02Motzen und Rosenbrunn, wo wir wirklich stolz sind, dass wir die Verantwortung in Koalitionen tragen
03:10können. Wir sind immer noch in Verhandlungen in einigen anderen Gemeinden, wo es darum geht,
03:16auch Koalitionen zu schließen. Das hat sich nach der letzten Gemeinderatswahl ein bisschen aufgetaucht,
03:20es sind nur drei, vier Gemeinden, wo sich vielleicht noch etwas bewegen wird oder wo
03:25zumindest eine Koalition möglich sein wird. Da gibt es momentan Gespräche, die sind im Laufen,
03:31manche schon sehr weit. Das wird sich in den nächsten Tagen, Wochen, Tagen entscheiden,
03:36wo wir dann vielleicht noch den einen oder anderen Vizeprürgermeister im Bezirk erstellen können.
03:41Wir haben Stimmen dazugewonnen, Mandaten dazugewonnen, Bürgermeister dazugewonnen,
03:47voraussichtlich auch einen Vizeprürgermeister-Posten dazugewonnen, also können wir wirklich stolz sein.
03:51Jetzt, wie sagt man so schön, nach der Wahl ist vor der Wahl, das heißt, es geht jetzt wirklich
03:57ums Eingemachte, wieder ums Arbeiten. Man hat es ja vorher auch gehabt, man muss auch arbeiten,
04:01aber jetzt kann man sich wirklich voll auf das Ganze konzentrieren. Was sind also diese
04:04Herausforderungen? Im Bezirk gibt es natürlich viele Herausforderungen. Ein großes Thema ist
04:09noch wie vor die Infrastruktur in unserem Bezirk, Stichwort S8, das war immer ein Thema,
04:16wir müssen jetzt einen Gerichtsentscheid geben, der aber angefochten worden ist. Wir haben da eine
04:21klare Meinung, glaube ich, über fast alle Parteigrenzen im Bezirk hinweg, bis auf eine,
04:26glaube ich, sind wir uns da einig, dass jetzt etwas tun muss und es in der Zeit ist,
04:31dass sich da wirklich etwas tut. Das sind ja mit den Planungen schon viele, viele Millionen
04:36da investiert worden in das Projekt. Okay, jetzt sagt man, man macht halt eine geringfügige
04:40Umplanung, ist auch okay, aber jetzt dürft ihr wirklich nicht mehr viel Zeit verstreichen,
04:45weil die Leute in dem Bezirk, in der Region, haben es jetzt verdient. Wir reden jetzt ein Jahrzehnte
04:49noch vom Bodenstich, noch keine Ahnung mehr für Ankündigungen, dass es einen Baustart gibt,
04:54immer noch davon, dass das baut wird und das hat sich bis jetzt ein weiterer nicht viel getan.
04:59Jetzt hat man, kann man natürlich sagen, die letzte Bundesregierung oder zuständige Minister
05:04waren es da nicht gerade so dahinter, dass das Projekt umgesetzt werden soll oder werden kann.
05:08Okay, das soll so sein, aber jetzt ist es an der Zeit, dass den Worten auch Taten folgen,
05:12weil sonst wären wir den Aussprung, da ein bisschen Versammlung als Wirtschaftsstandort
05:19dann nicht so wahrgenommen, den, wie der wir eigentlich sind, wenn wir es ganz ehrlich
05:22sagen, wir liegen zwischen zwei Großstädten, zwischen Bratislava und Wien hätten eigentlich
05:26die besten Voraussetzungen als Wirtschaftsstandort in der Region, es hätte wirklich eine große und
05:32prosperierte Region sein, was man aber natürlich ohne Infrastruktur nicht kann, da muss man ganz
05:37ehrlich eins sagen, all jene, die immer schreien, den öffentlichen Verkehr ausbauen, das machen wir.
