Derrick S10E12 - Entlassen Sie diesen Mann nicht!

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00:00Untertitel von Stephanie Geiges
00:30Untertitel von Stephanie Geiges
01:00Apparat Derek, Inspektor Klein.
01:02Kann ich Herrn Derek sprechen?
01:04Ja, der ist im Moment nicht da. Worum geht es denn?
01:07Ich muss ihn sprechen. Bitte. Es ist sehr wichtig.
01:11Wie ist denn Ihr Name?
01:12Anna Kerwin. Nein, nein, Moment. Den Namen wird er nicht kennen.
01:16Sagen Sie ihm Dr. Anna Kroll. Es ist jetzt fünf Jahre her.
01:20Kroll?
01:21Vielleicht ist Ihnen der Name noch in Erinnerung.
01:24Mordversuch. Verübt von meinem damaligen Mann. Dr. Kroll.
01:28Ja, ich erinnere mich. Ihr Mann wurde doch in eine psychiatrische Klinik angeliefert.
01:32Ja. Ja. Er wird entlassen.
01:37Wie sind Sie denn zu erreichen?
01:39Geben Sie mir mal Ihre Telefonnummer. Herr Derek wird Sie dann zurückrufen.
01:59Was sagt Herr Derek?
02:01Er ist nicht da. Er wird zurückrufen.
02:11Du machst dir zu viel Sorgen.
02:16Er wird entlassen, weil er gesund ist.
02:19Und dass er gesund ist, ist festgestellt worden. Von guten Ärzten.
02:24Kein Grund, Angst zu haben.
02:27Ich habe sie aber.
02:29Ach, Dr. Kroll. Wissenschaftler, Biochemiker.
02:36Hat seine Frau fast erwürgt, wurde dann wegen erwiesener Unzurechnungsfähigkeit in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.
02:44Diagnostizierte Schizophrenie. Das ist richtig, nicht?
02:48Er wird jetzt entlassen?
02:50Ja. Ich glaube, das macht dir große Sorge.
02:53Geheilt?
02:57Warte mal. Wie lange ist es hier?
03:00Fünf Jahre.
03:01Glaube ich nicht. Das glaube ich nicht.
03:03Es handelt sich hier um Schizophrenie, nicht um irgendeinen Schnupfen, der sich einfängt und dann wieder los ist.
03:10Sie hat Angst, was?
03:11Ja, es hörte sich so an. Ich habe eine Menge zu tun.
03:14Hier, hier sind zwei Telefonnummern. Eine davon ist zu anrufen.
03:18Kervin?
03:20Guten Tag, Frau Dr. Kervin. Hier ist Derek.
03:22Gut, dass Sie anrufen. Hat Ihnen Herr Klein gesagt, worum es sich handelt?
03:26Ja, Ihr Mann, der geschriebene Mann. Ist das richtig?
03:30Ja. Ich habe Ihnen gesagt, dass Sie anrufen.
03:33Ja.
03:34Ich habe Ihnen gesagt, dass Sie anrufen.
03:36Ja.
03:37Ich habe Ihnen gesagt, dass Sie anrufen.
03:39Ja.
03:40Ich habe Ihnen gesagt, dass Sie anrufen.
03:42Ja.
03:43Ihr Mann, der geschriebene Mann. Ist das richtig?
03:46Ja. Ich habe mich ein halbes Jahr später scheiden lassen und bin jetzt wieder verheiratet.
03:52Aha. Und der geschriebene Mann wird jetzt entlassen. Ist das schon entlassen?
03:56Nein, noch nicht.
03:58Sagen Sie mal, von wem haben Sie eigentlich erfahren, dass er entlassen wird?
04:02Er selbst. Er selbst hat darauf bestanden, dass ich verständigt werde. Und das ist es, was mich so beunruhigt.
04:11Ach, hier bin ich.
04:14Guten Tag, Frau Doktor.
04:16Kervin.
04:17Ja, ja, ich weiß, natürlich. Der Name steht ja in den Akten. Das ist der Mann, mit dem Sie damals befreundet waren.
04:23Kaffee?
04:24Ja, bitte.
04:25Espresso?
04:26Ja.
04:27Ja? Große, kleine?
04:28Kleinen.
04:29Kleinen. Gut. Kleinen Espresso, bitte.
04:36Glauben Sie, dass mein geschiedener Mann, Dr. Kroll, wieder gesund ist? Normal ist? Gibt es so etwas?
04:47Tja, so glauben, so was sollte man eigentlich wissen.
04:51Richtig. Er war ja damals sehr krank. Aus dem Grunde wurde keine Anklage erhoben.
04:58Die Antragsschrift des Staatsanwaltes bewirkte seine endgültige Unterbringung in ein psychiatrisches Krankenhaus.
05:06Ja, ich kenne mich da natürlich nicht genau aus. Das Beste wäre, ich spreche mal mit dem Leiter der Anstalt.
05:14Danke.
05:15Habe ich Sie richtig verstanden? Mordkommission?
05:21Ja, Herr Professor, ich hatte vor fünf Jahren den Fall Kroll zu tun mit seiner damaligen Frau.
05:29Die hat mich davon verständigt, dass Dr. Kroll entlassen wird.
05:33Ja. Ja, das ist richtig.
05:36Ja, Frau Dr. Kervin, so heißt sie nämlich heute. Sie ist darüber sehr besorgt.
05:41Und Herr Professor, offengestanden ist eigentlich ich auch.
05:46Besorgt?
05:48Ja, denn ich kann, bitte nehmen Sie mich nicht übel, Herr Professor, ich kann mir nicht,
05:53ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Sie da einen gesunden Menschen entlassen.
05:57Na, hören Sie mal, wir entlassen Dr. Kroll, weil wir davon überzeugt sind, dass er wieder völlig gesund ist.
06:04Allerdings ist sein Fall, und da gebe ich Ihnen recht, sehr bemerkenswert.
06:11Aber dass er wieder völlig gesund ist, das habe nicht nur ich festgestellt, sondern eine ganze Gruppe von Ärzten.
06:17Und nicht nur über eine kurze Zeitdauer, sondern alle Untersuchungen und Tests haben sich über zwei Jahre erstreckt.
06:23Ich bitte Sie wirklich um Entschuldigung, Herr Professor, aber aus mir spricht halt die,
06:28Sie haben sicher Verständnis dafür, die Skepsis eines Laien. Also er ist gesund.
06:34Ja, so gesund wie Sie und ich. Nur der Unterschied ist, er ist intelligenter als Sie.
06:40Und seine frühere Frau hat Angst.
06:43Ja, drücken wir es mal so aus, denn Dr. Kroll hat sich davon verständigt, dass er entlassen wird.
06:49So, hat er.
