Derrick S07E09 - Via Genua

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Transcript
00:00Hier bei Lammers. Ein Augenblick, bitte. Herr Lammers, bitte Telefon.
00:24Ich komm.
00:30Ja, bitte.
00:43Hallo, wer ist da?
00:48Er ist noch zu Hause. Er ist noch zu Hause.
00:51Er ist noch zu Hause.
00:56Es war jemand am Apparat, aber er hat aufgelegt.
00:59Eine falsche Verbindung.
01:01Ja, seit Tagen falsche Verbindungen. Gestern Abend, heute Nacht und jetzt schon wieder.
01:06Der Anrufer vergisst sich zu entschuldigen.
01:08Ja, das tut er allerdings.
01:28Herr Rotte, rufen Sie mal mein Büro an.
01:51Hier bei Lammers. Ein Moment, bitte.
01:55Wer ist das?
01:56Herr Butze.
01:58Herr Huber, bitte.
02:03Achim?
02:04Ja, was gibt's denn?
02:05Achim, ich hatte wieder einen Anruf.
02:08Es wurde nach mir gefragt, aber wenn ich an den Apparat ging und mich meldete, wurde nicht geantwortet.
02:13Etwas ähnliches bei euch?
02:15Moment, da muss ich fragen.
02:16Herr Butze?
02:17Ja?
02:18Hatten wir Anrufe für Herrn Lammers, die etwas merkwürdig waren?
02:23Herr Butze sagt, es wurde zweimal nach dir gefragt, aber kein Name genannt.
02:27Ja, eine männliche Stimme.
02:30Akzent, Moment. Hatte der Mann einen Akzent?
02:33Das kann ich nicht sagen.
02:35Er sagt, ihm sei nichts aufgefallen.
02:38Gut, ich komme jetzt.
02:41Herr Rotte?
02:43Ja, bitte.
02:44Kein Essen heute, Herr Rotte. Ich esse auswärts.
02:46Und sollten wieder Anrufe erfolgen dieser Art, notieren Sie den Wortlaut, die Uhrzeit und alles, was Ihnen sonst noch auffällt.
02:53Ja, auch noch Herrn Lammers.
02:57Vielen Dank.
03:57Die Telefonanrufe beunruhigen dich?
04:00Mich beunruhigt alles, was ich mir nicht erklären kann.
04:09Was vermutest du?
04:12Meine Anwesenheit wird überprüft.
04:20Du hast einen Termin um zehn. Sollen wir den absagen?
04:24Ja, das habe ich mir auch schon überlegt.
04:27Sie sollten ins Hotel kommen.
04:29Vielleicht ist es nicht richtig.
04:31Wir rufen an, verabreden einen Anruf.
04:36Sie würden nach dem Brot fragen.
04:39Kann ich sagen, ich habe ein paar Telefonanrufe gehabt, die ich mir nicht erklären kann.
04:43Das kann ich nicht machen.
04:46Die würden sofort Manschetten kriegen und das ganze Geschäft wäre im Eimer.
04:50Herr Busse?
04:51Ja?
04:54Kann ich mal Ihren Wagen kriegen?
04:56Gerne, Herr Lammers.
05:15Kannst du den überhaupt fahren?
05:17Einen Vorteil hat er. Er ist unauffällig.
05:27Was machst du denn hier?
05:39Steigen Sie nicht in den falschen Wagen ein?
05:41Erzähl ihm vor dem Telefonanrufen.
05:53Was ist denn los?
05:54Was ist denn los?
06:24Was ist denn los?
06:54Was ist denn los?
07:25Danke.
07:27Sie können also nicht sagen, dass Sie einen Stock weg dieser Wäsche waren, Karl.
07:31Na gut, das war's auch schon. Vielen Dank.
07:36Also das Zimmermädchen weiß auch nichts.
07:38Vermutlich eine Todesursache, Stichwunden in der Herzgegend.
07:41Ich habe es mir schon mal vorgestellt.
07:43Ich habe es mir schon mal vorgestellt.
07:45Ich habe es mir schon mal vorgestellt.
07:47Ich habe es mir schon mal vorgestellt.
07:49Ich habe es mir schon mal vorgestellt.
07:51Ich habe es mir schon mal vorgestellt.
07:52Vermutlich eine Todesursache, Stichwunden in der Herzgegend.
07:56Ja, natürlich. Die Adresse hier ist richtig. Augsburger Platz 9.
08:09Lammes ist tot.
08:18Man hat ihn gefunden. Im Hotel.
08:23Herr Busse?
08:24Ja?
08:26Die Polizei ist auf dem Weg zu uns.
08:29Herr Lammes ist tot.
08:33Er ist ermordet worden.
08:38Sehen Sie zu, dass alle Akten, alle Bücher vorzeigbar sind.
08:43Können Sie mich darauf verlassen?
08:47Selbstverständlich, ja.
08:49Wir haben nur ein Konto.
08:53Verstehen Sie?
08:56Ja, ich weiß.
08:58New York und Zürich interessieren mich.
09:01Ja, natürlich.
09:05Ich muss sofort weg.
09:07Wo willst du hin?
09:08In seine Wohnung.
09:09Wir müssen mit der Möglichkeit rechnen, dass er eine Wohnung durchsucht von der Polizei.
09:12Bleib du hier.
09:13Sag, dass ich eine Verabredung nicht absagen konnte, ihn aber sobald wie möglich zur Verfügung stellen.
09:18Ja.
09:40Herr Rothe?
09:42Machen Sie doch auf!
09:48Herr Rothe?
09:58Herr Rothe?
10:13Was ist denn passiert?
10:18Was ist denn passiert?
10:49Sie sagen, Herr Lammes habe eine Verabredung im Hotel gehabt, aber Sie wissen nicht mit wem.
10:54Ich bin nur der Buchhalter.
10:56Wen die Herren treffen und was sie besprechen und worum es geht, das sagen sie mir nicht.
11:01Es gibt auch keinen Grund, es mir zu sagen.
11:04Und Sie wissen das auch nicht.
11:06Ich sagte Ihnen schon, ich bin nur zufällig hier.
11:08Ich bin befreundet mit Herrn Huber, dem Partner von Herrn Lammes.
11:11Da und der ist nicht da.
11:13Verstehe ich nicht.
11:14Ich habe am Tag der Verabredung mit ihm gesprochen.
11:16Verstehe ich nicht.
11:17Ich habe am Telefon mit ihm gesprochen.
11:19Ich habe, oder waren Sie das?
11:21Nein, ich war es nicht.
