Die Rosenheim-Cops (130) Staffel 8 Folge 4 - Zu Tode geprobt

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Die Rosenheim-Cops (130) Staffel 8 Folge 4 - Zu Tode geprobt

Der für seine kritischen Stücke angesehene Theaterregisseur André Klinger, 63, wird tot auf der Bühne gefunden. Bei ihrer Untersuchung finden Lind und Hofer heraus, dass der Regisseur kurz vor seinem Tod 20000 Euro erhalten hatte, von denen niemand aus seinem engeren Umfeld weiß woher. Tatverdächtig ist Großmetzger Brautmeier, dessen Geschäftspolitik Klinger in seinem letzten Stück anprangerte, was einen wütenden Streit zur Folge hatte. Aber warum hatte Klinger dieses Stück gegen Brautmeier geschrieben? Und wo ist das Manuskript des Stücks? Klingers Notebook ist verschwunden. Auch die Schauspielerin Elisabeth König kann den Kommissaren nicht weiterhelfen und leugnet hartnäckig, dass Klinger sie wegen der jüngeren Schauspielerin Nikola Kindermann verlassen wollte.
War Klingers Tod eine Eifersuchtstat? Ein Verdacht fällt auch auf den Kulturreferenten Franz Böhm, der das Stück in Auftrag gegeben hatte. Hat er Klinger bezahlt, damit er ein Stück gegen Brautmeier schreibt? Aber welches Interesse sollte Böhm daran haben? Und welche Rolle spielt die ehemalige Garderobiere Helene Zöckel, die nach Klingers kurzfristigem Auszug bei Elisabeth König einzog? Ein neues Licht fällt auf den Fall, als die beiden Cops das Manuskript des Bühnenstücks finden, denn offenbar hatte Klinger noch weitere Rosenheimer im Visier, mit denen er sich von der Bühne aus anlegen wollte.

Die Rosenheim-Cops (130) Staffel 8 Folge 4 - Zu Tode geprobt
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Transcript
00:00Morgen, André.
00:02Warst du die ganze Nacht hier?
00:07Du bist echt ein Arbeitstier.
00:10Schläfst nicht, isst nix.
00:13Also, wenn ich's gewusst hätt, hätt ich dir ein Frühstück mitgebracht.
00:18Hey, ich zoffer.
00:20Ich zoffer.
00:22Ich zoffer.
00:24Ich zoffer.
00:26Ich zoffer.
00:28Ich zoffer.
00:31Wir haben gleich Probe.
00:49Wie schaust denn du aus? Hast du eine Verabredung?
00:51Nein, ich geh zu einem Casting.
00:53Was für ein Casting?
00:54Das hab ich dir doch erzählt.
00:55Hast nicht.
00:56Geh frei, ich hab ja das.
00:58Hast nicht? Was willst du denn bei einem Casting?
01:00Da hat mir ein Kollege drauf angesprochen.
01:02Die brauchen für eine Anzeigenkampagne ein hübsches, unverbrauchtes Gesicht.
01:07Und da ist auch dich gekommen.
01:09Ja, du brauchst gar nicht so blöd schauen.
01:12Soll halt jemand vom Ort sein.
01:13Also deswegen.
01:15Ha, ha.
01:17Na ja, man denkt, ich schau mich mal an. Kost mir nix.
01:20So, jetzt muss ich aber los. Pfiat di.
01:22Pfiat di. Viel Spaß.
01:23Ach, übrigens, könnt ihr bis später werden.
01:25Den Stall müsst jetzt du halt bitteschön übernehmen, ja?
01:27Ist schon recht.
01:36Nee, was gibt's?
01:39Frau Kindermann, wann haben Sie einen Klinger das letzte Mal lebend gesehen?
01:43Gestern Abend. Bei der Probe.
01:46War außer Ihnen sonst noch jemand dabei?
01:48Nein. Wir waren die Letzten.
01:50Wenn wir fertig waren, bin ich nach Haus gegangen und er ist noch da geblieben.
01:55Wissen Sie, er hat oft bis spät in die Nacht gearbeitet.
01:59Wer ist eigentlich die Dame, die das vor Ihnen spielen sollte?
02:03Elisabeth König. Seine Frau.
02:06Also, sie waren ja eigentlich nicht verheiratet.
02:10Freundin, Lebensgefährtin, wie auch immer.
02:15Und warum haben Sie dann die Rolle?
02:17Weil's unpässig war nicht.
02:20Dann bin ich sozusagen eingesprungen.
02:23Aha.
02:25Was ist es halt im Theater?
02:27Das einen freut, das einen leid.
02:31Guten Morgen.
02:32Guten Morgen.
02:33Darf ich vorstellen, mein Kollege Hauptkommissar Hofer, Frau Kindermann.
02:36Grüß Gott.
02:37Frau Kindermann hat den Toten gefunden.
02:39Und Herr Hofer letztlich auch den Tatort.
02:42Sir, Herr Kindermann.
02:44Guten Morgen, die Herren.
02:45Guten Morgen, Frau Doktor.
02:46Morgen.
02:47Der Todeszeitpunkt war vor ca. neun Stunden.
02:50Also gegen ein Uhr morgens.
02:52Der Täter hat hier mit einem spitzen Gegenstand zugestochen
02:55und dabei die Halsschlagader verletzt.
02:57Er wurde bewusstlos und ist wahrscheinlich verblutet.
03:00Wie kommen Sie so eilig, Frau Doktor?
03:03Ja, ich muss zum Zahnarzt.
03:05Hoi.
03:06Hoi.
03:07Hoi.
03:08Viel Glück, Frau Doktor.
03:09Hoi.
03:10Vielen Dank.
03:11Viel Glück, Frau Doktor.
03:13Sieht aus, als ob da irgendwas gelegen oder gestanden hätte.
03:17Ja, genau.
03:18Und zwar der Laptop von Herrn Klinger.
03:20Den hat der Täter dann wahrscheinlich also mitgenommen.
03:22Ah ja.
03:23Sonst noch irgendwas?
03:24Ja, absolut.
03:25Schauen Sie mal her, bitte.
03:28Dieses Blut stammt höchstwahrscheinlich von Herrn Klinger.
03:31Fingerabdrücke wissen wir noch nicht genau,
03:33aber ihr seid's drauf, gell?
03:35Handy sichergestellt.
03:38Herr Schlesinger.
03:39Kommen Sie mal her, bitte.
03:41Ah.
03:45Herr Schlesinger, das sind meine Kollegen.
03:47Herr Hauptkommissar Hofer.
03:48Grüß Gott.
03:49Grüß Gott.
03:50Herr Hauptkommissar Lind.
03:51Grüß Gott.
03:52Das ist der Herr Schlesinger, der gute Geist des Hauses.
03:55Der Hausmeister.
03:57Das ist eine Katastrophe.