06:54Dr. Krauss, kommen Sie mal rüber.
06:59Herr Professor?
07:00Das ist halt Derrick von der Mordkommission, er leitete damals die Untersuchungen im Mordfall Kroll.
07:06Bitte sagen Sie mir, wer hat der Frau erzählt, dass ihr Mann, also ihr früherer Mann entlassen wird?
07:13Die Frau hat Angst.
07:15Ich war das. Auf ausdrücklichen Wunsch von Dr. Kroll. Außerdem entspricht das der Geflogenheit.
07:20Naja, aber er hat in all den Jahren seine Frau niemals erwähnt. Jedenfalls nicht von sich aus.
07:27Ja, das ist richtig. Sie sind deswegen hier, wegen der Angst dieser Dame?
07:31Ja, deswegen.
07:33Was machen wir denn da?
07:36Kommen Sie mit. Sprechen Sie selbst mit Dr. Kroll. Überzeugen Sie sich davon, dass er normal ist.
07:42Was immer Sie unter normal verstehen. Normal heißt ja nur, was man dafür hält.
07:46Überfordern Sie Herrn Derrick nicht.
07:49Nein, bloß nicht. Aber das habe ich gerade noch mitgekriegt.
08:03Guten Tag, Herr Dr. Kroll. Guten Tag, Doktor.
08:21Guten Tag, Doktor. Guten Tag, Herr Derrick.
08:30Guten Tag, Dr. Kroll.
08:33Er hat damals die Untersuchungen gegen mich geleitet. In einer sehr korrekten Weise. Er war in allem sehr fair.
08:40Es war damals wirklich ein Vergnügen, mich mit Ihnen zu unterhalten.
08:44Wenn ich mal den Anlass selbst beiseite lassen darf. Der traurig genug war.
08:51Herr Derrick möchte sich jetzt ein bisschen mit Ihnen unterhalten. Ich lasse Sie allein.
08:54Ja, natürlich.
08:59Warum sind Sie hier?
09:01Ihre geschiedene Frau hat mich angerufen. Sie hat mich gebeten, dass ich...
09:07Nun sagen wir so, sie ist beunruhigt.
09:11Ja, das ich absolut verstehe. Ich habe sie ja beinahe umgebracht.
09:17Sie hat Todesangst ausgestanden.
09:22So etwas bleibt in der Erinnerung.
09:29Sie sollen sich von mir einen Eindruck verschaffen.
09:34Haben Sie ihn schon?
09:36Ist es so, dass Sie meine Frau beruhigen können?
09:40Ich will Sie nicht drängen.
09:45Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Oder besser machen Sie meiner Frau diesen Vorschlag.
09:50Ich suche Sie gerne auf, spreche mit ihr und ich bin sicher, dass ich hier Ihre Angst nehmen kann.
09:59Woran mir sehr viel liegt.
10:05Nein. Ich will ihn nicht sehen. Unter keinen Umständen. Sie müssen ihm das ausreden.
10:14Ich verstehe dich ja. Ich selbst bin dagegen.
10:19Wie sagt er, was wollte er?
10:20Ihrer Frau die Angst nehmen. Er weiß also genau, dass sie Angst hat.
10:23Ja, das weiß er genau. Er hält es für völlig normal.
10:26Nun gut.
10:29Man kann mir irgendwie absagen.
10:32Man kann es ihm sagen, nicht interessiert und dann wird jeder seinen eigenen Wege gehen.
10:37Also so sehe ich das.
10:39Und ich sage dir, er kommt hierher. Er ist nicht normal.
10:46Was für einen Eindruck hatten Sie von ihm?
10:48Er war sehr ruhig, er war sehr ernst, er war äußerst liebenswürdig.
10:54Ja, er war aufmerksam und konzentriert.
10:58So beschreibt man doch keinen Menschen, der verrückt ist.
11:02Sag mal, stimmt das, was ich gehört habe? Kroll soll entlassen werden?
11:06Ach, sind Sie nicht der Mann von der Kripo, der damals die Untersuchung geleitet hat?
11:11Guten Tag.
11:12Guten Tag, ich kann mich erinnern. Warum sind Sie hier? Hat sich schon was ereignet?
11:16Es hat sich nichts ereignet. Anna hat gesagt, dass sie Angst hat.
11:22Na ja, und dann hat sie Herrn Derrick angerufen und Herr Derrick hat Kroll aufgesucht.
11:27Wozu? Egal, was Sie sagen, der Kerl ist verrückt und bleibt es.
11:32Herr Derrick sagt, er hat sich ganz normal benommen.
11:35Ja, dann hat er euch was vorgespielt.
11:38Herr Derrick, haben Sie schon mal über Schizophrenie nachgelesen?
11:45Ja. Ja, ich habe darüber nachgelesen vor fünf Jahren, als es nicht zum Prozess kam.
11:52Ich musste darüber nachlesen, über die verschiedenen Formen von Schizophrenie.
11:59Ich habe nicht allzu viel verstanden, aber es ist ja auch sehr kompliziert.
12:05Es ist eine komplizierte Krankheit.
12:10Wer war denn der andere?
12:12Der Bruder von Karl Karwin.
12:15Hast du die Akten da?
12:17Ja, hier.
12:19Hast du sie gelesen?
12:20Ja.
12:22Lass uns mal durchgehen, was damals passiert ist.
12:26Also zunächst mal das, was den Dr. Kroll betrifft.
12:28Er ist Chemiker, dem alle Fachleute eine glänzende Karriere prophezeien.
12:32Jemand sagt sogar, ein künftiger Nobelpreisträger.
12:36Und er war verheiratet mit einer Kollegin, Frau Doktor, war Doktor Anna Vogt.
12:42Ebenfalls eine hochbegabte Chemikerin.
12:44Also wenn man es so sieht, eigentlich das ideale Paar, nicht?
12:47Dr. Kroll?
12:49Ja, sie betrug Ihren Mann, das kann man doch so sagen.
12:53Ja, kann man sagen, wenn man die Sache vereinfacht.
12:56Es könnte natürlich auch sein, dass Dr. Kroll sie beruflich überfordert hat.
13:04Sie, ja, sie war mit ihrem Leben unzufrieden, sie fand sich nicht mehr zurecht.
13:10Sie hat ein Trost gesucht bei einem Mann, der...
13:13...ihm keine so hohen Anforderungen stellte, ne?
13:15Ja, ich gebe zu, dass ich bis heute nicht darüber nachgedacht habe.
13:19Also ich meine, jedenfalls dieser Dr. Kroll wollte seine Frau umbringen.
13:22Und eigentlich ist es nur einem Zufall zu verdanken, dass sie noch am Leben ist.
13:28Ah ja, das Foto kenne ich, hat uns die Versicherung geschickt.
