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MenschenTranskript
00:00Ja, wenn das so ist. Moment, Herr Staatssekretär, das kann länger dauern, aber zum Glück ist ja unsere Gemeinderätin hier.
00:18Die kann den Fassanstieg für mich übernehmen.
00:20Bitte, Frau Sonnenbichler.
00:22So, Herr Staatssekretär, jetzt bin ich wieder ganz bei Ihnen.
00:26Mach kein Blödsinn, ja. Komm keinen Schritt näher, Nils.
00:28Goran, bitte.
00:31Lass mich, ich muss das jetzt durchziehen.
00:37Hauptsache ist, du lässt dich hier nie wieder blicken.
00:40Ich fürchte, das wird so leider nicht funktionieren.
00:45Frau Dietrich hat gerade ihren Arbeitsvertrag unterschrieben.
00:49Bitte was?
00:51Sie ist die neue PR-Beraterin des Fürstenhofs.
00:58Untertitelung im Auftrag des ZDF für funk, 2017
01:03Untertitelung im Auftrag des ZDF für funk, 2017
01:33Untertitelung im Auftrag des ZDF für funk, 2017
01:35Ich will nicht mehr steh, ich will nicht mehr steh, ich will nicht mehr steh, ich will nicht mehr steh, ich will nicht mehr steh, ich will nicht mehr steh.
01:40Sie ist was?
01:49Das soll aber ein Scherz sein.
01:50Keineswegs. Frau Dietrichs Referenzen haben mich überzeugt.
01:58Willst du sie nicht in unserem Team willkommen heißen?
02:03Würdet ihr beide uns einen Augenblick entschuldigen?
02:15Glückwunsch. Hast du überhaupt schon mal was mit PR zu tun gehabt?
02:19Hat nicht vieles im Leben mehr oder weniger mit Vermarktung zu tun?
02:25In deinem Fall bestimmt.
02:26Ich freue mich jedenfalls sehr auf die neue Herausforderung.
02:28Ich hoffe, du bist ihr gewachsen.
02:33Auf eine gute Zusammenarbeit, Pauline.
02:43Es war doch längst überfällig, jemanden für die PR zu engagieren.
02:46Nein. Ausgerechnet Patricia? Diese Möchtegern-Juristin, die zweimal durch das letzte Staatsexamen gefallen ist?
02:52Trotzdem weiß ich sehr genau, was sie tut.
02:55Sie hat ein beachtliches Gutachten abgeliefert und wenn sie sich jetzt neben der Öffentlichkeitsarbeit noch um juristische Fragen kümmert, dann schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe.
03:03Ich habe mich aus gutem Grund von ihr getrennt.
03:05Du solltest Profi genug sein, Privates und Geschäftliches zu trennen.
03:08Vater, der Vertrag ist unterschrieben.
03:15Hör auf mit dem Schweren. Komm runter.
03:17Das ist total hirnverbrannt.
03:19Ich verstehe das vollkommen falsch.
03:20Mensch, Koran, du brichst ja das Genick.
03:21Alter, es ist nicht wirklich so hoch und Natascha Schweitzer hat sich auch nicht das Genick gebrochen, als ich sie mit dem Sektkorken abgeschossen habe.
03:27Hier ist doch endlich, du könntest sterben.
03:30Sie hat eine sehr, sehr intensive Erfahrung. Es war quasi sowas wie eine spirituelle Erleuchtung.
03:37Und durch diese Tür möchte, nein, muss ich auch gehen. Wisst ihr, was ich meine?
03:43Frau Schweitzer hatte ein Riesenglück und die Stelle war nur halb so hoch.
03:47Ich verstehe den Ansatz überhaupt nicht.
03:49Doch, aber wir finden es total bekloppt.
03:53Okay, bevor wir das jetzt hier tot diskutieren, mache ich es einfach.
03:55Jetzt!
04:01Okay, so war das nicht geplant.
04:25Der geht nicht dran.
04:49Wo bleibt der denn? Der muss doch das Fass anstechen.
04:56Darf das nur der Bürgermeister?
04:58Ja, so wie es der braucht.
05:00Aber du hast mir doch erzählt, der Saalfeld wollte, dass du das erledigst.
05:03Naja, da weiß er nicht, was er sagt. Er hat noch nie eine Frau im Fass angezapft.
05:07Moment. Moment. Moment. Du als Gemeinderätin, du bist doch sowas wie die Stellvertreterin des Bürgermeisters, oder?
05:15Ja, aber doch nicht bei sowas.
05:19Tja, also ich bin sicher, du würdest das prima hinkriegen.
05:22Eberhard, du weißt nicht, was du sagst. Das wäre ein Sakrileg.
05:26Trotzdem.
05:29Irgendwann wird eine Frau kommen und es tun.
05:34Irgendwann.
05:35Ich bin hier die ranghöchste Kommunalpolitikerin.
05:42Auf jeden Fall.
05:44Warum eigentlich nicht?
05:45Mach mal Platz, Männer.
06:06Oh, zapft es.
06:23Oh, zapft es.
06:24Bravo.
06:25Bravo.
06:25Bravo.
06:36Schön.
06:40Oh, danke.
06:45Können wir uns kurz unterhalten?
06:47Ja, sicher. Gerne.
06:49Hey, besetz dich.
06:52Ich kann mir schon denken, worum es geht.
06:55Du glaubst wahrscheinlich, dass ich den Posten hier nur angenommen habe, um Leonhard zurückzuerobern, richtig?
07:01Ja, es ist doch naheliegend, oder?
07:02Ich weiß, ich bin in letzter Zeit oft weit übers Ziel hinausgeschossen.
07:09Das tut mir wirklich leid.
07:11Und ich bitte dich hiermit aufrichtig um Entschuldigung.
07:17Das sind ja ganz neue Töne.
07:19Ich denke, ich habe was begriffen.
07:22Wenn in der Liebe was nicht so funktioniert, wie man es gerne hätte, dann muss man das akzeptieren, ob es einem gefällt oder nicht.
07:28Und das machst du jetzt?