11:22Na gut, ich habe also mit Herrn Huber gesprochen.
11:23Ich habe ihm gesagt, dass wir vorbeikommen.
11:25Warum ist er nicht da?
11:27Er hat eine Verabredung, die er nicht mehr absagen konnte.
11:29Wissen Sie, wo er die Verabredung hat?
11:31Ist sie dort zu erreichen?
11:33Ich muss mich entschuldigen.
11:34Guten Tag.
11:35Ich hatte noch einen Termin.
11:38Ja, ich ...
11:41Ich bin völlig fassungslos.
11:42Ich bin völlig fassungslos.
11:44Außerstand auch nur einen klaren Gedanken zu fassen.
11:49Tot.
11:52Nein, umgebracht.
11:54Wie?
11:56Ja, der ...
11:59Der Mord wurde im Hotel verübt und ...
12:03Wir fragen uns jetzt natürlich,
12:06wen wollte Lammes da treffen?
12:08Er wollte sich da treffen mit einem alten Bekannten.
12:10Einem gewissen Lusenke.
12:12Der Mann ist Reiseschriftsteller.
12:14Herr Lammes hatte ihn auf einer seiner Reisen kennengelernt.
12:17Ich glaube, in der Sahara.
12:19Dieser Lusenke rief gestern an und sagte,
12:22dass er ein paar Tage in München ist.
12:24Kann ich bitte Ihren Ausweis sehen, Herr Lusenke?
12:27Bitte.
12:30Danke.
12:32Nehmen Sie doch Platz.
12:34Nein, so lange wird es gar nicht dauern.
12:35Dankeschön.
12:37Darf ich fragen, worum es geht?
12:38Sie hatten Besuch heute.
12:40Besuch? Nein.
12:43Ich erwarte allerdings Besuch.
12:45Sie hat sich offenbar verspätet hat.
12:47Er müsste längst hier sein.
12:49Mit wem sind Sie verabredet?
12:51Mit einem gewissen Herrn Lammes.
12:53Er hat sich noch nicht bei Ihnen gemeldet.
12:55So ist es.
12:57Irgendwas nicht in Ordnung?
13:00Herr Lammes ist tot.
13:02Er wurde hier im Hotel in einem Wäschewagen aufgefunden.
13:05Lammes tot?
13:09Sie sagen, man fand ihn in einem Wäschewagen.
13:13Heißt das, er ist ermordet worden?
13:15Ja, das heißt das.
13:17Woher kennen Sie Herrn Lammes und was wollte er jetzt bei Ihnen?
13:21Entschuldigen Sie, aber
13:23so schnell kann ich mich nicht darauf einstellen,
13:26dass jemand tot ist,
13:28den ich jeden Augenblick in diesem Zimmer hier erwarte.
13:31Ich bin einfach erschüttert.
13:32Was sind Sie von Beruf?
13:34Ich bin Schriftsteller.
13:36Genauer gesagt Reiseschriftsteller.
13:38Ich bereise vorwiegend Afrika,
13:40aber auch Südamerika, Mittelamerika
13:42und schreibe über meine Eindrücke Bücher.
13:45Es sind inzwischen an die 20.
13:47Woher kennen Sie Herrn Lammes?
13:50Ich habe ihn einmal unterwegs getroffen,
13:52in der Sahara, in einer Oase.
13:54Wir tauschten damals unsere Adressen aus.
13:57Und als ich jetzt nach München kam
13:59und mit einem Schriftsteller mitgekommen bin,
14:00und als ich jetzt nach München kam,
14:02um mit einem Verlag zu verhandeln,
14:04da erinnerte ich mich.
14:06Ich holte die Visitenkarte heraus,
14:08hier, hier ist sie übrigens,
14:10und rief ihn an.
14:12Er freute sich, mich wiederzusehen
14:14und verabredete sich mit mir für heute um 10 in diesem Hotel.
14:17Können wir die behalten?
14:19Bitte.
14:21Sagen Sie, was machte denn Lammes damals da
14:24in der Sahara?
14:26Wann war das übrigens?
14:28Das ist schon drei Jahre her.
14:30Er war dort als Tourist.
14:32Als Tourist, ja.
14:35Hat er Ihnen eigentlich damals gesagt,
14:37was er beruflich macht?
14:39Nur so viel, dass ich wusste, er ist Kaufmann.
14:43Was ich gar nicht bin.
15:00Was hältst du denn von dem?
15:02Na, wir werden ihn überprüfen.
15:05Sag mal, wo hat das Personal den Wäschewagen vermisst?
15:08Das ist schwer feststellbar.
15:10Es sind hier 150 Wäschewagen umlaufend.
15:12Ja, das habe ich befürchtet.
15:15Wer ist da, bitte?
15:17Ich bin's, Herr Rothen, der Polizei.
15:20Herr Rothen,
15:22ich bin's, Herr Rothen,
15:24ich bin's, Herr Rothen,
15:26ich bin's, Herr Rothen,
15:28ich bin's, Herr Rothen,
15:30Ich Glücklich und Glücklich.
15:32Ich Glücklich an Diebenbaumwelle.
15:35Guten Tag, Herr Rothen,
15:37das sind die Herren,
15:39die gerne die Wohnung sehen möchten.
15:41Goethe fehlt bisher.
15:43Guten Tag, danke.
15:49Ja, Herr Rothen ist der Diener von Herrn Lammer's.
15:53Fragen Sie mal zuerst wer da ist,
15:55bevor Sie die Tür eröffnen.
15:56Ich habe ein paar Fragen an Sie, Herr Rothe.
15:59Ich stehe Ihnen zur Verfügung.
16:02Eine Firma, die mit Maschinen handelt.
16:06Werkzeugmaschinen.
16:09Die nicht in Deutschland hergestellt werden.
16:12Sondern in Belgien.
16:14Und dann im Transit nach TIR-Abkommen durch die Bundesrepublik transportiert werden.
16:19Um in Genua verladen zu werden.
16:23Wohin?
16:25Nach Westafrika.
16:27Elfenbeinküste, Ghana, Togo und so weiter.
16:30Und uns will man erzählen, der ...
16:33Der Lamos war als Tourist da unten.
16:54Er hat alles gegeben.
16:58Sie wollte sein Herz.
17:02Sie folgte seinem Wunsch.
17:07Liebe und Tod.
17:11Ein Tanz ohne Hoffnung.
17:16Liebe und Tod.
17:21Ein Tanz für immer.
17:24Liebe und Tod.
17:27Liebe und Tod.
17:31Liebe und Tod.
17:32Liebe und Tod.