13:32Was ist denn das da? Was trägt sie da, eine Halskorsette oder sowas?
13:37Sie hat es ein Jahr lang getragen, sie hat sogar damit geheiratet.
13:42Einen Buchhändler, der selbst zwei bis drei Bücher geschrieben hat, die sein Bruder verlegt hat.
13:48Ehrlich, Kermin, er ist Verleger.
13:51Weisst du, es kommt doch jetzt nur darauf an, wir haben es nur damit zu tun.
13:54Wird Dr. Kroll seinen Anschlag wiederholen oder tut er es nicht,
13:58eben weil er geistig wieder vollkommen gesund ist?
14:01Ist es.
14:02Tja, das ist der springende Punkt.
14:04Ich habe mit ihm gesprochen, er sprach nie von seiner geschiedenen Frau.
14:08Er sprach nur von seiner Frau.
14:10Er sagte nicht meine geschiedene Frau, meine ehemalige Frau, Frau Dr. Kerwin oder sowas.
14:14Nein, er sagte meine Frau.
14:17Er ignorierte Tatsachen und das passt ins Krankheitsbild.
14:22Ich sage nicht, dass das gravierende Symptome sind, aber es passt.
14:30Ah, guten Morgen, Herr Derrick.
14:32Guten Morgen, Herr Professor. Ich habe nur eine Frage.
14:34Wann wird Dr. Kroll in Klasse?
14:36Dr. Kroll?
14:38In diesem Moment.
14:40Wissen Sie, wo man ihn erreichen kann?
14:44Warum fragen Sie das?
14:46Wollen Sie Dr. Kroll etwa polizeilich überwachen?
14:50Das ist unzulässig.
14:52Nein, nein, nein, ich frage nur, wo er zu erreichen ist, wo er wohnt.
14:56Er muss ja schließlich irgendwo bleiben.
14:58Dr. Krauss, sein persönlicher Arzt, hat ihm seine Wohnung angeboten.
15:03Ja, er hat ihn fast fünf Jahre lang behandelt.
15:07Er kennt Dr. Kroll besser als jeder andere.
15:10Ja, er will ihm helfen, zur Seite stehen.
15:14Und das dürfte ja wohl auch ein Grund sein, Ihnen Ihre Bedenken,
15:18falls Sie immer noch welche haben sollten, zu nehmen.
15:26Wie fühlen Sie sich, Dr. Kroll?
15:29Sehr gut.
15:31Sehr gut?
15:43Erleichtert.
15:46Ich fühle mich wie jemand, der sich nur den wesentlichen Dingen zuwenden kann.
16:02Hier wohne ich. Kommen Sie.
16:26Das ist vollständig.
16:29Das ist Frau Schledorf, der gute Geist des Hauses.
16:32Sie ist schon 15 Jahre bei mir.
16:34Danke, Herr Doktor.
16:36Und das ist Dr. Kroll, Frau Schledorf.
16:38Sie wird eine Weile bei mir bleiben.
16:40Guten Tag, Herr Dr. Kroll. Geben Sie mir Ihren Mantel.
16:43Tja, das Haus ist nicht sehr groß, aber es hat Platz genug.
16:47Sie werden sich wohlfühlen.
16:49Kommen Sie.
16:54Von hier aus hat man es auch nicht weit in die Stadt.
16:57Und zur nächsten S-Bahn-Station sind es höchstens 5-6 Minuten zu Fuß.
17:12Kommen Sie. Ich zeige Ihnen, wo Sie arbeiten.
17:18So.
17:21Das Zimmer steht ganz zu Ihrer Verfügung.
17:24Das Gepäck ist bereits da. Schreibt die Schraube noch leer.
17:32Ich will Sie nicht verdrängen. Woran arbeiten Sie?
17:35Woran ich arbeite? Woran ich versuche zu arbeiten?
17:39Tja, ein Buch mit dem Titel...
17:42Nein, es ist nicht der Titel. Es ist das Thema.
17:46Der Mensch und seine Möglichkeiten.
17:49Wir haben hier oft genug darüber gesprochen.
17:52Ich versuche noch immer, diesen Stoff zu ordnen.
17:55Es fehlt mir einfach noch das Konzept.
17:57Es verlangt einfach noch einen anderen Zugriff.
18:00Aber Sie haben mir versprochen, mir zu helfen.
18:02Ich helfe Ihnen gern.
18:04Diese Bilder da...
18:06Die sind aus der Klinik.
18:08Haben mir Patienten geschenkt. Ist ja ein Teil unserer Therapie.
18:11Sehr eindrucksvoll.
18:14Ja.
18:16Dann werde ich mal sehen, was Frau Schledauf anzubieten hat.
18:22Herr Dr. Kroll?
18:26Sie sind hier zu Hause.
18:28Ich bin Ihnen sehr zu Dank verpflichtet.
18:52Bitte.
19:03Ich bin es, Anna.
19:18Was willst du?
19:20Ich war die ersten Tage oder Wochen bei meinem Arzt.
19:26Ich habe gehört, dass du Angst hast.
19:28Du hast dafür keinen Grund.
19:30Nicht den geringsten.
19:33Mehr wollte ich dir nicht sagen. Nur das.
19:37Und dass es mir gut tut,
19:40deine Stimme zu hören.
19:51Haben Sie telefoniert?
19:53Ja.
19:55Mit Ihrer Frau?
19:57Ja, mit meiner Frau.
19:59Weil Sie erschrocken?
20:02Das war sie.
20:04Ich habe es Ihrer Stimme angehört.
20:09Nein.
20:11Ich bin ja gar nicht so sicher, dass du recht hast.
20:14Ja, Kevin.
20:16Ich bin es, Anna.
20:18Er hat angerufen.
20:20Er hat angerufen.
20:22Im Labor.
20:24Er kennt offenbar die Nummer.
20:26Was wollte er?
20:28Es war ein ganz kurzes Gespräch.
20:30Er hätte gehört, dass ich vor ihm Angst habe.
20:32Diese Angst sei unbegründet.
20:37Anna, ich bin es, Erich.
20:39Er hat angerufen.
20:41Anna, ich bin es, Erich.
20:43Hör zu.
20:45Der Mann macht dir was vor.
20:47Heute will er mit dir telefonieren.
20:49Morgen will er dich sehen.
20:51Ich gebe dir einen guten Rat.
20:53Mach ihm klar, ein für alle Mal,
20:55dass du nichts mehr mit ihm zu tun haben willst.
20:57Anna.
20:59Denk an deinen Hals.
21:05Karl.
21:07Fallt auf den Mann nicht rein.
21:09Der versucht etwas.
21:11Ruf den Polizisten an.
21:13Nein.
21:15Besser, ich mache das.