07:30Na ja, sieh mal, anstatt jetzt der alten Geschichte ewig nachzuweinen, kann ich meine Energie doch nutzen und mir eine Zukunft aufbauen.
07:39Darum freue ich mich auch so über meine neue Aufgabe hier.
07:42Und deine Gefühle kannst du einfach so abstellen.
07:47Ich verspreche dir, dass ich euch ab jetzt nicht mehr im Weg stehen werde.
07:50Und ich würde mir wirklich wünschen, dass wir beide uns versöhnen.
07:58Also, schwamm drüber.
08:02Alles nochmal auf Anfang.
08:08An mir soll es nicht liegen.
08:10Und vielen Dank fürs Interview.
08:34Ja, tut mir leid, dass es etwas länger gedauert hat, aber wie ich sehe, haben Sie mich ja würdig vertreten.
08:45Sagen Sie mal, Herr Saalfeld, seit wann ziehen Sie sich eigentlich so feige aus der Affäre?
08:50Wie bitte?
08:51Ja, hatten Sie Angst vor der Blamage oder sehe ich das nicht richtig?
08:54Was soll das denn heißen?
08:55Ja, wenn morgen in der Zeitung gestanden hätte, der erste Bürgermeister hat eine Riesensauerei veranstaltet beim Fassanstich, das wäre nie gut gewesen, ne?
09:04Sonnenbichlerin, so ein Fassanstich, das ist doch eine meiner leichtesten Übungen.
09:08Ach so.
09:08Ja, aber ich konnte den Herrn Staatssekretärin hier einfach abwürgen.
09:11Ach, der Herr Staatssekretär, richtig.
09:12Ja, genau.
09:16Die Herren vom Schützenverein können es jetzt noch nicht fassen.
09:18Seine Frau gewagt hat, das Fass anzustechen, es hat es hier noch nie gegeben.
09:22Ja gut, dann werde ich die Herren vom Schützenverein mal beruhigen.
09:25So, jetzt gebt mir mal eine gescheite Maß.
09:29Maß.
09:30Maß, Herr Bürgermeister.
09:33Na gut, Maß.
09:35Maß.
09:54Maß.
09:56Maß.
09:56Ja?
10:01Ach.
10:16Leonard, ich verstehe, dass du mit meiner Anstellung hier ein Problem hast.
10:26Dass du das verstehst, das finde ich toll. Dann wird ja alles wieder gut.
10:31Ich habe mich eben bei Pauline entschuldigt. Wir wollen noch mal ganz von vorne anfangen.
10:38Du bist tatsächlich bereit, ein Mindestmaß an Kooperation aufzubringen?
10:45Ich wünsche mir auf jeden Fall, dass wir auf professionelle Weise miteinander umgehen.
10:52Was mich betrifft, so möchte ich gern alles dafür tun.
10:57Entschuldige, aber das glaube ich erst, wenn ich sehe.
11:01Du wirst in mir eine zuverlässige und loyale Mitarbeiterin haben. Versprochen.
11:07Wie kommt der Sinneswandel?
11:09Dafür gibt es zwei Gründe.
11:13Ich bin gespannt.
11:15Ich habe begriffen, dass es mit uns beiden aus ist. Und ich bin bestimmt keine Frau, die einem Mann hinterherläuft.
11:24Und zweitens?
11:25Wird es jetzt langsam Zeit, dass ich mich beruflich weiterentwickle. Und deswegen bin ich auch für die Chance hier zu arbeiten sehr, sehr dankbar.
11:33Und wie stellst du dir die Arbeit hier vor?
11:35Ah, da habe ich schon ein paar Ideen. Herr Knopka zum Beispiel war doch bis vor einiger Zeit Sternekoch.
11:40Es wäre fürs Image vom Fürstenhof doch fantastisch, wenn wir diesen Stern zurückeröbern könnten.
11:46Hm. Wir? Das ist eine engagierte Formulierung. Ich bin gespannt, wie du das machen willst.
11:52Und weiter.
11:54Seit Natascha Schweitzer ihre Stimme verloren hat, haben wir ja leider keine Sängerin mehr. Auch darum würde ich mich gern kümmern.
12:00Okay.
12:01Ach, und die Website. Findest du die nicht auch so ein bisschen veraltet? Ich würde sie gern ein bisschen überarbeiten und moderner gestalten. Wenn das okay ist.
12:13Ich lass dich mal machen und am Ende werden wir sehen, ob du hältst, was du versprichst.
12:18Gut.
12:31Spirituelle Erleuchtung, das ist natürlich eine feine Sache.
12:39Eine feine Sache? Sag mir, nimmst du mich überhaupt nicht ernst?
12:43Doch, klar.
12:45Schau mal.
12:47In spiritueller Hinsicht kommt man noch nicht weiter, wenn man die Erfahrungen von anderen kopiert.
12:51Da muss man schon seine eigenen machen.
12:53Ja, und jetzt soll ich bei Kerzenscheine meditieren oder was? Was sollen das denn für Erfahrungen sein?
12:59Ja, genau das ist der Haken an der Sache. Den Weg dahin, den muss man selbst finden.
13:04Ganz alleine.
13:07Dir fällt da schon irgendwas ein? Du, ich muss los zu meiner Laufgruppe.
13:11Kriege ich denn da jetzt irgendwoher ein Zeichen oder wie?
13:27Frau Schweitzer?
13:29Darf ich Sie kurz stören?
13:30Bitte sehr.
13:32Mein Gott, diese kleinen Teilchen sind ja wirklich fantastisch.
13:36Also diese Bäckerin ist ja wirklich begnadet. Haben Sie die schon probiert?
13:40Ja. Ja, die sind toll.
13:43Ich nehme nicht an, dass Sie ein Autogramm von mir möchten.
13:47Ich, äh, ich bin seit neuestem für die PR hier am Fürstenhof zuständig.
13:55Tatsächlich. Mhm.
13:57Ja, und, äh, darum würde ich gern direkt auf ein Gespräch zurückkommen, das Sie bereits mit Friedrich Stahl geführt haben.