05:43Die Nordbahn, wie wir wissen, wird ausgebaut, nur werden wir das Nadelöhr Wien auch mit dem Ausbau
05:51der Nordbahn nicht schaffen, wir können gerne viergleisig bauen, wie man sich das vorstellt,
05:56weiß ich zwar nicht, wer diese Vorschläge immer bringt, bin ich da neugierig, wie das dann
06:00erklärt wird, vielleicht fahren wir auch auf zwei Stock dann mit dem Zug, oder wenn es sowas
06:04überhaupt irgendwann einmal gibt, weiß ich nicht, kann man sich das nicht vorstellen und der Ausbau des
06:12öffentlichen Verkehrs ist enorm wichtig für uns, aber man darf den Individualverkehr auch nicht vergessen,
06:16der ist wirklich ein wichtiger Zubringer und natürlich die Verbindung in die Slowakei,
06:23der bei uns in der Region ja nicht gegeben ist, wir sind 70 Kilometer Wasserstraße ohne
06:30ordentlichen Grenzübergang, ordentlich meine ich wirklich ordentlich, wir sind da in der
06:33Großgemeinde Angen, das heißt nicht mitten in der Ortschaft, so wie es einmal geplant war und
06:38dass man wirklich im Verkehr in die Ortschaft hineinzieht, sondern wirklich mit Weitblick,
06:42mit Aussicht zukunftsorientierte Übergänge schaffen, die von der Bevölkerung akzeptiert
06:47werden und nicht bekämpft werden, sondern dass wir wirklich mit der Bevölkerung Hand in Hand
06:51vorgegangen werden und nicht nur die schnellste und kostengünstigste Variante gewählt werden und
07:00jetzt nicht so oft lautgeschaut werden. Ich sage das immer wieder, ich sehe das auch,
07:04zum Beispiel diese Anbindung über Wien hinweg, rund um Wien herum, das wäre für die Region
07:10ganz wichtig, weil man so muss man rein, steht dann auf der Verstauten Tangente, ich sage immer,
07:14wenn ich bei mir beim Balkon runter schaue, ich könnte den Flughafen angreifen, so nah ist es,
07:19nur wenn ich mit dem Auto fahre und dann eineinhalb Stunden mit ein bisschen Pech habe,
07:22dann ist das heftig und da geht es aber nicht um mich privat bei sonst, sondern da geht es um den
07:26Schwerverkehr. Und das muss man ganz ehrlich sagen, S8 geht natürlich nur im Zuge des S1-Ausbaus
07:33mit einer Atomquerung und mit so einem nur runter und rüber, komplett egal, wie man das macht. Es
07:38gibt bestehende Projekte, welche umgesetzt gehören, da hat man sich schon etwas gedacht,
07:41das hört man natürlich immer, jede Straße zieht Verkehr an, ja ok, aber wenn ich mir denke,
07:47wie viele Leute bei uns tagtäglich im Stau stehen, wie viel CO2 da produziert wird durch diesen Stau,
07:52also die Aufrechnung, da würde ich dann gerne einmal sehen, was da energie- und umwelttechnisch
08:00gescheiter ist, ob ich eine Entlastung der Tangenten mache und unterzubringe oder in
08:07öffentlichen Verkehr investiere, das sind halt Dinge, die man so nicht vergleichen kann.
08:12Wenn man sich anschaut, zum Beispiel die Verbindung, die Schnellstraße, die Richtung
08:15Korneiburg geht, ich habe da nicht wirklich das Gefühl, dass das mehr Verkehr anzieht,
08:19es ist einfach von den Straßen weniger Verkehr, was rundherum die Belastung höher führt.