17:54Hallo, Vater.
17:56Ich packe gerade zusammen.
17:59Und bereite alles vor für meinen Vertreter.
18:02Der gar nicht so leicht zu finden war.
18:05Man redet doch immer davon, dass es zu viel Lehrer gäbe.
18:09Aber wenn man mal eine Vertretung braucht, dann hat man nichts als Schwierigkeiten.
18:15Du hast dich gleich ins Auto gesetzt?
18:16Ja, natürlich.
18:19Ich bin ein wenig ratlos.
18:23Es ist nur ein Bruder.
18:25Und er ist tot.
18:28Aber ich empfinde nichts.
18:30Ich spüre weder Schrecken noch Trauer.
18:34Und ich frage mich, ob ich mir das nicht vorwerfen muss.
18:39Aber wieso denn?
18:41Du hattest doch jahrelang keine Verbindung zu ihm.
18:44Und ich ...
18:46Ich kenne ihn gar nicht.
18:48Ich habe nur die blasse Erinnerung an einen Mann, der immer ein bisschen parfümiert wirkte.
18:55Stimmt das?
18:56Ja.
18:58Er war immer sehr elegant, wenn du das meinst.
19:01Und wollte immer, wie meine Mutter zu sagen pflegte, hoch hinaus.
19:07Hoch hinaus hat es ihn ja auch getragen.
19:12Fahren wir mit deinem Wagen?
19:13Ich habe immer ein paar Tage Urlaub genommen.
19:15Ich eine Woche. Dann ist hoffentlich alles erledigt.
19:18Vielleicht bleibt auch für uns ein bisschen was.
19:21Vielleicht so viel, dass wir das Dach neu decken lassen können.
19:26Ja.
19:31Und das ist mein Sohn Hans.
19:34Er arbeitet in der Stadtbücherei in Wasserburg.
19:37Nicht weit von dem Ort, wo ich Lehrer bin.
19:40In einer Grundschule.
19:41Mein Sohn hat mich hergebracht.
19:43Das ist nett, dass Sie gekommen sind.
19:44Bitte setzen Sie sich.
19:45Danke.
19:47Ja, also so wie es aussieht, sind Sie die einzigen Verwandten, die der Tote gehabt hat.
19:53Ja, die Familie ist klein geworden.
19:57Auch zu meinem Bruder hatten wir kaum eine Verbindung.
20:01Das alles hat uns sehr erschreckt.
20:05Naja, ich verstehe.
20:07Ihr Bruder hat ein Testament hinterlassen, das sich bei einem Notar in Verwahrung befindet.
20:12Aha.
20:13Ging es meinem Onkel wirtschaftlich sehr gut?
20:17Es ging ihm gut, ja. Er war ein vermögender Mann.
20:19Aber er wird ja sicher auch Verbindlichkeiten haben.
20:23Ich habe mir eine Woche freigenommen, um alles zu regeln.
20:28Ich habe meine Kinder, äh, die Schüler bis dahin in andere Hände geben müssen, was ich sehr ungern tue.
20:35Könnten Sie uns ein Hotel empfehlen, das nicht zu teuer ist?
20:40Ihr Bruder hat eine Wohnung.
20:43Sie werden dort erwartet.
20:50Das ist Herr Rothe, Diener Ihres Bruders.
20:54Er wohnte auch hier und wird Ihnen zur Verfügung stehen.
21:09Also, das...
21:10Ja, fühlen Sie sich hier ganz zu Hause?
21:12Ist ja jetzt Ihre Wohnung.
21:14Meine Wohnung?
21:15Das ist sie wohl nicht.
21:17Ich nehme sie gerne in Anspruch, bis zur Beerdigung.
21:20Wann wird das der Fall sein?
21:23Die Leiche ist noch nicht freigegeben.
21:25Man teilt uns das erst noch mit.
21:28Aha.
21:31Meine Wohnung, ja.
21:33Unsere Wohnung jetzt.
21:35Es sieht aus, als kriege ich mein Dach.
21:38Was sagst du dazu, Junge?
21:41In meinen Träumen hätte ich nicht gedacht, dass es ihm so gut gehen würde.
21:47Aber vermutlich wäre er lieber lebendig
21:51und würde darauf leichten Herzens verzichten.
21:57Ja, das nehme ich auch an.
21:59Sollen Ihnen, Herr Rothe, was machen?
22:00Haben Sie schon gegessen?
22:02Nein.
22:04Ja, das nehme ich auch an.
22:06Sollen Ihnen, Herr Rothe, was machen?
22:07Haben Sie schon gegessen?
22:08Essen?
22:09Man könnte hier essen?
22:11Herr Rothe kocht ausgezeichnet.
22:14Er ist doch Koch.
22:16Wollen Sie was trinken?
22:17Kaffee, Glas Wein?
22:18Moment.
22:20Moment, das geht mir alles zu schnell.
22:23Hunger habe ich im Moment überhaupt keinen,
22:25aber Kaffee...
22:28Ja, Junge, Kaffee.
22:30Ja, machen Sie uns mal einen Kaffee.
22:33Wenn man so einfach bestellen kann.
22:39Es geht um das Testament.
22:41Der Notar, mit dem ich schon gesprochen habe,
22:44schlägt Ihnen einen Termin für die Testamentseröffnung vor.
22:47Wäre Ihnen Donnerstag recht?
22:49Ja, aber...
22:51Aber ja, wie es richtig ist, notwendig ist.
22:57Wenn Sie mir erlauben, werde ich die Bestimmung des Testaments,
23:00also soweit Sie die Geschäfte der Firma betreffen,
23:03die Sie möglicherweise nicht ganz überblicken,
23:06mit Ihnen gemeinsam durchgehen.
23:09Sie sind sicher auf Beratung angewiesen.
23:12Tja, von Geschäften verstehen wir leider überhaupt nichts.
23:15Sie arbeiten?
23:16In einer Bücherei.
23:18Und Sie sind?
23:20Lehrer, Dorflehrer.
23:22Kenntnisse von kaufmännischen Dingen,
23:24wenn sie nicht ganz einfacher Art sind,
23:26dürfen Sie bei mir nicht voraussetzen.
23:29Das wird Helga sein.
23:30Ich habe Ihnen noch nicht gesagt, wer Helga ist.
23:32Helga Lupin ist eine Freundin Ihres Onkels, Ihres Bruders gewesen.
23:37Eine sehr gute Freundin, die fast schon zu Hause gehört,
23:40um es mal so zu sagen.
23:41Einen Moment, bitte.
23:50Was sind das für Leute?