14:03Er war ja ganz begeistert über Ihre Künste beim Cocktailmixen.
14:07Darum meine Frage. Könnten Sie sich vorstellen, als Barkeeperin für uns zu arbeiten?
14:13Äh, Sie meinen längerfristig?
14:15Nein, längerfristig. Also, für einen Abend war das ja ganz amüsant, aber jeden Tag. Ich denke nicht.
14:23Schade.
14:25Aber warum stellen Sie mir diese Frage, wenn Sie PR machen?
14:30Für Personalfragen sind doch bestimmt nicht Sie zuständig.
14:34In diesem Fall schon. Sie sind ja keine Unbekannte.
14:38Das heißt, wenn Sie hier hinter der Bar stehen würden, dann könnte man das PR-mäßig wahrscheinlich ganz gut vermarkten.
14:45Ah, ich verstehe. Der Fürstenhof möchte sich meiner Berühmtheit bedienen. Ach, ich hasse das.
14:51Hm, nein, nein. Das müssen Sie anders sehen. Im Grunde wäre es eine Win-Win-Situation.
14:57Ich könnte mir zum Beispiel einen Fürstenhof-Videoblog vorstellen. Mit Ihnen als glamouröser Frontfrau.
15:07Sie haben sich ja richtig Gedanken gemacht. Ich... Ich bin beeindruckt.
15:12Sehen Sie, Ihr Publikum liebt Sie doch. Es wäre ein Jammer, wenn es ganz auf Sie verzichten müsste.
15:21Das ist mein Vater mit derartigen Rücken fällt. Wärst du sehr böse, wenn wir das Picknick auf morgen verschieben?
15:41Ach, Quatsch. Das läuft uns ja nicht davon.
15:44Hauptsache, du läufst mir nicht weg.
15:47Keine Sorge. So schnell wirst du mich nicht mehr los.
15:51Das hoffe ich doch. Meinst du, dein leckerer Lavendel-Zitronenkuchen schmeckt morgen auch noch?
15:57Bestimmt. Und sonst mache ich dir einfach einen neuen.
16:01Wir sehen uns später.
16:02Ist das eine geschäftliche Anordnung oder eine Frage?
16:06Eine sehnsuchtsvolle Hoffnung.
16:09Ja, da kann ich ja unmöglich Nein sagen. Bis später.
16:11Wir sehen uns später.
16:12Wir sehen uns später.
16:13Wir sehen uns später.
16:14Leonhard und ich sind zusammen.
16:39Ich könnte die Welt umarmen.
16:41Mit einer Ausnahme.
16:46Ich traue Patricia nicht eine Sekunde über den Weg.
16:51Aber eigentlich ist es ja egal.
16:53Wenn Leonhard und ich uns wirklich lieben,
16:58dann ist sie machtlos.
17:04Dass Sie den Job angenommen haben,
17:06hat nicht zufälligerweise etwas mit Leonhard Stahl zu tun?
17:08Nein, nicht im geringsten.
17:10Frau Dietrich.
17:13Gut, ich merke, Ihnen kann man wohl nichts vormachen.
17:17Ich kenne alle Spielchen.
17:19Sie haben natürlich recht.
17:22Leonhard ist der Mann, dem mein Herz gehört.
17:25Beim ersten Versuch sind ein paar Dinge schiefgegangen,
17:27aber ich spüre, dass unsere Geschichte noch nicht zu Ende geschrieben ist.
17:31Und jetzt denken Sie, da ist es gut, besonders eng zusammenzuarbeiten?
17:35Na ja, steter Tropfen hat ja schon immer den Stein gehüllt, Dietmar.
17:40Ach, ich weiß, wie das ist, wenn man jemanden so sehr liebt,
17:43dass man bereit ist, alle Hindernisse in Kauf zu nehmen.
17:47Egal, wie hoch sie sind.
17:50Aber Liebe kann man nicht erzwingen.
17:54Das habe ich selber vor ein paar Wochen erfahren müssen.
17:59Und ja, es hat unglaublich wehgetan.
18:06Das tut mir leid.
18:07Ich weiß, man kann eigentlich gar nichts raten
18:10oder jemanden davor schützen,
18:12aber ich tue das jetzt trotzdem.
18:16Passen Sie gut auf sich auf.
18:18An einer verlorenen Liebe festzuhalten,
18:22das kann einen ganz und gar zerstören.
18:25Alphons, Alphons, nur drei Schläge, drei Schläge
18:36und ich habe da sowas noch nie gemacht.
18:39Ich glaube es überhaupt nicht.
18:41Gell, da staunst du.
18:42Deine Frau, ein ganzer Kerl.
18:44Heligert, wie konntest du sowas nur tun?
18:47Ausgerechnet beim Schützenfest.
18:49Ja, die Tradition, ich weiß ja,
18:51dass man das eigentlich nicht macht.
18:53Eigentlich?
18:53Ja, aber die Zeiten haben sich doch geändert.
18:56Guck mal, Frauen führen heute Regierungen,
18:59die Boxen sogar,
19:00da können sie auch mal ein Fass anstechen.
19:01Heligert, für dich freut es mich ja.
19:03Aber sowas kann gewaltig nach hinten losgehen.
19:06Wieso denn?
19:07Ach, ich höre doch schon die Sprüche von wegen,
19:10wer bei den Sonnbichlers daheim die Hosen anhat und so.
19:13Deine Stammtischbrüder.
19:15Du bist aber selber dran schuld.
19:17Der Saalfeld hat dich eingeladen zum Schützenfest
19:19und du bist nicht mitgegangen.
19:20Heligert, ich konnte den Zahnarzttermin nicht absagen
19:23als Kassenpatient.
19:25Ja eben.
19:26Wenn also die Männer sich drücken,
19:27dann muss es eben eine Frau machen.
19:29Und dann dürft ihr euch auch nicht's Maul zerreißen.
19:32Sogar die Großwirtinnen würden sich eher erschießen,
19:36als bei so einer Gelegenheit das erste Fass anzuzapfen.
19:39Und die wissen auch, wieso.
19:41Manchmal frage ich mich,
19:42in welchem Jahrhundert du lebst.