08:23Also ich fahre diese Straßen, Korneiburg Richtung St. Pöten, wöchentlich öfters,
08:29ohne, heutzutage kann man sich das nicht einmal vorstellen, dass es diese Verbindung nicht gäbe,
08:35wie du richtig sagst, dass es sich jetzt nicht den mächtigen Verkehr auf dieser Straße,
08:41der ist gut befahren, ganz klar, aber die Ortschaften rundherum sind entlastet und
08:45das ist das Ziel gewesen. Und wenn man sich anschaut, was sich an der A5 an Wirtschaftsstandorten
08:53entwickelt hat, rund um Misselbach, bei Wolkersdorf, also da hat sich in der Region wirklich was getan,
08:58das ist natürlich abhängig von einer ordentlichen Infrastruktur, von einer ordentlichen Straße,
09:03wenn ich wohne und hinkomme, dann tue ich mir auch schwer, dass ich da Wirtschaft ansiedle
09:09und Arbeitsplätze herkriege. Also das ist der beste Quatsch in Schwabsland, wenn wir keine
09:13ordentliche Straßenanbindung haben, dass die Leute wohl nach Wien fahren müssen, weil sie
09:17heraußen keine Arbeitsplätze haben, dann muss ich aber die Möglichkeit schaffen, dass sich Betriebe
09:21hier ansiedeln, dass sie ihre Produkte wegbringen, weil wenn der in der Früh mit der Lastung wegfährt
09:25und schon weiß, dass er ab halb 8 in Deitsch-Wagnerheim eine Stunde im Stau steht, dann wird er sich da
09:30nicht ansiedeln. Da geht er halt auf Wülfersdorf, auf Misselbach, auf Wolkersdorf, wo ich weiß,
09:34ich bin in der A5 und das funktioniert. Und das sieht man ja dort, also wenn man die
09:39Wirtschaftsparks, die sich dort entwickelt haben in den letzten Jahren und Jahrzehnten
09:42anschaut, dann weiß man, dass dieser Ausbau wirklich was bringt und nicht nur der Ausbau
09:47des Öffentlichen Verkehrs, wie schon gesagt, sondern auch der Ausbau der Straßen in unserem
09:51Bezirk. Und für die Arbeitnehmer auf jeden Fall Gewinn der Lebensqualität, weil das,
09:55was ich mir an Wegzeit erspare, ist meine Freizeit und auch die Erholungszeit. Damit
09:59bekommt ja jeden eins wieder was zugute. Also ich würde jedem empfehlen, dass sie gegen solche
10:04Projekte aufhören, dass er einmal in der Früh auf Wien fährt und abends wieder heim.
10:09Also dann weiß man, was die Leute bei uns in der Region wirklich tagtäglich machen,
10:14wenn sie in der Früh einfahren und abends wieder heimfahren. Und ich freue mich dann
10:17immer auf so Aussagen, dass es um den Zug umsteigt, alles gut und schön. Aber wenn
10:22man in der heutigen Zeit vielleicht Jobs hat, wo man jetzt auch zu gewissen Zeiten irgendwo
10:27sein muss, dann geht das halt oft mit dem Zug nicht oder mit dem Öffentlichen Verkehr
10:33nicht, weil halt die Anbindung von daheim weggefällt oder oder oder. Also da gibt es
10:37natürlich noch Aufhörbedarf auch im Öffentlichen Verkehr. Das heißt ja nicht, dass das eine
10:41das andere ausschließt. Ich kann ja den Öffentlichen Verkehr ganz genau so ausbauen, wie unser
10:46Straßennetz. Man muss aber die Wahlmöglichkeit haben, was ich dann wirklich in Anspruch nehme.
10:50Und ich kann nicht sagen, nehmt's in den Zug, fahrt's mit dem Zug, weil anders funktioniert
10:56es nicht oder anders wollen wir es nicht. So kann das halt nicht funktionieren und so
10:59werden wir halt die Zukunft in unserem Bezirk auch nicht gestalten können.
11:01Und was ist mit dem Lastenverkehr? Wenn ich sage, ich geh mir mal auf die Schiene, also
11:06ich möchte mir die Gemeinde anschauen, wo man so einen Terminal hinstellt, wo dann die
11:10LKWs auf die Bahn verladen werden. Also ich glaube, dass das kaum eine Gemeinde gern hätte,
11:14wenn es dort beinhaltet wird. Das Thema hat es ja schon gegeben, wo so ein
11:18Terminal hinkommt. Da ist mit dem Bezirk Bruckhof diskutiert worden, wo man so einen Großverladestuhl
11:25hinstellen kann. Ich bin ja ganz der Meinung, da wird das Verkehrsaufkommen enorm sein.