21:17Ich rede mit ihm.
21:19Machen Sie jetzt keinen Fehler.
21:21Lassen Sie die Sache nicht auf sich beruhen.
21:23Sie können natürlich sagen,
21:25das geht mich alles nichts an.
21:27Es ist nichts passiert.
21:29Aber es ist noch nichts passiert.
21:31Noch nichts.
21:33Ich bleibe dabei.
21:35Dieser Mann ist nicht gesund.
21:37Er wohnt bei seinem Arzt, Herr Kerwin,
21:39der ihn in der Anstalt fünf Jahre lang behandelt hat.
21:43Dieser Arzt, Herrn Dr. Kraus,
21:45der kümmert sich um Dr. Kroll.
21:47Er betreut ihn, er berät ihn.
21:49Und dieser Mann, Herr Kerwin,
21:51der sagt, dass Dr. Kroll gesund ist.
21:53Ach, und warum ruft er seine Frau an?
21:55Dass sie wieder verheiratet ist,
21:57nimmt er gar nicht zur Kenntnis.
21:59Ich sage Ihnen, dieser Mann ist wie besessen.
22:01Das läuft auf Mord zu.
22:03Oder interessieren Sie Morde erst,
22:05wenn sie geschehen sind?
22:11Laufe auf Mord zu.
22:13Das drohen Sie nicht.
22:15Da geht doch die Fantasie mit ihm durch.
22:17Oder denkst du anders drüber?
22:21Harry, du weißt, warum Dr. Kroll
22:23damals seine Frau töten wollte.
22:25Ja, aber das ist doch eindeutig,
22:27weil sie ihn betrogen hat.
22:29Ja.
22:31Aber da spielte
22:33noch etwas anderes eine Rolle.
22:35Schau mal,
22:37sie war ebenfalls hochbegabt.
22:39Und man sagte ihr auch
22:41eine glänzende Karriere voraus.
22:45Ja, und?
22:47Der Grund, warum Dr. Kroll
22:49damals spontan in einem Anfall
22:51von irrsinniger Wut
22:53sie ja morden wollte,
22:55das war nicht nur,
22:57weil sie ihn betrogen hat,
22:59ja, Moment,
23:01wie drückt der sich aus?
23:03Weil sie ihre,
23:05ja, weil sie ihre
23:07Begabung verraten hat,
23:09weil sie alle ihre Möglichkeiten aufgegeben hat
23:11als hochbegabter
23:13Mensch und sich stattdessen
23:15an,
23:17warte mal, an ein, ja,
23:19an ein unerträglich romantisches
23:21Gefühl weggeworfen habe,
23:23an einen Mann,
23:25dessen Intelligenzquotient,
23:27nicht einmal erwähnenswert ist.
23:29Das habe ich glaube ich überlesen,
23:31das ist eine Aussage von dem Kroll.
23:33Ja.
23:35Hat sie mir gegenüber gemacht,
23:37bei der ersten Vernehmung.
23:39Und ich frage mich jetzt natürlich,
23:41was davon
23:43steckt immer noch
23:45in seinem Kopf.
23:47Es ist schwierig, wieder hineinzufinden.
23:49Ja, ja.
23:51Ich verstehe das.
23:53Haben Sie schon Verbindungen aufgenommen
23:55zu früheren Mitarbeitern, Universitäten,
23:57Instituten?
23:59Ich habe das alles in Vorbereitung.
24:01Das ist sehr gut.
24:03Frau Schledauf,
24:05verhält sich richtig, stört Sie nicht?
24:07Nein, nein,
24:09sie stört mich nicht.
24:11Sie ist ein sehr guter Mann.
24:13Sie ist ein sehr guter Mann.
24:15Sie stört mich nicht.
24:19Können Sie Ihre Frau noch mal anrufen?
24:25Sie wollte mich nicht sprechen.
24:31Anna.
24:33Er ist da.
24:35Da drüben steht er.
24:37Fahr bitte.
24:39Ich weiß nicht,
24:41ob das richtig ist.
24:43Vielleicht sollten wir mit ihm sprechen.
24:45Nein, auf keinen Fall.
24:47Wir müssen herauskriegen,
24:49was er eigentlich will.
24:51Ich sehe ihn nicht mehr.
24:55Er ist nicht mehr da.
25:03Frau Schledauf,
25:05können Sie mit ihm sprechen?
25:07Nein, ich weiß nicht,
25:09ob das richtig ist.
25:11Sie ist ein sehr guter Mann.
25:13Sie ist ein sehr guter Mann.
25:17Sie ist ein sehr guter Mann.
25:49Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen, dass ich Sie hier störe.
25:52Warum tun Sie es?
25:54Sie haben gestern Abend versucht, Ihre geschickten Frau zu treffen, da, wo sie arbeitet.
25:59Ja, das stimmt.
26:03Was arbeitet sie dort?
26:05Sie ist Leiterin unseres Labors.
26:08In dem sie was macht?
26:10Ich habe keine Ahnung. Es ist ein Werk, das Kosmetika herstellt, Parfumessenzen.
26:15Kosmetika? Sagten Sie Kosmetika?
26:19Wissen Sie, woran wir gearbeitet haben, meine Frau und ich?
26:23Am Einsatz von genetisch manipulierten Mikroorganismen in Produktionsprozessen.
26:28Meine Frau leistet auf diesem Gebiet Hervorragendes.
26:32In der gentechnologischen Herstellung von Insulin beispielsweise.
26:36Aber unsere Vorstellung ging noch sehr viel weiter.
26:39Und überall erwartete man von uns, von uns beiden.
26:42Von mir und von meiner Frau.
26:46Und nun arbeitet sie an Kosmetika.
26:50Aber vielleicht stinkt es in dieser Welt wirklich zu sehr.
26:54Herr Doktor, da müssen wir uns klar verstehen.
26:58Ihre Frau will Sie nicht mehr sehen, sie will nicht mit Ihnen sprechen.
27:01Sie fühlt sich bedroht.
27:03Sagen Sie ihr, sie soll mit mir sprechen, dann wird sie ihre Angst verlieren.
27:07Verstehen Sie, mir liegt daran, mit ihr zu sprechen.
27:10Und ich werde mit ihr sprechen.
27:12Diese Angst vor mir ist lächerlich, absolut lächerlich.
27:16Wissen Sie was, Sie scheinen mir etwas vollkommen zu vergessen.
27:19Ihre ehemalige Frau ist wieder verheiratet.
27:22Sie hat einen Fehler gemacht.
27:24Diesen Mann nehme ich nicht zur Kenntnis. Ich weigere mich.
27:29Man kann nicht zusammenleben und zusammenarbeiten, wie wir es getan haben.