03:59Das kommt zu einem denkbar ungünstigen Augenblick.
04:01In einer Woche ist Premiere und er lässt uns jetzt so sitzen.
04:05Naja, wie man's nimmt.
04:07Gibt's irgendjemanden, mit dem er sich gestritten hat?
04:11Fangen Sie doch lieber mit wem er sich nicht gestritten hat.
04:14Er war ein Künstler, ein Kreativer.
04:16Naja, so sind's die Kreativen, gell?
04:21Äh, worum geht's bei dem neuen Stück?
04:23Gammelfleisch.
04:25Herr Klinger war berühmt für seine aktuellen Theaterstücke.
04:28Dabei hat er mal die Mischstände in Rosenheim angeprangert.
04:31Diesmal hat er die Machenschaften der örtlichen Metzger angeprangert.
04:34Insbesondere den Brautmeier.
04:36Hast du Brautmeier und Gammelfleisch?
04:38Das ist nicht leicht.
04:40Der Brautmeier hat sich hier vor zwei Tagen so aufgeführt,
04:43dass wir ihre Kollegen benachrichtigen mussten.
04:45Genau.
04:47Es hatte sich eben rumgesprochen,
04:48dass der Metzger im Theaterstück Brautmüller heißt.
04:51Der Metzger, der das Gammelfleisch verkauft.
04:53Ja, genau.
04:56Frau Ortmann, wollen Sie auch ein Stück?
04:59Nein, danke. Ich bleib lieber bei meinem Joghurt.
05:01Ist gesünder.
05:03Da haben Sie recht.
05:05Nicht, dass man auf einmal neues Gvant kaufen muss, gell?
05:07Wie meinen Sie denn das?
05:09Guten Morgen, Frau Stockl.
05:11Frau Ortmann.
05:12Guten Morgen.
05:15Frau Stockl, ich habe da eine spezielle Aufgabe für Sie.
05:17Der Polizeivizepräsident hat für morgen seinen Besuch angekündigt.
05:21Ein alter Kollege von mir, dem ich nicht sehr verbunden fühle.
05:25Ja, und da sollten wir schon was Repräsentatives anbieten.
05:29Und an was haben Sie da gedacht?
05:30Ja, an ein kleines Buffet, aber nicht das übliche.
05:33Darf schon was Besonderes sein und darf auch was kosten.
05:36Gell, Frau Ortmann?
05:37Oh ja, ich kenne unseren Polizeivize noch aus München.
05:39Da sollten wir nicht am falschen Ende sparen.
05:41Verstehe.
05:42Ach, äh, apropos.
05:43Ich brauche dann noch die Aufklärungsquoten des letzten Quartals.
05:47Ja, dazu bräuchte ich allerdings die Abschlussberichte der letzten Fälle.
05:51Was haben Sie die immer noch nicht?
05:54Mein Gott, wie schaut's denn da aus?
05:56Also, Frau Stockl, sorgen Sie bitte dafür, dass da morgen alles ordentlich ausschaut.
06:00Vor allen Dingen beim Herrn Hofer.
06:01Ja.
06:03Wo sind die Herren überhaupt?
06:04Die sind schon beim Einsatz.
06:05Ach, davon weiß ich ja gar nix.
06:07Die sind im Theater.
06:09Der Regisseur ist umgebracht worden.
06:11Doch nicht der Herr Klinger.
06:15So.
06:17Das wäre jetzt Klingers Büro.
06:25Ist das das Theaterstück?
06:27Ja.
06:28Aber ohne den dritten Akt.
06:30Der war ein riesen Geheimnis.
06:32Nicht einmal die Schauspieler waren da.
06:34Nicht einmal die Schauspieler haben den gekannt.
06:37Herr Schlesinger, eine Frage.
06:39Könnte ich das bitte mitnehmen?
06:40Das interessiert mich nämlich.
06:42Ich habe ja selber mal Theater gespielt.
06:44Haben Sie?
06:45Ja.
06:46Hast du?
06:47Ja.
06:48Den haben Sie nicht?
06:49Nein.
06:51Was haben wir denn da?
06:53Na, das ist ja hier.
06:55Zehntausend, zwanzigtausend Euro.
06:59Am besten, die geben Sie gleich mit der Spurensicherung und die sollen sich auch noch mal umsehen, ja?
07:03Also auch wenn der Täter den Laptop hat mitgehen lassen,
07:05wen rauchen Sie das ehrlich gesagt nicht aus?
07:07Wirklich nicht.
07:09Sagen Sie, haben Sie uns dafür lieber Käse?
07:11So früh schon? Nee, danke.
07:12Na, dann muss ich wohl allein zum Brautmeier fangen.
07:14Nee, zum Gammelfleisch-Brautmeier.
07:16Na schmarren, wir kennen uns seit zwanzig Jahren.
07:18Also lassen Sie mir die Witwe übrig.
07:20Schaut ganz gut aus.
07:21Ja.
07:22Vielen Dank.
07:23Bitte sehr.
07:24Mein Kapitän.
07:26Du warst ja schon ewig nicht mehr da.
07:28Immer viel zu tun.
07:30Und abgenommen ist es auch?
07:31Ein bisschen.
07:32Was kann ich denn tun für die Hosenheimer Polizei?
07:34Ja, du, die letzte Nacht ist der Klinger ermordet worden.
07:38Der Klinger?
07:40Der Kotzefix.
07:42Mehr verdient hat er das schon.
07:44Also deine Anteilnahme hält sich ja eh in Grenzen.
07:47Ja, du hast recht.
07:48Das war ein ganzer Lenker Hund.
07:50Du hast drei bei dem gehabt.
07:52Ich hab gehört, du sollst dich vor zwei Tagen ziemlich aufgeführt haben.
07:55Was war der Grund?
07:57Der Klinger hat in seinem Theaterstückel geschrieben,
07:59dass wir ein Gammelfleisch verkaufen würden.
08:02Und mit so was spaßt man nicht.
08:04Lass mich doch nicht fertig machen von so einem Schmeranten.
08:07Ja, und weil er sich von deinen Argumenten nicht überzeugen hat lassen,
08:12hast du das Problem sozusagen beseitigen müssen.
08:16Mit dem, was dem Mann halt nachpassiert ist, hab ich nichts zu tun.
08:20Das muss man klar mit dem Terzter sagen.
08:22Nein, ich hab das Terz nicht.
08:23Ganz gewiss nicht.
08:24Was könnte denn der Grund sein, dass der Klinger dich so reinreiten wollte?
08:29Das kann ich dir schon sagen.
08:31Da steckt die Konkurrenz, da steckt der Isermetz dahinter.
08:35Die große Verschwörung?
08:37Die großen Ketten drängen doch schon lange in die Region.
08:40Bloß in Osnabrück sind sie bisher noch nicht reingekommen,
08:42weil die Leute lieber bei uns kaufen.