23:51Ein Dorfschullehrer und sein Sohn.
23:53Sie sind ganz in Ordnung.
24:00Das ist Herr Lammers, der Bruder von Arthur,
24:02sein Sohn, Frau Lupin.
24:03Guten Tag.
24:04Guten Tag.
24:07Ich weiß nicht, was ich sagen soll.
24:08Ich kann es selbst nicht glauben.
24:10Was ich mir denken kann,
24:11wenn Sie meinen Bruder gekannt haben.
24:14Ich bin nur mal schnell vorbeigekommen,
24:16weil ich von Herrn Huber gehört habe,
24:17dass Sie dabei sind, die Wohnung zu beziehen.
24:19Ich will Sie nicht stören.
24:20Aber bitte nehmen Sie doch Platz.
24:22Nein, danke.
24:23Ich bin leider sehr in Eile.
24:24Ja, und wir haben ja auch alles besprochen.
24:26Ich gehe gleich mit.
24:27Vielleicht sehen wir uns heute Abend?
24:30Könnten wir nicht miteinander essen?
24:31Das ist eine gute Idee.
24:32Soll ich Sie abholen, so gegen acht?
24:34Ja.
24:36In Ordnung, vielen Dank.
24:38Alles gut, bis dann.
24:47Siehst du Schwierigkeiten?
24:48Ich weiß nicht.
24:49Jedenfalls hat er zugesagt,
24:50dass er das Testament mit mir bespricht.
24:53Allerdings weiß ich auch nicht, was drinsteht.
24:55Sind Sie draußen?
24:56Ja, wie sagt man?
25:01Siehst du sie?
25:02Ja.
25:04Können wir eben noch drüben?
25:08Bis heute Abend.
25:09Tschüss.
25:31Was sagst du nun?
25:33Ich weiß nicht, was ich sagen soll.
25:37Schau dir mal die Bilder an.
25:42Was hältst du davon?
25:44Soll ich mal fragen, ob sie echt sind?
25:47Was sie wert sind?
25:49Wen willst du fragen?
25:50Den Diener?
25:51Oh, Butler.
25:53Das können wir nicht machen.
25:55Menschenskinder.
25:58Das ist eine Wende, was?
25:59Eine Lebenswende.
26:03Haben Sie noch einen Wunsch?
26:05Ja, ich...
26:09Was haben Sie denn zu trinken?
26:13Sagen Sie mir, was Sie möchten.
26:17Sekt.
26:18Bevorzugen Sie trocken?
26:20Oder halbtrocken?
26:22Sie können auch Champagner haben.
26:25Champagner.
26:27Sehr wohl.
26:30Du, Hans.
26:32Also, der schafft mich.
26:53Die Firma Lammers ist eine Verkaufsorganisation.
26:56Sie hat ein Vertriebsnetz.
26:57Ja, aber was? Was wird vertrieben?
26:59Ja, alle möglichen Industriegüter.
27:01Das hört sich alles so allgemein an.
27:03Das ist so unklar.
27:05Ich warte noch auf Unterlagen.
27:07Die müssen jeden Moment kommen.
27:09Der aktuelle Lammers.
27:13Aha.
27:15Jetzt wird es schon interessanter.
27:17Da lag mir was vor gegen die Firma Lammers.
27:19Verdacht auf illegalen Waffenhandel.
27:22Na also.
27:24Der aber nicht bewiesen werden konnte.
27:25Lammers hat sich damals damit rausgeredet,
27:27dass er selber getäuscht worden ist.
27:29Er hat den Transport von Containern übernommen,
27:31ohne zu wissen, was drin war.
27:33Und was war drin?
27:35Handfeuerwaffen, automatische Waffen,
27:37Panzerabwehrraketen und so weiter.
27:39Aber Lammers kam aus der Sache damals heil heraus.
27:41Waffenhandel ist kein gutes Wort
27:43im Zusammenhang mit einem Mord.
27:45Wir benachrichten das BKA,
27:47geben alle Ermittlungen bekannt
27:49und dann arbeiten wir weiter.
27:51Als hätten wir es mit einem ganz gewöhnlichen Mord zu tun.
27:53Der Mörder, welche Motive er auch immer gehabt hat,
27:55und da recherchieren wir.
27:59Ich muss gestehen,
28:01dass ich selten so gut gegessen habe.
28:03Was für eine Küche.
28:05Was sagst du, Hans?
28:07Ganz deiner Meinung.
28:09Aber ausgesucht haben Sie.
28:11Das heißt, dass Sie vom Essen was verstehen.
28:13Vom Wein natürlich auch.
28:15Entschuldigen Sie,
28:17wenn ich eine gewisse gute Laune
28:19so offen zeige,
28:21aber ich habe meinen Bruder
28:23jahrelang nicht gesehen.
28:25Was es mir leichter macht,
28:27mich jetzt so gut gelaunt zu zeigen,
28:30muss ich mir nicht übel nehmen.
28:32Aber nein, durchaus nicht.
28:52Westafrika.
28:55Westafrika.
29:25Westafrika.
29:45Du siehst unseren Reiseschriftsteller?
29:47Ja, ich sehe ihn.
29:49Warum sitzt er nicht am Tisch von Rudolf Lammers?
29:52Hans, was sagst du dazu?
29:53Toll.
29:55Einfach toll.
30:23Polizei privat?
30:25Privat, also ehrlich gesagt nicht privat,
30:27weil ich im Dienst bin.
30:29Das kann ich kaum noch auseinanderhalten.
30:31Haben Sie sich die Band angesehen?
30:33Ja, ja, ich kenne diese Band.
30:35Ich habe sie schon oft gesehen.
30:37Sie sind ganz großartig.
30:39Finden Sie sich auch?
30:41Ja, richtig.
30:43Also das ist so ein Oberbegriff,
30:45der nicht viel aussagt.
30:47Ja, das ist so ein Oberbegriff,
30:49der nicht viel aussagt.
30:50Also das ist so ein Oberbegriff,
30:52der nicht viel aussagt.
30:54Außer, dass Ihnen das alles gefallen hat.
30:56Aber gefallen hat Ihnen wahrscheinlich nur die Exotik,
30:58das Ungewöhnliche.
31:00Aber ist Ihnen sonst was aufgefallen?
31:02Dann haben Sie ja ein Gefühl für die Melancholie,
31:04die sich da ausdrückt, die Tanz- und Musik.
31:06Für die Trauer.
31:08Diese Schwarzen da weinen.
31:10Das ist Weinen.
31:12Auch dort, wo der Weiße nur Musik hört.