27:32Und von heute auf morgen vergessen, alles aufgeben.
27:35Nein, nein, Derek.
27:37Es gibt Beziehungen, die ein Leben überdauern.
27:40Ob wir es wollen oder nicht.
27:48Bitte lassen Sie mich jetzt gehen.
28:03Guten Tag, Doktor.
28:06Es geht um Dr. Kroll, der bei Ihnen wohnt.
28:09Wie lange noch?
28:11Solange er will, von mir aus.
28:14Setzen Sie sich doch.
28:18Wissen Sie, ich habe Ihnen mein Arbeitszimmer zur Verfügung gestellt.
28:23Und Dr. Kroll ist wieder voll dabei.
28:26Er telefoniert, korrespondiert.
28:29Und man hat es allgemein begrüßt, dass so ein Mann wieder da ist.
28:33Ein Genie, Herr Derek, nimmt wieder den Platz, an dem gebührt.
28:36Ihm und seiner Frau.
28:38Was ist?
28:40Seiner Frau? Wieso?
28:41Wieso seiner Frau?
28:43Sie wissen doch, dass seine Frau seine Mitarbeiterin war.
28:47Die beiden waren als Paar in der Forschung so unzertrennlich wie die Curies.
28:52Oder Otto Hahn, Lise Meitner.
28:53Ich meine, wenn auch auf einem anderen Gebiet der Forschung.
28:56Sie verstehen mich.
28:58Dann lassen Sie mich mal ganz klar fragen, damit Sie mich verstehen.
29:01Was will Dr. Kroll von seiner geschiedenen Frau?
29:04Ich nehme an, dass Sie zur Besinnung kommen.
29:06Wie er mit ihm zusammen arbeitet.
29:11Moment, Doktor.
29:15Der bringt Sie nicht um. Ganz bestimmt nicht.
29:19Glauben Sie mir.
29:22Frau Dr. Kermin.
29:25Besuch für Sie.
29:52Keine Angst, Anna.
29:55Bitte, keine Angst.
30:00Und lauf nicht weg.
30:02Was willst du von mir?
30:05Nur mit dir reden.
30:08Ich will wirklich nur mit dir reden.
30:11Weiter nichts.
30:15Und nur ein paar Worte.
30:17Nicht lang.
30:20Nur ein paar Minuten.
30:23Schenk mir ein paar Minuten.
30:25Nicht eine!
30:27Nicht eine!
30:32Was habe ich gehört?
30:35Der war im Labor?
30:37Soweit geht er schon.
30:41Was soll das?
30:43Soweit geht er schon.
30:47Was heißt denn soweit geht er schon?
30:50Hat sie mit ihm gesprochen?
30:51Nein.
30:55Nur ein paar Worte.
30:58Sie ist sofort weggegangen. Wir hatten ihn verstehen müssen.
31:00Wann war das?
31:01Och, wann war das?
31:03Kurz vor der Mittagspause.
31:05Gut.
31:06Jetzt suche ich den Mann auf.
31:08Jetzt spreche ich mit ihm.
31:10Mein Name ist Kerwin.
31:12Ich hätte gerne Herrn Dr. Kroll gesprochen.
31:14Herr Dr. Kroll ist nicht im Haus.
31:16Wann kommt er wieder?
31:18Oder wo kann ich ihn erreichen?
31:20Er ist nur ein bisschen spazieren gegangen.
31:22Und wo geht er für gewöhnlich spazieren?
31:31Erich Kerwin.
31:33Wieso bloß Erich Kerwin?
31:37Brutal mit einem Knüppel erschlagen.
31:39Jetzt haben wir also einen Toten.
31:41Der Tatort ist nur wenige Minuten entfernt von dem Haus,
31:43in dem Dr. Kroll Gast ist.
31:49Kriminalpolizei. Ist Dr. Krauss im Haus?
31:51Dr. Krauss ist nicht da.
31:53Er ist in der Klinik.
31:55Soll ich Ihnen die Telefonnummer geben?
31:57Ist Dr. Kroll da?
31:59Ja, der ist da.
32:01Seit wann ist er da?
32:03Seit wann?
32:05Hat er heute irgendwann mal das Haus verlassen?
32:07Ja, heute Mittag.
32:09Seid ihr nicht mehr?
32:11Das kann ich nicht sagen.
32:13Ich war selbst unterwegs. Ich habe eingekauft.
32:15Wann haben Sie eingekauft?
32:17Sagen Sie mir die genaue Stunde. Wann sind Sie weggegangen?
32:19Wann zurückgekommen?
32:21Warum soll ich das sagen? Was ist denn passiert?
32:23Wo ist Dr. Kroll?
32:25Der ist oben.
32:27Bleiben Sie hier. Ich habe noch mit Ihnen zu reden.
32:29Wollen Sie mir bitte sagen,
32:31wie Sie den heutigen Tag verbracht haben?
32:33Ich stand heute Morgen um 8 Uhr auf.
32:37Nach dem Frühstück versuchte ich zu arbeiten.
32:41Gegen Mittag habe ich meine Frau aufgesucht.
32:45Ich wollte mit ihr sprechen, aber sie wollte nicht.
32:47Was ich zwar sehr bedauert,
32:51zugleich aber auch verstanden habe.
32:57Die Begegnung hat mich sehr erschüttert.
33:03Mehr als ich gedacht hatte.
33:09Da öffnet sich plötzlich eine Tür.
33:11Und was wurde sichtbar?
33:17Was meine Frau mir bedeutet.
33:23Ich bin dann nach Hause gegangen,
33:25hielt es aber hier nicht aus.
33:27Meine Konzentration war dahin.
33:29Ich bin dann spazieren gegangen.
33:31Wo? Wo sind Sie spazieren gegangen?
33:35In liebe Zeit darauf habe ich nicht geachtet.
33:37Durch Straßen, über Plätze.
33:39Ohne Ziel.
33:41Waren Sie in der Anlage hier, in der Nähe?
33:43Kaum fünf Minuten von hier.
33:45Ich sage Ihnen doch, ich kenne mich hier nicht aus.
33:51Warum fragen Sie?
33:53Dr. Kroll, ich nehme Sie fest.
33:55Sie stehen im dringenden Verdacht,
33:57Erich Kerwin erschlagen zu haben.
33:59Na und?
34:01So reden Sie auch weiter.
34:05Hat er ein Geständnis erfüllt?
34:09Hat er irgendwas gesagt,
34:11was Ihren Verdacht
34:13auch nur am entferntesten bestätigen könnte?
34:15Das kann sich ja nur um einen albernen Verdacht handeln.
34:19Der hat mal etwas anderes im Kopf,
34:21als Leute umzubringen.
34:23Ich muss ihn doch endlich betroffen haben.