08:43Aber so eine Schmutzkampagne, da kann man denen gerade recht.
08:55Frau König?
08:57Ich bin Helene Zwickl, Frau Königs Garderobe Järe.
09:00Mein Name ist Lindh, ich bin von der...
09:02Wir wissen Bescheid.
09:04Herr Schlesinger hat bereits angerufen.
09:07Das dauert doch gar nicht lange.
09:09Ich müsste nur noch ein paar Fragen stellen.
09:12Herr Schlesinger?
09:14Ja.
09:16Herr Schlesinger?
09:18Ja.
09:20Herr Schlesinger?
09:22Ja.
09:24Das nimmt Sie alles sehr mit.
09:26Bitte seien Sie ein bisschen behutsam.
09:29Selbstverständlich.
09:34Frau König?
09:36Da ist ein Herr von der Polizei.
09:39Soll ich ihn hereinlassen?
09:41Bitte.
09:43Danke.
09:48Frau König, Frau Kommissar Lindh, mein Beileid.
09:52Bitte setzen Sie sich doch.
09:55Helene, bist du so lieb und bringst uns ein Tee.
09:58Sehr gerne.
10:00Ich will unbedingt wissen, wer das meinem Mann angetan hat.
10:04Ich tue mein Bestes.
10:08Haben Sie selbst eine Idee, wer das gewesen sein könnte?
10:13Nein.
10:16Wissen Sie, er war kein im herkömmlichen Sinne netter Mensch.
10:20Er war ein intelligenter, streitbarer Mann,
10:24der gerne den Finger in die Wunde gelegt hat.
10:28Es gab da nichts dazwischen.
10:30Man hat ihn entweder gehasst oder geliebt.
10:42Sie müssen mich entschuldigen.
10:45Wir waren fast 20 Jahre zusammen.
10:48Es war nicht immer einfach.
10:51Aber wir haben uns immer wieder zusammengerauft.
11:00Wir haben im Büro Ihres, also im Büro von Herrn Klinger
11:0520.000 Euro gefunden.
11:08Wissen Sie, woher er das Geld hatte oder warum es da war?
11:1220.000 Euro.
11:1420.000 Euro.
11:20Da bin ich völlig überfragt.
11:23Er war eher jemand, der immer zu wenig Geld hatte.
11:28Es hat ihm nichts bedeutet.
11:30Wenn er welches hatte, dann hat er es ausgegeben.
11:33Das Geld zusammenzuhalten, das war nicht seine Stärke.
11:37Danke, Helene.
11:39Was würde ich nur ohne Sie machen?
11:42Außerdem suchen wir noch nach dem 3. Akt,
11:45also der Auflösung des Stückes.
11:48Kennen Sie den Inhalt?
11:50Nein.
11:52Er wollte nicht, dass das jemand liest.
11:55Das habe ich respektiert.
11:57Ursprünglich waren Sie für die Hauptrolle vorgesehen.
12:00Warum hat man Sie durch Frau Kindermann ersetzt?
12:03Sagen wir,
12:05ich habe mich in der Rolle nicht mehr wohlgefühlt.
12:08Und dann spielt sie eben jemand anderes.
12:11So ist das im Theater.
12:17So.
12:19Herr Hofer wird sich wundern, wenn er zurückkommt.
12:22Endlich darf ich mal sein Zaustall hier aufräumen.
12:25Sagen wir mal, Michi, hast du nichts zu tun?
12:28Was liest du denn da eigentlich?
12:30Eigentlich habe ich nichts zu tun.
12:32Ich lese das Stück von Klinger.
12:34Das ist gar nicht so schlecht.
12:35Da habe ich dir schon mal erzählt,
12:37dass ich auch mal Theater gespielt habe.
12:39Was denn?
12:41Hänsel und Gretel.
12:43Und du warst der Hänsel?
12:45Nein, der Hänsel war so ein kleiner, vollkommen unbegabt.
12:48Dann warst du der Papa?
12:50Nein, das war ich auch nicht.
12:52Was warst du dann?
12:54Na ja, ich war die Hex.
12:58Das ist eine ganz anspruchsvolle Rolle.
13:01Das ist nicht einfach zu spielen.
13:02Hui! Hui! Hui!
13:09Ach.
13:11Oh mein Gott.
13:13Sonst geht es euch gut, oder wie?
13:16Herr Hofer, das tut mir total leid.
13:18Ja, mir erst.
13:20Die schöne Kuh, die arme.
13:22Das war ein Geschenk von meiner Tante.
13:24Was machen Sie überhaupt an meinem Schreibtisch?
13:26Das ist Auftrag von Herrn Achtziger.
13:28Morgen kommt der Polizeidienst.
13:29Und der hat gesagt, ich soll Ordnung machen,
13:31damit der einen guten Eindruck hat.
13:33Na, das ist Ihnen super gelungen.
13:38Wie sieht es denn hier aus?
13:40Das fragen Sie mal die Frau Stockl.
13:44Herr Hofer, ich brauche dringend Ihre Abschlussberichte.
13:47Morgen kommt der Polizeifiz und wir brauchen unbedingt die Akten.
13:50Das geht leider nicht.
13:52Aber da wenden Sie sich bitte auch an die Frau Stockl,
13:55weil die Akten wurden nämlich weggepackt.
13:56Ich habe die Akten nicht weggepackt.
13:58Ich habe sie lediglich umgeschichtet,
14:00und zwar von da nach da.
14:02Wie auch immer, ich bin sicher,
14:04dass Sie dieses Umschichtungsproblem lösen werden.
14:06Und wenn Sie soweit sind, wäre ich Ihnen sehr dankbar,
14:08wenn Sie mir Ihre Akten zukommen lassen würden.
14:10Spätestens bis morgen früh. Schönen Tag noch.
14:14Das ist einfach reizend.
14:16Herr Hofer, es tut mir total leid, aber es ist einfach...
14:20Ja?
14:22Ich lasse mal was einfallen.
14:23Sie sollen eh zum 80er.
14:25Und wenn Sie wieder zurückkommen,
14:27habe ich alles wieder in Ordnung gebracht.
14:29Ja, das wäre super, Frau Stockl.
14:31Aber machen Sie sich keine Sorgen wegen der Kuh.
14:33Ich habe den Kitsch innerdeutsch stehen gehabt,
14:35weil meine Tante ja jederzeit zu Besuch kommen hätte können.
14:38Herr Hofer, Sie wollen mich doch nur trösten.
14:40Ja. Michi, was ist eigentlich mit dir?
14:42Hast du die Zeit sinnvoll genutzt?
14:44Hast du die Leute betrachtet?
14:47Was haben die Schauspieler?
14:49Nein.
14:50Die erzählen ja alle die Geschichte von Krautmaier.