31:15Also wissen Sie,
31:17das ist mir ein bisschen zu viel.
31:18Hat man Sie mit dem Bruder von Lammers bekannt gemacht?
31:21Lammers, erinnern Sie sich noch?
31:23Das ist der Mann, der Sie im Hotel aufsuchen wollte
31:25und der leider dabei umkam.
31:27Wo ist er?
31:29Da, jener Tisch dort.
31:31Sagen Sie, Herr Hubert, der Partner von Herrn Lammers,
31:33der hat sich nicht bei Ihnen gemeldet?
31:35Nein, das hat er nicht getan.
31:37Soll ich Sie miteinander bekannt machen?
31:39Kommen Sie.
31:46Das ist Herr Lusenke.
31:48Ach, Sie sind das.
31:50Entschuldigen Sie,
31:52dass ich versäumt habe, Sie anzuhupen
31:54oder aufzusuchen.
31:56Ich hatte einfach den Kopf zu voll.
31:58Darf ich vorstellen, das ist Herr Lammers,
32:00der Bruder und sein Sohn.
32:02Sehr erfreut.
32:04Wir sind die einzigen Verwandten des Toten.
32:06Wollen Sie nicht platzen?
32:16Herr Hubert.
32:18Kommen Sie nur weiter, Herr Hubert.
32:20Guten Tag.
32:22Hübscher Abend gewesen gestern, nicht?
32:24Ja.
32:26Bitte.
32:35Sagen Sie, Herr Hubert,
32:37Sie haben Herrn Lammers gleich am ersten Abend
32:39in das Hotel geführt,
32:41in dem sein Bruder ermordet wurde?
32:44Ja.
32:45Ja, das,
32:47das mag ungewöhnlich sein,
32:49ist aber andererseits
32:51auch verständlich.
32:54Ich wollte ihn informieren.
32:56Na ja.
32:58Worauf er ja schließlich ein Recht hat.
33:00Außerdem
33:02haben die beiden Brüder kaum
33:04Verbindung miteinander gehabt,
33:06sodass von Trauer
33:08nicht die Rede sein konnte.
33:10Herr Lammers war ja,
33:12wie Sie sicherlich bemerkt haben,
33:13ganz, ganz munter.
33:15Dem ist ja auch so etwas
33:17wie ein Glückslos in den Schoß gefallen.
33:19Glückslos?
33:21Er ist doch der Herbe.
33:23Ah, ja. Ja, was erbt er denn eigentlich?
33:25Alles.
33:27Also alles, was an Aktiva da ist.
33:29Die Firma.
33:31Will er sie denn übernehmen?
33:33Meine, versteht er denn überhaupt
33:35irgendetwas von Waffenhandel?
33:39Was sagen Sie da?
33:41Was verkauft Ihre Firma?
33:43Herr Huber.
33:45Lammers ist tot.
33:47Sie haben jetzt die Gelegenheit,
33:49die Wahrheit zu sagen.
33:51Also hat der Mord an Lammers
33:53irgendetwas mit Waffenhandel zu tun?
33:55Nein, nein.
33:57Wie kommen Sie darauf?
33:59Ach so, Sie meinen die Sache,
34:01ja gut, also damals, das stimmt.
34:03Wir hatten mal ein Verfahren
34:05wegen illegalen Waffenhandels.
34:07Aber man konnte uns,
34:09also der Firma, Herrn Lammers,
34:11nichts nachweisen
34:13über das Liebsnetz.
34:15Übernehmen den Transport
34:17von Gütern jeder Art
34:19im Auftrag.
34:21Müssen uns also verlassen
34:23auf die Richtigkeit der Frachtbriefe,
34:25was internationaler Brauch ist.
34:27Und wohin liefern Sie Ihre,
34:29Ihre Güter?
34:31Bevorzugt in,
34:33in afrikanische Länder.
34:35Via Genua.
34:38Via Genua, ja.
34:41Herr Huber.
34:43Herr Lammers
34:45wollte Lusenke im Hotel treffen.
34:48Und jetzt frage ich Sie noch einmal,
34:50wer ist dieser Lusenke?
34:54Das wissen Sie doch,
34:56er ist Reiseschriftsteller.
34:58Ja, wir haben ein paar seiner Bücher hier.
35:00Aber vielleicht
35:02ist dieses Bücherschreiben
35:04auch nur eine Nebenbeschäftigung von ihm?
35:06Das, das,
35:08das ist mir unbekannt.
35:10Ich bitte zu berücksichtigen,
35:11dass ich
35:13einen kleineren Anteil
35:15an der Firma habe.
35:17Auch nicht immer vollständig informiert bin.
35:19Den Umfang aller Geschäfte nicht kenne.
35:21Den Überblick auch jetzt,
35:23da mir
35:25alle Unterlagen zur Verfügung stehen,
35:27noch nicht habe.
35:30Und Herrn Lusenke,
35:32den habe ich erst gestern Abend kennengelernt.
35:34Also ich bitte Sie,
35:36mir das zu glauben.
35:38Freut mich, dass Sie meiner Einladung gefolgt sind.
35:39Nur fast aus beruflichen Gründen,
35:41aber nicht nur deshalb.
35:43In unserer Stadtbücherei haben wir Ihre Bücher.
35:45Ich habe sie selbst gelesen.
35:47Ich interessiere mich sehr für Reisebeschreibungen.
35:50Wie jeden jungen Menschen,
35:52der in der Ferne das Abenteuer sieht.
35:54Ich beneide Sie um Ihre Erlebnisse.
35:58Als ich noch jung war,
36:00wurde meine Fantasie,
36:02meine Erlebnisfähigkeit in Anspruch genommen
36:04durch ganz vordergründige Bilder,
36:06von denen ich mich faszinieren ließ.
36:07Aber im Laufe der Jahre
36:09stellte sich eine andere Empfindung ein.
36:11Ich,
36:13der Reisende,
36:15wusste, dass er sich getäuscht hatte.
36:17Und
36:20ich bekam nun ganz langsam so etwas
36:23wie einen Gesamtüberblick
36:25über das menschliche Schicksal,
36:27den man ja in Industrieländern kaum noch bekommt.
36:30Ganz intensiv jedoch in den ganz armen Ländern,
36:33in denen besondere Verhältnisse herrschen.
36:35Ich sage nur ein paar Worte
36:37Korruption,
36:39Ausübung von Macht im eigenen Interesse,
36:43persönliche Bereicherung,
36:45völlige Unempfindlichkeit gegenüber dem Elend anderer,
36:48Fehlen an Verantwortung,
36:50Zustände, die man ändern sollte,
36:54ändern müsste.