34:25Wo ist er? Kann ich ihn sehen?
34:31Haben Sie ihn eingesperrt?
34:33In eine Zelle gesteckt?
34:35Hören Sie zu, wir haben hier eine Aussage vorliegen.
34:39Erich Kerwin war sehr empört darüber,
34:41dass Dr. Kroll seine Schwägerin
34:43in so einem geheimen Labor aufgesucht hat.
34:45Dass sie ihr einfach keine Ruhe gab.
34:49Und er sagte zu seiner Schwägerin
34:51und zu seinem Bruder,
34:53So,
34:55jetzt kümmere ich mich um den Mann.
34:57Jetzt rede ich mit ihm.
34:59Haben Sie begriffen?
35:03Kerwin hat Dr. Kroll aufgesucht.
35:05Kerwin Kroll.
35:07Hat er.
35:09Ist es bewiesen?
35:11Fehlt doch jeder Beweis.
35:17Was hat Dr. Kroll
35:19in seinem Verhör ausgesagt?
35:21Auf Verhöre verstehen Sie sich doch sehr gut.
35:25War irgendwas dabei,
35:27das Ihren Verdacht bestätigt?
35:33Sie müssen ihn laufen lassen.
35:37Sie müssen.
35:39Kein Richter wird Ihnen einen Haftbefehl ausstellen.
35:41Keiner.
35:45Darf ich ihn jetzt sehen?
35:47Was, den Haftbefehl?
35:49Dr. Kroll.
35:53Kommen Sie.
36:07Es tut mir sehr leid, Dr. Kroll.
36:09Ich sehe Sie ungern in einer solchen Umgebung.
36:11Ich schwöre Ihnen,
36:13Sie werden nicht lange hierbleiben.
36:15Ich habe energisch protestiert
36:17gegen den Verdacht, dem Sie ausgesetzt sind.
36:19Sie kehren zurück an Ihren Schreibtisch.
36:21Sehr bald.
36:25Ich danke Ihnen, Dr. Krauss.
36:33Für mich ist es erschreckend,
36:35diesen Mann so zu sehen.
36:37Ihn in seiner Würde beraubt zu sehen.
36:41Denn das hier ist nun wirklich nicht sein Platz.
36:43Ich werde ihm mit meinem Anwalt Beine machen.
36:47Er hat recht, Stephan.
36:49Wir können ihm nichts nachweisen.
36:51Auch nicht das Geringste.
36:53Ich weiß es, Harry.
36:55Ich weiß es.
36:57Ich weiß es.
36:59Ich weiß es.
37:01Ich weiß es.
37:03Ich weiß es.
37:05Ich weiß es.
37:07Ich weiß es.
37:09Ich weiß es.
37:11Ich weiß es.
37:13Ich weiß es.
37:15Ich weiß es, Harry. Ich weiß es.
37:19Das ist eine Hübe.
37:21Dieses elitäre Getue.
37:25Wir halten uns für beschränkt.
37:27Vielleicht ist es ganz gut so.
37:29Ich möchte noch mal mit Frau Schledow sprechen.
37:33Was soll sie denn noch aussagen?
37:35Wir haben doch hier ihre Aussage.
37:37Sie war zwischen zwei und halb vier unterwegs, um einzukaufen.
37:39Und sie kam, wie sie sagt, auf zehn Spitzen,
37:41um Kroll nicht zu stören.
37:43Also keine Aussage.
37:45Und wie vertrauenswürdig ist sie?
37:53Harry.
37:57Also gut.
37:59Sie ist noch da.
38:01Dann hol sie rein.
38:13Ich habe doch schon alles gesagt.
38:15Was denn noch?
38:19Es geht um diesen Mann Kensington.
38:21Haben Sie ihn schon mal gesehen?
38:23Nein.
38:25Den Mann kenne ich nicht.
38:27Nein.
38:29Nein.
38:31Antworten Sie nicht so schnell.
38:33Sehen Sie genau hin?
38:35Das tue ich ja.
38:37Nein.
38:39Nein.
38:41Das tue ich ja.
38:43Nein.
38:45Dieser Mann ist mir völlig unbekannt.
38:49Harry.
38:55Ich glaube nicht.
38:57Frag sie. Immer wieder.
38:59Frag sie, bis sie dir eine plausible Antwort gibt.
39:07Wollen Sie einen Tee, Doktor?
39:09Dankeschön.
39:17Sie fühlen sich sehr sicher, nicht?
39:19Ja.
39:23Was macht Sie so sicher?
39:25Der Glaube daran,
39:27dass Sie letzten Endes
39:29keinen Fehler machen werden.
39:31Sie sind ein zu guter Polizist.
39:33Und Sie glauben,
39:35das hilft Ihnen?
39:37So sehr, dass ich ganz ruhig bin.
39:39Sagen Sie mir nur eins.
39:41Meine Frau weiß,
39:43was passiert ist.
39:45Ja, sie weiß es.
39:47Ich kann mir
39:49Ihr Entsetzen vorstellen,
39:51wenn Sie mir einen Fall tun.
39:53Wenn Sie davon überzeugt sind,
39:55dass ich mit dem Mord
39:57nichts zu tun habe,
39:59werden Sie das sagen.
40:01Werden Sie das sagen,
40:03so, dass auch Sie
40:05davon überzeugt sein werden?
40:09Es liegt mir darum,
40:11vielmehr,
40:13ich bin darauf angewiesen.
40:31Ich habe Sie nach Haus geschickt, Stefan.
40:35Eine weinende Frau.
40:37Allein die Tatsache,
40:39in einem Polizeibüro zu sein,
40:41bringt die um den Verstand.
41:01Ich bin Ihnen zu grossem Dank verpflichtet.
41:07Aber das war doch selbstverständlich.
41:09Wollen Sie gleich telefonieren?
41:13Kervin?
41:15Anna, leg nicht auf. Ich bitte dich, leg nicht auf.
41:17Hör mich an.
41:19Anna!
41:23Man hat mich nach Hause geschickt,
41:25weil ich nichts damit zu tun habe.
41:28Das ist bewiesen.
41:31Gebe mich nicht zurück.
41:33Ich lasse Sie,
41:35aber ich sage Ihnen mal was.
41:37Ich bin für den Mord.
41:39Aber der Mord
41:41war gewährt.
41:43Das war nicht gewährt.
41:45Ich bin nicht dafür.
41:47Das ist bewiesen.
41:50Anna, hörst du mich?
41:54Hast du verstanden, was ich gesagt habe?
42:02Warum ruft er an?
42:06Nur um mir zu sagen, dass man ihn hat laufen lassen?
42:12Andererseits, Anna,
42:14wenn die Polizei ihn laufen lässt,
42:17in meiner...