14:52Sonst wissen sie nichts. Schauspieler halt.
14:54Aber ich habe die Telefonliste von Klinger sein Handy gecheckt.
14:58Und?
15:00Pass auf.
15:02Gestern Abend ist der Klinger fünfmal
15:04von der gleichen Nummer abgerufen worden
15:06und nie hat er abgehauen.
15:08Das ist insofern interessant,
15:10als er andere Telefonate zwischendurch angenommen hat.
15:12Na, da wollte jemand erreichen,
15:14den er nicht sprechen wollte.
15:16Ja, genau.
15:17Und da, Punkt 23.18 Uhr,
15:19geht der Klinger zum Telefon.
15:21Und wer hat angerufen?
15:23Das Rathaus, ein gewisser Franz-Böhm-Stadtrat.
15:26Der ist zuständig für die Kultur
15:28und besonders für das Theater.
15:30Schön. 23.18 Uhr.
15:32Da arbeitet normalerweise niemand mehr im Rathaus.
15:34Nicht den Herrn Böhm lädst du uns einmal ein.
15:36Das machen wir gerne.
15:38Und dann checkst du noch die Kontoauszüge vom Klinger.
15:40Vielleicht erzählen sie uns das was.
15:42Bitte.
15:44Bitte.
15:45Herr Rhein?
15:47Ja, natürlich blockieren wir das Theater
15:49nur so lange wie es absolut notwendig ist.
15:52Ja, selbstverständlich bin ich mir der Situation bewusst.
15:56Wiederhören, Herr Bürgermeister.
15:59Grüß Gott, Herr Hofer. Schön, dass Sie da sind.
16:02So geht es schon seit heute Morgen.
16:04Dieser Fall zieht einiges an Aufmerksamkeit auf sich.
16:09Und ausgerechnet für morgen
16:11hat sich noch der Polizeifizipräsident angekündigt.
16:13Die Frau Stocki hat da was angedeutet.
16:15Und deshalb ist es wichtig,
16:17dass wir absolut professionell agieren.
16:20Wenn der Vizepräsident nur den kleinsten Anhaltspunkt findet,
16:24dann redet bald ganz Oberbayern über uns.
16:27Ja, ja, ja.
16:2980er, Wahnsinn.
16:31Wir haben schon alle in Bewegung gesetzt.
16:33Dieser Klinger war nämlich kein Unbekannter.
16:35Der hat in den 80ern in allen großen Häusern
16:37in Deutschland inszeniert.
16:39Aber die letzten Jahre war er wohl eher berüchtigt
16:40als Berühmter.
16:42Wegen seinen umstrittenen politischen Theaterstücken
16:45ist wahrscheinlich auch der Grund,
16:47warum er keine großen Engagements mehr gekriegt hat.
16:49Er war halt zu unbequem.
16:51Was offensichtlich immer nicht gepasst hat.
16:53Nun, das könnte ein Motiv sein.
17:02Haben Sie etwa aufgewandt?
17:04Nein, das war die Frau Stocki.
17:06Und zwar gründlich, wie Sie sehen.
17:07Jetzt kann er den KTU-Bericht
17:09vom Herdwerterfall suchen für einen Aufschlussbericht.
17:12Und, hat die Frau Klingig was gewusst?
17:15Ja, Verdacht hat sie keinen.
17:17Und sie weiß auch nicht, woher die 20.000 Euro stammen.
17:19Und der Bordmeier?
17:21Der beteilt seine Unschuld.
17:23Er behauptet, die Konkurrenz will ihn ansperzen.
17:25Aha.
17:27Wenn man angenommen, er hat Recht,
17:29warum sollte sich Klinger an sowas beteiligen?
17:31Vielleicht, weil er 20.000 Euro dafür bekommt.
17:33Das ist ein Argument.
17:34So, ich habe jetzt das Stück gelesen.
17:36Und, hat es dir gefallen?
17:38So gut wie damals natürlich keine.
17:40Aber, ja, durchaus.
17:42Nur, an der Stelle, wo der Journalist herausfindet,
17:45was es mit dem Gammelfleischskandal auf sich hat,
17:47also da, wo es geballert wird,
17:49da hört es auf.
17:51Irgendwie schade.
17:54Entschuldigt bitte,
17:56aber die Frau Dr. Kern hat angerufen,
17:58ihr sollt zu ihr kommen.
18:00Ja, dann.
18:01Vier Einstiche,
18:03die im gleichen Winkel und Abstand zueinander liegen,
18:05jeder davon etwa sieben Zentimeter tief.
18:07Der Täter hat damit die Halsschlagader verletzt,
18:10was zu einem hohen Blutverlust
18:12und damit auch zum Tod geführt hat.
18:14Wie mit einer Hake, oder?
18:16Ja, nur filigraner.
18:19Ich habe da noch was entdeckt.
18:21Feine Partikel.
18:24Laut KTU handelt es sich dabei um
18:27winzige Goldteilchen.
18:28Die waren in seiner Wunde.
18:30Goldteilchen, schon merkwürdig.
18:34Und das durfte Sie auch interessieren.
18:39Ein Haar.
18:41Das wurde vermutlich
18:43mit der Tatwaffe in die Wunde eingebracht.
18:45Ich habe einen Teil davon zur DNA-Analyse ins Labor gegeben.
18:49Wem gehört dieses Haar definitiv nicht?
18:54Herr Hofer.
18:55Dem Herrn Klinger?
18:57Ja.
18:59Weil das Haar rot ist.
19:01So, Herr Böhm, hier ist noch Milch, Zucker.
19:04Dankeschön, sehr freundlich.
19:06Bitte, bedienen Sie sich.
19:08Ja, nein, das ist so eine furchtbare Geschichte
19:11mit dem Herrn Klinger, gell?
19:13Was sind das für Menschen, die sowas machen?
19:15Naja, deswegen sind wir da, um das zu klären.
19:18Ja, ja, genau.
19:20Also, zu Ihrer Frage.
19:22Ja, es stimmt,
19:23ich habe den André gestern Abend ein paar Mal angerufen.
19:26Er wollte endlich wissen, wie das Stück ausgeht.
19:29Das würde uns auch interessieren.
19:31Ja, es ist ja nur noch mal eine Woche bis zur Premiere.
19:33Und von den Verantwortlichen weiß immer noch keiner,
19:35was mit dem Stück eigentlich passiert.
19:37Wer hat denn das Stück in Auftrag gegeben?
19:39Ja, mir.
19:41Also, die Stadt.
19:43Das heißt, Sie haben Herrn Klinger auch dafür bezahlt?
19:45Ja.
19:47Ich meine, der André ist ja, oder vielmehr,
19:49er war ja ein sehr angesehener Autor und Regisseur.
19:51Und er fühlt, dass der hat.
19:53Wie viel hat er dafür bekommen, wenn ich fragen darf?