36:57So,
36:59hier habe ich alles, was an Kritiken
37:01und Biografien über den Lusenke zu finden war.
37:03Schon durchgelesen?
37:05Ja, sehr gut, der Mann. Guter Schreiber.
37:07Die ihn für etwas überspannt halten.
37:09Naja, vielleicht ist das überhaupt die Voraussetzung,
37:11um schreiben zu können.
37:13Wir hätten da zwei Leute im Hotel zu überprüfen,
37:15eine Frau und einen Mann.
37:17Beide haben als Wohnort Hangar angegeben.
37:19Ja, mein Name ist Lucien,
37:21Jean Lucien.
37:23Und das ist meine Schwester,
37:25meine Schwester Aimée.
37:27Guten Tag. Bonjour.
37:29Sie wollten mich sprechen?
37:31Ja, es wird gar nicht lange dauern,
37:33wir haben nur ein paar Fragen.
37:35Sie beide sind französische Staatsbürger.
37:37Das sind wir.
37:39Entschuldigen Sie bitte unser schlechtes Deutsch.
37:42Nein, nein, Sie sprechen sehr gut.
37:44Wo haben Sie es gelernt?
37:46Wir haben uns immer interessiert für fremde Sprachen.
37:48Eine fremde Sprache öffnet Türen und Augen.
37:52Sprechen Sie noch andere Sprachen?
37:54Spanisch und Arabisch.
37:56Auch Afrikanische?
37:58Davon gibt es hunderte.
38:00Jeder Stamm hat seine eigene Sprache.
38:02Das wäre ein bisschen zu viel verlangt,
38:04aber ich beherrsche ein oder zwei Idiome.
38:07Sie leben in Tangier?
38:09Wir haben eine Adresse in Tangier,
38:11aber wir leben überall, wo wir sind.
38:15Ja, natürlich. Was machen Sie jetzt in München?
38:18Ich begleite meine Schwester, sie ist Malerin.
38:20Ich versuche zu organisieren eine Exposition, eine Ausstellung.
38:26Kann man mal sehen, was Ihre Schwester so gearbeitet hat?
38:29Aber gern.
38:31Tu veux montrer quelques tableaux, Monsieur?
38:33Pourquoi pas?
38:35Merci, mademoiselle.
38:37Merci.
38:43Es sind keine sehr angenehmen Bilder.
38:46Meine Schwester hat das gemalt, was Sie beeindruckt hat.
38:52Glauben Sie, dass man sich hier für solche Sujets interessieren könnte?
38:57Ja, also diese Frage kann ich leider nicht beantworten.
39:02Aber vielleicht haben Sie Einfluss.
39:04Oder könnten Einfluss nehmen.
39:07Es liegt viel daran, Interesse zu erwecken und Mitinteresse, Mitgefühl.
39:13Obwohl das eines der Dinge ist, die sich nur sehr schwer erzeugen lassen.
39:18Die Bilder sind sehr eindrucksvoll.
39:20Ja, sie sind eindrucksvoll.
39:22Aber im Elend dieser Bilder liegt auch so etwas wie eine Drohung.
39:25Ich empfinde das so.
39:30Vielleicht sollten wir ihn fragen, ob er die Malerin kennt.
39:33Ob er die Bilder kennt.
39:37Ja.
40:04Darf man gratulieren?
40:05Keine Ahnung, alles in Ordnung.
40:08Er hat sich erinnert, dass er einen Bruder hat und einen Neffen.
40:11Wir sind die alleinigen Erben.
40:13Haben Sie die Dokumente gleich mitbekommen?
40:15Ja, wir haben sie mitbekommen.
40:17Sie wissen ja, ich stehe Ihnen jederzeit zur Verfügung.
40:19Also wenn Ihnen helfen kann, sofort.
40:30Also jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr.
40:33Und was geht es da?
40:36Ja, ich ...
40:39Ich glaube, ich muss Sie da bekannt machen.
40:43Mit etwas ...
40:47Also mit etwas, das unbedingt geheim bleiben muss.
40:52Wir würden die allergrößten Schwierigkeiten bekommen,
40:55wenn auch nur das Geringste davon nach draußen dringt.
40:57Ja, ich verstehe nicht.
40:59Es geht da um ...
41:01Um Waffen?
41:02Mein Bruder hat mit Waffen gehandelt?
41:05Na ja, es war keineswegs seine Hauptbeschäftigung.
41:09Allerdings eine ...
41:11eine sehr attraktive Nebentätigkeit.
41:14Diese Papiere dürfen nicht in fremde Hände geraten.
41:17Sie sind absolut geheim, verstehen Sie mich?
41:21Es geht um Maschinengewehre, Munition, Sprengstoff.
41:26Es geht um Waffen.
41:29Die haben Sie doch schon gesehen.
41:31Ja, ja, das ist eine Ware,
41:34die gewünscht wird, die gebraucht wird,
41:37mit der gehandelt wird wie mit jeder anderen Ware auch.
41:40Das ist ganz normal.
41:42Normal.
41:44Aber Sie sagen doch, dass nichts bekannt werden darf.
41:47Natürlich nicht.
41:49Schauen Sie sich doch mal die Rückseite an.
41:52Kontonummern in der Schweiz.
41:55Fahren Sie doch mal nach Zürich
41:57und lassen Sie sich dort sagen, was Sie eigentlich haben.
41:59Entschuldigen Sie, würden Sie mir erlauben,
42:01die Papiere mal durchzusehen?
42:03Also ich wäre sehr interessiert daran,
42:05ein Dokument zu finden,
42:07das besonders geheime Informationen enthält,
42:10mit denen Sie sich nicht belasten sollten.
42:13Und um was geht es da?
42:15Ich bitte Sie doch, mich nicht danach zu fragen.
42:17Also tun Sie es nicht.
42:19Hören Sie, für diese Papiere hier
42:22tragen wir jetzt die Verantwortung.
42:24Sie wissen ja gar nicht,
42:26wofür Sie die Verantwortung übernehmen.
42:28Wollen Sie es wirklich wissen, ja?
42:30Dann kommen Sie mal ins Fenster und schauen es Ihnen aus.
42:40Was ist mit dem Wagen?
42:42Wer glauben Sie, hat Ihren Onkel umgebracht?
42:45Waffenhandel ist ein brutales Geschäft.
42:47Da stoßen die verschiedensten Interessen aufeinander.
42:49Wer sind diese Leute da unten?
42:51Ach nun bitte fragen Sie doch nicht.