42:19Vielleicht hat er dagegen nichts damit zu tun.
42:21Man hat ihn laufen lassen, weil man ihm nichts nachweisen konnte.
42:26Karl,
42:29er will etwas ganz Bestimmtes von mir.
42:35Aber was?
42:40Aber was?
42:41Ich habe einen besonderen Wunsch, Derek.
42:45Ich habe versucht, mit meiner Frau zu sprechen.
42:49Das weiß ich.
42:52Hat sie es Ihnen gleich mitgeteilt.
42:55Ich möchte Sie etwas fragen.
42:58Wollen Sie mir helfen?
43:01Ich bitte Sie um Ihre Hilfe.
43:05Ich möchte...
43:06Ich muss mit meiner Frau sprechen.
43:09Mein Vorschlag?
43:10Gehen Sie mit, seien Sie dabei.
43:13Sie braucht dann keine Angst zu haben.
43:16Was halten Sie davon?
43:19Warum wollen Sie so unbedingt Ihre Frau sprechen?
43:24Ist das eine fixe Idee, Doktor?
43:30Ich will unser Verhältnis in Ordnung bringen, weiter nichts.
43:40Ah, Herr Derek.
43:43Es tut mir leid, dass Sie sich erwarten lassen.
43:45Zu viel Arbeit, zu wenig geschultes Personal.
43:49Weswegen sind Sie hier?
43:51Es geht wieder einmal um Dr. Kroll.
43:53Er will seine Frau sehen, er will sie sprechen.
43:55Und das unbedingt.
43:57Dazu habe ich ihm geraten.
44:00Werden Sie dabei sein.
44:01Ich habe Ihnen das vorgeschlagen.
44:04So sind alle Bedenken ausgestattet.
44:09Die Sache kann nun endlich stattfinden.
44:13Nur der Ehemann sollte nicht dabei sein.
44:16Ich glaube, er könnte ein Gespräch dieser Art wohl kaum folgen.
44:20Sagen Sie, hat Ihnen Herr Dr. Kroll schon gesagt, wie wir uns das denken?
44:24Nein, das hat er nicht.
44:26Das Gespräch könnte in der Wohnung seiner Frau stattfinden,
44:28sagen wir so gegen 18 Uhr, 18.30 Uhr.
44:33Der Buchhändler müsste so lange in seinem Geschäft bleiben,
44:37bis er dann telefonisch vom Ende des Gesprächs benachrichtigt wird.
44:40Was halten Sie davon?
44:42Ja, eine ganze Menge.
44:43Nur was verspricht sich Dr. Kroll von der Begegnung mit seiner Frau?
44:48Herr Dereck, Sie haben nun nicht begriffen,
44:52um was für Menschen es sich da handelt.
44:56Wir haben doch oft genug darüber gesprochen, nicht?
45:01Sie sind nicht mit gewöhnlichen Maßstäben zu messen.
45:04Er nicht und auch Sie nicht.
45:07Ja.
45:08Es sind Menschen, die...
45:12die nicht hineinpassen in diese Welt,
45:16die so vor sich hin trottet, nichts erreicht, nichts bewirkt.
45:21Was seine Frau trotz ihrer glänzenden Anlagen
45:25nicht begreifen kann oder begreifen will.
45:28Sie hat in so einer Welt absolut nichts verloren.
45:31Ich habe gar nicht gewusst, dass Sie im Hause sind.
45:34Was kann ich für Sie tun?
45:36Herr Professor, was ist los mit Dr. Krauss?
45:38Dr. Krauss?
45:40Das ist mein bester Arzt.
45:42Warum fragen Sie?
45:43Ihr bester Arzt, sagen Sie?
45:45Ja, er bringt für diesen Beruf alle Anlagen mit,
45:49die hier gebraucht werden.
45:52Was für...
45:54was für Anlagen?
45:55Was für Anlagen sind das?
45:57Naja,
45:59neben gründlicher Fachkenntnis,
46:02vor allem Sensibilität
46:05und auch ein gewisser
46:07philosophischer Hintergrund muss dabei sein.
46:11Die Behandlung von geistig Kranken erfordert einen eigenen,
46:15festen Standort.
46:17Ja, ich verstehe.
46:20Herr Professor, kommt es vor,
46:22dass,
46:25dass ein Patient
46:28auf seinen Arzt einwirkt, also,
46:31Moment mal, ich will sagen, dass er seine Vorstellungen,
46:34seine eigenen Vorstellungen
46:37auf den Arzt überträgt?
46:40Übertrage und welcher Art?
46:43Könnte
46:45Dr. Kroll seine,
46:47nun sagen wir seine Meinung, seine Ansichten
46:49seine Absichten,
46:52seine Handlungen
46:54auf Dr. Krauss übertragen haben?
46:57Aber nein, nein, nein, nein, nein, nein.
47:01Wissen Sie,
47:03Dr. Kroll übte
47:06selbst in seiner eindeutigen geistigen Erkrankung
47:10immer noch eine
47:12große Faszination aus.
47:14Das will ich gar nicht leugnen.
47:18Aber
47:21worauf wollen Sie hinaus?
47:24Nur eins, Herr Professor,
47:26sind solche Übertragungen überhaupt möglich?
47:30Möglich schon,
47:32aber
47:34selten.
47:36In seltenen,
47:38sehr seltenen Fällen.
47:40Falls der Arzt es nicht will.
47:42Falls der Arzt selbst
47:45sehr labil ist.
47:47Wie labil ist Dr. Krauss?
47:50Sagen Sie mir bitte, welchen Sinn hat Ihre Frage?
47:53Ich halte es für möglich, dass Dr. Krauss einen Mord begangen hat.
47:59Sind Sie wahnsinnig?
48:02Ich möchte anders fragen.
48:04Ist Dr. Krauss wahnsinnig?
48:09Ah!
48:13Einen kleinen Moment bitte.
48:16Ich spreche gerade mit Herrn Dr. Kroll.
48:19Ich habe Ihnen gesagt, dass ein Gespräch mit seiner Frau möglich ist.
48:22Entschuldigen Sie, Professor,
48:24es dreht sich um die Begegnung Dr. Krolls mit seiner Frau.
48:26Kann ich Ihnen da schon was sagen?
48:28Ja,
48:30sagen Sie mal am Nachmittag, am späten Nachmittag,
48:33so 18 Uhr, 18.30 Uhr,
48:35in der Wohnung seiner Frau.
48:37Das ist gut.
48:39Herr Dr. Kroll, ja, das Gespräch findet statt.
48:4218.30 Uhr.
48:46Dr. Krauss,
48:48Moment,
48:51bitte, dienstfrei ab 13.15 Uhr, also
48:55am Nachmittag dienstfrei.
48:57An welchem Tag sprechen Sie?