19:43Da ist der Eberhard ganz anders.
19:47Wie bitte?
19:48Ja, der hat mich unterstützt beim Fass anstechen
19:51und hat sogar applaudiert.
19:53Der ist vielleicht ein bisschen moderner im Kopf.
19:56Danke, Heligert.
19:58Ganz herzlichen Dank.
19:59Genau diesen Vergleich habe ich jetzt noch gebraucht.
20:06Männer.
20:06Hat sie denn überhaupt die Qualifikation dafür,
20:25um hier die PR zu machen?
20:26Hast du denn eine Qualifikation als Agentin?
20:29Touché.
20:30Ah, gut, dass ich Sie treffe.
20:32Ich habe nämlich einiges mit Ihnen beiden vor.
20:35Was denn?
20:36Ich möchte das öffentliche Erscheinungsbild
20:38des Fürstenhofs ein bisschen aufpolieren.
20:41Naja, und da ja die Küche
20:42das Herzstück einer jeden Gastronomie ist.
20:44Wohl wahr.
20:46Herr Konopka, ich würde Ihnen gerne dabei helfen,
20:48in absehbarer Zeit wieder Sternekoch zu werden.
20:50Ja.
20:52Also dagegen ist nichts einzuwenden.
20:54Als erstes würde ich Sie beide gerne fotografieren.
20:57Am besten während der Arbeit, in der Küche.
21:00Aussagekräftige, charmante Bilder.
21:01Die kommen dann auf die Website.
21:03Aber ich...
21:03Die Welt soll sehen,
21:05dass wir einen begnadeten, charismatischen Chefkoch
21:08und eine ganz bezaubernde, talentierte Konditorin haben.
21:12Also das klingt gut.
21:14Wenn Sie das Shooting professionell aufziehen möchten,
21:17kann ich Ihnen gerne einen Kontakt
21:18zu einem spitzen Fotografen geben.
21:20Vielen Dank.
21:20Ich weiß Ihr Engagement wirklich sehr zu schätzen,
21:23aber das übernehme ich jeder selbst.
21:26Ja, vielleicht fangen wir am besten direkt heute Nachmittag damit an.
21:29Ich denke, je eher, wie die Dinge angehen,
21:32desto schneller haben wir Erfolg.
21:34Lassen Sie uns doch ein paar Details vorher besprechen, ja?
21:40Koran!
21:41Was hast du mit der Holzkohle vor?
21:43Willst du grillen?
21:44Ja, klar.
21:46Ich wollte einen Grillplatz ausprobieren hier.
21:49Echt?
21:49Wo denn?
21:51Beim Bällchen vorbei,
21:53dann am See ums Eck
21:55und dann an der nächsten Abzweih.
21:57Das ist aber auch kompliziert zu erklären.
21:59Wo hast du denn Fleisch?
22:01Das kaufe ich noch unterwegs.
22:03Ach so.
22:04Und Getränke, Salate, Brot bringen dann die anderen mit?
22:06Welche anderen?
22:07Du wirst dich doch dann mit irgendjemandem treffen.
22:10Nö, ich mach das ganz alleine.
22:13Ich hab in meinem Leben noch nie jemanden getroffen,
22:14der alleine zum Grillen geht.
22:17Ja, klar, doch.
22:18Kann man doch mal machen, oder?
22:19Ich mein, ich muss den Grillplatz ja auch erstmal ausprobieren.
22:22Stell dir vor,
22:23du hast einen Haufen Leute
22:23und dann ist der Grillplatz schlecht
22:25und alle sind schlecht gelaunt und sauer.
22:28Das will man doch nicht, oder?
22:30Ist alles in Ordnung, Goran?
22:33Ja, klar, doch, ja, alles bestens.
22:36Na dann, viel Spaß.
22:38Danke.
22:53Danke.
22:54Eins sag ich dir.
22:58Ich stehe zu dem, was ich gemacht habe.
23:00Da kannst du machen, was du willst.
23:02Können wir darüber daheim weiterreden, bitte?
23:07Hildegard,
23:08auf dem Schützenfest gibt's überhaupt kein anderes Thema mehr.
23:11Alle reden nur noch darüber,
23:13wie du das Bierfass angezapft hast.
23:16Siehst du das?
23:17Und das ist erst der Anfang von dem Kesseltreiben.
23:19Ich weiß doch, wie die Leute hier sind.
23:21Und sie haben sie bei diesem Blödsinn auch noch unterstützt.
23:27Hildegard ist eben eine moderne, mutige Frau
23:30und keine Dienstmarkt aus dem 19. Jahrhundert.
23:33Sonst, das sind doch alles alte Zöpfe.
23:40Hotelfürstenhof Rezeption Sonnbichler,
23:41was kann ich für Sie tun?
23:43Ah, Frau Reichenbecher.
23:46Ja, Moment, ich schau gleich einmal nach.
23:48Ich versetze die Küche.
23:51Wie wär's damit?
24:03Nein, nein, ich koche niemals mit Kochmütze.
24:06Herr Konopka,
24:06es geht doch nur um die Atmosphäre,
24:08die wir kreieren wollen.
24:10Versuchen Sie's.
24:12Mir zulieber.
24:12So.
24:22Ah, Sekunde.
24:25Ja, perfekt.
24:27Und jetzt, äh, lüften Sie doch mal die Kochmütze,
24:30so als würden Sie Ihre Gäste begrüßen.
24:33Guten Abend.
24:34Äh, ja, gar nicht schlecht.
24:37Vielleicht noch ein bisschen feuriger?
24:40Stellen Sie sich am besten einfach vor,
24:41ich wäre eine schöne Frau,
24:43die Sie beeindrucken wollen.
24:45Aber das sind Sie doch.
24:47Na, da müssen Sie sich ja gar nicht großartig verstellen.
24:53Guten Abend.
24:55Perfekt.
24:56Und jetzt kommt das Wichtigste.
25:02Gegen Ende der Backzeit öffne ich den Ofen.
25:07Und klopfe dreimal.
25:10In die Auflaufform.