19:56Naja, er kann ja sagen, 12.000.
20:01Und er sollte später noch ein bisschen mehr kriegen,
20:03abhängig von den Besucherzahlen.
20:05Wir haben 20.000 Euro in bar bei ihm gefunden.
20:09Okay.
20:11Sie wissen nicht so völlig, woher das Geld stammt?
20:13Puh, nein, nein, keine Ahnung.
20:16Hat er Ihnen nun erzählt, wie das Stück ausgeht?
20:19Ja, mein Wissenster, der André, der war ja so ein sturer Hund
20:21mit seiner künstlerischen Freiheit.
20:23Inhaltlich sei nur er für das Stück verantwortlich
20:26und er wird nicht zulassen, dass die burnierten Kleingeister
20:28sein Werk schon im Vorfeld zerstören.
20:31Was haben Sie dann gemacht?
20:33Naja, ich habe ihm gedroht, dass er das Stück nicht aufführen darf,
20:35aber das hat den überhaupt nicht beeindruckt.
20:37Am Schluss habe ich ihm dann gebeten,
20:39dass er zumindest den Namen ein bisschen austauscht,
20:41damit man die betreffenden Personen nicht gleich so erkennt.
20:43Wie zum Beispiel den Brautmaier?
20:46Ja, genau.
20:48Der wirkte aber ganz schön nervös, oder?
20:50Irgendwas hat er zu verbergen.
20:52Das war ja nichts übersehen.
20:54Wo ist denn eigentlich Frau Stocker?
20:56Keine Ahnung.
20:58Und, ist er noch da?
21:00Ja, das siehst du, dass er weg ist.
21:02Was ist das?
21:04Das, das sind die Grundauszüge vom Klinger.
21:06Hat er Ihnen nicht erzählt, wie das Stück ausgeht?
21:08Angeblich könnte er den dritten Akt auch lesen.
21:10Der hat einen ganz schönen Durchlauf gehabt.
21:12Das ist merkwürdig, der hat doch bei der König gewohnt, oder?
21:15So habe ich das Gefühl.
21:16Warum überweist er dann 2500 Euro an ein Hotel Rosenstolz?
21:19Laut Verwendungszweck hat er da die letzten 14 Tage benachtet.
21:22Darf ich mal?
21:24Ja, bitte.
21:26Rosenstolz, das weiß ich nicht.
21:28Na ja, wir dürfen das doch mal anschauen.
21:30Heute noch, wir müssen aber die Berichte schreiben.
21:33Wir?
21:35Ja, wegen dem Polizeipräsidenten, Frau Ortmann,
21:37möchten Sie Berichte sehen.
21:39Ich habe meinen Teil der Berichte schon letzte Woche abgegeben.
21:41Schön.
21:43Fahre ich heute Abend nicht mehr.
21:44Schön.
21:46Fahre ich heute Abend allein dahin, meine Herren, bis morgen.
21:48Bitte schön.
21:50So ein Muster-Schüler.
22:03Du bist aber fleißig.
22:05Und du bist spät.
22:07So, ich habe doch gesagt, dass es später werden kann.
22:09Hast du die Küche schon gemacht?
22:11Na freilich.
22:12Was sitzt denn du da?
22:14Das haben wir schon lange nicht mehr gesessen.
22:16Der Papa ist immer da gesessen.
22:19Mama auch oft.
22:25Und wie war denn dein Casting?
22:27Ach, hör mal auf, das war die reinste Katastrophe.
22:29Stell dir vor, ich sollte ein Schwein küssen.
22:31Wenn die Bratin ist.
22:33Ein lebendes!
22:35Ein lebendes Schwein, na fein.
22:37Ja, für die Anzeigenkampagne für eine neue Metzgerei.
22:39Was für eine neue Metzgerei?
22:40Ah, Isar-Metz oder so ähnlich.
22:42Und dafür sollte ich ein Schwein küssen, weil es so frisch schmeckt.
22:44Ich komme auch für den.
22:46Da hat mir der Böhm vielleicht was eingebrockt.
22:48Der Böhm?
22:50Der Franz Böhm, der Kulturreferente für Stadttheater zuständig ist?
22:52Ja, genau.
22:54Woher kennst denn du den?
22:56Was hat denn der mit Isar-Metz zu tun?
22:58Der ist einem irgendwie verschwägert.
23:00Wer?
23:02Also der Böhm hat die Tochter vom Isar-Metz geheiratet.
23:04Nein.
23:06Ja, doch.
23:08Und er hat einen ziemlich guten Fang gemacht.
23:10Und er will mit der Metzgerin heiraten, ja.
23:12Und da braut man ja vielleicht doch recht mit seiner Verschwörungstheorie.
23:34Sie kommen allein zurecht, weil ich muss nämlich wieder runter.
23:38Ja, ja, ich komme sogar in den Keller.
23:40Ja.
23:47So, Herr Klinger.
24:00Zweitakt.
24:10Aha.
24:41Guten Abend, Frau Kindermann.
24:43Mei, haben Sie mich jetzt erschreckt.
24:45Wie kommen denn Sie hier rein?
24:47Ich bin Polizist.
24:49Viel spannender ist die Frage, wie Sie hier rein kommen.
24:52Ich habe einen Schlüssel.
24:58Ich habe einen Schlüssel.
25:00Ich habe einen Schlüssel.
25:02Ich habe einen Schlüssel.
25:04Ich habe einen Schlüssel.
25:06Ich habe einen Schlüssel.
25:08Ich habe einen Schlüssel.
25:11Weiß jemand von der Affäre mit Herrn Klinger?
25:14Nein.
25:16Das haben wir geheim gehalten.
25:18Also, wir treffen uns eigentlich seit zwei Monaten.
25:22Aber seit er bei der König ausgezogen ist, ist es was Ernsteres geworden.
25:27Fiel das zufällig mit dem Zeitpunkt der Umbesetzung zusammen?
25:31Wer ausgezogen ist, wollte dieses Stück nicht mehr spielen.
25:33Das hat er nur gemacht, damit es ihm schadet.
25:35Das kam Ihnen aber nicht ganz ungelegen, oder?
25:39Das einen freut, das anderen leidt.
25:41Das liegt gerade im Theater sehr nah beieinander.
25:46Ich sag Ihnen was.
25:48Die König, die ist zu allem fähig.
25:51Wollen Sie damit andeuten, dass Frau König ihn umgebracht hat?
25:55Ich kann nichts beweisen.
25:57Und warum sagen Sie das jetzt erst?
26:00Ich wollte halt nicht, dass die Frau König ihn umgebracht hat.
26:04Ich wollte halt nicht, dass das alles zur Sprache kommt.
26:07Ich bin verheiratet.
26:13Das heißt, Ihr Mann weiß auch nichts von dieser Geschichte?