42:53Die Mörder?
42:55Ja, es sind die Mörder.
42:56Ich tue, was diese Leute von mir verlangen.
43:27Ach, entschuldigen Sie bitte.
43:29Ich würde Sie sehr gerne zu einem Trinken einladen.
43:31Darf ich das?
43:34Sprechen Sie Deutsch?
43:36Er spricht nur Französisch.
43:38Ach, Sie kennen sich?
43:40Ich bin fast jeden Abend hier.
43:42Ich habe mich schon mit ihm unterhalten.
43:44Sie wollten ihn was fragen?
43:46Nein, ich wollte ihm nur sagen, wie gut er ist.
43:48Und, äh, ja natürlich, ich wollte ihn fragen, woher er kommt.
43:50Und, äh, ja natürlich, ich wollte ihn fragen, woher er kommt.
43:52Und, äh, ja natürlich, ich wollte ihn fragen, woher er kommt.
43:54Und, äh, ja natürlich, ich wollte ihn fragen, woher er kommt.
43:56Und, äh, ja natürlich, ich wollte ihn fragen, woher er kommt.
43:58Schauen Sie, ich wüsste gern, wer.
44:00Über seine Person.
44:02Über seine Person, ja.
44:04Ich glaube, da kann ich Ihnen helfen.
44:06Ich habe mich auch dafür interessiert.
44:08Er kommt aus einem kleinen Dorf in Westafrika.
44:10Aus einem Land, das seine Bewohner nicht ernähren kann.
44:12Aus einem Land, das seine Bewohner nicht ernähren kann.
44:14Er hat eine Möglichkeit gefunden zu überleben,
44:16was viele von Ihnen nicht können.
44:18Weil Sie nicht nur ein Opfer sind der Natur,
44:20sondern auch der politischen Verhältnisse.
44:22Und er nicht so leicht ändern kann.
44:24Und er nicht so leicht ändern kann.
44:26Und er nicht so leicht ändern kann.
44:28Es sei denn, mit Waffengewalt.
44:30Es sei denn, mit Waffengewalt.
44:32Das wäre mal was Neues.
44:34Das wäre mal was Neues.
44:36Ja, wirklich.
44:38Soll ich mal rauskommen?
44:40Ja, das geht schon.
44:42Komm, ich helfe dir.
44:44Komm, ich helfe dir.
44:46Komm, ich helfe dir.
44:48Komm, ich helfe dir.
44:50Komm, ich helfe dir.
44:52Komm, ich helfe dir.
44:54Was?
44:56Ist was?
44:59Nein, nein, ist nichts passiert.
45:01Aber ich merke mir mal die Nummer.
45:03Stopp.
45:04Stopp.
45:19Warum lässt er nicht die Papiere durchsehen?
45:23Er sucht irgendwas.
45:25Warum geben wir ihm nicht, was er sucht?
45:27Alles, was wir haben, müssen wir der Polizei übergeben.
45:29Polizei, Polizei.
45:31Vater, da ist jemand ermordet worden.
45:33Es besteht die Möglichkeit, die Mörder zu fassen,
45:35vor Gericht zu stellen.
45:37Ja, ja, ist schon klar,
45:39dass wir da an irgendetwas hereingeraten sind.
45:42Aber die Sache hat noch einen anderen Aspekt.
45:46Welchen?
45:48Es sieht so aus, als wäre es günstiger,
45:50für uns günstiger,
45:51wenn wir Augen und Ohren zumachen.
45:54Er sagt ja, die Leute da sind zufrieden,
45:57wenn sie das bekommen,
45:59was sie unbedingt haben wollen.
46:01Du willst ein Verbrechen decken?
46:03Ich will dir sagen, was ich will.
46:05Nichts verlieren.
46:07Von alledem nichts verlieren.
46:09Ich denke nicht daran.
46:11Ich will das alles behalten.
46:13Das Haus, den Wagen
46:15und die Konten in Zürich.
46:18Hallo?
46:19Hallo?
46:21Wer ist da?
46:23Melden Sie sich doch!
46:26Hören Sie, bitte hören Sie, es gibt die Liste.
46:29Ich habe sie gesehen, aber man will sie mir nicht geben.
46:32Hallo?
46:34Hallo!
46:37Stumm.
46:39Sie sagen einfach nichts.
46:47Was mache ich?
46:50Geh du doch noch mal zu diesem Rudolf Lammers,
46:53der muss mir helfen.
46:55Warum gehst du nicht selbst?
46:57Weil ich mir nicht mehr aus dem Haus traue.
47:01Das ist alles, was wir vom Notar bekommen haben.
47:04Und was wollte nun Huber unbedingt haben?
47:08Dies hier.
47:10Es enthält Namen und Adressen von Leuten.
47:13Wieso ist das so wichtig für ihn?
47:16Er sagte, davon,
47:17hängt sein Leben ab.
47:24Sie sagten, es stand ein kleiner Lieferwagen vorm Haus.
47:28Haben Sie das Kennzeichen?
47:30Nein, leider nicht.
47:32Können Sie beschreiben?
47:34Ja, Farbe Weiß.
47:36An der Fahrertür ein paar Buchstaben.
47:40Orangefarbener Streifen an der Stoßstange.
47:42Nichts zu finden.
47:44Nein, es ist nicht mehr da.
47:52Da unten steht der Wagen.
47:59Geh runter.
48:01Nein.
48:03Geh runter.
48:05Nein.
48:07Geh runter.
48:09Nein.
48:11Geh runter.
48:16Ich erkläre Ihnen alles.
48:20Liegt ja nicht an mir, dass ich Ihnen die Unterlagen nicht geben kann.
48:24Müssen Sie eben warten.
48:26Ich kann ja sagen, warum.
48:28Haben Sie vielen Dank. Danke.
48:31Ach, da sind Sie ja. Wir haben gerade nachgefragt, ob Sie im Hotel sind.
48:35Wie Sie sehen, ich bin im Hotel.
48:37Gut, womit Sie die Sache auch schon wieder erledigt haben.
48:40Ja.
48:47Erzählen Sie.
48:49Die Herren haben nach mir gefragt.
48:51Ja, nach Ihnen und nach Herrn Lucien.
48:53Was haben Sie genau gefragt?
48:55Ob einer der Herren einen Kleinbus fährt.
48:57Ich sagte ja, dass Herr Lucien einen solchen Wagen gemietet hat.
49:00Danke.
49:02Taxi stehen draußen?
49:04Ja.
49:11Oh mein Gott.