25:12Ah, weiter, weiter.
25:15Wackelt das Zuflee?
25:16Dann gebe ich ihm noch ein paar Minuten.
25:17Erst wenn das Zuflee sich kaum noch bewegt,
25:21ist es perfekt.
25:22Dann
25:23bedecke ich es mit einem warmen Tuch
25:26und
25:28serviere es
25:34sofort.
25:38Sensationell.
25:41Vielen Dank.
25:41Ah.
25:47Ganz allein?
26:05Merkwürdig, oder?
26:06Wer macht so was?
26:08Die Frage habe ich mir bei Goran schon öfter gestellt.
26:10Aber jetzt habe ich wirklich das Gefühl,
26:12er wird langsam kaka.
26:15Vielleicht bin ich daran nicht ganz unschuldig.
26:17Ich habe Goran geraten,
26:19seine eigenen Erfahrungen zu machen
26:20und nicht die von anderen zu kopieren.
26:22Es war doch klar,
26:23dass dann sowas dabei rauskommt.
26:25Na, entschuldige mal.
26:26Konnte doch keiner ahnen,
26:27dass er dann ausgerinnert
26:27alleine Würste brutzeln geht.
26:30Wahrscheinlich braucht Goran
26:31einfach mal wieder eine richtige Beziehung.
26:33Manchen Leuten tut es nicht gut,
26:34alleine zu sein.
26:36Und eine Freundin richtet es dann, oder was?
26:37Ja.
26:39Du warst auch ziemlich schräg drauf,
26:40bevor du mit mir zusammengekommen bist.
26:42Das sagt die Richtige.
26:44Ohne eine Frau an eurer Seite
26:45kommt die Kerle doch auf die Seltsamste.
26:47Ich komme auch heute noch
26:55auf die verrücktesten Ideen.
26:58Was hast du vor?
27:01Was glaubst du denn?
27:07Hier?
27:10Stimmt,
27:11könnte ich ja jederzeit hier mit reinkommen.
27:12Soviel zu deinen verrückten Ideen.
27:18Monsieur
27:18Wiedermann.
27:19Herr Schuster?
27:38Haben Sie einen Moment?
27:39Sicher?
27:40Ich will auch gar nicht lange drum herum reden.
27:42Ich merke, wie Sie versuchen,
27:45sich zwischen die Zombichlers zu drängen.
27:47Und ich finde es mehr als unangemessen.
27:49Herr Pfarrer,
27:50nur weil ich bei Ihnen gebeichtet habe,
27:52was ich für Hildegard empfinde,
27:53geht Sie das Ganze noch lange nicht zu achten.
27:55Nein, nein, nein.
27:56So einfach ist das alles leider nicht.
27:57Das Beichtgeheimnis bedeutet,
27:59dass Sie den Mund halten müssen.
28:01Habe ich mich klar ausgedrückt?
28:03Entschuldigung,
28:05reden Sie mit Ihrer Tochter genauso?
28:07Treiben Sie es nicht zu weit,
28:08Pfarrer Wittgassen.
28:09Immerhin versucht sie,
28:10sie für unmöglich erklären zu lassen.
28:12Der psychologische Gutachter
28:13hat mich für geistig gesund erklärt,
28:15wenn ich Sie daran erinnern darf.
28:17Einen Grund muss es doch geben,
28:18warum Ihre Tochter Sie so verhält.
28:20Was mit meiner Tochter los ist,
28:21weiß ich nicht.
28:22Aber eins weiß ich.
28:24Wenn Sie kein Ärger haben wollen,
28:26dann halten Sie sich aus meinen Angelegenheiten raus.
28:30Guten Tag.
28:33Ähm, ja, lächel mal.
28:56Ich weiß, es ist nicht leicht.
29:05Da hampelt jemand mit einer Kamera vor einem rum
29:07und man soll ständig grinsen
29:08wie ein Hohenig-Kuchen-Färter.
29:11Ähm, stell dir doch am besten vor,
29:13ich bin gar nicht da.
29:15Leichter gesagt, das getan.
29:18Schließ mal die Augen.
29:19So, und jetzt denk an was Schönes.
29:26An was ganz besonders Schönes.
29:28Ich fürchte, so wird das nicht funktionieren.
29:37Schau mal, Pauline.
29:39Wir wollen doch beide dasselbe.
29:41Am Ende sollen bezaubernde Fotos von dir
29:43auf der Website stehen,
29:44auf denen du hinreißend gut aussiehst.
29:47Sonst wäre ich doch völlig unprofessionell.
29:49Oder?
29:50Schon?
29:51Eben.
29:53Das funktioniert aber nur, wenn du mir vertraust.
29:55Also, öffne dich.
29:57Okay?
29:59Auch nur für die Dauer dieser Fotosession.
30:02Ich versuch's.
30:04Es geht ja um den Fürstenhof.
30:06Genau.
30:06Denk doch am besten, äh,
30:11an Leonard.
30:14Wenn dir das hilft.
30:20Wow.
30:22Super.
30:23Jetzt bist du bezaubernd.
30:25Ähm, nochmals Profil?
30:30Ja.
30:32Sehr schön.
30:36Oh, Gott, tut das weh.
30:40Wie haben Sie das überhaupt geschafft?
30:43Also, ich bin über glühende Kohlen gelaufen.
30:46Bitte?
30:47Ich bin über...
30:49...gelaufen.
30:50Was?
30:51Was sind Sie gelaufen?
30:52Ich bin über glühende Kohlen gelaufen.
30:56Ach so.
30:57Aber mit der richtigen Technik
30:58dürfte eigentlich nichts passieren.
31:01Technik?
31:02Wussten Sie das nicht?
31:05Ähm, ich habe doch jetzt
31:06dieses Musical-Casting
31:07und
31:08da habe ich mich sehr intensiv
31:09drauf vorbereitet.
31:11Kann ich...
31:12Ach so, Sie denken,
31:13Ihre verkohlten Füße
31:14machen Ihnen jetzt einen Strich
31:15durch die Rechnung.
31:16Keine Sorge,
31:16so schlimm ist die Verbrennung nicht.