26:16Mein Mann ist seit einem Vierteljahr in Südamerika.
26:18Beruflich.
26:20Also, wenn Sie schon da sind, dann können Sie mir ja beim Packen helfen.
26:26Grüß Gott.
26:28Catering Service.
26:30So, einmal die Häppchen glatte Senator.
26:33Die schaut ganz, ganz toll aus.
26:36Können Sie mich noch bitte schnell quittieren wollen?
26:39Ja, selbstverständlich. Haben Sie Ihren Stift da?
26:42Dankeschön.
26:45So, bitte.
26:47So, bitteschön. Einen schönen Tag noch.
26:49Bitte Ihnen auch.
26:51Moment einmal, wo ist denn der Prosecco?
26:53Davon weiß ich nichts. Ich sollte nur den Senator liefern.
26:56Das gibt's doch nicht.
26:58Jetzt kann ich mich um den Prosecco auch noch kümmern.
27:01Die Kinder machen noch eine Affäre mit dem Klingerkrebs.
27:04Seit über zwei Monaten.
27:06Und die Königin hat davon gewusst?
27:08Sie hat sogar behauptet, Frau König hätte deswegen ihren Mann umgebracht.
27:11Hat sie auch versucht.
27:13Ja, Motiv wäre es.
27:15Schauen Sie mal.
27:17Was ist die Frau Stockl da hingestellt hat?
27:19Eine Brotzeit.
27:21Was für eine? Womit haben wir das verdient?
27:23Keine Ahnung.
27:26Guten Morgen.
27:28Morgen, Michi.
27:30Was ist denn da?
27:32Haben wir was zum Feiern?
27:34Das ist anscheinend von der Frau Stockl ein Präsent.
27:36Aber wegen was?
27:38Du, das ist sicher wegen der Kuh, die das zerschmissen hat.
27:40Das könnte es sein.
27:42Die Kuh?
27:44Ja, dann greift's zu, meine Herren.
27:46Alleine schaue ich das nicht.
27:48Das ist mein Salami.
27:50Ach, Herr Mohr.
27:52Bevor ich es vergesse,
27:54habe ich gestern bei Klinger ein Motelzimmer gefunden.
27:56Raten Sie mal, was da drauf ist.
27:58Der dritte Akt.
28:00War es beschäftigt?
28:02Das geht sich gar nicht an.
28:04Na, dann wird alles anknöpfen und setzen.
28:06Das bleibt schön, ich hoffe.
28:08Servus.
28:10Guten Appetit.
28:13Ich war zu Hause.
28:15Kann das jemand bestätigen?
28:17Nein, ich war allein.
28:19Ich bin früh zu Bett gegangen, aber ich konnte nicht schlafen.
28:21Einfach so, oder gab es dafür einen besonderen Grund?
28:24Ich habe über vieles nachgedacht.
28:27Vielleicht über Herrn Klinger und Frau Kindermann?
28:31Sie wussten, dass die beiden eine Affäre hatten, nicht wahr?
28:35Nur erzählt haben Sie uns nichts davon.
28:37Ich wollte nicht, dass die Öffentlichkeit davon erfährt.
28:40Diese Geschichte ging nur André und mich etwas an.
28:43Und Frau Kindermann?
28:46Diese Nicola Kindermann
28:48hat bei der ganzen Sache doch nur an ihre Karriere gedacht.
28:52Die hat sich an André rangemacht, weil sie meine Rolle wollte.
28:55Die ihr ja danach gegeben hat.
28:56Als ich die beiden zusammengesehen habe, war ich natürlich enttäuscht
29:00und bin ausgestiegen.
29:02Nur deshalb hat sie meine Rolle bekommen.
29:04Frau Kindermann behauptet,
29:06dass diese Beziehung mehr war als eine Affäre.
29:09Und dass Herr Klinger sich sogar von Ihnen trennen wollte.
29:12Wie witzig.
29:14Das war doch nichts Ernstes.
29:16Na ja, immerhin ist sie bei Ihnen ausgezogen.
29:18Weil ich ihn darum gebeten habe, um Abstand zu kriegen.
29:22Ach so.
29:24Also Ihr Lebensgefährte,
29:26den Sie auch noch jahrelang finanziert haben,
29:29betrügt Sie und gibt an seiner Geliebten Ihre Rolle.
29:32Das muss schwer gewesen sein für Sie.
29:37Vielleicht so schwer, dass Sie es im Heim zahlen wollten.
29:41Ach.
29:43Sie glauben, dass ich,
29:45dass ich André umgebracht habe?
29:48Aber warum denn?
29:50Wir hatten uns doch längst ausgesprochen.
29:51Ach so.
29:53Und wann sollte es gewesen sein?
29:55Anfang der Woche.
29:57Da können Sie Helene fragen, sie war dabei.
29:59Sie meinen Frau Zöffel, Ihre Frau Birrer?
30:01Ja, es war bei mir daheim.
30:03André sagte, dass es mit der Nicola vorbei ist,
30:06dass es ihm nichts bedeutet hat
30:08und dass er wieder zu mir zurückkommen will.
30:10Weil...
30:12Was?
30:17Weil er doch mit mir liebt.
30:20Danke, Frau Zöffel, auf Wiedersehen.
30:22Ja, die Frau Zöffel hat alles bestätigt.
30:25Der Klinger war vergangenen Montag bei der König,
30:27um sich zu entschuldigen, und zwar mit 20 Grußen.
30:30Für jedes Jahr, das Sie zusammen waren, eine.
30:32Tja, das ist zwar sehr romantisch,
30:34aber dafür fehlt uns jetzt das Morgenlotiv.
30:37Womit wir wieder am Anfang wären.
30:39Hm? Nicht unbedingt.
30:41Meine Schwester hat mir gestern was sehr Interessantes
30:44über diesen nervösen Stadtrat erzählt.
30:46Der Böhm ist der Schwager vom Isar-Metz.
30:49Das ist doch wohl das Allerletzte, Michi!
30:51Ja, aber...
30:53Ich könnte dich umbringen!
30:55Was ist denn da los?
30:57Der Michi hat sich über den Senator hergemacht.
30:59Über wen?
31:01Die Brotzeitplatten hat er zusammen gefressen.
31:03Meine Häppchen?
31:05Ja, Michi, wieso machst denn du sowas?
31:07Du hast doch selber gesagt, ich dürfte.
31:09Was war's denn da? Meine Häppchen?
31:11Ja, die waren doch von Ihnen für mich,
31:13wie gleich der Kuh, oder?
31:15Spinn ich jetzt, oder was?
31:17Die Häppchen waren für den Polizei-Vize.
31:19Und Frau Stockl hat doch gesagt...
31:21Danke, Frau Stockl.
31:23Ja, von wegen Danke. Was mach ich jetzt?
31:25Sie Butterbrote schmieren, oder was?