11:32Ich glaube, das wird man irgendwann einmal brauchen und irgendwo hinstellen müssen,
11:36ist schon ganz klar. Aber wenn man den Straßennetzzug ausbaut, dass man wirklich in Einklang leben
11:42kann mit der Natur. Ich bin ja nicht einer, der sagt, das ist nicht wichtig. Unser Naturaum,
11:46wir leben in einem wunderschönen Naturraum. Wir leben in Langdamm auch an der Donau an.
11:51Wir haben es wirklich wunderschön in unserer Bezirkskirche erhalten und gefördert.
11:55Aber das braucht man, glaube ich, in der heutigen Zeit gar nicht diskutieren,
12:01dass das irgendwie angegriffen werden soll. Aber man muss einen gescheiten Mittelweg mit
12:07Hausverstand finden. Das ist ganz klar. Das war damals beim Bau des Moorhochwasserschutzes,
12:15damals schon so. Da hat man immer gesagt, das hat man verschoben, verschoben, verschoben.
12:18Dann hat es einen Daumenbruch gegeben. Einen gewaltigen im Jahr 2006. Vor allem,
12:22wenn das alles funktioniert und auf einmal ist alles gegangen.
12:23Das hat sich verschoben ein bisschen.
12:25So lange darf man nicht warten, bis einmal bei uns die Sache hochgeht oder explodiert,
12:32weil es halt nicht mehr anders tragbar ist. Wenn man vor allem in Gemeinden wie Deutsch-Waggeraum,
12:37Adaglarstraßhof oder Gänzendorf wohnt, wo wirklich der Schwerverkehr, der tägliche Verkehr
12:43mit Tausenden von Fahrzeugen jeden Tag in der Früh durchrollt. Da rede ich gar nicht von denen,
12:48die drinnen sitzen, sondern die rundherum an diesen Straßen wohnen. Das ist eine Belastung,
12:52von der manche, die gar nicht in unserem Bezirk wohnen, weil das sind meistens die,
12:57die sich dann über solche Dinge aufregen, die gar nichts mit der Sache zu tun haben und wollen
13:02uns nur erklären, wie die Welt funktioniert. Das gefällt mir ganz gut, wenn das wäre ich,
13:06der in einer Gemeinde wohnt mit drei Autobahnabfahrten und will uns dann erklären,
13:10wie die Welt funktioniert bei uns hier draußen. Das wissen wir ja selber. Da brauchen wir keine
13:13Zurufe von. Das kriegen wir schon selber mit, wie die Welt funktioniert. Ich glaube,
13:16jetzt ist es an der Zeit, dass auch in unsere Region etwas investiert wird. Bis jetzt hat man
13:20immer geglaubt, nach Wien ist Österreich raus, aber da ist halt noch so ein Glanzstiegel mit 30,
13:2540 Kilometern bis zur nächsten Staatsgrenze, wo wirklich viel liegt, viel Potenzial liegt,
13:31um das ausgeschöpft zu werden. Ganz wichtig ist, wir haben ganz gestern mit dem Bürgermeister
13:35von Agraf Neßl geblabbert und in dem Moment, wie er uns gesagt hat, dass ihm der Schwerverkehr so
13:39stark zunimmt, dass da oft eine Anlastung nebeneinander fährt, hat man das mit der Kamera
13:44aufs Fenster hingekämpft. Das ist wirklich gerade in dieser, wie wenn es eine gestellte
13:47Aufnahme wäre, sind die LKWs da rein und dort kommen und das ist eine Belastung für eine Gemeinde,
13:51die unvorstellbar ist. Das sind vor allem sehr viele Gemeinden, die einer schweren Belastung
13:57unterliegen. Wir haben halt sehr viele Ressourcen in unserem Bezirk, das ist gut so. Wenn man sich
14:02anschaut rund um Agraf Neßl, was da im Schotter-Abbau-Mäßig alles getan hat in den letzten