48:59Von dem Tag, an dem der Mord verübt wurde.
49:01Wir sind aber davon ausgegangen, dass er in der Klinik gewesen sei.
49:06Wie wollen Sie vorgehen?
49:09Frau Schledorf,
49:10am Nachmittag hatte Dr. Krauss frei.
49:13Er war nicht in der Klinik.
49:15Er ist nach Hause gekommen.
49:17Nein, er war nicht zu Hause.
49:20Ich habe ihn nicht gesehen.
49:22Dr. Krauss war zu Hause,
49:24als Herr Kerwin kam und Dr. Kroll sprechen wollte.
49:30Wissen Sie, dass Sie sich mitschuldig machen,
49:32wenn sich herausstellt, dass Dr. Krauss der Mörder ist?
49:41Also, ich habe nicht geglaubt, dass wir das schaffen.
49:44Es war so,
49:46Dr. Krauss kam nach Hause und hörte,
49:48dass Herr Kerwin da war und Kroll suchte.
49:51Herr Kerwin suchte dann Kroll in der Anlage,
49:53wohin ihm Dr. Krauss nachging.
49:55Dort ist es dann zum Streit gekommen
49:57und Krauss war es, der Herr Kerwin erschlug.
49:59Sag mal, was ist denn mit dem Mann los?
50:01Ich sehe da überhaupt keinen Grund, überhaupt keinen, Stefan.
50:06Natürlich reicht die Aussage aus, um Krauss festzunehmen,
50:08aber wir brauchen sein Geständnis.
50:10Kriegen wir nicht.
50:12Du kannst keinen geistig kranken verhören.
50:26Das Treffen mit meiner Frau?
50:28Ja, selbstverständlich, ich freue mich darauf.
50:30Ich möchte nur, dass Sie allein kommen.
50:32Dr. Krauss zum Beispiel möchte ich nicht dabei haben.
50:34Er wird nicht dabei sein, natürlich nicht.
50:36Warum sollte er?
50:38Sind Sie einverstanden, dass ich Sie abhole?
50:41Das wäre sehr freundlich von Ihnen.
50:46Frau Kerwin weiß Bescheid?
50:48Ja, alles mit ihr verabredet, mit ihr und mit ihrem Mann.
50:51Ihr Mann wird in der Buchhandlung bleiben,
50:53die Buchhandlung wird um 18.30 Uhr geschlossen
50:55und er wird dort allein sein.
50:58Dr. Kroll hält diesen kleinen, spießigen Mann
51:00nicht für den richtigen Mann für seine Frau.
51:03Und dieser Meinung könnte sich ja Dr. Krauss angeschlossen haben.
51:06Also, Harry, du wirst bei Kerwin sein,
51:09Professor Schenker wird dabei sein,
51:11und dann nimmt auch Berger mit.
51:13Und, äh, pass auf Sie auf.
51:19Aufgeregt, Doktor?
51:21Nein, vielleicht ein wenig neugierig,
51:24aber ich glaube, das ist eine gute Idee.
51:27Nein, vielleicht ein wenig neugierig.
51:37Steigen Sie aus, Dr. Kroll.
51:57Ja, wo ist es denn heute?
52:0118.30 Uhr vorbei.
52:03Herr Kland, es ist mir alles sehr unangenehm.
52:07Warum bin ich hier?
52:11Warum halten Sie mich hier fest?
52:16Warum?
52:18Weil ich hier sein muss.
52:22Ja, aber warum ist es so?
52:25Ich muss nicht hier bleiben.
52:28Ich muss nicht hier bleiben,
52:31ich muss nicht hier bleiben.
52:33Warum halten Sie mich hier fest?
52:37Reden Sie endlich!
52:39Wenn ich mit Ihnen rede, dann rede ich mit Ihnen über Dr. Krauss, über Ihren Arzt, über die Beziehung, die Sie zu ihm haben.
52:50Sie haben es geschafft, was? In fünf Jahren haben Sie es geschafft.
52:56Dr. Krauss ist etwas, wie... Ach, ich glaube, das kann man ruhig sagen.
53:02Wie Ihr geschafft geworden.
53:11Habe ich Sie unterschätzt?
53:15Ja.
53:21Wo bleibt er denn nun?
53:25Was ist denn mit der Exekutive?
53:32Herr Professor, wollen Sie sich vielleicht im Nebenzimmer hinsetzen? Willi, gehst du mit?
53:36Ja, bitte.
53:37Ich schaue mich dann mal im Laden um und in den Kellerraum, ne?
54:01Ja.
54:22Es ist nichts, bleiben Sie ruhig.
54:32Entschuldigen Sie, wenn ich still bin.
54:49Darf ich mit Ihnen reden?
54:52Ja.
54:53Ich bin Dr. Krauss.
54:54Sie haben meinen Namen schon gehört?
54:56Ja, ich...
55:00Ich habe ihn gehört.
55:02Im Büro?
55:05Hier arbeiten Sie also?
55:09Ist das Arbeit?
55:13Der Umgang mit Lieferzetteln?
55:16Ja.
55:18Ist das Arbeit?
55:22Der Umgang mit Lieferzetteln?
55:25Was wollen Sie von mir?
55:28Ich will mit Ihnen reden.
55:34Das hätte ja...
55:36Kartenzen.
55:37Dr. Krauss!
55:41Waffe weg!
55:48Was...
55:52Was...
55:54Was ist...
55:58Dr. Krauss?
56:04Was...
56:06Ich...
56:08Ich...
56:10Ich...
56:12Ich...
56:14Ich...
56:15Ich...
56:17Ich...
56:46Ja?
56:51Moment.
56:57Wiederhol es.
56:58Du hast recht gehabt.
57:00Dr. Krauss ist gekommen, um Kervin zu erschießen.
57:03Wir haben ihn festgenommen.
57:06Kervin selbst, wie geht's ihm?
57:08Ist unverletzt.
57:10Danke, Harry.
57:16Interessante Vorgänge, Derrick, nicht wahr?
57:21Der Arzt, der zum Patienten wird.
57:28Der Normale, ein Wahnsinniger.
57:34Was für Umkehrungen, nicht wahr?
57:37Und das ist das Interessante.
57:40Der Arzt, der zum Patienten wird.
57:43Und das ist das Interessante.
57:47Dass dies möglich ist.
57:51Psychoanalyse ist die Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich hält,
57:56sagt Karl Krauss.
58:12Untertitel der Amara.org-Community
58:42Sprecher Jochen Graf
58:45Deutsche Bearbeitung sub&dub company
58:48Redaktion Julian Windisch
59:13Sprecher Jochen Graf
59:16Deutsche Bearbeitung sub&dub company
59:19Redaktion Julian Windisch