31:27Nein, nein, Plattenkaffee.
31:29Und was sag ich der Ortmann,
31:31wenn ihr zwei gleiche Quittungen vorlegt?
31:33Die reißt mir doch den Kopf ab!
31:35Nein, wir zahlen das natürlich.
31:37Danke.
31:39Aber die Platten, die besorgst du, du Gierschlund!
31:41Du!
31:45Was krieg ich von euch?
31:4760 Euro.
31:49Nein.
31:51Was ist 60 durch 3?
31:5320.
31:55Sehen Sie?
31:57Also, bitte schön, 20 Euro.
31:59Ich blende es mir ab, weil es sein muss.
32:01Ach so, ein Theater.
32:03Apropos Theater.
32:05Ich hab den dritten Akt gelesen.
32:07Und?
32:09Ich will auf sehr interessante Sachen drauf kommen.
32:11Aber bitte die Kurzversion, Michi, gell?
32:13Ja, logisch.
32:15Also, folgendes.
32:16Der Gammelfleisch-Skandal von diesem Metzger.
32:18Womit der Bratmeier gemeint ist.
32:20Ganz genau.
32:22Jetzt stellt sich aber im dritten Akt von diesem Stück heraus,
32:24dass das Ganze nur eine Verleumdungskampagne gewesen ist.
32:26Von dem Gammelfleisch, das stimmt überhaupt nicht.
32:28Und der Journalist, der das behauptet hat,
32:30der ist geschmiert worden.
32:32Und zwar mit 20.000 Euro.
32:35Die gleiche Summe, die wir beim Klinger gefunden haben.
32:38Und wer hat den Journalisten geschmiert?
32:40Ein Stadtrat mit Namen Böhmlein.
32:42Damit kann ja nur der Böhm gemeint sein.
32:44Nein, tut mir leid, aber davon weiß ich wirklich nichts.
32:47Und im Übrigen kann sich der Herr Klinger ja viel ausdenken,
32:49wenn er doch lang ist, gell?
32:51Also, meine Herren, wenn das alles ist,
32:53dann möchte ich jetzt bitteschön gehen.
32:55Wie Sie möchten, Herr Böhm,
32:57aber vorher brauchen wir noch Ihre Fingerabdrücke.
32:59Was?
33:01Meine Fingerabdrücke?
33:03Um Sie mit denen zu vergleichen, die wir mit Klingers Blut
33:05an einem Theatersessel gefunden haben.
33:07Denn wenn wir wissen, von wem diese Fingerabdrücke sind,
33:09dann wissen wir auch, wer der Mörder ist.
33:11Und der landet für mindestens 500 Euro.
33:12Und der landet für mindestens 15 Jahre im Gefängnis.
33:15Bens Land.
33:21Naja.
33:24Ja, also gut, ich war bei ihm, ja.
33:27Aber ich hab ihn nicht umgebracht.
33:29Das...
33:31Das andere gebe ich zu.
33:33Aber ich hab ihn nicht umgebracht.
33:35Das heißt, dann war das mit dem Schmiergeld
33:37doch kein so großer Blödsinn, hm?
33:39Naja, die 20.000 habe ich ihm gebracht,
33:40damit er ein Theaterstück schreibt,
33:42in dem der Brautmeier schlecht wegkommt.
33:45Das Geld war von Ihrem Schwager.
33:49Aber dass die in dem Stück vorkommen,
33:51das war nicht ausgemacht.
33:53Naja, das war's nicht.
33:55Da hab ich dem Herrn Klinger seine Ambitionen unterschätzt.
33:57Unterschätzt?
33:59Naja, das war doch für den ein gefundenes Fressen.
34:01Der wollte aus dem Gammelfleisch-Skandal
34:03ein Schmiergeld dafür machen.
34:06Mit mir in der Hand.
34:08Und woher wussten Sie, was in dem dritten Akt steht?
34:10Naja, ich hab ihn angerufen.
34:12Ich wollte endlich wissen, wie das Stück endet.
34:14Wie hat es Ihnen also doch gesagt?
34:16Ach was.
34:18Darum herangeht hat er wie immer,
34:20bis ich sauer geworden bin.
34:22Und dann hab ich ein bisschen geschrien
34:24und dann hat er auch geschrien
34:26und auf einmal sagt er so einen Satz wie
34:28in einer Woche geht die Bombe hoch
34:30und du hängst voll mit drin.
34:32Ja, und da war er natürlich glatt.
34:34Und dann sind Sie ins Theater gefahren,
34:36um mit ihm zu reden?
34:38Naja, ich hab ja wissen müssen, was der meint.
34:40Und Ihre Fingerabdrücke auf dem Sessel?
34:42Ich hab mich unterschlafen
34:44und da wollte ich ihn wachrütteln
34:46und auf einmal ist mir eine ganze Hand voller Blut
34:48und da hab ich halt die Bahn gekriegt und bin davon.
34:50Aber den Laptop habt ihr schon mitgenommen?
34:52Ich hab ja nicht gewusst, was der geschrieben hat
34:54und da wollte ich das blöde Ding einfach verschwinden lassen.
34:56Aber ich hab ihn nicht umgebracht.
34:58Ich hab ihn nicht umgebracht, das müssen Sie mir glauben.
35:00Bitteschön.
35:02Müssen tun wir gar nichts.
35:04Was denken Sie?
35:06Na, eigentlich würde alles passen,
35:08aber am Tatort hat er ein Motiv.
35:10Gut, ich auch nicht.
35:12Meine Herren,
35:14der Bericht der Haaranalyse ist gekommen.
35:16Und, was Interessantes?
35:18Ja, es handelt sich nämlich nicht um Menschliches,
35:20sondern um Kunsthaar.
35:22Genauer gesagt um Karnikalon,
35:24ein Material, das oft für Perücken verwendet wird.
35:26Zum Beispiel bei Theaterperücken?
35:28Ja.
35:30So, das war die Garderobe von Frau König.
35:33Sie suchen eine rote Perücke?
35:35Genau.
35:37Da kommt eigentlich nur eine in Frage.
35:38Die gehört Frau König?
35:40Nein, dem Theater.
35:42Aber die Frau König hat sie getragen beim Kaufmann von Rosenheim.
35:44Vor einem Monat.
35:47Die sind von der Kostümprobe.
35:50Sagen Sie mal,
35:52was ist denn das für ein Kamm?
35:54Der gehört der Frau König.
35:56Ganz ein kostbares Stück.
35:58Aus dem 19. Jahrhundert.
36:00Ein Geschenk von einem Verehrer.
36:02Ich glaube, da müsste irgendwo ein anderes Bild sein.
36:04Schauen Sie mal.
36:06Vierzacken.
36:08Im Golden ist er.
36:10Die Tatwache.
36:12Wo ist denn das kostbare Stück jetzt?