14:08Jahren, wie viele Firmen dort angesiedelt sind, das ist ganz wichtig, weil sonst hätten wir ja
14:13nicht die Möglichkeiten in unserem Bezirk. Aber trotzdem muss man die Lebensqualität der Leute
14:18dort erhalten. Wenn ich mich in Agraf Neßl anschaue, was da wirklich tagtäglich durchholt,
14:24Raßdorf, Nadelöhr vor Wien, also wenn man mit dem Bürgermeister von Raßdorf redet oder
14:31einmal dort ist, da kannst du nicht einmal über die Straßen gehen. Du musst dir echt eine Zeit
14:36erwischen, dass du die Straßen gewähren kannst. Das kann halt nicht sein, dass man auf alles
14:42Rücksicht nimmt, nur nicht auf die Lebensqualität der Leute, die hier wohnen. Die Umwelt ist so
14:48wichtig, es gibt gewisse Drillis, die anscheinend keiner gesehen hat, aber der halt da ist und das
14:54belegt ist, ist gut so und soll so sein, aber trotzdem muss man auch die Bedürfnisse der
14:58Menschen in unserer Region bedachten. Das ist ja schon ein Leuchtturmprojekt,
15:01was eigentlich so schnell wie möglich umgesetzt wird. Gibt es noch etwas anderes,
15:05was im Bezirk ganz ein wichtiges Projekt ist? Im Bezirk kommen viele Themen, die uns in den
15:12nächsten Jahren und Jahrzehnten ganz massiv beschäftigen werden. Das eine ist zum einen die
15:17Nahversorgung, zum Beispiel vor allem in den ländlichen Gemeinden, in den kleinen
15:20Gemeinden wird es eine große Herausforderung werden. Wir haben uns dann selber beschäftigt
15:25mit dieser Thematik, haben das in den letzten Jahren auch ganz gut hinbekommen und das mit
15:30unserem Leonhardi-Markt selbst auf die Füße gestellt. Das wird sicher ein großes Thema
15:35der Zukunft werden, weil halt das Kreißlersterben oder vor allem das Sterben der kleinen Einkaufsmöglichkeiten
15:41immer mehr zunehmen wird. Also da wird man sich seitens der Politik ein bisschen was überlegen
15:46müssen und ein großes Thema, was wir natürlich auch schon gehabt haben, also schon Werbung dafür
15:53gemacht haben, ist die Pflege. Das wird ein Thema sein, das nicht nur uns in der Region,
15:59sondern auch das Bundesland, sondern auch unseren Staat in den nächsten Jahren und Jahrzehnten
16:07wirklich beschäftigen wird. Da wird es in den nächsten Jahren wirklich gravierende Veränderungen
16:12geben müssen, weil sowieso dieses Pflegesystem, unser Gesundheitssystem, wie das momentan rennt,
16:19wird es in der Zukunft nicht mehr sein können. Und da muss man neue innovative Ideen geben. Wir haben
16:25da ein bisschen was überlegt mit unserem Projekt unter dem Motto, auch im Alter möchte ich meinen
16:31Kirchturm sehen. Gibt es da schon Projekte oder Ideen, wie man ein Zusammenleben oder ein Leben
16:37unserer älteren Generation gestalten kann? Da ist für mich immer ein großer Punkt, das Altwerden
16:43in der eigenen Gemeinde zumindest zu ermöglichen, in den eigenen Vierwänden ist das immer schwer,
16:48weil die 24-Stunden-Kräfte, die wir heute haben, das wird sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten
16:54nicht mehr so spüren wie bisher. Da muss es wirklich ganz große Anstrengungen in der Politik geben,
17:01dass man da auf einen grünen Zweig kommt oder auf neue und innovative Ideen kommt.