31:19Und war das eine Mutprobe
31:20oder warum haben Sie das getan?
31:22Können Sie was für sich behalten?
31:25Schweigepflicht.
31:26Ich wollte Frau Schweitzer beeindrucken.
31:28Ich wollte
31:28irgendwas haben,
31:30womit ich bei ihr punkten kann.
31:31Ach so, ja.
31:33Gut, ich habe auch schon
31:34eine Menge
31:34Schwachsinn
31:36für
31:37gewisse Frauen gemacht.
31:39Echt?
31:39Was denn?
31:40Oder
31:40klingt das jetzt zu indiskret?
31:42Gut, ich
31:43kann Ihnen aber zumindest verraten,
31:45warum es in meinen Beziehungen
31:45meistens nicht geklappt hat.
31:47Ich war entweder mit
31:49jungen Frauen zusammen
31:51oder
31:51älteren.
31:54Naja,
31:55ich denke,
31:55ich werde mich in Zukunft
31:56eher gleichaltiger orientieren
31:58und
32:00ohne Ihnen
32:01zu nahe treten zu wollen.
32:03Aber in diesem Falle
32:04würde ich Ihnen
32:05das auch empfehlen.
32:07Sie finden also,
32:09Frau Schweitzer ist zu alt für mich?
32:11Ich sage dazu nichts.
32:14Aber es liegt bei Ihnen.
32:15Diese Patricia Dietrich,
32:39wie kommt es eigentlich,
32:40dass du ausgerechnet
32:40sie mit unserem Marketing
32:41beauftragt hast?
32:42Was hätte er dagegen gesprochen?
32:46Wenn ich mich richtig erinnere,
32:49hat sie nur ein abgebrochenes
32:50Jurastudium vorzuweisen.
32:52Und du hast bisher auch nicht
32:54sehr viel von ihr gehalten.
32:55Die hat ein exzellentes
32:56Gutachten abgeliefert
32:57bezüglich des Hotelumbaus.
32:59Und ich glaube,
32:59dass sie wesentlich mehr drauf hat,
33:01als ich bisher dachte.
33:04Bist du etwa eifersüchtig?
33:07Wenn du so lange wie ich
33:09mit Werner verheiratet gewesen wärst,
33:11wüsstest du, warum ich bei so was
33:12sehr schnell misstrauisch werde?
33:15Er hat nämlich auch einmal
33:16eine Dame mit unserer PR beauftragt
33:18und mich dann mit ihr betrogen.
33:22Aber du weißt schon,
33:23dass ich anders bin als dein Ex-Mann.
33:25In allen Belangen.
33:27Lässt sich nicht leugnen.
33:29Und dass ich ein halbes Leben
33:30darauf gewartet habe,
33:32mit dir zusammen zu sein.
33:34Das sind wir doch noch gar nicht.
33:35Das macht nichts.
33:38Auf eine Frau wie dich
33:39lohnt es sich zu warten.
33:40Da bin ich.
34:02Hi.
34:04Hi.
34:17Aber was hast du denn vor?
34:23Ich werde dich nie wieder loslassen.
34:26Wie war dein Tag?
34:28Ganz gut.
34:29Ich bin gespannt auf die Fotos.
34:32Hast du Angst,
34:33dass sie dich schlecht aussehen lassen wird?
34:35Sie hat sich schon Mühe gegeben,
34:36sehr freundlich zu sein.
34:38Aber ich traue ihr nicht.
34:39Dafür ist so viel passiert.
34:41Wenn sie Blödsinn macht,
34:43dann nehme ich die Fotos
34:43sofort aus dem Netz.
34:45Danke.
34:46Was bist du doch für ein starker,
34:51souveräner,
34:53gut aussehender,
34:54charmanter,
34:56kluger Mann.
34:57Und da hört es jetzt auf?
34:59Die Frage ist,
35:02ob du gut küssen kannst.
35:03Und hier sehen Sie
35:16die komplett verblöderte Tortentussi,
35:21die doch tatsächlich
35:22glaubt,
35:24der hinreißenden PR-Lady
35:27den Mann streitig machen zu können.
35:32Was machen Sie denn hier?
35:37Ich bin seit heute zuständig
35:39für die PR.
35:42Öffentlichkeitsarbeit.
35:45Interessant,
35:46was man so für Jobs bekommt,
35:48ganz ohne Abschluss.
35:52Na, an Ihrer Stelle
35:53würde ich mal drüber nachdenken,
35:54warum Sie hier
35:55den Putzlappen schwingen.
35:57Apropos,
35:57könnten Sie das eventuell
35:58in zwei bis drei Stunden machen?
35:59Ich möchte jetzt nicht gestört werden.
36:01Das ist das letzte Zimmer,
36:02was ich noch machen muss,
36:03bevor ich Feierabend machen kann.
36:05Tja.
36:07Sie können auch einfach
36:10nebenbei weiterarbeiten.
36:14Also, wenn Sie jetzt
36:14keinen Ärger wollen,
36:15verziehen Sie sich.
36:16Und zwar sofort.
36:17Ich habe Ihnen doch
36:18gerade schon erklärt,
36:20dass das Büro
36:20heute noch geputzt werden muss.
36:22Und zwar von mir.
36:23Jetzt.
36:25Wie da setzen Sie sich
36:26hier gerade meiner Anordnung?
36:28Sie sind nicht meine Chefin,
36:30also können Sie mir
36:31auch nichts anordnen.
36:32Hm.
36:34Na, wenn das so ist,
36:35würde ich sagen,
36:35rufen Sie doch am besten
36:36mal direkt Herrn Stahl an
36:38und überzeugen Sie sich davon,
36:40dass ich sehr wohl befugt bin.
36:43Jetzt.
36:44Um die Uhrzeit.
36:46Tja.
36:46Er wird sicherlich
36:47nicht sonderlich begeistert
36:48darüber sein,
36:49aber was soll man machen,
36:50nicht wahr?
36:51Wenn das Personal
36:51aufmüpfig wird.
36:53Ich wähle schon mal.