49:22Es handelt sich um einen weißen Kleinbus, Münchner Kennzeichen, Nordpol 53 69, Ende.
49:36Die stehen immer noch da.
49:38Soll ich runter gehen?
49:40Keinen Sinn, die kenne ich doch gar nicht.
49:46Allerdings, ich könnte Ihnen ein paar Zahlen schreiben.
49:50Du könntest Ihnen das dann bringen.
49:53Nein, nein, ich gehe.
49:56Ich kann Ihnen ja erklären, dass es nicht mein Fehler ist.
50:11Ja, danke.
50:13So, Sie haben den Wagen gefunden, er steht vor Lammers Büro.
50:16Tritt drauf.
51:11Wer hat den Wagen gefahren?
51:13Sie waren es nicht.
51:15Als wir Sie im Hotel trafen, war der Wagen bereits unterwegs.
51:18Halten Sie sich an das, was Sie vorgefunden haben.
51:21Ich habe am Steuer gesessen, mich haben Sie festgenommen.
51:24Und den armen Amadou.
51:26Den Drama.
51:28Der hüllt sich bis jetzt in Schweigen.
51:31Er weiß schon, dass ich für ihn rede.
51:33Nun, da die Zeit gekommen ist zu reden.
51:35Ich habe einige der ärmsten Länder in westlichen Afrika bereist.
51:39Mich nicht mit ihren malerischen Kulissen begnügt,
51:42sondern mich tief beeindrucken lassen von der Not.
51:47Von dem unglaublichen Elend vieler ihrer Bewohner.
51:50Und mich entrüstet über die Korruption,
51:53über den Missbrauch von Macht,
51:55derjenigen, die es in der Hand hatten, dem Elend zu begegnen.
51:59Und ich habe mich nicht mit ihren malerischen Kulissen begnügt,
52:02derjenigen, die es in der Hand hatten, dem Elend zu begegnen.
52:07Aber sie hatten nur ihren eigenen Vorteil im Auge.
52:11Sodass sich einige der ärmsten entschlossen,
52:14die Verhältnisse mit Gewalt zu ändern.
52:16Mit Waffengewalt?
52:18Ja, mit Waffengewalt.
52:20Sie verstehen schon richtig.
52:22Und unter diesen Leuten waren Jean Lucien und Emile Lucien.
52:28Dazu sage ich nichts.
52:29Sie stehen hier auf einer Liste.
52:32Sie stehen hier auf einer Liste?
52:34Darf ich Sie mal sehen?
52:41Woher haben Sie sie?
52:44Der Bruder von Lammers oder sein Sohn hat sie Ihnen gegeben?
52:47Sein Onkel ist ermordet worden.
52:51Die Leute, deren Namen hier auf dieser Liste stehen,
52:54haben Geld gesammelt, um Waffen zu kaufen.
52:56Bei Lammers.
52:57Haben sie gekauft hier und bar bezahlt.
53:00Aber Lammers hat sie betrogen.
53:02Er wollte das Geschäft zweimal machen.
53:05Die Waffen wurden am Bestimmungsort beschlagnahmt,
53:08weil der Empfänger verraten worden war von Lammers, von ihm selbst,
53:12der auch noch an diesem Verrat verdient hat.
53:17Es starben einige Leute dabei.
53:21Unter anderem
53:23zwei seiner Brüder und sein Vater.
53:39Wir fuhren nach München.
53:41Sie und die Luciens?
53:43Sie werden von mir keinen Namen hören.
53:46Wir fuhren nach München, um Lammers zur Rechenschaft zu ziehen.
53:49Er wusste, was ihm bevorstand.
53:52Versuchte, sich zu schützen,
53:54indem er uns sagte,
53:56er habe ein Dossier angefertigt mit all unseren Namen.
54:00Dieser Mann bedrohte uns.
54:03Das war sein Todesurteil.
54:06Er war ins Hotel bestellt worden.
54:10Ich selbst fuhr mit ihm hinauf.
54:15Sie sagten,
54:16Sie sagten, Sie kannten ihn.
54:19Ich hatte ihn niemals vorher gesehen.
54:27Wir stiegen beide im selben Stockwerk aus.
54:39Ich sah, wie er in ein Zimmer ging.
54:42In welches Zimmer?
54:43In mein Zimmer.
54:45Ich sagte Ihnen schon,
54:47dass Sie niemals einen anderen Namen von mir hören werden.
54:57Er war im Zimmer.
55:07Vergessen Sie nicht,
55:09zwei Brüder,
55:10und sein Vater.
55:19Ich suchte mir einen Wäschewagen,
55:22legte den Toten hinein,
55:25was nicht schwer war.
55:34Wartete auf einen leeren Fahrstuhl,
55:36und schob ihn hinein.
55:49Aber irgendetwas stimmt doch hier nicht.
55:52Huber hat ausgesagt,
55:54dass Lammers sich mit Ihnen im Hotel verabredet habe.
55:57Ja, nun höre ich, Sie haben,
55:59Sie haben ihn gar nicht gekannt.
56:01Nein.
56:02Das kann ich Ihnen erklären.
56:04Als der Tote im Wäschewagen entdeckt wurde,
56:06war ich längst unterwegs zur Wohnung von Lammers.
56:09Sie?
56:11Ja, ich.
56:13Ich suchte,
56:15wir suchten die Namensliste,
56:17mit der uns Lammers erpressen wollte.
56:19Wir glaubten nicht an den Notar.
56:21Aber genau danach suchte auch der Teilhaber von Lammers.
56:33Er zeigte sich in seiner Todesangst kooperativ.
56:37Er versprach uns in seiner Not,
56:39dafür zu sorgen, dass wir die Namensliste bekommen.
56:42Er nahm meinen Vorschlag an,
56:44auszusagen, dass Lammers mich besuchen wollte.
56:47Und warum wurde er dann doch noch erschossen?
56:50Er gab uns die Namensliste nicht.
56:52Er konnte sie Ihnen nicht geben.
56:55Zwei Tage später,
56:57kam Lammers zu uns.
56:58Er konnte sie Ihnen nicht geben.
57:01Zwei Brüder
57:03und sein Vater.
57:06Aber du hattest keine Geduld mehr.
57:08Und bei allem
57:10war die Luzienz nicht dabei.
57:16Sie stehen hier, an erster Stelle.
57:22Fragen Sie sich selbst.
57:24Sie haben das Hotel verlassen.
57:25Aber Sie werden nicht über die Grenze kommen.
57:55Untertitelung im Auftrag des ZDF, 2021
58:25Untertitelung im Auftrag des ZDF, 2021
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