17:09Und die medizinische Versorgung allgemein in der Region ist ja auch immer ein Thema.
17:14Die medizinische Versorgung in der Region ist seit Jahrzehnten ein Thema und ist in diesen
17:20Jahrzehnten nicht spürbar besser geworden. Wir haben einen Kassenarzt für unsere Kinder,
17:26also einen Kassenkinderarzt im Bezirk für 110.000 Einwohner. Das schaut bei den Lungenfachärzten,
17:32Hautärzten und sonstigen Kassenfachärzten nicht besser aus. Die Versorgung mit allgemein
17:38Medizinern, wenn jetzt gerade der Apothekenstandort dabei ist, ist jetzt auch nicht gerade los.
17:42Es gibt viele Gemeinden, die allgemein Mediziner suchen. Die Versorgung mit einem Spital,
17:49das brauchen wir nicht diskutieren, das wissen wir ja, der Standort des medizinischen Zentrums
17:53in Gänzendorf ist, steht zur Diskussion, soll in einem Primärversorgungszentrum umgestellt
17:57werden. Das ist eine Forderung der ÖVP-Koalitionen im Land. Was das genau bedeutet, wissen wir noch
18:04nicht. Wir haben es ja überraschen lassen, aber ja, eine große Forderung muss es geben.
18:09Ich bin ja nicht einer, der ein populistisches Spital fordert, weil ich weiß, dass das in
18:12Zeiten wie diesen wahrscheinlich nicht der Fall sein wird. Wir sind im Norden des Bezirks,
18:17also wir haben ein Spital in Mittelbach perfekt versorgt, im Süden ein paar Lehrstätten mit
18:24Heimburg, das ist ja ganz okay. Aber ein großes Thema ist der Zugang zu Wiener Spitälern,
18:28vor allem im Raum Großenzersdorf. Die haben einen Katzensprung ins SMZ-Dorfstort,
18:33und das kann nicht sein in einer Zeit, in der wir momentan leben, in einem geenden Europa,
18:38muss man immer so schön sagen, dass wir nicht damit zusammenbringen, dass Niederösterreicher
18:41auch Wiener Spitäler gehen können, oder von mir aus auch umgekehrt, wenn es umgekehrt sein muss.
18:45Es kann ja auch das eine oder andere Mal umgekehrt sein. Jetzt bin ich nicht der,
18:49der sagt, es muss in jedem Bezirk ein Spital geben mit voller Ausrüstung. Das werden wir
18:53sich nicht leisten können, das ist ganz klar. Aber die Grundversorgung muss gewährleistet werden.
18:58Wenn ich am Sonntag und Vormittag einen Herzinfarkt habe, muss ich schnellstmöglich
19:01versorgt werden. Wenn ich einen Schlaganfall habe, muss ich schnellstmöglich versorgt werden.
19:04Man kann nicht warten, bis wir irgendwo hinführen, sondern die Erstversorgung muss
19:07relativ rasch und zeitnah und ortsnah geschehen. Das ist das große Thema. Dazu werden wir Kapazitäten
19:16in Wien brauchen. Dazu werden wir ein Versorgungszentrum in Gensendorf brauchen,
19:22wo man solche Akutfälle auch rasch behandeln kann. Das ist ganz klar. Und dann in ein
19:27Spezialkrankenhaus zu verlegt werden. Das sagt jetzt keiner, dass das schlecht ist,
19:31das finde ich sogar gut, wenn es wo Spezialisten gibt, die sich genau auf das Thema spezialisiert
19:37haben. Aber die Erstversorgung, wenn wirklich etwas passiert, am Sonntag und Vormittag,
19:40ganz egal wann, rund um die Uhr, dann muss ich diese Grundversorgung an notfallmedizinischer
19:47Versorgung im Bezirk haben. Also sind die Herausforderungen nicht weniger geworden?