36:54Das ist schon okay.
37:04Geht doch.
37:04Das ist schon mal.
37:34Das ist schon mal.
38:04Was ist eine solche Unverschämtheit?
38:12Das darf nicht wahr sein.
38:18Guckt dir das an.
38:25Na, das nenne ich doch mal einen gelungenen Auftritt im neuen Amt.
38:29Glückwunsch, Herr Saalfeld.
38:30Wir haben das Bichlheimer Lokalgeschehen ja mal so richtig aufgemischt.
38:35Herr Stahl, warum kümmern Sie sich nicht um Ihre Angelegenheiten?
38:38Genau, das habe ich jetzt vor.
38:40Erstmal werde ich mit Charlotte in aller Ruhe frühstücken
38:42und dann werde ich den ganzen Tag dieses herrliche Hotel
38:45wie ein Kapitän auf der Brücke steuern.
38:49Aber was erzähle ich Ihnen das alles?
38:50Sie wissen ja, wie das ist.
38:52Als Ex-Direktor und Ex-Ehemann.
38:56Schönen Tag.
38:57Lass uns schön auf, dass Sie Ihren Kahn nicht absaufen lassen, Herr Kapitän.
39:03Keine Sorge, der Fürstenhof ist unsinkbar.
39:06Glaubt ihr, der Kapitän der Titanic auch?
39:07Pauline Jentsch ist nicht nur eine bezaubernde und äußerst beliebte Kollegin,
39:19sondern auch ein aufsteigender Komet am internationalen Konditorenhimmel.
39:23Kosten Sie Ihre atemberaubenden und liebevoll zubereiteten Kuchen, Torten, Pies und Cupcakes
39:29und Sie wissen, warum es Gäste gibt, die für dieses sinnliche Erlebnis
39:34stundenlange Anreisen auf sich nehmen, nur um ein einziges Stück davon genießen zu können.
39:41Also man kann jetzt nicht sagen, dass sie dich in die Pfanne haut.
39:43Nee, sie lobt mich über grünen Klee.
39:46Einen schmeichelhafteren Text hätte ich als seine beste Freundin auch nicht schreiben können.
39:50Tolles Foto.
39:52Sie hat sich wirklich sehr professionell verhalten.
39:55Ja, sie weiß, wenn sie dich runter macht, schneidet sie sich ins eigene Fleisch.
39:58Mensch, vielleicht war Ihre Entschuldigung ja doch ernst gemeint.
40:03Na, das wird sich zeigen.
40:10Ist eine tolle Seite.
40:11Du, aber ich muss weiterarbeiten, okay?
40:13Ciao.
40:19Die Frau hat wirklich ein verdammt gutes Auge, was?
40:23Naja, von mir kamen ja überhaupt keine schlechten Fotos, Mann, was?
40:26Du, weißt du was, ich lese das nochmal vor, oder?
40:29Tu, was du mir nicht lassen kannst.
40:31André Konotka, der einzigartige Küchenmeister, dessen Fertigkeiten im gesamten Landkreis konkurrenzlos sind,
40:39ist ein wahrer Magier an dem Tupfen.
40:42Mir wären solche Dupfelgeleien aber peinlich.
40:46Weißt du, du könntest dich einmal für mich freuen.
40:48Ich will ja gar noch mal, ich habe ganz andere Sorgen.
40:50Ich muss zusehen, wie ich das hier wieder aus der Welt kriege.
40:53Also, ich will ja nicht drauf rumreiten, aber ich habe dich gewarnt.
41:01Jetzt stehst du da wie ein Volltrottel, der zu feige ist, ein Fass anzustechen
41:05und bis zur nächsten Gelegenheit warten muss, um das wieder geraden zu...
41:09Das geht nicht.
41:11Die nächste Gelegenheit ist der Maibaum-Anstich nächstes Jahr.
41:15Solange kann ich nicht in der Öffentlichkeit als Depp dastehen.
41:18Sag mal, hörst du mal auf, hier ständig Kekse zu naschen?
41:20Oder wirst du beim nächsten Pressetermin auch noch eine schlechte Figur machen?
41:23Frustfriss, das solltest du als Koch wissen.
41:26Du unternimmst jetzt erst mal gar nichts.
41:28Alles, was du jetzt machst, lässt sich in der Öffentlichkeit nur noch lächerlicher dastehen.
41:33Werden wir ja sehen.
41:38Sie haben Frau Jentsche wirklich außerordentlich positiv dargestellt.
41:42Was dachten Sie denn?
41:44Ich dachte, Sie wollten ihr den Rang ablaufen.
41:47Wenn man niemanden vorher auf einen hohen Sockel gestellt hat, fällt er danach umso tiefer.
41:54Bitte?
41:58Jetzt wären Sie mir beinahe auf den Leim gegangen, was?
42:02Nein, ich wollte natürlich einfach gute Arbeit abliefern.
42:06Pauline ist gut und außerdem sieht sie wirklich bezaubernd aus.
42:09Da musste ich nur noch ein bisschen Zucker drüber streuen und sie ins beste Licht rücken.
42:15Und es hat Ihnen gar nicht in den Fingern gejuckt, ein etwas unvorteilhafteres Foto zu nehmen und einen Miesentext zu schreiben?
42:23Nein, wirklich nicht.
42:25Warum auch?
42:27Ich möchte mich mit ihr vertragen.
42:28Alles andere wäre doch kindisch.
42:31Sie scheinen wirklich was dazugelernt zu haben.
42:33Warten Sie es mal ab.
42:37Wenn ich Sie erst mal dazu gebracht habe, hinter der Bar zu stehen, werde ich da aber einen noch viel schmeichelhafteren Text schreiben.
42:43Diesen Text, Schätzchen, wird es nie geben.
42:47Das werden wir sehen.
42:57Was machst du denn du da?
42:59Ach, diese blöden Wachsflecken.
43:00Wie kommen die da hin?
43:05Keine Ahnung.
43:06Ich nehme an, der Goran, der da gerade auf seinem Erleuchtungstrip.