36:14Ich nehme an, dass es die Frau Zöckl mitgenommen hat.
36:16Als sie die Privatsachen von der Königin abgeholt hat.
36:19Ach, die Frau Zöckl?
36:21Wann war das?
36:23Gesagt hat sie mir nichts.
36:25Aber vor drei Tagen war noch alles da.
36:27Sieht aber besser aus.
36:29Die Frau Zöckl scheint ja eine Menge Sachen
36:31für die Frau König zu machen.
36:33Nein, die arbeitet schon seit über 30 Jahren für die Königin.
36:35Die ist sowas wie eine Dienerin und Garderobier in einem.
36:36Ich glaube, es gibt nichts,
36:38was die nicht für die Frau König tun würde.
36:40Ah.
36:42Ja, so wie es ausschaut,
36:44scheint zumindest eine der Damen
36:46doch nicht so harmlos zu sein, wie sie tut.
36:48Ja.
36:50Nur, dass wir ohne die Tatwaffe
36:52leider nicht viel in der Hand haben.
36:54Wenn unsere Vermutungen zutriffen,
36:56der Klinger wurde wirklich mit diesem Kamm umgebracht,
36:58dann liegt er jetzt sicher irgendwo
37:00auf dem Grund eines schönen bayerischen Bergsees.
37:02Nicht unbedingt.
37:04Wenn das Teil wirklich so wertvoll ist,
37:06dann hat der Täter das vielleicht auch nur versteckt.
37:08Vielleicht. Die Frage ist nur, wo.
37:10Mhm.
37:12Aber da habe ich vielleicht sogar eine Idee,
37:14wie wir das herausfinden können.
37:16Da bin ich ja vielleicht gespannt.
37:24So, Frau Stöckl, ein frischer Senator.
37:27Ja, Michi, wird auch Zeit.
37:29Steht's gleich da ab, die Herren kommen gleich.
37:31Jawohl.
37:33Ja?
37:34Frau Stöckl.
37:36Herr Achtziger, es ist alles vorbereitet.
37:38Der Vize kann kommen.
37:40Ja, deswegen bin ich gerade da.
37:42Herr Achtziger, wenn Sie hier mal einen Blick reinwerfen würden,
37:44das sind die Abschlussberichte von Herrn Heter.
37:46Später, Frau Hartmann, später.
37:48Gerade hat mich der Polizeivizepräsident angerufen
37:50und seinen Besuch abgesagt.
37:52Was?
37:54Das ist aber sehr bedauerlich.
37:56Bedauerlich erspart uns aber auch
37:58die ein oder andere unangenehme Frage.
38:00Ja, was machen wir denn mit dem Zeug jetzt?
38:02Du darfst doch sagen,
38:04das essen wir jetzt selber.
38:06Klang's zu, Frau Stöckl?
38:08Sie auch, Herr Mohr.
38:10Es geht auf Kosten des Hauses.
38:12Wenn ich das so salopp sagte.
38:14Gerne.
38:16Mh, sehr gut.
38:18Lassen Sie es sich schmecken.
38:21Krippel Rosenheim, Apparat Stöckl, grüß Gott.
38:23Herr Hofer?
38:25Ja.
38:27Ja, der ist da.
38:29Was? Aha.
38:31Gut, ich sag's ihm.
38:32Der Herr Hofer erwartet dich vorm Haus von der König,
38:35dich und dein schauspielerisches Talent.
38:38Aha.
38:52Grüß Gott, wir würden gerne mit Frau König sprechen.
38:55Worum geht es denn?
38:57Das sagen wir ihr dann selber.
38:59Wer ist denn da, Helene?
39:00Bitte.
39:02Tut mir leid, Frau König, wir müssen Sie vorläufig festnehmen.
39:04Was? Ja, aber ich versteh nicht, warum denn?
39:06Das sagen wir Ihnen dann am Revier, wenn Sie bitte mitkommen.
39:09Entschuldigung, was machen Sie denn?
39:11Sie können doch Frau König nicht einfach mitnehmen.
39:13Sie hat doch nichts getan.
39:15Das sehen wir anders, Frau Stöckl.
39:17Wir haben nämlich die Tatwaffe gefunden.
39:19Die Tatwaffe?
39:21Ja, einen vergoldeten Kamm.
39:23Das ist ein Beweis.
39:25Das kostete Frau König mindestens 15 Jahre Gefängnis.
39:27Mindestens.
39:58Bravo, Frau Stöckl.
40:00Eine tolle Vorstellung.
40:02Sie haben es in einem Rekord-Tempo hier geschafft.
40:05Und jetzt sind wir natürlich neugierig, warum Sie es so eilig haben.
40:09Darf ich Ihnen den aufnehmen?
40:13Ja, bitte.
40:15Ja, bitte.
40:17Ja, bitte.
40:19Ja, bitte.
40:21Ja, bitte.
40:23Ja, bitte.
40:25Ja, bitte.
40:27Ja, bitte.
40:31Blut, das von Herrn Klinger stammen dürfte.
40:34Warum?
40:38Er war nicht gut für Sie.
40:40Sie haben alles für ihn aufgegeben.
40:42Alles, Ihre Karriere.
40:44Und was hat er gemacht?
40:46Er hat Ihr Geld zum Fenster rausgeworfen,
40:48hat Sie ausgenützt und betrogen mit diesem Fleckchen.
40:51Aber er hat sich doch entschuldigt für die Affäre mit der Frau Kindermann.
40:55Entschuldigt hat er sich schon.
40:57Als ich Ihre Sachen abgeholt habe,
40:59habe ich gesehen, wie er bereits wieder mit ihr rumpossiert hat.
41:02Hier, nach der Probe.
41:04Was haben Sie dann gemacht?
41:06Ich habe ihn zur Rede gestellt, nachdem die Kindermann weg war.
41:10Aber er hat nur gesagt, dass mich das nichts angeht
41:13und dass ich mir eine neue Stelle suchen soll.
41:16Da habe ich rot gesehen.
41:18Und...
41:21Frau König...
41:23Es tut mir so leid.
41:34Frau Zöckl, Sie sind vorläufig festgenommen,
41:37wegen des dringenden Tatverdachtes André Klinger ermordet zu haben.
41:40Michi?
41:42Frau Zöckl, wenn Sie bitte mit der Kollegin mitgehen.
41:50So.
41:53Und jetzt sagen Sie mir ganz ehrlich, wie war ich?
41:56Wie, was meinen Sie?
41:58Mein Auftritt bei der Zöckl.
42:00Nur zu, ich kann Kritik vertrauen.
42:02Ja, fantastisch, Michi. Riesentalent.
42:05An dir ist ein wahrhaft großer Schauspieler verloren gegangen.
42:08Wirklich wahr?
42:10Ein Scherz.
42:12Sehen Sie, Lind, und das macht er immer mit mir.

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