19:51Eher mehr. Eher mehr geworden. Trotzdem sind wir froh, dass wir in einer wunderbaren Region
19:56leben, die wirklich sehr viel zu bieten hat. Von Landwirtschaft über Natur bis hin zum Weinbau,
20:02darf man nicht vergessen, ein ganz wichtiger Faktor da. Damit bin ich ja schon fast am Ende.
20:07Letzte Frage, gibt es einen großen Wunsch für das kommende Jahr oder für dieses Jahr?
20:12Einen politischen Wunsch gibt es immer, dass wir irgendwann einmal eine Regierung kriegen,
20:15aber das ist kein Wunsch, das ist eine Forderung. Das ist ein Wettbewerbsverhandlungswunsch. Das
20:19muss, wenn man ein bisschen diese staatstragenden Kräfte in den Volksparteien dieses Landes
20:27wachrüttelt, dass man sagt, ok, sprengen wir ein bisschen über unseren Schatten. Ich würde jetzt
20:35nicht sagen, wir haben ein normales, es gibt viele gute, normale Politiker. Wir haben in den letzten
20:38Jahren und Jahrzehnten ja dieses Klischee des Politikers selber massiv in den Köpfen der
20:44Bevölkerung zerstört, weil man, was ich nie verstanden habe, weil man sich mit Dingen beschäftigt
20:51hat, also mehr immer mit anderen beschäftigt hat, als mit sich selbst. Und nicht auf staatstragende
20:56Dinge oder pragmatische Dinge geschaut hat, dass die Leute eine Lösung für ihre Probleme wollen,
21:03und nicht ideologische Lösungen oft, sondern einfach pragmatische Lösungen. Und das wird
21:08der große Auftrag an die Politik in der Zukunft sein. Vor allem, dass man das Vertrauen der Leute
21:12weiter zurückgewinnen, das ist nämlich auch ein Thema, das wir in den letzten Jahren und Jahrzehnten
21:18echt verloren haben. Da muss man aussetzen, das geht nicht, so wie es sich manche Parteien mit
21:25schönen Sprüchen vorstellen. Das sind zwar schön, das sind vielleicht populistisch und das sind für kurze
21:28Zeit ganz gut. Ich würde gar nicht sagen, das ist taktisch vielleicht nicht schlecht, aber von dem
21:33können wir alle nicht anbeißen. Und das funktioniert, sieht man in den Gemeinden, weil da sieht man, dass
21:39die Bürgermeister die gute Arbeit abgeliefert haben, eigentlich dann aber wiederum bei den
21:44Wahlen benommen worden sind. Genau, da sieht man, dass jetzt nicht unbedingt die ideologische
21:47Parteipolitik da im Vordergrund steht, sondern der Mensch und wie Politik da gemacht wird und wie
21:52Politik gelebt wird. Und in den Gemeinden wird pragmatische Politik weit über die Parteigrenzen
21:58hinaus gelebt. Jeder Bürgermeister muss am Abend für das am Abend Kraut stehen, was er am Vormittag
22:04entschieden hat und das ist das Gute. Das müssen viele höherrangige Politiker nicht. Im Ersten sind
22:09die im direkten Austausch mit der Bevölkerung rechtfertigen für Entscheidungen, die sie getroffen haben,
22:14was vielleicht auch gescheit wäre, wenn sie das rechtfertigen müssten im Vier-Augen-Gespräch. Das
22:19haben die Bürgermeister. Und deswegen, wo wirklich gute Arbeit geleistet worden ist in den letzten
22:24Jahren und Jahrzehnten, sieht man ja, dass die Ergebnisse durchweg eine Bestätigung der Arbeit
22:29gebraucht haben. Wunderbar, das möchte ich euch schlussendlich stehen lassen. Besser kann man es
22:34ja fast nicht mehr sagen. Danke recht herzlich für das Gespräch und wünsche ein erfolgreiches Jahr.
22:39Herzlichen Dank von mir ebenfalls.