43:11Wer sollte denn sonst mit irgendwelchen Kerzen hier durch die Gegend geißen?
43:14Schau dir das an.
43:16Mensch, das ist aber hübsch geworden.
43:18Ach, das ganze Dorf hat nur ein einziges Thema.
43:22Alle zerreißen sich das Maul über Hildegard Sonnbichler,
43:26die unbedingt beim Schützenfest das erste Fass anzapfen musste.
43:29So steht das bestimmt nicht in der Zeitung.
43:33Wenn hier einer schlecht wegkommt, dann ist es bestimmt unser neuer Herr Bürgermeister.
43:39Sag mal, ärgern dich deine Stammtischbrüder?
43:42Alphons, als die erste Pilotin gestartet ist, möchte ich nicht wissen, was damals für ein Aufschrei durch die Männerwelt gegangen ist.
43:54Ach, siehst du dich jetzt auch noch als so eine Art Pionierin?
43:57Wir Frauen haben schon immer ein Rückgrat gebraucht, um in der Gesellschaft zu landen.
44:08Seit dieser Eberhard da ist, da gibt's dauernd nur Ärger.
44:13Und genau darauf legt's der Kerl auch an.
44:15Was hat denn der jetzt damit zu tun?
44:17Ach, Hildegard, wenn der dich nicht ermutigt hätt, dann hätt's doch du das Fass nie angestochen.
44:22Der will, dass wir uns ständig in den Haaren liegen.
44:25Also jetzt bist du richtig ungerecht.
44:26Weißt, vornrum, da tut er immer so harmlos und so nett.
44:30Und in Wirklichkeit ist er einfach nur jemand, der gern zwietracht sich.
44:32Jetzt hörst du aber auf, der Eberhard ist ein liebenswürdiger Mensch.
44:36Ja, freilich.
44:36Und ich finde es sehr ungerecht von dir, dass du den als Blitzableiter benutzt für deine schlechte Laune.
44:44Gut, wenn das so ist, dann geh ich jetzt lieber in meine Arbeit.
44:48Also, bis später.
45:06Wie geht es dir denn?
45:30Nett, dass Sie fragen.
45:33Hast du jetzt noch irgendwelche Nebenwirkungen gezeigt?
45:35Also, körperlich ist eigentlich alles wieder gut.
45:40Aber?
45:42Der Sturz hat irgendwas in mir ausgelöst.
45:44Auf einer höheren Ebene.
45:46Oh Gott, das klingt doch irgendwie idiotisch.
45:49Nein, überhaupt nicht.
45:51Es geht vielen Menschen so, die eine ähnliche Erfahrung gemacht haben.
45:55Ich denke ganz, plötzlich ganz anders über meine Zukunft nach.
45:59Früher, da bin ich immer nur von Engagement zu Engagement gehechtet.
46:02Und jetzt?
46:05Können Sie sich vorstellen, dass ich hinterm Tresen stehe?
46:13In der Pianobar?
46:15Als Barkeeperin?
46:17Natürlich.
46:18Warum nicht?
46:20Im Ernst?
46:21Ja, natürlich.
46:22Also, bei Ihrem temperamentvollen Charme.
46:28Na ja, Ihrem hinreißenden Aussehen.
46:32Und Ihre Fans natürlich.
46:34Wir haben noch so viele Fans.
46:35Ich bin mir sicher, die Pianobar wäre voll.
46:38Nee, oder?
46:38Mir sagen, ich soll mich an gleichaltrige Frauen halten, damit Sie frei waren, weil Frau Schweitzer
46:44haben, oder was?
46:44Herr Kalfreiner, beruhigen Sie sich!
46:46Das ist ein Missverständnis!
46:47Ich herkomme!
46:48Lässt mir sich sowas nicht gefallen!
46:50Bitte, Herr Kalfreiner!
46:51Nein!
46:51Aufhören!
46:52Aufhören!
46:53Auch wenn Sie, Frau Sombichler, weiterhin das Ergebnis des psychologischen Gutachtens verschweigen,
47:04um länger hierbleiben zu können, das wird Sie nichts um Erfolg bringen, Herr Schuster.
47:09Warum höre ich mir das alles überhaupt noch an?
47:11Sie wird Ihre Gefühle niemals erwidern, ganz gleichgültig, weil Sie sich alles noch ausdenken.
47:16Warten Sie es doch einfach mal ab.
47:17Wir werden ja sehen.
47:20Und Ihnen wird das alles auch nicht gut tun?
47:21Lassen Sie mich jetzt hier in Ruhe essen, oder muss ich mich auf mein Zimmer zurückziehen?
47:32Herr Schuster, was sind das denn genau für Gefühle, die Sie für Frau Sombichler haben?
47:38Das wissen Sie doch!
47:40Schildern Sie sie mir doch mal, damit ich mich besser in Ihre Situation versetzen kann.
47:45Hildegard ist einfach die wunderbarste Frau der Welt.
47:51Und ich habe mich wieder völlig neu in sich verliebt.
47:57Bis über beide Ohren.
48:01Ohne die Hilfe der Frauen wäre Werner längst aufgeflogen.
48:06Solange er nicht auf deine Hilfe angewiesen ist, ist mir das egal.
48:10Hat die Hotelleitung nichts Besseres zu tun, als sich über mich lustig zu machen?
48:12Ich bin seit über 40 Jahren glücklich mit Alfons und ich gedenke das auch zu bleiben.
48:18Wenn man die Briefe von deinem Opa liest, dann kann man sich gar nicht vorstellen, dass er seine Elfriede so enttäuschen würde.
48:23Deswegen glaube ich auch, dass was anderes passiert ist.
48:27Was denn?
48:28Sagen Sie mal, was fällt Ihnen eigentlich ein, solche Sachen in meinem Haus anzustellen?
48:34Sie wissen Bescheid und wollen sich jetzt duellieren.
48:38Was ich sogar verstehen kann.
48:40Ich schwöre Ihnen, es war nicht gegen Sie persönlich, aber für meine Gefühle, da kann ich doch nichts.
48:46Ich schwöre Ihnen, es war nicht gegen Sie.